Forum: HF, Funk und Felder Mini UKW Sender Reichweite


von Alex (Gast)


Lesenswert?

Hoi.
Es gibt ja diese Mini UKW Sender.
Welche Reichweite haben die Dinger etwa?
Habt ihr da Erfahrungswerte?
MFG

: Verschoben durch Moderator
von Oemmel (Gast)


Lesenswert?

Meinst du so ein Teil wo man z.b. Musik von einer Speicherkarte übers 
Autoradio hören kann?

von hans m. (Gast)


Lesenswert?

http://de.wikipedia.org/wiki/Minisender

Bitte Beachten: Das Abhören, beschatten oder überwachen von Menschen 
ohne ihr Einverständnis bzw. das Abhören des nicht öffentlichen Wortes, 
ist in Deutschland streng verboten.
Zuwiderhandlungen bringen rechtliche Folgen mit sich und können mit 
einer Hausdurchsuchung und Strafanzeige geahndet werden.

von Michel (Gast)


Lesenswert?

Alex schrieb:
> Welche Reichweite haben die Dinger etwa?

Das hängt außer von der Sendeleistung und der Datenrate ganz wesentlich 
von der Antenne ab. "Diese Mini UKW Sender" ist ein sehr weites Feld

von Alex (Gast)


Lesenswert?

Wenn ich jemand abhören wollte, hätte ich nach "Wanze" gefragt.
Ich meine diese kleinen Mini UKW Sender für Musik.
50 nW ist nicht viel, ich weiß.
Aber würden 4-5m durch die Luft funktionieren?

Ich will hier "Heimatradio" haben, und zwar auch auf dem Radiowecker.
Es geht leider nur über Internet wegen der Entfernung.

Wollte also ein "Internetradio" mit dem Minisender koppeln, um dann mein 
Heimatradio auch auf normalen Radios empfangen zu können.

von Jadeclaw D. (jadeclaw)


Lesenswert?

Die postalischen Minisender gehen zwischen 3 - 10 m weit. Eine Wand 
schaffen die Dinger auch noch, aber dann ist so gut wie Schluß.
Ein Problem ist da nur die teilweise schlechte Tonqualität.

Gruß
Jadeclaw.

von Bestätiger (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

leider kann ich Jadeclaw nur bestätigen, dieser Dinger sind wenn sie den 
Vorschriften entsprechen ein Witz.
Sie dürfen eine Leistung von max. 50nW (ja Nanowatt nicht Milliwatt) 
machen, externe Antenne ist natürlich auf nicht erlaubt (wegen der 
effektiven Strahlungleistung), desweiteren suchen sich viele (alle ?) 
Exemplare selbstständig eine freie Frequenz, was bei der dichten 
Senderbelegung auf UKW dazu führt das der Nutzen im Auto als 
Zuführungsstrecke eines z.B. MP3 Players zum Autoradio ad absurdum 
geführt wird.
Also leider kannst du die legalen Minisender alle vergessen, was wie 
schon angedeutet nicht der Fehler der Hersteller sein muß sondern 
einfach physikalisch bedingt ist, manches Schaltnetzteil wird 
Störstrahlung mit höherer Leistung abstrahlen, als so ein "Ding" legal 
als Nutzleistung abstrahlt.
Eigentlich hätte sich der Gesetzgeber auch sparen können UKW Minisender 
zu legaliesieren- es sei den sie hätten eine Ausgangsleistung von 
mindestens 10-100mW (Milliwatt) und freie Sendeantennenwahl zugelassen, 
dann ist je nach Standort schon richtig viel Möglich (was jeder 
Funkamateur bestätigen kann).
Zusammengefasst: Spar dir das Geld und überlege dir eine Kabellösung-
:-(


mfg

    "Bestätiger"

von John (Gast)


Lesenswert?

Bestätiger schrieb:
> Zusammengefasst: Spar dir das Geld und überlege dir eine Kabellösung

Oder Kauf dir ein Internetradio mit Weckfunktion.
http://www.reichelt.de/Internetradios/ARCHOS-ARNOVA/index.html?ACTION=3&GROUPID=3835&ARTICLE=105016&SHOW=1&START=0&OFFSET=16&;PROVID=2402

Kostet allerdings etwas mehr als so ein Minisender.

Gruß
John

von Ben _. (burning_silicon)


Lesenswert?

100mW auf UKW kannste knicken, das reicht für ein ganzes Dorf und die 
Störung der "echten Sender" im Nahfeld. Wenn jeder so ein Ding hätte 
Prost Mahlzeit!

von Nils S. (kruemeltee) Benutzerseite


Lesenswert?

Oder leg dir ein "Funk-Audio-System" zu, ich hatte mal Funkboxen, die 
gingen Stereo über 30 Meter weit, mit Bleiakku drin. Die Qualität war 
sehr gut. Ich weiss allerdings nur noch, dass die von Sony waren, mehr 
auch nicht mehr, gibts schon lange nicht mehr.

PS:
Ich habe einen 1W Veronica Sender, Antenne auf dem Dach und ich komme 
durchs Dorf ca. 3km weit. Zur anderen Seite über freies Feld komme ich 
5km weit.
Ich glaube kaum, dass (legale) 100mW popel-sender da gross was 
anrichten, vorallem wegen der fehlenden ordentlichen Antenne in 
ordentlicher Lage. 10mW schon gar nicht und es wär brauchbar...

von Michael_ (Gast)


Lesenswert?

Auf alle Fälle nehme einen, wo 2 Batterien drin sind.
Bei einem mit einer  Batterie komme ich kaum von einem Raum zum anderen.
Dann habe ich noch einen weißen mit 2 Batterien, da komme ich locker bis 
vor das Haus. Dies bedeutet aber nicht, das alle mit 2 Batterien eine 
größere Reichweite haben.
Keine Ahnung, ist sicher einer der nicht gestattet ist.
Der hatte aber einen sehr niederohmigen Eingang, ich habe da die 
Eingangswiderstände hochohmiger machen müssen.
Vielleicht erwischst du einen mit besserer Reichweite.

von ffl (Gast)


Lesenswert?

http://de.wikipedia.org/wiki/Heimfunk

der osten hat halt doch etwas anders getickt...

von Random .. (thorstendb) Benutzerseite


Lesenswert?

Was haben eig. die Kabelverstärker für ne Leistung?

Hab damals mal versehentlich Kabel Radio per Funk in unserer WG 
verteilt, nachdem ich am Radio in der Küche zusätzlich einfach ein paar 
m Draht für den Empfang eines Senders, der nicht im Kabelnetz (und auch 
nur schwer zu empfangen) war, angeklemmt hab. Seinerzeit Radio21, als 
die anfingen, ihren Sendebetrieb auszuweiten ...

Gross war die Reichweite nicht, ein paar Meter weiter war schon Schluss, 
aber für das kleine Radio im Bad hats gereicht :-)

von Sven123 (Gast)


Lesenswert?

Ich habe mir vor Jahren mal bei amazon.co.uk einen USB FM-Transmitter 
von Linex geordert. Damit kann ich problemlos die ganze Wohnung abdecken 
(60 m², Backsteinwände).
Der Vorteil an USB ist, dass er sich wie eine zusätzlich Soundkarte 
verhält. Unter Linux kann man dann mit geringem Aufwand der Herzdame 
ihren Lieblingsstream ins Küchenradio schicken während man selber am PC 
(über die eingebaute Soundkarte) was ganz anderes hört.

Allerdings habe ich den Verdacht, dass dieser UK-Import die deutschen 
Grenzwerte etwas locker interpretiert. Habe die Anlage deshalb auch eher 
selten in Betrieb, und noch nie Besuch vom Funkpeiler bekommen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Bestätiger schrieb:

> Sie dürfen eine Leistung von max. 50nW (ja Nanowatt nicht Milliwatt)
> machen,

... was ungefähr der Leistung entspricht, die die dickeren Rundfunk-
sender auf die Empfangsantenne bringen.  Damit ist es praktisch
unmöglich, mit einem derartigen Sender (solange er im legalen
Rahmen betrieben wird) einen Rundfunksender zu stören.

> ..., desweiteren suchen sich viele (alle ?)
> Exemplare selbstständig eine freie Frequenz, was bei der dichten
> Senderbelegung auf UKW dazu führt das der Nutzen im Auto als
> Zuführungsstrecke eines z.B. MP3 Players zum Autoradio ad absurdum
> geführt wird.

Selbst, wenn sie das nicht täten, s. o.: du kannst damit einen
regulären Rundfunksender ohnehin nicht "überdecken", nicht einmal
in 30 cm Abstand vom Empfänger.

> Eigentlich hätte sich der Gesetzgeber auch sparen können UKW Minisender
> zu legaliesieren- es sei den sie hätten eine Ausgangsleistung von
> mindestens 10-100mW (Milliwatt)

Das wäre entschieden zu viel.  Aber schon 10 µW hätte deutlich mehr
Sinn gehabt, und effektiv kann man auch damit noch keinen Nachbarn
stören, sofern er nicht gerade hinter eine Pappwand sitzt (was schon
rein brandschutzrechtlich nicht akzeptabel wäre) und dann sein Radio
noch direkt hinter deiner Wand hat.

von oszi40 (Gast)


Lesenswert?

> max. 50nW
Schade ums Geld. Je nach lokalem Senderangebot wird er kaum zu hören 
sein.

von Nils S. (kruemeltee) Benutzerseite


Lesenswert?

Was haben eig. die Kabelverstärker für ne Leistung?

Die Leistung ist da irrelevant, da die Verstärker für einen ganz anderen 
Frequenzbereich und für Leitungen und nicht Funk konzipiert sind, dass 
sich da mit UKW überhaupt was tut ist ein "Nebenprodukt"...

von U. B. (Gast)


Lesenswert?

> Was haben eig. die Kabelverstärker für ne Leistung?

> Die Leistung ist da irrelevant, ...

Die Grössenordnung kann man doch abschätzen:

Bei 10 mV an 75 Ω hat man 1,33 µW, bei 100 mV eben 133 µW.

von Bestätiger (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

ich melde mich nochmal, weil ich speziell im Bezug auf Jörg einen 
Kommentar abgeben möchte.
Also ich bin selbst Funkamateur (Call möchte ich hier nicht bekannt 
geben) und kann nachvollziehen das du 100mW als viel zu viel ansiehst, 
vor allen wenn die Antenne frei gewählt werden dürfte.
Ein eventuelles "zumüllen" des UKW Rundfunkbereiches würde mir auch 
nicht gefallen.
Was mir aber gefallen würde wäre ein "echtes" Privatradio denn diese 
"Bürgerfunkbeiträge" bei den grottenseichten komerziell Privaten sind 
meist ein Witz.
Das wären bei technischen Sachverstand (nutzen einer 
Ausbreitungsprognose, beachten der Bandbelegung und evtl. nutzen von 
Richtantennen) eine feine möglichkeit für jedermann unabhänigen Rundfunk 
zu machen, ohne eine Vorzensur.
Aber davor wird Big Brother (ähhh... ich meine unsere Regierenden) viel 
zu viel Angst haben, mann stelle sich vor da fährt einer zur nähsten 
Erhöhung und macht mal total unzensiert (und GEMA frei....) für 3 
Stunden Programm, eben echtes Privatradio...
O.K. ist alles nicht und wird nie sein - aber ein schöner Traum - leider 
ist Webbraoadcast auch keine alternative .

Aber jetzt wird es langsam zu sehr O.T.


mfg

  "Bestätiger"

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

hans m. schrieb:
> http://de.wikipedia.org/wiki/Minisender
>
> Bitte Beachten: Das Abhören, beschatten oder überwachen von Menschen
> ohne ihr Einverständnis bzw. das Abhören des nicht öffentlichen Wortes,
> ist in Deutschland streng verboten.
> Zuwiderhandlungen bringen rechtliche Folgen mit sich und können mit
> einer Hausdurchsuchung und Strafanzeige geahndet werden.

Dann stelle ich mal für fast alle Babys Strafanzeige. Können sie ja 
selbst noch nicht artikulieren.

von Detlef _. (detlef_a)


Lesenswert?

Nachdem ich zwei 50nW Autoradiosender entnervt in der Mülltonne von 
Autobahnraststätten platziert hatte habe ich mir folgendes Teil 
zugelegt:

http://www.elv-downloads.de/service/manuals/SUP1/73048_SUP1_km.pdf

Sehr schön, macht 4 feste Frequenzen, geht mit der Batterie sparsam um 
und macht mit dem transparenten Gehäuse was her für den technikaffinen 
Betreiber.

Nominalleistung ist laut Datenblatt ca. Faktor 5000 zu hoch, das habe 
ich selbstverständlich mittels geeigneter technischer Maßnahmen auf das 
zulässige Niveau gedrosselt.

Cheers
Detlef

von Otto v. Bismarkhering (Gast)


Lesenswert?

Wie denn ? - Das Abschirmblech entfernt ?  -lol-

Otto v. BMH

von Otto v. Bismarkhering (Gast)


Lesenswert?

Mist, ich meinte: draufgemacht ? ;-)

von Nils S. (kruemeltee) Benutzerseite


Lesenswert?

Detlef _a schrieb:
> Nominalleistung ist laut Datenblatt ca. Faktor 5000 zu hoch, das habe
> ich selbstverständlich mittels geeigneter technischer Maßnahmen auf das
> zulässige Niveau gedrosselt.

Solange du kein Amateurfunker bist, dürftest du es dann trotzdem nicht 
verwenden :P

von Detlef _. (detlef_a)


Lesenswert?

Nils S. schrieb:
> Detlef _a schrieb:
>> Nominalleistung ist laut Datenblatt ca. Faktor 5000 zu hoch, das habe
>> ich selbstverständlich mittels geeigneter technischer Maßnahmen auf das
>> zulässige Niveau gedrosselt.
>
> Solange du kein Amateurfunker bist, dürftest du es dann trotzdem nicht
> verwenden :P

Nicht?
Aha.
Dann stelle ich die Verwendung sofort ein.

Cheers
Detlef

von Carsten S. (dg3ycs)


Lesenswert?

Nils S. schrieb:
> Detlef _a schrieb:
>> Nominalleistung ist laut Datenblatt ca. Faktor 5000 zu hoch, das habe
>> ich selbstverständlich mittels geeigneter technischer Maßnahmen auf das
>> zulässige Niveau gedrosselt.
>
> Solange du kein Amateurfunker bist, dürftest du es dann trotzdem nicht
> verwenden :P

Nein, STImmt NICHT!
Das war mal so, das alle ausser Firmen mit Erprobungszuteilung und 
Amateurfunker nur FTZ (u.ä.) zugelassene GEräte einsetzen durften...
ISt aber seit JAhren hinfällig.

Fakt ist:
1. das 3m Radioband ist KEIN Amateurfunkband, also darf selbst ein 
Amateurfunker dort keine Leistung oberhalb der erlaubten 50nW 
abstrahlen.

2. Solange das Gerät nicht abtrahlt sondern direkt an die Antenne des 
Empfängers gekoppelt ist, also mit Kabel und so keine Leistung höher als 
die 50nW in die Luft gelangt ist der Betrieb für jederman legal...

Gruß
Carsten

von Funker (Gast)


Lesenswert?

Carsten Sch. schrieb:
> 1. das 3m Radioband ist KEIN Amateurfunkband, also darf selbst ein
> Amateurfunker dort keine Leistung oberhalb der erlaubten 50nW
> abstrahlen.

Da strahlt gibt ja jede Glühbirne mehr Störstrahlung im THz-Bereich ab. 
Sind Glühbirnen höherer Leistung deshalb jetzt aus dem Verkauf genommen?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Funker schrieb:
> Sind Glühbirnen höherer Leistung deshalb jetzt aus dem Verkauf genommen?

Nein, warum?  Die technische Regulierung des Frequenzspektrums hört
formal bei 275 GHz auf, wobei die FreqBZPV trotzdem noch für die
Bereiche darüber Nutzungsbestimmungen enthält. ;-)

D565 (1) Frequenzen oberhalb von 275 GHz können für
     Infrarotfunkanlagen und optische Funkanlagen sowie für Versuche
     zur Entwicklung von Funksystemen genutzt werden.  Es dürfen keine
     Störungen beim Radioastronomiefunkdienst, Erderkundungsfunkdienst
     über Satelliten (passiv) und Weltraumforschungsfunkdienst
     (passiv) hervorgerufen werden, wenn diese Funkdienste
     Frequenzbereiche nach Absatz 3 nutzen. Schutz vor Störungen durch
     Frequenznutzungen nach Absatz 2 kann nicht beansprucht werden.

     (2) Die Frequenzbereiche 444 - 453 GHz, 510 - 546 GHz, 711 - 730
     GHz, 909 - 926 GHz, 945 - 951 GHz und Frequenzen oberhalb von 956
     GHz können auch von Amateurfunkstellen genutzt
     werden. Amateurfunkstellen können keinen Schutz vor Störungen
     durch Frequenznutzungen nach Absatz 1 beanspruchen.

     (3) Die folgenden Frequenzbereiche sind für
     Spektrallinienbeobachtungen für passive Funkdienste von
     Interesse: Radioastronomiefunkdienst: 275 - 323 GHz, 327 - 371
     GHz, 388 - 424 GHz, 426 - 442 GHz, 453 - 510 GHz, 623 - 711 GHz,
     795 - 909 GHz und 926 - 945 GHz; Erderkundungsfunkdienst über
     Satelliten (passiv) und Weltraumforschungsfunkdienst (passiv):
     275 - 277 GHz, 294 - 306 GHz, 316 - 334 GHz, 342 - 349 GHz, 363 -
     365 GHz, 371 - 389 GHz, 416 - 434 GHz, 442 - 444 GHz, 496 - 506
     GHz, 546 - 568 GHz, 624 - 629 GHz, 634 - 654 GHz, 659 - 661 GHz,
     684 - 692 GHz, 730 - 732 GHz, 851 - 853 GHz und 951 - 956 GHz.

Nicht, dass du danach behauptest, du hättest das nicht gewusst. :-))

von Carsten S. (dg3ycs)


Lesenswert?

Hi,

Funker schrieb:
> Carsten Sch. schrieb:
>> 1. das 3m Radioband ist KEIN Amateurfunkband, also darf selbst ein
>> Amateurfunker dort keine Leistung oberhalb der erlaubten 50nW
>> abstrahlen.
>
> Da strahlt gibt ja jede Glühbirne mehr Störstrahlung im THz-Bereich ab.
> Sind Glühbirnen höherer Leistung deshalb jetzt aus dem Verkauf genommen?

Jörgs ausführungen zur Regulierungsobergrenzen sind natürlich richtig.

Davon abgesehen schrieb ich ja:
...das 3m  Radioband ... dort keine Leistung oberhalb...
Und da das 3m Rundfunkband von 87,5 - 108MHz geht hat eine Abstrahlung 
im Terraherzbereich damit ungefähr genausoviel zu tun wie ein Kettcar 
mit einem Space Shuttle...

Gruß
Carsten

von Nils S. (kruemeltee) Benutzerseite


Lesenswert?

Carsten Sch. schrieb:
> Fakt ist:
> 1. das 3m Radioband ist KEIN Amateurfunkband, also darf selbst ein
> Amateurfunker dort keine Leistung oberhalb der erlaubten 50nW
> abstrahlen.
>
> 2. Solange das Gerät nicht abtrahlt sondern direkt an die Antenne des
> Empfängers gekoppelt ist, also mit Kabel und so keine Leistung höher als
> die 50nW in die Luft gelangt ist der Betrieb für jederman legal...

Ausserdem ist fakt, dass Sender NUR betrieben werden dürfen, wenn sie 
abgenommen wurden. Kein Bastler kann sicherstellen, dass der Sender 
nicht übermässig Oberwellen hat, kein Bastler kann 50nW NF messen.
Entweder muss das Teil abgesegnet sein für den deutschen Nutzer oder 
aber der Nutzer muss Amateurfunker sein und sicherstellen,dass alles 
nach Vorschrift läuft, tuts das nicht steht die Lizenz auf dem Spiel (so 
krass kommts nicht sofort, aber wer Murks macht bekommt den Sack voll - 
ziemlich schnell wenns raus kommt).

Ich darf in ein Mofa auch keinen 80er Kolbensatz draufstecken und damit 
fahren, nur weil ich nen Motorradführerschein habe, muss alles erstmal 
abgenommen werden...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Nils S. schrieb:

> Ausserdem ist fakt, dass Sender NUR betrieben werden dürfen, wenn sie
> abgenommen wurden.

Wo steht das?
Wer "nimmt sie ab"?

> Kein Bastler kann sicherstellen, dass der Sender
> nicht übermässig Oberwellen hat, kein Bastler kann 50nW NF messen.

<Loriot>Ach?</Loriot?>

Woher weißt du, was "Bastler" alles so können und was nicht?

Ich kann dir versichern, ich kann 50 nW HF messen, bei 100 MHz, kein
Problem, auch noch bei einigen GHz.  Ich weiß, dass ich damit auch bei
weitem nicht der einzige bin.

> Entweder muss das Teil abgesegnet sein für den deutschen Nutzer oder
> aber der Nutzer muss Amateurfunker sein und sicherstellen,dass alles
> nach Vorschrift läuft,

Du redest über Dinge, von denen du keinerlei Ahnung hast.  Allein der
"deutsche Nutzer" zeigt das schon — wir haben mittlerweile eine
innerhalb der EU (einigermaßen) einheitliche Regelungswelt dafür.

Im Übrigen unterscheiden sich die einzuhaltenden Grenzwerte im
Amateurfunk in erster Linie nicht von denen, die man beispielsweise
bei Geräten nach einer Allgemeinzuteilung einzuhalten hat (*), d. h.
auch Funkamateure müssen letztlich in der Lage sein, derartige kleine
Leistungen nachzuweisen.  Wenn sie es können, warum soll dann nicht
auch "ein Bastler" das können?

(*) In zweiter Linie nur deshalb, weil man dem irgendwie Rechnung
tragen musste, dass im Amateurfunk mit teils sehr viel größeren
Sendeleistungen als bei einer Allgemeinzuteilung gearbeitet wird,
sodass es keinen Sinn hat, nur absolute Grenzwerte für unerwünschte
Aussendungen festzulegen, die im Bereich von 1 µW oder darunter
liegen.

> Ich darf in ein Mofa auch keinen 80er Kolbensatz draufstecken und
> damit fahren

Doch — im nichtöffentlichen Bereich kein Problem.  Für die Teilnahme
am öffentlichen Straßenverkehr gibt es halt Regeln, an die du dich
halten musst.  Funk ist (außerhalb eines Faradayschen Käfigs) immer
mehr oder minder öffentlich, auch dafür gibt es Regeln, die man
einhalten muss.  Diese sind nicht dieselben Regeln wie im
Straßenverkehr, und sie haben sich in den letzten 20 Jahren teils
drastisch geändert.

von Bastelfix (Gast)


Lesenswert?

Hallo Jörg,

mit welchen Messmitteln und wie sieht der Messaufbau aus um 50 nW 
einigermaßen genau zu messen?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Bastelfix schrieb:
> mit welchen Messmitteln und wie sieht der Messaufbau aus um 50 nW
> einigermaßen genau zu messen?

Typischerweise nimmt man dafür heutzutage einen Spektrumanalysator.
50 nW sind -43 dBm, das ist kein großes Problem.  Da kann man auch
noch die Oberwellen gut messen.

Auch HF-Leistungsmesser mit Diodenmesskopf können das noch problemlos.
Bei thermischen Messköpfen ist allerdings bei ca. 1 µW Schluss nach
unten.

von Bastelfix (Gast)


Lesenswert?

Ein Spektrumanalyzer ist leider außerhalb meiner finanziellen 
Möglichkeiten. Einen Diodenmeßkopf könnte ich mir bauen. Welche 
Diodentypen kämen in Frage?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Bastelfix schrieb:
> Einen Diodenmeßkopf könnte ich mir bauen. Welche Diodentypen kämen in
> Frage?

Bei 100 MHz nicht so das große Problem.  Das Problem ist, dass du
ihn irgendwie irgendwo kalibrieren müsstest, denn die Kennlinie ist
nichtlinear.

Du kannst natürlich schauen, ob es in deiner Ecke technisch versierte
Funkamateure gibt, bei denen jemand einen Spekki hat oder einen genügend
genauen Signalgenerator zum Kalibrieren des Diodenmesskopfes.

Ein größeres Problem ist es allerdings, einen Sender mit integrierter
Antenne zu vermessen.  Das muss ja als gestrahlte Messung erfolgen,
und bei nur 50 nW im Rundfunkband hat man typischerweise bereits an
der Empfangsantenne derartige Leistungen von den örtlichen
Rundfunksendern, sodass man sich eine günstige freie Stelle dazwischen
suchen muss.  Außerdem wäre dort für eine normgerechte Messung
vorgeschrieben, dass die äquivalente Strahlungsleistung dadurch zu
ermitteln ist, dass man an einer bekannten Sendeantenne ein
Messsignal einspeist, welches an der Empfangsantenne den gleichen Pegel
verursacht, d. h. man bräuchte noch einen passenden Messsender für den
Vergleich.

: Bearbeitet durch Moderator
von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Bastelfix schrieb:

> mit welchen Messmitteln und wie sieht der Messaufbau aus um 50 nW
> einigermaßen genau zu messen?

Am besten die Leistung etwa 1000fach verstärken, dann kann man
das auch mit einigermaßen normalen Meßgeräten messen. :-)

von Bastelfix (Gast)


Lesenswert?

Ich sehe schon das es anfängt schwierig zu werden.

Einen Transmitter für ca. 100 MHz mit Wurfantenne ca. 75 cm lang habe 
ich schon hier liegen. Nur wie ich die zulässige Leistung einhalten kann 
ist mir unklar.

Eine präzise Messung muss es ja nicht sein... Nur die 50 nW machen mir 
Kopfzerbrechen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Was man auch mit Bastlermitteln tun könnte (Aufwand ist es trotzdem):

1.) Einen Generator bauen, der 100 MHz an 50 Ω mit einigermaßen Pegel
liefert.  Wenn er 1 V (+13 dBm) liefert, kommst du bei einem
Diodenmesskopf mit Schottky-Dioden allmählich in den linearen Bereich.

2.) Dämpfungsglieder bauen, die man zwischen den Generator und den
Messkopf setzen kann, vorzugsweise mit SMD-Widerständen; die sind
allemal induktionsarm genug für 100 MHz.  Ein Π-Glied mit 2 x 100 Ω
an Ein- und Ausgang und 75 Ω in Reihe dämpft ziemlich genau 10 dB.

3.) Der Reihe nach die Dämpfungsglieder zwischen Generator und
Messkopf setzen (den Messkopf immer mit 50 Ω Last abschließen), und
die Kurve aufnehmen.

4.) Denn so grob kalibrierten Messkopf an den (mit 50 Ω abgeschlossenen)
Senderausgang klemmen.

von Bastelfix (Gast)


Lesenswert?

Super!!!

Damit kann ich was anfangen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Jörg W. schrieb:
> Einen Generator bauen, der 100 MHz an 50 Ω mit einigermaßen Pegel
> liefert.

Man könnte natürlich jetzt mal einen fertigen 100-MHz-Oszillator
ausprobieren.  Das wäre dann vielleicht eine relativ nachbausichere
Referenz.

Beitrag #6448145 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6448189 wurde von einem Moderator gelöscht.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.