Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik LT3652 für kleine Solarzellen?


von bapou (Gast)


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Hallo,

wie in einem vorigen Beitrag geschrieben, habe ich erfolglos versucht
mit einem "normalen" Step-Down Regler mit einer Solarzelle
(15V, 1.5W) einen Lithium Akku (LiPoly, 2 Zellen, 7.4V, 1200mAh) zu 
laden.
Beitrag "mit Step-Down Regler über Solar einen LiIon Akku laden"

Eine Lösung wäre der LT3652
"Power Tracking 2A Battery Charger for Solar Power"
http://www.linear.com/product/LT3652

Da ich im Ausland bin und dort keine Werkstatt habe, könnte ich nur das 
teure Eval Board kaufen und dieses als Ladegerät verwenden. Daher würde 
ich erst gerne euren Rat einholen.

Hat jemand Erfahrung mit dem Chip?
Spricht etwas dagegen, dass der LT3652 mit den geringen Leistungen 
meiner Solarzelle funktioniert?
Der Betriebsstrom sind 2.5ma, dies wäre also okay, aber kommt der Rest 
(Step-Down Regler, etc.) mit sehr kleinen Strömen zu recht?

Die Solarzelle kann in durchschnittlichen Bedingungen (leicht bewölkt, 
am Rucksack hängend) nur ca. 25mA liefern.

Oder kennt Ihr eine andere "fast ferige" Lösung die ich anpassen kann?

Vielen Dank,
Thom

von Lehrmann M. (ubimbo)


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bapou schrieb:
> Spricht etwas dagegen, dass der LT3652 mit den geringen Leistungen
> meiner Solarzelle funktioniert?
> Der Betriebsstrom sind 2.5ma, dies wäre also okay, aber kommt der Rest
> (Step-Down Regler, etc.) mit sehr kleinen Strömen zu recht?

Das verrät dir das Datenblatt deines Step-Down Reglers. Mehr als dort 
nachschauen können wir auch nicht ....

von bapou (Gast)


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Ich habe dort keinen minimalen Strom gefunden, was aber auch an meiner 
fehlenden Kenntniss liegen kann.

Eine Angabe im Datenblatt die ich nicht verstehe, aber die vielleicht 
eine minimale Leistung der Solarzelle vorraussetzt ist der
 BOOST supply current von 20mA

"The BOOST bootstrapped supply rail drives the internal
switch and facilitates saturation of the switch transistor"

Gruss,
Thom

von Harald Wilhelms (Gast)


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bapou schrieb:
> Hallo,
>
> wie in einem vorigen Beitrag geschrieben, habe ich erfolglos versucht
> mit einem "normalen" Step-Down Regler mit einer Solarzelle
> (15V, 1.5W) einen Lithium Akku (LiPoly, 2 Zellen, 7.4V, 1200mAh) zu
> laden.

Vielleicht wäre  es das einfachste, wenn Du ganz auf einen Wandler 
verzichtest und Deinen Akku einfach parallel zur Solarzelle
schaltest? Du musst nur die Ladespannung begrenzen, was man gut
mit einem TL431 mit Zusatzbeschaltung laut Datenblatt machen kann.
Entweder auf 8,4V für beide Zellen oder auf 2x4,2V, falls Dein
Akku keinen Balancer enthält. Eine solche Schaltung würde wesent-
lich zuverlässiger funktionieren, wenn Du Deine Begrenzerschaltung
auf 1% genau einstellst. Nur der Wirkungsgrad wäre etwas schlechter.
Gruss
Harald

von Michelle K. (Firma: electronica@tdnet) (michellekonzack) Benutzerseite


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bapou schrieb:
> Hallo,
>
> wie in einem vorigen Beitrag geschrieben, habe ich erfolglos versucht
> mit einem "normalen" Step-Down Regler mit einer Solarzelle
> (15V, 1.5W) einen Lithium Akku (LiPoly, 2 Zellen, 7.4V, 1200mAh) zu
> laden.

15V und 1,5Wp sind 100mA peak

> Eine Lösung wäre der LT3652
> "Power Tracking 2A Battery Charger for Solar Power"
> http://www.linear.com/product/LT3652

Richtig, den hatte ich Dir ja empfohlen
(ich hoffe das dies Dein Beitrag war)

> Da ich im Ausland bin und dort keine Werkstatt habe, könnte ich nur das
> teure Eval Board kaufen und dieses als Ladegerät verwenden. Daher würde
> ich erst gerne euren Rat einholen.

Das ist nicht gut und das EvalKit ist teuer...

> Hat jemand Erfahrung mit dem Chip?

Also der Chip funktioniet einwandfrei auf dem Deckel eines Netbooks
mit selber zusammengefrickelten 20 Solarzellen (25x25mm => 200x125mm)

> Spricht etwas dagegen, dass der LT3652 mit den geringen Leistungen
> meiner Solarzelle funktioniert?

Bist Du sicher, das die nur 25mA liefert?  Der LT3652 ist ja ein MPPT 
Wandler und wird mehr als die 25mA bringen weshalb ich sagen würde, es 
funktioniert.

Im Zweifel mal den Linear-Support in München kontaktieren

> Oder kennt Ihr eine andere "fast ferige" Lösung die ich anpassen kann?

Also der Linear-Chip ist mir der bisher einzige bekannte der das kann 
und er ist normalerweise für solche Sachen ausgelgt

> Vielen Dank,
> Thom

Grüße
Michelle

von bapou (Gast)


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Harald und Michelle, vielen Dank für eure Antworten.

@Harald: Kein Wandler wäre möglich, wenn ich mir andere Zellen suche die 
15V/100ma Zelle. Ansonsten wird es sehr ineffizient, da ich weit weg von 
der  optimalen Power-Point Spannung bin. Der TL431 siehr dafür sehr 
geeignet aus und das könnte ich auch ohne Werkstatt gut hinbekommen. Der 
Kauf von anderen Zellen wäre eine gute "Notlösung" falls es mit dem 
LT3652 nicht klappt.

@Michelle:
das war nicht mein Beitrag, aber ich habe ihn trotzdem gelesen. Das 
Modul hat 1.5Watt Nennleistung, aber der praktisch gemessene 
Kurzschlusstrom an einem Rucksack hängend bei Bewölkung ist nur 25mA. 
Ich könnte auch noch ein zweites Modul holen (die flexiblen Teile kosten 
hier nur 15Euro) falls es nötig ist.

Deinen Zellen sollten bei der Fläche auch nicht mehr als 2-3W 
Peakleistung haben und sind damit in einer ähnlichen Grössenordnung; Was 
macht die Schaltung bei schlechten Lichtbedingungen? Lädt sie noch etwas 
oder gar nicht, geht die Effizienz herunter?  Hast du für die Schaltung 
eine Platine geätzt oder provisorisch aufgebaut?

Gruss,
Thom

von Harald Wilhelms (Gast)


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bapou schrieb:
> Harald und Michelle, vielen Dank für eure Antworten.
>
> @Harald: Kein Wandler wäre möglich, wenn ich mir andere Zellen suche die
> 15V/100ma Zelle. Ansonsten wird es sehr ineffizient, da ich weit weg von
> der  optimalen Power-Point Spannung bin.

Es sind grob 60%. Ob Dein Wandler wirklich mehr als 70...80%
bringt, müsste er erst einmal beweisen...  :-)
Wenn Du Dein Geld in etwas grössere Zellen, statt in einen Wandler
gesteckt hättest, hättest Du das spielend kompensieren können. :-)
Gruss
Harald

von citb (Gast)


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bapou schrieb:
> Ansonsten wird es sehr ineffizient,

Wie sehr? hast Du das ueberhaupt schon mal ueberschlagen?

citb

von bapou (Gast)


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Ich habe mir die Kennlinie der Solarzelle angeschaut (angehängt).
Wie Harald geschrieben hat sollte die Effizienz sollte bei dieser 
Variante noch ca. 60% betragen; also tatsächlich gar nicht so schlecht, 
speziell wenn man die einfache Schaltung betrachtet (TL431, 
Spannungsteiler, Kondensator und vermutlich eine Diode).

Wenn man betrachtet, dass die Kennlinie bei weniger Licht noch in 
Richtung MPP bei kleineren Spannungen geht, und eine Diode auch beim 
Step-Down Regler gebraucht wird, sieht es gegenüber der komplexen Lösung 
noch besser aus.

Ich werde mal den Akku direkt anschliessen (die Spannung manuell 
überwachen) und den Strom unter reelen Bedingungen messen.

Gruss
Thom

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