Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Schutzdioden beim AVR für reguläre Schaltung nutzbar?


von Ben _. (burning_silicon)


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Hallo!

Ich hab im Datenblatt des AVR (ATMega, ATTiny) nichts zu dem Thema 
gefunden, vielleicht weiß es jemand hier.

Ich hab das "Problem", daß ich mit einem AVR direkt über einen 
hochohmigen Widerstand (220-470 Kilo-Ohm) an der Netzspannung messen 
möchte (Nulldurchgangserkennung). Die Spitzenspannung von 330V wird das 
Pin sicherlich über die 5V Vcc anheben, sodaß ich alles was "zuviel" ist 
in Richtung der 5V Vcc ableiten möchte. Dort ist es nicht ganz verloren 
wie in einer Z-Diode, sondern versorgt wenigstens noch teilweise den µC.

Kann ich dafür die Clamp-Dioden der Pins nutzen die ein AVR intern haben 
sollte oder ist's besser noch eine 1N4148 z.B. extern dranzupacken?

von harrie (Gast)


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Hallo Ben,

dafür gibt's sogar eine "application note" AVR182: Zero Cross Detector:
http://www.atmel.com/dyn/resources/prod_documents/doc2508.pdf

Gruß, harrie

von Reiner (Gast)


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Probiers mit einer Shottky Diode. Eine 1N4148 hat zu viel 
Spannungsabfall.
Außerdem machen die internen Schutzdioden manchmal probleme wenn sie 
leitend werden. Speziell bei den Analogeingängen darf am selben Port 
keine der Dioden leitend werden weil dann der AD-Wandler (bzw. der 
Multiplexer) nicht mehr richtig funktioniert. Es macht auch keinen 
Unterschied wenn es eine Schutzdiode von einem Pin am selben Port ist, 
der als Digitaleingang verwendet wird.

Also ich würde eine Shottkydiode verwenden. Dann sehe ich bei genügend 
großem Widerstand kein Problem.

von Dudel (Gast)


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Finde die app Note von Atmel gewagt, aber cool.

von Ben _. (burning_silicon)


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danke harry! sehr interessant, auch daß die sogar 1M-Ohm dafür benutzen.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Ben _ schrieb:
> auch daß die sogar 1M-Ohm dafür benutzen.
Benutze bei der bei uns üblichen Spannung 230V besser 2 Widerstände 
hintereinander...
Stichwort: Spannungsfestigkeit

von Laszlo H. (laszlo_h)


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Grundsätzlich würde ich abraten, einen direkt µC an eine "heiße" Leitung 
anzuschließen. Ich sage nicht, dass es nicht geht, aber es gibt nichts 
schöneres, als wenn man dann in die Schaltung hinein greift (wegen, "Ist 
eh nur 5V für den µC drinnen"). Oder aber einen avrdragon anschließt und 
sich über den Rauch wundert.

Ein Optokoppler, zwei Widerstände und eine Diode (siehe zB [1]) für die 
Nulldurchgangerkennung und ein Printtrafo mit einem 7805-Grundschaltung 
erleichtern einem das Leben.

just my 2 cents
Laszlo

[1] Beitrag "optokoppler dimensionierung grundlagen"

von Ben _. (burning_silicon)


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@lothar
Ist mir klar, trotzdem danke für den Tip! Ich werd 2x510k verwenden und 
schauen was passiert. Den 1meg in der Masse kann ich mir sogar sparen, 
die Masse liegt durch eine Vollbrückenschaltung sowieso immer mit dem 
"niederen" Potential an Masse.

von Ulrich (Gast)


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Wenn man zusätzliche Dioden wie 1N4148 nutzen will, geht das auch. Man 
muss dann nur den Schutz 2 Stufig machen und nochmal etwa 1-10 K 
zwischen die auf -0,7 bis 5,7 begrenzte Spannung und dem Eingang haben.

von Ben _. (burning_silicon)


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Na. Den EMP einer Kernwaffe muß es nicht überstehen wenn die Druckwelle 
drei Sekunden später sowieso Geschnetzeltes draus macht.

Und außerdem versau ich mir mit 10k nach Masse die 
Eingangsempfindlichkeit, 10k nach Plus und es funktioniert nicht mehr.

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