Hallo liebes Forum, ich weiß nicht genau in welchem Forum ich meine Fragen stellen soll. Da ich mich allerdings hier in diesem Forum sehr gerne aufhalte frage ich mal hier. Wer kennt sich generell mit PH-Sensoren aus? Meine Idee ist, den PH-Wert eines Pools elektronisch zu überwachen. Ich habe schon etwas im Intern gesucht. Da kommen schon die ersten Fragen auf. Es gibt verschiedene PH-Sensoren. Von ca. 20€ bis über 250€. Worin bestehen die groben unterschiede? Bei einigen Sensoren habe ich gelesen, dass diese nur 1 Jahr lang halten. Ist das generell bei PH-Sensoren oder gilt das nur für die "billigen". Probleme scheint es auch in der Lagerung zu geben. Man sollte diese nicht austrocken lassen. Hat vielleicht schon jemand von Euch einen elektronischen PH-Sensor gebaut? Kennt jemand eine Internetseite über solche "Pool-Sensoren"? Ich wäre über jeden Hinweis sehr Dankbar… Viele Grüße und einen schönen Abend, Marcel (",)
Hallo, ich bin im Moment mit einem Kollegen dabei, eine Steuerung zur Erwärmung des Wassers im Pool mit Absorber Schleifen zu bauen. Neben Temperatur Messung haben wir auch die Messung von pH und Redox umgesetzt. Die Sensoren lagen preislich so um die 30 Euro pro Stück und müssen immer in der Flüssigkeit gelagert werden. Die Steuerung hat übrigens auch ein Web Interface damit man schon auf der Arbeit schauen kann, wie warm der Pool ist ;) Schau mal bei pooldoktor.net Gruß Maxwell
Hallo Maxwell, erst mal vielen Dank für Deinen schnellen Antwort. Könntest Du mir den Typ nennen mit dem Ihr den PH-Wert auswertet? Wie langlebig ist denn dieser Sensor? Prüft Ihr auch den Chlor-Gehalt? Eure Idee finde ich echt cool, vorallem das Web Interface sinde ich klasse ;o) Grüße, Marcel (",)
> Worin bestehen die groben unterschiede? Unter anderem in der Qualität die sich in der Haltbarkeit und damit Langzeitbenutzbarkeit auswirkt. Natürlich gibt es auch andere Unterschiede. Mit oder ohne Temperatursensor, auch als Redoxelektrode verwendbar, für aggressive oder moderate Flüssigkeiten geeignet, für niederohmige oder hochohmige Flüssigkeiten geeignet, zum Einstchen etc und der normale Wucher der Teuerpreisanbieter bei denen es auch Ramsch zum Rolexuhrenpreis gibt. Schwimmbadwasser ist nicht aggressiv aber eher hochohmig. Die Greisinger GE 014 ist gut geeignet, die GE 106 reagiert schneller. http://www.greisinger.de/index.php?task=2&wg=141 > Hat vielleicht schon jemand von Euch einen elektronischen > PH-Sensor gebaut Ja. Es gibt im wesentlichen 2 Methoden: Bei der einfacheren Art hängt der Sensor ständig im Wasser. Wie du schon gelesen hast, hält er das vielleicht nicht mal 1 Jahr aus. Ganz so schlimm ist es aber nicht, wenn man ihn ordentlich behandelt. D.h. er wird elektrisch ABGETRENNT (gekapseltes Reed-Relais im Innenleiter) wenn nicht gemessen wird, damit nicht ständig irgendein noch so kleiner Strom über die Elektroden fliesst. Und ist Teflon isoliert. Und wenn gemessen wird, wird sehr hochohmig gemessen, mit OpAmps die als Elektrometerverstärker gehandelt werden. Im Prinzip braucht man ja nur die Spannung und die Temperatur, also tut es ein simpler nicht-invertierender Verstärker. Beliebt war der CA3140, AD546, AD549, AD645, AD795, siehe Datenblatt. Dann kann man jedes Frühjahr den Sensor ausbauen und neu kalibrieren so lange er sich noch kalibrieren lässt. Das kann schon mal 10 Jahre gut gehen. Tödlich sind für die Elektroden fliessende Ströme. Oder man baut es richtig. Dann hängt der Sensor in einem Messbecher mit Ablauf. Dort werden durch Pumpen oder Magnetventile der Reihe nach Schwimmbadwasser, Leitungswasser, 3-molare KCl-Lösung und die Kalibrierlösungen eingefüllt, gemessen, und wieder abgelassen. Der Messbecher sollte so gebaut sein, daß das Leitungswasser unter Druck den ganzen becher sauberspült, die anderen Flüssigkeiten können problemlos mit billigen Silikonschlauchpumpen eingefüllt werden. Destilliertes Wasser braucht man nicht. Den Ablauf kann man so konstrukieren, daß beim Überlauf das Restwasser mitgezogen wird. Dann werden die normalen Flüssigkeiten nur bis zur Normhöhe eingefüllt, und mit Leitungswasser zum Überlaufen gebracht woraufhin der Becher sich selbst ganz leersaugt. Problem der Methode: Die Kalibrierlösungen halten auch nicht ewig, nach 1 Jahr sind die meist hin (verschimmeln, ob sie vorher schon ungenau wurden weiss man ja nicht). Und sie sind relativ teuer. Letztlich steht der Sensor auch die ganze Zeit in Flüssigkeit, nur eben nun in 3 molarer KCl. ABER: Wenn man sein Schwimmbad versteht, braucht man so was nicht. Nach dem Einfüllen im Frühjahr das Wasser 2 Tage stehen lassen, dann pH-Wert messen und einstellen. Erst danach kommen die restlichen Schwimmbadchmikalien rein, also i.A: eine Chlortablette und 5 Gramm Kupfersulfat pro Kubikmeter. Das Kupfersulfat reicht das ganze Jahr, die Chlortablette muß man erneuern wenn sie sich aufgelöst hat. Im Monatsabstand oder nach starkem Gewitter pH-Wert messen, meist muss man 2 mal im Jahr den pH-Wert korrigieren, er geht bei mir regelmässig nach oben. An heissen Tagen bei denen es auch Gewitter gibt kann man schon präventiv etwas Chlorgranulat reinwerfen, die Menge die sich von der Tablette ablöst reicht bei warmem Wasser nicht. Auf keinen Fall vorgefertige Schwimmbadchemikalien kaufen. Da kommt es schon mal vor, daß zur Steigerung des Profits wirkungslose bunte Wässerchen verkauft werden. So hat der lokale Schwimmbadfachhandel mal wirkungsloses Algenmittel blau verkauft (das fällt dann auf wenn täglich dutzende Kunden sich beschweren kommen), und der Chemikalienhändler gestrecktes Natriumbisulfat als kaum wirksamen pH-Senker. Die Chemikalien aus dem Baumarkt waren hingegen bisher immer ok.
Hallo Mawin, erst mal vielen Dank für Deine ausführliche Beschreibung. Das weiß ich zu schätzen wenn man sich etwas mehr Zeit nimmt. Danke schön!! Also als erstes hast Du völlig recht. Am aller besten wäre es, wenn man es einfach im Gefühl hat wie man seinen Pool behandeln muss. Ich arbeite ja daran und möchte es ja auch lernen :o) Der Reitz einen elektronischen Sensor zu bauen ist aber ebenfalls sehr groß. Ich habe mir die von Dir vorgeschlagenen Sensoren mal angeschaut. Die sind Preislich echt OK. Mich würde aber auch mal interessieren wie man diese Sensoren auswertet. Haben alle Sensoren die gleiche Spannung bei z.B. PH = 7.0? Oder gibt es da unterschiede. In den Datenblättern des Herstellers konnte ich keine Angaben finden! Dann habe ich noch eine Frage. In den Datenblättern steht, dass man die Sensoren nachfüllen kann. Was bedeutet das? Welche Rolle spielt denn die Temperatur? Es scheint ja Sensoren zu geben die noch einen Temperatursensor enthalten haben. Ich merke schon ich muss da noch einiges lernen. Viele Grüße, Marcel (",)
Marcel K. schrieb: > Dann habe ich noch eine Frage. In den Datenblättern steht, dass man die > Sensoren nachfüllen kann. Was bedeutet das? Für die pH-Messung wird die Diffusionsspannung zwischen zwei Elektroden ausgewertet. Die eine Elektrode (Referenz-Elektrode) befindet sich meist in einer KCl-Lösung (die ggf. nachgefüllt werden kann) und die andere Elektrode in deiner zu messenden Flüssigkeit. Beide Elektroden sind durch eine Membran getrennt. Insbesondere bei der Messung von schlecht leitenden Flüssigkeiten muß die Elektrode gut umspült werden. http://www.sensorland.com/HowPage037.html MfG
Marcel K. schrieb: > Hallo Maxwell, > erst mal vielen Dank für Deinen schnellen Antwort. > > Könntest Du mir den Typ nennen mit dem Ihr den PH-Wert auswertet? Wie > langlebig ist denn dieser Sensor? > Prüft Ihr auch den Chlor-Gehalt? > > Eure Idee finde ich echt cool, vorallem das Web Interface sinde ich > klasse ;o) > > Grüße, > Marcel (",) Hallo Marcel, hier mal der Link zur Hauptseite von meinem Kollegen http://rz-home.de/~fkiesow/ die Steuerung findet man unter http://rz-home.de/~fkiesow/Solarsteuerung/solarsteuerung.htm Was Erfahrungen bezüglich der Sensoren angeht, schreib einfach eine email an meinen Kollegen. Gruß Maxwell
> Haben alle Sensoren die gleiche Spannung bei z.B. PH = 7.0? Ja. > In den Datenblättern steht, dass man die Sensoren nachfüllen kann. > Was bedeutet das? Sind sind undicht, ein Schlauch über einem Loch. Ist zu wenig Kaliumchlorislösung drin, muß man nachfüllen. Irgndwie bildest sich auskristallisiertes KCl an der Öffnung. > Welche Rolle spielt denn die Temperatur? Eine wichtige. Sie muss kompensiert werden sonst ist der Messfehler zu gross. Das kann der uC aus pH und Tempmesswert machen, die Formel ist bekannt, oder es kompensiert direkt der OpAmp mit einem Thermistor im verstärkungsfestlegenden Spannungsteiler.
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