Hallo, ich möchte mir ein USB-Kabel löten und bin gerade dabei bei Reichelt einzukaufen. Jetzt stehe ich vor der Wahl ob ich ein 4-adriges geschirmtes oder ungeschirmtes Kabel verwenden soll. Da ich den Schirm entfernen muss um die Adern abisolieren zu können, stellt sich natürlich die Frage ob mir das geschirmte Kabel überhaupt etwas bringt. Normal muss man den Schirm doch mit Masse verbinden, oder? Grüße Thilo
Der Schirm wird definitiv nicht im Kabel mit der Masse verbunden. Der Schirm sollte natuerlich durchgaengig sein. Wieso denkst du, dass du nicht in der Lage bist, das einzuhalten? Gruesse Marvin
Thilo G. schrieb: > Da ich den Schirm > entfernen muss um die Adern abisolieren zu können, stellt sich natürlich > die Frage ob mir das geschirmte Kabel überhaupt etwas bringt. Idealerweise entfernst du nur die äußere Isolierung und weitest die Schirmung etwas auf, so dass sie sich nach hinten zurückschieben lässt. Dann EInzeladern abisolieren und kontaktieren, den Schirm großflächig am Steckergehäuse auflegen, fertig.
Marvin S. schrieb: > Der Schirm wird definitiv nicht im Kabel mit der Masse verbunden. Und wie soll er dann funktionieren? Klar braucht die Abschirmung eine Masseverbindung.
K9 schrieb: > Marvin S. schrieb: >> Der Schirm wird definitiv nicht im Kabel mit der Masse verbunden. > > Und wie soll er dann funktionieren? > Klar braucht die Abschirmung eine Masseverbindung. Achje... Der Schirm wird natuerlich am Host mit der Masse verbunden. Aber nicht im Kabel.
Thilo G. schrieb: > Jetzt stehe ich vor der Wahl ob ich ein 4-adriges > geschirmtes oder ungeschirmtes Kabel verwenden soll. Weder noch. USB-Kabel sind Spezialkabel mit HF-Eigenschaften für die Datenleitungen. Auch Kabellöten ist eine Aufgabe, für die man massiv unterqualifiziert sein kann, ausserdem komplett sinnlos, da man USB-Kabel an jeder Ecke bekommt - und zwar richtige, nach der USB-Spezifikation. Gruss Reinhard
Marvin S. schrieb: > Der Schirm wird natuerlich am Host mit der Masse verbunden. > Aber nicht im Kabel. Gerade mal nachgemessen: Bei sämtlichen USB-Kablen die ich hier so rumliegen habe besteht eine Verbindung zwischen der Abschirmung und dem GND-Pin. Soviel dazu.
Es gibt viele Ansichten ...wie immer. Nur eines '' MUSS '' : auch Du musst sterben ;-(
Thomas schrieb: > Gerade mal nachgemessen: Bei sämtlichen USB-Kablen die ich hier so > rumliegen habe besteht eine Verbindung zwischen der Abschirmung und dem > GND-Pin. Soviel dazu. Ist aber so nicht nach der "reinen Lehre": Der Schirm ist ein "verlängertes Gehäuse" und muß ans (Metall-)Gehäuse angeschlossen werden. Ziel ist daß hierauf ausschließlich HF-Störströme und keine Signalströme fließen. Ein normales (nicht doppelt geschirmtes) Koax-Kabel ist nach dieser Definition kein geschirmtes Kabel. Gehäusemasse und Signalmasse sollen innerhalb eines Systems maximal an einer Stelle verbunden sein. Ansonsten gibt es Masseschleifen mit all den bekannten Problemen. Gruß Anja
Anja schrieb: > Ist aber so nicht nach der "reinen Lehre": Ach Anja, irgendwann sollte die Schulzeit zu Ende sein...
Man muss ja wohl noch unterscheiden ob der Schirm Bestandteil eines Koaxkabels ist, und somit auch Rückleiter für das Signal ist, ( In dem Falle muss er zwingend auf beide Seiten mit der Signalmasse verbunden sein ) oder reinen Abschirmzwecken dient. ( In dem Fall darf die Abschirmung nicht als (Rück)leiter für ein Signal benutzt werden ). Den zweiten Fall findet man im NF Gebiet sehr häufig. Die Abschirmung sollte dann ausschliesslich auf der Empfängerseite auf Masse liegen, und auf der Senderseite offen sein. Wie das bei einen USB Kabel aussieht weis ich jetzt nicht. Ich würde vermutlich wie Anja es vorgeschlagen hat auf beide Seiten auf das Gehäuse des Steckers legen. eben deshalb weil die Signalrichtung in bidirektional ist. Ralph Berres
Reinhard Kern schrieb: > Thilo G. schrieb: >> Jetzt stehe ich vor der Wahl ob ich ein 4-adriges >> geschirmtes oder ungeschirmtes Kabel verwenden soll. > > Weder noch. USB-Kabel sind Spezialkabel mit HF-Eigenschaften für die > Datenleitungen. Auch Kabellöten ist eine Aufgabe, für die man massiv > unterqualifiziert sein kann, ausserdem komplett sinnlos, da man > USB-Kabel an jeder Ecke bekommt - und zwar richtige, nach der > USB-Spezifikation. > Ich bräuchte ein Kabel das nur wenige Zentimeter lang ist (weniger als 10 Zentimeter) und auf der Platine sind die Leitungen ja auch nicht geschirmt, daher frage ich mich inzwischen sowieso ob ich nicht einfach ein ganz normales Kabel verwende. Grüße Thilo
Bei USB Low Speed (also in der Regel Tastatur, Maus) ist keine Schirmung notwendig - Die Flanken sind da so langsam, dass das auch nicht vorgeschireben ist. Bei USB Full Speed (aka. USB 1.1) würde ich mir auch wenig Gedanken machen, vor allem bei weniger als 10cm. Funktionieren wird das in der Regel auch bei kurzen Distanzen ohne Schirm. USB High Speed ist da schon sensibler. Allerdings geht es bei der Schirmung sowieso mehr darum, dass da nicht zuviel abgestrahlt wird - also dass man selbst kein Störsender ist. Die Verbindung der Schirmung bei USB ist: Im Host wird der Schirm über einen kleinen Kondenstaor auf Masse gelegt. Im Endgerät wird er meist direkt mit der Masse verbunden, manchmal ist auch hier ein C zu finden.
Das würde also bedeuten, dass ich das Gehäuse eines USB-B-Steckers mit Pin 4 verbinde?
Reinhard Kern schrieb: > ausserdem komplett sinnlos, da man > USB-Kabel an jeder Ecke bekommt - und zwar richtige, nach der > USB-Spezifikation. , die ausserdem noch dazu bei Reichelt recht preiswert sind. Da kostet u.U. schon der Strom fuer den Loetkolben mehr. citb
Mal 'ne ganz andere Frage, könnte man ggf. den Schirm via einen pF-Condi zw Masse und Schirm schiebt? wenn ich des noch recht im Filter hab sollte man damit HF-Bereiche entkoppeln können. Bitte gerne um Korrektur
Hannes S. schrieb: > Bei USB Low Speed (also in der Regel Tastatur, Maus) ist keine Schirmung > notwendig - Die Flanken sind da so langsam, dass das auch nicht > vorgeschireben ist. > > Bei USB Full Speed (aka. USB 1.1) würde ich mir auch wenig Gedanken > machen, vor allem bei weniger als 10cm. Funktionieren wird das in der > Regel auch bei kurzen Distanzen ohne Schirm. USB High Speed ist da schon > sensibler. > > Allerdings geht es bei der Schirmung sowieso mehr darum, dass da nicht > zuviel abgestrahlt wird - also dass man selbst kein Störsender ist. > > Die Verbindung der Schirmung bei USB ist: Im Host wird der Schirm über > einen kleinen Kondenstaor auf Masse gelegt. Im Endgerät wird er meist > direkt mit der Masse verbunden, manchmal ist auch hier ein C zu finden. > In meinem Fall handelt es sich um den Anschluss einer Tastatur an ein USB-Hub :-) Was ich mich als Laie schon immer gefragt habe: warum schaltet man zwischen die Anschlüsse an Masse / Gehäuse häufig kleine Kondensatoren, also welchem Zweck dienen sie? Grüße Thilo
Mit einem durchgehenden Schirm kann man sich gerne Masseschleifen konstruieren. Die Kondensatoren sind für HF ein Kurzschluß und für NF eine Unterbrechung.
Der Schirm soll HF-mäßig einen Kurzschluß bilden, bei NF aber hochohmig sein. Also zwei Kondis wie schon beschrieben. Das gleiche Spiel wie in einem Netzteil oder bei Ethernet und sonstwo.
Thilo G. schrieb: > In meinem Fall handelt es sich um den Anschluss einer Tastatur an ein > USB-Hub :-) Und wieso loetet man da ein Kabel? citb
>Das würde also bedeuten, dass ich das Gehäuse eines USB-B-Steckers mit >Pin 4 verbinde? Nein! Bei einer Tastatur reicht ein Kabel ohne Abschirmung. Das ist USB 1.1.
Michael_ schrieb: >>Das würde also bedeuten, dass ich das Gehäuse eines USB-B-Steckers mit >>Pin 4 verbinde? > Nein! > Bei einer Tastatur reicht ein Kabel ohne Abschirmung. Das ist USB 1.1. Ich meinte jetzt generell! Naja gut, der AVR kann auch "nur" USB 1.1
Ralph Berres schrieb: > Die Abschirmung sollte > dann ausschliesslich auf der Empfängerseite auf Masse liegen, und auf > der Senderseite offen sein. Warum gerade auf der Empfängerseite? Welchen Unterschied macht es wenn es auf der Senderseite auf Masse liegt? Noch eine Frage: Ich habe gelesen das es bei niederohmigen Bussystemen auch sinnvoll sein kann beidseitig den Schirm mit Masse zu verbinden, da dadurch magnetische Störeinflüsse durch Gegeninduktion aufgehoben werden. Was haltet ihr davon? mfg
hf schrieb: > Warum gerade auf der Empfängerseite? Welchen Unterschied macht es wenn > > es auf der Senderseite auf Masse liegt? weil auf der Empfängerseite der Port empfindlich gegen auf die Leitung eingekoppelte Störungen ist. Dem Sender ist das völlig egal. Ralph Berres
Ralph Berres schrieb: > hf schrieb: >> Warum gerade auf der Empfängerseite? Welchen Unterschied macht es wenn >> >> es auf der Senderseite auf Masse liegt? > > weil auf der Empfängerseite der Port empfindlich gegen auf die Leitung > eingekoppelte Störungen ist. Dem Sender ist das völlig egal. Aber angenommen die Störung was auf den Schirm kommt will nicht auf das GND vom Empfänger sondern zum Sender dann fließt es einfach über den GND Leiter zum Sender da ja der Schirm mit GND verbunden ist. Genauso wäre es umgekehrt möglich wenn auf Sender Seite der Schirm auf Masse liegt. Also ich sehe da keinen Unterschied ob man den Schirm jetzt auf Empfänger oder Sender Seite auf GND legt. mfg
Die kapazitive Kopplung zu den Signalleitungen ist unterschiedlich! Eine einseitige Anbindung an Masse ist also nur bei unidirektionalem Signalfluß das Optimum. Achso, zu den Kondis noch hochohmige Widerstände. Oder auf den Reststrom verlassen.
Abdul K. schrieb: > Die kapazitive Kopplung zu den Signalleitungen ist unterschiedlich! Eine > einseitige Anbindung an Masse ist also nur bei unidirektionalem > Signalfluß das Optimum. Meinst du jetzt auch das es sinnvoller ist den Schirm (bei unidirektionalem Signalfluß) auf der Empfängerseite zu verbinden? Wenn ja warum? Ich meine es ist egal außer man weiß auf welchen Potential die meisten Störungen bezogen werden sein.
Müßte ich länger drüber nachdenken und hier ist es so warm :-( Ich tippe mal darauf, das bei symmetrischen Signalleitungen es besser ist am Empfänger den Schirm starr anzuschließen. Das sollte einen Tiefpaßeffekt ergeben.
Wenn der Schirm am Empfänger verbunden ist: Angenommen der Sender speist eine steigende Flanke ein dann ergibt sich durch die kapazative Kopplung zum Schirm ein dementsprechender Strom. Und wo fließt der Strom? Genau, entlang dem Schirm zum Empfänger und von dort wieder über die GND Leitung zurück zum Sender und das ist unerwünscht. Also wäre es meiner Meinung nach sogar sinnvoller den Schirm Senderseitig auf Masse zu legen.
also jetzt mal zum punkt ob gehäuse masse oder kabel masse: GND hängt bei deinem pc zu 99.9% aufm PE (kannste auch mit nem durchgangsprüfer testen/ bei der soundkarte und gewissen teilen des mainboards nicht mehr da hat teilweise floating masses, sry studium war in englisch krieg den deutschen fachbegriff net raus) da das gehäuse (sofern richtig gesichert)auch aufm PE hängt und die stecker gehäuse, platinen masse, etc. auch. da isses eh wurst weil du so oder so ne niederohmige verbindung hast egal ob durchs kabel oder gehäuse. was jetzt hier manche mit frequenzblabla anfangen ist da erstmal egal. sowas spielt in dem bereich erstmal eine untergeordnete rolle das fängt bei audio und sende equipment erst richtig an da werden dann dinge wie z.b. groundlifts etc. verwendet um schleifenbildung/brummen zu vermeiden. Wenn dus unbedingt selber löten willst lass dich net verunsichern klatsch einfach den schirm auf nen geerdetes metallstück am/im pc das dir passt und fetsch, kannst auch zur not den schirm am ende aufflechten und verdrillen und löten (ist zwar net VDE aber in dem fall klappts noch gut genug). hoffe is lesbar auf dem handy tippen nervt.
Ob Thilo das nach fast 5 Jahren wohl noch liest?
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