Hallo, ich habe mich in Eagle eingearbeitet und nun möchte ich meine erste zweilagige Platine machen. Habe ein paar Bauteile u.a. OPVs, Linearregler, kleine Controller Ics, Hühnerfutter. Der Schaltplan war kein Problem nur habe ich große Probleme mit dem Placing und infolgedessen auch mit dem Routen. Hat jemand eine Internetseite wo das mit dem Placen mal erklärt ist? Ich meine wie man dabei am besten vorgeht, also zuerst Spannungsversorgungen der ICs usw. Oder gibt es dafür kein Schema? Mache mir einen Knoten ins Hirn, wie das so funktionieren könnte... :( Vielen Dank!
Hast Du schon http://www.mikrocontroller.net/articles/Richtiges_Designen_von_Platinenlayouts gelesen? void* schrieb: > Hat jemand eine Internetseite wo das mit dem Placen mal erklärt ist? > Ich meine wie man dabei am besten vorgeht, also zuerst > Spannungsversorgungen der ICs usw. Platzieren tut man Bauteile. Spannungsversorgung von ICs sind Leiterbahnen. Mein Senf dazu: Bauteile in weiträumig verteilten Funktionsgruppen anordnen, und dort so platzieren, dass die Rat-Lines möglichst wenig wirr aussehen. Dann ein paar Rat-Lines "aufräumen", indem man einfache Leiterbahnen zieht. Mit zunehmendem Fortschritt wird das schwieriger, und man muss einige der zuerst erstellten Leiterbahnen löschen und neu verlegen, um für weitere Platz zu schaffen. Dann kommt man zu dem Punkt, wo man merkt, dass man Bauteile drehen oder verschieben muss, um weiter zu kommen. Dazu muss man wieder jede Menge Leiterbahnen löschen und anders neu verlegen. Das geht immer so weiter. Wenn die Funktionsgruppen in sich halbwegs hinhauen, kann man versuchen, sie näher zusammen zu schieben und so zu puzzlen, dass sie räumlich zueinander passen. Dann geht wieder das Verbinden mit Leiterbahnen los, und die Funktionsgruppen müssen nochmals geändert werden, um besser zueinander zu passen. Wenn dann alle Leiterbahnen stehen, und keine Rat-Lines mehr übrig sind, geht es ans Optimieren. Dabei fallen einem Leiterbahnzüge auf, die ganz anders verlegt werden können usw.. Es ist ein Spiel, das man ewig weiter machen könnte, wenn man sich nicht irgendwann dafür entscheidet, dass das Ergebnis jetzt ausreicht. Das alles ist nur als grober Rahmen zu verstehen. Z.B. überlegt man beim Layouten der einzelnen Funktionsgruppen im Hinterkopf schon, wie die später zu verbinden sind. Den Königsweg gibt es wohl nicht. Die Strategie wird auch dadurch beeinflusst, ob besonders große Teile dabei sind, ob z.B. zwischen digitalen und analogen Signalen unterschieden werden muss, wie manche platziert werden müssen (Buchsen z.B.), ob die Dimensionen der Leiterplatte vorgegeben sind oder man es einfach nur "möglichst klein" machen will, usw.. Betrachte es als Logik-Spiel wie Minesweeper, Griddler oder besser Sokoban. :-)
Also viel Erfahrung habe ich nicht. Aber meine ersten Platinen sind von Hand entstanden. Das tut zwar oftmals ziemlich weh, aber nach einiger Übung schafft man es, kleine Layouts ohne Drahtbrücken zu routen. Letztere lassen sich in den meisten Fällen vermeiden, wenn man eine optimale Lösung anstrebt. Wichtig bei Eagle: Nie den Autorouter benutzen. Die Undo-Funktion ist hier nämlich unwirksam. Einmal versehentlich geklickt, und deine ganze Arbeit ist für die Katz. Außerdem versagt der Router schon bei kleinen Layouts und baut umständlichst irgend eine funktionierende Lösung zusammen, die sich zwar an die Designrules hält, aber dennoch wirklich furchtbar aussieht (komisch, Techniker stören sich daran, obwohl es eine eher optische Frage ist). Wenn ich anfange zu Routen, stelle ich mir die Frage: Welche Bauteile MÜSSEN eine bestimmte Position besitzen; z.B. Potentiometer, oder ICs mit Kühlung? Daher werden diese Bauteile von Hand erstmal an die richtige Position gebracht. Abstand für Bohrlöcher nicht vergessen. Dann gehe ich weiter so vor, dass ich erstmal das Bauteil mit den meisten Kontakten in die Mitte schiebe (z.B. Operationsverstärker). Wenn dieses Bauteil Kondensatoren braucht, dann sollten sie möglichst nahe am IC sein. Also kommen diese als nächstes. Jetzt hat man schonmal eine solide Grundlage. Alle anderen Teile würde ich dann - wie mein Vorredner schon sagte - in logische Gruppen unterteilen. Ein PI-Filter beispielsweise sollte nicht über das ganze Layout verteilt sein. Ein Tiefpass/Hochpass sollte auch nicht unbedingt eine große räumliche Distanz einnehmen. Es kann sonst zu parasitären Schwingungen und Effekten kommen, die die Schaltung zwar funktionieren lassen, aber halt wie. Ich habe diese Erfahrung erst bei meinem Vorverstärker gemacht. Der Abstand zwischen Potentiometer, Filter und Operationsverstärker war vielleicht 5 cm. Trotzdem schwingt das Teil wie ein Dampfer bei Sturm. Weniger kritische Bauteile würde ich demnach nach außen hin anordnen (z.B. Vorwiderstände, Entkoppelkondensatoren, Schutzdioden, Gleichrichter). Wenn man dies gewissenhaft macht, und die Kernanordnung steht, so wird das Layout von Haus aus nicht sonderlich groß. Mit ein bisschen Übung kann man es an dieser Stelle sogar wagen, den Autorouter einzusetzen, um den restlichen Schrott zu verteilen. Damit habe ich bisher eigentlich keine schlechten Erfahrungen gemacht. Letzter wichtiger Punkt: Die Masse! Gerade bei Audioschaltungen sollte man hier von Anfang an ein Konzept haben, um keine Brummschleifen zu bilden. Wie das geht, lässt sich im Wiki nachlesen. Zu guter Letzt fülle ich alle nicht belegten Bereich mit einer Massefläche aus. Das hat zwar keinen nennenswerten Effekt, spart aber unwahrscheinlich Ätzlösung und Zeit. Viel Spaß :-)
>Wichtig bei Eagle: Nie den Autorouter benutzen. Die Undo-Funktion ist >hier nämlich unwirksam Völliger Quatsch. Mit den Autorouter muss "Mann" umgehen können. Eagle ist zwar nur ein kleines "Malwerkzeug" - aber kleine Sachen gehen. Manni
Manni schrieb: >>Wichtig bei Eagle: Nie den Autorouter benutzen. Die Undo-Funktion ist >>hier nämlich unwirksam > > > Völliger Quatsch. Mit den Autorouter muss "Mann" umgehen können. > > Eagle ist zwar nur ein kleines "Malwerkzeug" - aber kleine Sachen gehen. > > Manni Was heißt, "Mann" mus damit umgehen können? Ich habe da keine sonderlich guten Erfahrungen gemacht und nur davor gewarnt, dass das, was geroutet wurde, nicht wieder rückgäng gemacht werden kann (es sei denn, man drückt vorher speichern, und dann auf laden). Außerdem sagte ich auch, dass der Router für wenige Bauteile gut genutzt werden kann. Oder habe ich irgendwas verpasst?
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