Hallo zusammen, ich habe für meinen Laptop ein neues Netzteil kaufen müssen. Dieses Netzteil wird immer sehr schnell heiß. Ich hab die Netzteilgehäuse aufgemacht und das Bauteil gefunden, was so heiß wird. Das ist n dicker Widerstand. Den möchte ich mit nem Kühlkörper runterkühlen. Ich hab mich da schon mal ein bisschen schlaugelesen, wie man sämtliche Kenngrößen berechnet. Allerdings fehlt mir die Kenngröße "Wärmeübergangskoeffizient von Kühlkörper zu Umgebungsluft". Wie kommt man auf den Wert? Gibt es da Tabellen, wo man den Wert nachließt? Danke schon mal im Voraus Steffen
In einer vereinfachten Rechnung wird sowas als sogenannter "thermischer Widerstand" (ausgedrückt in K/W) für industriell gefertigte Kühlkörper in der Regel mit angegeben. Daraus kann man ermitteln, bei wie viel eingespeister thermischer Leistung sich welche Temperaturüberhöhung gegenüber der Umgebung ergbit. Aber: VORSICHT! Das klingt reichlich unbedarft, was du da vor hast, und es erweckt den Eindruck, dass du dir der Gefahren von Arbeiten an Netzstromkreisen nicht bewusst bist. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass dein Widerstand elektrisch direkt mit einem Netzstromkreis verbunden ist, und seine Isolierschicht ist dann u. U. nicht dafür bestimmt, eine berührungssichere Isolation im Sinne elektrischer Betriebsvorschriften zu sein. Mit anderen Worten: du kannst nachher an deinem Kühlkörper einen "elektrischen Schlag" bekommen. Außerdem lauert in Schaltnetzteilen noch Gefahr in Form des Lade- kondensators, der durchaus lebensgefährliche Energie auch nach dem Abschalten gespeichert haben kann. Diese wird zwar normalerweise über Widerstände allmählich entladen, aber das kann schon mal Sekunden bis Minuten dauern. Daher sollte man sich vor dem Arbeiten davon überzeugen, dass dieser Ladekondensator keine gefährlichen Spannungen mehr enthält.
Wenn das Netzteil geschlossen ist, bringt der Kühlkörper gar nichts. Du hast keine Konvektion und den Wärmestrom nach außen verändert er auch nicht. Er wird genau so warm werden, weil die Leistung ja trotzdem nirgends hin kann, außer ins Gehäuse-Innere.
Ich benutz zur Berechnung nur die Temperaturwiderstände, dies ist irgendwie praktischer. Diese ergeben sicherlich auch irgendwelche Koeffizienten, aber die sind wohl eher was für Theoretiker. Denn alle Hersteller geben fast immer nur die Rth's an. Hier noch einige gesammelte Werte aus versch. Fachbüchern: @ Wärmewiderstand ohne Kühlkörper zur Umgebung ca. 75 K/W (typ), @ Wärmewiderstand Isolierscheibe 0,42 °C / W (typ) @ Wärmewiderstand Kap.-Folie 0,07 °C / W (typ) @ Wärmewiderstand einf. Wärmeleitpaste mit λ=1W/(m*K) bei mäßigen Druck mit Stärke 0,1mm ca 1 K/W (typ) Und der erforderl. RT d. Kühlkörpers ergibt sich über Rthku = ((Tj - Tu) / Pv) - (RthjG + RthGK) 2
>Schlitze oder Löcher, wenn nicht vorhanden, könnten Problem schon lösen?
Wenn man das Problem überhaupt lösen muß. Denn Laptop-Netzteile werden
fast grundsätzlich immer recht heis. Das ist normal, auch wenn es der
Lebensdauer einiger Komponenten nicht gerade dienlich ist.
Dann müsste man den TO mal fragen, was sehr heis ist. Aber 50-60°C fühlt
man üblicherweise etwas als heis an, was idR noch lange nicht zu heis
ist (vor allem, wenn es nur ein Leistungs-R ist, der generell viel mehr
aushält).
Das beste ist, wenn man das NT einfach quer frei aufhängt, so daß es von
der Luft frei umspült werden kann.
vielen Dank schonmal für die vielen Tips. Das Gehäuse von meinem Originalnetzteil ist gefühlt nicht viel wärmer geworden als Raumtemperatur. Das Gehäuse vom neuen Netzteil ist beim Anfassen schon sehr an der Schmerzgrenze, deshalb schätze ich mal auf 55-60°C. Ausserdem hat sich der Boden des Netzteils nach 2 Tagen durch Wärme verformt. D.h. im Inneren des Netzteils ist es noch viel heißer. Das Netzteil ist geschlossen und hat keine Luftschlitze/löcher. Das wäre eine zusätzliche Möglichkeit. Zu meinem Kühlkörper gibt es die Angabe R_th. Aber ich habe gelesen, dass der Übergang vom Bauteil zu Kühlkörper eine erhebliche Rolle beim Wärmewiderstand spielt. http://astro.uni-wuppertal.de/~kampert/BI/kap38/Kap38.pdf auf Seite 8 Wo bekommt man dieses "alpha" her?
Steffen schrieb: > Ausserdem hat sich der Boden des Netzteils nach 2 Tagen durch > Wärme verformt. Zurückgeben, das ist Neuschrott.
Steffen schrieb: > Das Netzteil ist geschlossen und hat keine Luftschlitze/löcher. Das wäre > eine zusätzliche Möglichkeit. Das muss auch so bleiben, sonst fehlt der Beruehrungsschutz. citb
Ist das ein Originalnetzteil, das du wieder gekauft hast? Ich tippe darauf, daß es ein super billig EBAY Schnäppchen war. Hat es die Leistungsdaten des Originalnetzteils? Wer ist der Hersteller?
Das Notebook ist ein Sony Vaio. Das Teil ist fast 10 Jahre alt, aber funktioniert immer noch gut. Das Originalnetzteil haben leider die Katzen von meinem WG-Mitbewohner total zerfetzt. Ich hab bei Google die Originalnetztteil-Bezeichnung eingegeben und habe einen Händler gefunden, der Netzteile mit genau dieser Bezeichnung verkauft. Die Kennwert wie Ausgangsspannung und Ausgangsstrom stimmen mit denen vom Originalteil überein. Hab mich deshalb gewundert, warum sich das Gehäuse deformiert.
Steffen schrieb: > Ich hab bei Google die Originalnetztteil-Bezeichnung eingegeben und habe > einen Händler gefunden, der Netzteile mit genau dieser Bezeichnung > verkauft. Da stand bestimmt irgendwo drauf: "kompatibel zu..."
Steffen schrieb: > Ich hab bei Google die Originalnetztteil-Bezeichnung eingegeben und habe > einen Händler gefunden, der Netzteile mit genau dieser Bezeichnung > verkauft. Dann mach schnellstens das was Jörg dir schon geraten hat. Schick das Teil zurück. Wenn schon eine Verformung erkennbar ist und du das Ding neu gekauft hast muss er im Rahmen der Gewährleistung agieren. Was heisst die Katzen haben das Netzteil zerfetzt? Den Kunststoff des Gehäuses auch? Oder nur die Kabel. Kleiner Tipp von mir: lass die Katzen nur an das Teil wenn es eingesteckt ist, dann lernen sie irgendwann wegzubleiben!
Udo Schmitt schrieb: > Wenn schon eine Verformung erkennbar ist und du > das Ding neu gekauft hast muss er im Rahmen der Gewährleistung agieren. Selbst, wenn er vorgibt, nur "privat" zu verkaufen und daher die Gewährleistung ausschließen will: für derartige Dinge greift dann bereits die Produkthaftung. Das Teil ist offensichtlich nicht betriebssicher, und sofern diese Tatsache nicht in der Beschreibung vermerkt war, handelt es sich dann nicht um die Ware, die man kaufen wollte. Ich würde auch lieber versuchen, das Originalnetzteil zu reparieren.
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