Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Atmel explodiert


von kleinerEisbaer (Gast)


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Hallo Leute,

ich habs noch nie gesehen, aber mir ist ein Atmelcontroller
explodiert. Ich würde mich freuen, wenn Ihr einen Tipp habt.
Das Projekt sieht wie folgt aus:
Es geht um eine große LED-Uhr
Ein Atmelcontroller ATMega128 (SMD Ausführung) übernimmt
die Führung, er misst die Temperatur, Uhrzeit (Zeitsignal),
Helligkeitmessung, ... .
Gleichzeitig ist er SPI Master
Über den SPI-BUS werden zwei weitere Controller ATMega324 (DIL)
angesteuert (als SPI Slave). Diese steuern dann die LED-Balken an.
Das hat auch schon alles funktioniert.
Auf jedem Board habe ich zusätzlich die JTAG-Schnittstelle 
herausgezogen.
Als ich bei ATMega324 das Jtag reingesteckt habe, ist er regelrecht
explodiert mit Funkenflug ect. ... wirklich richtig heftig!!!

JTAG ist in Ordnung. Alle Leitungen i.O.
Auf den Master Board ist aber die SCK Leitung mit zerstört worden.
(Controller arbeitet noch läßt sich aber nicht mehr über SPI 
programmieren nur noch übers JTAG).

Meine Frage: Kann es sein, beim Einstecken des JTAGs, der Slave SPI zum
Master wurde und dadurch die SCK-Leitungen beide zu Ausgängen?
Hab Ihr noch andere Ideen?

von Floh (Gast)


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kleinerEisbaer schrieb:
> Hab Ihr noch andere Ideen?
Nur mit Schaltplan, sonst ist hier die Ratestunde eröffnet.

von Rico (Gast)


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da würde es wenn dann zu einem Spannungseinbruch kommen, bei explosion 
müsstest du schon einen kurzschluss haben und eine fette 
Spannungsquelle... mit paar A Strom...

von PIC Fanboy (Gast)


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Mit einem PIC wäre das NICHT passiert!

von holger (Gast)


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>Meine Frage: Kann es sein, beim Einstecken des JTAGs, der Slave SPI zum
>Master wurde und dadurch die SCK-Leitungen beide zu Ausgängen?

Mag sein, aber dann explodiert da nix. Die Ausgänge sterben
dann nicht sofort. Das kann ein bißchen dauern;)
Erst wirds mal nach und nach warm und irgendwann geht nix mehr.

von Ulirch (Gast)


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Die Beschreibung klingt nach Latch-up. Vermutlich den Stecker bei 
bestehender, kräftiger Versorgung angeschlossen, und dabei ESD an einem 
der Pins verursacht.

Der Fehler am Mega128 ist dann vermutlich ein späterer Folgefehler.

von Peter D. (peda)


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kleinerEisbaer schrieb:
> Als ich bei ATMega324 das Jtag reingesteckt habe, ist er regelrecht
> explodiert mit Funkenflug ect. ... wirklich richtig heftig!!!

Dann hast Du ein Problem entweder mit dem Schutzleiter oder dem 
Netzteil.
Das JTAG ist ja über den PC geerdet und damit lagen irgendwelche 
Spannungen deutlich >5V am IC an.
Das hätte auch ein PIC nicht überlebt.

Miß mal zwischen JTAG- und Schaltungs-GND die Spannung (= und ~).


Peter

von kleinerEisbaer (Gast)


Angehängte Dateien:

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Die Spannungquelle ist stark. (Sie versorgt auch noch die LEDs, Ich weiß 
eine zusätzliche Sicherung hätte sicher schlimmeres verhindert).

Ich habe die Schaltpläne mit rangehangen. Was ich nicht verstehe: Warum 
lief es ohne JTAG. Ich habe alle Leitungen nochmals kontroliert und Sie 
sind nur am Controller.

von MaWin (Gast)


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> Als ich bei ATMega324 das Jtag reingesteckt habe

Hat leider Masse nicht zuerst Kontakt gegeben,
sondern ein Pin wurde mit einer Spannung deutlich über oder deutlich 
unter der zulässigen Eingangsspannung beaufschlagt (weil zwischen PC und 
dem aktuellen Potential des uC ein Unterschied deutlicher bestand der 
sich eben nicht über die Masseleitungen zuvor per kleinem Funken 
ausgleichen konnte), dann floss Strom durch die Eingangsschutzdioden, 
mehr als nach Datenblatt erlaubt ist, und im uC zündet ein Thyristor aus 
3 Sperrschichten und bewirkt einen Kurzschluss in den dein Netzteil, 
welches wohl für viele LEDs viel Strom liefern kann, seine ganze Energie 
reingepumpt hat.

Daher gibt es tausende Dokumente zum Thema latch up.

von kleinerEisbaer (Gast)


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Hmm Der Reset liegt mit am auf dem JTAG und an alle Controller, könnte 
das der Auslöser gewesen sein?

von großerEisbär (Gast)


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Würdest du bitte die PNG-Exportfunktion von Eagle nutzen? Die erzeugt 
lesbare Screenshots!

von Peter D. (pdiener) Benutzerseite


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Wenn so viel Energie freigesetzt wird, dass Funken fliegen, ist es mit 
Sicherheit ein massives Problem mit der Energieversorgung.

Wie Peter Dannegger geschrieben hat, unbedingt prüfen (lassen) ob der 
PC, bzw. die anderen verwendeten Steckdosen korrekt geerdet sind. 
Möglicherweise liegt ein Installationsfehler vor, wodurch die Masse vom 
PC oder dem Gerät auf Phase liegt.

Ich habe selbst schon solche Fehler (Phase auf dem Schutzkontakt) in 
Altbauinstallationen gefunden.

Oft genügt es zum Auftreten solcher Effekte auch, wenn PEN in einem 
TNC-Netz an der passenden Stelle unterbrochen ist.

Wichtig: Unbedingt vorsichtig vorgehen, die Situation kann 
lebensgefährlich sein. Falls keine Fachkenntnis der 
Installations-/Energietechnik vorhanden ist, einen Elektriker die 
Steckdosen und PC, Netzteile + Anschlusskabel prüfen lassen (nach VDE 
0701, 0702).

Grüße,

Peter

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