Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Leistungsverstärker und Arbiträrgenerator vertragen sich nicht.


von Jürgen H. (misteret)


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Guten Abend,

ich habe heute ein wenig an meinem Diplom gearbeiet und hatte mit so 
einigem nicht gerechnet. Es geht darum, eine regelbare 
Hochspannungsquelle für eine Wandlerprüfung zu entwickeln.

Die Versuch heute war wie folgt aufgebaut:
- Arbiträrgenerator mit 0...2,5 Veff Pegel
- Leistungsverstärker mit Ua / Ue = 100, d.h. maximal 250 Veff.
- Hochspannungstrafo mit ü = 500
- Die Last von 2 nF ist über 20 mH Sperrreaktanz angeschlossen.

So, d.h. maximal erreichbare Spannung sollte 50.000 x 2,5 Veff = 125 
kVeff betragen.


So nun legte ich los, bis zu einer Spannung von 70 kV lief auch alles 
nach Plan.  Nur, wenn ich weiter hochfuhr, schaltete sich der Verstärker 
ab. Ich habe einen Leistungsverstärker von Rohrer verwendet. Er besitzt 
eine Anzeige über die Verlustleistung. Bei 70 kV betrug diese etwa 10 % 
der Maximalleistung lediglich. Nun, drehe ich weiter auf, springt die 
Anzeige auf einmal voll nach oben und der Verstärker schaltet ab.

Der Verstärker besitzt auch eine interne Sinusquelle, mit dieser 
erreiche ich locker die 125 kV.

Meine Vermutung: Es liegt am Arbiträtgenerator. Hier habe ich 3 
verschiedene, einen Tektronix AFG3022A, Tabor 2572A und Agilent 33522A, 
bei allen tritt dieses Problem auf.

Ich vermute, dass der Ausgang des Arbiträrgenerators möglicherweise, 
wenn ich einen neuen Wert einstelle, kurz den Ausgang abschaltet und 
wieder mit erhöhter Spannung einschaltet. Das gleiche passiert dann auch 
ausgangsseitig, wodurch ein sehr hoher Stoßstrom durch die Kapazität 
bedingt entsteht, welcher auf die Primärseite übertragen wird. Dem 
Verstärker gefällt dies nicht, weshalb er abschaltet.
Die Verstärker arbeiten mit 250 MSamples / s, ich habe vermutet, dass 
sie so schnell arbeiten, dass es egal ist. Aber scheinbar gibt es hier 
Probleme.

Ich hoffe mir kann jemand helfen, den Fehler näher zu untersuchen!


MfG
Jürgen

von Ralph B. (rberres)


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Jürgen Hems schrieb:
> Ich vermute, dass der Ausgang des Arbiträrgenerators möglicherweise,
>
> wenn ich einen neuen Wert einstelle, kurz den Ausgang abschaltet und
>
> wieder mit erhöhter Spannung einschaltet.

Das passiert immer dann, wenn der Funktionsgenerator einer seiner 
Widerstandsabschwächer im Ausgang umschaltet.

Der Funktionsgenerator stellt seine Ausgangsspannung an zwei Punkten 
ein.
Innerhalb 10 db Schritten ( es können eventuell auch 20 db Schritte sein 
)
über die Referenzspannung des DA-Wandlers ( also elektronisch ), und 
alle
10 db , bzw 20 db, wird am Ausgang des Ausgangsverstärkers ein 
Widerstandsnetzwerk mit Relais umgeschaltet.

Immer dann wenn also das Teilerverhältbis des Widerstandsnetzwerkes 
umgeschaltet wird, ( es sind mehrere Pi oder T Dämpfungsglieder )
schaltet der Generator für einen Moment stumm.

Abhilfe könnte nur ein externer nicht stufiger  Abschwächer am Ausgang 
des Funktionsgenerators bringen. Das könnte im einfachsten Falle ein 
Potentiometer sein.

Ralph Berres

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