Forum: Platinen Lötprobleme Selbstgeätzte platine


von sven (Gast)


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Hallo

Ich habe heute meine erste eigene Platine Belichtet und Geätzt Hat alles 
soweit gut geklappt ...

Nur beim Löten verleuft der Lötzin zwischen den Pads total schnell und 
verursacht Kurzschlüsse und es ist super mühsam den wieder zwischen den 
pads wegzubekommen

wie löst ihr dieses problem?

liebe grüße

von Simon B. (nomis)


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sven schrieb:
> Nur beim Löten verleuft der Lötzin zwischen den Pads total schnell und
> verursacht Kurzschlüsse und es ist super mühsam den wieder zwischen den
> pads wegzubekommen
>
> wie löst ihr dieses problem?

Weniger Lötzinn, mehr Abstand zwischen den Pads.

...und ich bin so dekadent, mir Platinen mit Lötstoplack zu leisten... 
:)

Viele Grüße,
        Simon

von nicht sven (Gast)


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sven schrieb:
> wie löst ihr dieses problem?
Aufpassen, wo ich den Lötkolben hinhalte ...

von Achim M. (minifloat)


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sven schrieb:
> super mühsam den wieder zwischen den
> pads wegzubekommen

Mit dem Lötkolben zwischen den Pins durch fahren beseitigt Kurzschlüsse 
zwischen den Pins. Vllt auch den Kolben vorher mal am Schwamm 
abstreichen.
Wenn gar nichts hilft, mit der Saugpumpe das Zinn entfernen, Brücke mit 
dem Lötkolben wegwischen und die Lötstelle neu löten. Flussmittel hilft 
auch viel.

An sich haftet das Zinn nicht gut an der Platine dran. Probiers ggf mit 
ein bsschen weniger Temperatur, das grillt die Platine nicht so. 
Obergrenze für eine Lötstelle sollten so 5sec sein.

Lötest du bleifrei?

mfg mf

von sven (Gast)


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Naja Platinen mit Lötstop müsste man herstellen lassen oder wirklich 
mühevoll selbermachen soweit ich weiß ... Aufwendig und Teuer also nix 
für mich

Mehr abstand ist blöd dann passen die Bauteile nichtmehr rein
Also weniger Lötzinn ... dabei bin ich der meinung das ich garnicht viel 
nehme.
aber ich werds mal versuchen

Wie bekomme ich trozdessen verlaufenen lötzinn wieder sauber ab ohne 
stundenlang zu "popeln"?

von sven (Gast)


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Also mitm Lötkolben durch die Bahnen fahren hilft in diesem fall leider 
nix irgendwie scheint es mir als würde die Platine des zinn förmlich in 
sich aufsaugen

Löttemperatur 330° Zinn Super Verbleit (bleifrei find ich komisch)

von Sönke O. (soenio)


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saug erstmal das ganze Lötzinn weg. Mit ner Entlötpumpe und dann mit 
Entlötlitze. Und dann alles frisch, aber mit dünnerem Lot.

Gruß Sönke

von kent (Gast)


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Du musst Lötfett bzw. Lötwasser benutzen. Ich pinsele die Pads damit 
vorher ein. Das Zinn bleibt dann auomatisch da wo es sein soll. Wirkt 
ähnlich wie Wasser auf Öl: das Zinn verläuft nicht mehr sondern neigt 
eher dazu, kompakte Perlen zu bilden.

von der-andere (Gast)


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kent schrieb:
> Du musst Lötfett bzw. Lötwasser benutzen.

... und den Tropfen Phosphorsaeure nicht vergessen, das ist ein 
hervorragendes Flussmittel bei vielen schwierigen Metallen.

Im Ernst, ich war 13, als ich vom Onkel nen Loetkolben geschenkt bekam 
und die Lebensweisheit des Elektronikers - Kolophonium !

Bin jetzt bald 56

von Passauf (Gast)


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sven schrieb:
> Nur beim Löten verleuft der Lötzin zwischen den Pads total schnell und
> verursacht Kurzschlüsse und es ist super mühsam den wieder zwischen de
> pads wegzubekommen


Du bist einfach zu doof, das ist alles!

von Uhu U. (uhu)


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sven schrieb:
> Mehr abstand ist blöd dann passen die Bauteile nichtmehr rein
> Also weniger Lötzinn ... dabei bin ich der meinung das ich garnicht viel
> nehme.
> aber ich werds mal versuchen

0,5 mm Lötzinn und zusätzliches Flußmittel, z.B. Kolophonium in Spiritus 
gelöst (35 g Kolophonium in ca 100 ml Spiritus) und die Suppe mit einem 
Borstenpinsel auftragen.

kent schrieb:
> Du musst Lötfett bzw. Lötwasser benutzen.

Das ist ein Tipp für Klempner. Für Elektronik ist das Gift.

von Michael S. (technicans)


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Na, das muss doch wohl nicht sein?

@Sven
Löten will gelernt sein. Manche machen sogar ne Lehre oder
einen Lehrgang. Dir bei diesem Problem zu helfen ist schwierig
wenn wir nicht wissen wie fein deine Strukturen sind und was du
für Werkzeug benutzt. Mit einem 250Watt Brateisen kann ich dir
auch keine Fine Pitch löten. Das schaffen nur wenige.

Wenn zu viel Lötzinn aufgeschmolzen hast, pump den Überschuß mit
einer Unterdruckpumpe wieder ab oder nimm Entlötlitze um es zu 
entfernen.
Für eine feine Arbeit benötigt man eben auch das richtige Werkzeug.

Ansonsten schau mal auf youtube.de ob es da nicht Videos gibt die dir
zeigen wie man das macht. Im Forum kann man das schlecht bzw. gar
nicht zeígen.

von Harald Wilhelms (Gast)


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kent schrieb:
> Du musst Lötfett bzw. Lötwasser benutzen.

Du meinst, nach drei Jahren interessiert es sowieso keinen mehr,
das dann die Schaltung von der Säure zerfressen ist?
Gruss
Harald

von Karl H. (kbuchegg)


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Stell dir einfach vor diese Brücken müssten sein.
Dann wird das Zinn ums Verrecken keine Brücke zum Nachbarpin machen.
Da kannst du dich stundenlag spielen: Wenn du 2 Nachbarpins gezielt mit 
einer Zinnbrücke verbinden willst, funktionierts nicht. Mit 3 
nebeneinanderligenden ist das SPielchen noch lustiger: 2 gehen, aber 
spätestens wenn du den 3. dazu machen willst, geht die erste Verbindung 
wieder auf :-)

Ansonsten: Das überschüssige Lötzinn erstmal mit Lötsauglitze wieder 
runterholen und nochmal neu, mit weniger Zinn(!), löten. Von nix kommt 
nix und wenn du mit dem Kolben nur den einen Pin erwärmst und auch nur 
soviel Zinn zuführst, dass dieser eine Pin schön eingelötet ist, dann 
kann auch nichts auf den Nachbarpin.

von ... (Gast)


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Von welchem leiterbahnabstand reden wir hier eigentlich? 500µ oder 
1,27mm??
Kannst Du mal ein Foto der Platine hier reinstellen?

von MRF247 (Gast)


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...du musst beim löten mit smd-lötpaste arbeiten (gibts auch bei conrad) 
streiche bevor du lötest die pins damit ein und dann mit dem "richtig 
temperierten lötkolben" mit etwas lötzinn dran, fertig! eine astreine 
lötstelle kommt zustande.
und kaufe dir lötlack als spray oder colophonium(in jeder drogerie oder 
beim conrad erhältlich), mit spiritus aufgelöst  wird flüssig. dann 
wichtig überhaupt: die platine gut reinigen nach dem ätzen , am besten 
mit azeton" reinigen dann mit pinsel das flüssige colophonium 
auftragen,trocknen lassen (backofen 50° 10-20min.   fertig

gruss MRF247

von der-andere (Gast)


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Wie haben wir das nur frueher so problemlos schaffen koennen, unsere 
Platinen zu loeten ?
Da gabs keine tausende Sprays, Loetpasten und mikrocomputergesteuerte 
HighTech-Loetstationen.
Mit furchtbar verbleitem Loetzinn, einem 40Watt-Loetkolben mit 
gehaemmerter Spitze haben wir auf Pertinax-Platinen die saubersten 
Loetstellen hingekriegt.

Natuerlich hatten wir vorher beim Basteln das richtige Loeten gelernt...

von bitte löschen (Gast)


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sven schrieb:
> irgendwie scheint es mir als würde die Platine des zinn förmlich in
> sich aufsaugen

Ähm, mal eine ganz abwegige Vermutung: Kann es sein, dass die Platine 
nicht fertig geätzt ist? Was sagt die Gegenlichtprobe? Hast Du die 
Platine vor dem Löten mal durchgepiepst?

von Sebastian (Gast)


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Ich weiß nun natürlich nicht, wie fein die ganze Sache wirklich ist. Für 
mich ist es so die Grenze, wenn ich eine Leiterbahn zwischen den Pads 
eines SOT23-Transistors durchfädeln muss (längs natürlich), da kommt es 
manchmal schon zu unerwünschten Kurzschlüssen. 0.5mm-Finepitch tue ich 
mir ohne Lack nicht an, 0.65 geht eigentlich noch ganz gut, wenn man 
Entlötlitze für den Fall der Fälle bereitliegen hat.
Der entscheidende Punkt ist aber immer derselbe: Flußmittel! Ob man nun 
klassisch Kolophonium in Spiritus benutzt oder wasserhaltiges 
Schaumflußmittel zweckentfremdet ist erst einmal egal, aber der 
wesentliche Punkt ist, überhaupt Flußmittel zu verwenden.
Man kann die Platine einpinseln und trocknen lassen, dann löten. Man 
kann Bauteile und Pads einsoßen und frisch löten, wenn das Flußmittel 
dünnflüssig ist. Alles brauchbare Wege zum Ziel. Aber sich nur auf das 
Flußmittel im Lötzinn zu verlassen ist einfach zu wenig, wenn die 
Leiterplatten nicht vorverzinnt sind.
Flußmittel bricht die Oxidschicht auf, es verbessert die 
Oberflächenspannung der Zinnschmelze. und gerade durch diese 
Oberflächenspannung bleibt das Zinn eben nicht mehr kleben, wo es nicht 
hingehört und zieht sich zu den Bauteilanschlüssen hin.

von skyper (Gast)


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Hmmm, den Fotolack hast Du aber entfernt nach dem Ätzen, nicht das Du 
den erst verdampfen mußt.

von herbert (Gast)


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Löten ist Gefühlssache.Mach die mal ein paar Übungsplatinen kauf die 
dazu billige Chips und lege los.Bei manchen SMD  Typen kann das verlöten 
der Pins schon mal passieren.Wenn du mal grafft hast welche Parameter du 
ändern musst um zu erzielen was du dir vorstellst ,dann kannst du auch 
Lötkolbenmässig deine Grenze ausloten.Bei mir ist die bei SOT wenn ich 
keinen Lötstoplack drauf habe.

Achte auf:Richtige Spitzengröße,richtige Temperatur,richtiges Lot und 
einer entspannten Haltung beim löten damit du nicht zu zittern 
anfängst.Benutze eine Augenklemmlupe aber setze dir eine Mütze oder 
Kappe auf damit du dir beim löten im Nahbereich nicht die Haare 
versengst. Wenn du keine Haare mehr hast kannst du den letzten Tip auch 
vergesen.;-)

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