Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik DCDC mit wenig Störung und hoher Isolation


von Matthias W. (matt007)


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DCDC-Wandler sind heute ja kein Hexenwerk mehr.

Es scheint jedoch nicht so einfach welche zu bekommen, die
+ auch bei kleiner Leistung (z.B. 0.25W) effizient sind
+ sehr gut isolieren (sicher auch für medizinische Anwendung)
+ wenig Störungen verbreiten (EMV)

Bekannt sind Royer-Wandler in Scannern. Dabei wird nicht mit einem 
Rechteck getaktet sondern resonant mit einer sinusförmigen Schwingung.

Hat jemand mal einen effizienten gut isolierenden Wandler selbst gebaut?

Gibt es solche 0.25W-Teile zu kaufen?

Die Verwendung deutlich größerer Teile ist fragwürdig, weil der 
Wirkungsgrad bei wenig Last ja stark absackt. Wirkungsgrade um 20% 
erscheinen wenig attraktiv.

: Verschoben durch Admin
von Michelle K. (Firma: electronica@tdnet) (michellekonzack) Benutzerseite


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Wieso nimmste nicht einfach eine Chip von Maxim?

Die haben solche ICs, allerdings in QFN ausführung was nur noch mit
Heißluft, IR, Hybrid oder Reflow gelötet werden kann.

Hängt halt von Deinen technischen Möglichkeiten und Fähigkeiten ab

Grüße
Michelle

von Matthias W. (matt007)


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Michelle Konzack schrieb:
> Wieso nimmste nicht einfach eine Chip von Maxim?

kennst Du denn eines, das so eine gute galvanische Isolation hat?
Ich habe nichts gegen Maxim.

> Die haben solche ICs, allerdings in QFN ausführung was nur noch mit
> Heißluft, IR, Hybrid oder Reflow gelötet werden kann.

das ist natürlich eine Hürde.

> Hängt halt von Deinen technischen Möglichkeiten und Fähigkeiten ab

so eine Heißluftstation habe ich. Nur wenig praktische Erfahrung mit 
solchen Chips. Bisher habe ich diese gemieden.

Grüße
Matthias

von Michelle K. (Firma: electronica@tdnet) (michellekonzack) Benutzerseite


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Matthias W. schrieb:
> kennst Du denn eines, das so eine gute galvanische Isolation hat?
> Ich habe nichts gegen Maxim.

Aus dem Stehgreif jetzt nicht...

>> Hängt halt von Deinen technischen Möglichkeiten und Fähigkeiten ab
> so eine Heißluftstation habe ich. Nur wenig praktische Erfahrung mit
> solchen Chips. Bisher habe ich diese gemieden.

:-)

Da gibt es eine Möglichkeit, um die (finanziellen) Verluste so klein
wie möglich zu halten:  Sich einen passenden Chip aussuchen und mal 5
kostenose Muster bestellen!  ;-)

Mußt denen halt sagen, das Du Student bist und ein Project hast...

Grüße
Michelle

von Matthias W. (matt007)


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Michelle Konzack schrieb:
> Aus dem Stehgreif jetzt nicht...

wenn ich auf http://www.maxim-ic.com/ nach Royer suche kommen immer 
diese CCFL-Treiber und dann ein paar LCD-Stücklisten. Sind wohl auch 
wieder diese CCFL. In diesem Fall möchte ich ja kein CCFL betreiben 
sondern schnöde 5 oder 7V gewinnen aus 5V - galvanisch getrennt mit sehr 
wenig Leistung aber gutem Wirkungsgrad.

Bist Du sicher, daß Maxim so etwas hat?

> Mußt denen halt sagen, das Du Student bist und ein Project hast...

Versuchen kann ich es ja. Einen Nachweis dazu kann ich jedoch nicht 
liefern. Mit 51 ist man normalerweise kein Student mehr.

von MaWin (Gast)


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> Hat jemand mal einen effizienten gut isolierenden Wandler selbst gebaut?

Ja, supersimpel aber ungeregelt was für OpAmps auch ausreicht: Einen 
hochpermeablen Ringkern (den höchsten den ich finden konnte).

Darum eine Primärwicklung auf einem Viertel und eine Sekundärwicklung 
auf dem gegenüberliegenden Viertel.

Dann mit Rechteckspannung ausreichend hoher Freqeunz primär rein, und 
sekundär gleichrichten.

Die grössten Verluste entstehen im Gleichrichter, daher kann es sinnvoll 
sein, einen aktiven Gleichrichter vorzusehen.

Wahlweise den Ringkern noch lackieren.

von Matthias W. (matt007)


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MaWin schrieb:
> Ja, supersimpel aber ungeregelt was für OpAmps auch ausreicht:

Danke Mawin. Ich möchte einen AVR damit betreiben. Natürlich kann ich 
einen LDO nachschalten.

> Einen hochpermeablen Ringkern (den höchsten den ich finden konnte).

Du meinst keinen Pulvereisenkern, so wie man die von Reichelt bekommt. 
Du meinst so ein Vakuumschmelze-Ding, was schwer zu bekommen ist? Hast 
Du einen Hinweis wo ich das was Du im Kopf hast als normal Sterblicher 
bekomme.

> Darum eine Primärwicklung auf einem Viertel und eine Sekundärwicklung
> auf dem gegenüberliegenden Viertel.

Ich nehme an, Du nimmst dünnen Fädeldraht und wickelt da mehr als 7 
Windungen auf.

> Dann mit Rechteckspannung ausreichend hoher Freqeunz primär rein, und
> sekundär gleichrichten.

Das sollten dann schnelle Dioden sein. Gibt das nicht eine Menge 
Störungen, wenn man mit Rechteck da drauf losgeht? Darum dachte ich ja 
an diesen Royer-Wandler.

> Die grössten Verluste entstehen im Gleichrichter, daher kann es sinnvoll
> sein, einen aktiven Gleichrichter vorzusehen.

dann wird es aufwendiger. Ich sah da mal eine Lösung mit 2 Mosfets. Die 
Schwellspannung muss in diesem Fall niedrig liegen (ca. 5V Ausgang).

> Wahlweise den Ringkern noch lackieren.

Das ist eine gute Idee - wegen der Isolation wohl. Gibts solche Teile 
auch fertig zu erwerben? Ein Einzelstück kann ich ja gerne wickeln.

von Matthias W. (matt007)


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Der Joerg hat geschrieben, daß er 1994 erstmals einen magnetischen 
Koppler gebaut hat. Offenbar wird das heute noch in Serie verwendet.
http://groups.google.com/group/de.sci.electronics/browse_thread/thread/8e1d85de2f831674?

"#43 Ferritmaterial sei was herrliches. Wo gibts das denn hier?

..ein Schaltwandler der die isolierte Seite mit ebenfalls 5kV 
potenzialgetrenntem Saft versorgt. Ok, da traute ich keinem Wandler von 
der Stange, damals traute ich nichtmal PWM Chips, schon wegen der langen 
Produktionsdauer. Das ist komplett selbstgestrickt.

..ueber einen der Ferrituebertrager gehen empfindliche Signal bei zig 
MHz und im Mikrovoltbereich.

Der daneben uebertraegt Pulse von <10nsec Breite. EMI-Probleme:
Null."

Offenbar geht was, wenn man da Ahnung hat. Diese Ahnung muss man sich 
halt aneignen im Lauf der Zeit . . .

von oszi40 (Gast)


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> halt aneignen im Lauf der Zeit . . .

1.Frage ist Aufwand und Nutzen. Da wäre mir egal ob 20% od. 90% solange 
kein neues Kraftwerk dafür nötig ist.

2.Ob diese besser sind, als die DC/DC Deiner Träume, weiß ich nicht. 
http://www.recom-international.com/pdf/Econoline/RxxPxx.pdf

3.Frage bleibt, ob man selbst gebastelte Sachen ausreichend gut 
aufbauen, testen und gefahrlos betreiben kann. Kriechfunkenstrecke?

von Matthias W. (matt007)


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oszi40 schrieb:
> 2.Ob diese besser sind, als die DC/DC Deiner Träume, weiß ich nicht.
> http://www.recom-international.com/pdf/Econoline/RxxPxx.pdf

wenn man nur wenig Strom abnimmt wird der Wirkungsgrad sehr schlecht.

> 3.Frage bleibt, ob man selbst gebastelte Sachen ausreichend gut
> aufbauen, testen und gefahrlos betreiben kann. Kriechfunkenstrecke?

ja. Jörg muss sich das auch gefragt haben bevor er sich da so in die 
Arbeit gestürzt hat. Offenbar gibts die Teile nun schon sehr lange in 
Serie.

von Falk B. (falk)


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@  Matthias W. (matt007)

>+ auch bei kleiner Leistung (z.B. 0.25W) effizient sind
>+ sehr gut isolieren (sicher auch für medizinische Anwendung)
>+ wenig Störungen verbreiten (EMV)

Nimm einen Schalenkern und pack dort zwischen die Kerne deine 
Isolierstrecke (Folie, dünne Platte) rein. Für 250mW reicht der kleinste 
den du kriegen kannst. Ggf. sind sogar Planarkerne besser, wenn gleich 
größer.

http://www.reichelt.de/Schalenkerne/SKS-14-100/index.html?;ACTION=3;LA=444;GROUP=B518;GROUPID=3184;ARTICLE=18119;

Gibt es auch kleiner, aber nicht bei Reichelt.

http://www.ferrite.de/Ferritkerne/P-Kerne/

Ringkerne aus passendem Ferrit gehen auch, aber die Isolation wird 
kritischer (Primärwicklung-> Kern -> Sekundärwicklung, eine Isolation 
ist schwer aufzubringen, Beschichtung des Ringkerns ggf. verbessern). 
Eisenpulver geht eher schlecht, zu wenig Permiabilität und damit 
Kopplung. Probieren kann man es aber mal.

MFG
Falk

von Reinhard Kern (Gast)


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Hallo,

wenn du einen DC-DC mit Zulassung für medizinische Geräte brauchst, kauf 
einen. Selbst wenn das für dich technisch kein Problem ist (eher 
unwahrscheinlich), kannst du dir schlicht die Kosten für die 
entsprechende Zulassung nicht leisten, und ohne die darfst du das Ding 
nicht verwenden, und wenn es noch so toll ist.

Gruss Reinhard

von Matthias W. (matt007)


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Falk Brunner schrieb:
> Nimm einen Schalenkern und pack dort zwischen die Kerne deine
> Isolierstrecke (Folie, dünne Platte) rein. Für 250mW reicht der kleinste
> den du kriegen kannst.

Danke für den Hinweis. Das Reichelt-Teil ist viel zu groß.
Von den anderen müsste ja der P9/5 mit 126ccm bereits reichen.
2 Spulenkörper mit Abstand wären wohl besser als nur einer wegen der 
Isolationsproblematik.

> Ggf. sind sogar Planarkerne besser, wenn gleich größer.

Hast Du zu diesem Thema einen Link?

> Ringkerne aus passendem Ferrit gehen auch, aber die Isolation wird
> kritischer (Primärwicklung-> Kern -> Sekundärwicklung, eine Isolation
> ist schwer aufzubringen, Beschichtung des Ringkerns ggf. verbessern).

ist wohl nicht so einfach. Manche Hersteller nehmen trotzdem genau das. 
Die Bauweise scheint so kleiner zu werden.

> Eisenpulver geht eher schlecht, zu wenig Permiabilität und damit
> Kopplung. Probieren kann man es aber mal.

Du meinst mit Rechteck takten oder eher so ein Royer-Wandler?

von Matthias W. (matt007)


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Reinhard Kern schrieb:
> wenn du einen DC-DC mit Zulassung für medizinische Geräte brauchst, kauf einen.

Wie gesagt - ich bin ja dazu bereit. Bisher habe ich jedoch schlicht 
nichts gefunden, was mich da begeistert hätte. Die Isolationsstrecken 
sollten hoch sein und der Wirkungsgrad bei wenig Leistung brauchbar. 
Recom schien da nichts zu haben.

Für Tests kann ich mir vorstellen auch mal was selbst zu bauen - einfach 
um zu sehen was machbar ist.

von Falk B. (falk)


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@  Matthias W. (matt007)

>> Ggf. sind sogar Planarkerne besser, wenn gleich größer.

>Hast Du zu diesem Thema einen Link?

http://www.ferrite.de/Ferritkerne/Planar-E-Kerne/
http://www.ferrite.de/Ferritkerne/Planar-ER-Kerne/

>> Eisenpulver geht eher schlecht, zu wenig Permiabilität und damit
>> Kopplung. Probieren kann man es aber mal.

>Du meinst mit Rechteck takten oder eher so ein Royer-Wandler?

Im Prinzip geht beides, ich würde den Royer Converter bevorzugen, 
logisch ;-)

MFG
Falk

von Freidenker (Gast)


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Suche auch mal nach den ADuM-Wandlern von Analog Devices.
Die gibt es mit 50mW und 100mW Belastung, einschließlich mindesten zwei 
Com-Kanäle.

von oszi40 (Gast)


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Matthias W. schrieb:
> + sehr gut isolieren (sicher auch für medizinische Anwendung)

Damit wird die Auswahl kleiner oder aufwändige Prüfung nötig.

von Alexander D. (alexander_d)


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Hallo Matthias,

sieh dir mal das Datenblatt zum LT1533 an. Dieser Baustein ist ideal für 
DC/DC-Wandler mit geringer Leistung und sehr geringer Restwelligkeit. 
Jim Williams hat eine sehr gute AppNote dazu geschrieben: 
http://cds.linear.com/docs/Application%20Note/an70.pdf

Ich habe mit dem LT1533 einen Wandler mit 5V->+/-15V aufgebaut, der auf 
Anhieb funktioniert hat (AN70 Fig. 26 mit nachgeschalteten 
Linearreglern).

Gruß,
Alexander

von Freidenker (Gast)


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Alexander Dörr schrieb:
> sieh dir mal das Datenblatt zum LT1533 an.

Wo ist den da eine Isolation zwischen Vin und Vout?

von Alexander D. (alexander_d)


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Freidenker schrieb:

> Wo ist den da eine Isolation zwischen Vin und Vout?

die ist im Übertrager, den man natürlich benötigt.

Gruß,
Alexander

von Matthias W. (matt007)


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Falk Brunner schrieb:
> http://www.ferrite.de/Ferritkerne/Planar-E-Kerne/

Danke Falk. Der kleinste wäre E14/3.5/5.
Die Abstände primär/sekundär sind recht klein.
Zudem kann Spannung auch auf den Kern selbst durchschlagen.

> http://www.ferrite.de/Ferritkerne/Planar-ER-Kerne/

Der ER9.5/2.5/5 sieht schön aus. Die Spulen sind wohl auf die 
Leiterplatte gedruckt. Primär und sekundär kann man da schwer gut 
trennen.

> ich würde den Royer Converter bevorzugen, logisch ;-)

ok. Hat denn jemand mal so einen Royer aufgebaut und vermessen?

von Falk B. (falk)


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@  Matthias W. (matt007)

>> http://www.ferrite.de/Ferritkerne/Planar-E-Kerne/

>Danke Falk. Der kleinste wäre E14/3.5/5.
>Die Abstände primär/sekundär sind recht klein.
>Zudem kann Spannung auch auf den Kern selbst durchschlagen.

Ja, ist nicht so das Wahre.

>> http://www.ferrite.de/Ferritkerne/Planar-ER-Kerne/

>Der ER9.5/2.5/5 sieht schön aus. Die Spulen sind wohl auf die
>Leiterplatte gedruckt. Primär und sekundär kann man da schwer gut
>trennen.

schwer? Oder eher "sehr gut trennen" Einfach das Loch weglassen.

>> ich würde den Royer Converter bevorzugen, logisch ;-)

>ok. Hat denn jemand mal so einen Royer aufgebaut und vermessen?

Schon mal dem Link Royer Converter gefolgt?

MFG
Falk

von Matthias W. (matt007)


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Freidenker schrieb:
> Suche auch mal nach den ADuM-Wandlern von Analog Devices.
> Die gibt es mit 50mW und 100mW Belastung, einschließlich mindesten zwei
> Com-Kanäle.

Danke für den Hinweis. Bisher sah es für mich so aus, als ob diese Teile 
lausig schlecht vom Wirkungsgrad her sind.

Der ADuM5000 schluckt bis 12mA bei no load. Der ADuM5200 hat 34% 
Wirkungsgrad bei Maximallast. Das wird logischerweise viel weniger 
unterhalb Maximallast.

Der ADUM5240 zieht bis 104mA bei Leerlauf am Ausgang. Er zieht satte 
140mA wenn er 10mA liefern soll. Das klingt wenig attraktiv.

Der ADuM6000 wird mit bestenfalls 31% Wirkungsgrad angegeben. Dafür kann 
er 5kV trennen. Habe ich etwas übersehen?

von Matthias W. (matt007)


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Falk Brunner schrieb:
> Oder eher "sehr gut trennen" Einfach das Loch weglassen.

Also oben eine Spule und unten eine Spule? Die 1.5mm Leiterplatte trennt 
dann? Der Luftspalt ist dann so dick wie die Leiterplatte? Statt 
gedruckter Spule dann ggf. eine handgewickelte Spule?

> Schon mal dem Link Royer Converter gefolgt?

Stromaufnahme im Leerlauf 36mA. Ich dachte an ein Positiv-Beispiel wo 
man kleine Bauweise und guten Wirkungsgrad bei kleiner Leistung sehen 
kann.

von oszi40 (Gast)


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Matthias W. schrieb:
> und guten Wirkungsgrad
Isolation UND Wirkungsgrad? Scheinbar drehen wir uns etwas im Kreis.

von Matthias W. (matt007)


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oszi40 schrieb:
> Isolation UND Wirkungsgrad? Scheinbar drehen wir uns etwas im Kreis.

ich sehe da keinen Widerspruch in sich. Ein isolierender Wandler muss ja 
nicht schlecht sein. Die PC-Netzteile sind billig und erstaunlich gut. 
Die isolieren in der Tat. Die Recom-Wandler wären ja ok, wenn es Typen 
mit weniger Leistung gäbe !

von Matthias W. (matt007)


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Alexander Dörr schrieb:
> sieh dir mal das Datenblatt zum LT1533 an.

Vielen Dank Alexander. Das sieht leider nach ziemlich viel Aufwand aus.

von Alexander D. (alexander_d)


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Matthias W. schrieb:

> Vielen Dank Alexander. Das sieht leider nach ziemlich viel Aufwand aus.

es ist kaum mehr Aufwand als ein einfacher Royer-Converter, dafür aber 
mit sehr sauberen Ausgangsspannungen. Wenn du hohe Trennspannungen 
brauchst, kannst du einen Zweikammer-Spulenkörper mit Vakuum-Verguss 
einsetzen. Ich habe mir mal einen Übertrager anfertigen lassen, der mit 
5kV Spannungsfestigkeit in einer Stückzahl von 5 um 15 Euro gekostet 
hat.

Wo soll denn der Wandler eingesetzt werden?

Gruß,
Alexander

von Falk B. (falk)


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@  Matthias W. (matt007)

>Also oben eine Spule und unten eine Spule? Die 1.5mm Leiterplatte trennt
>dann? Der Luftspalt ist dann so dick wie die Leiterplatte? Statt
>gedruckter Spule dann ggf. eine handgewickelte Spule?

Ja.

>> Schon mal dem Link Royer Converter gefolgt?

>Stromaufnahme im Leerlauf 36mA. Ich dachte an ein Positiv-Beispiel wo
>man kleine Bauweise und guten Wirkungsgrad bei kleiner Leistung sehen
>kann.

Hallo? Sind wir hier bei "Wünsch Dir was"? Eher nicht! Lies mal was über 
Netiquette!

Im Artikel ist eine EINFACHE Schaltung mit Luftspulen und 2,5W 
Nennleistung aufgebaut. Das ist NICHTS optimiert und schon GAR NICHTS 
für deine 250mW!

Ausserdem, was reitest du wie besessen auf dem Wirkungsgrad rum? Der 
spielt bestenfalls bei batteriebetriebenen Geräten eine Rolle. Bei 
netzversorgten Geräten ist es egal ob du mit 50% Wirkungsgrad 250mW 
verplemperst oder mit 90% 25mW.

>ich sehe da keinen Widerspruch in sich. Ein isolierender Wandler muss ja
>nicht schlecht sein.

Nein, aber es wird schwieriger.

> Die PC-Netzteile sind billig und erstaunlich gut.
>Die isolieren in der Tat.

5kV nach Medizinstandard? Eher nicht.

> Die Recom-Wandler wären ja ok, wenn es Typen
> mit weniger Leistung gäbe !

Ich glaube du optimierst am der falschen Stelle.

MFG
Falk

P.S Man kann den Royer Converter sicherlich noch DEUTLICH 
verbessern, wenn man ihn auf die 250mW trimmt. Mal sehen ob ich in den 
nächsten Tagen bisschen Zeit hab. Aber ein Leerlaufsparwunder ist er 
nicht, weil die Blindleistung immer im Primärkreis oszilliert.

von Matthias W. (matt007)


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Alexander Dörr schrieb:
> es ist kaum mehr Aufwand als ein einfacher Royer-Converter, dafür aber
> mit sehr sauberen Ausgangsspannungen.

das IC von LT kostet halt. Ein einfacher Royer mit LDO sollte deutlich 
billiger sein.

> Wenn du hohe Trennspannungen
> brauchst, kannst du einen Zweikammer-Spulenkörper mit Vakuum-Verguss
> einsetzen. Ich habe mir mal einen Übertrager anfertigen lassen, der mit
> 5kV Spannungsfestigkeit in einer Stückzahl von 5 um 15 Euro gekostet
> hat.

Das ist schon recht teuer.

> Wo soll denn der Wandler eingesetzt werden?

ich möchte vom Laptop aus per USB Spannungen messen. Dabei kann die 
Mess-Spannung auch auf Netzpotential hochliegen. Biosignale am Körper 
möchte ich auch messen können. Dabei sollen wenig Störungen entstehen. 
Den AD-Wandler kann ich über die ADuM-Teile trennen. Mit Strom versorgen 
könnte ich ihn so auch. Hoher Strombedarf ist mir ein Dorn im Auge. Eine 
Batterie mag ich ungern hinbauen.

von Falk B. (falk)


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@  Matthias W. (matt007)

>ich möchte vom Laptop aus per USB Spannungen messen. Dabei kann die
>Mess-Spannung auch auf Netzpotential hochliegen. Biosignale am Körper
>möchte ich auch messen können. Dabei sollen wenig Störungen entstehen.

Oh Mann! Und gleich noch ein Grund, mal was über Netiquette zu 
lesen!

http://www.mikrocontroller.net/articles/Netiquette#Klare_Beschreibung_des_Problems

>könnte ich ihn so auch. Hoher Strombedarf ist mir ein Dorn im Auge. Eine
>Batterie mag ich ungern hinbauen.

Und genau DAS wäre der einfachste, pragmatischste Weg! Und gerade im 
LiPo Zeitalter hätte man da Strom ohne Ende. Aber nein, man muss ja die 
120%ig Lösung anstreben. Und eine Zertifizierung eines Schaltrgelers 
nach Medizinnorm für so ein Bastelprojekt? Dream on.

von Matthias W. (matt007)


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Falk Brunner schrieb:
> was reitest du wie besessen auf dem Wirkungsgrad rum? Der
> spielt bestenfalls bei batteriebetriebenen Geräten eine Rolle.

Laptops sind batteriebetrieben - manchmal zumindest. Wenn ich Störungen 
über das Schalt-Netzteil vermeiden möchte.

> Bei netzversorgten Geräten ist es egal ob du mit 50% Wirkungsgrad 250mW
> verplemperst oder mit 90% 25mW.

Dummerweise stehen weniger als 20% Wirkungsgrad im Raum. Bei Betrieb 
über USB eines Laptop spielt dies schon eine Rolle. Wenn ich mehrere 
kleine Messmodule versorge bedeuten 4x 100mA im Leerlauf bereits 400mA 
für nichts. Hinzu kommt der Bedarf für den USB-Controller, die CPU, den 
ADC, die Aufbereitungsschaltung und den ISO-Datentrenner.

Deswegen fragte ich ja oben: Gibts was Fertiges mit >50% Wirkungsgrad 
bei 5-30mA Abnahme oder so. Entweder ich versorge nur den ADC oder den 
uC/USB noch mit dazu. Entsprechend unterschiedlich ist der Bedarf.

> Man kann den Royer Converter sicherlich noch DEUTLICH
> verbessern, wenn man ihn auf die 250mW trimmt.

das habe ich vermutet. Deswegen fragte ich ja nach einem Beispiel wie so 
ein optimiertes Teil aussehen könnte.

> Mal sehen ob ich in den nächsten Tagen bisschen Zeit hab.

das wäre schön. Danke Falk !

von Matthias W. (matt007)


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Falk Brunner schrieb:
> 
http://www.mikrocontroller.net/articles/Netiquette#Klare_Beschreibung_des_Problems

Falk, der Wunsch ist doch oben klar beschrieben !
+ bei kleiner Leistung effizient
+ sehr gut isolierend (sicher auch für medizinische Anwendung)
+ wenig Störungen (EMV)

> Und genau DAS wäre der einfachste, pragmatischste Weg! Und gerade im
> LiPo Zeitalter hätte man da Strom ohne Ende.

So unproblematisch scheint Batteriebetrieb nicht. Meistens wenn ich 
meinen Differenztastkopf brauche sind die AA-Akkus leer. Die Li-Batterie 
müsste einen Aufwärtswandler treiben für den ADC und den Trennwandler 
dazu. Wenn noch IOs dran sind müssten auch diese getrieben werden und 
der Trennwandler dazu. Batterien brauchen eine Abschaltung. Automatisch 
kann nerven. Manuell vergisst man gerne. Das USB-Modul soll klein und 
leicht bleiben (uC, Trenner, FTDI, ADC, Wandler).

> Aber nein, man muss ja die 120%ig Lösung anstreben.

nein. Praktikabel soll es sein und funktionieren wenn man es braucht.

> Und eine Zertifizierung eines Schaltrgelers
> nach Medizinnorm für so ein Bastelprojekt?

Ungefährlich soll das Messen sein, Zertifizierung habe ich nicht vor. 
Das wäre in der Tat ein Overkill.

von Purzel H. (hacky)


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Ich gehe mit Falk einig, mit so wenig Ahnung ist das Projekt 
uebertrieben. Mein Favorit fuer solche Faelle ist ein LTC1683. Oder fuer 
weniger Spannung ein LTC1533. Als Feedback ein optokoppler,

von Matthias W. (matt007)


Angehängte Dateien:

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Oktal Oschi schrieb:
> Mein Favorit fuer solche Faelle ist ein LTC1683.

Danke für den Hinweis. Das ist ein Overkill von den vielen Teilen her. 
Der Royer-Converter ist dazu im Vergleich mit den 2 BC337, dem 
Widerstand, dem Kondensator und dem Trafo eine supersimple Sache.

Wenn niemand einen fertigen Wandler für so kleine Leistungen kennt ist 
das natürlich schade. Dafür scheint es wenig Nachfrage zu geben. Schade, 
daß die ADuM-DCDC so hungrig erscheinen. Elegant wäre das schon. Und mit 
3-4.- auch bezahlbar.

von Alexander D. (alexander_d)


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Matthias W. schrieb:

> Danke für den Hinweis. Das ist ein Overkill von den vielen Teilen her.
> Der Royer-Converter ist dazu im Vergleich mit den 2 BC337, dem
> Widerstand, dem Kondensator und dem Trafo eine supersimple Sache.

aber auch für den einfachen Royer-Cnverter brauchst du einen Trafo. Und 
wenn du den mit Medizinzulassung haben willst, gibt's den auch nicht 
umsonst. Ich glaube, du solltest deine Anforderungen nochmal überdenken.

Gruß,
Alexander

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Das Problem mit LTC ist nunmal, daß sie ICs teuer verkaufen wollen. An 
einem Royer-Converter Marke Chinamann, ist kaum Profit für LTC drin. 
Also werden sie das auch niemals vorschlagen. In jeder AppNote Schaltung 
ist auch mindestens ein Baustein des betreffenden Herstellers...

von Reinhard Kern (Gast)


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Matthias W. schrieb:
> Ungefährlich soll das Messen sein, Zertifizierung habe ich nicht vor.
> Das wäre in der Tat ein Overkill.

Da wird sich die Staatsanwaltschaft entscheiden müssen, ob das nun 
fahrlässige oder nach solchen Äusserungen vorsätzliche Körperverletzung 
ist.

Zulassung zum medizinischen Betrieb ist nicht etwas, was man macht, wenn 
man Lust dazu hat. Sind hier nur noch gewissenlose Rechtsbrecher 
unterwegs?

Gruss Reinhard

von Matthias W. (matt007)


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Alexander Dörr schrieb:
> aber auch für den einfachen Royer-Cnverter brauchst du einen Trafo. Und
> wenn du den mit Medizinzulassung haben willst, gibt's den auch nicht
> umsonst. Ich glaube, du solltest deine Anforderungen nochmal überdenken.

Alexander, ein paar Dinge muss ich einfach akzeptieren:
1. mein Leben ist mir wichtig. Daher soll so ein Aufbau sicher sein.
2. übertriebene Tests brauche ich nicht.
3. bezahlbar muss es sein - kein overkill !
4. es muss funktionieren

Es ist auch klar, daß es die Wandler gibt von AD und Recom. Die kann man 
kaufen. Oben ist das Wesentliche dazu gesagt. Eine unlösbare Aufgabe ist 
es nicht. Es gibt mit Sicherheit eine brauchbare Lösung.

von Matthias W. (matt007)


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@Reinhard:
Nochmals: Es geht um ein Hobby-Projekt, Reinhard. Du brauchst nicht die 
Kriminalitäts-Keule rauszuziehen. Ich will das nicht verkaufen und daher 
auch keine teure Zulassung machen. Das habe ich klar gesagt. Ist das so 
schwer zu verstehen?

Das Ziel sollte es hier sein die Machbarkeit aufzuzeigen und nicht in 
Frage zu stellen und Ängste zu verbreiten. Es geht darum wie eine Lösung 
aussehen könnte - entweder in Form eines käuflichen Wandlers oder einer 
günstig machbaren Baulösung, die sicher genug erscheint um sie selbst 
anwenden zu können.

von Matthias W. (matt007)


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Abdul K. schrieb:
> Das Problem mit LTC ist nunmal, daß sie ICs teuer verkaufen wollen. An
> einem Royer-Converter Marke Chinamann, ist kaum Profit für LTC drin.

ja. Deswegen nehme ich LT-Bausteine nur her, wenn es für den 
Hobbybereich einen klaren Vorteil bringt. Wenn ich viel Zeit oder viel 
Platz sparen kann. Hier sehe ich momentan wenig Vorteil dieser 
Bausteine. AD ist auch nicht als Billighersteller bekannt. Deren 
Isolationsprodukte erscheinen trotzdem an mancher Stelle attraktiv. Dort 
setze ich sie auch gerne ein.

Wenn jemand einen brauchbaren Wandler aus China kennt . . .

von Falk B. (falk)


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So, hier mal wieder ein neuer Kern.

Aufbau wie im Artikel Royer Converter. Als Trafokern ein Schalenkern
vom Typ P14, Material unbekannt.

http://www.ferrite.de/Ferritkerne/P-Kerne/

Primärwicklung 2x20 Windungen, 0,2mm Drahtdurchmesser, 80uH
Steuerwicklung 1x10 Windungen
Sekundärwicklung 2x20 Windungen, 0,2mm Drahtdurchmesser, 80uH

Luftspalt ~1mm
Resonanzfrequenz 91 kHz

Der Gleichrichter weicht vom Artikel ab, es wurden zwei 1N4148 in 
Mittelpunktschaltung verwendet, darum auch eine Mittelanzapfung an der 
Sekundärwicklung. Das spart die Flußspannung einer Diode, die besonders 
bei kleinen Spannungen ins Gewicht fällt. Als Glättungskondensator 
werden 330nF verwendet (Keramik).

Leerlauf:
Eingang: 4,5V, 11mA

Vollast:
Eingang: 4,5V, 75mA,
Ausgang: 4,3V, 52mA, 225mW (82 Ohm Lastwiderstand)
Wirkungsgrad: 66%

Für den ersten Schuss ganz brauchbar. Der Kern wird nicht warm. Ich habe 
keinen passenden Wickelkörper, nur einen mit einer Kammer. Somit musste 
ich die Wicklungen manuell halbwegs getrennt wickeln. Das begünstigt den 
Koppelfaktor ein wenig, sollte aber nicht groß ins Gewicht fallen.

MFG
Falk

von Matthias W. (matt007)


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@Falk:
Vielen Dank für den Test. Das hört sich ausbaufähig an. 11mA Leerlauf 
geht noch. 52mA Output ist eine Menge. Wenn man weniger braucht könnte 
man wohl den Widerstand höher machen und die Windung anders.

Ein wenig experimentieren macht Spaß.

von Volker D. (dr_best)


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Hallo Forum,
In Anlehnung an den Beitrag von Falk und den "neuen Kern" mit Ferrite 
P14 und wenigen mA zum Übertragen...genau so was in dieser Größenordnung 
benötige ich zur Übertragung eines kleinen Ladestroms auf eine 
rotierende Achse. Wie darf ich das verstehen, mit dem 1mm Luftspalt? 
Sind beide Spulen in diesen Kern gewickelt oder liegen sich 2 Spulen des 
gleichen Typs (Schale) in 1mm Abstand gegenüber? Und wenn letzteres, wie 
müssen sich die Ferriteschalen gegenüber liegen, offene Seite gegen 
offene Seite?

Hat die Rotation einer Spule eigentlich einen Einfluss auf das Ganze?

Gruss vom Ahnungslosen..

von Falk B. (falk)


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@Volker Dabelstein (dr_best)

>In Anlehnung an den Beitrag von Falk und den "neuen Kern" mit Ferrite
>P14 und wenigen mA zum Übertragen...genau so was in dieser Größenordnung

Gott, ist der Beitrag alt . . .

>benötige ich zur Übertragung eines kleinen Ladestroms auf eine
>rotierende Achse. Wie darf ich das verstehen, mit dem 1mm Luftspalt?

>Sind beide Spulen in diesen Kern gewickelt

Nein.

> oder liegen sich 2 Spulen des
>gleichen Typs (Schale) in 1mm Abstand gegenüber?

Ja.

Beitrag "Re: Ferrit-Topfkern"

>Und wenn letzteres, wie
>müssen sich die Ferriteschalen gegenüber liegen, offene Seite gegen
>offene Seite?

Sicher.

>Hat die Rotation einer Spule eigentlich einen Einfluss auf das Ganze?

Wenig, die Kerne haben nur eine kleine Lücke, es gibt auch durchgehende.

von Volker D. (dr_best)


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Für so einen alten Beitrag ne extrem schnelle Antwort - Danke!

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