Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Rigol DS1052E Rauschen normal?


von Paul H. (powl)



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Hi, voller Freude hab ich mein neues DSO gleich mal ausprobiert und 
musste mit Ernüchterung feststellen, dass es relativ arg rauscht.

Bei den ersten beiden Bildern habe ich die Eingänge offen gelassen. Bei 
der 2mV Einstellung musste ich einen seltsamen negativen Offset 
feststellen. Ist das normal?! Ist es u.A. normal, dass das Rauschen hier 
so heftig ist?

Ansonsten habe ich noch mal den Rechteck des Testgenerators angelegt 
(mit unkalibriertem Tastkopf...). Dieser ist auch nicht gerade scharf. 
Erst wenn ich den 1Mhz Tiefpassfilter dazuschalte wird die Linie scharf. 
Hängt das am Oszi oder ist das eine generelle Macke von DSOs?

Ist das gezeigte Verhalten normal für DSOs in der unter 500€ Klasse?

lg PoWl

von Chris2435 (Gast)


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Sieht bei mir ähnlich aus. Wird also für das Gerät normal sein.

von Jasch (Gast)


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Paul Hamacher schrieb:
> Hi, voller Freude hab ich mein neues DSO gleich mal ausprobiert und
> musste mit Ernüchterung feststellen, dass es relativ arg rauscht.

Nunja, ist auch nicht direkt ein Gerät im Preissegment 
"Mittelklassewagen"...

> Bei den ersten beiden Bildern habe ich die Eingänge offen gelassen. Bei

Hmm, hmm, da würde ich mal einen BNC-Abschlusswiderstand draufschrauben? 
Offene Eingänge oder noch schlimmer offene Tasköpfe sind für die 
Beurteilung des Rauschens dubios, da fängt man im Zweifel jede Menge 
Mist ein.

> der 2mV Einstellung musste ich einen seltsamen negativen Offset
> feststellen. Ist das normal?!

Keine Ahnung, komisch. Andererseits ist das vermutlich die kleinste 
Einstellung? Da kann sowas schonmal vorkommen denke ich.

> Ist es u.A. normal, dass das Rauschen hier
> so heftig ist?

Im empfindlichsten Bereich? Wieso nicht, wäre irgendwie logisch.

> Ansonsten habe ich noch mal den Rechteck des Testgenerators angelegt
> (mit unkalibriertem Tastkopf...). Dieser ist auch nicht gerade scharf.
> Erst wenn ich den 1Mhz Tiefpassfilter dazuschalte wird die Linie scharf.
> Hängt das am Oszi oder ist das eine generelle Macke von DSOs?

Sowohl als auch.

1. Ist es kein Highend-Gerät

2. Haben DSOs prinzipbedingt ein Quantisierungsrauschen das Analoggeräte 
nicht haben (plus vermutlich andere solche Probleme weil die da 
"komische" Sachen mit mehreren "interleaved" ADCs machen um die hohen 
Sampleraten zu erreichen, sprich Sample n kommt von ADC1, n+1 von ADC2 
usw. usf.)

3. Sieht man bei DSOs wegen des langsamen Refreshs oder gar auf dem 
stehenden Bild jeden noch so kleinen "Ausreisser" der beim Analogscope 
unsichtbar bleibt - es sei denn man dreht die analoge Strahlhelligkeit 
irre weit auf, was natürlich niemand tut

4. Hat Dein DSO eine Auflösung von 8 Bit, d.h. 256 Werte, aber soweit 
ich weiss nur 240 Pixel Bildschirmvertikale, von denen noch etliche 
Pixel abgehen -> möglicherweise übertreiben Skalierungsartefakte rein 
aus der Darstellung das Rauschen

> Ist das gezeigte Verhalten normal für DSOs in der unter 500€ Klasse?

Ich finde es nicht wirklich ungewöhnlich. DSOs sind auch nicht deshalb 
cool weil sie die schärfsten Kurven darstellen könnten. ;-)

von Paul H. (powl)


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Da merkt man dann doch die Vorzüge eines analogen Oszis zu schätzen! 
Naja, ich werde damit jedenfalls mal eine ganze Weile arbeiten. Da ich 
auch mit nem HM205 schon meine Erfahrungen machen konnte werde ich mich 
dann im Laufe der Zeit entscheiden, was ich mir holen werde. Ein 
CombiScope oder doch ein TFT-DSO.

Was ich vor allem nicht verstehe ist, warum die Funktion Averaging so 
überhaupt keine Schärfe in die Kurvendarstellung reinbringt!

von (prx) A. K. (prx)


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Paul Hamacher schrieb:

> Was ich vor allem nicht verstehe ist, warum die Funktion Averaging so
> überhaupt keine Schärfe in die Kurvendarstellung reinbringt!

Tut sie bei mir auch.

von Paul H. (powl)


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A. K. schrieb:
> Paul Hamacher schrieb:
>
>> Was ich vor allem nicht verstehe ist, warum die Funktion Averaging so
>> überhaupt keine Schärfe in die Kurvendarstellung reinbringt!
>
> Tut sie bei mir auch.

Tut sie bei dir?
oder
Tut sie bei dir auch nicht?

von (prx) A. K. (prx)


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Paul Hamacher schrieb:

> Tut sie bei dir?
> oder
> Tut sie bei dir auch nicht?

Sorry, missverständlich ausgedrückt. Averaging macht bei meinem Rigol 
DS1102CD die Kurve schärfer.

von Paul H. (powl)


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ah ok, das muss ich gleich nochmal ausprobieren.
hat jemand das gleiche problem,

dass die kurve beim Averaging NICHT schärfer wird?

von Paul H. (powl)


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Es gibt eine minimale(!) Veränderung. So das gelbe vom Ei ist dieser 
Averaging-Mode nicht. Da erreiche ich unter Zuhilfename des 
Tiefpassfilters deutlich mehr.

Aber warum? Wo rauschts da eigentlich? Nicht, dass mir diese Information 
irgendwas bringen würde, rein interessehalber. Wird da einfach das 
bereits digitalisiere Signal durch nen digitalen Filter genudelt?

von Anja (Gast)


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Paul Hamacher schrieb:
> Es gibt eine minimale(!) Veränderung. So das gelbe vom Ei ist dieser
> Averaging-Mode nicht. Da erreiche ich unter Zuhilfename des
> Tiefpassfilters deutlich mehr.

Ist ja auch logisch: rechne mal aus was an Rauschspannung bei 1Meg 
Eingangswiderstand und 50MHz Bandbreite rauskommt.

Gruß Anja

von (prx) A. K. (prx)


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Das Signal vom Rechteckausgang, normal und mit 16xAVG, bei 100 MS/s.

Bei 250 kS/s ist der Unterschied hingegen gering, weil Tiefpass durch 
die niedrige Samplerate.

von Paul H. (powl)


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OK, nun gut mittlerweile ist eindeutig klar, dass das Oszi in der 
Preisklasse nicht mehr hergibt :-)

Hast du eigentlich auch diese Offsets bei höchster 
Spannungs-Empfindlichkeitseinstellung?

Wie sieht dagegen eigentlich die Messung von einem DSO der 2000€-Klasse 
aus?

von Karl (Gast)


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Wo ist das Problem bei Rauschen im << 1 DIV Berich?  Die Signalform ist 
doch super zu erkennen. Große Bandbreite hat prinzipbedingt eine große 
Rauschleistung und damit Rauschspannung zur Folge. Auch diverse Agilents 
oder Teks haben das. Wenn nur eine dünne Linie angezeigt würde, käme ich 
mit verarscht vor (Averaging und so), aber das ist vielleicht auch 
Gewohnheit.

von (prx) A. K. (prx)


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Paul Hamacher schrieb:

> Hast du eigentlich auch diese Offsets bei höchster
> Spannungs-Empfindlichkeitseinstellung?

Gib mir mal einen Tipp, was du damit meinst, wie ich das messen soll.

von (prx) A. K. (prx)


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Paul Hamacher schrieb:

> Wie sieht dagegen eigentlich die Messung von einem DSO der 2000€-Klasse
> aus?

NB: So arg weit weg davon war das DS1102CD damals nicht.

von (prx) A. K. (prx)


Angehängte Dateien:

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Paul Hamacher schrieb:

> Hast du eigentlich auch diese Offsets bei höchster
> Spannungs-Empfindlichkeitseinstellung?

Nein. Beide Tastköpfe am GND-Pin vom Testausgang.

Anfangs ist auf einem der beiden Eingänge ein +0,5mV Offset drin, aber 
nach der routinemässigen Autokalibrierung (die kleine, kurzes 
Klick-Klick mitten im Betrieb) ist der weg.

von Greenhorn (Gast)


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Hallo,

ich habe gestern mein Rigol DS1102E bekommen und habe einige Test 
gemacht.

Enttäuscht war ich von folgenden Problem:

Im Spannungsbereich 2-100mV/Div ist der Offset mit maximual +/-2V 
möglich.

Ist dass auch bei anderen Besitzern von DS1102 Besitzern?

Ich überlege das Oszilloskop zurückzugeben.

Vielen Dank

von Werner (Gast)


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A. K. schrieb:
> Bei 250 kS/s ist der Unterschied hingegen gering, weil Tiefpass durch
> die niedrige Samplerate.

Wieso soll eine niedrige Samplerate eine Tiefpasswirkung haben? Falls 
nicht ein geeigneter Analog-TP vorgeschaltet ist, kommt es zu Aliasing 
und die im Signal vorhandenen hohen Frequenzen werden durch die 
Abtastung in den Bereich unterhalb der halben Abtastfrequenz verlagert.

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