Hallo allerseits, Ich bin ganz neu hier und hoffe, daß ihr mir ein paar Tips abgeben könnt. Und zwar wollte ich mal von euch wissen, wie ihr Bauteile aussucht, die dann auf eure Platinen kommen. Und zwar für Stückzahlen im eher niedrigen Bereich, also mehr als nur die private Platine fürs Hobby, aber auch nicht solche Stückzahlen, daß die Kosten großartig bis auf den Pfennig äh Cent optimiert werden müssen. Kondensatoren und Widerstände sind wohl kein Problem, die sind ja Standard. Ebenso die zentralen Elemente, also z.B. der Mikrocontroller in der Mitte, werden durch die Anforderung bestimmt, und dann gibt es ja nur einen Hersteller. Aber Komponenten wie Pegelwandler für RS232 oder Ethernet-Schnittstellen. Nach welchen Kriterien sollte man die aussuchen? Den Bestücker fragen, welche Komponenten er vorrätig hält und dann danach gehen? Oder die Kataloge von Anbietern von Elektronikbauteilen durchforsten? Welche sind denn so die gängigen Anbieter? Einfach ein schönes Bauteil aus der PCB-Bibliothek zu nehmen, ist wahrscheinlich nicht so zielführend :-) Und bei Kondensatoren und Widerständen, welche Größen sollte man nehmen? Wenn man Platz hat, eher größere, oder ist das alles egal?! Hintergrund meiner Frage ist der: Ich bin eigentlich Softwareentwickler, habe aber nun die Ehre, in der Firma auch die Hardwareentwicklung machen zu dürfen. Einen eigenen Entwickler dafür anzustellen, lohnt sich nicht. Und die Entwicklung nach draußen zu geben, ist auch nicht so gewünscht. Da mein Studium zur Hälfte aus Elektrotechnik bestand, mache ich mir wegen der eigentlichen Entwicklung auch nicht so große Sorgen, was mir fehlt, ist eben die Praxis, wie man da denn so vorgeht. Das praktische bisher geht bisher bei mir bis zu Lochrasterplatinen... Ich hoffe, ihr könnt mir ein wenig auf die Sprünge helfen - und schüttelt bitte nicht allzu doll mit dem Kopf! tschüß Norbert
Überleg dir: wie viel Zeit hast du um das layout zu optimieren? Viel? Dann kann die Platine kleiner werden, dann brauchst du kleinere Bauteile. hast du einen bestücker, der 0402er Bauteile bestücken kann? brauchst du so kleine Dinger? Wenn du Zeit, also Geld in die Optimierung steckst, wie viel billiger wird die Platine dann? Lohnt es sich? Wird die Platine dann statt 100x80mm² nur noch 80x80mm² und kannst du ein kleineres Gehäuse nehmen? Ist die Platibe Beschleunigungen ausgesetzt? Dann insbesondere bei den Kondensatoren kleine Gehäuse verwenden. Die Betriebstemperatur musst du auch im Auge haben. Das sind eben so viele Parameter, dass keine allgemeine Aussage getroffenw erden kann. Du musst halt abwägen, wie viel Aufwand du in die Optimierung stecken kannst. Wenn du dann eine 100er Serie fertigst und du einen Arbeitstag in die optimierung steckst, damit jede Platine ein Euro teuer wird, dann lohnt der Aufwand sich nicht. Ich nehme meist Widerstände im 0805er-Gehäuse. Wenn diese mehr Wärme abkönnen müssen halt größer, oder wenn die Kondensatoren mehr Spannungsfesatigkeit / Kapazität brauchen. Die Standardreihen davon hat jeder Bestücker auf Lager. Was meinst du mit es gibt nur einen hersteller von Mikrocontrollern? Da gibt es locker 20 verschiedene. Die hat ein Bestücker nicht alle vorrätig.
Norbert R. schrieb: > Und zwar wollte ich mal von euch wissen, wie ihr Bauteile aussucht, die > dann auf eure Platinen kommen. Und zwar für Stückzahlen im eher > niedrigen Bereich, also mehr als nur die private Platine fürs Hobby, > aber auch nicht solche Stückzahlen, daß die Kosten großartig bis auf den > Pfennig äh Cent optimiert werden müssen. Willst du die selbst kaufen, oder bedienst du dich eines Einkaufs? Bei letztgenannten würde der dir schon was erzählen. Das kann ne Menge Schotter kosten. Wo das wieder auffindbar gelagert wird sollte man sich auch überlegen. Da gibts ja reichlich Möglichkeiten, Kleinteilemagazine, Magazinboxen, Schränke etc. > Kondensatoren und Widerstände sind wohl kein Problem, die sind ja > Standard. Da nimmt man Sortimente, z.B. E96 bei Widerständen. Bei Kondensatoren braucht man meist nicht alle Werte, 1,10,100 (p,n,µ) usw. reichen erst mal und später kann man seinen Bedarf ja noch aufstocken. > Ebenso die zentralen Elemente, also z.B. der Mikrocontroller > in der Mitte, werden durch die Anforderung bestimmt, und dann gibt es ja > nur einen Hersteller. Wenn du jetzt die AVR-Familie meinst, haste recht, aber Hersteller gibts noch mehr, z.B. Microchip, mit seiner PIC-Familie, usw. usf. Da macht jeder Hersteller seine eigene Brut. > Aber Komponenten wie Pegelwandler für RS232 oder > Ethernet-Schnittstellen. Nach welchen Kriterien sollte man die > aussuchen? Danach ob die im Lasten-/Plichtenheft stehen weil das projektbezogene Bauteile sind. Da legt man sich vom Standard evtl. mal die kleinste VE hin. Alles andere wird nach Bedarf in handlichen Mengen beschafft. > Den Bestücker fragen, welche Komponenten er vorrätig hält und > dann danach gehen? Entwickle erst mal ne Schaltung bevor du über einen Bestücker nach denkst. Ich glaube sowieso nicht das der seine Lagerbestände outet. Außerdem werden die z.Zt. volle Auftragsbücher haben und ob dein Auftrag nach deine zeitlichen Wünschen und Anforderungen gefertigt werden kann steht auf einem ganz anderem Blatt. > Oder die Kataloge von Anbietern von > Elektronikbauteilen durchforsten? Das musst du so oder so machen oder willst du die Bauteilwahl anderen überlassen? Entwickeln heißt zu 10% Inspiration und 90% Transpiration, was nichts anders heißt das jedes Bauteil geprüft und dokumentiert werden muss, was es für Eigenschaften hat, z.B. mittels Datenblatt, welche Funktion es in der Schaltung hat und möglichst mehrere Beschaffungsquellen sollte man auch vorweisen können wenn ein Lieferant mal ausfällt. Schaltplan und Layout müssen auch normgerecht archivierbar sein weil später wieder Bedarf danach sein kann, selbst nach Jahren. Zeitnah kommen dann noch solche Scherze wie die Rohs- und CE-Konfirmität dazu, von der EMV/ESD und der WEEE-Problematik ganz abgesehen, wo du deine helle Freude dran haben wirst. Arbeit haste dann in jedem Fall reichlich und das für eine lange Zeit. > Welche sind denn so die gängigen > Anbieter? Wenn du Distributoren meinst?: für den privaten bescheidenen Bedarf - Conrad, Reichelt, pollin, csd-elektronik, etc. für den gewerblichen Bedarf - Bürklin, Farnel, RS, Schuricht etc. Bei den Herstellern bestellt man sich dann Mengen. Widerstände: Beyschlag usw. Kondesatoren: WIMA usw. > Einfach ein schönes Bauteil aus der PCB-Bibliothek zu nehmen, > ist wahrscheinlich nicht so zielführend :-) Sowieso nicht, wenn man nicht weiß ob es passt und das in jeder Hinsicht. Gewöhnlich nimmt man ein Bauteil aus der Standardbibliothek, prüft es auf Herz und Nieren, passt es, falls nötig, an und parkt das in einem extra Ordner, geprüfter Bauteile. > Und bei Kondensatoren und Widerständen, welche Größen sollte man nehmen? Bei Kondensatoren kommt es auch auf weitere Eigenschaften an um mal die Spannungsfestigkeit einleitend zu erwähnen. So Begriffe wie X7R, 5ZU bei keramischen Kondensatoren werden dir noch über den Weg laufen und dann sollte man schon Bescheid wissen. Toleranzen sind da auch zu berücksichtigen. Bei den Widerständen immer Metallschichtwiderstände 1% nehmen. Ich glaube nämlich nicht, das andere (z.B. Kohlschicht)überhaupt noch genutzt werden, weil deren Zuverlässigkeit in mehrerer Hinsicht nicht gegeben ist, geschweige denn das die in SMD überhaupt gefertigt werden. Je nach Anforderung kommt man schon mit E24 aus. Wenn man was Analoges (z.B. Filter) entwickeln muss, würde ich mehr zu E96 raten. > Wenn man Platz hat, eher größere, oder ist das alles egal?! Das ist ja nicht nur eine Platz-, sondern auch eine Geldfrage und zum Jahresende muss nicht verbrauchtes Material auch per Inventur erfasst werden. Da sollte man sein Handlager möglichst klein halten. Sicher sollte man sich ein Konvolut an Standardbauteilen hin legen, aber das in Maßen, überschaubar. Steckverbinder, Draht, Schalter, Taster Leuchtdioden und Fassungen sollte man auch haben. Da kommt einiges zusammen. Zu einer ordentlichen Entwicklung gehören aber auch noch Laborgeräte. Da wirds dann unter Umständen Diskussionen geben ob das alles nötig ist. > Hintergrund meiner Frage ist der: Ich bin eigentlich Softwareentwickler, > habe aber nun die Ehre, in der Firma auch die Hardwareentwicklung machen > zu dürfen. Einen eigenen Entwickler dafür anzustellen, lohnt sich nicht. > Und die Entwicklung nach draußen zu geben, ist auch nicht so gewünscht. Ja,ja, was seine Majestät der Chef alles für Ideen hat, nur kosten darf es nichts. Da sind Konflikte doch vorprogrammiert. Das würde ich auf Führungsebene erst mal verbindlich budgetieren lassen. > Da mein Studium zur Hälfte aus Elektrotechnik bestand, mache ich mir > wegen der eigentlichen Entwicklung auch nicht so große Sorgen, was mir > fehlt, ist eben die Praxis, wie man da denn so vorgeht. Das praktische > bisher geht bisher bei mir bis zu Lochrasterplatinen... Was zwar okay ist, aber eigentlich überholt. Wenn man ein Pflichtenheft hat, wird, sofern es sinnvoll und machbar ist, erst mal die Schaltung auf dem PC simuliert und später baut man dann einen Prototyp. Dann hat man meist zu diesem Zeitpunkt auch schon einen Schaltplan wo man sich Gedanken (sofern nicht schon früher) über die Bauteile gemacht hat. In Folge kann man zwar dann einen Prototypen auf Lochrasterplatte bauen, aber der ist meist mit zunehmender Komplexität unübersichtlich, fehleranfällig oder unmöglich und besser wird es dann auch nicht mehr werden. Außerdem kann man da eigentlich nur THT anwenden. Für SMD müsste man andere Protoboards nehmen und das wird ein Spaß, der einen wegen diesem Vogelfutter, in die Verzweifelung treiben kann. Daher ist es heute kein großer Aufwand mehr gleich ein Prototypboard zu layouten, fertigen zu lassen um dann an der übersichtlichen Schaltung Messungen oder Funktionstests vorzunehmen zu können und wenn Änderungen absehbar sind(oder auch nicht) kann man freie Flächen mit einem Lochraster vorsehen wo man weitere Komponenenten bestücken kann. Ein, zwei Redesigns sollte man immer einkalkulieren. Das hat man doch heute mit wenigen Tastenklicks erledigt. Falls die Schaltung verkauft werden soll, musst du dann zuletzt noch eine Kalkulation machen was die Fertigung kosten wird. Das hat dann mit Elektronik nicht mehr viel zu tun. > Ich hoffe, ihr könnt mir ein wenig auf die Sprünge helfen - und > schüttelt bitte nicht allzu doll mit dem Kopf! Besser wäre es natürlich wenn man das ganze sich von jemanden abgucken könnte. Lehrgeld wirste da unvermeidlich zahlen müssen.
Kevin K. schrieb: > Überleg dir: wie viel Zeit hast du um das layout zu optimieren? Viel? > Dann kann die Platine kleiner werden, dann brauchst du kleinere > Bauteile. hast du einen bestücker, der 0402er Bauteile bestücken kann? Das sind genau die kleinen Dinge, für die ich noch kein Gespür habe. Jetzt, wo du es sagst, hört sich das logisch an, also schon mal vielen Dank. > brauchst du so kleine Dinger? Wenn du Zeit, also Geld in die Optimierung > steckst, wie viel billiger wird die Platine dann? Lohnt es sich? Wird > die Platine dann statt 100x80mm² nur noch 80x80mm² und kannst du ein > kleineres Gehäuse nehmen? Ist die Platibe Beschleunigungen ausgesetzt? Für den Anfang ist das alles völlig unkritisch, ich habe ausreichend Platz zum Austoben, und in kritischen Umgebungen wird das auch nicht eingesetzt. > Ich nehme meist Widerstände im 0805er-Gehäuse. Wenn diese mehr Wärme > abkönnen müssen halt größer, oder wenn die Kondensatoren mehr > Spannungsfesatigkeit / Kapazität brauchen. Die Standardreihen davon hat > jeder Bestücker auf Lager. Gut zu wissen... > Was meinst du mit es gibt nur einen hersteller von Mikrocontrollern? Da > gibt es locker 20 verschiedene. Die hat ein Bestücker nicht alle > vorrätig. Na ich meinte damit, daß man durch die Systemanforderung automatisch auf nur einen (oder wenige andere) Prozessoren festgelegt ist. Daß der Bestücker diesen höchstwahrscheinlich nicht vorrätig hat, ist mir schon klar, den müßte man sich dann eben auf anderen Wegen beschaffen und bei sich selber vorrätig halten. Mir ging es mehr um die Komponenten, die um den Prozessor herum aufgebaut werden, bei denen es mehrere Anbieter für exakt dieselbe Funktion gibt. Wie Ethernet, Pegelwandler... Aber wie gesagt, danke schon mal für die Infos Norbert
Michael S. schrieb: >> Und zwar wollte ich mal von euch wissen, wie ihr Bauteile aussucht, die >> dann auf eure Platinen kommen. Und zwar für Stückzahlen im eher >> niedrigen Bereich, also mehr als nur die private Platine fürs Hobby, >> aber auch nicht solche Stückzahlen, daß die Kosten großartig bis auf den >> Pfennig äh Cent optimiert werden müssen. > Willst du die selbst kaufen, oder bedienst du dich eines Einkaufs? > Bei letztgenannten würde der dir schon was erzählen. Das kann > ne Menge Schotter kosten. Mit Einkauf meinst du die Abteilung des Ladens, in dem ich arbeite? Nee, so etwas gibt es nicht, das wird meine Aufgabe sein. > Wo das wieder auffindbar gelagert wird sollte man sich auch überlegen. > Da gibts ja reichlich Möglichkeiten, Kleinteilemagazine, Magazinboxen, > Schränke etc. Das wollte ich eigentlich vermeiden, und wenigstens die passiven Komponenten vom Bestücker nehmen. Bei den aktiven Komponenten weiß ich das nicht, dahin ging ja auch meine Frage. Soll ich diese vom Bestücker stellen lassen, dann muß ich beim Board-Design Rücksicht darauf nehmen, was der Bestücker anbietet. Oder ich bestelle aus dem Katalog, aber da weiß ich eben nicht, welche Fallen dabei so drohen. >> Aber Komponenten wie Pegelwandler für RS232 oder >> Ethernet-Schnittstellen. Nach welchen Kriterien sollte man die >> aussuchen? > Danach ob die im Lasten-/Plichtenheft stehen weil das projektbezogene > Bauteile sind. Naja, das größte Problem dabei ist, daß ja ich es bin, der das Lasten-/Pflichtenheft erstellen muß - und dabei eben die Entscheidung für diese oder lieber eine andere Komponente oder Hersteller. >> Den Bestücker fragen, welche Komponenten er vorrätig hält und >> dann danach gehen? > Entwickle erst mal ne Schaltung bevor du über einen Bestücker nach > denkst. Aber dazu muß ich doch wissen, was mir der Bestücker aufs Board löten kann - sonst baue ich schön die Schaltung, will die Platine fertigen lassen, und der Bestücker sagt mir: "Das hamm wa nich, das hamm wa ooch nich...". Einen bestimmten Bestücker habe ich übrigens noch nicht. >> Oder die Kataloge von Anbietern von >> Elektronikbauteilen durchforsten? > Das musst du so oder so machen oder willst du die Bauteilwahl > anderen überlassen? Das muß ich machen, es gibt niemanden anderes, der das machen könnte. > Entwickeln heißt zu 10% Inspiration und 90% > Transpiration, was nichts anders heißt das jedes Bauteil geprüft und > dokumentiert werden muss, was es für Eigenschaften hat, z.B. mittels > Datenblatt, welche Funktion es in der Schaltung hat und möglichst > mehrere Beschaffungsquellen sollte man auch vorweisen können wenn > ein Lieferant mal ausfällt. Schaltplan und Layout müssen auch > normgerecht archivierbar sein weil später wieder Bedarf danach > sein kann, selbst nach Jahren. Gut. >> Welche sind denn so die gängigen >> Anbieter? > für den gewerblichen Bedarf - Bürklin, Farnel, RS, Schuricht etc. > Bei den Herstellern bestellt man sich dann Mengen. > Widerstände: Beyschlag usw. > Kondesatoren: WIMA usw. Danke danke. >> Und bei Kondensatoren und Widerständen, welche Größen sollte man nehmen? > Bei Kondensatoren kommt es auch auf weitere Eigenschaften an > um mal die Spannungsfestigkeit einleitend zu erwähnen. > So Begriffe wie X7R, 5ZU bei keramischen Kondensatoren werden dir > noch über den Weg laufen und dann sollte man schon Bescheid wissen. > Toleranzen sind da auch zu berücksichtigen. > Bei den Widerständen immer Metallschichtwiderstände 1% nehmen. Gemerkt.. > Da kommt einiges zusammen. Zu einer ordentlichen Entwicklung gehören > aber auch noch Laborgeräte. Da wirds dann unter Umständen Diskussionen > geben ob das alles nötig ist. Zumindest haben mir eure beiden Postings schon mal Denkanstöße gegeben, daß ich das vielleicht noch mal bespreche, und daß wir möglicherweise die HW-Entwicklung dann doch nach draußen geben. > Ja,ja, was seine Majestät der Chef alles für Ideen hat, nur kosten > darf es nichts. Da sind Konflikte doch vorprogrammiert. > Das würde ich auf Führungsebene erst mal verbindlich budgetieren lassen. Sooo groß ist das Unternehmen tatsächlich nicht.. > In Folge kann man zwar dann einen Prototypen auf Lochrasterplatte > bauen, aber der ist meist mit zunehmender Komplexität unübersichtlich, > fehleranfällig oder unmöglich und besser wird es dann auch nicht mehr > werden. Nein, bloß nicht, keine Lochrasterplatine - das war nur die Anmerkung, wo meine Erfahrung mit Schaltungsaufbau bisher endet. > Besser wäre es natürlich wenn man das ganze sich von jemanden > abgucken könnte. Lehrgeld wirste da unvermeidlich zahlen müssen. Oh ja, Abgucken wäre schön. Wie habt ihr das denn eigentlich gelernt, beim Kollegen "abgeguckt" oder auf eigene Faust, nach und nach? Norbert
Norbert R. schrieb: > Und zwar wollte ich mal von euch wissen, wie ihr Bauteile aussucht, die > dann auf eure Platinen kommen. Kommt darauf an ... > Und zwar für Stückzahlen im eher > niedrigen Bereich, geplante Stückzahl (10 100 1000) wäre ganz hilfreich > also mehr als nur die private Platine fürs Hobby, > aber auch nicht solche Stückzahlen, daß die Kosten großartig bis auf den > Pfennig äh Cent optimiert werden müssen. Mal polemisch gefragt: Wen interessieren die Bauteilekosten wenn der Austausch/Ausfall eines teurer ist als alle gedachten Einsparmöglichkeiten? > > Kondensatoren und Widerstände sind wohl kein Problem, Je nachdem was man damit machen will. Hilfreich wäre die Angabe wo das eingesetzt wird. > die sind ja > Standard. Wenn du vor Ort entstören/messen musst wird es aber ein anderer als wenn dat Dingens in einen Würfelzucker passen muss. > Ebenso die zentralen Elemente, also z.B. der Mikrocontroller > in der Mitte, werden durch die Anforderung bestimmt, und dann gibt es ja > nur einen Hersteller. So isses > > Aber Komponenten wie Pegelwandler für RS232 oder > Ethernet-Schnittstellen. Bei Serien gibt es da so 3 Kriterien Verfügbarkeit Verfügbarkeit und Verfügbarkeit. > Nach welchen Kriterien sollte man die > aussuchen? Den Bestücker fragen, welche Komponenten er vorrätig hält und > dann danach gehen? Vergiss es, das ist Zufallsprinzip, dein Bestücker besorgt dir alles was du haben willst. > Oder die Kataloge von Anbietern Das läßt sich für jedes Bauelement prüfen. Der Lebensdauerzyklus ist heutzutage genormt. "In Production" mit second (3rd) source ist Mittel der Wahl. "End of Life Cycle" ist eher was für Entwickler die sich eine Lebensstellung sichern wollen ;-). > von > Elektronikbauteilen durchforsten? Welche sind denn so die gängigen > Anbieter? Einfach ein schönes Bauteil aus der PCB-Bibliothek zu nehmen, > ist wahrscheinlich nicht so zielführend :-) Vergiss es. Eine Forensuche hier nach der Funktion eines Bauteiles gibt oft einen ersten Eindruck was als Standard (in Deutschland) genommen wird. > > Und bei Kondensatoren und Widerständen, welche Größen sollte man nehmen? > Wenn man Platz hat, eher größere, oder ist das alles egal?! Es kommt schlicht darauf an was du damit machen messen verheizen willst. 0402 macht dich bei der Entwicklung wahnsinnig und bedrahtete 19W Keramikwiderstände sind manchmal etwas zu groß ;-) Norbert R. schrieb: > Oh ja, Abgucken wäre schön. > > Wie habt ihr das denn eigentlich gelernt, beim Kollegen "abgeguckt" oder > auf eigene Faust, nach und nach? Hol dir doch mal ein paar Platinchen aus der Branche, zu Not über ebay oder vom Schrott. Dann hast du einen ersten Eindruck. Da wohl weder know how noch Geld für einen Consulter/Mentor vorhanden ist wirst du am Anfang eh auf die Nase fallen. Geld kauft Zeit, das gilt auch für das sehr komplexe Thema Hardwareentwicklung / Fertigung.
In der Praxis läuft es tatsächlich darauf hinaus, möglichst viele Standard-Bauteile des Bestückers zu verwenden, und zwar nicht nur wegen dessen oft deutlich günstigeren Einkaufskonditionen, sondern auch wegen der entfallenden Beschaffungs-, Lager- und Rüstkosten. Gerade bei recht kleinen Fertigungslosen spielen die Rüstkosten eine ganz erhebliche Rolle. Sie setzen sich aus dem Stücklisten-Import, der Konvertierung der Pick&Place-Datei und dem eigentlichen Aufrüsten der Feeder zusammen.
Es gibt NOTWENDIGE Bauteileanforderungen (z.B. der Stecker muß passen) und WAHLFREIE Bauteilanforderungen (ob 47nF oder 100nF ist oftmals egal). Man muß also die notwendigen Eigenschaften bedenken und hat bei den wahlfreien Entscheidungsmöglichkeiten, und sucht dann nach den BILLIGSTEN. Dabei spielt nicht nur der Preis eine Rolle, sondern auch der Beschaffungsaufwand (Porto, Suchzeit) und der Aufwand, es einzusetzen (extrem SMD erfordet es manchmal einen teuren Bestückungsdienst in Anspruch zu nehmen). Ein uC dessen Programmierung man erst erlernen muß kann deswegen "zu teuer" sein und man nimmt lieber einen anderen, der im Kaufpreis zwar teurer, in der Gesamtaufwand aber einfacher ist.
Norbert R. schrieb: > Wie habt ihr das denn eigentlich gelernt, beim Kollegen "abgeguckt" oder > auf eigene Faust, nach und nach? Zielgerichtet den Beruf in der Lehre erlernt und später dann mehrere Jahre in der Industrie in der Entwicklung-Fertigung-Prüffeld gearbeitet. Nachdem die ganze Geschichte jetzt etwas transparenter geworden ist würde ich erst mal die Budgetfrage klären. Ist kein Geld für Outsourcing da, bleibt eigentlich nur sich einen Hardwareentwickler als Praktikant ins Haus zu holen, von dem man abgucken kann. Ob man einen Praktikanten überhaupt bekommt, kann ich allerdings auch nicht sagen, weil das von vielen Faktoren abhängt. Ansonsten schätze ich das Projekt als nicht Lebensfähig ein.
> Ist kein Geld für Outsourcing da
Ähm, angeblich outsourct man doch damit es billiger wird...
Du widersprichst gerade in Generationen gefestigtem Managerhirn.
MaWin schrieb: >> Ist kein Geld für Outsourcing da > > Ähm, angeblich outsourct man doch damit es billiger wird... > > Du widersprichst gerade in Generationen gefestigtem Managerhirn. Ja, soweit die Theorie. Bei der Sachlage merkst man es aber erst wenn man alle Kosten am Ende zusammen hat. Dann macht man eben die Erfahrung das Outsourcing eben NICHT IMMER günstiger ist.
Jens Martin schrieb: >> Und zwar für Stückzahlen im eher >> niedrigen Bereich, > > geplante Stückzahl (10 100 1000) wäre ganz hilfreich Das wird vom Erfolg oder der Nachfrage abhängen (ach), aber anfangs würde ich sagen, ab 100 aufwärts, aber nicht viel mehr. 1000 wäre dann schon der Erfolg. >> aber auch nicht solche Stückzahlen, daß die Kosten großartig bis auf den >> Pfennig äh Cent optimiert werden müssen. > > Mal polemisch gefragt: Wen interessieren die Bauteilekosten wenn der > Austausch/Ausfall eines teurer ist als alle gedachten > Einsparmöglichkeiten? Wie gesagt, Kosten der Bauteile sind weniger das Problem. Bei den Stückzahlen macht die Entwicklung sowieso einen großen Teil der endgültigen Kosten pro Board aus, da werde ich nicht auf Einsparungen optimieren müssen. >> Kondensatoren und Widerstände sind wohl kein Problem, > > Je nachdem was man damit machen will. Hilfreich wäre die Angabe wo das > eingesetzt wird. In verschiedenen Geräten, die in der Industrie eingesetzt werden, also in Produktionsgeräten zum Beispiel. Genauer kann ich es derzeit leider nicht eingrenzen, weil wir noch keine konkreten Einsatzgebiete haben. Was ich mir vorstellen kann ist, daß die Umgebungstemperatur wärmer als Zimmertemperatur wird, ansonsten aber keinen Klimaschwankungen ausgesetzt ist. Mechanischen Belastungen wird es nicht ausgesetzt sein. Und Schmutz wird auch nicht problematisch sein. > Wenn du vor Ort entstören/messen musst wird es aber ein anderer als > wenn dat Dingens in einen Würfelzucker passen muss. Platz habe ich absolut ausreichend. Wenn es um Optimierung auf Platz gehen würde, hätte ich von vornherein abgewunken. >> Aber Komponenten wie Pegelwandler für RS232 oder >> Ethernet-Schnittstellen. > > Bei Serien gibt es da so 3 Kriterien > Verfügbarkeit Verfügbarkeit und Verfügbarkeit. Ok. > Vergiss es, das ist Zufallsprinzip, dein Bestücker besorgt dir alles was > du haben willst. Guter Hinweis. > Das läßt sich für jedes Bauelement prüfen. > Der Lebensdauerzyklus ist heutzutage genormt. "In Production" mit second > (3rd) source ist Mittel der Wahl. Das klingt logisch. > Eine Forensuche hier nach der Funktion eines Bauteiles gibt oft einen > ersten Eindruck was als Standard (in Deutschland) genommen wird. Ein guter Tip. > Es kommt schlicht darauf an was du damit machen messen verheizen > willst. 0402 macht dich bei der Entwicklung wahnsinnig und bedrahtete > 19W Keramikwiderstände sind manchmal etwas zu groß ;-) Gut, das habe ich ja auch vorher so mitgenommen; größer ist im Prinzip besser oder einfacher, nur eben von den Platzanforderungen nicht immer machbar. Die Zementwiderstände lasse ich dann doch lieber :-) > Da wohl weder know how noch Geld für einen Consulter/Mentor vorhanden > ist wirst du am Anfang eh auf die Nase fallen. Geld kauft Zeit, das gilt > auch für das sehr komplexe Thema Hardwareentwicklung / Fertigung. Na, nicht unbedingt, wenn offensichtlich wird, daß da jemand mit Erfahrung 'ran muß, dann wird dafür auch Geld da sein. Und daß die HW-Entwicklung mit mir anstelle eines fertigen HW-Entwicklers länger dauert und vielleicht noch andere Kosten verursacht, ist durchaus im Bewußtsein vorhanden. Aber so für die ersten Schritte, dachte ich, frage ich doch einfach mal hier, in welche Richtung ich denn überhaupt laufen muß ;-) Und die Fragen bisher waren mir tatsächlich auch etwas unangenehm. Aber von dir/euch habe ich ja schon ein paar interessante Sachen erfahren, danke sehr! Norbert
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