Forum: Platinen Platinen mit Lötstopp selber herstellen


von Noah (Gast)


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Für alle, die schon immer Platinen inklusive Lötstoppmaske selber 
herstellen wollten, habe ich hier eine Anleitung als Video gemacht.

Viel Spaß:

http://www.youtube.com/watch?v=SHDI18pIv68

von Mathias J. (mjpdx)


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..oder so wie es Bungard beschreibt:
nach dem entwickeln noch mals belichten( dann aber NUR die Lötpunkte 
etc), nochmals entwickeln,( restlichen Fotolack natürlich drauf 
lassen)...fetig



Gruß,M

von Noah (Gast)


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Mathias Jt schrieb:
> nach dem entwickeln noch mals belichten( dann aber NUR die Lötpunkte
> etc), nochmals entwickeln,( restlichen Fotolack natürlich drauf
> lassen)...fetig

Spätestens beim Reinigen der Platine mit Spiritus oder ähnlichen 
Lösungsmitteln fällt dir dann auf, dass das nur bedingt eine gute Lösung 
ist...

Auch mechanisch hält der Fotolack nicht viel ab. Und er ist nicht grün 
:) - aber besser als gar nichts ist er trotzdem, unt taugt schon recht 
gut als Korrosionschutz, da hast du recht.

von Mathias J. (mjpdx)


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Noah schrieb:
> Spätestens beim Reinigen der Platine mit Spiritus oder ähnlichen
...

Mathias Jt schrieb:
> ( restlichen Fotolack natürlich drauf
> lassen)

Bungard beschreibt es zugegeben besser..

Noah schrieb:
> Auch mechanisch hält der Fotolack nicht viel ab

soll ja auch nur das Lötzinn aufhalten;-)

von Noah (Gast)


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Mathias Jt schrieb:
> soll ja auch nur das Lötzinn aufhalten;-)

Die platine muss vorher aber noch gebohrt werden - da muss man dann beim 
Entfernen der Späne extra vorsichtig sein, damit man nicht den Lack 
herunterkratzt. Da finde ich das Laminat dann doch besser.

von Michael H. (michael_h45)


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Noah schrieb:
> Die platine muss vorher aber noch gebohrt werden - da muss man dann beim
> Entfernen der Späne extra vorsichtig sein, damit man nicht den Lack
> herunterkratzt.
Da hast du aber gewaltig an den Fingern gesaugt...

Außerdem: Beitrag "Re: Probleme mit Glanzzinn von Conrad"

von Noah (Gast)


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An den Fingern gesaugt habe ich da ehrlich gesagt nicht. Bei dem 
Material das ich habe, kann ich den Lack mit einem Papiertaschentuch 
herunterreiben. Das mag aber (wie in dem verlinkten Thread diskutiert) 
stark davon abhängen wie lange die Platinen schon gelagert wurden. 
Wahrscheinlich hält der Lack auch ziemlich gut, wenn man die Platinen 
erhitzt, das habe ich noch nicht ausprobiert. Aber mit dem Laminat bin 
ich durchaus zufrieden, zumal die Platinen dann auch richtig schick 
aussehen.

von Guido (Gast)


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Jo, aber kalt durch den Laminator laufen lassen ist unnötig.
Definitiv sehen die Platinen damit besser aus.

von M. W. (hobbyloet)


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Noah schrieb:
> Für alle, die schon immer Platinen inklusive Lötstoppmaske selber
> herstellen wollten, habe ich hier eine Anleitung als Video gemacht.
>
> Viel Spaß:

Freude wird bei der ganzen Sauerei bestimmt nicht aufkommen.
Ich lass sowas, bei Leuten machen, die Ahnung haben.

von So nicht (Gast)


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Noah schrieb:
> Für alle, die schon immer Platinen inklusive Lötstoppmaske selber
> herstellen wollten, habe ich hier eine Anleitung als Video gemacht.

Mit Schwarzlichtröhren und einer alten Festplatte zur Beschwerung. Ein 
klassisches Beispielvideo für "So sollte mans nicht machen"...

von Carsten S. (dg3ycs)


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So nicht schrieb:
> Noah schrieb:
>> Für alle, die schon immer Platinen inklusive Lötstoppmaske selber
>> herstellen wollten, habe ich hier eine Anleitung als Video gemacht.
>
> Mit Schwarzlichtröhren und einer alten Festplatte zur Beschwerung. Ein
> klassisches Beispielvideo für "So sollte mans nicht machen"...

Naja - Es funktioniert aber... Wo liegt also genau dein Problem?
Allerdings stimme ich soweit zu das zumindest die Schwarzlichtröhren 
nicht optimal sind und das man darauf schon hinweisen könnte.
Vom ergebniss sehen die Platinen aber ganz ordentlich aus.

Darüber hinaus würde ich noch darauf hinweisen das man wenn man 
unbedingt eine Kombizange o.ä. verwenden will, dann sollte es besser 
irgendeine alte/ganz billige sein, da der Kontakt mit der Ätzlösung für 
ein schnelles vergammeln sorgen wird. Bei der guten für über 20Euro sehr 
ärgerlich.
Ich würde entweder eine Fotozange aus Edelstahl mit gummierten Ende oder 
etwas aus Plastik empfehlen um bei platinen mit kleinerem Überstand die 
Fotoschicht nicht zu verkratzen.

Ach ja, wenn es auf die Optik ankommt: Ein verzinnen der Platine vor dem 
Laminieren wertet den optischen Eindruck noch einmal auf ;-)
http://www.mikrocontroller.net/attachment/109787/Bild1.jpg
Und das löten läuft -besonders nach einigen Tagen liegezeit- auch noch 
besser.

M. W. schrieb:
> Freude wird bei der ganzen Sauerei bestimmt nicht aufkommen.
> Ich lass sowas, bei Leuten machen, die Ahnung haben.

Ok, das ist sicher besser wenn das bei dir immer in einer Sauerei endet.
Denn Leute die Ahnung haben bekommen es ja schön sauber hin - und dann 
macht es tatsächlich Spass wenn man am ende eine Platine erhält die 
viele auf den ersten -und auch noch auf dem zweiten- für Professionell 
gefertigt halten. Nur die Durchkontaktierung und die andere Verzinnung 
verraten dann den Hobbyisten als Urheber.

Und eine Wartezeit von weniger als zwei Stunden (bei komplettprogramm 
mit Lötstop und Chemisch Zinn) ab Fertigstellung Layout im PC bis zur 
Fertigen Platine verbunden mit Kosten von gerade einmal ca. 3 Euro für 
eine Eurokarte erhöhen den Spassfaktor noch einmal beträchtlich.

GRuß
Carsten

von Dirk (Gast)


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Hallo,

sehr gut gemachtes Video und auch das Ergebnis kann sich sehen lassen, 
ätze und belichte selbst auch Platinen und kann nur bestätigen das es 
auch ohne "sauerei" geht.
Wofür ist eigentlich die Lötstoppmaske gut bei Handlöten ?
Keine Frage es sieht sehr gut aus und schützt das Kupfer später vor den 
"anlaufen" - aber normalerweise ist das ja nur ein optisches Problem.

Super wär es wenn es noch eine nichtmechanische durchkontaktierungs 
Möglichkeit für den Hobbyisten geben würde... ;-)

Wie hast du die Vorlage (Platinenfilm) hergestellt ?
Hier verwende ich einen Laserdrucker (mit Fremdtoner...) und 
Overheadfolie (auch kein Markenprodukt) und bin mit der Dichte des 
Schwarzes (blöde Formulierung aber mir fällt keine bessere ein) 
zufrieden - obwohl mann optisch noch Licht durscheinen sehen kann - aber 
dank des sehr toleranten Bung... Materials klappt es sehr gut.
Dein Platinenfilm sieht zumindest im Video aber perfekt Lichtdicht aus.

mfg

    Dirk

von Michael S. (technicans)


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Dirk schrieb:
> sehr gut gemachtes Video und auch...
Na, da hab ich aber schon besseres von Amateuren gesehen und
Space Invader -Musik passt da nicht wirklich bzw. macht es nicht besser.
Wenn, dann sollte man auch verbal zu den Vorgängen und Materialien
was vermittelt bekommen. Lehrreich ist es so nicht. Außerdem sollte
man vermeiden das das eigene Gesicht sich auf der Flüssigkeitsoberfläche
spiegelt. Die Idee des Videos ist anerkennenswert, aber man kann das 
deutlich besser machen, das es auch einen Nutzen hat.

von Noah (Gast)


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Vielen Dank für die vielen hifreichen Verbesserungsvorschläge :)

@Dirk: Ich nehme stinknormale Folien für Tintenstrahldrucker. Ich 
bedrucke 2 Stück und lege sie übereinander.

Noah

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Carsten Sch. schrieb:
> Darüber hinaus würde ich noch darauf hinweisen das man wenn man
> unbedingt eine Kombizange o.ä. verwenden will, dann sollte es besser
> irgendeine alte/ganz billige sein, da der Kontakt mit der Ätzlösung für
> ein schnelles vergammeln sorgen wird.

Geätzt hat er doch im Bad, das war "nur" die NaOH-Lösung.  Allerdings
würde ich auch dort keine Kombizange nehmen, denn Chemie findet
nicht nur in Säuren, sondern auch in Laugen statt.

Ich verstehe nicht ganz, warum man das Strippen (Entfernen des
Resists) mit relativ viel Aufwand durch konzentrierte Lauge macht,
um anschließend aufwändig zu trocknen.  Ich würde hier ein
organisches Lösungsmittel vorziehen.  Diverse Alkohole genügen
eigentlich schon, oder halt Aceton.  (Ist am Ende in der Gesundheits-
schädlichkeit auch nicht schlimmer als Brennspritus.)  Vorteil ist
halt, dass diese Lösungsmittel schnell abtrocknen, sodass man mit dem
Prozess weitermachen kann — und man muss dann nicht erst warten, bis
der Laminator wieder kalt ist. ;-)  (Wobei ja jemand anders in Frage
gestellt hat, dass das Kaltlaminieren als Zwischenschritt wirklich
was bringt.)

von Noah (Gast)


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Du hast vollkommen recht. Das ist totale Natronlauge-Verschwendung. 
Mittlerweile habe ich auch Spiritus zum Reinigen, das geht auch prima. 
Das mit dem Trocknen im heißen Laminierer habe ich da zum ersten mal 
ausprobiert, da ich sonst immer blasen hatte und meine Vermutung war, 
dass es sich um Wasser handelt, welches verdampft. Und siehe da: mit 
Trocknung im Laminator - nicht eine einzige Blase! Das mit dem 
Kaltlaminieren mache ich deswegen, weil im heißen Laminator der 
überstehende Rand des Laminats an den Rollen kleben bleibt. Daher 
laminiere ich erst kalt und schneide dann ab bevor es nochmal heiß durch 
den Laminierer geht.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Noah schrieb:
> Das mit dem Trocknen im heißen Laminierer habe ich da zum ersten mal
> ausprobiert, da ich sonst immer blasen hatte und meine Vermutung war,
> dass es sich um Wasser handelt, welches verdampft.

Passiert das bei organischen Lösungsmitteln auch noch?

> Das mit dem
> Kaltlaminieren mache ich deswegen, weil im heißen Laminator der
> überstehende Rand des Laminats an den Rollen kleben bleibt.

Aha, danke, klingt plausibel.

von Guido (Gast)


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Das Laminat mit Natronlauge runterzulösen ist nicht so dumm.
Dabei werden ev. Reste des sauren Ätzmittels neutralisiert.
Die Laminate sind gegenüber Lösungsmitteln recht robust, da
muss man schon fast baden.

@ Noah: Ich habe den Eindruck, dass das Laminieren leichter
geht, wenn das Laminatstück kleiner als die Platine ist, also
von vorneherein nicht übersteht. Vllt. willst du das mal
probieren.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Guido schrieb:
> Die Laminate sind gegenüber Lösungsmitteln recht robust, da
> muss man schon fast baden.

Nö, Aceton löst so ziemlich alles auf :), und wenn man ein wenig feinen
Scheuersand zu Hilfe nimmt, hat man außerdem gleich noch die fürs
Löten nötige Oxidfreiheit erreicht.  Das zusammen hilft dann selbst
für thermisch stark gehärteten Resist.

von Sebastian (Gast)


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Was die Sache mit dem "Strippen", dem Resistablösen durch konzentrierte 
Lauge (oder nach weiterer Belichtung) angeht, das machen die Profis 
durchaus so. Habe es selber auch schon mit Kalilauge gesehen. Der 
Bungard-Fotolack verhält sich anders als der von Proma und ähnlichen: Er 
löst sich in Spiritus ziemlich schlecht (in Aceton aber gut). Deswegen 
könnte ich mir vorstellen, daß er als Lötstopplack tatsächlich in 
gewissem Maße tauglich ist.

von Guido (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Nö, Aceton löst so ziemlich alles auf :),

In der Zeit habe ich aber 3 mal getrocknet ;-).

von Noah (Gast)


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Ich wollte eigentlich auch Aceton nehmen, da ich aber gleichzeitig auch 
Wasserstoffperoxid und Salzsäure bestellt habe, hab ich mich für 
Spiritus entschieden, das gibt sonst immer so blöde Fragen. Aber der 
Lack von Bungard geht damit echt schlecht ab, muss man ganz schön 
rubbeln. Naja, hole ich mir das Aceton eben nachher im Baumarkt...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Sebastian schrieb:
> das machen die Profis
> durchaus so.

Klar, aber die haben andere Voraussetzungen.  Die müssen damit halt
Geld verdienen.  Das bisschen Hydroxid kostet sie fast nichts, der
Umgang mit konzentrierter Lauge stört dort auch nicht (erfolgt in
der Maschine, Schutzausrüstung der Mitarbeiter wird ohnehin benötigt).
Der Umgang mit organischen Lösungsmitteln würde hingegen extra Aufwand
verursachen (Brand- und Explosionsschutz, Abzug für die entstehenden
Dämpfe), und etwa notwendige mechanische Hilfsarbeiten ("Runterrubbeln")
kommen da gar nicht in Frage.

Zu Hause im Keller ist halt nicht "bei den Profis", daher darf man
manche Dinge auch anders machen.  Ist nicht anders als bei der Wahl
des Ätzmittels.

von Sebastian (Gast)


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Schon richtig... Und das alkalische Ätzmittel (Kupferchlorid in 
Ammoniak) würde ich zu Hause wirklich niemandem empfehlen, so schön es 
in der Industrie auch sein mag.

von Noah (Gast)


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Sebastian schrieb:
> Schon richtig... Und das alkalische Ätzmittel (Kupferchlorid in
> Ammoniak) würde ich zu Hause wirklich niemandem empfehlen, so schön es
> in der Industrie auch sein mag.

Das klingt wirklich übelriechend. Selbst Salzsäure+Wasserstoffperoxid 
ist gerade so an der Grenze des Hobbybereichs - ich werde es trotzdem 
mal probieren. Habe schon Schutzkleidung, Brille und Handschuhe gekauft 
und weiß auch schon wo ich einen Abzug mit Aktivkohlefilter 
herbekomme... Das mache ich alles nur weil es mir Spaß macht. Die 
Platinen einfach fertigen lassen wäre sicher billiger. Aber dabei lernt 
man ja nix ;-)

von Uhu U. (uhu)


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Noah schrieb:
> Das klingt wirklich übelriechend. Selbst Salzsäure+Wasserstoffperoxid
> ist gerade so an der Grenze des Hobbybereichs - ich werde es trotzdem
> mal probieren. Habe schon Schutzkleidung, Brille und Handschuhe gekauft
> und weiß auch schon wo ich einen Abzug mit Aktivkohlefilter
> herbekomme... Das mache ich alles nur weil es mir Spaß macht.

Oh Mann, wer hat dir denn die Birne mit solchem Sch... vollgelabert?

Nimm 19,9%iges H2O2 aus dem Aquarienhandel und 25%ige HCl aus dem 
Baumarkt - die raucht nicht.

In die unverdünnte Säure kommt etwas H2O2 und dann kannst du mit dem 
Ätzen beginnen.

Wenn die Lösung noch ganz frisch und kupferchloridfrei ist, geht der 
Ätzprozeß sehr langsam, deswegen sollte man in einen frischen Ansatz 
immer etwas alte Löung geben.

Beim allerersten mal muß man sich halt etwas in Geduld üben.

Ich bereite mir für so einen Ätzprozeß immer eine größere Plastikdose 
mit frischem Wasser vor und stelle die und die Schale für die Ätzlösung 
in eine große viereckige Waschschüssel aus Kunststoff - die bildet die 
Auffangwanne, damit keine Säuretropfen verschleppt werden.

Bevor ich ätze, ziehe ich einen Latexhandschuh über und dann kanns 
losgehen:

1 Ätzschale mit Säure befüllen - immer über, oder in der Schüssel!
2 etwas frisches H2O2 zugeben
3 Platine vorsichtig hineinlegen und die Schale dann vorsichtig an
  einer Seite auf und ab bewegen, bis die Kupferschicht durchgeätzt ist.
4 Zum Schluß Platine (mit der behandschuhten Hand) aus der Schale holen
  und in die Dose mit Wasser zum spülen geben.
5 Wenn noch Kupferreste vorhanden sind, weiter bei 3

Kohlefilter und solcherlei Scherze sind unnötig - ordentliches Lüften 
reicht vollkommen aus.

Grobmotoriker müssen sich entweder zusammen, oder ein anderes Ätzmittel 
nehmen.

Als Ätzschale für doppelseitige Platinen hat sich eine Schale mit leicht 
gewölbtem Boden bewährt - da liegt die Platine nur am Rand auf und die 
Säure kann unten vorbei strömen, wenn man die Schale bewegt. Zudem kann 
man sie besser fassen, wenn man sie rausholen will.

Säureempfindliches Email - z.B. Badewannen - sollte man als Unterlage 
unbedingt meiden.


Wahrscheinlich wird mich MaWin gleich wieder aufs unflätigste 
beschimpfen ;-)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Noah schrieb:
> Selbst Salzsäure+Wasserstoffperoxid
> ist gerade so an der Grenze des Hobbybereichs

Ja, allerdings weniger wegen der eigenen Finger, vielmehr wegen all
der Metallteile, die man so ringsum noch im gleichen Keller hat.
Die kannste nach einer Stunde HCl-Ausdünstung hinterher abschreiben,
wenn du nicht vorher alles eingefettet hast.

OK, ist ein bisschen übertrieben, aber selbst die HCl-Ausdünstungen
von FeCl3-Lösung sind da recht übel.  Eisenteile in weniger als 1 m
Abstand sind auf jeden Fall gefährdet.  Allein aus dieser Erfahrung
heraus bin ich ganz froh, mittlerweile eine Ätzküvette mit Persulfat
in der Ecke stehen zu haben: die kann da stehen, solange sie will,
da gammelt ringsum nichts (höchstens die Gummiteile in der Küvette
selbst).

von Noah (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Ja, allerdings weniger wegen der eigenen Finger, vielmehr wegen all
> der Metallteile, die man so ringsum noch im gleichen Keller hat.
> Die kannste nach einer Stunde HCl-Ausdünstung hinterher abschreiben,
> wenn du nicht vorher alles eingefettet hast.

So sehe ich das auch. Deswegen ja die Sache mit dem Aktivkohlefilter. 
Hose und Kittel (beides in Weiß) habe ich gekauft, weil es lustig 
aussieht und vor allem weil ich nun schon mehrere Jeans mit hässlichen 
weißen Flecken habe - allerdings hab ich die mit Natriumpersulfat 
hingekriegt. Und Schutzbrille kann nie schaden und sieht auch cool aus.

von Uhu U. (uhu)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Die kannste nach einer Stunde HCl-Ausdünstung hinterher abschreiben,
> wenn du nicht vorher alles eingefettet hast.

Kann ich nicht bestätigen - für die letzten paar Platinen hab ich den 
Küchenfußboden als Abeitsplatz ausgewählt. Da kann nichts 
runterkleckern...

25%ige HCl dünstet kaum aus. Offen rumstehen lassen muß man sie auch 
nicht und das Handwerkszeug hinterher unter reichlich fließendem Wasser 
abzuspülen, sollte selbstverständlich sein. Nicht rumsabbern natürlich 
auch.

Bei 35% ist das was anderes. Da reichts schon, daß man die Flasche 
aufschraubt.

von Noah (Gast)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Bei 35% ist das was anderes. Da reichts schon, daß man die Flasche
> aufschraubt.

Naja .. Ich habe 37%ige bestellt. Allerdings habe ich sowieso einen Raum 
in einem alten Industriegebäude gemietet. Zu Hause oder im Keller würde 
ich mit dem Zeug lieber nicht herumexperimentieren.

von Uhu U. (uhu)


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Willst du profesionell basteln?

von Noah (Gast)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Willst du profesionell basteln?

Ich versuche, es so gut hinzubekommen wie ich kann. Ich bin berufstätig 
(Software-Entwicklung) und studiere nebenbei Elektrotechnik im 
Fernstudium. Leider fehlt beim Fernstudium ein wenig die Praxis, 
deswegen hole ich das sozusagen nach.

von stiller Beobachter (Gast)


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Wer bastelt möchte Anerkennung, die bekommt er auch wenn es etwas länger 
dauert. HCl und/oder H²O² ist overkill oder habt Ihr keine Heizung im 
FeCl³?
Und selbst hier sind 30g tötlich.
http://www.toxcenter.de/stoff-infos/e/eisen-3-chlorid.pdf

Ein schönes Video, alle die meckern sollen es erst einmal besser machen.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

Uhu Uhuhu schrieb:
> Oh Mann, wer hat dir denn die Birne mit solchem Sch... vollgelabert?
> Nimm 19,9%iges H2O2 aus dem Aquarienhandel und 25%ige HCl aus dem
> Baumarkt - die raucht nicht.
>
> In die unverdünnte Säure kommt etwas H2O2 und dann kannst du mit dem
> Ätzen beginnen.

Uhu Uhuhu schrieb:
> Kohlefilter und solcherlei Scherze sind unnötig - ordentliches Lüften
> reicht vollkommen aus.

Ich glaube du musst deine Weisheiten mal den Kollegen des Gefahrgutzuges 
der Berufsfeuerwehr Osnabrück, den Notärzten sowie der Polizei und der 
Gewerbeaufsicht mitteilen...

Die sind so verrückt haben wegen der bisschen "gestank" aus einem 
umgekippten Fünfliterkanister mit HCL <30% (Die angaben schwanken je 
nach Meldung zwischen 25 und 30% - eine menge ist wohl auch im Kanister 
geblieben, also deutlich weniger als 5liter ausgelaufen) in einem großen 
-teil offenen- LAgerbereich gerade ein "großes Fass" aufgemacht...

Da wäre Fachberater Chemie doch sicher noch ein guter Posten für dich, 
der alte kann da von dir anscheinend noch eine Menge lernen...
http://www.noz.de/lokales/54724168/saeureunfall-in-atter-fuenf-mitarbeiter-vorsorglich-im-krankenhaus

Interssant ist da besonder die folgende Passage:
> Die eingelieferten Mitarbeiter selbst hätten nicht über Beschwerden
> beklagt. Dennoch müssten sie untersucht werden, weil ausgetretene
> Salzsäure verdampft und so unter anderem in die Atemwege gelangen könnte

Der Arzt und die BG (die ja zahlen muss - und der RD Transport mit 
Krankenhausaufenthalt für fünf Personen kostet nicht zu knapp) hat es 
also für nötig befunden trotz dem fehlen offensichtlicher Beschwerden 
vorsorglich genaue Untescuhungen zu veranlassen. Könnte das vielleicht 
damit zusammenhängen, das die vielfach zitierte "ernste 
GEsundheitsgefahr" bei verwendung in Räumen trotz offenen Fenster 
vieleicht doch besteht?

Die auftretenden Beschwerden vieleicht kein Warnzeichen sind sondern 
schon ein Zeichen dafür das bereits schäden eingetreten sind. (Achtung: 
Frage war Rhetorisch - JA- Auch ohne das man es erst merkt kann es 
schaden darum ist arbeiten in Räumen ohne Abzug ein NoGo! Und nur weil 
es bisher bei dir immer gut gegangen ist muss es nicht für andere 
gelten.)

Und wie gesagt : Es ging um weniger als fünf Liter auf Betonboden in 
einer LAgerhalle mit ettlichen hundert bis tausenden Kubikmeter 
Rauminhalt - nahe einer großen Tür. Was macht der eine Liter von der 
heruntergefallenen Flasche da im 4 Quadratmeter großen Keller mit seinen 
10 Kubikmetern Rauminhalt???

Im Freien wenn man nicht gerade die Nase darüber hält mag das bei 
gelegentlicher Verwendung egal sein. Aber jemanden ernsthaft zu 
empfehlen das IM HAUS zu probieren -nur weil man selbst bei sich bisher 
keine Negativen Auswirkungen festgestellt hat (vielleicht auch übersehen 
oder auf andere Dinge wies rauchen geschoben), das ist unterste Kanone.
Und das müsste man auch Elektroniker mit ein wenig Schulchemie einsehen.

Oder zumindest auf diejenigen hören die sich da mehr mit befassen und 
z.B. Gefahrgutausbildungen mitgemacht haben...

Gruß
Carsten

von Uhu U. (uhu)


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Carsten Sch. schrieb:
> Ich glaube du musst deine Weisheiten mal den Kollegen des Gefahrgutzuges
> der Berufsfeuerwehr Osnabrück, den Notärzten sowie der Polizei und der
> Gewerbeaufsicht mitteilen...

Wir reden hier vom Basteln und nicht von industrieller Produktion.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Carsten Sch. schrieb:
>> Ich glaube du musst deine Weisheiten mal den Kollegen des Gefahrgutzuges
>> der Berufsfeuerwehr Osnabrück, den Notärzten sowie der Polizei und der
>> Gewerbeaufsicht mitteilen...
>
> Wir reden hier vom Basteln und nicht von industrieller Produktion.

JA, das ist schon klar...
Aber weiß das auch der Schadstoff das du bloß Bastler bist und deshalb 
bei dir kein Ödem auslösen darf?

Nur zur Erinnerung: Die Obige Armada incl. Rettungsdienst ist ausgerückt 
weil SPEDITIONSMITARBEITER die im normalen Berufsleben überhaupt NIEMALS 
mit offenen Chemikalien in Kontakt kommen einmalig in der nähe eines 
umgefallenen 5l Kanisters, aus dem irgendetwas zwischen 0,5 - 4,5l 
ausgelaufen, ist standen.
Erkläre mir:
Warum ist dieser Einmalige Kontakt in einigermaßen gelüfteter Umgebung 
aus sicht der Fachleute zumindest so riskant das eine notfalleinweisung 
ins Krankenhaus zur Beobachtung und Untersuchung genauso wie die 
erhebliche Bindung von Rettungsmittel und Rettungspersonal (RD & BF) 
ratsam erscheint,
Warum es aber beim Hobbyelektroniker der WIEDERHOLT mit Mengen in 
Ähnlicher Größenordnung in Räumen mit deutlich kleinerem Rauminhalt 
hantiert aber absolut harmlos sein soll.

ICh kenne diese Diskussionen Hobby vs. Beruf zu genüge. In vielen 
Punkten braucht man scih im Hobby auch um Vorschriften für den 
beruflichen Bereich wirklich nicht zu Scheeren.
Aber bei allem was mit akuter Gefährdung einhergeht ist es nun einmal 
anders. Bei der Ausbildung der freiwilligen FWen -wo leider oft genug 
das Argument: Nur Hobby kommt immer wenn es um Sicherheit oder ärtzliche 
Untersuchung geht- wird dann immer gefragt ob das Feuer deshalb kälter 
brennt oder die Säure weniger reizt. Dann ist es zum Glück meist ruhig.
Und das beispiel mit der Säure trifft es hier ja auf dem Kopf.

Gruß
Carsten

von Uhu U. (uhu)


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Vielleicht noch ein allgemeiner Tipp im Umgang mit Säureflaschen:

Nach Gebrauch sollte man sie verschlossen unter fließendem Wasser 
abwaschen. Dann kann aus Resten, die an der Flasche hängen nichts 
ausdünsten und man bannt die Gefahr, sich beim Anfassen der Flasche mit 
dem Inhalt zu benetzen.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Noch einmal als NAchtrag:

ICh will ja niemanden SEINE Methode verleiden und jeder soll für sich 
das Optimale Setup finden. HCL+H2O2 ist ein Weg von vielen um zur 
Leiterplatte zu kommen. Und er ist durchaus auch für den Hobbyisten noch 
gehbar.

Allerdings hat dieser Weg nun mal NAchteile wie die anderen auch.
Von der GEfahr der Substanzen ist dieser mit Abstand der "riskanteste".
Unter den nötigen Vorsichtsmaßnahmen aber kein Thema. Da gibt es 
tausendere "schlimmere" Substanzen als HCL 25%. Bis vor wenigen Jahren 
sogar in der Schulchemie Mittelstufe im Schülerversuch...

Aber es ist nun einmal Fakt das auch 25% HCL ausgast, bei weitem nicht 
so schlimm wie "rauchende Konzentrationen" aber je anch 
Umweltbedingungen kann es schon eine nette Konzentration geben. Zudem 
muss man gerade im Hobbybereich den "unfall" immer als Plausible 
Möglichkeit im Hinterkopf haben! Also auch das runterfallen der ganzen 
Flasche!

Es ist jetzt definitiv nicht so das jeder zweite Umfällt der im kleinen 
Badezimmer nur mit geöffnetem Fenster arbeitet. Aber selbst wenn die 
Wahrscheinlicheit für "sehr unangenehme" aber noch vorrübergehende 
Folgen bei einem Prozent und die Wahrscheinlichkeit für ernste oder 
permante Schäden bei 0,1 oder 0,01% Liegen ist das noch Grund genug zu 
warnen.
Denn 1Prozent bedeutet das wenn jemand 20mal Pro JAhr ätzt statischtisch 
gesehen alle 5JAhre ein Gesundheitsproblem hat. Tatsächlich kann es auch 
schon beim ersten Mal passieren. Natürlich spielt da auch die 
Individuelle Empfindlichkeit wieder. Zwei "gesundheitlich nicht 
vorbelastete" Menschen können sich da schon stark unterscheiden. Der 
eine steckt auch starke Reizungen ohne Probleme weg, der andere hat 
schon bei deutlich geringeren Konzentrationen echte Atemprobleme. (Wenn 
dann noch vorbelastungen dazu kommen... Dazu braucht man nichts sagen. 
Aber die sind dann ja zumindest bekannt!)

Daher:
Es ist DEFINITV so das 25% HCL in geschlossenen Räumen ungesund ist, 
auch mit offenem Fenster. Richtig ist entweder der Abzug oder arbeiten 
im freien mit der Nase weitab. Wenn jemand das weiß und sich bewusst 
entscheidet doch im Haus zu arbeiten -OK das muss er selbst wissen. 
Vieleicht hat er ja auch Glück und ist sehr unempfindlich.

Aber gegenüber Anfängern zu behaupten: Alles Harmlos, lege einfach los 
oder gar leute lächerlich zu machen die etwas mehr vorsicht (ok, hier 
vieleicht schon extrem, aber bei 37% HCL...) walten lassen geht einfach 
nicht!

Gruß
Carsten

von Sebastian (Gast)


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Man muß allerdings hier der Ehrlichkeit halber noch eines zugeben: Es 
besteht schon ein Unterschied zwischen Industrie und Hobbybereich: In 
der Industrie - und insbesondere da, wo die Mitarbeiter nicht regelmäßig 
mit Chemikalien umgehen - wird schon aus Gründen des 
Versicherungsschutzes und der Verantwortung im Schadensfall immer das 
komplette Programm durchgezogen, ein kleiner Unfall genauso behandelt 
wie ein großer, ohne Beurteilung der konkreten Gefahrensituation - oft 
schon deswegen, weil das anwesende Personal zu einer Bewertung dieser 
gar nicht ermächtigt ist. Man will und muß halt jegliche 
Schadensersatzansprüche ausschließen können.

von Daniel W. (roughdog)


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Hoi!

Uhu Uhuhu schrieb:
> Oh Mann, wer hat dir denn die Birne mit solchem Sch... vollgelabert?

Kann man auch wirklich vernünftig formulieren! Was ist das denn für ein 
Start?!?

> Nimm 19,9%iges H2O2 aus dem Aquarienhandel und 25%ige HCl aus dem
> Baumarkt - die raucht nicht.
>
> In die unverdünnte Säure kommt etwas H2O2 und dann kannst du mit dem
> Ätzen beginnen.

Einfach so?!? In 25%ige Lösung?!? Und wenn dann was passiert, ist es die 
böse Säure... Mehr als 10%ige braucht es nun wirklich nicht! Und das 
etwas H2O2 würde ich auf 50-100ml (je nach Konzentration) auf 1l 
verdünnte Säure ansetzen. Lieber weniger am Anfang und dann steigern, 
sollte nichts passieren. LANGSAM die Konzentration steigern!

> Wenn die Lösung noch ganz frisch und kupferchloridfrei ist, geht der
> Ätzprozeß sehr langsam, deswegen sollte man in einen frischen Ansatz
> immer etwas alte Löung geben.

Dem kann ich nur zustimmen! Hat halt was mit der 
Kupferchlorid-Geschichte zu tun...

> Ich bereite mir für so einen Ätzprozeß immer eine größere Plastikdose
> mit frischem Wasser vor und stelle die und die Schale für die Ätzlösung
> in eine große viereckige Waschschüssel aus Kunststoff - die bildet die
> Auffangwanne, damit keine Säuretropfen verschleppt werden.

Sehr gut!

> Bevor ich ätze, ziehe ich einen Latexhandschuh über und dann kanns
> losgehen:
>
> 1 Ätzschale mit Säure befüllen - immer über, oder in der Schüssel!
> 2 etwas frisches H2O2 zugeben
> 3 Platine vorsichtig hineinlegen und die Schale dann vorsichtig an
>   einer Seite auf und ab bewegen, bis die Kupferschicht durchgeätzt ist.
> 4 Zum Schluß Platine (mit der behandschuhten Hand) aus der Schale holen
>   und in die Dose mit Wasser zum spülen geben.
> 5 Wenn noch Kupferreste vorhanden sind, weiter bei 3

Sehr gut! Noch eine Idee: ich nehme einen runden Behälter mit 
entsprechender Höhe (=Fassungsvermögen) und benutze einen einfachen 
Halter, mit dem ich die Platine in der Lösung (abwechselnd links und 
rechts herum) DREHEN kann. Geht sehr schnell und gründlich!

> Kohlefilter und solcherlei Scherze sind unnötig - ordentliches Lüften
> reicht vollkommen aus.

Öhm, eigentlich nicht, besonders nicht in der Wohnung, Keller o.ä. 
Salzsäuredämpfe sind per se sehr gefährlich, abgesehen von der 
Gefährdung metallischer Gegenstände. HCl bildet mit der Feuchtigkeit des 
Lungengewebes wieder Salzsäure, es kann zum Lungenödem führen! Gaaanz 
fiese Sache! Muss direkt mit Glucocorticoid-Sprays behandelt werden...

> Wahrscheinlich wird mich MaWin gleich wieder aufs unflätigste
> beschimpfen ;-)

Oder andere, denen Dein Start auch nicht gepasst hat... ;-)

Viele Grüße

DANIEL

P.S.: Gerade erst gelesen, aber das 25%ige HCl nicht oder nur kaum 
aus"dünstet" ist schlichtweg falsch! Einfach mal das 
Sicherheitsdatenblatt konsultieren und ERNST NEHMEN!!

von Uhu U. (uhu)


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Daniel W. schrieb:
> Und das
> etwas H2O2 würde ich auf 50-100ml (je nach Konzentration) auf 1l
> verdünnte Säure ansetzen.

Na du bist ja ein echter Experte. Schon mal davon gehört, daß H2O2 
zerfällt?

> LANGSAM die Konzentration steigern!

Ich habe beschrieben, wie ich das mache, nicht wie man das machen 
könnte. Wie wärs, wenn du dich über Dinge äußerst, über die du besched 
weißt?

> Noch eine Idee: ich nehme einen runden Behälter mit
> entsprechender Höhe (=Fassungsvermögen) und benutze einen einfachen
> Halter, mit dem ich die Platine in der Lösung (abwechselnd links und
> rechts herum) DREHEN kann.

Wenn du unbedingt mit Litern Säue rumpanschen willst... Ich will das 
nicht.

Ich nehme für eine halbe Europaplatine keine 100 ml Säure und durch den 
gewölbten Boden der Schale kann die Säure von beiden Seiten gleichzeitig 
wirken.

von Daniel W. (roughdog)


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> Na du bist ja ein echter Experte. Schon mal davon gehört, daß H2O2
> zerfällt?

Zusammenhang bitte?!? Klar weiß ich das, was hat das mit meiner Aussage 
zu tun?!?

> Wie wärs, wenn du dich über Dinge äußerst, über die du besched weißt?

Wie oben, Zusammenhang? Ansonsten geb ich das doch gerne zurück...

> Wenn du unbedingt mit Litern Säue rumpanschen willst... Ich will das
> nicht.

Schon mal davon gehört dass man recyclen kann?!? Die Lösung lässt sich 
sehr lange verwenden, etwas H2O2 (da es ja zerfällt, wie wir beide 
wissen...) und es ätzt wieder super.

> Ich nehme für eine halbe Europaplatine keine 100 ml Säure und durch den
> gewölbten Boden der Schale kann die Säure von beiden Seiten gleichzeitig
> wirken.

Schön für Dich, war ja auch nur eine Bemerkung meinerseits und ein 
Hinweis, wie es auch gehen kann... Wenn Du die Brühe jedesmal wegkippst, 
hast Du nach zehn Platinen auch einen Liter zusammen.

Grüße

DANIEL

von Schaltungswächter (Gast)


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Man ist nicht automatisch Profi nur weil man versucht deren Verfahren zu 
kopierten.

Was habt Ihr gegen FeCl³ ???

Es hält ewig und ätzt flott bei 60°C.
Man darf halt nicht zappeln, sonst kleckerts gelbe Flecken.

von HCl+H2O2 (Gast)


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Also ich zähle mich mal zu denjenigen, die den Ätzprozess mit HCl+H2O2 
BEHERRSCHEN!!!! Für mich gibt es auch nichts anderes.

Mir kommt allerdings die Galle hoch, wenn ich hier lese, wie mit den 
notwendigen Chemikalien umgegangen wird. Ein Neuling denkt sich nichts 
böses und mischt die Chemikalien à la Maggi-Kochstudie und wundert sich, 
dass die ganze Suppe ihm um die Ohren fliegt.

Ich habe insgesamt 3 Wochen experimentiert, um die richtige Mischung aus 
HCl, H2O und H2O2 für ein professionelles Platinenätzen herauszufinden. 
Es ist ABSOLUT wichtig, welche Konzentrationen und Mengen da gemischt 
werden. Und jetzt erzähl mir bloß keiner, 3 Wochen wären etwas für 
Deppen.

Literweise Ätzflüssigkeiten ansetzen ist aus o.g. Gründen Blödsinn. 
Immer wieder frisch ansetzen.Ähnlich wie beim Entwicklen werden nur 
kleine Mengen benötigt. Im Anschluss ordentlich verdünnen, entsprechend 
aufbewahren und später entsorgen.

So, und jetzt dürft ihr gerne über mich herfallen....

von bitte löschen (Gast)


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Noah schrieb:
> Und Schutzbrille kann nie schaden und sieht auch cool aus.

Dass eine Schutzbrille nicht schaden kann, sehe ich auch so. Aber das 
Wort "cool" kannst Du wohl gegen "nerdig" austauschen. :-D

Carsten Sch. schrieb:
> Der Arzt und die BG (die ja zahlen muss - und der RD Transport mit
> Krankenhausaufenthalt für fünf Personen kostet nicht zu knapp) hat es
> also für nötig befunden trotz dem fehlen offensichtlicher Beschwerden
> vorsorglich genaue Untescuhungen zu veranlassen. Könnte das vielleicht
> damit zusammenhängen, das die vielfach zitierte "ernste
> GEsundheitsgefahr" bei verwendung in Räumen trotz offenen Fenster
> vieleicht doch besteht?

Oder damit, dass der Arzt 0.0000% Risiko eingehen will, und die BG sich 
auf seine Aussage verlässt? Ich will damit nicht sagen, dass 
Salzsäuredämpfe ungefährlich sind, sondern nur, dass die Hysterie von 
irgendwelchen Amtsfuzzis nicht als Indikator für die tatsächliche 
Gefährlichkeit einer Substanz brauchbar ist.

Meine Chemielehrerin hat uns damals (in der Schule) erzählt, dass ein 
Chemiker im Labor nie so nachlässig mit Benzin (damals noch verbleit) 
umgehen würde, wie es jeder ständig beim tanken tut. Würde man ein Auto 
im Labor tanken, müsste das mit Handschuhen und Schutzbrille unter dem 
Abzug geschehen. Warum wird nach wie vor ganz normal getankt? Eigentlich 
müssten doch täglich hunderte von Autofahrern in Krankenhäuser 
eingeliefert werden, die beim tanken Benzindämpfe eingeatmet oder 
Benzinspritzer auf die Hand bekommen haben.

von Daniel W. (roughdog)


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> So, und jetzt dürft ihr gerne über mich herfallen....

Gerne... ;-) Spässle...

> Also ich zähle mich mal zu denjenigen, die den Ätzprozess mit HCl+H2O2
> BEHERRSCHEN!!!! Für mich gibt es auch nichts anderes.

Bei mir funktioniert es auch seit einigen Jahren, ich bin auch davon 
überzeugt.

> Mir kommt allerdings die Galle hoch, wenn ich hier lese, wie mit den
> notwendigen Chemikalien umgegangen wird. Ein Neuling denkt sich nichts
> böses und mischt die Chemikalien à la Maggi-Kochstudie und wundert sich,
> dass die ganze Suppe ihm um die Ohren fliegt.

Hier ist überall zu lesen, dass das gefährlich ist und besonderer Umgang 
mit den Chemikalien erforderlich macht.

> Ich habe insgesamt 3 Wochen experimentiert, um die richtige Mischung aus
> HCl, H2O und H2O2 für ein professionelles Platinenätzen herauszufinden.
> Es ist ABSOLUT wichtig, welche Konzentrationen und Mengen da gemischt
> werden. Und jetzt erzähl mir bloß keiner, 3 Wochen wären etwas für
> Deppen.

Erzähl ich nicht. Aber teile doch dein Wissen mit anderen, die davon 
profitieren könnten und sich nicht unnötig wochenlang in Gefahr begeben 
müssen.

> Literweise Ätzflüssigkeiten ansetzen ist aus o.g. Gründen Blödsinn.
> Immer wieder frisch ansetzen.Ähnlich wie beim Entwicklen werden nur
> kleine Mengen benötigt. Im Anschluss ordentlich verdünnen, entsprechend
> aufbewahren und später entsorgen.

Noch einmal der Grund für meine "Mengen": ich verwende die Ätzlösung 
sehr lange. Das Einzige was hinzukommt ist etwas (! im unteren 
zweistelligen ml-Bereich!) frisches H2O2 (am besten mal den Uhu fragen 
warum... ;-). Meine 3l Ätzlösung kann ich für zig Europlatinen nutzen, 
gesättigt bekommt man die kaum. Das mit dem Verdünnen der gebrauchten 
Ätzlösung kann ich nicht empfehlen, je weniger Abfallvolumen, desto 
besser für die Entsorgung! Am besten mal beim Schadstoffmobil 
nachfragen.

Schönen Abend

DANIEL

von Uhu U. (uhu)


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Daniel W. schrieb:
> Schon mal davon gehört dass man recyclen kann?!? Die Lösung lässt sich
> sehr lange verwenden, etwas H2O2 (da es ja zerfällt, wie wir beide
> wissen...) und es ätzt wieder super.

Nur mit jeder Zugabe von H2O2 wird die Brühe eben dünner... Deswegen ist 
es eine gute Idee, immer nur so wenig wie nötig davon dazuzugeben.

> Wenn Du die Brühe jedesmal wegkippst, hast Du nach zehn Platinen auch
> einen Liter zusammen.

Tu ich nicht. Und wegkippen schon gar nicht - Kupfersalze gehören nicht 
ins Abwasser.

> Meine 3l Ätzlösung kann ich für zig Europlatinen nutzen,
> gesättigt bekommt man die kaum.

Dafür brauchst du Unmengen H2O2 - völlig unnötig. Leg deinen Prozeß so 
an, daß du mit minimalen Mengen hinkommst. Das beginnt mit geeigneter 
Auswahl des Ätzgefäßes.

Bei mir werden die 100 ml Säure bis zu 3-4 mal mit wenig H2O2 
aufgefrischt, wenn die Ätzleistung nachläßt, oder wenn die Lösung 
längere Zeit nicht benutzt war, anschließend ist die 25%ige HCl zu stark 
verdünnt, intensiv blau und damit fertig für die Abfallflasche.

von Daniel W. (roughdog)


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> Tu ich nicht. Und wegkippen schon gar nicht - Kupfersalze gehören nicht
> ins Abwasser.

Wegkippen war der falsche Ausdruck, gemeint habe ich Entsorgung nach 
gültigem Recht...

> Dafür brauchst du Unmengen H2O2 - völlig unnötig. Leg deinen Prozeß so
> an, daß du mit minimalen Mengen hinkommst. Das beginnt mit geeigneter
> Auswahl des Ätzgefäßes.

Aha.

> Bei mir werden die 100 ml Säure bis zu 3-4 mal mit wenig H2O2
> aufgefrischt, wenn die Ätzleistung nachläßt, oder wenn die Lösung
> längere Zeit nicht benutzt war, anschließend ist die 25%ige HCl zu stark
> verdünnt, intensiv blau und damit fertig für die Abfallflasche.

Ich werde darüber nachdenken. Auch über Umgangsformen, aber die werden 
ja auch bei Dir besser... ;-)

Schönen Abend!

DANIEL

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