Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Suche: NPN Transistor mit möglichst kleinem VBE


von Daniel Düsentrieb (Gast)


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Schönen guten Tag!

Ich bin auf der Suche nach (Germanium)-Transistoren mit möglichst 
kleinem VBE – min. 0.3V, gerne weniger.

Hat jemand von euch Empfehlungen und/oder Bezugsquellen?

Danke + Guten Tag,
Daniel

: Verschoben durch Admin
von Klaus D. (kolisson)


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Warum denn ?

von Jens G. (jensig)


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> min. 0.3V, gerne weniger

Das widerspricht sich irgendwie ;-)

Ansonsten - gerade Ge-Transis haben eine rel. weiche Diodenkennlinie - 
je nach Strom kannste also auch ganz leicht unter 0,3V erreichen.

Ich würde mal sagen: einfach mal hier gucken:

http://category.alldatasheet.com/index.jsp?Searchword=GERMANIUM

Ob da aber so oft Ube mit angegegeben wird, glaube ich nicht.

von Ulrich (Gast)


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Germanium NPN Transistoren sind schon schwer zu bekommen. Auf Anhieb 
fällt mir da so etwa Wie AD161 ein. Ab es da mit VBE reicht, hängt vom 
Strom ab.

Vermutlich wird es aber eine andere bessere Lösung geben, z.B. mit einem 
J-FET oder MOSFET.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Ich glaub auch nicht, dass du das wirklich brauchst :-)
Falls doch: AC175 habe ich noch.

von (prx) A. K. (prx)


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Ulrich schrieb:

> Germanium NPN Transistoren sind schon schwer zu bekommen.

Nicht wirklich, wenn man genug Geld hat:
http://cgi.ebay.de/2-Stuck-NPN-Germanium-Transistoren-AC127-Valvo-M1190-/270762745641?pt=Bauteile&hash=item3f0ab79f29

von Tom (Gast)


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Leg den Emitter auf -0,5 Volt, dann kannst Du ihn mit ganz wenig 
Spannung an der Basis ansteuern.

von Markus (Gast)


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> Leg den Emitter auf -0,5 Volt, dann kannst Du ihn mit ganz wenig
> Spannung an der Basis ansteuern.

Stimmt das denn auch?

von Peter D. (peda)


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Ulrich schrieb:
> Germanium NPN Transistoren sind schon schwer zu bekommen.

Die Tschechen hatten früher nur NPN-Ge-Transistoren hergestellt.
Ein Radio aus DDR-Produktion mit Komplementärendstufe hatte daher einen 
HFO- und einen Tesla-Transistor.


Peter

von (prx) A. K. (prx)


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Peter Dannegger schrieb:

> Die Tschechen hatten früher nur NPN-Ge-Transistoren hergestellt.

Nanu? Die Standardtechnik bei Germanium war eigentlich PNP. Hat man das 
im Osten differenziert und die Tschechen waren für NPN zuständig und 
irgendwer anders für PNP?

von Grübler (Gast)


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A. K. schrieb:
> Nanu? Die Standardtechnik bei Germanium war eigentlich PNP.
>Hat man das im Osten differenziert und die Tschechen waren
>für NPN zuständig, die Polen(?) für PNP?

Durchaus möglich. war halt Planwirtschaft .

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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A. K. schrieb:
> Hat man das
> im Osten differenziert und die Tschechen waren für NPN zuständig und
> irgendwer anders für PNP?

Es gab zumindest teilweise gegenseitige Absprachen, wer was fertigt.
Thyristoren (richtig große) wurden Zeit im gesamten RGW (außer UdSSR)
lediglich von Tesla gefertigt.

Allerdings dröselte das dann über die Jahre auf, denn so richtig
wirklich als gemeinsamer Wirtschaftsraum hat der RGW dann doch nicht
funktioniert.  Während es in den 1970er Jahren Si-pnp-Transistoren
erstmal nur von Tesla gab (KF517, KFY16, KFY18), brachte das HFO in
den 1980er Jahren dann auch eigene Serien heraus.

Ge-npn ist jedoch meines Wissens in der DDR nie gefertigt worden.

(Was das RGW-Ausland im Gegenzug aus der DDR alles so importiert hat,
ist mir auch nicht wirklich bewusst, aber die IC-Palette gerade des
HFO war so schlecht nicht.)

von Grübler (Gast)


Angehängte Dateien:

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Jörg Wunsch schrieb:
> Es gab zumindest teilweise gegenseitige Absprachen,

Dazu dieser wirklich spannende Artikel

von Thomas R. (Gast)


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Daniel Düsentrieb schrieb:
> Ich bin auf der Suche nach (Germanium)-Transistoren mit möglichst
> kleinem VBE – min. 0.3V, gerne weniger.

Wenn ein Design sowas fordert, ist eis meistens ein schlechtes Design.

von (prx) A. K. (prx)


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Und nicht selten auch die falsche Frage.

von mein Gott (Gast)


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Ich habe einen LKW mit 20 Tonnen Zuladung und 1m³ Ladevolumen gebaut.
Jetzt suche ich Ladungen mit möglichst kleinem Volumen ( 1m³, gerne 
weniger)

von Wilhelm F. (Gast)


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Thomas R. schrieb:

> nn ein Design sowas fordert, ist eis meistens ein schlechtes Design.

Exakt. Das Design sollte unabhängig von solchen Dingen wie eine UBE 
sein. Das erkannten auch 1948 schon Shockley, Brittain und Bardeen sehr 
bald, und kurz darauf gab es bereits ordentliche Grundschaltungen. Wo 
will man denn da hin? Wann ist es zu klein, und wann zu groß? Sehr 
unexakte Anforderungen. Die Dinge biegt man sich mit Schaltungstechnik 
so hin, wie man sie braucht.

Aber im Ernst: Einen Si-Transistor kann man auch mit UBE 0,1V betreiben. 
Aber wo befinden sich denn da die restlichen Parameter? Sicher hinter 
dem Mond. Es wäre auch für mich mal theoretisch interessant, habe in den 
Bereichen nie gearbeitet. OK, laut dem Gumble-Poon-Modell hat man da 
vielleicht Abschwächung, anstatt Verstärkung. Denn die Funktion IB über 
UBE an sich ist ja stetig, vom Nullpunkt an. Die Diodenkenninie ist auch 
stetig, hat nicht plötzlich bei 0,6V einen Sprung. Das sieht nur in der 
Darstellung des Grafen mit den Achsenabmessungen so aus.

von Falk B. (falk)


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@mein Gott (Gast)

>Ich habe einen LKW mit 20 Tonnen Zuladung und 1m³ Ladevolumen gebaut.
>Jetzt suche ich Ladungen mit möglichst kleinem Volumen ( 1m³, gerne
>weniger)

Gold, Wolfram, Uran ;-)

@ OP

http://www.mikrocontroller.net/articles/Netiquette#Klare_Beschreibung_des_Problems

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Ich hätte hier noch ein Kubikmeterchen Iridium, das kriegste mit deinem 
20-Tonner nicht weg.

von Paul Baumann (Gast)


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Crazyhorse schrob:
>Ich hätte hier noch ein Kubikmeterchen Iridium, das kriegste mit deinem
>20-Tonner nicht weg.

Das ist der sogenannte Schwerpunkt.
;-)
MfG Paul

von Daniel Düsentrieb (Gast)


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Auch auf die Gefahr hin, dass ich jetzt gelyncht werde: Ich möchte einen 
Joule Thief bauen, um mit Solarzellen (vier mal 0.5V/200mA in Serie) — 
möglichst früh — eine AA-NiMH-Zelle zu laden.

Ich bin bei Google auf diese Seite gestossen: 
http://wiki.waggy.org/dokuwiki/electronics/joulethief-parts, die bei der 
Wahl der Bauteile helfen soll.

Dort findet sich folgende Formel (eigentlich um den Widerstand in der 
Schaltung zu bestimmen):
1
     (Input Voltage - Transistor VBE) * Transistor hFE 
2
R = ---------------------------------------------------
3
                    1.3 * Load Current

Deshalb bin ich auf der Suche nach "dem kleinen VBE", weil – zumindest 
nach meiner naiven Anfängersicht der Dinge – die Schaltung früher 
anlaufen kann.

von Falk B. (falk)


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@  Daniel Düsentrieb (Gast)

>nach meiner naiven Anfängersicht der Dinge – die Schaltung früher
>anlaufen kann.

Richtig, naiv. Ein Siliziumtransistor kann auch mit 0,4 oder 0,5V VBE 
arbeiten, dann antürlich nur mit sehr kleinen Strömen. Das reicht aber 
meist aus, um den Joule Thief anschwingen zu lassen.

Nimm einen BC337 oder was auch immer und es wird gut funktionieren. 
Probiers aus.

MfG
Falk

von Ulrich (Gast)


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Als ersten Schritt hat man schon mal die Möglichkeit einen PNP 
Transistor zu nehmen, die sind bei Germanium schon etwas einfacher zu 
bekommen.

Noch etwas weiter kommt man z.B. mit ein JFET.  LT hat da z.B. im AN113 
ein Schaltung mit drin, die ab 0,3 V arbeiten soll.

von Matthias (Gast)


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Daniel Düsentrieb schrieb:
> Auch auf die Gefahr hin, dass ich jetzt gelyncht werde: Ich möchte einen
> Joule Thief bauen, um mit Solarzellen (vier mal 0.5V/200mA in Serie) —
> möglichst früh — eine AA-NiMH-Zelle zu laden.

Guck dir mal die Kennlinie einer Solarzelle an. Unbelastet geht die 
Spannung auch bei geringer Einstrahlung ziemlich schnell hoch. Die 
entnommene Leistung ist bei niedriger Spannung (nahe am 
Kurzschlußbetrieb aber sehr gering. Es bring also leistungsmäßig deshalb 
wenig, der Zelle bei niedriger Spannung einen Strom zu entnehmen.

von Klaus D. (kolisson)


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Daniel Düsentrieb schrieb:
> Auch auf die Gefahr hin, dass ich jetzt gelyncht werde:

Düsentrieb, oh Düsentrieb,
Ich lese es gerade und falls du es gelesen haben solltest:
Die ertste Antwort auf deine Frage war meine. siehe :

Klaus De lisson schrieb:
> Warum denn ?

Ich, wie auch viele andere  Teilnehmer hatten es im Urin.
Daher wurde nun auch wieder soviel Text produziert.

Ich sag dir eines:
Wenn schon Joul Thief (und das mag spassig sein) dann schau lieber
auf das UCEsat Pararmeter als auf auf solchen Blödsinn wie UBE, da man 
eine Diodenstrecke nicht überlisten kann.

Gruss Klaus

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Und um die Aussage von Klaus abzuschließen: Zetex

von Klaus D. (kolisson)


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Abdul K. schrieb:
> Und um die Aussage von Klaus abzuschließen: Zetex

Um die Aussage von Abdul abzuschiessen:
Er hat rech mit ZETEX aber beim Joul Thief sollte es wohl vollkommen 
egal sein.

Klaus

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Böser Klaus!

Naja. Sinnvoll wäre es, die Zelle im Leerlauf einen Start-Kondi 
vollladen zu lassen. Bei einer Triggerschwelle wird der Wandler 
gestartet und versorgt sich dann aus dem Ausgang. Reicht die Leistung 
der Zelle nicht, wird dadurch zykliert. So ist sogar schwaches Licht 
noch teils nutzbar. Das ist einfach realisierbar.

Falls man nur hohe Spannungen haben will, ist der bessere Weg über LEDs 
als Solarfläche. Bringen aber nicht viel Leistung.

von Klaus D. (kolisson)


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und ein Freund von mir aus Arizona hat folgendes gemacht:

I recently finished (yet another) battery operated LED lamp project, 
this one 70 lumens, running from four AA cells.


http://cappels.org/dproj/1%20watt%20white%20LED%20power%20supply%20circuit/1%20watt%20white%20LED%20power%20supply%20circuit.shtml


Gruss Klaus

von Falk B. (falk)


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@  Abdul K. (ehydra) Benutzerseite

>Naja. Sinnvoll wäre es, die Zelle im Leerlauf einen Start-Kondi
>vollladen zu lassen. Bei einer Triggerschwelle wird der Wandler
>gestartet und versorgt sich dann aus dem Ausgang.

Hast du so ein Ding schon mal gebaut? Und mal gemessen? Es ist 
erstaunlich, bei wie wenig Spannung das startet. Und es macht indirekt 
diese "Selbstversorgung".

MfG
Falk

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Gebaut noch nicht, aber einige Überlegungen dazu angestellt. Hatte noch 
keine Verwendung.

von Klaus D. (kolisson)


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Defacto reicht doch ein Kondensator für den Startimpuls.
Danach versorgt es sich selbst.

Klaus

von Harald Wilhelms (Gast)


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Daniel Düsentrieb schrieb:
> Auch auf die Gefahr hin, dass ich jetzt gelyncht werde: Ich möchte einen
> Joule Thief bauen, um mit Solarzellen (vier mal 0.5V/200mA in Serie) —
> möglichst früh — eine AA-NiMH-Zelle zu laden.

Das geht auch ohne jede Zusatzschaltung. Wenn Du nur mit einer
einzigen Solarzelle arbeiten willst, kannst Du ja dieses IC
nehmen: http://www.st.com/internet/analog/product/251161.jsp
Gruss
Harald

von Rudi D. (rulixa)


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Daniel Düsentrieb schrieb:
> Schönen guten Tag!
>
> Ich bin auf der Suche nach (Germanium)-Transistoren mit möglichst
> kleinem VBE – min. 0.3V, gerne weniger.
>
> Hat jemand von euch Empfehlungen und/oder Bezugsquellen?
>
> Danke + Guten Tag,
> Daniel

AC127

von Klaus D. (kolisson)


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Daniel Düsentrieb,
ich muss mich entschuldigen. Ich hatte deinen Beitrag garnicht mehr
richtig durchgelesen, da sehr viele Beiträge bezüglich der Vbe
erschienen sind..
Ein wenig bist du auch selber Schuld, da die Fragestellung überhaupt
nix mit deiner Frage zu tun hat.

Du fragst ja:

Daniel Düsentrieb schrieb:
> um mit Solarzellen (vier mal 0.5V/200mA in Serie) —
> möglichst früh — eine AA-NiMH-Zelle zu laden.

... und das ist doch sooooo   einfach!!

Du hast nominal 2Volt , was dafür reicht eine Zelle zu laden.
Goggle mal nach "Shunt Regulator" und du wirst finden, was du suchst.
Alternativ wäre auch eine Suche nach "Power Zener" interessant.

Da lädt alles sofort ohne Verluste und schützt vor der Überladung.


Gruss Klaus

von Matthias (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Wenn Du nur mit einer
> einzigen Solarzelle arbeiten willst, kannst Du ja dieses IC
> nehmen: http://www.st.com/internet/analog/product/251161.jsp

Hast du für den SPV1040 auch eine Bezugsquelle für Kleinstückzahlen?
(außer Free-Samples)

von Harald Wilhelms (Gast)


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Matthias schrieb:
> Harald Wilhelms schrieb:
>> Wenn Du nur mit einer
>> einzigen Solarzelle arbeiten willst, kannst Du ja dieses IC
>> nehmen: http://www.st.com/internet/analog/product/251161.jsp
>
> Hast du für den SPV1040 auch eine Bezugsquelle für Kleinstückzahlen?
> (außer Free-Samples)

Nein. Wenn einer eine kennt, wäre ich auch an 1...2 Exemplaren 
interessiert.
Gruss
Harald

von Mathias (Gast)


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von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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So einen würde ich auch mal ausprobieren. Hatte LTC nicht was ähnliches?

von max (Gast)


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Suchst Du nicht einen Ge Transistor mit möglichst großen U be.

- 0,1 Volt > - 0,3 Volt

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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von Mike S. (drseltsam)


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Pollin hatte zumindest neulich noch Ge-Transis

von ERG (Gast)


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H.joachim Seifert schrieb:
> Ich hätte hier noch ein Kubikmeterchen Iridium, das kriegste mit deinem
> 20-Tonner nicht weg.

Wow siehe da ein Multimillionär^^. Glaub mir wenn du wirklich ein 
Kubikmeterchen Iridium hättest und zum abtransport zur verfügung stellen 
würdest, würde das auch in nen 20tönner passen, bei dem Preis kümmert 
sich nimand um überlast^^! Egal wenn der 20 tönner nacher im Eimer ist 
:D

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