Forum: HF, Funk und Felder Combiner für Blocking-Messungen EN 300 220


von Strahlemann (Gast)


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Hallo,

kennt jemand Bezugsquellen für Combiner wie sie z.B. für 
Blocking-Messungen nach EN 300 220 (< 1 GHz) verwendet werden? Wir 
möchten nichts selber bauen...

Gruß

Strahlemann

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Was für ein Combiner ist das genau?  Mini-Circuits wäre ja typischer-
weise der erste Anlaufpunkt für sowas.

von Ralph B. (rberres)


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Es gibt mehrere verschiedene Arten von Combinern

Es gibt resistive Combiner mit in jeden Zweig 16,66 Ohm zu einen Stern 
führend.
Es gibt resistive Combiner bei welchen die Ausgänge jeweils über einen 
25 Ohm Widerstand zu einen gemeinsamen Eingang geschaltet sind.

Es gibt Combiner als Richtkoppler, als Zirkulator als Bandfilter ( 
Diplexer ).

Was hättest du denn gerne?

Ralph Berres

von Carsten S. (dg3ycs)


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Ralph Berres schrieb:
> Es gibt mehrere verschiedene Arten von Combinern
>
> Es gibt resistive Combiner mit in jeden Zweig 16,66 Ohm zu einen Stern
> führend.
> Es gibt resistive Combiner bei welchen die Ausgänge jeweils über einen
> 25 Ohm Widerstand zu einen gemeinsamen Eingang geschaltet sind.
>
> Es gibt Combiner als Richtkoppler, als Zirkulator als Bandfilter (
> Diplexer ).
>
> Was hättest du denn gerne?
>
> Ralph Berres

Hi Ralph,

Er möchte genau da machen was Fabsi mit seinen Kecksdosen bei dir messen 
wollte. Also zwei von der Frequenz nahezu identische Signale (max 10Mhz 
diff. - und deutlich weniger) auf ein Tor zusammenzuführen um die 
Emfangsverschlechterung durch übersteuerung bestimmen zu können die 
Eintritt wenn ein zweites starkes Signal nah dem Nutzsignal an der 
Antenne eines RX anliegt. Die Kecksdosen waren ja Zirkulatoren. In 
Bruchsal wurden aber resistive Koppler verwendet.

@TE
Es ist nicht genau vorgeschrieben WELCHEN Koppler ihr verwenden müsst.
Das ist von den konkreten Anforderungen abhängig. Am Universellsten sind 
resitive Koppler. Wenn der Frequenzbereich aber nur klein ist sind auch 
Zirkulatoren gut (manchmal sogar besser) geeignet.

Gleichzeitg ist zu bedenken ob der auch für weitere Messungen eingesetzt 
werden soll. So ist de rCombiner für die Blocking Messung ja als 3Port 
ausführbar. Wenn jetzt aber nicht nur die Blocking Messung sondern auch 
die folgende Intermodulationsmessung gemacht werden soll, dann braucht 
man dafür ja einen 4-Port Koppler.
Es könnte also sinnvoller sein direkt einen 4Port Koppler zu kaufen und 
bei nichtgebrauch den vierten Port einfach zu terminieren.

Natürlich haben alle diese Varianten unterschiedliche Eigenschäften. In 
erster Linie bei der Dämpfung. So macht es ja schon einen großen 
Unterschied ob man bei einem resistiven Koppler einen 3Port oder aber 
einen 4Port verwendet.

Aber all diese Unterschiede musst DU bei der Messung mit einrechnen.
Hast du z.B. einen resitiven 3Port Koppler dann kommen am DUT halt 3dB 
weniger an Leistung an als der Generator ausgibt.
Wenn du eine Richtbrücke mit einem Koppelfaktor von 20dB verwenden 
solltest (Technisch unsinnig, aber machbar) dann muss der zweite 
Generator halt das hundertfache der Leistung ausgeben von dem was am DUT 
ankommen soll, wärend der erste GEnerator seine leistung fast 1-1 zum 
DUT gibt.

Daher:
Konkret kann man dir so kein GErät vorschlagen. dazu muss schon 
zumindest der Freqeunzbereich bekannt sein...

Gruß
Carsten

von Ralph B. (rberres)


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Carsten Sch. schrieb:
> Hast du z.B. einen resitiven 3Port Koppler dann kommen am DUT halt 3dB

Es sind bei einen resistiven 3Port Koppler 6db Dämpfung , denn sie 
bestehen au 3 in Stern geschaltete 16,66 Ohm Widerstände, bei einen 4 
Portkoppler , sie bestehen aus 4 in Stern geschaltete  25 Ohm 
Widerstände, 9,5db Dämpfung.

3db wären es nur bei einen Wilkenson Teiler ( die es auch noch gibt ).

PS was macht nser Projekt?


Ralph Berres

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Ein resistiver Combiner ist die schlechteste Lösung, der hat kaum 
Dämpfung zwischen den Messendern, was zu Intermodulation in deren 
Ausgangsstufen führt. Das beste ist ein 3dB-Richtkoppler mit hoher 
directivity und davor noch Zirkulatoren.

von Ralph B. (rberres)


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Christoph

Ich würde die schlechte Entkopplung zwischen den Signalgeneratoren nicht 
überbewerten, da man in der Regel den Pegel am Signalgenerator um 
mindestens 20db , eher noch mehr, abschwächen muss. Somit ist die 
Entkopplung zwischen den Signalgeneratoren schon mehr als 40db, da die 
Ausgangsabschwächer resistiv sind,  was im allgemeinen völlig 
ausreichend ist, solnage man nicht mit Eingangsstufen zu tun hat die 
einen ( Eingangs ) IP3 von 40dbm und höher aufweist.

Dazu zähle ich die Betriebsfunkgeräte, um die es hier offensichtlich 
geht, eher nicht zu. Das findet man vereinzelt bei KW Empfängern der 
absoluten Premiumklasse.


Ralph Berres

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Wir hatten (vor vielen hundert Jahren) das Problem der Entkopplung bei 
Zwei- und Dreisendermessungen an TV-Richtfunkbaugruppen. Die 
Intermodulation in den Messendern lag erst mal in derselben 
Größenordnung wie die eigentlich zu messenden Geräte. Ein UHF-Combiner 
mit mehr als 40 dB spezifizierter Entkopplung und dazu noch Zirkulatoren 
brachten ausreichend IM-Abstand.

von Ralph B. (rberres)


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Christoph

Über welche Intermodulationsabstände reden wir denn eigentlich?

Ich hatte vor kurzen mal den Versuch gemacht mit einen resistiven 
Combiner einen SMHU und einen SMY parallel zu schalten. Beide hatte ich 
auf 30mV Ausgangsspannung eingestellt ( genau genommen -17dbm ). Den 
Frequenz abstand hatte ich auf 5KHz bei 145MHz eingestellt. Mit einen 
Spektrumanalyzer ( Taketa Riken TR4113 ) hatte ich mir das Spektrum 
angesehen. Auser den beiden Hauptlinien hatte ich bei -75db noch zwei 
weitere Linien ausmachen können. Die höhe der Hauptlinien hatte ich mit 
dem SA auf die obere Referenzlinie eingestellt.

Jedenfalls konnte ich nicht sicher bestimmen, ob diese unerwünschten 
Spektrallinien bei -75db von den Signalgeneratoren oder vom 
Spektrumanalyzer kommt. Ich vermute eher vom Spektrumanalyzer.

Ich hatte also 30db Abschwächer in jedem Signalgenerator + die 6db 
Dämpfung durch den Combiner. Somit war jeder Signalgenerator gegenüber 
dem anderen um 2*36db = 72db entkoppelt. Hinzu kommt ja noch der 
Intermodulationsabstand der Generatoren selber.

Höhere Pegel am Empfängereingang als oben eingestellt werden wohl nur in 
Ausnahmefälle benötigt. Dafür hatte man damals Leistungsmessender wie 
den SMLU verwendet.

Aber vielleicht waren damals vor hundert Jahren einfach die 
Signalgeneratoren so grottentief schlecht, das man mit von dir 
angeführten Tricks arbeiten musste.

Ralph Berres

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Ja mit den dicken Messendern von R&S ging es auch so, die hatten soviel 
Ausgangspegel, das man weit genug dämpfen konnte.

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