Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Wie anziehen für Bewerbungsfoto für Enwicklungsingenieur-Stelle?


von Bewerber (Gast)


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Hallo zusammen,

habe von einigen Leuten (auch von einem Photographen) gehört, für das 
Foto in der Bewerbung für eine Ingenieurstelle muss man "Business" 
anziehen, also Anzug, Krawatte. Andere sagen, das ist je nach Stelle 
nicht nötig. Ich meine eher auch, wenn das eine Stelle in der 
Entwicklung ist (kein Vertrieb, kein Kundenkontakt) dann ist Anzug und 
Krawatte übertrieben.

Was meint ihr dazu?

von Hans M. (hansilein)


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Das hatten wir hier schon 100 mal.
Fazit war, Anzug schadet nie, auf dem Foto eh, beim Bewerbungsgespräch 
auch.

von Bewerber (Gast)


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Hemd, Hose (edle Jeans ist ok) und Sakko. Damit macht man nix falsch. 
Bisher war ich damit oft sogar overdressed (Entwicklung Automotive).

von Mark B. (markbrandis)


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Hans Mayer schrieb:
> Fazit war, Anzug schadet nie, auf dem Foto eh, beim Bewerbungsgespräch
> auch.

Genau so sieht's aus.

von Arsch G. (arschgwaf)


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Das kommt auch auf dein Alter an finde ich.
Ich bin 23 und würd ordentliche Jeans und ordentliches Hemd gehen (Hemd 
in Jeans). Und Anzugschuhe, keine ausgelatschten Sneaker. Das sieht 
ordentlich aber ungezwungen aus.
Ca. so: http://media08.smatch.com/300x220/61605534.jpg

Ich bin aber auch jemand, dem man auf den ersten Blick ansieht dass ich 
so gut wie nie einen Anzug anhabe, wenn ich mal einen anhabe.

von PostMortem (Gast)


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Ich kann da wirklich nur an alle appellieren. Egal ob 
Entwicklungsingenieur, Jurist, BWLer oder ein anderer Akademiker: Zieht 
euch eine Sakko-Hose-Kombi (um Gottes Willen NIEMALS Jeans! Absolutes 
NO-GO für das Bewerbungsgespräch!) oder einen Anzug an. Ihr macht damit 
niemals was verkehrt, aber ihr KÖNNT sehr viel verkehrt machen, wenn ihr 
es nicht macht.

Manche Personaler sind locker drauf, was das angeht, aber das ist die 
Ausnahme. Es wird in der Mehrzahl der Fälle absolut vorausgesetzt, dass 
Ihr euch ordentlich herausputzt, und NEIN, Jeans und gepflegtes Hemd 
sind NICHT ausreichend. Ich weiß, dass es als Student finanziell wehtut, 
ich hab mir für 700 € Sakko, Hose und Hemd maßkonfektionieren lassen, 
aber glaubt mir: Es sieht herausragend aus hinterher und es fällt 
positiv aus. Man sieht damit einfach absolut perfekt aus und hinterlässt 
einen hervorragenden, stilsicheren Eindruck. Ich bin dankbar, für jeden 
Bewerber, der mit Jeans und Hemd neben mir steht in der Bewerbungsrunde, 
denn der kann eigentlich direkt einpacken. Beim Bewerbungsgespräch kommt 
es zu einem nicht unwesentlichen Teil GERADE auf Oberflächlichkeiten an!

von PostMortem (Gast)


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Noch ein Nachsatz: Insbesondere als Ingenieur, dem ja im allgemeinen 
mangelndes modisches Verständnis bis hin zu ungepflegtem Äußeren 
("Freak-Image", oft zu Recht!) nachgesagt wird, kann man wahnsinnig 
überzeugen, wenn man das absolute Gegenteil darstellt.

von Panzer H. (panzer1)


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Frische Unterhose, kariertes Fricklerhemd, Platinenkrawatte;
mann, mann, mann.
B-)

von Zta (Gast)


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Zieh nen Anzug an, Krawatte würd ich nur bei Führungsverantwortung 
tragen.

von gnihihihi (Gast)


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boah du bist Ingenieur.. zieh dich entsprechend an junge!

Hawaiihemd und birkenstock ftw !!!!11einself

von Egal (Gast)


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Weisses Hemd, passende Krawatte, Sakko optional für Foto.

Beim Gespräch kommt es immer auf die Stelle an: Als Entwickler empfinde 
ich Kompletten Anzug als zu viel, Hemd und Krawatte sind i.O. Bei Jobs 
mit Kundenkontakt passt der Anzug wieder.

Jeans geht gar nicht.

Ich habe bei Hemden immer die Ärmel nach hinten umgekrempelt, das kam 
bis jetzt immer als "Macher-Typ" gut an.

von Egal (Gast)


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Fast vergessen: Schneidet die Haare, keiner will einen Hippie 
einstellen.

von gnihihihi (Gast)


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Egal schrieb:
> Fast vergessen: Schneidet die Haare, keiner will einen Hippie
> einstellen.

am Fraunhofer wird ein zotteliges äußeres vorausgesetzt.. so called 
corporate identity

von Bewerber (Gast)


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Hans Mayer schrieb:
> Das hatten wir hier schon 100 mal.
> Fazit war, Anzug schadet nie, auf dem Foto eh, beim Bewerbungsgespräch
> auch.

Anzug und ohne Krawatte, verstehe ich es richtig?

von Sven H. (dsb_sven)


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Ist völlig ok. Wenn du dich mit Krawatte wohler fühlst, ziehst du die 
halt dazu an. Wenn nicht, auch gut.

von pffff (Gast)


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PostMortem schrieb:
> Ich weiß, dass es als Student finanziell wehtut,
> ich hab mir für 700 € Sakko, Hose und Hemd maßkonfektionieren lassen,
> aber glaubt mir: Es sieht herausragend aus

Nein, es sieht völlig bescheuert aus. Jemanden der 700€ für Kleidung 
ausgibt und es dann nötig hat damit zu prahlen würde ich bestimmt nicht 
als Ingenieur einstellen, der passt irgendwo zu in die Kategorie "BWL, 
Manager, Geschäftsleitung und sonstige Betrüger".

Ich finde da ordentliche Jeans und Hemd viel angebrachter.

von Egal (Gast)


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pffff schrieb:
> Ich finde da ordentliche Jeans und Hemd viel angebrachter.

Jeans geht gar nicht. Aber falls jemand nur so zum Spass an ein 
Vorstellungsgespräch geht, kann er das ja machen.

Es gibt auch schöne und günstige Bundfaltenhosen muss ja nicht gleich 
ein Designer-Teil sein...

von pffff (Gast)


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Egal schrieb:
> pffff schrieb:
>> Ich finde da ordentliche Jeans und Hemd viel angebrachter.
>
> Jeans geht gar nicht. Aber falls jemand nur so zum Spass an ein
> Vorstellungsgespräch geht, kann er das ja machen.
OK, für einen Ingenieur mags stimmen, bin selber keiner... Aber Anzug 
definitiv nicht.

von PostMortem (Gast)


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pffff schrieb:
> Nein, es sieht völlig bescheuert aus. Jemanden der 700€ für Kleidung
>
> ausgibt und es dann nötig hat damit zu prahlen würde ich bestimmt nicht
>
> als Ingenieur einstellen, der passt irgendwo zu in die Kategorie "BWL,
>
> Manager, Geschäftsleitung und sonstige Betrüger".

Was für ein Unsinn. Du hast wirklich absolut keine Ahnung. 700 € für ein 
komplettes, maßkonfektioniertes Outfit ist bereits die günstige 
Variante. Dazu müsste man aber den Unterschied zwischen 
"maßgeschneidert" und "maßkonfektioniert" kennen...

Dass du offensichtlich bisher noch keine Erfahrung mit anderen Dingen 
als Klamotten von der Stange hast, heißt keinesfalls, dass alle anderen 
Leute Prahler sind, die sich für einen besonderen Anlass mal etwas 
Angemessenes anziehen. Das ist eine außerordentlich beschränkte Sicht 
der Dinge. Und Ingenieure stellst du ja zum Glück wohl auch nicht ein, 
denn dir würde so mancher gute Fang durch die Lappen gehen, der mit 
einem gepflegten und angemessenen Auftreten, in das er Geld, Sorgfalt 
und Planung investiert hat, von dir einfältig abgewiesen würde.

Plakative Scheißhausparolen wie "BWL, Manager, Geschäftsleitung und 
sonstige Betrüger" lassen Probleme mit Autoritäten vermuten und zeugen 
offensichtlich von Neid und Unkenntnis bezüglich der genannten 
Berufs-/Personengruppen. Mich verwundert auch die Verbissenheit und 
Verbitterung, die aus deinen Formulierungen spricht.

von pffff (Gast)


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PostMortem schrieb:
> Was für ein Unsinn. Du hast wirklich absolut keine Ahnung. 700 € für ein
> komplettes, maßkonfektioniertes Outfit ist bereits die günstige
> Variante.
Mag sein, aber trotzdem: Viel zu viel bzw. überhaupt nicht angemessen.

> Plakative Scheißhausparolen wie "BWL, Manager, Geschäftsleitung und
> sonstige Betrüger" lassen Probleme mit Autoritäten vermuten und zeugen
> offensichtlich von Neid und Unkenntnis bezüglich der genannten
> Berufs-/Personengruppen. Mich verwundert auch die Verbissenheit und
> Verbitterung, die aus deinen Formulierungen spricht.
lach Was bist du, Hobbypsychologe? Auf irgendwelche Anzugträger aus 
der Geschäftsleitung bin ich bestimmt nicht neidisch. Na ja, sie 
verdienen (zu) gut, aber den Job möchte ich nicht machen müssen, auch 
nicht für gutes Geld.

von Ich (Gast)


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Es muss doch kein Maß-Anzug für xxxx€ sein, aber besser als den 
Leinen-Sack vom KIK, zumindest als Normal-Ingenieur ohne nennenswerte 
Führungsposition.

von Rauch (Gast)


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Häufig sitzt Du bei Bewerbungsgesprächen Leuten gegenüber, die auch 
einen Anzug und eine Krawatte anhaben. Ohne diese Verkleidung kannst Du 
i.A. Deine Chancen nur verringern. Also mach es besser.

von Rauch (Gast)


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PostMortem schrieb:
> Ich weiß, dass es als Student finanziell wehtut,
> ich hab mir für 700 € Sakko, Hose und Hemd maßkonfektionieren lassen,
> aber glaubt mir: Es sieht herausragend aus hinterher und es fällt
> positiv aus.

Damit hebst Du aber Deine Chancen nicht nennenswert an.

Wichtig ist, wie Du Dich präsentierst (dazu sind Kurse in Richtung 
Kommunikationstraining und Körpersprache sehr hilfreich), was Du 
fachlich drauf hast und natürlich Deine Zeugnisse. Auch soziales 
Engagement (in Kirchengemeinde, Feuerwehr, ASB etc.) ist ein wichtiger 
Faktor.

Ein guter Personaler und fachlich kompetenter Vorgesetzter benötigen 
keine zwei Minuten, um Dich treffsicher einzuschätzen.

von Dscheeesus Kraist (Gast)


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Egal schrieb:
> Fast vergessen: Schneidet die Haare, keiner will einen Hippie
> einstellen.

Komisch hier in der Firma treffe ich andauernd langhaarige Typen (ab und 
an auch in Metalshirts) in klassischen Ingenieursberufen, ich frage mich 
wer die bloß hier reingelassen hat zumal viele davon auch regelmäßig 
Kundenkontakt haben
(Firma: bald ehemalige Tochter vom S. und mit PA die viel Wert auf 
Psychotests legt)

Allerdings bin ich auch der Meinung auf einem Bewerbungsfoto sollte es 
schon Hemd mit Krawatte und Sakko sein. Alles andere sieht schäbig aus. 
Und wenn die Haare lang sind -> ordentlicher Pferdeschwanz

von X- R. (x-rocka)


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Sauber.
Wenn du gut genug bist, ist's egal.
Wenn Ingenieure vom Fach anwesend sind, sehen die in der Regel über die 
Klamotten hinweg, da sind Fachwissen gepaart mit Freundlichkeit und 
sicherem Auftreten wichtiger.

Was willst du mit nem Anzug, wenn du eh bis fast ins Gesicht tätowiert 
bist und dann noch ein Pfund Blech im Gesicht hast? ;-)

von X- R. (x-rocka)


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Dscheeesus Kraist schrieb:

> Komisch hier in der Firma treffe ich andauernd langhaarige Typen (ab und
> an auch in Metalshirts) in klassischen Ingenieursberufen, ich frage mich
> wer die bloß hier reingelassen hat zumal viele davon auch regelmäßig
> Kundenkontakt haben

Weil scheinbar auch in der Personalabteilung nicht nur solche Spießer 
wie du arbeiten? Außerdem sind Metaller schon mal Krach-resistenter...

von Corny (Gast)


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Hat eigentlich jemand die ursprüngliche Fragestellung gelesen? Es geht 
um das BewerbungsFOTO und einige diskutieren hier über Hosen. Ich kenne 
kein Bewerbungsbild, auf dem man mehr als den Kopf und angeschnitten den 
Oberkörper sieht. "Untenrum" könnt Ihr also genausogut auch in 
Bermudashorts, Badehosen, Feinripp-mit-Eingriff-Schlüpfer oder bei 
ausreichend Sympathie mit der Praktikantin des Fotografen auch ganz ohne 
sitzen...

Kopfschüttelnd,
Corny

von A. B. (funky)


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Oh Gott...wie man sich zum Bewerbungsgespräch anzieht, hat doch null 
komma gar nix damit zu tun wie man später (wenn man den Job hat) 
rumrennt.

Und gerade als Berufsanfänger hat sicherlich jeder Verständnis dafür, 
wenn man nicht im massgeschneiderten Anzug daherkommt(wobei es dank 
Angeboten wie youtailor etc. heutzutage auch möglich ist, einen 
günstigen Anzug gut sitzend zu bekommen...das der dann nicht so lange 
hält wie der 5mal so teure Anzug sei mal dahingestellt) aber das hat 
einfach etwas mit Respekt seinem Gegenüber zu tun. Desweiteren hat man 
ein Bewerbungsgespräch ja nicht jeden Tag und ich finde, das die 
Kleidung auch zeigt wie wichtig man das nimmt. Ich würde mich jedenfalls 
unwohl fühlen wenn ich da wie der letzte Schlumpf auflaufe...später kann 
man immer noch im Schlabber-Casual Look rumlaufen.

Über Krawatte kann man sich streiten(ich zieh keine an), aber ein Anzug 
ist in meinen Augen ein Muss beim BGespräch.. Scheiss egal ob Ingenieur 
oder BWLer

Und wo bitte steht geschrieben, das man als Ingenieur keinen 
Kundenkontakt hat???? Also bei mir in der Firma ist es normal, das auch 
der Entwicklungsingenieur mal zum Kunden muss um technische Details 
abzuklären.

Aber Sätze wie "Auf irgendwelche Anzugträger aus der Geschäftsleitung 
bin ich bestimmt nicht neidisch" zeugen wohl von anderen Problemen

von Dscheeesus Kraist (Gast)


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Das war ironisch als Antwort auf diesen Idioten gemeint.
Vorallem da die meisten Metaller einfach netter und höflicher und 
anständiger sind als die meisten Spießer (wie Egal wohl einer ist) =D

X- Rocka schrieb:
> Dscheeesus Kraist schrieb:
>
>> Komisch hier in der Firma treffe ich andauernd langhaarige Typen (ab und
>> an auch in Metalshirts) in klassischen Ingenieursberufen, ich frage mich
>> wer die bloß hier reingelassen hat zumal viele davon auch regelmäßig
>> Kundenkontakt haben
>
> Weil scheinbar auch in der Personalabteilung nicht nur solche Spießer
> wie du arbeiten? Außerdem sind Metaller schon mal Krach-resistenter...

von Jens M. (Gast)


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Nach dem was ich in den letzten Wochen so an leistungslosen 
Gleichstellungs- und Karrierebeschleunigungsvereinbarungen für das 
weibliche Geschlecht gelesen habe schlage ich vor für die Herren Ings. 
einen beruflichen Karriereweg als Transvestit vor ;-).

von Dscheeesus Kraist (Gast)


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Nebenbei, ich find's sehr lustig, dass die Meisten hier wohl zu dumm 
sind den Titel (und den Startpost) des Themas zu lesen...
Der Junge wollte wissen was er auf einem FOTO anziehen soll, nicht zum 
Gespräch.

von A. B. (funky)


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naja, wenn er nicht weiss was er auf dem foto anziehen soll, dann wird 
er wohl auch nicht wissen was er zum gespräch anziehen soll.

von Egal (Gast)


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Dscheeesus Kraist schrieb:
> Komisch hier in der Firma treffe ich andauernd langhaarige Typen (ab und
> an auch in Metalshirts) in klassischen Ingenieursberufen, ich frage mich
> wer die bloß hier reingelassen hat zumal viele davon auch regelmäßig
> Kundenkontakt haben
> (Firma: bald ehemalige Tochter vom S. und mit PA die viel Wert auf
> Psychotests legt)

Man sollte schon unterscheiden zwischen Vorstellungsgespräch und 
täglicher Arbeit. Beim Lebenslauf, beim Foto und beim 
Vorstellungsgespräch zählt der erste Eindruck. Du kannst noch so gut in 
deinem Job sein, wenn dein Lebenslauf Schreibfehler hat, schlechtes Foto 
verwendet oder unübersichtlich gestaltet, dann hast du verloren. Das HR 
guckt die Bewerbungen in der Regel etwa 30 Sekunden an und dann ist die 
erste Meinung gebildet.

Das selbe beim Vorstellungsgespräch: Du triffst den Interviewer zum 
ersten mal, er guckt dich an, ihr begrüsst euch schüttelt die Hand und 
er hat sich seine erste Meinung gebildet.

Warum soll ich mir diese Chance verbauen oder verringern, nur weil ich 
mir die paar Euro für den Friseur oder ein ordentliches Hemd gespart 
habe?

Versteht mich richtig, ich laufe auch mit Dreitagebart herum und trage 
Jeans, wenn ich 0815 Büroarbeit mache, wenn aber Besuch erwarte komme 
ich rasiert und mit Bundfaltenhose, bei wichtigen Kunden mit Krawatte.

Ingenieure sehen das nicht so eng, bei denen wirkt man eher inkompetent, 
wenn man zu gestylt an eine Sitzung kommt. Einkäufer und Leute aus der 
Geschäftsleitung stehen auf solche Sachen, also mache ich das Spiel mit.

Individualität ist ja was schönes und feines, wenn man aber Erfolg haben 
will muss dann die Spiele und Rituale im Geschäftsleben verstehen, 
mitspielen und lenken können.

LG Egal

von Loonix (Gast)


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Lass die Bewerbung sein. Ich kann mir nicht vorstellen dass die einen 
haben wollen der nicht in der Lage ist seine Klamotten selbst 
auszuwählen und anzuziehen...

von Dscheeesus Kraist (Gast)


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@Egal

Sicher, wenn man zum Vorstellungsgespräch kommt oder ein Foto für den 
Lebenslauf macht, sollte man nicht wie ausgekotzt aussehen. Das ist 
absolut logisch und kann auch von jedem erwartet werden.
Sich allerdings dafür die Haare zu schneiden ist absolut unnötig wenn 
die Person auf dem Foto (bzw. der Realität) in der Lage ist sein Haar zu 
einer vernünftigen Frisur zu formen.
Es gibt auch genug kurzhaarige Menschen, die das nich hinbekommen und 
immer sch**** aussehen, auch wenn sie frisch vom Friseur sind.

Wenn man mit langen Haaren keine Chancen hätte, irgendwo einen 
anständigen und gut bezahlten Job zu bekommen, dann wären meine Kollegen 
wohl alle nicht hier, denn anhand deren Haarlänge weiß ich, dass sie die 
schon gehabt haben als sie eingestellt wurden.
Wir leben schließlich nicht mehr in einer Zeit in der jeder Idiot den 
gleichen Haarschnitt und Kleidungsstil haben muss um irgendwo 
unterzukommen.

von Loonix (Gast)


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Egal schrieb:
> Versteht mich richtig, ich laufe auch mit Dreitagebart herum und trage
> Jeans, wenn ich 0815 Büroarbeit mache, wenn aber Besuch erwarte komme
> ich rasiert und mit Bundfaltenhose, bei wichtigen Kunden mit Krawatte.

Wahrscheinlich würdest du dich auch schminken wenns der Kunde geil 
findet?

von Dscheeesus Kraist (Gast)


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Loonix schrieb:
> Wahrscheinlich würdest du dich auch schminken wenns der Kunde geil
>
> findet?

Das geht dann aber wiederum nur mit Dreitagebart. Alles andere wäre doch 
langweilig ;)

von Gästchen (Gast)


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>Egal ob Entwicklungsingenieur, Jurist, BWLer oder ein anderer Akademiker: >Zieht 
euch eine Sakko-Hose-Kombi (um Gottes Willen NIEMALS Jeans! Absolutes
>NO-GO für das Bewerbungsgespräch!) oder einen Anzug an.

Nein, das ist nicht egal. Für BMW-ler (Schwätzer und Blender-Berufe) die 
sich ständig aufbauschen müssen spielt es eine wesentlich größere Rolle 
die Wichtigtuer-Uniform zu tragen, in manchen Eiertanz-Sparten spielt 
sogar die Armbanduhr und Schuhe eine große Rolle. Für 
Entwicklungsingenieur ist es fast egal was du anziehst, wichtig ist nur 
dass du dich darin wirklich wohl fühlst und dass es eleganz aussieht, es 
darf nicht runterhängen etc. Die Sachen müssen zu einander passen, das 
ist wichtig. Natürlich darf man nicht im Kartoffelsack zum 
Vorstellungsgespräch kommen aber die Bandbreite des Akzeptablen ist 
groß: es kann ein Anzug sein, es kann aber auch ein Hemd und Jeans-Hose 
sein die zueinander passen. Selbst ein gut aussehendes T-Shirt ist im 
Sommer ganz Ok. Deinem Gegenüber ist es schon klar dass sie sich nie 
wieder im Anzug sehen werden, ganz ebal ob Personaler oder Techniker.

von Egal (Gast)


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Loonix schrieb:
> Wahrscheinlich würdest du dich auch schminken wenns der Kunde geil
> findet?

Ne, sieht bei mir immer kitschig aus. ;-)

Spass beiseite: Mein Erfolg gibt mir persönlich recht: Habe einen guten 
Job, verdiene gut, Firma ist zufrieden, Kunden sind glücklich und ich 
habe Spass an meinem Job und meinem Leben, was will ich mehr?

Wenn jemand das gleiche von sich sagt und Metal-Shirts dabei tragen 
kann: Glückwunsch, hätte bei mir nicht geklappt.

Man hat halt die besseren Karten, wenn man die die Spielregeln im 
Geschäftsleben kennt und auch mitmacht. Man wird eher akzeptiert und 
ernst genommen.

Einige meiner Kollegen, sehr fähige und intelligente Menschen, sehr gute 
Ingenieure wurden im Berufsleben übergangen und sitzen nun frustriert 
ihre Stunden im Geschäft ab weil sie genau diese Spielchen nicht 
verstanden haben oder mitmachen wollten. Ist dass der Sinn der 
Individualität? Muss jeder selber beurteilen.

von Egal (Gast)


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Dscheeesus Kraist schrieb:
> Wir leben schließlich nicht mehr in einer Zeit in der jeder Idiot den
> gleichen Haarschnitt und Kleidungsstil haben muss um irgendwo
> unterzukommen.

Hast du recht, zum Glück habe wir diese Freiheiten. Aber es geht ja 
darum wir kann ich meine Chance auf einen Job erhöhen und die steigt mit 
einem gepflegten Äusseren rapide an.

von pffff (Gast)


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A. B. schrieb:
> Aber Sätze wie "Auf irgendwelche Anzugträger aus der Geschäftsleitung
> bin ich bestimmt nicht neidisch" zeugen wohl von anderen Problemen
Die da wären?

Gästchen schrieb:
> [...]
Absolut richtig.

Ich meine wo sind wir denn? Muss man im Anzug erscheinen und lauter 
Lügen erzählen um einen Job zu bekommen? Schöne neue Welt. :-( 
Natürlich, ungepflegtes Äußerliches und dreckige Fingernägel gehen 
nicht, aber die Individualität und das Recht diese zu zeigen sollte 
man sich schon erhalten.

von Egal (Gast)


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Dscheeesus Kraist schrieb:
> Das war ironisch als Antwort auf diesen Idioten gemeint.
> Vorallem da die meisten Metaller einfach netter und höflicher und
> anständiger sind als die meisten Spießer (wie Egal wohl einer ist) =D

Habe ich erst jetzt gelesen. :-)
Denke anhand meiner Meinung und Antworten erwecke ich schon den Eindruck 
eines Spiessers.

von Egal (Gast)


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pffff schrieb:
> Ich meine wo sind wir denn? Muss man im Anzug erscheinen und lauter
> Lügen erzählen um einen Job zu bekommen? Schöne neue Welt. :-(
> Natürlich, ungepflegtes Äußerliches und dreckige Fingernägel gehen
> nicht, aber die Individualität und das Recht diese zu zeigen sollte
> man sich schon erhalten.

Klar darfst du mit fettigen Haaren, zerfetzten Jeans und dreckigen 
Nägeln an ein Vorstellungsgespräch. Kriegst zwar keinen Job, bleibst 
aber deinen Prinzipien treu. Wer hat etwas von Lügen gesagt?

von pffff (Gast)


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Egal schrieb:
> pffff schrieb:
>> Ich meine wo sind wir denn? Muss man im Anzug erscheinen und lauter
>> Lügen erzählen um einen Job zu bekommen? Schöne neue Welt. :-(
>> Natürlich, ungepflegtes Äußerliches und dreckige Fingernägel gehen
>> nicht, aber die Individualität und das Recht diese zu zeigen sollte
>> man sich schon erhalten.
>
> Klar darfst du mit fettigen Haaren, zerfetzten Jeans und dreckigen
> Nägeln an ein Vorstellungsgespräch.
Moment bitte, ich schrieb gepflegtes Äußerliches. Das kann eben 
durchaus auch eine ordentliche (und saubere) Jeans sein.

> Wer hat etwas von Lügen gesagt?
Nur für das Vorstellungsgespräch in einen Anzug schlüpfen um auch ja ein 
gutes Bild zu vermitteln bezeichne ich als Lüge, in dem Sinne dass man 
sich komplett verstellt um auch wirklich ganz sicher unbedingt ein 
gutes Bild abzugeben. Ein "ehrlicher" Mensch trägt ordentliche Kleidung 
in der er sich wohlfühlt und überzeugt durch Kompetenz, fachlich aber 
natürlich auch sozial. Einen Anzug zu tragen um Eindruck zu schinden 
gehört aber meiner Meinung nach nicht zu irgendwelchen Kompetenzen 
sondern ist einfach Anpassungsleistung. Man könnte es fast(!) schon als 
"feige" bezeichnen, aber die Diskussion fange ich jetzt nicht an.
Anders gesagt: Niemand ist perfekt. Nur weil man einen Anzug trägt ist 
man noch lange nicht irgendwie kompetent, weder fachlich noch sozial. 
Ganz im Gegenteil, zumindestens persönlich habe ich so gewisse 
Vorurteile gegen Anzugträger, das kommt wohl durch unsere "geschätzten" 
Politiker. Ja Vorurteile sind nicht gut aber jeder hat sie, bewusst oder 
un(ter)bewusst.

von Ich (Gast)


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Es gibt Läden da ist man selbst im einem guten Anzug mit Krawatte 
underdressed, weil alle im Nadelstreifen-Maßanzug rumlaufen.
Es gibt aber genauso Unternehmen, da ist man so overdressed, weil alle 
in Jeans und T-Shirt rumlaufen.
Besser etwas overdressed als zu locker.
Verkleiden sollte man sich auch nicht, da muss jeder sein Optimum 
finden.
Es gibt halt Leute, den stehen Anzüge, andere sehen darin irgendwie 
seltsam aus.

Ab in ein gutes Bekleidungsgeschäfr, sich beraten lassen, dann passt das 
schon.

Als Ing. ist bei einem Bewerbungsfoto Anzug (Sakko) + Krawatte auf einem 
farblich passenden Hemd Pflicht.

von PostMortem (Gast)


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pffff schrieb:
> Nur für das Vorstellungsgespräch in einen Anzug schlüpfen um auch ja ein
> gutes Bild zu vermitteln bezeichne ich als Lüge, in dem Sinne dass man
> sich komplett verstellt um auch wirklich ganz sicher unbedingt ein
> gutes Bild abzugeben. Ein "ehrlicher" Mensch trägt ordentliche Kleidung
> in der er sich wohlfühlt und überzeugt durch Kompetenz, fachlich aber
> natürlich auch sozial.

Also ich finde mich im Anzug ausgesprochen schick und ziehe gerne einen 
an. Ich fühle mich darin sehr wohl in dem Bewusstsein, ein gepflegtes, 
die männliche Figur optimal unterstreichendes Erscheinungsbild 
abzuliefern, dass mit Wohlwollen von meinen Mitmenschen aufgenommen 
wird. Niemand hat davon geredet, sich als "Nichtskönner" durch 
vorteilhafte Kleidung einen Job erschleichen zu wollen (was sowieso 
niemals und nirgendwo funktioniert).

Aber macht ihr mal alle so, wie ihr meint. Kommt ruhig in Jeans und 
"ordentlichem T-Shirt" zum Vorstellungsgespräch und beweist den 
nutzlosen BWLern und anderen Angehörigen der "Schwätzer und 
Blender-Berufe", dass ihr auch ohne "Wichtigtuer-Uniform" (ich muss fast 
Lachen beim Tippen dieser Zeile) tolle Hechte seid. Ihr würdet zwar in 
keinem seriösen Unternehmen einen Job bekommen mit der Masche, aber 
immerhin habt ihr euch dann eure anarchistische Freiheitsliebe bewahrt.

von Dscheeesus Kraist (Gast)


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Egal schrieb:
> Hast du recht, zum Glück habe wir diese Freiheiten. Aber es geht ja
>
> darum wir kann ich meine Chance auf einen Job erhöhen und die steigt mit
>
> einem gepflegten Äusseren rapide an.



Das stimmt gepflegtes Äußeres ist das A und O, allerdings steht 
nirgendwo geschrieben, dass langes Haar ungepflegt aussieht.
Wie gesagt, es ist alles eine Frage wie man(n) damit umgeht. Natürlich 
will niemand jemanden mit versifften Haaren einstellen, das behauptet 
keiner.
Das gilt übrigens genauso für Frauen. Eine miese Firsur kann da schon 
ein Grund sein nicht eingestellt zu werden.

von Egal (Gast)


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Ich drehe die Situation mal um:

Was haltet Ihr im HR von einem Bewerber, der zwar einen tollen Job und 
viel Geld von euch will, es aber nicht schafft, sich an einem Tag für 
ein paar Stunden heraus zu putzen? Dem seine Individualität so viel 
wichtiger ist als einfache gesellschaftliche Regeln? Wie wird sich 
dieser in ein Team einfügen können? Wir sprechen hier von einem Job als 
Entwicklungsingenieur, je nach Firma mit grosser Verantwortung für die 
Firma.

Ich sehe es auch als eine Art Wertschätzung gegenüber meinem Arbeitgeber 
oder Kunden, dass ich etwas heraus putze. Wenn das "feige" sein soll, 
ok, dann bin ich halt feige. Ich würde aber klar zwischen sich heraus 
putzen und unterwerfen unterscheiden. Auch vom Kunden muss man sich 
nicht alles gefallen lassen, es sollte einem aber klar sein, dass er 
einem die Brötchen bezahlt.

Ich denke so bis zur Konfirmation kann man mit der rebellischen "ich 
will keinen Anzug tragen"-Nummer kommen, so ab zwanzig und mit 
abgeschlossenem Studium wirkt das langsam seltsam.

Klar gibt es Männer mit langen und gepflegten Haaren, wenn ich diese 
seit Jahren wachsen lasse würde ich sie auch nicht abschneiden. Mir ist 
nur aufgefallen, dass die meisten Mitte 20er nun so halblange Wolle 
tragen. diese um 3-4cm zu kürzen tut nicht weh und macht gleich einen 
ganz anderen Eindruck.

von PostMortem (Gast)


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@Egal: Kann ich nur absolut unterstreichen, sehr guter Beitrag.

von Prädator (Gast)


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Egal schrieb:
> Einige meiner Kollegen, sehr fähige und intelligente Menschen, sehr gute
> Ingenieure wurden im Berufsleben übergangen und sitzen nun frustriert
> ihre Stunden im Geschäft ab weil sie genau diese Spielchen nicht
> verstanden haben oder mitmachen wollten.

Den Fähigen gibt man immer die harte Frustarbeit. Die eigentliche 
Ingenieurwertschöpfung war schon immer ein knochenharter Job. Ist halt 
was Anderes, als im Anzug beim Kunden rumzuhampeln, das Blaue vom Himmel 
zu versprechen, Puderzucker in andere Ärsche blasen oder die Arbeit zu 
delegieren. :-)
Mit Anzug ist das Leben einfacher, auch als Ingenieur, solange es noch 
genug Leute gibt, die keinen tragen und lieber die Wertschöpfung 
übernehmen.
Ansonsten sähe es auch zappenduster für die Anzugträger aus.

von Egal (Gast)


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@Prädator: schrieb:
> Ist halt
> was Anderes, als im Anzug beim Kunden rumzuhampeln, das Blaue vom Himmel
> zu versprechen, Puderzucker in andere Ärsche blasen oder die Arbeit zu
> delegieren. :-)

Tja, wie soll man solch objektive Argumente kontern...

;-)

von Backflow (Gast)


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Der Verzicht auf Anzug und Krawatte im Vorstellungsgespräch eröffnet 
einem im Falle der Ablehnung die geniale Ausrede, man sei nur wegen des 
Äußeren nicht genommen worden.
Glücklicherweise habe man so rechtzeitig bemerkt, daß man es mit einem 
BWL-fixierten Laden zu tun hat, bei dem man sowieso nie arbeiten wollte

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