Forum: Platinen Natriumhydroxid Dosierung/Zeit


von James (Gast)


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Hallo

Ich versuche mich gerade an der Herstellung meiner ersten Platine.

Ich habe ein Problem mit dem Entwickler bzw dem entwickeln.
Las Entwickler benutze ich Natriumhydroxid.Das Problem ist die 
Dosierung.
Laut Packungsbeilage sollte man 10g auf 1L Wasser lösen.
Ich habe das ganze dan mit Messbecher und Digitalwaage genau angepasst 
das es mit der Packungsbeilage übereinstimmt auf mil. Gramm genau.

Jetzt steht da noch das man 20 .C einhalten soll.
Das habe ich leider nicht genau kontrolieren können.

Das Problem ist das der ganze Prozess so schnell geht das am Ende die 
Leiterbahnen verschwinden bevor Alle zu sehen waren ( Sekunden ).
Ich habe das ganze dan nochmal mit geringerer Dosierung 
versucht.Allerdings war das Wasser zu dieser Zeit deutlich unter 20 C. 
Bei dieser Dosierung hat sich nichts getan , die Leiterbahnen hat man 
nur ganz schwach gesehen , auch nach 10 Minuten waren die meisten 
Leiterbahnen nicht sichtbar oder nur teilweise.


An was kann das liegen ?
Lag es beim 2. Versuch an der Temperatur des Wassers ?
Ich dahcte ich frage einfach mal in die Runde bevor ich weitere Platten 
zerstöre.


Mfg

James

von AVerr (Gast)


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Zu lange belichtet - dann verschwinden beim Entwickeln die Leiterbahnen 
sehr schnell.

von ... (Gast)


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1000 mal durchgekaut...

von James (Gast)


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Hallo

Super wie schnell man hier Antworten bekommt.
Ich habe mir einen Belichter wie die Meisten aus einem alten 
Gesichtsbräuner gebaut und mich an den Zeiten aus verschieden Threads 
gehalten.
Ich belichte ca für 4,5 min.
Gibt es eine kostengünstige Lösung um die richtige Belichtungszeit zu 
ermitteln.

von Sven P. (Gast)


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James schrieb:
> Das Problem ist das der ganze Prozess so schnell geht das am Ende die
> Leiterbahnen verschwinden bevor Alle zu sehen waren ( Sekunden ).

Sind sie wirklich weg, oder sind sie nur mehr kaum zu sehen, weil der 
Photolack eine goldene Farbe hat?

Beim Bungard-Material zum Beispiel ist das so. Zuerst färbt sich die 
ganze Platine dunkellila, denn beginnen lilane Wölkchen sich ab- und 
aufzulösen. Schließlich erscheint die Platine auf den ersten Blick 
vollkommen kupfern-blank.

Bei näherer Betrachtung im Licht sieht man dann aber die Leiterbahnen in 
leicht goldener Farbe schimmern.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

ist überhaupt sicher das die Leiterbahnen weg sind...
Je anch basismaterial gibt es den Effekt das man das gläubt weil sich 
beim Entwickeln die belichteten Stellen des Fotolacks Violett verfärben 
und Aufschwimmen. Also nur das was belichtet wird kann man dann DUNKEL 
sehen.

Bei den Leiterbahnen sind das aber nur die obersten Mikrometer der 
Fotoschicht die man dann sehen kann und die sich ablösen.  Die 
darunterliegende "unbelichtete" Schicht belibt aber hell und auf der 
Platine. Das sieht dann so aus als seien die Leiterbahnen sofort weg.

Eine Belichtung der obersten Mikrometer wirst du fast immer haben, den 
um das zu verhindern müsstest du unter echtem Rotlich arbeiten und 
wirklich 100% Lichtdichte Vorlagen haben...

Hast du mal den "Ätztest" gemacht. (platine 30sek in die Ätzlösung und 
schauen ob sich dann die Leiterbahnen vielleicht dunkel metallisch auf 
dem schweinchenfarbenen Kupfer abzeichnen) Erst DANN kannst du 100% 
sicher sein das wirklich ein Fehler vorliegt.

Wie gesagt: Abhängig vom Leiterplattenmaterial. Aber da sind schon 
manche drauf reingefallen.

Die Temperatur des Entwicklers ist unkritisch, "Zimmertemperatur" ist 
gut, also 15-30C. Auch die 10g sind nur ungefähr einzuhalten, von ca 
6-7g/l bis zu 20g/l funktioniert alles, ändert nur die Zeiten. 10g/liter 
ist halt ein guter mittelwert...

Gruß
Carsten

von ...---...---... (Gast)


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Wenn Bungard-Material richtig belichtet ist, ist SPÄTESTENS nach 60 
Sekunden der Entwicklungsvorgang beendet.

von Sven P. (Gast)


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Nun, bei Raumtemperatur ist die Platine schon nach 5 Sekunden voll 
entwickelt. Ok, die Lackwölkchen schwimmen dann noch herum und haben 
sich noch nicht vollständig AUFgelöst, aber ABgelöst sind sie.

von Jannis C. (kabelwurm)


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Hallo,
mal eine Frage nebenbei. Was sind geeignete Basismaterialien?
Taugen die ganz billigen von Conrad was für einfache Platinen oder 
sollte man von denen eher die Finger lassen?
Gruß Jannis

von James (Gast)


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Hallo

Danke für die vielen Antworten.
Also man sieht die Leiterbahnen kurz ganz deutlich , ist ein sattes 
Braun , un dan sind sie weg.
Mann kan sie also gank klar und deutlich sehen bevor sie verschwinden.

Ich benutze die Bungard Platinen von Conrad die 10er Packung.

Kann es passierenw enn man zuviel vom Entwickler nimmt das alles 
verschwindet ?Komisch ist auch das manche Leiterbahnen erst gar nicht 
erscheinen.

von Jojo S. (Gast)


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Bei Bungard ist die Qualität nahezu immer gleichbleibend. Hier wurde 
zwar schon von Ausnahmen berichtet aber dann bekommt man sogar oft 
Ersatz. Bei No-Name Material kann die Bel. Zeit unterschiedlich sein, es 
muss aber nicht schlechteres Material sein. Vielleicht sind beim NoName 
auch die Toleranzen der Kupferauflage größer? Aber da man beim 
Platinenbasteln viel Zeit investiert würde ich am Basismaterial nicht 
sparen.

von Jojo S. (Gast)


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Der Entwickler muss sich wirklich vollständig aufgelöst haben. Kleine 
Reste von den Perlen führen zu hoher örtlicher Konzentration und 
zerstören dir die Schicht ruckzuck.

von Andreas (Gast)


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Deine Vorlage ist nicht lichtdicht genug, oder du belichtest zu lange. 
10 Gramm NaOH /Liter ist OK. Wenn die Platine korrekt belichtet ist, 
dürfen sich die Leiterbahnen nicht auflösen.

Mach erst mal eine Belichtungsreihe mit einer deiner Vorlagen.

Du druckst einfach ein Gitter oder viele parallele Linien in der selben 
Art und Weise, wie du deine normalen Belichtungsvorlagen druckst. Beim 
Belichten deckst du erst mal einen kleinen Teil deines Gitters ab, nach 
0,5 Minuten schiebst du die Abdeckung jeweils ein Stück weiter, bis du 
mehrere Streifen mit verschieden langen Belichtungszeiten auf deiner 
Probeplatine hast.

Beim Entwickeln siehst du dann genau, welche Belichtungszeit korrekt 
ist.

von Jojo S. (Gast)


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4,5 min ist aber auch sehr lange belichtet, ich bin bei 2,5 min bei 6mm 
Glasscheibe und bei ca 1,5 min bei Org Glas vom Scanner. Abstand so ca 8 
cm.

von edgar (Gast)


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der Witz ist: Du musst auch beim Entwickeln Rotlicht verwenden, sonst 
wird in er kurzen Zeit, in der du das in die Lauge legst, alles 
nachbelichtet (Ja, in der kurzen Zeit!)

von Jojo S. (Gast)


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Also Rotlicht habe ich noch nie gebraucht, pralle Sonne soll man 
natürlich meiden. Das Zeug ist ja hauptsächlich UV empfindlich, 
lampenlicht liegt da weit entfernt.

von Sven P. (Gast)


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So isses. Ich entwickle bei indirektem Tageslicht oder Leuchtstoffröhre.

Dieses 'satte Braun' kenne ich vom ProMa-Basismaterial, und mit dem bin 
ich nicht zurecht gekommen.

von Platinenprofi (Gast)


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James schrieb:
> Laut Packungsbeilage sollte man 10g auf 1L Wasser lösen.

Genau.

> Jetzt steht da noch das man 20 .C einhalten soll.

Unwichtig. Hauptsache Zimmertemperatur.

> Ich belichte ca für 4,5 min.

Viel zu lange.

> Gibt es eine kostengünstige Lösung um die richtige Belichtungszeit zu
> ermitteln.

Mach ne Belichtungsreihe.

Sven P. schrieb:
> Beim Bungard-Material zum Beispiel ist das so. Zuerst färbt sich die
> ganze Platine dunkellila, denn beginnen lilane Wölkchen sich ab- und
> aufzulösen. Schließlich erscheint die Platine auf den ersten Blick
> vollkommen kupfern-blank.

Nope. Gerade bei Bungard bleiben die Leiterbahnen tiefviolett sichtbar.

von Noch einer (Gast)


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Hallo,

kann auch bestätigen das normales Tageslicht in der stärke wie es 
normalerweise in Gebäuden vorliegt keinerlei Probleme verursacht. Aus 
meiner Anfangszeit kann ich allerdings berichten das besonders frisch 
angesetzter Entwickler sehr schnell arbeitet und das es besser ist 
lieber eine etwas kältere Lösung zu haben als eine zu warme. Also wenn 
dein Belichtung stimmt kannst du besser etwas mehr Wasser oder weniger 
Natriumhydroxid nehmen.
Ausserdem handelt es sich bei der ganzen Platinen ätzerei nicht um 
Chemische Analysen wo es auf das mg ankommt, 10% hin oder her (Mengen) 
machen keinerlei Probleme (im Hobbyberich)

mfg

    "Noch einer"

von Sven P. (Gast)


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Platinenprofi schrieb:
> Nope. Gerade bei Bungard bleiben die Leiterbahnen tiefviolett sichtbar.
Dann hatte ich wohl die letzten zehn Läufe eine kaputte Farbwahrnehmung.

Die Platine im Anhang ist Bungard-Basismaterial. Bei mir sind die 
stehenden Leiterbahnen jetzt irgendwie golden.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Sven P. schrieb:
> Leuchtstoffröhre

Das ist aber gerade eher Suboptimal!
Normales Glühobst ist wesentlich besser geeignet. Die Leuchtstoffröhren 
haben prinzipbdingt eine wesentlich höhere UV Abstrahlung als ein 
Glüfaden.
Mit älteren oder ganz billigen Leuchtstoffröhren kann man sogar noch 
belichten.
(Im inneren entsteht IMMER hauptsächlich Hartes UV-(C?) Licht. Dieses 
trifft auf den Leuchtstoff der am Glaskörper aufgedampft ist und regt 
diesem zum Leuchten im gut sichtbaren Bereich an.

Bei den normalen Leuchtstoffröhren zur Beleuchtung ist ein Leuchtstoff 
drin der im Weißbereich am "heftigsten" Reagiert.Da nicht wirklich 100% 
des UV Lichts in WEißlicht umgewandelt werden UND auch de rLeuchtstoff 
selber etws im UV-A Bereich strahlt kommt immer etwas UV Licht auch nach 
aussen. Weshalb mittlerweile diese Röhren im Glas einen UV Filter haben. 
Aber der ist auch nicht 100%...

In den neueren Gesichtsbräunern sind genauso wie in den 
Belichtungsgeräten dann Leuchtsoffröhren drinn die sich "NUR" durch den 
anderen Leuchtstoff unterscheiden, der im UVA Bereich am heftigsten 
Reagiert.

In den röhren aus "Eprom-Löschgeräten" ist einfach überhaupt kein 
Leuchtstoff eingelassen.

@TE:
Da duch dich dazu gar nicht äusserst:
HAST du den Ätztest gemacht! Wie jetzt von mehreren geschrieben kann 
eine Platine die aussieht als sei die gesamte Fotoschicht verschwunden 
tatsächlich "Perfekt" gelungen sein. Anderherum kann eine Platine die 
"Super aussieht" tatsächlich völlig unterentwickelt (auch zwischen den 
Leiterbahnen ist eine dünne Fotoschicht) oder aber auch total 
überbelichtet sein.(Fotoschichtrest so dünn das kaum noch wirkung) 
GEwissheit hat man WIRKLICH nur nach dem Ätztest sein!

Gruß
Carsten

P.S. Ich kann mit einem Gesichtsbräuner und 3mm Glas bei 25cm Abstand 
locker über 10Minuten belichten ohne das Überbelichtet ist. Bei sehr 
sehr feinen Strukturen muss ich sogar mehr als sechs Minuten Belichten, 
obwohl bei "nur" THT 2,5Minuten locker ausreichen.
Hängt natürlich sehr stark von der Lichtdichte der Vorlage ab.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Sven P. schrieb:
> Platinenprofi schrieb:
>> Nope. Gerade bei Bungard bleiben die Leiterbahnen tiefviolett sichtbar.
> Dann hatte ich wohl die letzten zehn Läufe eine kaputte Farbwahrnehmung.

Anderen Entwickler verwendet? einer von euch BungardPositiventwickler 
und einer NaOH? Das bringt andere Farbumschläge.
ODer Platinenprofi verwendet Belichtugnsvorlagen die NICHT 100Prozent 
dicht sind und so beginnt der Umwandlungsprozess der obersten 
Farbschicht so gerade, das führt zur Violetten Färbung, hat aber wenn 
der Kontrast groß genug ist überhaupt keine negativen Einflüsse auf das 
Ergebniss!

Gruß
Carsten

(verwende aktuell gerade Rademacher, deshlab kann ich selber gerade das 
verhalten von Bungard nicht mehr genau sagen. ICh weiß nur das ich 
damals mit Bungard entwickler ein anderes Aussehen als mit NaOH hatte 
(beides Bungard rohmaterial)

von Platinenprofi (Gast)


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Carsten Sch. schrieb:
> ODer Platinenprofi verwendet Belichtugnsvorlagen die NICHT 100Prozent
> dicht sind und so beginnt der Umwandlungsprozess der obersten
> Farbschicht so gerade, das führt zur Violetten Färbung,

Im Gegenteil. Der Fotolack auf den Bungard-Platinen ist von Hause aus 
dunkelviolett. Wenn man 100%ig dichte Vorlagenn verwendet wird der Lack 
an den belichteten Stellen etwas heller und die Leiterbahnen bleiben 
dunkelviolett. Der Entwickler selbst führt zu keinem weiteren 
Farbumschlag, er löst nur einfach den belichteten Lack ab.

von sBronco (Gast)


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Ich hab hier nicht alles gelesen, vieles ist eh mal wieder Quatsch und 
"benutz die Forensuche" getrolle, wurde also vielleicht schon korrekt 
beantwortet.

Gesichtsbräuner, 4 Röhren a' 15Watt, 60mm Abstand, 90 Sekunden.

Ich hab jetzt eine Maschine im Einsatz die 2x 6 Röhren hat (3 
Gesichtsbräuner geschlachtet),jeweils 10mm auseinander, belichte aus 
einer Entfernung von 80mm gleichzeitig Ober- und Unterseite für eben 
diese 90 Sekunden.Beim Entwickeln sind nach 5 Sec. deutliche Spuren zu 
sehen, nach 20 Sec. ist alles belichtete weg, 1 min im Bad macht aber 
auch nix.

von kent (Gast)


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>Ich habe das ganze dan mit Messbecher und Digitalwaage genau angepasst
>das es mit der Packungsbeilage übereinstimmt auf mil. Gramm genau.

Ein Teelöffel reicht zum Dosieren völlig; auf Miligramm genau abzumessen 
ist bei Industriechemikalien wie Natriumhydroxid VÖLLIG SINNLOS. Da sind 
erstmal 10-20% Wasser und Carbonat drin, und während Du da ewig 
rumwiegst hat das Zeug soviel Luftfeuchtigkeit und Kohlendioxid gezogen 
dass das Messergebnis eh völlig nichtssagend wird. Lass mal zum Test ein 
bischen NaOH an der offenen Luft liegen dann siehst Du was ich meine!

von MB (Gast)


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Eindeutig zu lange belichtet...

Mach ganz einfach eine Belichtungsreihe. Nur so kannst du die zu deinem 
Setup passende Belichtungszeit ermitteln.

Dann klappt das ganze ohne Probleme. Die Konzentration des Entwicklers 
ist nicht so kritisch, als dass du die aufs mg genau wiegen müsstest..

von Backflow (Gast)


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>bei Industriechemikalien wie Natriumhydroxid VÖLLIG SINNLOS. Da sind
>erstmal 10-20% Wasser und Carbonat drin

Wo hast du den Quatsch denn her. Alle hergestellten Chemikalen 
entsprechen der angegebenen Spezifikation. Für technisch reines NaOH 
darf man soweit in der Spezifikation nichts anderes angegeben ruhig 
98-99% annehmen.

Sonst ist die Aussage, daß man es für den Entwicklungsvorgang mit der 
Genauigkeit übertreiben kann, korrekt.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Backflow schrieb:
> Wo hast du den Quatsch denn her. Alle hergestellten Chemikalen
> entsprechen der angegebenen Spezifikation. Für technisch reines NaOH
> darf man soweit in der Spezifikation nichts anderes angegeben ruhig
> 98-99% annehmen.

Aber Sorry,

den Quatsch hier erzählst du!
Aber sowas von...
98-99 %, da bist du im Bereich von "rein" bis "reinst" besser geht es 
dann nur noch mit "pro Analysis" für Referenzchemikalien...
Je besser die Qualität um so höher der Fertigungsaufwand um so teurer 
die Chemikalien... Es gibt durchaus Substanzen wo 1g "p.A." dreimal 
soviel kosten wie 10kg "technisch"
(Deshalb sind Apothekenchemikalien oft auch so teuer, das liegt oft 
nicht am "wucher" sondern das viele Apotheken als schlechteste Qualität 
"rein" bekommen können.)

"Technisch" ist die Schlechteste Qualität für "Neu-Chemiekalien" und 
kann locker mal 20% und mehr an Verunreinigungen enthalten.

Die genaue Reinheit passend zum Begriff kann aber je nach Chemikalie und 
Hersteller etwas schwanken, insbesondere bei "reinst" und p.A." ist aber 
alles sehr ähnlich.
http://de.wikipedia.org/wiki/Stoffreinheit
http://www.omikron-online.de/cyberchem/preise/prs-html/qualrein.htm

Gruß
Carsten

von Backflow (Gast)


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>Aber Sorry,

>den Quatsch hier erzählst du!

Na, dann zeig mir doch einmal eine Industriespezifikation für festes 
NaOH mit 20% H2O und Carbonat.
Kannst ja mal bei den Firmen nach der Industriequalität von Commodities 
suchen.

>Deshalb sind Apothekenchemikalien

p.a- ist eine Sonderqualität und muß ggf. besondere Spezifikationen 
einhalten. Nicht alles was nicht p.a. ist, ist deswegen "dreckig".

>"Technisch" ist die Schlechteste Qualität für "Neu-Chemiekalien"

Darf man erfahren, wo Du dieses Wissen her hast?

von Backflow (Gast)


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@Carsten Sch

Hier mal eine technische Spezifikation für NaOH mit 99,3%

http://www.aurelio-online.com/Natriumhydroxid-technisch-NaOH-mind-985-1-kg-in-Perlen

Aber Du kennst Dich ja aus.

von kent (Gast)


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>Wo hast du den Quatsch denn her. Alle hergestellten Chemikalen
>entsprechen der angegebenen Spezifikation. Für technisch reines NaOH
>darf man soweit in der Spezifikation nichts anderes angegeben ruhig
>98-99% annehmen.

"Quatsch" ist wohl eher, dass man für die Bezeichnung "technisch" 
irgendwelche Prozentangaben annehmen dürfte! Die Begriffe "technisch", 
"chemisch rein", "zur Analyse" usw. sind nicht offiziell definiert und 
jeder Hersteller versteht was anderes darunter. Wenn jemand eine 99% 
reine Chemikalie als "technisch" verkauft, dann ist das halt seine 
Marketinstrategie aber hat nichts damit zu tun dass "technisch" eine 
dermassen hohe Reinheit voraussetzen würde! Das Gegenteil ist der Fall.
Wenn Dein Hersteller Angaben zur Reinheit macht, dann werden die schon 
stimmen. Allerdings nur wenn das Zeug auch frisch ist. Wenn Du glaubs 
Dein 99%iges NaOH wäre nach 2 Jahren Lagerung immer noch 99%ig dann 
träum schön weiter.
Die meisten Hersteller von Baumarktchemikalien machen keinerlei Angaben 
über die Reinheit. Weder auf meiner Salzsäure, noch meinem Aceton, noch 
meinem Natriumhydroxid (Fischar) stehen irgendwelche Angaben zur 
Reinheit. Für technische Zwecke wie Abbeizen, Reinigen von Klo's usw. 
ist die nämlich herzlich egal. Zum Entwickeln übrigens ebenso!

von Backflow (Gast)


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>...ist das halt seine Marketinstrategie aber hat nichts damit

Für Commodities und dabei handelt es sich um NaOH, HCl und auch Aceton 
haben sich technische Standarqualitäten durchgesetzt. Oder glaubst Du 
ernsthaft, jeder Hersteller würde da sein eigenes Süppchen kochen.
Jetzt mal von Unterschieden im Spurenbereich aufgrund evtl. 
unterschiedlicher Herstellungsverfahren abgesehen.

>Wenn Du glaubs Dein 99%iges NaOH wäre nach 2 Jahren Lagerung immer
>noch 99%ig dann träum schön weiter.

Wäre mir neu, daß es für NaOH ein Verfallsdatum gibt.

Wenn Du übrigens Deine Milch unsachgemäß offen bei höherer Temperatur 
lagerst kannst Du diese schon über Nacht verderben. Also was soll diese 
Binsenweisheit.

>Für technische Zwecke wie Abbeizen, Reinigen von Klo's usw.
>ist die nämlich herzlich egal.

Du gaubst ernsthaft, daß die Kloreinigung ein nennenswerter Markt für 
HCl und NaOH ist. Unter technischen Verrfaren verstehe ich etwas 
anderes.

von Martin (Gast)


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Backflow schrieb:
> Du gaubst ernsthaft, daß die Kloreinigung ein nennenswerter Markt für
> HCl und NaOH ist.

Durchaus.
Abfußreiniger, wie du sie im Supermarkt kaufen kannst, bestehen zum 
größten Teil aus NaOH. Und die meisten Kloreiniger enthalten HCL in 
nicht geringer Dosierung. Lies mal die Inhaltsangaben auf den Etiketten.

von Backflow (Gast)


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Oh man, natürlich enthalten Klo- oder Abflußreiniger HCl oder NaOH.

Ich habe für NaOH eine Weltproduktion für 2001 von ca. 50 Mio 
Jahrestonnen in Erinnerung. Und Du glaubst ernsthaft, die werden 
hauptsächlich als Abflußreiniger eingesetzt?

von Carsten S. (dg3ycs)


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Backflow schrieb:
> @Carsten Sch
>
> Hier mal eine technische Spezifikation für NaOH mit 99,3%
>
> 
http://www.aurelio-online.com/Natriumhydroxid-technisch-NaOH-mind-985-1-kg-in-Perlen
>
> Aber Du kennst Dich ja aus.

DAs NaOH welches ich bis vor kurzem verwendet habe hat laut datenblatt 
-bin gerade extra in den Keller gestiefelt- die Spec: TEchnisch mind. 
95,5%... Und nu? Die aktuell verwendete Charge ist deutlich reiner, aber 
nur weil ich mir für 100g nicht die Mühe machen wollte etwas aus dem 
Industriebereich zu bestellen und stattdessen lieber einen Euro mehr in 
der Apotheke zahle (die Dose hat 3,55Euro gekostet und reicht bei mir 
ca. für ein 3/4 Jahr.) Große Mengen lohnen einfach nicht weil ich dann 
schon eher Brühe als alles andere im Fässchen habe.

Klar gibt es Chemikalien -wo NaOH wohl dazugehört- die bei der 
Herstellung (und sei es nur ein Nebenprodukt) bereits sehr rein 
Anfallen. Da wird man auch wenn man die schlechteste Qualität kauft 
relativ hohe Anteile bekommen. Das kann aber auch anders aussehen. 
Deshalb für Technisch von Reiheitsgraden ohne weiteres von 99% 
auszugehen ist daher einfach "falsch".

Zudem muss man ja auch noch bedenken das es die geziehlte Herstellung 
eines Stoffes oder aber auch die entstehung als Nebenprodukt bei der 
herstellung eines anderen Stoffes gibt. Dadurch hat man gleich schon 
ganz andere Vorraussetzungen.

Daher kann ich nur das hier noch einmal wiederholen:

Carsten Sch. schrieb:
> Die genaue Reinheit passend zum Begriff kann aber je nach Chemikalie und
> Hersteller etwas schwanken, insbesondere bei "reinst" und p.A." ist aber
> alles sehr ähnlich.

Es gilt was auf dem Behältniss oder im Datenblatt steht.
"TECHNISCH" meint dabei immer die schlechteste Spezifikation...
Das kann sein das es bei einem Hersteller 99,3% sind. Bei einem anderen 
Hersteller sind es halt nur 95,5% die er mindestens Garantiert.
Und nichts anderes habe ich geschrieben.

Backflow schrieb:
>>Wenn Du glaubs Dein 99%iges NaOH wäre nach 2 Jahren Lagerung immer
>>noch 99%ig dann träum schön weiter.
>
> Wäre mir neu, daß es für NaOH ein Verfallsdatum gibt.

JA, deshalb sagen wir es dir ja...
Siehst du, hast du sogar wieder was gelernt. Alle von mir in den letzten 
Jahren erworbenen NaOH Chargen hatten ein Verfallsdatum.
Glaubst du nicht? Dann schaue dir das Foto an!

NaOH unter Idealen Lagerbedingungen ist sicher kein Stoff über dessen 
Verfall man sich gedanken machen muss. Aber wir reden hier explizit von 
der Verwendung im Elektronikbereich oder Laborbereich mit laufender 
Entnahme kleiner Mengen aus dem -kostengüstig gefertigten- Einweggefäss.

Und da du so auf die Reinheit pochst, muss man das Produkt als Gesamtes, 
also "NaOH mind. 99,x rein" ansehen. Verfallen ist es wenn diese 
Reinheit nicht mehr erreicht wird. PUNKT.
Selbst unter normalen Arbeitsbedingungen einer fachkundigen Person lässt 
sich nicht vermeiden das jedesmal beim Öffnen der Dose ein Luftaustausch 
stattfindet und das jeweils neu hinzugekommene CO2 und die 
Luftfeuchtigkeit in reaktion gehen, Wenn dann mal die Dose nicht ganz 
luftdicht verschlossen wird ist eh der Fall.
Deshalb geben die Hersteller ein Verfallsdatum an nach dessen Erreichen 
diese sagen, das auch bei ordnungsgemäßer Lagerung und verwendung nicht 
mehr halbwegs sicher davon ausgegangen werden kann das die 
Inhaltsangaben stimmen.

Bestes BEispiel ist ja auch meine Letzte Charge, wo ich dann zum Schluss 
wir schon geschrieben nur noch Brühe in der Dose hatte. Selbst wenn es 
statt 95% doch 99% gewesen wäre (war es ja vieleicht sogar, nur nicht 
garantiert...) dürften es nun einige 10% Massenanteile weniger gewesen 
sein.

Das ist halt derUnterschied zwischen Theorie und Praxis...

GRuß
Carsten

von Backflow (Gast)


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>Deshalb für Technisch von Reiheitsgraden ohne weiteres von 99%
>auszugehen ist daher einfach "falsch".

Wo habe ich das geschrieben? Ich zitiere mich einmal selber:

>Alle hergestellten Chemikalen entsprechen der angegebenen Spezifikation.
>Für technisch reines NaOH darf man soweit in der Spezifikation nichts
>anderes angegeben ruhig 98-99% annehmen.

Im Umkehrschluß ist es allerdins genauso unsinnig davon auszugehen, das 
technische Qualität großartig verunreinigt ist.

Deine Aussage:

>"Technisch" ist die Schlechteste Qualität für "Neu-Chemiekalien"
>und kann locker mal 20% und mehr an Verunreinigungen enthalten.

ist im Hinblick auf NaOH definitiv falsch. Was verstehst du übrigens 
unter "Neu"-Chemikalien?

>Verfallen ist es wenn diese Reinheit nicht mehr erreicht wird. PUNKT.

Selbstverständlich muß der Lieferant spezifikationsgerechte Ware 
ausliefern. Was Du dann mit der Ware anstellst ist Dein Problem.

>Deshalb geben die Hersteller ein Verfallsdatum an

Komisch, das Merck, ein renommierter Chemikalienlieferant in seinem 
offiziellen EU-Sicherheitsdatenblatt unter 10.2 davon ausgeht, das NaOH 
chemisch stabil ist und unter 7 unter Handhabung und Lagerung nicht auf 
ein Verfallsdatum hinweist.

>Das ist halt der Unterschied zwischen Theorie und Praxis...

Meinetwegen kannst Du deine Chemikalienvorräte nach Ablauf des 
Verfallsdatum wegkippen.

von MaWin (Gast)


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Verfallsdaten sind klasse, dann schmeissen die Leute das Zeug weg und 
kaufen Neues, das kurbelt die Wirtschaft an. rüher stand auf ein und 
demselben Lebensmittel welches ich kaufe ein in 10 Jahren liegendes 
Verfallsdatum, heute eins in 2 Jahren.

NaOH kann chemisch zerfallen, wenn es Kohlendioxid bindet, oder ekelig 
werden wenn es Wasser bindet und zerfliesst. Aber in einem ordentlichen 
Schraubglas hält es länger als du noch leben wirst. In einem Glas mit 
Schliffglasstöpsel gar Jahrtausende, denn du bekommst den Stöpsel nicht 
mehr raus :-)

Ich kaufe mir das auch kiloweise (ähn, 1200g in der Bottel) und selbst 
30 jahre altes NoOH was ich hier habe ist immer nich 'gut'. Das kann man 
übrigens auch chemisch analysieren.

Und ob es 99.999%, 95% oder 80% ist, ist für das Entwickeln und
für das Abfluss-Reinigen völlig wurscht.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Backflow schrieb:
>>Deshalb für Technisch von Reiheitsgraden ohne weiteres von 99%
>>auszugehen ist daher einfach "falsch".
>
> Wo habe ich das geschrieben? Ich zitiere mich einmal selber:
>
>>Alle hergestellten Chemikalen entsprechen der angegebenen Spezifikation.
>>Für technisch reines NaOH darf man soweit in der Spezifikation nichts
>>anderes angegeben ruhig 98-99% annehmen.
>
> Im Umkehrschluß ist es allerdins genauso unsinnig davon auszugehen, das
> technische Qualität großartig verunreinigt ist.

Es ist nicht sicher davon auszugehen das es unbedingt verunreinigt sein 
MUSS. soweit richtig. Nur hast du weiter oben den hinweis von jemand 
anderen das NaOH technisch verunreinigt sein KÖNNTE als "Quatsch" 
abgetan und sinngemäß behauptet solange nicht dick etwas anderes 
draufsteht kann man sicher davon ausgehen das es 99% rein ist. Und das 
ist nun einmal in dieser Auslegung nicht richtig. Denn es gibt 
Zweifellos technisches NaOH mit weniger als 96% garantierten NaOH 
anteil. Und das stand auch nicht dick auf der Dose.

>
> Deine Aussage:
>
>>"Technisch" ist die Schlechteste Qualität für "Neu-Chemiekalien"
>>und kann locker mal 20% und mehr an Verunreinigungen enthalten.
>
> ist im Hinblick auf NaOH definitiv falsch. Was verstehst du übrigens
> unter "Neu"-Chemikalien?
Nein Falsch ist es nicht. Es spricht nichts dagegen das eine Fa. 
technisches NaOH auf dem Markt bringt das 20% fremdstoffe enthält. Im 
Fall von NaOH nur sehr unwahrscheinlich...
Allerdings war dies jetzt sowieso ein allgemeines und nicht speziell auf 
NaOH bezogenes Beispiel. Und in anderen Stoffgruppen sind solche 
Fremdstoffmengen zwar schon extrem, aber möglich.
Es sollte aussagen das -TECHNISCH- im allgemeinen die schlechteste 
Qualität ist...

Mit "Neu"-Chemikalien -ACHTE AUF DIE ANFÜHRUNGSZEICHEN- wollte ich jetzt 
die Gruppe bezeichnen die man im allgemeinen als Kunde bekommt wenn man 
eine bestimmte Substanz beim Händler ordert.
Im gegensatz zu "Benutzten" Reststoffen zur Verwertung oder 
Wiederaufbereitung. (sind ja je nach Substanz auch Handelsware)
>
>>Verfallen ist es wenn diese Reinheit nicht mehr erreicht wird. PUNKT.
> Selbstverständlich muß der Lieferant spezifikationsgerechte Ware
> ausliefern. Was Du dann mit der Ware anstellst ist Dein Problem.

Um dein Beispiel weiter oben mit Milch aufzugreifen:
Also ist die Angabe eines Mindesthaltbarkeitsdatums auf Milch auch 
Blödsinn, nur weil ich die ja auch Gefriertrocknen und so über Jahre 
haltbar machen könnte? Doch wohl nicht!

Das Mindesthaltbarkeitsdatum gibt an wie lange eine Substanz bei 
bestimmungsgemäßer verwendung und lagerung den Spezifikationen 
entsprechen wird. Wenn ich die Vollmilch ungeöffnet an der kältesten 
Stelle im Kühlschrank deponiere und erst am Tag wo das aufgedruckte MHD 
erreicht ist das erste mal öffne, so bestätit die erfahrung das die auch 
dann durchaus noch 3-5 Tage schmecken kann.
(Bei der heute üblichen ESL Milch zumindest. Die kaum noch erhältliche 
nicht ESL Vollmilch konnte so vlt. 1-2 Tage länger schmecken)

Es wird also sehr wohl auf die Zeit beim Kunden rücksicht genommen!
Und eben deshalb steht bei NaOH da ein Verfallsdatum (ja, wirklich 
VERFALLSDatum, nicht nur MHD...) drauf.

>>Deshalb geben die Hersteller ein Verfallsdatum an
>
> Komisch, das Merck, ein renommierter Chemikalienlieferant in seinem
> offiziellen EU-Sicherheitsdatenblatt unter 10.2 davon ausgeht, das NaOH
> chemisch stabil ist und unter 7 unter Handhabung und Lagerung nicht auf
> ein Verfallsdatum hinweist.
Das ist dann der Unterschied zwischen dem SICHERHEITSDATENBLATT und der 
"BEdienungsanleitung" Im SDB von Milch würdest du auch kein 
VErfallsdatum finden.
Das SDB weist nur auf Gefahren hin. Und es ist genau genormt was als 
Chemisch Stabil gilst usw. Und da NaOH nicht von sich aus zu exothermen 
Zersetzungsprozessen im größeren Stil neigt gilt es im Sinne des SBD als 
Chemisch stabil.
Auch geht keine direkte Gefahr von einer Überlagerung aus.  (Ja, bevor 
das kommt: Es gibt mehr mögliche Kriterien als nur die Exotherme 
Zersetzung...)

Das innerhalb von sechs Monaten vieleicht 5% des Stoffes in einen noch 
harmloseren Stoff umgewandelt werden spielt da wohl kaum eine Rolle.

In meindem SDB zu genau dem Döschen von genau der Firma mit genau dieser 
ART Nummer was oben auf demFoto abgebildet ist enthjält unter den von 
dir genannten Punkten genau denselben Text wie da Merck SDB.
Aber trotzdem steht auf dem Ettikett deutlich ein Verfallsdatum! GEnau 
wie auf ALLEN anderen NaOH Behältnissen aus dem Chemikalienhandel.
Da kannst du noch so lange behaupten das gibt es nicht...

>
>>Das ist halt der Unterschied zwischen Theorie und Praxis...
>
> Meinetwegen kannst Du deine Chemikalienvorräte nach Ablauf des
> Verfallsdatum wegkippen.

Das kommt ganz auf den Verwendungszweck an. ICh hoffe doch sehr das die 
Labormitarbeiter in der KTU dies genauso so machen, sonst währe das der 
optimale Angriffspunkt für den Autofahrer mit einem 2,0 Promille 
Bluttest.
Oder plätzlich werden DNA Tests mit falschen Ergebnissen durchgeführt.

Selbes gilt im Medizinischen Labor oder in der Apotheke bei der 
Herstellung von Arzneistoffen. In diesen Bereichen sind die 
Verfallsdaten absolut einzuhalten.

Ich privat besinne mich da eher auf ein adaptives Verhalten. Da wird 
dann kurz überlegt welche Folgen das überschreiten des Verfallsdatum für 
dieses Produkt hat - und nur wenn es völlig unbrauchbar wird oder aber 
unstabile (gefährliche) Zustände auftreten werde ich das sofort 
entsorgen.

Im Beispiel von dem obigen NaOH Behälter weiß ich, das ich spätestens 
nach ablauf des Verfallsdatum nicht mehr davon ausgehen kann das die 
aufgedruckten Eigenschaften vorhanden sind. ICH WEIß das mitlerweile 
durch eintragung von CO2 und Luftfeuchtigkeit bei weiten keine 99% 
MAsseanteile mehr vorhanden sind.
Da die Dosierung aber sehr Tolerant ist werde ich sehr lange zu dem 
Schluss kommen das es für mich keine Rolle spielt und es einfahc 
weiterverwenden. ggf. die Dosierung um ein par Prozent nach oben 
korrigieren. Erst wenn es dann wirklich nur noch als schwer sodierbare 
Pampe im Behälter ist werde ich es dann entsorgen. (Das schicksal de 
rletzten Drei Chargen)

Und darum geht es hier.
Es geht hier im Thread doch überhaupt nicht darum ob man nun 99,8 oder 
doch nur 99,5NaOH hat wenn man das Döschen öffnet. Es geht darum das die 
Dosierung sehr tolerant ist und spätestens nach mehrmaligen Öffnen des 
Behältnisses gerade bei Hobbyelektroniker im Keller wo man dann mit den 
Wasser für die Lösungen auch noch rumhantiert, schnell eintragungen von 
Fremdstoffen erfolgen die größer als jede Messungenauigkeit selbst bei 
etwas schludrigen Arbeiten sind.

Es also überhaupt keinen Sinn hat 10g aufs mg genau abzuwiegen sondenr 
eine Dosierung mittels löffel und gutem Auge oder aber eine rWaage die 
als kleinste Auflösung ein Gramm hat völlig ausreicht.

GRuß
Carsten

von Backflow (Gast)


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Ich habe hier zu Hause übrigens 1kg NaOH und Natriumpersulfat von Proma 
ohne jegliches Mindesthaltberkeitsdatum. Sollte man Proma auf das 
Versäumnis hinweisen?

Und die 40t NaOH als 25%ige Lösung in unserem Tank haben auch kein 
Verfallsdatum. Da werde ich jetzt wohl unser Qualitätssicherung wild 
machen müssen.

>es ist genau genormt was als Chemisch Stabil gilst usw.

Diese Norm würde mich jetzt brennend interessieren.

von Carsten sch (Gast)


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Backflow schrieb:
> Ich habe hier zu Hause übrigens 1kg NaOH und Natriumpersulfat von Proma
> ohne jegliches Mindesthaltberkeitsdatum. Sollte man Proma auf das
> Versäumnis hinweisen?
Liest du eigendlich was ich schreibe... ?
Oder verstehst du es bloss nicht,
NaPs zum Ätzen von Kupfer ist bei trockener Lagerung unkritisch.
Im Pharmazeutischen Bereich wäre da aber sicher auch ein Verfallsdatum 
drauf.

Bei NaOH müsste man jetzt schauen was Proma garantiert und dann 
abschätzen... Wenn die irgendwas um 99% Garantieren - ja dann sind es 
Zeiten die die ein Verfallsdatum haben sollten.
Sagen die nur es ist eine NaOH haltige Zubereitung die zum Entwickeln 
funktioniert, so dass per Definition auch 60-70% NaOH drin sein könnte, 
dann ist ein Verfallsdatum wohl hinfällig.

Es geht hier einzig un alleine darum das du behauptet hast das man mit 
sicherheit davon ausgehen kann das NaOH von einem Hobbyelektroniker 
verwendet immer 99,x ist. Will man dieses aber sicher garantieren gibnt 
es ein Verfallsdatum.

Nimmt man im Kauf das ruhig auch mal 10-20% mit der Zeit umgewandelt 
werden ist ein Verfallsdatum nicht mehr Sinnvoll anzugeben da der 
Zeitfaktor soweit in der Zukunft liegt das jede Kleinigkeit eine Rolle 
spielt.

somit wiederspricht sich die Angabe das NaOH im Heimgebrauch immer 99,5% 
hat und das es kein VErfallsdatum gibt.
Akzeptiert man deutlichhöhere Verunreinigungen ist das konkrete 
Verfallsdatum hinfällig undman muss es an anderen Merkmalen festmachen.
>
>
> Und die 40t NaOH als 25%ige Lösung in unserem Tank haben auch kein
> Verfallsdatum. Da werde ich jetzt wohl unser Qualitätssicherung wild
> machen müssen.

Ach nee...
Die RohMilch im Tank der Molkerei auch nicht... Da traut man denen schon 
zu das die genau wissen wie lange diese für Ihre Zwecke verwendbar ist 
um die Anforderungen zu erfüllen.

Und bei ecuh wird es intern sicher auch eine Einschätzung über die 
Lagerfähigkeit geben. Kommt auf die Verwendung und die Anforderungen an.
Ist es für die Lebensmittelherstellung oder die Pharmazie ist entweder 
eine Lagerdauer vermerkt oder es wird vor der Verwendung analysiert.
Kommt es schlicht nicht auf 5% +/- an wird die Einschätzung sicher sein 
das es sich länger hält als ihr jemals für den Verkauf braucht.

Es ist je nach Unternehmen und Verwendungszweck höchst unterschiedlich.
Und nur weil das bei dir im unternehmen auf eine Art gehandhabt wird 
gilt das noch LANGE nicht für alle. Das zu erkennen ist manchmal aber 
nicht ganz leicht. Die Bezeichnung dafür ist "Betriebsblind"

Und das oben auf meinem Foto ganz deutlich ein Verfallsdatum steht 
kannst du nicht wegdiskutieren. ICh kann gerne auch noch mehr Fotos von 
noch mehr Behältnissen verschiedenre HErsteller machen.
>
>>es ist genau genormt was als Chemisch Stabil gilst usw.
>
> Diese Norm würde mich jetzt brennend interessieren
Kein Problem:
einschlägig ist u.A.
EG1272/2008
EG1907/2006
Richtlinie 67/548/EWG
Richtlinie 1999/45/EG

Sagte ich doch das du noch was lernen kannst.

Gruß
Carsten

von Backflow (Gast)


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>Wenn die irgendwas um 99% Garantieren - ja dann sind es Zeiten die die
>ein Verfallsdatum haben sollten.

Ach so, die Haltbarkeit ist jetzt auf einmal konzentrationsabhängig.

Ich werde nicht alle Richtlinien durchlesen, die du vermutlich auch nur 
zkurzfristig usammengegoogelt hast.

Als Beispiel nur Richtlinie 1999/45/EG. Unter Artikel 10 "Kennzeichnung" 
findet sich kein Haltbarkeitsdatum. Eine Definition der chemischen 
Stabilität auch nicht.

>Das zu erkennen ist manchmal aber nicht ganz leicht. Die Bezeichnung
>dafür ist "Betriebsblind

Ja, der große Praktiker.

>Sagte ich doch das du noch was lernen kannst.

Zusammengoogeln von Vorschriften ist kein Wissen. Wenn Du so firm bist 
einfach Regelwerk mit Arikel/Paragraphen nennen. Ich warte.

Ich geh' jetzt lieber in unserem blinden Betrieb arbeiten, bevor wir 
noch alles entsorgen müssen.

von bitte löschen (Gast)


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NaOH (frisch oder als Jahrzehnte alte Plörre - EGAL) in Wasser 'rein.
Umrühren.
Probeentwicklung.
Zu stark => mehr Wasser, zu schwach => mehr NaOH.

WO IST DAS PROBLEM?

von Zarkov (Gast)


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Philipp Klostermann schrieb:
> WO IST DAS PROBLEM?

Das Problem ist der gute Backflow.
Für ihn gilt:

§1: Backflow hat immer recht.
§2: Sollte Backflow nicht recht haben, kommt §1 zur Anwendung.

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