Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik automatische Fütterung - wie soll ich anfangen?


von martin t. (metabolic)


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Hallo Leute,

Das letzte mal, dass ich mit µCs gearbeitet habe ist nun schon jahre her 
und ich hab leider keine Ahnung mehr davon :).

Was ich machen will:

Ich will für meine Agame eine automatische Fütterung bauen.
Im Grunde soll es nur sowas sein wie ein kleines Kästchen dessen Boden 
man aufklappen/aufschieben kann damit dann die Heuschrecken rausfallen.
Ich will da so sieben Kästchen haben damit die Tiere über 1 Woche lang 
automatisch gefüttert werden können. Also pro Tag soll ein Kästchen 
aufgehen.

Programmiertechnisch stelle ich mir das nicht so schwer vor da ja im 
grunde nur ein mal am Tag eine dieser Falltüren geöffnet werden muss.

Aber welchen µC soll ich dafür verwenden?
Wie programmiere ich ihn? Also welches Board soll ich verwenden?
Das hängt zwar sicher von dem verwendeten µC ab aber welche Sprache kann 
ich verwenden um den µC zu programmieren? C oder Assambler?
Welche IDE soll ich am besten verwenden? Kenne aus meiner Schulzeit noch 
das Keil µVision.
Wie mache ich das mit der Falltür am besten? Soll ich den Boden aus 
Metall machen welches dann durch einen Elektromagnet gehalten wird bzw. 
dann wieder losgelassen wird?

Hoffe, ihr könnt mir da helfen.
Danke

Metabolic

von ronnysc (Gast)


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Das mit dem Elektromagneten würde ich so nicht machen da diese dann 
permanent Strom brauchen und bei Stromausfall dann eine 
Heuschreckenplage ist. Das mit nach unten fallenden Boden ist schon ok. 
Nur ich würde einen seitlichen Bolzen machen, der von einer Feder nach 
vorn bzw. unter die Klappe gedrückt wird und nur im Auslösemoment wird 
der Bolzen durch einen Magneten angezogen und die Klappe fällt nach 
unten.
Aber wie sieht es damit aus das sich die Heuschrecken am Kästchen innen 
festhalten? Und zu füttern und Wasser müßtest Du den Heuschrecken auch 
mit hinein geben.
Programmiertechnisch ist das auch nicht ganz unerheblich. Denke auch da 
an den Stromausfall bzw. -unterbrechung. Ich würde da eine RTC-Uhr mit 
vorsehen.

von MaWin (Gast)


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Ein Microcontroller ist nicht notwendig.

Die üblichen Methoden arbeiten mit einem Rad welches sich über einem 
Boden mit 1 Loch dreht und 7 (oder mehr) Töpfchen auf dem Rad.
Pro Tag muss also der Motor von dem Rad angestossen werden so daß er 
eine Position weiter dreht.
Das kann eine herkömmliche Zeitschaltuhr problemlos.
Allerdings schaltet die für mindestens 15 min den Strom an, man braucht 
also noch eine Technik, die dann stoppt, wenn der Motor die NÄCHSTE 
Position erreicht hat.
Hierfür gibt es verschiedene Techniken, die meisten machen sich 
Markierungen an der Scheibe zu Nutze, also Stifte oder Dellen im Rand 
die einen Ausschalter betätigen.

von klausr (Gast)


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Also, spontan würde ich das ganze mit einem AVR Butterfly und Bascom 
machen (es sei denn du bist noch fit in C). Die Futtertruhen würde ich 
mit einem oder mehreren Servos öffnen. E-Magnete würde ich vermeiden, 
die benötigen ständig Strom und wenn der mal ausfällt... Der Butterfly 
hat auch noch ein Mini Display, da kann man Status Infos ausgeben sowie 
einen Temperatur und Lichtsensor - das könnte man gleich als Überwachung 
benutzen. An die serielle hängst du noch ein altes Handy oder ein GSM 
Modul dran, das sendet dir dann eine SMS wenn es eine Störung gibt.

von Reptilienfreund (Gast)


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Wie sollen denn die Heuschrecken frisch bleiben? Kleine Schachtel, kein 
Licht, die schmecken doch nicht mehr...

von martin t. (metabolic)


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Danke für die Antworten Leute.

Das ein Microcontroller gar nicht notwendig wäre ist zwar eine gute 
Information aber ich will einen verwenden weil ich schon ewig nicht mehr 
mit einem gearbeitet hab :). Einfach aus Spaß an der Sache will ich mir 
dieses Thema wieder mal anschauen.

Werde mir den AVR Butterfly mal anschauen.

Vielen Dank :).

@der checker
Nette Antwort. Allein schon dein Namen spricht Bände. Ich bezweifle 
allerdings stark das du mehr "checkst" als die Heuschrecken die ich 
verfüttere.

von Testfall (Gast)


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Zunächst mal Knalltüten wie "Checker"chen ignorieren!

Dann gehe doch mal in einen Zooladen. Die haben solche 
Aquarienfütterautomaten. Die sind zwar Mist, aber das Prinzip kannst du 
bestimmt kopieren. Dann brauchst du noch einen kleinen Magnet an jeder 
trennwand (Zwischen den Futterportionen) und einen Reedkontakt. Dann 
weißt du immer, wenn du ein high-low-high auf dem Kontakt hattest, dass 
die Drehung um eine Portion fertig ist.

Ich bin mir nicht sicher, ob jetzt 'rüber gekommen ist, was ich meine 
...

Als Mic eignet sich alles!!.
Bspw. nen ATiny.

Grüße.

von Hannes L. (hannes)


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der checker schrieb im Beitrag #2205019:
> Fang mit einer LED an

Soweit richtig.

> du Pfeife!

Da hast Du irgendwas nicht gecheckt, geh zu Check1, vielleicht brauchen 
die noch ein unerzogenes Kind.

martin tschemernjak schrieb:
> Hallo Leute,
>
> Das letzte mal, dass ich mit µCs gearbeitet habe ist nun schon jahre her
> und ich hab leider keine Ahnung mehr davon :).
>
> Was ich machen will:
>
> Ich will für meine Agame eine automatische Fütterung bauen.
> Im Grunde soll es nur sowas sein wie ein kleines Kästchen dessen Boden
> man aufklappen/aufschieben kann damit dann die Heuschrecken rausfallen.
> Ich will da so sieben Kästchen haben damit die Tiere über 1 Woche lang
> automatisch gefüttert werden können. Also pro Tag soll ein Kästchen
> aufgehen.

Mach' es doch nicht so kompliziert. Bau ein Futter-Karussel. Eine 
Bodenplatte mit einem Loch (wo das Futter durch fällt), darüber einen 
Rahmen, der innen rund ist, darin ein Flügelrad, das den Raum in 
einzelne Kammern aufteilt. Darüber dann eine Klappe (Acryll?) zum 
Beschicken des "Magazins". Dazu ein Antrieb, der das Flügelrad jeden Tag 
ein Stück weiter dreht, so dass der nächste Heuschreck durch Loch fällt.

>
> Programmiertechnisch stelle ich mir das nicht so schwer vor da ja im
> grunde nur ein mal am Tag eine dieser Falltüren geöffnet werden muss.

Nööö, da solltest Du auch noch ein Display einsetzen und erstmal eine 
stinknormale Uhr bauen. Und zwar mit Bedienelementen zum Stellen der Uhr 
(läuft auf ein Menü hinaus). Diese kann dann zur Schaltuhr erweitert 
werden. Und dann kommt die Schaltstufe für den Antrieb.

Das wird natürlich recht komplex, da sollte man schon mit einer LED 
anfangen.

>
> Aber welchen µC soll ich dafür verwenden?
> Wie programmiere ich ihn? Also welches Board soll ich verwenden?

Dazu nimmt man das System, mit dem man halbwegs umgehen kann. Gibt es 
das noch nicht, dann schaut man mal in diverse Tutorials, versteht man 
nur Bahnhof, dann lässt man es besser. Ich würde zwar AVR empfehlen 
(Tiny2313 würde reichen), aber das sehen viele Leute anders.

> Das hängt zwar sicher von dem verwendeten µC ab aber welche Sprache kann
> ich verwenden um den µC zu programmieren? C oder Assambler?

Ich würde AVR-Assembler bevorzugen, ich weiß aber nicht, ob es Dir 
liegt. Vielleicht kommst Du ja mit C besser zurecht (ist mir zu 
kryptisch), oder vielleicht auch mit Basic (Bascom-AVR). Mit Bascom 
sollte es realisierbar sein, da würde ich aber einen größeren Controller 
empfehlen, z.B. Mega8.

> Welche IDE soll ich am besten verwenden? Kenne aus meiner Schulzeit noch
> das Keil µVision.

Wenn Du auf AVRs setzt, dann gibt es das AVR-Studio (ASM, C in Form von 
GCC) kostenlos. Bascom gibt es auch als kostenlose Demo, die für des 
Projekt völlig ausreichend ist.

> Wie mache ich das mit der Falltür am besten? Soll ich den Boden aus
> Metall machen welches dann durch einen Elektromagnet gehalten wird bzw.
> dann wieder losgelassen wird?

Viel zu umständlich. Karussel (Drehteller) mit Klinkenrad (Nocken 
rundherum), das täglich von einer an einem Modellbauservo hängenden 
Sperrklinke weitergedreht wird. Ganz ohne Rückwärtsgang, wenn Du mal 
Zeit für Deinen Mini-Drachen hast, dann mach' den oberen Deckel auf und 
sperre in jede inzwischen leer gewordene Zelle einen Heuschreck ein und 
gut ist.

>
> Hoffe, ihr könnt mir da helfen.

Ich befürchte, der Weg bis zum fertigen Gerät ist zu weit. Also solltest 
Du mal über Alternativen nachdenken. Das wäre z.B. eine billige 
Baumarkt-Schaltuhr. Mit dieser schaltest Du ein kleines Netzgerät, 
welches eine kleine Schaltung mit Strom versorgt, die einen Antrieb 
(z.B. Servo) so steuert, dass das Karussel um einen Zahn weiter gedreht 
wird. Mit etwas Kreativität bekommst Du auch eine rein 
elektromechanischen Steuerung des Antriebs hin. Z.B. ein Getriebemotor, 
der pro Stromeinschalten eine Umdrehung macht und sich per Endschalter 
und Relais mit Selbsthaltung abschaltet.

> Danke
>
> Metabolic

...

von Hans M. (Firma: mayer) (oe1smc) Benutzerseite


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hallo

> Beschicken des "Magazins". Dazu ein Antrieb, der das Flügelrad jeden Tag
> ein Stück weiter dreht, so dass der nächste Heuschreck durch Loch fällt.

ich kenne mich mit heuschrecken nicht aus. aber ich taet' mich als 
heuschreck festhalten.

klappe geht auf, klappe geht zu und agame hat nichts zu fressen 
bekommen.

ich finde das Projekt interessant, weil es nicht so rein technisch ist.

von Frank B. (frank501)


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Warum nicht komplett mechanisch?
Bei Selva bekommt man sicher ein Uhrwerk welches sich mit einem Zahnrad 
auf der Stundenwelle ausrüsten lässt. Dieses Zahnrad greift dann in eine 
Scheibe auf der sich beweglich die Futterbehälter befinden und an einer 
Nocke so bewegt werden, daß sie sich ins Terrarium entleeren.

Frank

von Reptilienfan (Gast)


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Als erstes zum mechanischen Teil:

ich würde keinen Aufbau verwenden, bei dem es drehende und feststehende 
Teile gibt. Dort besteht immer die Gefahr durch die sich bewegenden 
Spalten, dass der Heuschrecke dann ein Bein eingeklemmt/abgequetscht 
wird. Auch wenn es "nur" Futter-Insekten sind, sollten sie pfleglich 
behandelt werden.

Wie fütterst Du die Schrecken während der Woche, in der sie eingesperrt 
sind? Geliefert werden sie ja immer mit einem Eierkartonstück und Futter 
in der Dose. Dies solltest Du auch im Futterautomaten anbieten. Ein 
Insekt das schon vor vier Tage gestorben ist und genausolang vergammelt, 
ist sicher kein gutes Futter für deine Agame. Futtertiere vergammeln 
recht schnell, da es im Terrarium recht warm ist und damit auch im 
Futterautomat.

Mir fällt da auch recht schnell ein Klappenmechanismus (Falltür) ein. 
Wobei Klappe vorn, wegen Eierkarton etc. Klappe zum täglichen 
Futterbehälter öffnet sich, bleibt dann auch offen und Tier kann 
raushüpfen. Falls es sich mal einen Tag lang drin versteckt, kann es am 
nächsten Tag immer noch raus. Die Klappen kannst Du mit einem Magneten 
öffnen, dieser muss nur kurz eingeschaltet werden, dann fällt die Klappe 
(Schwerkraft).
Andere Möglichkeit ist ein Deckel (vorn oder oben), der sich öffnet. 
entweder durch Motor  mit automatischer Endabschaltung (Mikroschalter). 
Oder Servo (der braucht ja nur während des Öffnens Spannung, die paar 
Gramm des Deckels hält er dann auch ohne Spannung).

Zum elektrischen Teil:
Die Stromversorgung würde ich für die gesamte Laufzeit zusätzlich per 
Akku abpuffern. Na gut, der Agame gehts auch nicht so gut, wenn kein 
Strom da ist, aber dann muss sie wenigstens nicht hungern.

Der Butterfly scheint gut geeignet zu sein, hat ein Display für 
Zeitanzeige/-einstellung, ist fertig aufgebaut und hat die nötigen 
I/O-Ports.

Programmieren dürfte nicht schwer sein,
aktuelle Zeit einstellen
Fütterungszeit einstellen
warten auf Fütterungszeit
    nächster Deckel auf
zurück zu warten auf Fütterungszeit

Viel Spass und zueig uns hier das Ergebnis

von MaWin (Gast)


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> Warum nicht komplett mechanisch?

Es gibt sogar mechanische Wochenzeitschaltuhren
deren Rad sich nur 1 mal pro Woche dreht.
Da hat man Motor und Getriebe schon zusammen.
Und ob sich das Fach schnell oder langsam öffnet
ist auch egal.

von Düsendieb (Gast)


Angehängte Dateien:

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Wie ist es mit einem Förderband mit angeschraubten Kästchen die oben 
offen sind


Axel

von tom (Gast)


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Wenn in den Kästchen Frischwasser drin sein soll, wirds auf dauer recht 
feucht, wenn man die alle auskippt.

Muss es wirklich eine Falltür sein? Ich vermute, dass die Futtertiere 
irgendwann sowieso das kleine Gefäß verlassen, auch senn dort nur eine 
seitliche Öffnung ist, die aufgeht. Muss ja nicht wieder zu gehen.

von Unge Duldig (Gast)


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Die Heuschrecken, die ich kenne:

-fallen nicht (die klammern sich an ihren Standort)
-sind wie Lahmaersche
-machen nicht was DU willst.

Automatischer KadaverDosierer ... ich lache mich kaputt.

Heuschrecken haben mehr Vergangenheit als die dumme MC_Menschheit !

von Düsendieb (Gast)


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Unge Duldig schrieb:
> -fallen nicht (die klammern sich an ihren Standort)
> -machen nicht was DU willst.

Bei den oben von mir skizzierten Kästchen fallen die mit Sicheheit 
runter und damit haben die schon gemacht was ich will.

@tom
Warum sollte in den Kästchen Frischwasser sein? Ein kleines Stück Obst 
sollte doch reichen, um die Heuschrecke eine Woche am Leben zu halten.


Axel

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