Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Audioverteilung mit S/PDIF


von Guido B. (buschi)


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Hallo Zusammen,

ich würde gerne bis zu 4 Audiokanäle in meinem Haus verteilen.

Vorhanden ist ein permanent laufender Mulitseat Linux Server für die
Audio- und Videowiedergabe und ein CAN Bussystem - HCAN Projekt
(iuse.org).

Die Idee ist folgende:

Der Server besitzt zur Zeit 2 S/PDIF Audioausgänge. Einen über die
On-Board Soundkarte den zweiten über eine USB Soundblaster Extigy. Bei
Bedarf würde ich dann noch 2 weitere Soundkarten anschließen.
Ich möchte 4 Koaxkabel als Ringleitung verlegen. In jedem Raum würde ich
gerne einen Umschalter installieren, der über den Bus gesteuert wird und
den gewünschten Kanal (eine der Koaxleitungen) zur Wiedergabe auf einen
S/PDIF => Analog Wandler schaltet.

Hat vielleicht jemand eine Beispielschaltung für die Umschaltung der
Kanäle? (Schön wäre auch eine gleichzeitige Signalverstärkung.)

Oder eine andere / bessere Idee für die Verteilung?

Vielen Dank schonmal...

Guido

P.S. Es muß natürlich möglich sein, in mehreren oder auch allen Räumen
das gleiche Audiosignal wiederzugeben. Daher müßten die Signale von den
Stammleitung "abgezweigt" werden.

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Guido B. schrieb:
> Ich möchte 4 Koaxkabel als Ringleitung verlegen. In jedem Raum würde ich
> gerne einen Umschalter installieren, der über den Bus gesteuert wird und
> den gewünschten Kanal (eine der Koaxleitungen) zur Wiedergabe auf einen
> S/PDIF => Analog Wandler schaltet.

Würde ich nicht machen. SPDIF über COAX ist recht anfällig. Nimm 
TORX/TOTX optische Wandler. 10m pro Leitung sind technisch kein Problem, 
bessere Wandler erlauben auch größere Längen.

Guido B. schrieb:
> Hat vielleicht jemand eine Beispielschaltung für die Umschaltung der
> Kanäle? (Schön wäre auch eine gleichzeitige Signalverstärkung.)

Die TORX/TOTX wandler werden elektrisch angesteuert, liefern also ein 
TTL-Signal mit gut 3Mhz Bandbreite (bei 48kHz/16Bit).

Guido B. schrieb:
> P.S. Es muß natürlich möglich sein, in mehreren oder auch allen Räumen
> das gleiche Audiosignal wiederzugeben. Daher müßten die Signale von den
> Stammleitung "abgezweigt" werden.

Elektrisch kein Problem, mit CMOS-Gattern oder Controllern machbar, zum 
nächsten Knoten geht es dann optisch weiter. Vorteil: 100% galvanische 
Trennung, also keine Probleme mit Brummschleifen in den einzelnen 
Räumen. Zweckmäßigerweise verlegt man von und zu jedem Raum eine Hin- 
und eine Rückleitung (sprich: LWL).

von Matthias K. (mkeller)


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Nimm RS485 !

Dazu einfach einen TORX nehmen, welcher von Optisch auf TTL wandelt. Das 
TTL Signal machst du mit einem MAX485 zu einem differentiellen Signal 
und auf jeder Seite jeweils ein MAX485 + TOTX173

von Falk B. (falk)


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@  Matthias Keller (mkeller)

>Nimm RS485 !

>Dazu einfach einen TORX nehmen, welcher von Optisch auf TTL wandelt. Das
>TTL Signal machst du mit einem MAX485 zu einem differentiellen Signal
>und auf jeder Seite jeweils ein MAX485 + TOTX173

Sonst noch krative Bastelideen? Rs485 ist zwar diffentiell und damit 
robust, bringt einem aber dennoch eine Masseschleife. S/PDIF elektrisch 
nicht, dort sind Übertragen drin (wenn man nicht auf eine übertragerlose 
Bastellösung zurückgreift).

MfG
Falk

von Jörg H. (idc-dragon)


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Ich habe S/PDIF recht erfolgreich mit Videotechnik verteilt. Geht auch 
drahtlos, mit einer Video-Funkstrecke aus dem Baumarkt, einfach statt 
dem FBAS-Signal einspeisen.

Bei Pollin gibt es günstig einen Videoverstärker mit 6 Ausgängen:
http://www.pollin.de/shop/dt/NjQ5OTgzOTk-/HiFi_Car_HiFi_Video_TV/Video/Zubehoer/Videoverstaerker_ROCKWOOD_VA6000.html

Jörg

von Gerd E. (robberknight)


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Ich weiß nicht wie weit Du Dich auf SP/DIF festgelegt hast. Nur so als 
Anregung wie ich es seit ca. 1/2 Jahr erfolgreich mache:

- Linux-Server (ich nehme MPD, geht aber auch anders)
- der Sound wird auf dem Server über Pulseaudio vom Player-Programm 
entgegengenommen
- jeder Raum hat einen eigenen Pulseaudio-Kanal, daher kann ich über den 
Server steuern welcher Raum Sound bekommt (und theoretisch auch für 
jeden Raum einen anderen, das nutze ich aber momentan nicht)
- alle Räume sind per Ethernet verbunden
- wenn ich größere Puffer vorsehen würde, wäre auch WLAN möglich (hab 
ich interessehalber mal probiert, ist wegen den überall sowieso 
verlegten Kabeln aber nicht nötig)
- in jedem Raum steht ne Seagate Dockstar
- auf den Dockstars läuft auch Pulseaudio und nimmt den Sound über 
TCP/IP entgegen
- an den Dockstars ist eine USB-Soundkarte angeschlossen (Qualität 
abhängig von der Anlage, in der Küche einfacher als im Wohnzimmer)
- an den Dockstars sind auch so hübsche Sachen wie USB-Netzschaltboxen 
für den Verstärker und USB-IR-Empfänger angeschlossen

von Jobst M. (jobstens-de)


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Knut Ballhause schrieb:
> SPDIF über COAX ist recht anfällig.

Hmmm. Über normales TV-Antennenkabel kann man es ohne Probleme über 500m 
übertragen.


@TO:

In jeden Raum eine Box mit 4 Eingängen und 4 Ausgängen für Deinen 'Bus', 
sowie weiteren Ausgängen für den Raum.

Jeder Eingang bekommt die Standardbeschaltung mit 2 74HCU04 Invertern.
Jeder Ausgang bekommt die 4 restlichen Inverter aus dem selben IC und 
einen Übertrager 5:1
Dazwischen hast Du 4 TTL-Signale, welche Du über einen Schalter (Kann 
sogar mechanisch sein) auf einen Ausgang gibst. Entweder optisch oder 
wie bei den anderen Ausgängen. Oder beides.


Oooooder:
Du legst in jeden Raum ein Kabel und dazu eine Zwillingslitze zu dem 
Server, bei dem sich EINE Umschaltbox mit 4 Ausgängen befindet. Über die 
Zwillingslitze überträgst Du dann Steuerinformationen, welchen Kanal Du 
haben möchtest.


Oooooooooooder:
Du schnappst Dir 4 hiervon: 
http://www.reichelt.de/WLAN-Router-Access-Point/AVM-FRW-REPEATER/index.html?ARTICLE=84108
Schau Dir mal genau an, was die können!


Gruß

Jobst

von Guido B. (buschi)


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Moin Moin,

vielen Dank für die super Resonanz!

Da ich das Signal im ganzen Haus verteilen möchte hat die optische 
Variante zu viele Nachteile:
 - 10m zwischen den einzelen Stationen sind viel zu kurz.
 - Leitungen dürfen, IMHO, nicht geknickt werden

@Gerd
Die Idee mit Pulseaudio ist super, allerdings bin ich eingeschworener 
Palm-OS Fan und benutze weder Iphone noch Andoid oder Blackberry. Daher 
kann ich leider nicht mit der Seagate Dockstar arbeiten.
Die Alternative wäre ein PC für jeden Raum, und die ist mir zu 
aufwendig.

@Jobst
Das klingt genau dach dem, was ich wollte. Das die Übertragung per 
Antennenkabel problemlos funktioniert hatte ich schon irgendwo gelesen.
Ich könnte dann also meine Schaltung so bauen wie hier beschrieben:

http://www.belza.cz/digiaudio/spdifc.htm

Den Eingang wie in Fig.1

Der Ausgang
- ist in Fig.3 ohne Übertager dargestellt. Da hätte natürlich den 
Charme, dass ich keine Übertrager bräuchte.
- oder in Fig.6 bis 9 mit Übertrager.

Die Frage ist, kann ich auf den Übertrager verzichten - oder nicht?!?

Falls nicht, muss ich wohl die Beschaltung von Fig.9 nehmen.
Ich habe allerdings keine Ahnung, wo ich die Übertrager beziehen soll.

Vielen Dank schonmal...

Guido

von Jobst M. (jobstens-de)


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Guido B. schrieb:
> Die Frage ist, kann ich auf den Übertrager verzichten - oder nicht?!?

Besser nicht.


Guido B. schrieb:
> Ich habe allerdings keine Ahnung, wo ich die Übertrager beziehen soll.

Ich habe meine selbst gewickelt - auf Ringkerne, die PC-Gehäusen zur 
Vermeidung von EMV bei lagen. Hatte ich gerade da :-)
Einmal 20 Windungen und einmal 4.


Gruß

Jobst

von Guido B. (buschi)


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Hallo Jobst!

Jobst M. schrieb:
> Ich habe meine selbst gewickelt - auf Ringkerne, die PC-Gehäusen zur
> Vermeidung von EMV bei lagen.

Ich glaube davon hab ich auch noch welche. Die sind aber doch ziemlich 
groß. Schöner wäre es ja alles auf einer Platine unterzubringen. 
Außerdem würde ich gerne 14 Räume versogen und 56 Ringkerne habe ich 
bestimmt nicht mehr herumliegen.

Ich würde glaube ich von Reichelt die "RIK 10" nehmen.

Hast Du die Windungen übereinander oder gegenüberliegend gewickelt?

Die Schaltung aus Fig.1 und Fig.9 kann ich aber so übernehmen, oder 
fällt Dir da irgend etwas auf, das geändert werden sollte.

Vielen Dank

Guido

von Jobst M. (jobstens-de)


Angehängte Dateien:

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Guido B. schrieb:
> 56 Ringkerne

Da würde ich mir allerdings Gedanken darüber machen, das Teil als 
Ersatzteil (z.B. Aiwa ist günstig) zu bekommen.
Viel teurer als der Reichelt Ringkern sind die sicherlich nicht.

> Hast Du die Windungen übereinander oder gegenüberliegend gewickelt?

Siehe Bild. Da ist so viel Platz ...
Ich hatte auch gerade keinen Lackdraht zur Hand ...


Gruß

Jobst

von Falk B. (falk)


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@  Guido B. (buschi)

>Ich glaube davon hab ich auch noch welche. Die sind aber doch ziemlich
>groß. Schöner wäre es ja alles auf einer Platine unterzubringen.

Es gibt auch deutlich kleinere Kerne, auch Ringkerne. Sollten halt 
ausreichend Permeabilität haben, damit die untere Grenzfrequenz nicht zu 
groß wird.

>Außerdem würde ich gerne 14 Räume versogen und 56 Ringkerne habe ich
>bestimmt nicht mehr herumliegen.

Dann sollte man halt gleich was richtiges nehmen. GGf. kann man 
Ethernetübertrager nutzen.

>Ich würde glaube ich von Reichelt die "RIK 10" nehmen.

Ringkeren sind zwa ganz nett, aber nicht so einfach zu wickeln, auch 
wenn es nur wenige Windungen sind. Schalenkerne sind besser.

MFG
Falk

von Falk B. (falk)


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@  Guido B. (buschi)

>Die Schaltung aus Fig.1 und Fig.9 kann ich aber so übernehmen, oder
>fällt Dir da irgend etwas auf, das geändert werden sollte.

Figure 1 ist OK. Figure 9 ist komisch in der Dimensionierung. Figure 7 
auch, da fehlt der DC-Blockkondensator, das wird unsinnig mit den 
Widerständen "kompensiert". Der Tip mit den Ethernetübertragern ist dort 
auch drin.

Ich würde eine angepasste Figure 8 empfehlen. 1:1 Übertrager (Ethernet), 
C1 ist OK, R1 39 Ohm (Serienterminierung, macht zusammen mit dem 
Gatterausgangswiderstand ~75 Ohm, siehe Wellenwiderstand), R2 
entfällt, C2 entfällt auch.

MFG
Falk

von Jobst M. (jobstens-de)


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Falk Brunner schrieb:
> Figure 9 ist komisch in der Dimensionierung.

Was ist daran komisch? Das ist die von der EBU vorgeschlagene Variante.


Gruß

Jobst

von Falk B. (falk)


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@  Jobst M. (jobstens-de)

>> Figure 9 ist komisch in der Dimensionierung.

>Was ist daran komisch? Das ist die von der EBU vorgeschlagene Variante.

Wer ist EBU? Wozu R1?

MfG
Falk

von Jobst M. (jobstens-de)


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EBU = http://de.wikipedia.org/wiki/Europäische_Rundfunkunion

Die haben zusammen mit AES 
(http://de.wikipedia.org/wiki/Audio_Engineering_Society) den Krempel 
(http://de.wikipedia.org/wiki/S/P-DIF) festgelegt.


R1 bedämpft das ganze ein wenig. Soll ja kein Schwingkreis werden.


Gruß

Jobst

von Gerd E. (robberknight)


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> @Gerd
> Die Idee mit Pulseaudio ist super, allerdings bin ich eingeschworener
> Palm-OS Fan und benutze weder Iphone noch Andoid oder Blackberry. Daher
> kann ich leider nicht mit der Seagate Dockstar arbeiten.

Das verstehe ich jetzt nicht. Was hat die Dockstar mit Iphone, Android 
oder Blackberry zu tun?

Auf meiner Dockstar läuft ein Debian. Was die Dockstar ist und wie man 
da Debian draufbekommt sollte eine kurze Suche hier im Forum schnell 
offenbaren. Mittlerweile sind die Dockstars allerdings glaube ich nicht 
mehr so einfach & billig zu bekommen.

Ich habe auch kein Iphone, Android oder Blackberry. Meinen MPD-Server 
kann ich von jedem beliebigen Webbrowser steuern, denn auf dem Server 
läuft Ext MPD für den Zugriff vom Webbrowser. So lange Dein Palm-OS 
einen Webbrowser hat, solltest Du damit also den MPD steuern können.

> Die Alternative wäre ein PC für jeden Raum, und die ist mir zu
> aufwendig.

Klar, das wollte ich ja auch vermeiden.

Gruß,

Gerd

von Jobst M. (jobstens-de)


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Ich frage mich allerdings gerade, was nach 14 Coax->TTL->Coax-Wandlungen 
hinten noch heraus kommt.

Dann doch lieber eine zentrale Schaltstelle. Es gibt Coax-Leitung mit 
integrierten Steuerkabeln.

Oder die 4 S/P-DIF-Signale auf 6MHz begrenzen, jeweils auf einen von 4 
Trägern aufmodulieren (TV-Modulator?) und alle Signale zusammen über 
eine Coaxleitung jagen. In jedem Raum ein entsprechender 'Tuner' ... ob 
das so klappt? :-)

Ich hätte ja den ganze Krempel dazu da, um das auszuprobieren. Aber ich 
bin momentan einfach nicht in der körperlichen Verfassung dafür :-(


Gruß

Jobst

von TManiac (Gast)


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Bitte nicht gleich schlagen wegen dem folgenden:

Aber warum soll man für 4 Stereo Kanäle (ich habe es zu mindestens so 
verstanden) gleich vier Kabel ziehen? Es lassen sich doch im digitalen 
Stream mehr Kanäle unterbringen? Mindestens sechs Kanäle, wenn ich mich 
nicht täusche sogar 10. Das wären dann 5 Stereo-Pfade.

Sorry wenn ich falsch liegen sollte aber meine SPDIF Spielereien waren 
in Verbindung mit dem MOST-Ring (was übrigens auch eine Lösung für das 
gestellte Problem wäre).

Gruß,
TManiac

von Guido B. (buschi)


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Moin Moin,

war gestern bis spät abends unterwegs, daher kann ich mich leider erst 
jetzt wieder einklinken...

@Jobst
Glaubst Du wirklich, dass es Probleme mit 14 Wandlern geben würde?
Wodurch würden diese Prob. entstehen?
Das Signal würde doch jeden Wandler wieder mit maximalem Pegel verlassen 
- oder?
Meinst Du es würde verschliffen?
Was würdest Du als wahrscheinliche Maximalmenge ansetzten?

@TManiac
MOST sagt mir so garnix. Lt. Wiki: "Es handelt sich dabei um ein 
serielles Bussystem zur Übertragung von Audio- und Video-, Sprach- und 
Datensignalen über Lichtwellenleiter "
Bei Lichtwellenleiter hab ich dann aufgehört zu lesen, da ich dort 
meines Wissens nach nur max 15 oder 20m überbrücken kann.

@Gerd
Meine Google Suche hatte nur folgendes zu Tage gefördert:
>Freeagent Dockstar:
>Genießen Sie Musik, Filme und andere Inhalte auf einem iPhone®, iPad®, 
>Blackberry® oder Android
Der Umbau der hier im Forum beschrieben wird war mir nicht bekannt. Das 
ist ja genial. Nur leider mittlerweile wieder teuer geworden. Die 
Dockstars werden in der Bucht für Durchschnittlich ca. 60 EUR gehandelt.

Muß jetzt leider erstmal wieder los...

von Falk B. (falk)


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@  Guido B. (buschi)

>Glaubst Du wirklich, dass es Probleme mit 14 Wandlern geben würde?

14 Wandler in Reihe sind ein Problem.

>Wodurch würden diese Prob. entstehen?

Duch die Jitterakkumulation. Jeder Wandler fügt dem Signal ein klein 
wenig Jitter zu, das sind Schwankungen in der Pulsbreite.
Um die wieder zu entfernen müsste man ein Retiming machen, dazu braucht 
es eine mehr oder weniger aufwändige PLL.

>Das Signal würde doch jeden Wandler wieder mit maximalem Pegel verlassen
>- oder?

Ja, aber das Timing wird nicht aufgefrischt.

MFG
Falk

von TManiac (Gast)


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Hi Guido,

du hast weder meinen Beitrag noch den Satz im Wiki richtig gelesen.

Erst zu MOST: Im Wiki steht:
> Es handelt sich dabei um ein serielles Bussystem zur Übertragung von Audio- und 
Video-, Sprach- und Datensignalen über Lichtwellenleiter (MOST25, MOST50, MOST150) 
oder über elektrische Leiter (MOST50).

Da steht auch der elektrische Leiter. Nur so neben bei.

Ich weiß jetzt zwar keine möglichen Kabel/Leiterlängen, die sind aber 
schon relativ lang, da man da mit auch Busse und Eisenbahnwagons 
verkabelt. Wobei sich die "Einzelabstände" durch die Ringstruktur 
reduzieren.

Aber MOST ist eh zu teuer für den Basteleinsatz.


Ich wollte mit meinem letzten Beitrag eigentlich anregen, dass du nur 
ein Kabel verlegst, welches per S-PDIF gespeist wird. Weil die digitale 
Übertragung auf dem S-PDIF (egal wie der Leiter dann aussieht) mehrere 
Kanäle ermöglicht.

Gruß,
TManiac

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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TManiac schrieb:
> Aber warum soll man für 4 Stereo Kanäle (ich habe es zu mindestens so
> verstanden) gleich vier Kabel ziehen? Es lassen sich doch im digitalen
> Stream mehr Kanäle unterbringen? Mindestens sechs Kanäle, wenn ich mich
> nicht täusche sogar 10. Das wären dann 5 Stereo-Pfade.

Siehe ADAT.

http://www.albert-av.de/htm/adat/interface.htm

von Jobst M. (jobstens-de)


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Knut Ballhause schrieb:
> Siehe ADAT.

Wer garantiert denn, daß die Signale alle mit selber Samplingfrequenz 
ankommen? 4 Samplerateconverter finde ich etwas Overkill.

Den ADAT-Encoder und die -Decoder auch.

Und das Problem der Verteilung bleibt bestehen.


Mittlerweile halte ich 14 Fritz-Repeater für die günstigste Variante.
4 Streams ins Netz stellen, WLAN, fertig. Keine weitere Arbeit.
Und bei 14 Repeatern bekommt man bestimmt auch noch Rabatt.

Die Verkabelung zzgl. den Boxen wird bestimmt nicht preiswerter.


Gruß

Jobst

von Guido B. (buschi)


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Hallo Zusammen,

und nochmals vielen Dank für die großartige Unterstützung.

Ich bin zur Zeit dabei mich zwischen 2 Alternativen zu entscheiden:

Fritz oder Dockstar

Fritz:
Ist preislich zZt. etwas interessanter. Da die Dockstar im Netz nicht 
mehr unter 70 EUR zu haben ist.

Für mich hat die Fritzbox allerdings ein paar "Nachteile"

1. Ich habs lieber per Kabel.

2. Lt. AVM: "Voraussetzung für die Audioausgabe und die Einrichtung mit 
dem Assistenten: Windows 7, Windows Vista oder Windows XP ab Service 
Pack 2, Internetzugang"
Hab grad mal `nen kurzen Blick ins Handbuch geworfen. Wenn ich das auf 
die Schnelle richtig verstanden habe:

    - Konfiguration ist auch per Browser möglich - also Linux kein Prob.
    - die Audiobrücke läuft lt. AVM !!!NUR!!! über Windows:
      "Voraussetzung für die Audioausgabe und die Einrichtung
      mit dem Assistenten: Windows 7, Windows Vista oder
      Windows XP ab Service Pack 2, Internetzugang"

Ich kann mir zwar nicht vorstellen, dass das Programm für die 
Audiobrücke das Rad neu erfunden hat, und somit die kopplung mit Linux 
nicht möglich ist - aber wer weiß...

Da ich allerdings totaler Linux Fan bin, hab ich mir erstmal `ne "teure" 
Dockstar bestellt um damit ein wenig zu spielen...

Vielen Dank!

Guido

von Jobst M. (jobstens-de)


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Guido B. schrieb:
> 1. Ich habs lieber per Kabel.

Im Prinzip ja, aber das wäre mir dann doch zu viel Aufwand.


Guido B. schrieb:
> - die Audiobrücke läuft lt. AVM !!!NUR!!! über Windows:
>       "Voraussetzung für die Audioausgabe und die Einrichtung
>       mit dem Assistenten: Windows 7, Windows Vista oder
>       Windows XP ab Service Pack 2, Internetzugang"

Die Audiobrücke benötigst Du gar nicht. Mit den Repeatern kannst Du ohne 
PC Audiostreams empfangen.
Und: Du kannst die Einstellungen auch an dem Repeater selber vornehmen, 
das ist ein 'Touch-LED-Display' !
(Du wählst dann also auch einen der 4 Kanäle direkt an dem Repeater 
aus!)

Vielleicht solltest Du Dir davon auch mal einen zum spielen holen ;-)


Gruß

Jobst

von Gerd E. (robberknight)


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Zum Thema Kabel vs. WLAN:

Meine Dockstars bekommen den Sound über das native Pulseaudio 
TCP/IP-Protokoll vom Server. Die Dockstars sind identisch, hängen alle 
an einem Switch, die Kabellänge auch ähnlich (nicht ausprobiert wie weit 
sich die letzten beiden Punkte auswirken).

Der Effekt ist jedenfalls daß ich den Sound in 2 Räumen gleichzeitig 
wiedergeben kann ohne störende Echo-Effekte oder ähnliches zu haben. Ich 
kann in der Tür zwischen 2 Räumen stehen und der Sound "passt".

Bei meinen WLAN-Versuchen gelang mir das nicht wirklich. Es gab immer 
unterschiedlich große Verzögerungen. Da müsste man wahrscheinlich 
wesentlich mehr Logik reinstecken um das Synchron zu bekommen. 
Vielleicht kann Jack-Audio sowas ja, das soll ja in dem Bereich nicht 
schlecht sein. Den Ansatz habe ich nicht weiter verfolgt.

Bei WLAN musste ich außerdem die Puffer hochdrehen damit es keine 
Aussetzer gab. Wenn man bequem mit dem Scrollbalken oder gar Tasten auf 
der IR-Fernbedienung im Lied umherspringen will reagiert das dann lang 
nicht mehr so flott wie mit kleinem Puffer.

Mein Fazit: Ich würde lieber zur Hilti greifen als WLAN zu nehmen.

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Gerd E. schrieb:
> Mein Fazit: Ich würde lieber zur Hilti greifen als WLAN zu nehmen.

100% ACK. Durch die Pufferung der Pakete ist es praktisch unmöglich, 
synchrone Audio-Übertragungen per WLAN hinzubekommen. Das ist bei 
Kabel-LAN aber auch nicht viel anders. Am besten verteilt man native 
Audioformate, die als kontinuierliche Datenströme abgesetzt werden.

von Guido B. (buschi)


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> Mein Fazit: Ich würde lieber zur Hilti greifen als WLAN zu nehmen.

Dazu hab ich mich auch entschlossen. Da ich beim Bau des Hauses schon 
reichlich Trassen zum Nachziehen für Kabel vorgesehen habe, werde ich 
die aber wohl nicht benötigen. ;-))

Ich habe mich zwischenzeitlich weiter mit dem Thema beschäftigt - und 
meine erste Dockstar mit Squeeze versehen.
Ich bin mir nur nicht ganz sicher, ob ich die Verteilung mit Pulseaudio 
machen soll. Habe im Netz immer wieder von Problemen gelesen.
Mittlerweile qualmt mir der Kopf und ich weiß wirklich nicht ob nun 
Pulseaudio, IceCast oder was auch immer die beste und vor allem auch 
zukunftsicherste Lösung ist.

Daher habe ich mir gedacht, ich beschreibe nochmal im Detail meine Ziele 
in die vorhandene Hard/Software und hoffe auf ein paar 
Entscheidungshilfen von Euch.

Das ist bereits vorhanden:
Ein zentraler Linux Server (Debian Squeeze) mit vier Grafikkarten als 
Multiseat-Lösung. Auf diesem läuft VDR mit Xineliboutput-plugin und 
Amarok. Er speist einen Beamer mit Maus/Tastatur im Wohnzimmer, einen 
TFT mit Maus/Tastatur im Schlafzimmer und 2 Touchscreens.

Jetzt möchte ich gerne den Ton in möglichst viele Räume verteilen:
Jeder User kann auf seinem KDE Desktop den VDR und Amarok autark 
benutzen und soll in Zukunft, sofern er den Raum wechselt, den Ton per 
"Knopfdruck" mitnehmen.
Wie schon gesagt wären 4 Benutzer ausreichend. Ich würde jedem Benutzer 
einen festen Kanal zuordnen. Auf dem dann, je nachdem was der Benutzer 
grad hört, entweder der Ton des VDR oder der von Amarok wiedergegeben 
wird.

Beispiel:
Nehmen wir an, ich habe den ersten "Kanal" und meine Freundin den 
zweiten.

Meine Freundin hat im Wohnzimmer den VDR laufen. Geht während der 
Werbung in die Küche. Wählt dort den 2. Kanal und hört den VDR-Ton um 
das Ende der Werbung mitzubekommen.

Während dessen, sitze ich im Büro und höre was Nettes über Amarok, ich 
wechsele zwischendurch ins Bad und wähle dort den 1. Kanal um meine 
Musik weiter zu hören.

Den Kanal würde ich über mein Bus-System wählen, das über ein USB 
Interface sowieso schon am Linux Server hängt.

Die Frage ist, ob Pulseaudio das leisten kann?
Ob es stabil läuft?
Oder ob für meine Zwecke z.B. ein Icecast Server mit mp321 für die 
Konsole auf der Dockstar die bessere Wahl wäre?!?

Vielen Dank, dass Ihr meinem Roman bis hierher gelesen habt. Nun hoffe 
ich noch auf ein paar Entscheidungshilfen von Euch...

Guido

von Gerd E. (robberknight)


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Hallo Guido,

beim Pulseaudio hast Du beliebig viele Kanäle die Deine Programme 
ansprechen können. Jedem Kanal kannst Du sagen wo er hingehen soll, also 
zu welcher/welchen Dockstar(s) in welchem Raum. Du kannst dann auch noch 
so Sachen wie Puffergrößen etc. einstellen.

Der Trick ist jetzt also nur, wie Du auf Deinem Server dafür sorgst, daß 
jedes Programm den richtigen Pulseaudio-Kanal füttert.

Unter Linux können die allermeisten Programme mit Pulseaudio umgehen, 
bei vielen kannst Du den Pulseaudio-Kanal aber nicht ganz so bequem 
umschalten. Du musst dann also in irgenein Einstell-Menü gehen oder in 
einer Config-Datei was editieren. Auch daß mehrere Pulseaudio-Kanäle 
gleichzeitig angesteuert werden können ist nicht überall möglich.

Ich habe den MPD u.A. deshalb genommen, weil es da auch mehrere Kanäle 
gibt und Du so jeden MPD-Kanal mit einem Pulseaudio-Kanal verknüpfen 
kannst. Die meisten MPD-Clients haben die Möglichkeit, die aktiven 
Kanäle bequem per Knopfdruck umzustellen.

Wie das mit dem Amarok und dem VDR geht müsstest Du recherchieren.

Die ganzen Icecast/Shoutcast/...-Lösungen haben den Nachteil, daß Sie 
dicke Puffer in der Übertragung drin haben. Bei Video wird dann 
vermutlich Bild und Ton nicht mehr synchron sein. Bei meinen Versuchen 
mit sowas hat das dann auch beim Hin- und Herspringen in Liedern, 
Nächster Song, Lauter/Leiser etc. zu langsam reagiert.

Gruß,

Gerd

von Gerd E. (robberknight)


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Noch kurz:

> Ich bin mir nur nicht ganz sicher, ob ich die Verteilung mit Pulseaudio
> machen soll. Habe im Netz immer wieder von Problemen gelesen.

Also bei mir läufts ohne jegliche Probleme.

> ...und vor allem auch
> zukunftsicherste Lösung ist.

Pulseaudio ist bei vielen Linux-Distributionen die Standardschnittstelle 
zur Soundansteuerung und -verteilung. Das wird so schnell nicht aus der 
Mode kommen.

Gruß,

Gerd

von Gerd E. (robberknight)


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> Den Kanal würde ich über mein Bus-System wählen, das über ein USB
> Interface sowieso schon am Linux Server hängt.

Ne Idee: So wie es mir aussieht möchtest Du sowieso nicht in den 
Programmen selbst den Sound umschalten, sondern über Deinen Bus.

Du könntest jedem Programm jetzt einen eigenen Pulseaudio-Kanal 
zuordnen. Jetzt müsstest Du dem Pulseaudio nur noch beibringen, diese 
Kanäle nach Vorgabe Deines Bus-Systems dynamisch den Outputs zu den 
verschiedenen Dockstars zu verbinden.

Ich hab diese Verbindungen immer fest über die Config-Datei gemacht. 
Aber sowas kann man dem Pulseaudio glaube ich auch über Kommandozeile 
beibringen. Wenn das nicht geht kann man auch noch Plugins für 
Pulseaudio bauen.

Ich glaube da solltest Du Dir mal das Pulseaudio-Wiki anschauen und 
evtl. auf der Pulseaudio-Mailingliste nachfragen.

Gruß,

Gerd

von Guido B. (buschi)


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Hallo Gerd,

vielen Dank für die Infos.

Ich hatte jetzt die Idee, die Konfig anders herum aufzuzäumen. Ich würde 
z.B. user1 den ersten pulseaudiokanal geben und user2 den zweiten. Diese 
würde ich für den jeweiligen Amarok und VDR fest einstellen.

Dann, das hab ich mir zumindest so gedacht, würde ich an dem Client auf 
der Dockstar den entsprechenden Kanal wählen. Wie genau weiß ich aber 
auch noch nicht.

Ehrlich gesagt, verwirrt mich die ganze Linux Audio Geschichte ziemlich. 
Habe damit bisher auch noch nicht sehr viel zu tun gehabt. Die meisten 
Erläuterungen hierzu sind in Englisch. Nicht, dass ich die nicht lesen 
könnte, aber ich bin mir nicht wirklich sicher, ob ich es alles auch 
richtig verstehe.

Den Einsatz des MPD bei Dir hatte ich bisher wohl überlesen. Ich habe 
die Dokus im Netz so verstanden, dass ich z.B. die Soundkarte auf der 
Dockstar beim Einsatz von pulseaudio direkt über das Netz ansprechen 
kann.

Ich sitzte schon seit heute Mittag an der Konfiguration von pulseaudio 
auf meinem Squeeze. Aber bisher habe ich das System nichtmal lokal 
laufen.

Alles was ich im Netz zu pulseaudio und squeeze finde, sind user mit 
Problemen die darin enden pulseaudio wieder zu deinstallieren! :-(

Ich habe pulseaudio als Debianpaket per aptitude installiert und bekomme 
keinen Sound weder über Amarok noch über aplay. Auch die Howto's auf der 
pulseaudio Seite haben mich bisher nicht weiter gebracht.

Hast Du vielleicht noch ein gutes Howto oder `ne Idee für mich.

Guido

von Guido B. (buschi)


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Gerd E. schrieb:
> Du könntest jedem Programm jetzt einen eigenen Pulseaudio-Kanal
> zuordnen. Jetzt müsstest Du dem Pulseaudio nur noch beibringen, diese
> Kanäle nach Vorgabe Deines Bus-Systems dynamisch den Outputs zu den
> verschiedenen Dockstars zu verbinden.

Sorry, das hab ich grad erst gesehen....

Da ich die Programme auf Grund der Multiseat Umgebung in mehreren KDE 
Sitzungen auch parallel starten kann, hatte ich eher die Idee jedem User 
einen einzelnen Kanal zu verpassen. Sprich, Amarok und VDR unter dem 
Desktop des ersten Users mit einem Kanal z.B. dem Ersten und unter dem 
Desktop des zweiten Users mit dem nächsten Kanal also dem Zweiten zu 
konfigurieren.

Auf einem Kanal würden zur gleichen Zeit ja niemals 2 Quellen 
wiedergegeben, da sogar Frauen, die ja bekannter Weise Multitasking 
fähig sind, gewöhnlich nur eine Audioquelle zur gleichen Zeit hören. ;-)

User1 schaltet also, wenn er den von Ihm gewählten Ton in einem weiteren 
Raum hören will auf Kanal 1. User 2 dann eben auf Kanal 2. Wie gesagt, 
wählt der jeweilige User ja schon vorher, welche Quelle generell 
wiedergegeben werden soll.
Die Sitution, dass ein User in einem Raum den TV Ton und der selbe user 
im nächsten Raum Musik hören will, würde zwar damit nicht unterstützt 
ist aber IMHO sowieso absurd.

Im Endeffekt, müßte ich also den pulsaudio "dockstar-clients" beibringen 
auf Knopfdruck meines Bussystems den Kanal des jeweiligen users zu 
empfangen.

von Gerd E. (robberknight)


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Hallo Guido,

> Ich hatte jetzt die Idee, die Konfig anders herum aufzuzäumen. Ich würde
> z.B. user1 den ersten pulseaudiokanal geben und user2 den zweiten. Diese
> würde ich für den jeweiligen Amarok und VDR fest einstellen.

Klingt für Deine Anwendung mit den mehreren Sessions etc. gut. Siehe 
aber unten, besser ist ein Pulseaudio-Daemon pro User.

> Dann, das hab ich mir zumindest so gedacht, würde ich an dem Client auf
> der Dockstar den entsprechenden Kanal wählen. Wie genau weiß ich aber
> auch noch nicht.

Würde auch gehen. Du schickst dann halt immer alles zu allen Dockstars 
und wählst dann dort nur einen Teil des Sounds aus. Nachteil bei der 
Lösung ist, daß wenn eine Dockstar aus ist es zu Störungen (Knackser, 
kurze Aussetzer) bei den anderen kommt. Grund ist weil der den Sound der 
abgeschalteten und der anderen miteinander synchron halten will.

Ich würde den Netzwerktraffic nicht unnötig aufblähen und auf dem Server 
nur das dahin rauslassen wo es hin muß.

> Ehrlich gesagt, verwirrt mich die ganze Linux Audio Geschichte ziemlich.
> Habe damit bisher auch noch nicht sehr viel zu tun gehabt. Die meisten
> Erläuterungen hierzu sind in Englisch.

Ohne Englisch geht in dem Bereich gar nix. Ich hab lieber ne gescheite 
Englische Doku als irgendeine schlechte oder nicht aktuelle in Deutsch.

> Ich sitzte schon seit heute Mittag an der Konfiguration von pulseaudio
> auf meinem Squeeze. Aber bisher habe ich das System nichtmal lokal
> laufen.

> Ich habe pulseaudio als Debianpaket per aptitude installiert und bekomme
> keinen Sound weder über Amarok noch über aplay. Auch die Howto's auf der
> pulseaudio Seite haben mich bisher nicht weiter gebracht.

Hmm. Ich verwende auf meinen Rechnern (jetzt außer der Dockstar) normal 
Fedora. Da ist das pulseaudio-Paket schon brauchbar vorkonfiguriert, man 
muß also nur noch z.B. im Amarok pulseaudio als Ausgabe auswählen und es 
funktioniert sofort. Keine Ahnung was die da bei Debian machen.

Auf jeden Fall ist der erste Schritt mal das Pulseaudio lokal 
hinzubekommen.

Läuft denn Dein pulseaudio-Daemon?

In den meisten Multiuser-Setups müsstest Du pro User einen Daemon haben 
der dann mit den entsprechenden Userrechten läuft. Der sollte gestartet 
werden wenn Du Dich im X einloggst. Das macht irgeneines von den 
Session-Scripts die beim Einloggen aufgerufen werden.

Nur auf der Dockstar hast Du nachher einen der als root läuft.

Hab gerade nochmal nach dem Umschalten des Outputs geschaut: Du kannst 
dem Pulseaudio live im Betrieb über "pacmd" sagen was es machen soll. 
Die Syntax ist hier beschrieben: http://pulseaudio.org/wiki/CLI

Wenn Dein Bussystem als root läuft könnte es zum Umschalten z.B. per 
sudo das pacmd mit den jeweiligen Benutzerrechten aufrufen. Damit sollte 
dann der passende Pulseaudio-Daemon den Befehl bekommen.

Gruß,

Gerd

von Guido B. (buschi)


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Ich habe Pulseaudio nun im Netzwerk laufen. Als Client dient die 
Dockstar mit Debian Squeeze.

Ich habe während der Wiedergabe allerdings ein Knistern im Ton. Dieses 
ist ständig zu hören, etwa wie eine statische Aufladung bei den 
altgedienten Plattenspielern.

Soundkarte und Lautsprecher kann ich ausschließen. Hab diese mehrfach 
getauscht und nun eine Soundblaser Audigy an der 2 Behringer MS 40 per 
S/PDIF hängen. Das Knistern bleibt.

Wenn ich die Wiedergabe stoppe, knackt es meistens noch weiter bis die 
Soundkarte gemutet wird.

Habt Ihr dazu vielleicht noch `ne Idee für mich?!?!

Vielen Dank

Guido

von Gerd E. (robberknight)


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Hallo,

> Ich habe Pulseaudio nun im Netzwerk laufen. Als Client dient die
> Dockstar mit Debian Squeeze.

oh, ich wollte Dir heute abend mal meine Config raussuchen. Das kann ich 
mir jetzt ja sparen.

> Ich habe während der Wiedergabe allerdings ein Knistern im Ton. Dieses
> ist ständig zu hören, etwa wie eine statische Aufladung bei den
> altgedienten Plattenspielern.
>
> Soundkarte und Lautsprecher kann ich ausschließen. Hab diese mehrfach
> getauscht und nun eine Soundblaser Audigy an der 2 Behringer MS 40 per
> S/PDIF hängen. Das Knistern bleibt.

Kannst Du sagen ob es von der Dockstar oder von der Netzwerkübertragung 
kommt?

Versuche mal, auf der Dockstar irgendein ganz simplen Audioplayer zu 
installieren (z.b. aplay, das ist normal bei den alsa-tools dabei) und 
damit was wiederzugeben.

Verwende dafür mal direkt alsa ohne pulse. Kommt dann das Knistern?

Was passiert, wenn Du lokal auf der Dockstar mit dem Audioplayer über 
pulse gehst?

Dann schau mal auf Deinen Server. Sind da auf dem selben Kanal wie die 
Dockstar noch andere Geräte? Pulseaudio versucht normal die vom Ton her 
zu synchronisieren. Wenn das dauerhaft nicht klappt (z.B. weil 
ausgeschaltet oder WLAN oder so) kommt es zu Störgeräuschen.

Gruß,

Gerd

von Guido B. (buschi)


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Hallo Gerd,


> oh, ich wollte Dir heute abend mal meine Config raussuchen. Das kann ich
> mir jetzt ja sparen.

Ich habe die Dockstar statisch und den Server per padevchooser 
konfiguriert. Das würde ich aber gerne auch auf statisch ändern, daher 
wäre eine funktionierende Konfig zum "spicken" sehr schön. Falls Du dir 
die Zeit nehmen würdest, wäre das toll!


> Versuche mal, auf der Dockstar irgendein ganz simplen Audioplayer zu
> installieren (z.b. aplay, das ist normal bei den alsa-tools dabei) und
> damit was wiederzugeben.

aplay führt leider zu Fehlermeldungen, anscheinend ist meine alsa 
konifiguration nicht wirklich gelungen.
Daher habe ich paplay auf der Dockstar und vom Desktop über das Netzwerk 
ausgeführt.
Dockstar: ab und an mal ein kurzes knacken
Desktop über das Netzwerk: Knistert wesentlich häufiger. Daher denke 
ich, es könnte das Netzwerk sein.

> Dann schau mal auf Deinen Server. Sind da auf dem selben Kanal wie die
> Dockstar noch andere Geräte? Pulseaudio versucht normal die vom Ton her
> zu synchronisieren. Wenn das dauerhaft nicht klappt (z.B. weil
> ausgeschaltet oder WLAN oder so) kommt es zu Störgeräuschen.

Wie gesagt, den Server habe ich noch per padevchooser konfiguriert. Ich 
wähle die Dockstar als Server und dann die zugehörige sink aus.


Danke schonmal

Guido

von Gerd E. (robberknight)


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> Ich habe die Dockstar statisch und den Server per padevchooser
> konfiguriert. Das würde ich aber gerne auch auf statisch ändern, daher
> wäre eine funktionierende Konfig zum "spicken" sehr schön. Falls Du dir
> die Zeit nehmen würdest, wäre das toll!

Hier meine Config:

Auf dem Server spricht der mpd direkt mit dem pulse auf den Dockstars. 
Das hatte ich zwar irgendwie anders in Erinnerung, so ist es aber jetzt:

/etc/mpd.conf auf dem Server:
1
[...]
2
audio_output {
3
        type            "pulse"
4
        name            "Kueche"
5
        server          "dockstar-kueche"
6
}
7
8
audio_output {
9
        type            "pulse"
10
        name            "Wohnzimmer"
11
        server          "dockstar-wohnzimmer"
12
}
13
[...]

/etc/pulse/system.pa auf den Dockstars:
1
.ifexists module-udev-detect.so
2
load-module module-udev-detect
3
.else
4
### Alternatively use the static hardware detection module (for systems that
5
### lack udev support)                                                                                                                                                               
6
load-module module-detect                                                                                                                                                            
7
.endif                                                                                                                                                                               
8
                                                                                                                                                                                     
9
### Load several protocols                                                                                                                                                           
10
load-module module-native-protocol-tcp auth-anonymous=1                                                                                                                              
11
                                                                                                                                                                                     
12
### Automatically restore the volume of streams and devices                                                                                                                          
13
load-module module-stream-restore                                                                                                                                                    
14
load-module module-device-restore                                                                                                                                                    
15
                                                                                                                                                                                     
16
### Automatically restore the default sink/source when changed by the user during runtime                                                                                            
17
load-module module-default-device-restore                                                                                                                                            
18
                                                                                                                                                                                     
19
### Automatically move streams to the default sink if the sink they are                                                                                                              
20
### connected to dies, similar for sources                                                                                                                                           
21
load-module module-rescue-streams                                                                                                                                                    
22
                                                                                                                                                                                     
23
### Make sure we always have a sink around, even if it is a null sink.                                                                                                               
24
load-module module-always-sink                                                                                                                                                       
25
26
### Automatically suspend sinks/sources that become idle for too long
27
load-module module-suspend-on-idle
28
29
### Enable positioned event sounds
30
load-module module-position-event-sounds

/etc/default/pulseaudio auf den Dockstars:
1
PULSEAUDIO_SYSTEM_START=1
2
DISALLOW_MODULE_LOADING=0

/etc/init.d/pulseaudio auf den Dockstars (keine Ahnung ob ich das ändern 
musste oder nicht, vergleich es mal mit dem was bei Dir drauf ist):
1
#!/bin/sh -e
2
### BEGIN INIT INFO
3
# Provides:          pulseaudio esound
4
# Required-Start:    $remote_fs $syslog dbus
5
# Required-Stop:     $remote_fs $syslog dbus
6
# Should-Start:      dbus
7
# Should-Stop:       dbus
8
# Default-Start:     2 3 4 5
9
# Default-Stop:      1
10
# Short-Description: Start the PulseAudio sound server
11
# Description:       System mode startup script for
12
#                    the PulseAudio sound server.
13
### END INIT INFO
14
15
DAEMON=/usr/bin/pulseaudio
16
PIDFILE=/var/run/pulse/pid 
17
PATH=/sbin:/bin:/usr/sbin:/usr/bin
18
19
test -x $DAEMON || exit 0
20
21
. /lib/lsb/init-functions
22
23
PULSEAUDIO_SYSTEM_START=0
24
DISALLOW_MODULE_LOADING=1
25
test -f /etc/default/pulseaudio && . /etc/default/pulseaudio
26
27
pulseaudio_start () {
28
        test "$PULSEAUDIO_SYSTEM_START" != "1" && exit 0
29
        log_begin_msg "Starting PulseAudio Daemon"
30
        start-stop-daemon -x $DAEMON -p $PIDFILE --start -- --system --daemonize --high-priority --log-target=syslog --disallow-module-loading=$DISALLOW_MODULE_LOADING
31
        status=$?
32
        if [ -e /var/run/pulse/.esd_auth ]; then
33
                chown pulse:pulse-access /var/run/pulse/.esd_auth
34
                chmod 640 /var/run/pulse/.esd_auth
35
        fi
36
        if [ -e /var/run/pulse/.pulse-cookie ]; then
37
                chown pulse:pulse-access /var/run/pulse/.pulse-cookie
38
                chmod 640 /var/run/pulse/.pulse-cookie
39
        fi
40
        log_end_msg ${status}
41
}
42
43
pulseaudio_stop () {
44
        log_begin_msg "Stopping PulseAudio Daemon"
45
        start-stop-daemon -p $PIDFILE --stop --retry 5 || echo -n "... pulseaudio is not running"
46
        log_end_msg $?
47
}
48
49
case "$1" in
50
        start|stop)
51
                pulseaudio_${1}
52
                ;;
53
        restart|reload|force-reload)
54
                pulseaudio_stop
55
                pulseaudio_start
56
                ;;
57
        force-stop)
58
                pulseaudio_stop
59
                killall pulseaudio || true
60
                sleep 2
61
                killall -9 pulseaudio || true
62
                ;;
63
        status)
64
                status_of_proc $DAEMON pulseaudio -p $PIDFILE
65
                exit $?
66
                ;;
67
        *)
68
                echo "Usage: /etc/init.d/pulseaudio {start|stop|force-stop|restart|reload|force-reload|status}"
69
                exit 1
70
                ;;
71
esac
72
73
exit 0

> Daher habe ich paplay auf der Dockstar und vom Desktop über das Netzwerk
> ausgeführt.
> Dockstar: ab und an mal ein kurzes knacken

also das würde mich schon stutzig machen. Wenn der lokal etwas abspielt 
muß das alles absolut astrein klingen.

Ist der Sound vielleicht übersteuert? Start mal den alsamixer und dreh 
den nicht höher als 90%.

> Desktop über das Netzwerk: Knistert wesentlich häufiger. Daher denke
> ich, es könnte das Netzwerk sein.

Wie sieht denn Dein LAN aus? MBit, Verkabelungstyp, Anzahl Switche 
zwischen Server und Dockstar. Wie sieht bei einem Ping die Latenz aus? 
Gibt es Paketverluste? Ist das Netz bei Deinen Tests z.B. mit Deinem 
Video-Kram belastet?

Gruß,

Gerd

von Guido B. (buschi)


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> also das würde mich schon stutzig machen. Wenn der lokal etwas abspielt
> muß das alles absolut astrein klingen.

So, ich habe mal meine alsa Konfiguration der Dockstar überarbeitet und 
mit aplay `ne Wiedergabe gestartet, die ist perfekt.
Wenn ich auf der Dockstar die Wiedergabe über paplay starte, knackt es.

> Ist der Sound vielleicht übersteuert? Start mal den alsamixer und dreh
> den nicht höher als 90%.

Wird von pulseaudio beim starten auf 100% gestellt. Wenn ich den dann 
nach dem Start mit alsamixer herunterdrehe, knackt es trotzdem.

> Wie sieht denn Dein LAN aus? MBit, Verkabelungstyp, Anzahl Switche
> zwischen Server und Dockstar. Wie sieht bei einem Ping die Latenz aus?
> Gibt es Paketverluste? Ist das Netz bei Deinen Tests z.B. mit Deinem
> Video-Kram belastet?

100MBit 8 Port TPLink Switch, der ganze Kram steht z.Zt. auf meinem 
Schreibtisch - also 1 bis 2m Kabel pro Client.
Das Netz können wir aber meiner Meinung nach ausschließen.
Habe pulseaudio mal auf `nem weiteren PC eingerichtet, über diesen ist 
die Wiedergabe über das Netzwerk absolut sauber.
Die Konfigurationen zwischen diesem PC und der Dockstar, unterscheiden 
sich, wenn ich die mit pacmd dump ausgebe, allerdings nicht?!?!

D.h.
aplay  Dockstar          = sauber
paplay Dockstar          = etwas knistern
paplay Netzwerk Dockstar = mehr knistern # ist natürlich subjektiv
paplay Netzwerk 2. PC    = sauber

Demnach müßte es eigenlicht an pulseaudio auf der Dockstar liegen...

Guido

von Guido B. (buschi)


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P.S. Habe pulseaudio auf der Dockstar mal als Daemon gestartet und die 
Priorität mit renice auf -19 gesetzt - knacken bleibt!

von Guido B. (buschi)


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Hallo Gerd,

neuer Stick - neues Glück?!?!

Wie auch immer, ich habe die Dockstar-Debian-Installation auf einem 
anderen USB Stick wiederholt und, siehe da - klarer Sound auch über das 
Netzwerk!

Bleibt nun noch die letzte Hürde: Das Umschalten der Server bzw. der 
Sinks.

Da ich ja leider Dockstar Späteinsteiger bin, und die Dinger nun nicht 
mehr für 20 Euronen zu haben sind, habe ich mir überlegt einfach mehrere 
Soundkarten auf jeder Dockstar zu installieren.

Ich habe auf der Dockstar nun 2 Soundsticks in Betrieb. Beide kann ich 
mittels paplay von der Workstation auch direkt über Ihre Sink 
ansprechen.

Wenn ich die Konfiguration mittels padevchooser ändere, muß ich jedoch 
Amarok jeweils neu starten, um den Sound auf der anderen sink zu hören.

Ich hoffe, dass ich die sinks auch umschalten kann, ohne das Amarok 
etwas davon merkt. Dazu ist es bestimmt hilfreich die Konfiguration auf 
der Workstaton ebenfalls statisch einzustellen.
Bisher bezieht Sie die sinks ja mittels zeroconf modul.

Leider habe bisher aber noch keine Idee, wo padevchooser die 
eingestellte Konfiguration ablegt / bzw. wo ich die Konfiguraton bzgl. 
der Netzwerk-Sinks auf der WKS ablegen kann.

Vielleicht hast Du ja noch 'nen Tip für mich.

Vielen Dank (mal wieder!)

Guido

von Gerd E. (robberknight)


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Hallo Guido,

> neuer Stick - neues Glück?!?!
>
> Wie auch immer, ich habe die Dockstar-Debian-Installation auf einem
> anderen USB Stick wiederholt und, siehe da - klarer Sound auch über das
> Netzwerk!

oh, an sowas als Fehlerquelle hab ich gar nicht gedacht! Ich würde 
sowieso schauen daß Du das Debian auf das interne Flash bekommst. Denn 
der Stick muß sich sonst die USB-Kapazität mit dem Audio teilen - ist 
nur ein Port mit nem USB-Hub dran. Und ich schätze das war auch das 
Problem. Hab ich von Anfang an so gemacht weil ich nicht noch extra für 
jede Dockstar nen Stick kaufen wollte.

> Da ich ja leider Dockstar Späteinsteiger bin, und die Dinger nun nicht
> mehr für 20 Euronen zu haben sind, habe ich mir überlegt einfach mehrere
> Soundkarten auf jeder Dockstar zu installieren.

Du gehst dann per SP/DIF an die Verstärker oder nimmst Du lange 
USB-Kabel, evtl. mit CAT5-Umsetzern? Von letzerem würde ich abraten, das 
hatte ich versucht bevor ich die Dockstars genommen habe. Jede Menge 
geknister und Aussetzer...

> Ich habe auf der Dockstar nun 2 Soundsticks in Betrieb. Beide kann ich
> mittels paplay von der Workstation auch direkt über Ihre Sink
> ansprechen.

Du hast also sowohl auf Deinem Server als auch auf den Dockstars jeweils 
2 Pulseaudio-Kanäle, richtig?

Probier mal folgendes:

Nimm auf dem Server nur eine Sink. Damit kommen Deine Programme wie 
Amarok nicht durcheinander und wissen immer wohin mit ihrem Signal.

Das eigentliche Umschalten würde ich dann rein auf Pulseaudio-Ebene 
machen. Mit dem pacmd kann man dem ja im Betrieb neue Configs 
beibringen.

Und ich würde für sowas die Config statisch machen. Bei dem ganzen 
Zeroconf-Kram hängt es immer davon ab in welcher Reihenfolge Du was 
einschaltest oder bootest oder so. Ist nett um schnell loszulegen, aber 
für den Dauerbetrieb nicht so stabil.

Gruß,

Gerd

von Guido B. (buschi)


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Hallo Gerd,

> oh, an sowas als Fehlerquelle hab ich gar nicht gedacht!
Bin mir noch nicht sicher ob es wirklich am Stick lag. Der Alte war zwar 
garantiert langsamer als der Neue. Ich hatte aber, im Gegensatz zum 
Neuen, auch einen aktuelleren Kernel und diverse Gimmiks auf dem Alten 
installiert.
Daher, wie gesagt, bin ich mir nicht sicher ob es nur am Stick lag. 
Vielleicht probiere ich das noch aus & werde berichten.

> Ich würde
> sowieso schauen daß Du das Debian auf das interne Flash bekommst.

Gibts dafür zufällig auch Skript? Das Ganze macht zwar Spaß, aber so 
langsam muß ich mal zum Ende kommen. Soll ja kein Lebenswerk werden. ;-)

> Du gehst dann per SP/DIF an die Verstärker oder nimmst Du lange
> USB-Kabel, evtl. mit CAT5-Umsetzern?

Ich würde mehrere Dockstars im Haus verteilen und von denen mit 
herkömmlichen NF Kabeln auf die Aktivboxen in den Zimmern gehen. Mit 
möglichst geschickter Aufteilung sollten die Kabellängen im Rahmen 
bleiben.
Ne Dockstar mit z.B. 3 Soundsticks in den mittleren Raum und von da aus 
einmal nach links und einmal nach rechts.
Habe ja meine Installationskanäle, da macht das keine großen Probleme.


> Du hast also sowohl auf Deinem Server als auch auf den Dockstars jeweils
> 2 Pulseaudio-Kanäle, richtig?

Auf dem Server zZt. 2 es sollen aber 4 möglich sein.
Die Dockstars wie gesagt, je nach Anordnung bis zu 3 Sticks. Wenn ich 
das Debian in den Flash packe, könnten es ja sogar 4 werden! :-))

> Probier mal folgendes:
>
> Nimm auf dem Server nur eine Sink. Damit kommen Deine Programme wie
> Amarok nicht durcheinander und wissen immer wohin mit ihrem Signal.
>
> Das eigentliche Umschalten würde ich dann rein auf Pulseaudio-Ebene
> machen. Mit dem pacmd kann man dem ja im Betrieb neue Configs
> beibringen.

Hast Du `ne grobe Idee wie ich das schalten kann. Wenn ich auf dem 
Server pacmd dump ausführe, wird mir nur die Sink des Servers angezeigt, 
aber nicht die Netzwerksink.
Da er mittels dump ja angeblich seine ganze Konfig. zeigt, verstehe ich 
nicht warum der den Zielserver und die Zielsink nicht mit anzeigt.

Wenn ich die default Sink des Servers per pacmd verändere, ändert sich 
nichts an der Soundverteilung. Daher bin ich grad leicht verwirrt mit 
welchem Befehl ich dem Server sage, auf welche Netzwerksink er 
weiterleiten soll.

Außerdem möchte ich ja auch das Signal gleichzeitig an mehrere Sinks 
ausgeben - aber das wäre dann wohl der zweite vor dem ersten Schritt.

> Und ich würde für sowas die Config statisch machen.

Das hatte ich auch vor. Diese autokonfig Geschichte ist mir etwas zu 
unberechenbar.

Ich fürchte ich muß mich in die ganze Server Konfiguration noch weiter 
einlesen. Hoffe das Wetter wird am Wochenende nicht allzu schön, dann 
fällt es mir leichter hinterm Schreibtisch zu sitzen.

Bis neulich

Guido

von Gerd E. (robberknight)


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>> Ich würde
>> sowieso schauen daß Du das Debian auf das interne Flash bekommst.
>
> Gibts dafür zufällig auch Skript?

Ich hab jetzt nicht mehr genau im Kopf wie das ging, war aber nicht 
wirklich kompliziert. Schau mal in dem Forum was im Dockstar-Thread hier 
verlinkt ist, da gabs ne genaue Anleitung oder Skript für.

> Die Dockstars wie gesagt, je nach Anordnung bis zu 3 Sticks. Wenn ich
> das Debian in den Flash packe, könnten es ja sogar 4 werden! :-))

Hmm. Ich weiß nicht wieviel Kapazität vom USB das Audio frisst. Du 
kannst bei nem integrierten USB-Hub nicht einfach die 480MBit nehmen und 
die durch die Anzahl der Ports teilen. USB-Audio nimmt eine von den 
langsameren USB-Geschwindigkeiten und dafür muß der eine Port auf die 
runterschalten. Es kann also passieren daß es nicht für 4 mal Audio 
gleichzeitig reicht.

> Hast Du `ne grobe Idee wie ich das schalten kann. Wenn ich auf dem
> Server pacmd dump ausführe, wird mir nur die Sink des Servers angezeigt,
> aber nicht die Netzwerksink.
> Da er mittels dump ja angeblich seine ganze Konfig. zeigt, verstehe ich
> nicht warum der den Zielserver und die Zielsink nicht mit anzeigt.

Was sein kann ist daß durch das ganze Autoconfig-Krams Du gar nicht die 
Sink auf Deinem lokalen Server nimmst, sondern direkt vom Programm aus 
die Sink auf der Dockstar ansprichst. So ähnlich macht das ja auch mein 
MPD. Nur kannst Du dann halt nicht mehr so einfach serverseitig 
umschalten. Daher würde ich das umstellen. Aber das habe ich noch nicht 
gemacht, da kann ich Dir ohne tiefere Recherche nicht weiterhelfen.

Gruß,

Gerd

von Guido B. (buschi)


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> Ich hab jetzt nicht mehr genau im Kopf wie das ging, war aber nicht
> wirklich kompliziert. Schau mal in dem Forum was im Dockstar-Thread hier
> verlinkt ist, da gabs ne genaue Anleitung oder Skript für.
Das werde ich mir mal ansehen, allerdings gehts erstmal an den Server.

> Es kann also passieren daß es nicht für 4 mal Audio
> gleichzeitig reicht.
War nur mal `ne spontane Idee. Wenn ich bedenke, dass die FritzRepeater 
z.Zt. in etwas das gleiche wie `ne Dockstar + 2 Soundsticks kosten habe 
ich den Preis für die Verteilung ja schon halbiert. Außerdem Spaß und 
`ne Menge Erfolgserlebnisse gehabt. Was will man mehr...

> Aber das habe ich noch nicht
> gemacht, da kann ich Dir ohne tiefere Recherche nicht weiterhelfen.
Ich werde mich mal einlesen...

Guido

von Guido B. (buschi)


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Hallo Gerd,

ich wollte Dir mal ´nen kurzen Zwischenstand geben.

"Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen!" so kann man es wohl am besten 
beschreiben. Die Audiokonfiguration in Linux kann einem schon den 
Angstschweiß auf die Stirn treiben. Wenn ich mir Überlege, dass das mal 
eben Amarok, Phonon, Xine, Pulseaudio und Alsa zusammenspielen müssen, 
ist das nicht immer leicht zu verstehen.
Pulsaudio ist schon ein mächtiges Tool, aber die Dokumentation ist 
meiner Meinung nach sehr mäßig. Daher bin ich mir nicht sicher, ob ich 
ein "Brett vorm Kopf habe" und die ganze Zeit "mit der Kirche ums Dorf 
fahre", oder ob die Konfguration wirklich so kompliziert ist...

Folgendes läuft nach langem suchen und probieren:
mit:
load-module module-tunnel-sink server=192.168.1.202 
sink=alsa_output.usb-0d8c_C-Media_USB_Headphone_Set-00-default.analog-st 
ereo
kann ich auf dem Server einen Tunnel zur Dockstar erstellen.
Die Tunnel kann ich mittels:
move-sink-input 15 tunnel.192.168.1.202 umschalten.

Da beginnen aber auch schon die Probleme (zumindest habe bisher keine 
anderen Lösungen gefunden - vielleicht hast Du ja noch ein Ass im 
Ärmel):

1. Ich kann für jede IP Adresse nur einen Tunnel erstellen. Eine 
Dockstar mit mehr als 2 Karten kann ich also knicken.
2 Soundkarten gehen auch nur, wenn ich einen Tunnel über die IP und den 
Zweiten über den Namen der Dockstar anspreche.

2. Die 15 im Befehl "move-sink-input" ist der Index des Sink-Inputs. 
Geschicker Weise ändert sich dieser jedesmal wenn Amarok eine neue 
Wiedergabe beginnt. Daher müßte er zum Umschalten per Skript irgendwie 
ermittelt und in den Befehl mit eingebaut werden.

3. Wenn ich zwischen den Tunneln umschalte dauert es zeitweise eine 
gefühlte Minute bis der Ton kommt. Beim nächsten mal kann es dann aber 
auch on the fly gehen.

4. Nach dem Umschalten kommt es vor, dass die Wiedergabegeschwindigkeit 
viel zu hoch ist. Wahrscheinlich läuft der Server dann mit 48kHz und die 
Dockstar mit 41kHz. Das ist allerdings nicht immer so und sollte sich 
mit nicht allzu großem Konfigurationsaufwand beheben lassen. Hab ich 
mich aber noch nicht drum gekümmert.

5. Wenn ich Musik auf mehrere Tunnel verteilen möchte muß ich diese über 
das Modul combine zusammenschalten und dann dieses Modul als Sink 
ansprechen. Das habe ich zwar noch nicht probiert, aber irgendwo 
gelesen. Auch dieses ist wahrscheinlich ziemlich aufwändig in ein Script 
zu integrieren. Da ich ja jeden Raum der mithöre möchte zuschalten und 
jeden Raum der sich "ausklinkt" auch wieder aus der Konfiguration 
entfernen muß. Ob das dann ohne Tonaussetzer für die anderen 
teilnehmenden Räume geht - ist die Frage.

Alles in Allem bin ich nun fast soweit das ganze ad acta zu legen und 
meine Audiokanäle zu streamen.
Du sagt zwar, dass da eine ganze Menge Overhead mit dran hängt, aber 
wenn ich das richig sehe habe ich folgende Vorteile:
(Vielleicht bin ich auch zu blauäugig, ich habe mich mit streaming 
bisher noch nicht beschäftigt!)

1. Für jeden Benutzer benötige ich einen Stream egal in wievielen Räumen 
er hören möchte:

   Wenn ich mit Pulseaudio in 2 oder 3 Räumen gleichzeitig Musik
   wiedergeben möchte, habe ich gleichzeitig 2 oder 3 Tunnel offen, die
   wahrscheinlich mehr Netzwerkverkehr erzeugen - oder?!?!

2. Der Client kann einfach den Stream wählen den er wiedergeben soll.

   Mit Pulsaudio müßte ich erst "nachsehen" wer schon am Stream
   teilnimmt, dann den zusätzlichen Client mit in das combine modul
   aufnehmen. (Ob das alles on the fly klappt hab ich bisher wie gesagt
   noch nichteinmal probiert...)

Gruß,

Guido

von Gerd E. (robberknight)


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Hi Guido,

also bei Dir läuft jetzt schon mehr über Pulseaudio als bei mir. Daher 
kann ich Dir jetzt nicht mehr wirklich mit Wissen, sondern nur noch mit 
Vermutungen weiterhelfen.

> 1. Ich kann für jede IP Adresse nur einen Tunnel erstellen. Eine
> Dockstar mit mehr als 2 Karten kann ich also knicken.
> 2 Soundkarten gehen auch nur, wenn ich einen Tunnel über die IP und den
> Zweiten über den Namen der Dockstar anspreche.

Kann man die Dinger nicht auch auf andere Ports legen? Also z.B. so:
1
load-module module-native-protocol-tcp auth-anonymous=1 port=12345

> 2. Die 15 im Befehl "move-sink-input" ist der Index des Sink-Inputs.
> Geschicker Weise ändert sich dieser jedesmal wenn Amarok eine neue
> Wiedergabe beginnt. Daher müßte er zum Umschalten per Skript irgendwie
> ermittelt und in den Befehl mit eingebaut werden.

Hmm, ich glaube nicht daß das so sein muß. Die Indexnummer wird glaube 
ich nur vergeben, wenn Du den Amarok in der Standardkonfig verwendest 
und der sich einfach irgendeine freie sink schnappt. Versuche mal dem 
einen Sink-Namen fest zu hinterlegen, ich glaube das geht auch.

> 3. Wenn ich zwischen den Tunneln umschalte dauert es zeitweise eine
> gefühlte Minute bis der Ton kommt. Beim nächsten mal kann es dann aber
> auch on the fly gehen.

Sorry, das Problem hatte ich bisher noch nicht. Hier kann Dir vielleicht 
jemand auf der pulseaudio-Mailingliste weiterhelfen.

> 5. Wenn ich Musik auf mehrere Tunnel verteilen möchte muß ich diese über
> das Modul combine zusammenschalten und dann dieses Modul als Sink
> ansprechen. Das habe ich zwar noch nicht probiert, aber irgendwo
> gelesen. Auch dieses ist wahrscheinlich ziemlich aufwändig in ein Script
> zu integrieren. Da ich ja jeden Raum der mithöre möchte zuschalten und
> jeden Raum der sich "ausklinkt" auch wieder aus der Konfiguration
> entfernen muß. Ob das dann ohne Tonaussetzer für die anderen
> teilnehmenden Räume geht - ist die Frage.

Klar, Dein Bussystem muß wissen wer gerade wo draufgeschaltet ist und 
wie das jetzt angepasst werden soll. Da musst Du Dein Programm 
vielleicht noch etwas aufrüsten.

> Alles in Allem bin ich nun fast soweit das ganze ad acta zu legen und
> meine Audiokanäle zu streamen.
> Du sagt zwar, dass da eine ganze Menge Overhead mit dran hängt, aber
> wenn ich das richig sehe habe ich folgende Vorteile:

Das Streaming ist schnell hochgesetzt. Du hast aber 2 Nachteile:

1. Puffer von typischerweise 2-5 Sekunden. Solange musst Du warten wenn 
Du auf Play geklickt hast, im Lied gesprungen bist, die Lautstärke 
angepasst hast,... bis es am Lautsprecher ankommt. Wenn Du so den Sound 
zu Video verteilen willst, ist das dann alles andere als Lippensynchron

2. Keinerlei Synchronisation der Ausgabekanäle. Wenn die Tür zwischen 2 
Räumen mit dem selben Sound offensteht, bekommst Du ein ganz hässliches 
Echo.

Mich hat das gestört und daher habe ich die MPD+Pulseaudio-Variante 
gewählt.

Gruß,

Gerd

von Guido B. (buschi)


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Hi Gerd,

> Das Streaming ist schnell hochgesetzt. Du hast aber 2 Nachteile:
>
> 1. Puffer von typischerweise 2-5 Sekunden. Solange musst Du warten wenn
> Du auf Play geklickt hast, im Lied gesprungen bist, die Lautstärke
> angepasst hast,... bis es am Lautsprecher ankommt. Wenn Du so den Sound
> zu Video verteilen willst, ist das dann alles andere als Lippensynchron
>
> 2. Keinerlei Synchronisation der Ausgabekanäle. Wenn die Tür zwischen 2
> Räumen mit dem selben Sound offensteht, bekommst Du ein ganz hässliches
> Echo.
>
> Mich hat das gestört und daher habe ich die MPD+Pulseaudio-Variante
> gewählt.

Wie gut, wenn man jemanden fragen kann, der sich mit sowas auskennt.

Also gehe dann mal in die 2. Pulseauido-Runde...

Danke

Guido

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