Hallo Zusammen, mittlerweile operieren schnelle serielle Busse mit bis zu 10GBit/s; damit bewegen sich die Frequenzen im Bereich vom Mikrowellen. Doch findet man im Bereich der Mikrowellen Dinge wie Hohlleiter, Semi-rigid-Leitungen u.ä. Abenteuer, während die seriellen Busse über bessere Kabel und Leiterplatten laufen. Was macht da den Unterschied, weshalb unterschiedliche Techniken eingesetzt werden? Mfg, Lukas
Hohlleiter verwendet man in zwei Anwendungsfaellen. 1) das Signal muss ueber mehrere Meter transportiert werden und jedes dB Verlust ist wichtig. 2) es geht um viel Power, was auch imm dies bedeutet.
Bei Funkanwendungen, bzw. generell bei Anwendungen, wo man Leistung möglichst verlustarm übertragen will, sind Hohlleiter sicherlich besser, aber wohl auch teurer, und eben auch unflexibel (zumindest so, wie ich es kenne). Bei der digitalen Übertragung kommt es nicht so sehr auf verlustarm an. Die Entfernungen sind meistens begrenzt, und da geht das Cu ja noch bestens.
Luk4s K. schrieb: > Doch > findet man im Bereich der Mikrowellen Dinge wie Hohlleiter, Im Bereich der Mikrowellen findet man auch Streifenleiter. Und die sind nicht weit von schnellen Busleitungen entfernt (die übrigens auch Impedanzkontrolliert bzw. richtig terminiert gelayoutet werden). Der Rest wurde ja schon gesagt, dass ein Datenbus nicht der Leistungsübertragung dient versteht sich eigentlich von selbst.
Was zu hochfrequent ist ist immer relativ zur Groesse des Systems - ein paar tausend Kilometer Ueberlandleitung bei 50 Hz stellen einen vor hochfrequenztechnische Probleme, und viel von der urspruenglichen Forschung geschah an Telegrafen- und Telefonleitungen von erheblicher Laenge. Bei Mikrowellen-Analog/Funkanwendungen hast Du innerhalb der Baugruppen auch meistens Leiterplattentechniken (nimm zB mal ein Satelliten-LNB vom Schrott auseinander)- machmal auf Spezialsubstrat, weil: a) FR4 relativ verlustreich ist - Verlust kann man auf einem Digitalbus durch mehr Input ausgleichen, aber nicht bei einem Empfaenger! Und wenn Leistungen im Spiel sind willst Du das Substrat auch nicht durch Verluste erwaermen. b) FR4 eine frequenzabhängige Dielektrizitaetskonstante ("Hook") hat. Sehr ungesund wenn man ein Analogsignal verzerrungsfrei halten will. c) Bei RICHTIG hohen Frequenzen die leicht unhomogene Struktur durch das Glasvlies wohl auch irgendwann problematisch wird. Manchmal gibts mit FR4 schon im VHF-Bereich Probleme. zB Oszilloskopverstaerker Tek 7A18, der ist gerademal fuer 75MHz ausgelegt und hat bestimmt nicht aus Spass Eingangsplatinen aus exotischem Vollkunststoff. Uebrigens gibt es Strukturen die Koaxialkabeln oder Hohlleitern recht aehnlich sehen und sich in Multilayer und/oder sogar in einem IC abbilden lassen. http://www.microwaves101.com/encyclopedia/rectax.cfm http://www.microwaves101.com/encyclopedia/coplanarwaveguide.cfm
Luk4s K. schrieb: > mittlerweile operieren schnelle serielle Busse mit bis zu 10GBit/s; > damit bewegen sich die Frequenzen im Bereich vom Mikrowellen. Doch > findet man im Bereich der Mikrowellen Dinge wie Hohlleiter, Hi, Luk4s K., der entscheidende Unterschied ist der Verstärker. Seinetwegen kannst Du ein Kabel mit 90% Verluste an Signalenergie zulassen, er macht sie wieder wett. Dein Magnetron im Mikrowellenofen könnte aber tonnenschwer ausfallen müssen mit nicht nur rauschenden, sondern brausenden Lüftern, würde dessen Signalenergie vor dem Schnitzel so gedämpft werden. Zur Zeit eines Herrn Marconi gab es mal Langwellensender, Funkensender, da kommt der Begriff "Funken" her, deren Funkenknallerei war akustisch noch im nächsten Dorf zu hören, weil die Funkempfänger so unempfindlich waren. Ciao Wolfgang Horn
Hallo, naja, immerhin haben diese unempfindlichen Empfänger mit Kohärer und später Crystaldetektor das Ergebnis der Knallerei durchaus in mehreren 1000 Kilometer Entfernung empfangen. Die Löschfunkensender haben dann akustisch nicht mehr so viel Radau gemacht. Falls jemand Langeweile hat: http://www.radiomuseum.org/forum/telefunken_zeitung_ab_nr1_1911.html Gruß aus Berlin Michael
Danke an euch alle für die aufschlussreichen Antworten faustian schrieb: > Tek 7A18, der ist gerademal fuer 75MHz ausgelegt > und hat bestimmt nicht aus Spass Eingangsplatinen aus exotischem > Vollkunststoff. Ich hab mal im 7A26 (200MHz) und 7A19(500MHz) nachgesehen: In der Tat scheinen die Eingangsplatinen mit den Abschwächern bzw. Puffern(7A26) aus etwas besonderem zu bestehen - beim 7A19 hatte ich, als ich den offen hatte, spontan auf Keramik getippt, aber es ist eine gewisse Faserstruktur erkennbar. Könnte das vielleicht Teflon sein, denn wäre das normales Plastik würde das beim Löten schmelzen. Auf dem Mainboard der Einschübe kommt allerdings wieder ganz normales FR4 zum Einsatz. Der 7A19 verwendet sogar eine 4-Lagige Platine, ich wusste noch gar nicht, dass es sowas '71 schon gab.
Bei den 22pF/1MOhm ist es Polysulfon, bei den aelteren 20pF ist es noch ein anderes kaum bekanntes Zeug ...
faustian schrieb: > Bei den 22pF/1MOhm ist es Polysulfon, bei den aelteren 20pF ist es noch > ein anderes kaum bekanntes Zeug ... Interessant, was Tek damals für Anstrengungen Unternommen hat. Heute sieht man größtenteils nur (besseres?) FR4.
http://tech.groups.yahoo.com/group/TekScopes/message/35808 Weiss nicht ob es OK waere den Inhalt eines Postings in einem geschlossenen Forum hier zu komplett zu zitieren. Wesentlicher Fakt: Die urspruenglischen (20pF) Eingangsboards waren aus http://de.wikipedia.org/wiki/Polyphenylenether, 2pF spaeter wurde es dann in der Tat http://de.wikipedia.org/wiki/Polysulfon .
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