Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Wie wird die Leistung übertragen?


von Martin S. (sirnails)


Lesenswert?

Hallo miteinander,

ich habe eine Verständnisfrage. Es wäre nett, wenn mich jemand kurz 
aufklären könnte:

Ich möchte aus 12V 220V erzeugen. Gibt's ja alles fertig zu kaufen. Ich 
habe ein Teil von Aldi, hat 19,95 Euro gekostet und macht dauerhaft 
150W. Ein Sinus ist dabei nicht zu erwarten, das Teil schaltet eine 
Rechteckspannung. Der eingebaute Übertrager hat primärseitig zwei 
Wicklungen, sekundärseitig eine. Ich nehme also die 12V, schalte sie 
über einen halbleiter voll durch auf die eine Hälfte der 
Sekundärwicklung. Das gleiche mache ich umgepolt auf der anderen Hälfte. 
Ich erzeuge somit am Übertrager eine Ausgangsspannung von etwa 520V SS 
bei 50Hz. Das Prinzip ist mir soweit klar.

Jetzt habe ich einen Wandler von 12V auf grob 220V. Wenn ich mir den 
Trafo so ansehe, dann müsste das Teil ein 150W Trafo sein. Primärseitig 
fließen ja eigentlich 12,5 Ampere. Die Drähte sind aber hauchdünn. Der 
Trafo selbst ist vllt. 4x4x4 cm groß und besitzt einen 
Standard-Eisenkern (also kein Ferrit).

Wie geht das?

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

> Wie geht das?

Du hast dich verguckt, das wird ein Ferritkern sein,
der statt mit 50Hz mit 50kHz betrieben wird.

Je kürzer man 12V anlegt, je weniger steigt das Magnetfeld,
je kleiner kann der Kern sein.

von Martin S. (sirnails)


Lesenswert?

MaWin schrieb:
>> Wie geht das?
>
> Du hast dich verguckt, das wird ein Ferritkern sein,
> der statt mit 50Hz mit 50kHz betrieben wird.
>
> Je kürzer man 12V anlegt, je weniger steigt das Magnetfeld,
> je kleiner kann der Kern sein.

Genau das habe ich mir eben auch gedacht. Ich werd das Ding jetzt 
nochmal schnell auseinander bauen. Ich könnte schwören, es war kein 
Ferrit.

Aber nochmal zur Theorie: Wenn ich jetzt einen Impuls durchschicke, dann 
erhalte ich eine hohe Spannung. Diese Impulse müssen so groß sein, dass 
sie gefiltert 230V ergeben. Es sind aber keine Filter im Ausgang. Die 
230V Buchse liegt direkt am Trafo an. Die Rechteckspannung ist am 
Ausgang erstaunlich sauber. Habe mal mit 40W belastet (also 1/3, mehr 
gibt mein Labornetzteil nicht her) und die Rechteckspannung hat aber 
auch keine Einbrüche gezeigt. Lediglich die Gesamtspannung ist etwas 
abgesunken.

von Ben _. (burning_silicon)


Lesenswert?

wenn der Ausgang direkt am Trafo liegt dann geht nur ein 50Hz 
Eisenschwein. Dann werden das aber auch dicke Drähte sein - wenn nicht 
wirds bei 12A (wohl eher 15A) schnell warm.

von Harald Wilhelms (Gast)


Lesenswert?

Martin Schwaikert schrieb:
> Hallo miteinander,
>
> ich habe eine Verständnisfrage. Es wäre nett, wenn mich jemand kurz
> aufklären könnte:
>
> Ich möchte aus 12V 220V erzeugen. Gibt's ja alles fertig zu kaufen. Ich
> habe ein Teil von Aldi, hat 19,95 Euro gekostet und macht dauerhaft
> 150W. Ein Sinus ist dabei nicht zu erwarten, das Teil schaltet eine
> Rechteckspannung. Der eingebaute Übertrager hat primärseitig zwei
> Wicklungen, sekundärseitig eine. Ich nehme also die 12V, schalte sie
> über einen halbleiter voll durch auf die eine Hälfte der
> Sekundärwicklung. Das gleiche mache ich umgepolt auf der anderen Hälfte.
> Ich erzeuge somit am Übertrager eine Ausgangsspannung von etwa 520V SS
> bei 50Hz. Das Prinzip ist mir soweit klar.
>
> Jetzt habe ich einen Wandler von 12V auf grob 220V. Wenn ich mir den
> Trafo so ansehe, dann müsste das Teil ein 150W Trafo sein. Primärseitig
> fließen ja eigentlich 12,5 Ampere. Die Drähte sind aber hauchdünn. Der
> Trafo selbst ist vllt. 4x4x4 cm groß und besitzt einen
> Standard-Eisenkern (also kein Ferrit).
>
> Wie geht das?

Irgendwie erscheint mir das technisch nicht möglich zu sein.
Kannst Du nicht mal einn Foto der Platine hier einstellen?
(Scharf, aber nicht zu gross: Sonst schimpfen die Moderatoren.)
:-)
Gruss
Harald

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


Lesenswert?

Harald Wilhelms schrieb:
> (Scharf, aber nicht zu gross: Sonst schimpfen die Moderatoren.)
> :-)

Nicht nur die Moderatoren, sondern auch andere Forenmitglieder. Und das 
zu Recht.

;)

von Elektrix (Gast)


Lesenswert?

Also in den Wechselrichtern, die ich zerlegt habe, sitzt zwischen 
Übertrager und Ausgang einfach eine Vollbrücke, die aus 320V DC die 
Ausgangsspannung formt.

von Martin S. (sirnails)


Lesenswert?

Ich mach morgen mal ein Photo. Kann schon sein, dass ich deutlich 
daneben liege. Aber dann werde ich ja wenigstens aufgeklärt :-)

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.