Forum: Markt Digital Multimeter Kaufempfehlung


von chill24 (Gast)


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Hallo,

ich bin auf der suche nach einem Multimeter der auch Temperatur messen 
kann. (da ich dafür nicht extra ein 2 will).

Angeschaut habe ich mir bereits folgende Geräte:

MT-52 - 
http://www.conrad.de/ce/de/product/122900/VOLTCRAFT-MT-52-5-IN-1-MULTI-DMM/SHOP_AREA_17622&promotionareaSearchDetail=005

Und

UT61D - http://www.pinsonne-elektronik.de/pi2/pd106.html

Was meint ihr welches davon ist besser? Oder welches würdet ihr 
empfehlen?

Wozu benötigt man eingentlich das Optische Interface?


Danke

von Christoph Z. (rayelec)


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kauf das hier:
http://www.dealextreme.com/p/fluke-17b-2-6-lcd-digital-multimeter-meter-2-aa-included-28659

Wir haben mehrere davon von Dealextreme hier in der Firma im Einsatz. 
Definitiv ein echtes Fluke-Gerät und nur minimal schlechter spezifiziert 
als die 300 Euro teuren 177er.

Steht zwar drauf "not to be sold outside of China / No Warranty if sold 
outside of China", aber der CH-Zoll hat die Sendung nicht beanstandet.
Granatie gibt's also keine, aber das Risiko ist bei einem echten Fluke 
sowieso gering.

Gruss
Christoph

von chill24 (Gast)


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Danke, das Gerät ist nicht schlecht, jedoch wären mir bei der Temp 
Messung mehr als 400°C lieber.

Wozu brauche ich überhautp TrueRMS?

von Christoph Z. (rayelec)


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Messgeräte ohne True RMS zeigen nur sinusförmige Wechselspannungen und 
Ströme korrekt an. Bei True RMS stimmt es auch bei anderen Wellenformen 
(in bestimmten Grenzen was Signalform und Frequenz angeht)

von chill24 (Gast)


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Braucht man das für den alltäglichen Gebrauch? Bspw. Netzteil Rep oder 
was sonst mal aAnfällt..

Was hältst du von den o.g. Messgeräten?

von Christoph Z. (rayelec)


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Von wegen brauchen gilt Murphys Law: Wenn Du's nicht hast, brauchst Du 
es bestimmt.

Zu den anderen Geräten:
Beide Geräte können von der Qualität her und von der Erfahrung des 
Herstellers niemals mit einem Fluke mithalten.
Mit Conragd-Messgeräten habe ich noch nie wirklich gute Erfahrungen 
gemacht. Irgendwo war immer ein nicht akzeptabler Minuspunkt. Zudem 
völlig überteuert. Conrad kauft das Teil wahrscheinlich für um die 15 
Euro ein...

UNI-T ist ein eigenständiger chinesischer Hersteller. Die Geräte machen 
keinen schlechter Eindruck, aber mit der jahrzehntelangen Erfahrung von 
Fluke können auch die niemals mithalten. (Fluke ghört zum gleichen 
Konzern wie Tektronix und Keithley).

Das Fluke-Gerät wird auch bei häufigem Gebrauch in 10 Jahren noch 
einwandfrei funktionieren. Beide anderen geräte (höchstwahrscheinlich) 
nicht!

Gruss

von Harald Wilhelms (Gast)


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chill24 schrieb:
> Braucht man das für den alltäglichen Gebrauch? Bspw. Netzteil Rep oder
> was sonst mal aAnfällt..

Gerade die immer mehr üblichen Schaltnetzteile ziehen  k e i n e
sinusförmigen Ströme.
Gruss
Harald

von Johannes E. (cpt_nemo)


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>> Braucht man das für den alltäglichen Gebrauch? Bspw. Netzteil Rep oder
>> was sonst mal aAnfällt..

> Gerade die immer mehr üblichen Schaltnetzteile ziehen  k e i n e
> sinusförmigen Ströme.

Und was nützt einem da ein True-RMS Multimeter?

Der RMS-Wert gibt ja den Effektivwert an, also die Spannung bzw. Strom, 
der die gleiche Verlustleistung an einem Ohmschen Widerstand erzeugt. 
Deshalb braucht man diesen Messwert eigentlich nur, wenn man einen 
solchen ohmschen Verbraucher an Wechselspannung/-Strom betreibt (z.B. 
Glühlampe, Heizung, Röhrenheizdraht, ...).

Schaltnetzteile dagegen, die ohne PFC arbeiten, haben ja nur einen 
Gleichrichter am Eingang, da ist deshalb eher der Scheitelwert der 
Spannung wichtig. Der RMS-Wert der Netzspannung ist hier nicht 
interessant.
Und PFC-Netzteile haben sowieso einen großen Eingangsbereich; hier ist 
auch eher der Scheitelwert und vielleicht noch die Sinus-Form relevant.


Wenn man ein Schaltnetzteil repariert, dann schaut man eher auf die 
Spannungen bzw. man will wissen, ob überhaupt ein Strom fließt.

Und wenn man den Spannungs-/Stromverlauf wirklich sehen will, dann nimmt 
man sowieso ein Oszi. Ich zumindest habe die normale True-RMS Funktion 
eigentlich noch nie wirklich gebraucht.


Die einzige Anwendung, bei der ich True-RMS schon mal eingesetzt habe, 
ist die Spannungsmessung an Motoren, die mit einem PWM-Wechselrichter 
betrieben werden. Dafür reicht aber ein "normales" True-RMS Multimeter 
nicht; man braucht da eines mit einem zuschaltbaren Tiefpass-Filter, um 
die PWM herauszufiltern.
Diese Funktionen hat man aber erst bei wesentlich teureren Geräten, z.B. 
Metrahit Pro.

von User (Gast)


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Johannes E. schrieb:
> Und was nützt einem da ein True-RMS Multimeter?
>
> Der RMS-Wert gibt ja den Effektivwert an, also die Spannung bzw. Strom,
> der die gleiche Verlustleistung an einem Ohmschen Widerstand erzeugt.

Auf die Weise hast du einen definierten Wert. Sonst brauchst du kein 
Multimeter, sondern kannst einfach einen Zahlengenerator basteln und den 
Wert anzeigen lassen. Und auch bei Trafonetzteilen wird der Strom nicht 
sinusförmig entnommen.

> Wenn man ein Schaltnetzteil repariert, dann schaut man eher auf die
> Spannungen bzw. man will wissen, ob überhaupt ein Strom fließt.

Dann brauchst du ebenfalls kein Multimeter, eine Glübirne in Reihe tut's 
dann auch schon.

> Und wenn man den Spannungs-/Stromverlauf wirklich sehen will, dann nimmt
> man sowieso ein Oszi.

Mit dem Argument ist jedes Multimeter überflüssig. Mal davon abgesehen, 
dass man den Wert mit einem Multimeter genauer hinbekommen wird als mit 
dem Oszi (gleicher "Qualitätsklasse", Frequenzbereich des DMM)

> Ich zumindest habe die normale True-RMS Funktion
> eigentlich noch nie wirklich gebraucht.

> Die einzige Anwendung, bei der ich True-RMS schon mal eingesetzt habe

Erkennst du den Wiederspruch?

> ist die Spannungsmessung an Motoren, die mit einem PWM-Wechselrichter
> betrieben werden. Dafür reicht aber ein "normales" True-RMS Multimeter
> nicht; man braucht da eines mit einem zuschaltbaren Tiefpass-Filter, um
> die PWM herauszufiltern.

Welche Frequenz hat die PWM denn? Zumindest bei meinem >20 Jahre altem 
HP/Agilent DMM stehen schon 20kHz TRMS drauf, da dürften entsprechend 
neuere besser sein. Hier würde ich dann erwarten, dass ich in dem 
angegebenen Frequenzbereich auch keinen Tiefpass brauche.

Generell halte ich ein nicht-TRMS Multimeter einfach nicht mehr für 
zeitgemäß. Ein MM das nicht mal das betet, wird wohl auch sonst nicht 
besonders genau sein.

von Johannes E. (cpt_nemo)


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>> Und wenn man den Spannungs-/Stromverlauf wirklich sehen will, dann nimmt
>> man sowieso ein Oszi.
>
> Mit dem Argument ist jedes Multimeter überflüssig. Mal davon abgesehen,
> dass man den Wert mit einem Multimeter genauer hinbekommen wird als mit
> dem Oszi (gleicher "Qualitätsklasse", Frequenzbereich des DMM)

Nein; für DC-Spannungs- und Strommessung ist ein Multimeter natürlich 
schon sinnvoll. Für AC-Messungen auch, aber nur, wenn das zu messende 
Signal einigermaßen sinusförmig ist. Bei Schaltnetzeilen oder anderen 
Geräten mit hohem Crest-Faktor bzw. einer Kurvenform, die stark vom 
Sinus abweicht, interessiert mich meistens der Scheitelwert und die 
Kurvenform mehr als der RMS-Wert. Und das geht sinnvoll nur mit dem 
Oszi.

>> Ich zumindest habe die normale True-RMS Funktion
>> eigentlich noch nie wirklich gebraucht.
>
>> Die einzige Anwendung, bei der ich True-RMS schon mal eingesetzt habe
>
> Erkennst du den Wiederspruch?

Ich hab geschrieben: "die normale True-RMS Funktion". In Kombination 
mit dem Tiefpassfilter ist das etwas anderes, wobei man da theoretisch 
auch auf TRMS verzichten könnte; da der Spannungsverlauf hier recht gut 
sinusförmig ist. Aber ein so ausgestattetes Multimeter hat immer auch 
TRMS.

>> ist die Spannungsmessung an Motoren, die mit einem PWM-Wechselrichter
>> betrieben werden. Dafür reicht aber ein "normales" True-RMS Multimeter
>> nicht; man braucht da eines mit einem zuschaltbaren Tiefpass-Filter, um
>> die PWM herauszufiltern.
>
> Welche Frequenz hat die PWM denn? Zumindest bei meinem >20 Jahre altem
> HP/Agilent DMM stehen schon 20kHz TRMS drauf, da dürften entsprechend
> neuere besser sein. Hier würde ich dann erwarten, dass ich in dem
> angegebenen Frequenzbereich auch keinen Tiefpass brauche.

Die PWM liegt so im Bereich 3 - 20 kHz; es nützt aber nichts, wenn das 
Multimeter TRMS bis 20 kHz messen kann. Das Ziel ist doch, den RMS-Wert 
der sinusförmigen Grundwelle (tpischer Bereich 20 - 500 Hz) zu messen 
und nicht die PWM-Spannung. Das überlagerte Rechteck soll weggefiltert 
werden und dann erst der RMS-Wert gemessen werden. Deshalb gibt es da 
einen Tiefpass mit 1kHz Grenzfrequenz, den man dazuschalten kann.

> Generell halte ich ein nicht-TRMS Multimeter einfach nicht mehr für
> zeitgemäß. Ein MM das nicht mal das betet, wird wohl auch sonst nicht
> besonders genau sein.

Ja, da stimme ich dir absolut zu; auch wenn der tatsächliche Nutzen der 
TRMS-Funktion nicht all zu groß ist.

von paul (Gast)


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> Irgendwo war immer ein nicht akzeptabler Minuspunkt. Zudem
> völlig überteuert. Conrad kauft das Teil wahrscheinlich für um die 15
> Euro ein...
>
> UNI-T ist ein eigenständiger chinesischer Hersteller. Die Geräte machen
> keinen schlechter Eindruck,

Die Voltcraft Multimeter sind doch UNI-T Geräte. Meistens jedenfalls. 
Bis auf die Farbe unterscheiden sich die nicht.

von Jameson (Gast)


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Mal ne Frage die immer wieder kommt (ich weiß :-) )
Wenn ich mir das Gerät bei dealextrem bestelle und der Zoll möchte hier 
in Deutschland Geld haben wieviel ist das dann?
Einfuhrsteuer wird doch erst über 150 Euro fällig d.h. ich zahle dann 
nur die Märchensteuer?

100 US-Dollar = 79,0701352 Euro (google)
79,0701352 Euro * 1,19 = 94,0934609 Euro (google)

Stimmt das so?

von Johann L. (radiostar)


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> Einfuhrsteuer wird doch erst über 150 Euro

aber doch nur, wenn Du die Ware am Mann hast und dem Zöllner glaubhaft 
versichern kannst, daß das Reisenadenken sind. Ansonsten wird immer 
Einfuhrumsatzsteuer fällig und die liegt - welch ein Zufall - bei 19%.

Oder liege ich da falsch? Ich meine jedenfalls, daß ich bei meiner 
letzten Bestellung bei Digikey weit unter 150€ lag und trotzdem 19% 
abgedrückt habe.

von Jameson (Gast)


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Habe jetzt mal ein bisschen rumgesucht....

>>>>
http://www.zoll.de/DE/Fachthemen/Zoelle/Zollbefreiungen/Aussertarifliche-Zollbefreiung/Sendungen-mit-geringem-Wert/sendungen-mit-geringem-wert_node.html

Unabhängig von der Person des Versenders und des Empfängers sind alle 
Sendungen von Waren, deren Gesamtwert nicht höher ist als 22 Euro, 
einfuhrabgabenfrei (Artikel 23 und 24 ZollbefreiungsVO). Dies gilt für 
Zoll und Einfuhrumsatzsteuer.
Bei einem Wert zwischen 22 Euro und 150 Euro sind die Sendungen zwar 
zollfrei, aber nicht frei von Einfuhrumsatzsteuer.
Hiervon erfasst werden nicht nur durch die Deutsche Post AG beförderte 
Pakete, Päckchen, Briefe usw., sondern auch von anderen 
Dienstleistungsunternehmen (z.B. Kurierdienste) transportierte 
Sendungen.

<<<<<<<

Laut
http://www.zoll.de/DE/Fachthemen/Steuern/Einfuhrumsatzsteuer/Bemessungsgrundlagen/marginalspalte_beispiel_faq.html?nn=146960

könnte meine Rechnung sogar richtig sein, nur die Beschreibung ist Käse. 
Die Sendung ist Zollfrei und man bezahlt 19% Einfuhrumsatzsteuer.

Wenns jemand bestätigen kann wäre schön ...

von Peter (Gast)


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Stimmt schon so. Die Infos stammen ja auch vom Zoll direkt, wenn die das 
nicht wissen, wer dann?

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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paul schrieb:
> Die Voltcraft Multimeter sind doch UNI-T Geräte. Meistens jedenfalls.

Das wechselt alle paar Jahre oder Monate. Die haben schon so einige 
asiatische Hersteller durch.

Das ganz am Anfang erwähnten Multimeter 
http://www.conrad.de/ce/de/product/122900/VOLTCRAFT-MT-52-5-IN-1-MULTI-DMM/SHOP_AREA_17622&promotionareaSearchDetail=005 
riecht ziemlich nach CEM, nicht UNI-T. Etwas ähnliches wie 
http://www.cem-instruments.com/en/pro/pro-505.html

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