Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 220V Schalter mit sehr wenig Verlusten, für Energy Harvesting Anwendung


von Dennis (Gast)


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Hallo!

Ich hoffe Ihr könnt mir helfen! :)
Also ich hab einen kleinen Projekt an der Uni angefangen, das mit Solar 
Energy Harvesting verbunden ist und zwar im Innenraum. Dazu hab ich 
schon einiges recherchiert, Solarzellen ausgemessen usw. Aber ich komme 
über 1 Problem nicht hinweg: ich soll mit Hilfe dieser Solar Schaltung 
einen Aufweckempfänger betreiben(das ist kein Problem, Leistung reicht 
aus) und dieser Aufweckempfänger soll einen Schalter steuern der 220V 
(Steckdose) schalten kann.
Dabei hab ich schon einiges daran gedacht: ein Relais passt nicht- zu 
hohe Verlustleistung (ich muss diese sehr gering halten -µW Bereich), 
ein Thyristor ist nicht für Wechselspannung geeignet, ein normaler Triac 
braucht einen Haltestrom von einigen mA den ich mit der Schaltung nur 
kurz liefern kann. Ich bin am verzweifeln... Brauche schnell einen Rat 
:)
PS: ich häng noch eine kleine Zeichnung an, die alles verdeutlicht.
PS2: es ist zur Zeit ein Entwurf, deswegen verzeiht mir die 
Ungenauigkeiten.

von Dennis (Gast)


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auch Vielen Dank im Voraus!
mfg Denis

von Route_66 (Gast)


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Hallo!

Ich kann Dein Problem trotz Zeichnung leider nicht verstehen. Meinst Du 
möglichst geringe Ansteuerleistung oder geringe Schaltverluste?

In welchem Land ist Eure Uni - dass es da 220V gibt?

von Franz B. (byte)


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Über Motzfet+Brückengleichrichter Schalten? Unschöne Verluste im 
Leistungszweig, dafür fast leistungslos bei der Ansteuerung. Aber dafür 
sollte es auch spezielle SSR's geben

von raketenfred (Gast)


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Wie oft muss die Steckdose denn schalten?!

Relais sind wirklich Stromfresser, aber was hälst du von 
Solidstaterelais?!
Genaue Werte zu den Dingern kenne ich nicht, aber die brauchen ja nur 
bei jedem Umschalten einen Puls.
Ggf kann man auch den Strom aus dem Relais, wenn das Magnetfeld abgebaut 
wird, wieder Speichern(wird ja normalerweise nur durch eine Diode 
kurzgeschlossen)

mfg

von Patrick (Gast)


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Route_66 schrieb:
> In welchem Land ist Eure Uni - dass es da 220V gibt?

Das frag ich mich auch - meines Wissens gibt es zumindest in ganz Europa 
bistabile Relais. Noch energieeffizienter geht's wahrscheinlich nur noch 
mit Hexerei.

von Schaltungswächter (Gast)


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Tipp, bistabiles Relais und Solarbetrieb:
Da er nicht wissen kann ob die Ladung wieder aufgefrischt wird nachdem 
er das Relais eingeschalten hat, sollte er immer einen 2. Kondensator 
geladen haben um auch 100% wieder ausschalten zu können.

von Peter II (Gast)


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Schaltungswächter schrieb:
> Da er nicht wissen kann ob die Ladung wieder aufgefrischt wird nachdem
> er das Relais eingeschalten hat, sollte er immer einen 2. Kondensator
> geladen haben um auch 100% wieder ausschalten zu können.

es geht auch einfacher! Es stehen ja 220V(230V) zur verfügung. Warum 
sollte man also die Energie für die Schaltvorgang aus dem Kondensator 
nehmen? Es sollte doch wohl reichen das bistatible relay mit einem 
mosfest mit hilfe der Netzspannung zu schalten. Es geht doch bestimmt 
nur darum das im Standby kein Strom verbraucht wird.

von Dennis (Gast)


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Hallo! Danke für die vielen Antworten!
das mit 220V hab ich mich verschrieben, natürlich gehts um eine normale 
Steckdosenspannung 230V 50Hz.

Route_66 schrieb:
> Ich kann Dein Problem trotz Zeichnung leider nicht verstehen. Meinst Du
> möglichst geringe Ansteuerleistung oder geringe Schaltverluste?

Was für mich am wichtigstem ist, das sind die geringen Schaltverluste.
eine Ansteuerung ist in gewissen Grenzen realisierbar, denn Supercap 
würde bei Entladung guten Strom liefern, aber auch nur kurze Zeit.

Das Projekt ist halt nur ein Demonstrator System, ich muss zeigen, dass 
es geht-es schaltet und das es sehr wenig Standby Verbrauch hat.

Hm bistabiles Relais, muss ich mir angucken, danke!

von MaWin (Gast)


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Tip: Lass die Solarzelle weg, über dem offenen Schalterkontakt
kommt man direkt an preiswerte 230V~ auch im Dunklen. Das
bistable Relais ist natürlich sinnvoll, wenn man den
Energieverbrauch im EIN-Zustand möglichst gering halten will
und nicht all zu oft umschalten muss.

Ich weiß, enery harvesting ist gerade in Mode, aber grober Unfug,
weil alleine die Solarzelle in dieser Anwendung unter so schlechten
Beleuchtungsverhältnissen ein VIELFACHES der Energie in der
Herstellung kostet, als damit zu sparen wäre.

Rechne das also einfach mal aus, bevor du dem Modegekreische der
Dumpfbacken hinterherrennst.

von Εrnst B. (ernst)


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Dennis schrieb:
> ich muss zeigen, dass
> es geht-es schaltet und das es sehr wenig Standby Verbrauch hat.

d.H. der Verbrauch während des Schaltens ist egal?

Also: Triac, Gate-Strom aus dem Netz entnehmen wäre i.O.?

Bei "Aus" würde dem Netz kein Strom entnommen, bei "Ein" halt einige mA 
Gatestrom, die aber nicht ins Gewicht fallen, weil der Triac sowieso 
z.B. einen dicken Heizlüfter einschaltet?

von Dennis (Gast)


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MaWin schrieb:
> Tip: Lass die Solarzelle weg, über dem offenen Schalterkontakt
> kommt man direkt an preiswerte 230V~ auch im Dunklen. Das
> bistable Relais ist natürlich sinnvoll, wenn man den
> Energieverbrauch im EIN-Zustand möglichst gering halten will
> und nicht all zu oft umschalten muss.
>
> Ich weiß, enery harvesting ist gerade in Mode, aber grober Unfug,
> weil alleine die Solarzelle in dieser Anwendung unter so schlechten
> Beleuchtungsverhältnissen ein VIELFACHES der Energie in der
> Herstellung kostet, als damit zu sparen wäre.
>
> Rechne das also einfach mal aus, bevor du dem Modegekreische der
> Dumpfbacken hinterherrennst.

Das Problem ist, dass ich die Solarzelle nicht weglassen darf. Denn das 
ist ja das Kernthema des Projektes, das wurde mir so vorgegeben. 
Natürlich ist es kein besonders praktischer Ansatz, Solarzelle zu 
betreiben, wenn man alles aus der Steckdose holen kann, aber das soll 
auch nur ein Demonstrator für Solar Energy Harvesting sein. D.h. das 
Prinzip des Demonstrators kann später dann auch für andere sinnvollere 
Aufgaben angewandt werden.

von Dennis (Gast)


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Εrnst B✶ schrieb:
> Dennis schrieb:
>> ich muss zeigen, dass
>> es geht-es schaltet und das es sehr wenig Standby Verbrauch hat.
>
> d.H. der Verbrauch während des Schaltens ist egal?
>
> Also: Triac, Gate-Strom aus dem Netz entnehmen wäre i.O.?
>
> Bei "Aus" würde dem Netz kein Strom entnommen, bei "Ein" halt einige mA
> Gatestrom, die aber nicht ins Gewicht fallen, weil der Triac sowieso
> z.B. einen dicken Heizlüfter einschaltet?

Idealerweise soll ich eigentlich nichts aus der Steckdose entnehmen, 
ausser das geht anders nit.
Verbrauch während des Schaltens wäre nur duch Supercap begrenzt, kurzer 
Schaltvorgang entlädt teilweise den Kondensator das dann wieder von dem 
harverster geladen wird. Was mir bei triac Sorgen macht, ist der 
Haltestrom der mit einigen mA deutlich über erlaubten Verluststromliegen 
würde.

von Εrnst B. (ernst)


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Dennis schrieb:
> Das Problem ist, dass ich die Solarzelle nicht weglassen darf. Denn das
> ist ja das Kernthema des Projektes, das wurde mir so vorgegeben.

Dann machs wie die Chinesen bei ähnlichen Vorgaben: Batterie verbauen, 
dunkel lackiertes Glas als Solarzellen-Attrappe ins "Two-Way-Power" 
Taschenrechnergehäuse.
Fällt erst nach vielen vielen Jahren auf, wenn die Batterie leer ist.

Zurück zum Thema: Darf deine Schaltung auf Netzpotential liegen, oder 
brauchst du galv. Trennung?
Mosfets im Brückengleichrichter wurde schon vorgeschlagen, evtl. 
antiseriell verschaltete FETs (Source an Source an GND, Gate an Gate an 
Steuersignal, Drains zu Netz und Last)?

von MaWin (Gast)


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> Das Problem ist, dass ich die Solarzelle nicht weglassen darf. Denn das
> ist ja das Kernthema des Projektes, das wurde mir so vorgegeben

Spitzenidee.

Die dummen deutschen Unis.

Dann rechne wenigstens in der Arbeit aus, wie viel Energie die Bauteile
in der Herstellung gekostet haben, und wie viel sie im Laufe ihres 
Lebens einsammeln, damit der dumme Prof wenigstens ein mal erfährt, 
welchen
Humug er hier verfolgt.

von Εrnst B. (ernst)


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Dennis schrieb:
> Was mir bei triac Sorgen macht, ist der
> Haltestrom der mit einigen mA deutlich über erlaubten Verluststromliegen
> würde.

Moment... Besteht da vielleicht ein Missverständnis über die 
Funktionsweise des Triacs?

Der Haltestrom fliesst durch die A1/A2 Anschlüsse, also immer vom Netz 
durch die Last. Geräte die weniger Strom Verbrauchen, lassen sich mit 
einem Triac nicht schalten.

Nur der Zündpuls ins Gate könnte überhaupt aus deinem 
Harvesting-Kondensator kommen, und muss auch nicht die ganze Zeit 
anliegen. Einige 100ns am Begin jeder Halbwelle könnte schon reichen. 
Ggfs aber den Zündpuls einige Male wiederholen, wenn "Fehlzündungen" ein 
Problem wären.

von Dennis (Gast)


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Εrnst B✶ schrieb:
> Dennis schrieb:
>> Das Problem ist, dass ich die Solarzelle nicht weglassen darf. Denn das
>> ist ja das Kernthema des Projektes, das wurde mir so vorgegeben.
>
> Dann machs wie die Chinesen bei ähnlichen Vorgaben: Batterie verbauen,
> dunkel lackiertes Glas als Solarzellen-Attrappe ins "Two-Way-Power"
> Taschenrechnergehäuse.
> Fällt erst nach vielen vielen Jahren auf, wenn die Batterie leer ist.
>
> Zurück zum Thema: Darf deine Schaltung auf Netzpotential liegen, oder
> brauchst du galv. Trennung?
> Mosfets im Brückengleichrichter wurde schon vorgeschlagen, evtl.
> antiseriell verschaltete FETs (Source an Source an GND, Gate an Gate an
> Steuersignal, Drains zu Netz und Last)?

 Schaltung selbst, soll keinen Netzpotential haben
ich baue ja "Energy Management" für den Aufweckempfänger und den 
Schalter auf Basis der vom Harvester gespeicherten Energie.
Das mit SSR klingt gut denk ich.

PS: Sorry wenn ich mich hier wiederhole, bei so vielen Antworten kann 
man die Übersicht verlieren. Und Danke nochmal für eure Versuche mir zu 
helfen!

von Dennis (Gast)


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Εrnst B✶ schrieb:

> Moment... Besteht da vielleicht ein Missverständnis über die
> Funktionsweise des Triacs?
>
> Der Haltestrom fliesst durch die A1/A2 Anschlüsse, also immer vom Netz
> durch die Last. Geräte die weniger Strom Verbrauchen, lassen sich mit
> einem Triac nicht schalten.
>
> Nur der Zündpuls ins Gate könnte überhaupt aus deinem
> Harvesting-Kondensator kommen, und muss auch nicht die ganze Zeit
> anliegen. Einige 100ns am Begin jeder Halbwelle könnte schon reichen.
> Ggfs aber den Zündpuls einige Male wiederholen, wenn "Fehlzündungen" ein
> Problem wären.

Ja ich dachte den Haltestrom soll meine Schaltung ständig liefern, dann 
streiche ich den Triac nicht ganz raus! danke! Jedoch hab ich gelesen, 
dass Triacs teilweise komplizierte Vorschaltung brauchen (einen Diac, 
einige Vorwiederstände etc.)

von Εrnst B. (ernst)


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Dennis schrieb:
> Das mit SSR klingt gut denk ich.

dir ist klar, dass die einen Optokoppler enthalten, und du eine LED aus 
deinem mühsam geerntetem Strom (dauer-)leuchten lassen musst?

Und dass diese ihren Triac-Gatestrom "einfach so", ungeharvestet, aus 
dem Netz entnehmen?

Klar, ist dann nur "ein Bauteil", aber das was intern verbaut ist, 
widerspricht doch ziemlich deiner Aufgabenstellung.

von Dennis (Gast)


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Εrnst B✶ schrieb:
> Dennis schrieb:
>> Das mit SSR klingt gut denk ich.
>
> dir ist klar, dass die einen Optokoppler enthalten, und du eine LED aus
> deinem mühsam geerntetem Strom (dauer-)leuchten lassen musst?
>
> Und dass diese ihren Triac-Gatestrom "einfach so", ungeharvestet, aus
> dem Netz entnehmen?
>
> Klar, ist dann nur "ein Bauteil", aber das was intern verbaut ist,
> widerspricht doch ziemlich deiner Aufgabenstellung.

Hm das mit Optokoppler wusste ich nicht.
Ich denke wenn Triac-Strom aus dem Netz kommen würde, wäre das nicht 
ganz so kritisch, denn ich muss nur im "Leerlauf" wenig Leistung 
verbraten. Und wenn die Schaltung nicht anders realisierbar wäre, könnte 
mein Betreuer un ich damit leben, dass im geschaltetem Zustand Strom aus 
der Steckdose entnommen wird (muss das aber noch klären.
Aber jetzt bin ich verwirrt, Ernst, was würden Sie aus Erfahrung für die 
beste Lösung halten?

von Schaltungswächter (Gast)


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Bis auf MOSFET und bistabiles Relais brauchen die Schalter ständig 
Strom.

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