Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Wie kommt man auf die 13,8 Volt


von Andreas R. (blackpuma)


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Schönen Abend Forum!

Ich habe ein wenig gesucht aber nicht die Antwort gefunden die ich 
gesucht habe. Bei einigen Geräten wird eine Anschlussspannung von 13,8 V 
angegeben bzw. bei Netzteilen eine Ausgangsspannung von 13,8 V. Wie 
kommt man aber zu dieser Spannung?

BG
Andreas

von Klaus D. (kolisson)


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Weil dass die Spannung eine gerade geladenen 12 Volt Autobatterie
ist, die fast noch nicht ausgast.
Es kommt also vom Auto.... irgendwas zwischen 10,8 und 14,4

Gruss Klaus

von Vuvuzelatus (Gast)


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Der Grund für den krummen Wert 13.8 Volt liegt einfach darin, dass diese 
Spannung optimal für das Aufladen einer 12 V-Autobatterie ist, und 
ebendies ist dann auch der primäre Zweck dieser Netzteile.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Eher ein Blei-Gel-Akku denn eine Autobatterie (die ja mit flüssiger
Säure betrieben wird).

von M. J. (manfred-64)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Eher ein Blei-Gel-Akku denn eine Autobatterie (die ja mit flüssiger
> Säure betrieben wird).

Bezug auf was ???

@Andreas Riegebauer
gugst Du hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Autobatterie

von Simon B. (nomis)


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Es kommt dazu dass 13,8 = 12 + 15% ist. Man hat also 15% Reserven für 
schön stabile 12V.

Viele Grüße,
        Simon

von Klaus D. (kolisson)


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Das war die Frage des Fragestellers:


Andreas Riegebauer schrieb:
> Bei einigen Geräten wird eine Anschlussspannung von 13,8 V
> angegeben bzw. bei Netzteilen eine Ausgangsspannung von 13,8 V. Wie
> kommt man aber zu dieser Spannung?


und das :
Weil dass die Spannung eine gerade geladenen 12 Volt Autobatterie
ist, die fast noch nicht ausgast.
Es kommt also vom Auto.... irgendwas zwischen 10,8 und 14,4

war die Antwort.


Wieso hier selbst Moderatoren auf die Idee kommen, dass Blei Geel Akkus
tropfen könnten ist mir schleierhaft.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Simon Budig schrieb:
> Es kommt dazu dass 13,8 = 12 + 15% ist. Man hat also 15% Reserven für
> schön stabile 12V.
>
> Viele Grüße,
>         Simon

Wobei das wirklich nur eine absolute Nebensächlichekit ist...

Die (ca.) 13,8V sind wie oben schon angedeutet die nominale Ladespannung 
einer Autobatterie. Die Spannung des Bordnetzes eines fahrenden Autos 
sollte im Mittel also diesen Betrag haben. (+/- ein paar %)

Die Geräte welche mit 13,8V Nominalspannung gekennzeichnet sind dürften 
fast ausnahmslos Geräte sein die in erster Linie für den Betrieb in KFZ 
gedacht sind. (Mobilfunkgeräte, Elektrische Kühlboxen, Autoradios, usw. 
usf.)

Und die Festspannungsnetzgeräte mit etwas höherer Ausgangsleistung 
welche üblicherweise als "12V Netzgeräte" bezeichnet werden sind zu 
großen Teilen explizit für die Versorgung solcher Mobilgeräte gedacht. 
Daher auch hier die 13,8V Volt.
Ursprünglich sind die wohl in erster Linie zur Versorgung von 
CB-Mobilfunkgeräte die Stationär betrieben werden sollten in größeren 
Mengen gekauft worden und aus diesem Grund auch von vielen 
Elektronikversendern in den Katalog aufgenommen worden.

(Es gab mal eine ZEit da war CB weit verbreitet - und Mobilgeräte waren 
bei derselben Leistung/Kanalzahl SEHR DEUTLICH billiger als die 
FEststationsgeräte) NAtürlich gab es dann auch noch die Amateurfunker 
welche umgebaute Betriebsfunkgeräte für den FM Nahbereich so stationär 
betrieben haben (Ähnlich Leistungsfähige Mobilgeräte wie die bei Afus 
stationär betriebenen Geräte gibt es erst seit ca. 15-20Jahren. Vorher 
waren die Mobilgeräte nur Monobander, in de Regel nur FM und 
Leistungsmäßig keinesfalls mit Feststationsgeräten vergleichbar)- und 
auch im Betriebsfunkbereich waren "Echte" Feststationsgeräte als normale 
"teilnahmegeräte" immer eine absolute Ausnahme und es wurde durch
Stationär betriebene Mobilfunkgeräe in verbindung mit Tischbedienpulten 
realisiert.
Für diese ganzen Funkanwendungen brauchte man so zwischen 3 - 8 Ampere 
je nach GErät bei ca. 13,8 Volt (12Volt GLatt reicht aber auch)
Die ersten GEräte kamen auch allesamt von Funktechnikherstellern

Als dann diese Geräte einmal ihren WEg in die Angebotspalette der 
üblichen Elektronikanbieter gefunden haben hat so manch einer der nichts 
mit Funk zu tun hat auch festgestellt das diese GErät doch brauchbar 
sind. Insbesondere weil diese als MAssenprodukt deutlich günstiger zu 
bekommen waren als ein echtes 12V NEtzteil gleicher Leistung speziell 
für Laborzwecke. Ein 8 Ampere Netzteil mit sauberer Ausgangsspannung 
kostete immer so um 100DM/70Euro. Wieviel kostet ein vergleichbares 
Gerät eines Messgeräteherstellers?

Und so sind diese Geräte auch heute noch in fast jedem Elektronikkatalog 
anzutreffen. Auch wenn sich diejenigen die explizit Funktechnik damit 
betreiben deutlich zurückgegangen sind und heute wohl die Minderheit 
unter den Käufern darstellen.

DAHER: Die 13,8V sind einfach eine Folge der technischen 
Rahmenbedingungen beim 12V KFZ Bordnetz. Geräte die mit 13,8V 
Betriebsspannung gekennzeichnet wurden sind in erster Linie für den 
Betrieb im Auto gedacht. Die Netzteile die 13,8V Ausgangsspannung haben 
sind für genau diese GEräte gedacht. (Wobei es wie geschrieben bei den 
meisten GEräten mit 11V-15V völlig problemlos funktioniert)

DSL Router oder PC Zubehör (als Beispiel) sind aber nie für das Auto 
gedacht gewesen, deshalb sind diese mit glatt 12V gekennzeichnet. Da 
Steckernetzteile für solche Geräte gedacht sind haben die auch die 12 
als Spannungsangabe und nicht 13,xV.

Das obige bezieht sich jetzt natürlich auf "richtige" Netzteile mit 
geglätteter und stabilisierter Ausgangsspannung (Ich denke die waren 
gemeint, oder).

Daneben gibt es natürlich auch noch die LAdegeräte für KFZ Batterien zum 
Anklemmen. Da ist die maximale Ausgangsspannung idealerweise natürlich 
auch auf maximal 13,8V begrenzt um das Ausgasen des Akkus zu verhindern.
Allerdings eignen sich diese Geräte eher nicht zum betrieben von 
Elektronikgeräten und auch die Spannungsbegrenzung ist bei alten GEräten 
nicht unbedingt vorhanden so das nur die Batterie als 
Spannungsbegrenzung wirkt - mit der Folge das bei geladener Batterie das 
Ausgasen beginnen würde wenn man nicht schnell genug abschaltet.

Gruß
Carsten

P.S: Neben den 13,8 V Geräten gibt es auch oft die Angabe 13,5V für die 
Spannung. Das hat aber nichts zu sagen und ist eher Ermessenssche des 
HErstellers. 13,8 & 13,5V Angaben kann man daher in diesem Umfeld als 
"Gleichwertig" ansehen... Zumal die Reale Spannugn im Auto ja auch von 
<12V bis zu 14V im Normalbetrieb betragen kann.

von Andreas R. (blackpuma)


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Danke euch für die Antworten.

Wie lässt sich diese Spannung nun technisch herstellen aus der 
Steckdose?

BG
Andreas

von ernie (Gast)


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Andreas Riegebauer schrieb:
> Wie lässt sich diese Spannung nun technisch herstellen aus der
> Steckdose?

Möglicherweise unter Zuhilfenahme eines geeigneten Netzteiles?!

von Andreas R. (blackpuma)


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Ich meinte eigentlich was hinter dem Netzteil steht. Handelt es sich um 
einen Regler wie bei einem 12V Netzteil oder gibt es da eine andere 
Möglichkeit?

von Ululambo (Gast)


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Wie man auf die 13,8 Volt kommt? Eigentlich simpel. Da braucht man 
garnicht so viel Text,wie viele hier geschrieben haben.

Spannung = 12 Volt, Spannungsreserve = 1,5 Volt, Überspannungsanteil = 
0,3 Volt

Netzteilspannung =  ( 12+1,5+0,3 )= ???

13,8 Volt. Megaeasy wüprde ich sagen.

von Ululambo (Gast)


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Hinter dem Netzteil könnte in der Tat ein Spannungsregler stehen, z.B. 
wie ein 7805 - Spnnungs-IC, was 5 Volt erzeugt. Damit die Spannung aber 
sauber erzeugt werden kann, wird etwas mehr Spannung bnötigt - ca. 6 
Volt mindestens. Ist die Spannung aber zu groß, so wird der rEst in 
Wärme umgewandelt.

von Schütz und Relais (Gast)


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Carsten Sch. schrieb:
> FE

hat jemand ein Schütz mit bistabilem Kennlinienfeld und Varistoren?

von Harald Wilhelms (Gast)


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Andreas Riegebauer schrieb:
> Danke euch für die Antworten.
>
> Wie lässt sich diese Spannung nun technisch herstellen aus der
> Steckdose?

Am besten, indem man eines der besprochenen Fertignetzteile kauft.
Der Selbstbau wird normalerweise nicht billiger. Übrigens, das
Konzept: "13,8V-Netzteil + KFZ-Verstärker" als Heimverstärker zu
verwenden, ist eher unpraktisch. Da alle grösseren KFZ-Verstärker
(theoretisch > 20W)intern einen Spannungswandler beinhalten, hätte
man dann eine zweifache Spannungsumsetzung. Da ist es besser, gleich
ein Netzteil für die grössere Spannung zu verwenden.
Gruss
Harald

von Art Ickel aus W. (Gast)


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Ich finde die Herleitungen mit Spannungsreserve und Überspannungsanteil 
etwas weit dahergeholt.

Eine Bleibatterie besteht doch aus 6 Zellen zu je 2V. Deshalb 12V

Und die Erfahrung die viele Leute mit diesem 
chemisch-elektrischen-Apparat gesammelt haben ist eben:

2.3V ist die Spannung, bei der die Zelle voll ist.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Klaus De lisson schrieb:
> Wieso hier selbst Moderatoren auf die Idee kommen, dass Blei Geel Akkus
> tropfen könnten ist mir schleierhaft.

Wer hat denn sowas geschrieben?

Autobatterien werden, im Gegensatz zu Blei-Gel-Akkus, mit flüssiger
Säure betrieben (in der Regel), d. h. du darfst diese beispielsweise
nicht auf der Seite liegend betreiben.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

Andreas Riegebauer schrieb:
> Ich meinte eigentlich was hinter dem Netzteil steht. Handelt es sich um
> einen Regler wie bei einem 12V Netzteil oder gibt es da eine andere
> Möglichkeit?

Das ist abhängig vom Typ des Netzteils...
Du meisnt solche Netzteile wie diese hier?
http://www.funk-shop.de/30_kfz-netzteile/30_kfz_netzteile_uebersicht.htm

Die lange Zeit üblich gewesenen Netzteile sind normale 
FEstspannungsnetzteile mit 50Hz Trafo, Gleichrichtung, Siebung und 
Spannungsregelung. Die Spannungsregelung wird / wurde in der Regel als 
Linearregelung mit einer je nach Leistungsstärke entsprechenden Anzahl 
Leistungstransistoren (Nicht selten der bekannte 2N3055) realisiert.

In letzter Zeit kommen auch die Schaltnetzteile immer mehr in Mode. Da 
wird die Spannung über das Tastverhältniss erzeugt.

Festspannungsregler wie 7812 gibt es für 13,8V nicht. Natürlich kann man 
aber etwas tricksen, z.B. 7815 und zwei Si-Dioden in Reihe.
Allerdings macht das selten einen Sinn, denn die Geräte welche mit 13,8 
V gekennzeichnet sind laufen auch mit 12 Volt ordnungsgemäß, Schließlich 
hat man beim Auto -zumindest solange der Motor nicht läuft- oft auch 
keine 13V. Da kann man für die Leistungen wo es Festspannungsregler gibt 
auch einen normalen 7812 oder gleich auch ein Steckernetzteil nehmen.

Gruß
Carsten

von Quark (Gast)


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Ululambo schrieb:
> Wie man auf die 13,8 Volt kommt? Eigentlich simpel. Da braucht man
> garnicht so viel Text,wie viele hier geschrieben haben.
>
> Spannung = 12 Volt, Spannungsreserve = 1,5 Volt, Überspannungsanteil =
> 0,3 Volt

Quark. Das hat mit der Chemie des Bleiakkus zu tun. Voll geladene Zellen 
haben eine Spannung von 2.3V, da deren 6 verbaut werden, liegen am 
geladenen Akku rund 13.8V an.

Warum die Zelle geladen 2.3V liefert, weiss ich allerdings auch nicht. 
Da kann uns vlt. ein Chemiker/Physiker weiter helfen... :)

von RainerK (Gast)


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Hallo zusammen,

viel Stuss und viel Richtiges wurde hier bereits geschrieben.
IMHO fehlt aber noch ein wichter Aspekt des 13,8V-Betriebs:
Netzteile, Blei-Akkus und Geräte wurden historisch und werden 
gelegentlich auch aktuell noch im Parallelbetrieb verwendet.
1. Die Ladung des Akkus wird dabei ständig aufrecht erhalten.
2. Bei Netzausfall übernimmte der Akku ohne aufwendige Elektronik 
unterbrechungsfrei die Versorgung.
3. Nach Netzwiederkehr wird der Akku - wenn auch langsam und nicht mit 
voller Kapazität - wieder aufgeladen.

Das Ganze geschieht ohne irgendeinen notwendigen Handriff des Anwenders.

Es grüßt RainerK

von Harald Wilhelms (Gast)


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RainerK schrieb:
> Hallo zusammen,
>
> viel Stuss und viel Richtiges wurde hier bereits geschrieben.
> IMHO fehlt aber noch ein wichter Aspekt des 13,8V-Betriebs:
> Netzteile, Blei-Akkus und Geräte wurden historisch und werden
> gelegentlich auch aktuell noch im Parallelbetrieb verwendet.
> 1. Die Ladung des Akkus wird dabei ständig aufrecht erhalten.
> 2. Bei Netzausfall übernimmte der Akku ohne aufwendige Elektronik
> unterbrechungsfrei die Versorgung.
> 3. Nach Netzwiederkehr wird der Akku - wenn auch langsam und nicht mit
> voller Kapazität - wieder aufgeladen.
>
> Das Ganze geschieht ohne irgendeinen notwendigen Handriff des Anwenders.

Ja, auch und gerade im KFZ ist 13,8V die Normalspannung, auf
die z.B. auch sämtliche Glühlampen ausgelegt werden. Die laufen
zwar auch mit 12V, allerdings mit deutlich verringerter Helligkeit.
Das macht aber nichts, da der 12V-Betrieb im KFZ eigentlich
eher die Ausnahme ist.
Gruss
Harald
PS: 12V-Halogenlampen für den "Hausbetrieb" sind dagegen
eindeutig nur für 12V ausgelegt und können deshalb nicht
so ohne weiteres im KFZ verwendet werden.

von Martin S. (sirnails)


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> Warum die Zelle geladen 2.3V liefert, weiss ich allerdings auch nicht.
> Da kann uns vlt. ein Chemiker/Physiker weiter helfen... :)

Google: Elektrochemische Spannungsreihe, Redox Potentiale oder einfach 
Bleiakku Spannungsreihe.

> Wie kommt man aber zu dieser Spannung?

Meinst Du damit, wie man sie erzeugt, oder warum man sie benötigt?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Harald Wilhelms schrieb:
> Ja, auch und gerade im KFZ ist 13,8V die Normalspannung, auf
> die z.B. auch sämtliche Glühlampen ausgelegt werden.

Nein, damit wäre die Batterie viel zu leer.  14,4 V bei 20 °C
sollten es schon sein, bei höheren Temperaturen dann runter bis
14,1 V.  Eine Autobatterie wird im Zyklenbetrieb benutzt, da kann
man sie bis zur Gasungsgrenze auch dauerhaft laden (was man bei
einem Gel-Akku natürlich unbedingt vermeiden muss).

Die 13,8 V sind dagegen passend für Gel-Akkus im Standby-Betrieb.
Die effektiv erreichbare Kapazität ist dabei geringer bzw. wird
erst nach sehr langer Ladezeit erreicht (der Akku im Auto ist
dagegen schon nach ≈ 1 km wieder recht gut nachgeladen), aber sie
gasen halt nicht.

von Harald Wilhelms (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Harald Wilhelms schrieb:
>> Ja, auch und gerade im KFZ ist 13,8V die Normalspannung, auf
>> die z.B. auch sämtliche Glühlampen ausgelegt werden.
>
> Nein, damit wäre die Batterie viel zu leer.  14,4 V bei 20 °C
> sollten es schon sein,

Bei den Lampen hat man einfach ein bisschen Spannungsabfall
auf den Zuleitungen mit einkalkuliert.  :-)
Diese oder eine ähnliche Spannung habe ich mal irgendwann
auf der Osram-Seite gefunden.
Gruss
Harald

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Harald Wilhelms schrieb:
> Bei den Lampen hat man einfach ein bisschen Spannungsabfall
> auf den Zuleitungen mit einkalkuliert.  :-)

Ja, OK, die im Kfz-Bereich üblichen Fassungen sind ja nun auch nicht
gerade mit Goldkontakten ausgestattet und gammeln schon gern mal ein
wenig, da passt das schon.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Harald Wilhelms schrieb:
>> Ja, auch und gerade im KFZ ist 13,8V die Normalspannung, auf
>> die z.B. auch sämtliche Glühlampen ausgelegt werden.
>
> Nein, damit wäre die Batterie viel zu leer.  14,4 V bei 20 °C
> sollten es schon sein, bei höheren Temperaturen dann runter bis
> 14,1 V.  Eine Autobatterie wird im Zyklenbetrieb benutzt, da kann
> man sie bis zur Gasungsgrenze auch dauerhaft laden (was man bei
> einem Gel-Akku natürlich unbedingt vermeiden muss).

ICh habe gerade mal in die Servicehandbücher geschaut. Alle geben 
übereinstimmend einen Nennspannungsbereich für den Ladebetrieb VON 13,3 
BIS 14,6 V an. Eine Spannung in diesem bereich - egal ob es nun 13,35 V 
oder aber 14,45V sind ist als Normgerecht anzusehen. Ein überschreiten 
bedeutet SOFORT Begrenzer/Regler prüfen, ein unterschreiten 
Batterie/Regler/Kohlen prüfen.

Eine Spannung über 14V habe ich bisher bei allen meinen KFZ nur bei 
wirklich sehr hohen Drehzahlen erreicht.
Ohne laufende Lichtmaschine sind es selbst bei einer recht vollen 
Batterie auch schon mal knapp unter 13 V.
Die 13,5 / 13,8 V usw. sind einfach die festgelegte "Mittenspannung" die 
irgendjemand mal als Nennangabe eingeführt hat.

> Die 13,8 V sind dagegen passend für Gel-Akkus im Standby-Betrieb.
> Die effektiv erreichbare Kapazität ist dabei geringer bzw. wird
> erst nach sehr langer Ladezeit erreicht (der Akku im Auto ist
> dagegen schon nach ≈ 1 km wieder recht gut nachgeladen), aber sie
> gasen halt nicht.

Ein leerer KFZ Akku braucht ca. 70KM um wieder annähernd auf volle 
Kapazität geladen zu sein. Natürlich abhängig von der Lichtmaschine, 
Drehzahl und Batteriegröße.

Die 13,8 V mögen zwar "zufällig" für Blei Gel Akkus passen, das 
Aufkommen dieser Spannung im KFZ Zubehörhandel sowie Funktechnikberreich 
hat aber damit überhaupt nichts zu tun. Die 13,8 V waren schon lange 
üblich bevor leistungsfähige Blei Gel Akkus (z.B. für Motorräder) 
überhaupt gängig wurden. Im PKW Bereich mit Verbrennermotor ist Blei Gel 
ja wegen den schlechteren Hochstromeigenschaften und dem deutlich 
geringeren Risiko im Fall eines Unfalles bis heute ohne Bedeutung.

GRuß
Carsten

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Carsten Sch. schrieb:

> ICh habe gerade mal in die Servicehandbücher geschaut. Alle geben
> übereinstimmend einen Nennspannungsbereich für den Ladebetrieb VON 13,3
> BIS 14,6 V an.

Das dürfte einem Ladezustand von 25 bis 90 % entsprechen.

> Eine Spannung in diesem bereich - egal ob es nun 13,35 V
> oder aber 14,45V sind ist als Normgerecht anzusehen.

Klar, damit sind die Automechaniker fein raus: ist ja "normgerecht",
und wenn deine Batterie trotzdem die Grätsche macht, kaufste halt
'ne neue.  Kann ihnen ja recht sein.

Schau dir doch mal die Ladekurven für einen offenen Bleiakku an,
wenn man noch welche bekommt.  (Ich habe meine leider nur altmodisch
auf gefälltem Baum, aber an der Chemie der Bleiakkus hat sich seit
50 Jahren nicht viel geändert.)  Leider selbst bei Varta Fehlanzeige:
man bekommt eine "Produktbroschüre", die man sich wohl am besten auf
Hochglanzpapier ausdrucken kann und die die vielfältigen Vorzüge des
Produkts anpreist.  Ach nee, lieber kein Hochglanzpapier, dann kann
man das Ding wenigstens noch zum Po abwischen benutzen. :-)  Glänzen
kann das Ding ansonsten nur mit dem Fehlen technischer Details.

von Wolfgang-G (Gast)


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>> Warum die Zelle geladen 2.3V liefert, weiss ich allerdings auch nicht.
>> Da kann uns vlt. ein Chemiker/Physiker weiter helfen... :)

>Google: Elektrochemische Spannungsreihe, Redox Potentiale oder einfach
>Bleiakku Spannungsreihe.

>2.3V ist die Spannung, bei der die Zelle voll ist.

Die 2.3V Ladeschlussspannung kommen vor allem daher, dass bei dieser 
Spannung der Gasungsvorgang, also die Zersetzung von H20, noch 
vertretbar gering ist.
Bei welcher Spannung die Wasserstoff- und Sauerstoffabscheidung beginnt, 
ist vor allem abhängig von der sogen. WasserstoffÜBERspannung. Und diese 
Wasserstoffüberspannung ist wiederum abhängig vom Elektrodenmaterial, 
Stromdichte, Elektrolytkonzentration und weiteren Einflussgrößen.
Die gesamte Problematik ist, wenn man tiefer einsteigen würde, noch 
komplizierter.
Für die Praxis des Ladens ist es deshalb auch wichtig, unterhalb der 
Gasungsspannung bei maximalem Ladezustand zu bleiben.
Die kleinste Überspannung tritt an geschwärzten Platin- oder 
Palladiumkatoden auf. Größere Überspannungen treten an Cadmium- Zinn- 
Blei-oder Zinkkatoden auf.
Wichtig ist auch die Zusammensetzung des Gittermaterials. (z.B. im 
„wartungsfreiem“  Akku, wo man m.W. ein Teil des Antimons durch Calcium 
ersetzt hat)
Wie schon von Jörg schon gesagt, geben die Akkuhersteller (und auch 
sonstige Hersteller) zumeist nur noch sinnlose "Produktbroschüren" auf 
Hochglanz heraus, was uns nicht weiterbringt.
>aber an der Chemie der Bleiakkus hat sich seit 50 Jahren nicht viel geändert.
Nun ja, Chemie gehört zu den Naturwissenschaften, dessen Erkenntnisse in 
der Regel auch nach Jahrhunderten noch gültig sind.
Dagegen gibt es „Wissenschaften“, wo man sich fragt, was dabei noch 
wissenschaftlich ist, wenn sich das Ergebnis je nach Wetterlage oder 
Gesellschaftssystem ändert. Aber damit lässt sich offensichtlich viel 
mehr Kohle machen.
MfG

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