Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Fragen zu Hochspannungsnetz


von Sven (Gast)


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Hallo.

Ich bereite gerade einen Text vor, der sich mit der Stromversorgung in 
Deutschland / Angrenzendes Europa beschäftigt.

Dazu würde ich gerne wissen:

-Werden die Hochspannungsnetzte 110, 220 und 380 kV im Stern oder 
Dreieck betrieben? Werden sie Erdfrei betrieben oder sind sie geerdet 
wie das Niederspannungsnetz?

-Ist die Spannung gegen Erde angegeben oder Außenleiter-Außenleiter?
Ist also bei einer 220 kV Leitung die Spannung zwischen 2 Leiterseilen 
sogar 380 kV? Oder sind es 220 kV und damit die Spannung gegenüber Erde 
127 kV?

von Peter R. (pnu)


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Bei den Leitungen gibt es kein Stern oder Dreieck. Stern- oder Dreieck- 
gibt an, wie die drei Teilverbraucher oder Teilwicklungen geschaltet 
sind, also macht es nur bei Generatoren, Trafos oder Verbrauchern Sinn.

Bei Leitungen gibt man im Allgemeinen die Spannung des Leiters gegen 
Erde an, eine 220kV-Leitung hat also 220 kV gegen Erde.

von Frank X. (flt)


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Peter R. schrieb:

> Bei Leitungen gibt man im Allgemeinen die Spannung des Leiters gegen
> Erde an, eine 220kV-Leitung hat also 220 kV gegen Erde.

Nein.
Es ist die Spannung Leiter-Leiter.

mfg

von Ralph B. (rberres)


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Peter R. schrieb:
> Bei den Leitungen gibt es kein Stern oder Dreieck. Stern- oder Dreieck-
>
> gibt an, wie die drei Teilverbraucher oder Teilwicklungen geschaltet
>
> sind, also macht es nur bei Generatoren, Trafos oder Verbrauchern Sinn.

Das müßtest du uns aber dann doch etwas genauer erklären.

Wie sind dann in einen Transformator die Wicklungen der Oberspannung 
verschaltet? OK es gibt noch Zick-Zack Schaltungen.

Frank Xy schrieb:
> Es ist die Spannung Leiter-Leiter.

Bist du dir dessen absolut sicher?

Ralph Berres

von M. K. (sylaina)


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Peter R. schrieb:
> Bei den Leitungen gibt es kein Stern oder Dreieck. Stern- oder Dreieck-
> gibt an, wie die drei Teilverbraucher oder Teilwicklungen geschaltet
> sind, also macht es nur bei Generatoren, Trafos oder Verbrauchern Sinn.

Und genau das möchte der TE wissen, ist die Trafoseite im Stern oder im 
Dreieck verschaltet. Stern ist hier üblich soweit ich weiß. Sonst wirds 
ja schwer den Sternpunkt zu erden ;)
Und ja, die Netze sind auch alle geerdet, der Erdleiter ist immer der 
Leiter an der Spitze des Strommastes...soweit ich weiß...

von Ralph B. (rberres)


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Michael Köhler schrieb:
> Sonst wirds
>
> ja schwer den Sternpunkt zu erden ;)

Ich bin mir nicht sicher ob auf der Hochspannungsseite der Sternpunkt 
geerdet ist. Bei Niederspannungsnetze ist er es defenitiv.

Ralph Berres

von Sven (Gast)


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Also ich habe mal gehört, das Leiterseil an der Mastspitze ist zum 
Blitzschutz.

Bei Drehstrom braucht man ja keine Erde oder "Null-Leiter"

Daher frage ich mich, ob die Hochspannungsleitungn in der Regel erdfrei 
sind (z.B. Dreieckschaltung am Trafo) oder ob es Sternschaltungen mit 
starrer Erdung sind. Natürlich gäbe es auch noch andere Varianten z.B. 
über eine Drossel, um nur statische Aufladungen abzuleiten.

Und ich konnte bisher noch nicht eindeutig herausfinden, ob mit z.B. 220 
kV die Spannung Erde-Phase oder Phase-Phase gemeint ist.

von Michelle K. (Firma: electronica@tdnet) (michellekonzack) Benutzerseite


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> -Werden die Hochspannungsnetzte 110, 220 und 380 kV im Stern oder
> Dreieck betrieben? Werden sie Erdfrei betrieben oder sind sie geerdet
> wie das Niederspannungsnetz?

Es handelt sich um eine Sternschaltung
Und ja, die Hochspannung ist geerdet.

> -Ist die Spannung gegen Erde angegeben oder Außenleiter-Außenleiter?
> Ist also bei einer 220 kV Leitung die Spannung zwischen 2 Leiterseilen
> sogar 380 kV? Oder sind es 220 kV und damit die Spannung gegenüber Erde
> 127 kV?

Ganz normal wie im 230/400V Niederspannungsnetz hatse die Spannungen
auch im Hochspannungsnetz gegen Erde.

Grüße
Michelle

von Sven (Gast)


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Hi Michelle, danke für die Info.
Hast du auch eine öffentlich einsehbare Quelle, die ich im Referat als 
Beleg angeben könnte?

von Ralph B. (rberres)


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Michelle Konzack schrieb:
> Und ja, die Hochspannung ist geerdet.

Das ist glaube ich unterschiedlich.

Höchstspannungsnetze werden sehr oft nicht starr geerdet, sondern über 
eine Sternpunktdrossel. Frage mich aber nicht warum.

Die Leiterseile an der Mastspitze dienen ausschließlich als Blitzschutz 
und nicht als Rückleiter für schief belastete Sternpunktnetze.

von Frank X. (flt)


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Ralph Berres schrieb:
> Michelle Konzack schrieb:
>> Und ja, die Hochspannung ist geerdet.
>
> Das ist glaube ich unterschiedlich.
>
> Höchstspannungsnetze werden sehr oft nicht starr geerdet, sondern über
> eine Sternpunktdrossel. Frage mich aber nicht warum.

Bei den 420kV Trafos mit denen ich zu tun habe ist der 1N als 230kV 
Durchführung ausgeführt.
Allerdings habe ich noch keine Petersenspule für 420kV gesehen.
Daher denke ich dass starr geerdet wird.

>
> Die Leiterseile an der Mastspitze dienen ausschließlich als Blitzschutz
> und nicht als Rückleiter für schief belastete Sternpunktnetze.

Ergänzung:
Man schaltet damit die Erdübergangswiderstände aller Masten parallel.
Bei einem Blitzstrom von 50kA und einem R von 1-2 Ohm kommen sonst ein 
paar tausend Volt Spannungsabfall zusammen.

mfg

von Mine Fields (Gast)


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In Deutschland wird Höchstspannung meist niederohmig starr geerdet 
(NOSPE/KNOSPE). Eine starre Erdung wäre eine höhere Belastung für 
verschiedene Betriebsmittel bei Erschluss, da dann ein höherer 
Kurzschlusstrom fließt.

Mittelspannung und 110kV-Hochspannung wird dagegen häufig induktiv 
geerdet und kann deshalb bei Erdschluss weiter betrieben werden.

von Frank X. (flt)


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Ralph Berres schrieb:
> Peter R. schrieb:
>> Bei den Leitungen gibt es kein Stern oder Dreieck. Stern- oder Dreieck-
>>
>> gibt an, wie die drei Teilverbraucher oder Teilwicklungen geschaltet
>>
>> sind, also macht es nur bei Generatoren, Trafos oder Verbrauchern Sinn.
>
> Das müßtest du uns aber dann doch etwas genauer erklären.
>
> Wie sind dann in einen Transformator die Wicklungen der Oberspannung
> verschaltet? OK es gibt noch Zick-Zack Schaltungen.

Die höhere Spannung bekommt üblicherweise Sternschaltung.
Die Generatorseite bei Maschinentrafos bekommt Dreieckschaltung.
Bei Verteiltrafos/Netztrafos ist beiderseits Stern üblich.
Dazu kommt noch eine Dreieckswicklung(Tertiärwicklung) zwecks
Schieflastausgleich und freier Magnetisierung des Kerns.

>
> Frank Xy schrieb:
>> Es ist die Spannung Leiter-Leiter.
>
> Bist du dir dessen absolut sicher?

Ja, bin ich.

mfg

von NurSoEineIdee (Gast)


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Aus dem "Bauch heraus" würde ich das etwa so "routen":

"Erzeugerseite":

Sekundärwicklung = Stern (über Drossel) geerdet, damit die Leitung nicht 
völlig floated, sondern halbwegs definierte Spannungen zwischen Leiter 
und Erde anstehen.

"VerbraucherSeite:"

Primärwicklung = Leistungsmäßig angepasste (Leitungsimpedanzen im viele 
km-Bereich dürften nicht ganz vernachlässignar sein) Wicklungen in 
Dreiecks-Schaltung, ohne Erdableitung, um Ströme über den vermutlich 
unstetigen Widerstand des Erdbodens auszuschließen, und die Energie 
lediglich über die per Kupfer verbundenen Phasen zu transportieren. 
Sekundärseitig kann wieder nach Belieben, Bedarf und Zweckmäßigkeit 
vorgegangen und beschaltet werden (ebenso wie bei der Primärwicklung auf 
der "Erzeugerseite").

Zusätzlich wird selbstverständlich einiges an 
Überspannungs-/Blitzschutz-Ableitern existieren - die aber im 
Normabetrieb nicht in den Stromfluss eingreifen.

von Sven (Gast)


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Vielen Dank, mit den hier genannten Stichwörtern (Petersonspule, NOSPE) 
finde ich gleich schon viel Aussagekräftigeres Material im Netz.

Was mich noch interessiert: Wenn man ein BHKW hat, mit etwa 150-200 kW, 
dass auf der Niederspannungsebene einspeißt, währe es theoretisch 
möglich, dass man bis hinauf ins Hochspannungsnetz einspeist, wenn die 
Leistung nicht regional aufgebraucht wird?
Oder sind die Trafoverluste bei den großen Umspanntrafos bei 
"umgekehrtem Betrieb" so groß, dass die 150 kW schon durch die Verluste 
draufgehen würden?

Momentan ist das Netz ja auf "Zentralversorgung" ausgelegt. Durch die 
Maßnahmen der Regierung wird aber immer mehr "dezentralisier", es kommen 
ja immer mehr "Kleinerzeuger" ans Netz.

von Sven P. (Gast)


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Bei vielen Übertragungsstrecken ist im Blitzfangseil auch noch eine 
Glasfaser zu Überwachungs-/Steuerzwecken integriert.

von Sven (Gast)


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Wie ist das eigentlich mit der Phasenverschiebung im Netz?
Wenn man jetzt ein komplexes Netz hat, wie es ja der Fall ist, treten ja 
sicherlich auch Phasenverschiebungen durch unterschiedliche Weglängen 
auf.
Die Wellenlänge bei 50 Hz ist zwar schon groß, aber auch nur etwa 6000 
km, mit Verkürzungsfaktor noch weniger.
Lambda/4 währe somit nur ca 1000-1500 km, was auf Europäischer Ebene ja 
erreicht wird.

hat man extra Phasenschiebers-Drosseln o.ä oder vermeidet man es, das so 
zu schalten, dass Ringe entstehen?

von Mine Fields (Gast)


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Sven schrieb:
> Was mich noch interessiert: Wenn man ein BHKW hat, mit etwa 150-200 kW,
> dass auf der Niederspannungsebene einspeißt, währe es theoretisch
> möglich, dass man bis hinauf ins Hochspannungsnetz einspeist, wenn die
> Leistung nicht regional aufgebraucht wird?

Selbst größere Windkraftanlagen arbeiten mit 690V Netzspannung, und die 
haben meistens ja noch mehr Leistung.

von Ralph B. (rberres)


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Sven schrieb:
> hat man extra Phasenschiebers-Drosseln o.ä oder vermeidet man es, das so
>
> zu schalten, dass Ringe entstehen?

Ich meine mal was gehört zu haben das es in Trafos eine Zick-Zack 
Schaltung gibt, mit denen man irgendwie Phasenverschiebungen im 30° 
Raster erzeugen kann. Aber da fragst du besser jemanden der sich in 
Hochspannungsnetze wirklich auskennt. Die Information hane ich aus einen 
uralten Buch über Hochspannungstechnik mal gelesen.

Ralph Berres

von Sven (Gast)


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Stefan L. schrieb:
> Selbst größere Windkraftanlagen arbeiten mit 690V Netzspannung, und die
> haben meistens ja noch mehr Leistung

Auch die digen "Megawatt" Teile? 1 MW bei 690V Drehstrom währen aber 
auch nur ca 500A pro Phase, was durchaus realistisch erscheint.

von Mine Fields (Gast)


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Sven schrieb:
> Auch die digen "Megawatt" Teile? 1 MW bei 690V Drehstrom währen aber
> auch nur ca 500A pro Phase, was durchaus realistisch erscheint.

Ja, auch die. Das liegt daran, dass für diese Spannungen noch relativ 
günstige Leistungselektronik verfügbar ist.

von Frank X. (flt)


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Sven schrieb:
> hat man extra Phasenschiebers-Drosseln o.ä oder vermeidet man es, das so
> zu schalten, dass Ringe entstehen?

Es gibt Kompensationsdrosseln(RWE-Sprech:"Ladespule").
Allerdings dienen diese zur Kompensation des kapazitiven Verhaltens der
Freilleitungen und Kabel.
Im Englischen auch als "Shunt Reactor" bezeichnet.

Die notwendigen Blindleistungen sind schon recht gross.
Bei der Berliner 400kV Diagonale im Untergrund wird eine Drossel von 
mehr als 100MVA gebraucht.

http://de.wikipedia.org/wiki/380-kV-Transversale_Berlin

mfg

von Frank X. (flt)


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Ralph Berres schrieb:
> Sven schrieb:
>> hat man extra Phasenschiebers-Drosseln o.ä oder vermeidet man es, das so
>>
>> zu schalten, dass Ringe entstehen?
>
> Ich meine mal was gehört zu haben das es in Trafos eine Zick-Zack
> Schaltung gibt, mit denen man irgendwie Phasenverschiebungen im 30°
> Raster erzeugen kann. Aber da fragst du besser jemanden der sich in
> Hochspannungsnetze wirklich auskennt. Die Information hane ich aus einen
> uralten Buch über Hochspannungstechnik mal gelesen.
>
> Ralph Berres

Die Zickzack-Schaltung verteilt eine einphasige Belastung auf zwei
Schenkel des Kerns und damit auf 2 Phasen der Oberspannung.

Das kostet zwar Wickelraum, ist aber noch günstiger als die Oberspannung
als Dreieck auszuführen.

mfg

von Ralph B. (rberres)


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Frank Xy schrieb:
> Die Zickzack-Schaltung verteilt eine einphasige Belastung auf zwei
>
> Schenkel des Kerns und damit auf 2 Phasen der Oberspannung.

Dann stelle ich jetzt die selbe Frage. Wie gleicht man 
Phasenverschiebungen im Netz auf Grund unterschiedliche Längen aus?

von Frank X. (flt)


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Ralph Berres schrieb:
> Frank Xy schrieb:
>> Die Zickzack-Schaltung verteilt eine einphasige Belastung auf zwei
>>
>> Schenkel des Kerns und damit auf 2 Phasen der Oberspannung.
>
> Dann stelle ich jetzt die selbe Frage. Wie gleicht man
> Phasenverschiebungen im Netz auf Grund unterschiedliche Längen aus?

Sind damit Verschiebungen im Sinne von Laufzeitunterschieden gemeint?

mfg

von Ralph B. (rberres)


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Frank Xy schrieb:
> Sind damit Verschiebungen im Sinne von Laufzeitunterschieden gemeint?

In erster Linie mal ja. Aber auch sonstige irgendwie auftretene 
Phasenverschiebungen.

Bei 120° kann man ja einfach die Leiterseile um eins weiter drehen. Aber 
was mit Phasendrehungen < 120° ?

Ralph Berres

von Frank X. (flt)


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Ralph Berres schrieb:
> Frank Xy schrieb:
>> Sind damit Verschiebungen im Sinne von Laufzeitunterschieden gemeint?
>
> In erster Linie mal ja. Aber auch sonstige irgendwie auftretene
> Phasenverschiebungen.
>
> Bei 120° kann man ja einfach die Leiterseile um eins weiter drehen. Aber
> was mit Phasendrehungen < 120° ?
>
> Ralph Berres

Wodurch sollten die auftreten?
Klar ist natürlich dass man aufpassen muss wegen der Schaltgruppen der 
Trafos. Verschiedene Kennzahlen kann man nicht parallelschalten(ausser 5 
und 11 - aber das ist ein Sonderfall).

mfg

von Sven (Gast)


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Durch die Länge der Leitung tritt ja auch eine Phasenverschiebung auf.

Bei KM 0 währe die Spannung gerade am Nulldurchgang, bei Lambda/4 währe 
sie auf ihrem Maximum.
Bei Lambda/2 währe sie gegenphasig.

Da müsste man also einen Phasenschieber haben, um das wieder 
zusammenschalten zu können.

von Sven (Gast)


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Also sagen wir, man hätte einen Ring. Der eine Weg geht direkt, der 
andere Weg ist ein paar 100 km länger. Da macht sich die 
Laufzeit/Phasenverschiebung dann ja schon bemerkbar. Wie wird das 
zusammengeschaltet?

von U. B. (Gast)


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> Wie wird das zusammengeschaltet?

Über Drosseln (?).

So kenne ich das jedenfalls von einem Grossstadtnetz, in dem der ein
110 kV-Ring auf der einen Seite über Freileitungen, auf der anderen 
Seite über Kabel ( höherer Kapazitätsbelag ) geschlossen wird.

von Frank X. (flt)


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U. B. schrieb:
>> Wie wird das zusammengeschaltet?
>
> Über Drosseln (?).
>
> So kenne ich das jedenfalls von einem Grossstadtnetz, in dem der ein
> 110 kV-Ring auf der einen Seite über Freileitungen, auf der anderen
> Seite über Kabel ( höherer Kapazitätsbelag ) geschlossen wird.

Das werden wohl die erwähnten "Ladespulen/Shunt Reactor" sein.


mfg

von MaWin (Gast)


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> Wie wird das zusammengeschaltet?

Bei ganz langen Leitungen per Gleichstrom, HGÜ,
das hat noch mehr Vorteile die dann den Aufwand
für Wechselrichter/Gleichrichter kompensieren.

von eProfi (Gast)


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Auch wenn der Thread schon älter ist, hier ein paar wichtige 
Stichpunkte:

> Höchstspannungsnetze werden sehr oft nicht starr geerdet, sondern
> über eine Sternpunktdrossel. Frage mich aber nicht warum.
Weil sich bei einem Erdschluss aus der Kapazität der beiden 
verbleibenden Leitern und der Drossel ein 50Hz-Schwingkreis bildet, der 
den Erdschlussstrom gegen Null sinken lässt --> evtl. Lichtbogen reißt 
ab, Netz kann weiter betrieben werden.
Wird meist bei 20  110  220 kV-Leitungen verwendet, bei 400kV ist der 
Isolationsaufwand zu groß.
http://de.wikipedia.org/wiki/Petersenspule --> Erdschlusskompensation, 
Resonanzsternpunkterdung (RSPE)
http://de.wikipedia.org/wiki/Netzschutz
http://de.wikipedia.org/wiki/Sternschaltung
http://de.wikipedia.org/wiki/Fehlerarten_in_Drehstromsystemen
http://de.wikipedia.org/wiki/Automatische_Wiedereinschaltung (AWE)

Autor:  Frank Xy (flt)  Datum: 04.06.2011 13:30
> Bei den 420kV Trafos mit denen ich zu tun habe ist der 1N als
> 230kV Durchführung ausgeführt.
> Allerdings habe ich noch keine Petersenspule für 420kV gesehen.
> Daher denke ich dass starr geerdet wird.
Im 420kV-Netz muss die Petersen "nur" 242kV aushalten, wird jedoch so 
gut wie nie verwendet.

NOSPE = niederohmige Sternpunkterdung
KNOSPE = Kurzzeitig niederohmige Sternpunkterdung

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