Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Fragen zu MPLAB für C und Starter Kit


von Mele (Gast)


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Hallo,

nachdem ich auf den Seiten von http://sprut.de/ einige Beispiele gesehen 
hatte, wollte ich mich etwas mehr mit dem Thema PIC-Mikrocontroller 
beschäftigen, wobei mir C als Programmiersprache vertrauter und 
einfacher erscheint als Assembler. Vorkenntnisse in anderen 
Programmiersprachen sind vorhanden und C wollte ich ohnehin mal lernen. 
Nun versuche ich seit gestern MPLAB zu installieren und bekomme dabei 
graue Haare, weil bei "Projekt Wizard" angezeigt wird, dass "MPLAB C18 C 
Compiler (mcc18.exe)" fehlt. Habe im Web gesucht und gelesen, dass unter 
C:\Programme ein Ordner MCC18 mit den dazugehörigen Dateien existieren 
müsste, was jedoch nicht der Fall ist, weder einzeln noch in den Ordnern 
von Microchip und HI-TECH Software. Beim ersten Download hatte ich 
"MPLAB IDE v8.70" von dieser Seite heruntergeladen:

http://www.microchip.com/stellent/idcplg?IdcService=SS_GET_PAGE&nodeId=1406&dDocName=en019469

Dann mehrfach deinstalliert und neu installiert, auch eine ältere 
Version v8.00 mal probiert, hat alles nichts gebracht. Nun fand ich noch 
"MPLAB C for PIC18 v3.38 in LITE mode" auf dieser Seite:

http://www.microchip.com/stellent/idcplg?IdcService=SS_GET_PAGE&nodeId=1406&dDocName=en010014

Da ich mich aber mit meiner vollen Adresse registrieren müsste, möchte 
ich doch erst einmal hier anfragen, ob mir jemand verraten könnte, ob 
das dann der richtige Download wäre?

Kommt mir etwas merkwürdig vor, weil das ZipArchiv von "MPLAB IDE v8.70" 
insgesamt 115.712 KB groß war und das von "MPLAB C for PIC18 v3.38" in 
allen Versionen nur 75.781 KB.

Noch eine andere Frage, wäre dies das richtige MPLAB Starter Kit for 
PIC18F MCU?

http://www.reichelt.de/Programmer-Entwicklungstools/DM-180021/index.html?;ACTION=3;LA=2;ARTICLE=96459;GROUPID=2969

Falls ja, dann könnte ich mir die Geschichte mit dem Download vielleicht 
ersparen. Was mich verwirrt, dass ist dieses MCU, weil das ja für 
nanoWatt steht. Nicht das am Ende dieses Starter Kit nicht für PIC18F 
geeignet ist, sondern nur für PIC18F MCU?

MfG Mele

von heinz (Gast)


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Was das Starterkit angeht, würde ich dir eher zum Pickit 3 raten. Damit 
kannst du neben den PIC18 auch die PIC24/dsPIC und die PIC32 
programmieren und debuggen.

gibt es auch bei reichelt:
http://www.reichelt.de/Programmer-Entwicklungstools/DV-164131/index.html?;ACTION=3;LA=444;GROUP=A38;GROUPID=2969;ARTICLE=87178;START=0;SORT=artnr;OFFSET=16;SID=11Td7HIX8AAAIAAGhAMO0173527b4548b8eaf025375016d73e819

Falls du über eine Firma bestellen kannst oder Student bist, schau mal 
bei farnell.

von Lehrmann M. (ubimbo)


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Mele schrieb:
> Nun versuche ich seit gestern MPLAB zu installieren und bekomme dabei
> graue Haare, weil bei "Projekt Wizard" angezeigt wird, dass "MPLAB C18 C
> Compiler (mcc18.exe)" fehlt. Habe im Web gesucht und gelesen, dass unter
> C:\Programme ein Ordner MCC18 mit den dazugehörigen Dateien existieren
> müsste, was jedoch nicht der Fall ist, weder einzeln noch in den Ordnern
> von Microchip und HI-TECH Software. Beim ersten Download hatte ich
> "MPLAB IDE v8.70" von dieser Seite heruntergeladen:
>
> http://www.microchip.com/stellent/idcplg?IdcServic...

So zu deinen Fragen:MPLAB ist eine Entwicklungsumgebung
Diese hat mit dem Compiler (in deinem Falle ein C-Compiler) nichts zu 
tun. Darum musst du MPLAB und dann den C-Compiler installieren. Mit 
MPLAB alleine kann man nur in Assembler arbeiten. Der Compiler ist 
extern un wird nur in der Entwicklungsumgebung (MPLAB) eingebunden


> Dann mehrfach deinstalliert und neu installiert, auch eine ältere
> Version v8.00 mal probiert, hat alles nichts gebracht. Nun fand ich noch
> "MPLAB C for PIC18 v3.38 in LITE mode" auf dieser Seite:
>
> http://www.microchip.com/stellent/idcplg?IdcServic...
>
> Da ich mich aber mit meiner vollen Adresse registrieren müsste, möchte
> ich doch erst einmal hier anfragen, ob mir jemand verraten könnte, ob
> das dann der richtige Download wäre?

Genau da gibt es das - musst dich halt registrieren - kannst ja Namen 
erfinden, wenn du deine Daten nicht rausgeben willst.

http://www.microchip.com/stellent/idcplg?IdcService=SS_GET_PAGE&nodeId=1406&dDocName=en010014

Mele schrieb:
> Noch eine andere Frage, wäre dies das richtige MPLAB Starter Kit for
> PIC18F MCU?
>
> http://www.reichelt.de/Programmer-Entwicklungstool...

Vergiss es schnell wieder - nimm ein PicKit3 [oder einen Clone aus China 
(http://www.sureelectronics.net/goods.php?id=1128) Vorsicht Lieferzeit 
ist da 4 Wochen]. In jedem Fall ein PicKit3 und kein PicKit2! Bei der 
Orginalversion von Microchip ist ein kleines Board mit einem PIC + LEDs 
+ Potis für ADC, ... dabei. Das ist für den Anfang garnicht so blöd.

Mele schrieb:
> Was mich verwirrt, dass ist dieses MCU, weil das ja für
> nanoWatt steht.

Vorsicht du verwechselst da böse was.

MCU = Micro Controller Unit (das heißt also nur Mikrocontroller) 
(http://de.wikipedia.org/wiki/Mikrocontroller    steht bei den 
Abkürzungen dabei)

nanoWatt = eine Bezeichnung von Microchip für die Sparsamkeit und 
Flexibilität ihrer PICs speziell zum Betrieb an Batterien 
(http://ww1.microchip.com/downloads/en/Market_Communication/nanowatt1jan03.pdf)

Nicht das am Ende dieses Starter Kit nicht für PIC18F
> geeignet ist, sondern nur für PIC18F MCU?

hinfällig ...

Zu deiner Kenntnis (genau lesen bei Sprut.de da steht wirklich alles was 
man wissen muss): es gibt tatsächlich sogenannte Low-Voltage-Typen, die 
tragen allerdings das Kürzel 'LF' in ihrer Bezeichnung. Der 'normale 
Typ' heißt PIC18F452 wohingegen der Low-Voltage-Typ PIC18LF452 heißt.

Mit dem PicKit3 kannst du alles von Microchip programmieren!

von Frank K. (fchk)


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Mele schrieb:

> Da ich mich aber mit meiner vollen Adresse registrieren müsste, möchte
> ich doch erst einmal hier anfragen, ob mir jemand verraten könnte, ob
> das dann der richtige Download wäre?
>
> Kommt mir etwas merkwürdig vor, weil das ZipArchiv von "MPLAB IDE v8.70"
> insgesamt 115.712 KB groß war und das von "MPLAB C for PIC18 v3.38" in
> allen Versionen nur 75.781 KB.

MPLAB selber ist nur die IDE, d.h. die Benutzeroberfläche mit Debugger 
usw, und zwar für alle PICs. Die C-Compiler für die verschiedenen 
Architekturen müssen extra installiert werden, und da jede Architektur 
(PIC16 (8 Bit), PIC18 (8 Bit), PIC24/dsPIC (16 Bit, das zählt zusammen 
als eine Architektur), PIC32 (32 Bit, MIPS Kern)) ihren eigenen Compiler 
braucht, ist es auch sinnvoll, dass nicht jeder alles runterladen und 
installieren muss, sondern nur das, was er auch tatsächlich braucht.

> Noch eine andere Frage, wäre dies das richtige MPLAB Starter Kit for
> PIC18F MCU?
>
> 
http://www.reichelt.de/Programmer-Entwicklungstools/DM-180021/index.html?;ACTION=3;LA=2;ARTICLE=96459;GROUPID=2969
>
> Falls ja, dann könnte ich mir die Geschichte mit dem Download vielleicht
> ersparen. Was mich verwirrt, dass ist dieses MCU, weil das ja für
> nanoWatt steht. Nicht das am Ende dieses Starter Kit nicht für PIC18F
> geeignet ist, sondern nur für PIC18F MCU?

Also: Es gibt einige 100 verschiedene Microcontroller von Microchip, die 
alle die PIC18 CPU enthalten. Die unterschieden sich in Speichergröße 
(Flash und RAM), Anzahl Pins, Betriebsspannung, Peripherie (SPI, I2C, 
UART, LCD-Controller, CAN, Ethernet, USB, AD-Wandler und was da sonst 
noch alles so möglich ist). Je nachdem, was Du für Dein Projekt 
brauchst, suchst Du Dir den passenden Baustein aus. Auf microchip.com 
gibts Auswahlhilfen dafür.

MPLAB selber kann ohnehin alle PICs. Der C18 Compiler kann alle, die mit 
PIC18F... anfangen.

Für viele Bausteinfamilien hat Microchip Demoplatinen gemacht. Je 
nachdem, was Du damit machen willst und welche Anschlüsse Du brauchst, 
kannst Du Dir eine aussuchen. BRAUCHEN tust Du sie nicht unbedingt. Du 
kannst Dir genauso einen nackten Controller (z.B. einen PIC 18F4550-I/P) 
nehmen, Versorgungsspannung dran, 40 MHz Quarz dran, die notwendigen 
Kondensatoren nicht vergessen, und dann ein LCD oder eine 7-Segment 
Anzeige dran, und dann mal rumspielen.

Was Du unbedingt brauchst, ist ein Gerät, mit dem Du Dein Programm in 
den Chip reinladen kannst und mit dem Du es debuggen (z.B. Einzelschritt 
etc) kannst. Da empfiehlt sich das PicKIT3. Das Teil kann so ziemlich 
alle PICs, die man heute neu kaufen kann, und zwar von den kleinen 
Low-End PIC16 bis hin zu den dicken PIC32. Das gibts entweder alleine 
oder im Paket mit einem Demoboard:

http://www.reichelt.de/Programmer-Entwicklungstools/DV-164131/index.html?ACTION=3&GROUPID=2969&ARTICLE=87178&SHOW=1&START=0&OFFSET=500&;PROVID=2402

An dem Teil kommst Du nicht vorbei. Es gibt zwar im Netz so einiges an 
Selbstbaubrennern für die PICs, aber die meisten können eben auch nur 
das: brennen, d.h. das Programm in den Chip hineinladen. Als Debugger 
taugen sie nicht, und gerade das wirst Du haben wollen. Die 70 Euro sind 
also wirklich gut angelegt.

MPLAB und C18 solltest Du trotzdem in den aktuellen Versionen von der 
Webseite herunterladen. Auf den CDs sind meist nämlich alte Versionen, 
und die willst Du nicht haben wollen.

fchk

von Mele (Gast)


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Gut, danke für die bisherigen Antworten, die Infos haben mir jetzt sehr 
geholfen, nicht nur bei der Kaufentscheidung. So ein PICkit 3 werde ich 
bestellen und mich zwischenzeitlich noch mehr belesen. In meiner 
Schulzeit (in den 1960 Jahren) habe ich einige einfache Radios 
zusammengelötet, seither war damit Pause. Nun ja, dafür aber in den 
letzten Jahren zwei Programmiersprachen erlernt, doch nur fürs Web. 
Letzte Woche wollte ich eine begonnene Seite über die Geschichte der 
Rundfunktechnik überarbeiten und ergänzen, dabei bin ich am Ende auf 
diesen Thread gestoßen: Beitrag "Audion mit 12SH1L"
Seither lässt mich das Thema Mikrocontroller nicht mehr los und meine 
alte Bastelleidenschaft hat mich wieder gepackt. In den wenigen Tagen 
verstehe ich zwar sehr, sehr vieles noch nicht, doch das ist ja bei 
jeder Sache so, in der man sich erst einarbeiten muss.

Nochmals, vielen Dank für die Antworten.

MfG Mele

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