Forum: PC Hard- und Software LTSpice für Linux?


von Michelle K. (Firma: electronica@tdnet) (michellekonzack) Benutzerseite


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Hallo Linuxer,

gibt es eigentlich LTSpice auch für Linux (NICHT KDE)?

Ich habe zwar von verschiedenen Firmen (Maxim,  Analog, Linear,
National, ...) Simulatoren unter WINE laufen, nur gehen die
8 GByte an Diskspace mir auf den senkel und auf meinem neuen
19" PanelPC laufen die Teile alle nicht mehr.  Benötige eine
Linux Version die auf einm ARM Cortex A9 läuft.

Grüße
Michelle

von ... (Gast)


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Da der Sourcecode nicht frei ist, sieht es da wohl eher schlecht aus mit 
LTspice für ARM.

von Fnord (Gast)


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Hi,

LTspice läuft sehr gut unter Wine.

Grüße

Fnord

von Fnord (Gast)


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:-) Sorry, ich sollte mehr als die erste Zeile lesen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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qemu ;-)

von Michelle K. (Firma: electronica@tdnet) (michellekonzack) Benutzerseite


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qemu erfordert aber ein ZUSÄTZLICHES Betriebssystem wie Windows®,
was dann noch mehr Speicherplatz beansprucht...

Was der Scheiß bei diesen Programmen ist, ist das sie alle vom
${HOME} über NFS laufen müssen.

Gibt es eigentlich keine kostengünstigen Simulatoren unter Linux?

Ich meine, es gibt simulatoren, nur bin ich nicht gerade bereit
>6000 Euro dafür auszugeben.

Grüße
Michelle

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Michelle Konzack schrieb:
> qemu erfordert aber ein ZUSÄTZLICHES Betriebssystem wie Windows®,
> was dann noch mehr Speicherplatz beansprucht...

Ja.  Wobei man das für LTspice wohl relativ knapp halten kann.

> Was der Scheiß bei diesen Programmen ist, ist das sie alle vom
> ${HOME} über NFS laufen müssen.

Huh?  Was läuft über NFS?  Das qemu?  Nicht notwendig, das läuft
natürlich auch auf einem lokalen Image.  Das LTspice?  Das wird gar
nicht wissen, was ein NFS ist.

> Gibt es eigentlich keine kostengünstigen Simulatoren unter Linux?

Klassisches Berkeley-Spice in seiner Urform, sowie qucs.

> Ich meine, es gibt simulatoren, nur bin ich nicht gerade bereit
> >6000 Euro dafür auszugeben.

Naja, LTspice ist ja auch in erster Linie als Werbeverkaufsveranstal-
tung für LT konzipiert.  Nur darum haben sie ja auch kein Interesse
daran, den Sourcecode rauszugeben.

von teto (Gast)


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Michelle Konzack schrieb:
> qemu erfordert aber ein ZUSÄTZLICHES Betriebssystem wie Windows®,
Kannst ja auch im qemu ein x86-Linux mit einem LTSpice über wine laufen 
lassen. ;-)

P.S.: Es gibt ngspice und eine Menge anderes Zeug, ist aber was 
'anderes' als LTSpice oder PSpice und ich glaube du musst dir die GUI 
für ngspice noch heraussuchen.

von Michelle K. (Firma: electronica@tdnet) (michellekonzack) Benutzerseite


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Das mit dem qucs funktioniert bei mir nicht richtig.  Liegt
warscheinlich daran, das es noch nicht fertig programmiert ist...

Achja, meine alte i386er Workstation hat nur 4 GByte Flashdisk und
die neue ist eben eine Marvel Armada 300 was eben ein ARM A9 ist
aber wesentlich schneller als der Athlon XP 3000+.  :-D

Hmmm, ngspice ist also mit Version 20 in non-free von Debian.
Mal sehn, was man damit anfangen kann...

Grüße
Michelle

von Εrnst B. (ernst)


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Die Wine-Leute wollen? wollten? einen Wine für Arm mit dem qemu so 
verkoppeln, dass der Maschinencode aus dem .EXE vom qemu ausgeführt 
wird, aber alle syscalls, dll-aufrufe soweit im source vorhanden, gdi 
... auf nativen ARM-Code zurückgreifen.

=> viel mehr Performance als alles im qemu laufen zu lassen, vor allem 
bei GUI-Lastigen Anwendungen.

Google findet dazu:
http://wiki.winehq.org/ARM

von Michelle K. (Firma: electronica@tdnet) (michellekonzack) Benutzerseite


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Grmpf!

Paket gspiceui
    * squeeze (stable) (electronics): Eine grafische Oberfläche
      für Gnucap und NGSpice
      0.9.98.dfsg-1: amd64 armel i386 ia64 kfreebsd-amd64
      kfreebsd-i386 mips mipsel powerpc s390 sparc

paßt schon, nur...

Paket ngspice
    * squeeze (stable) (electronics): A Spice circuit simulator
      [non-free]
      20-1: i386

Nur i386!  Unter testing und unstable noch für amd64.

Mal sehn, ob sich da was machen läßt.  Sourcen sind ja jedenfals da
und zum compilieren ist eine Kiste tauglich.

Grüße
Michelle

von Michael H. (michael_h45)


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Früher oder später kommt man um Windows-Software sowieso nicht rum. Und 
wine ist eine viel zu feinziselierte Angelegenheit - eine Änderung 
ungeachtet auf welcher Seite und nichts geht mehr.
Meine Lösung: eine virtuelle Maschine ohne Internet und per rdesktop vom 
X drauf. Hypervisor kann ja auch unter Linux laufen, damit nicht mal was 
am eigentlichen System geändert werden muss.

von Michelle K. (Firma: electronica@tdnet) (michellekonzack) Benutzerseite


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Εrnst B✶ schrieb:
> Die Wine-Leute wollen? wollten? einen Wine für Arm mit dem qemu so
> verkoppeln, dass der Maschinencode aus dem .EXE vom qemu ausgeführt
> wird, aber alle syscalls, dll-aufrufe soweit im source vorhanden, gdi
> ... auf nativen ARM-Code zurückgreifen.
>
> => viel mehr Performance als alles im qemu laufen zu lassen, vor allem
> bei GUI-Lastigen Anwendungen.
>
> Google findet dazu:
> http://wiki.winehq.org/ARM

Das hört sich interessant an.
Werde AndreHentschel mal kontaktieren.

Wenn WINE nun bereits auch für Sparc und PPC verfügbar ist...
Gut, experimental, aber immerhin...  ;-)

Und wie er schrieb, ist es empfohlen native zu kompilieren.

Danke für den Tip
Michelle

von Εrnst B. (ernst)


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Michael H. schrieb:
> Meine Lösung: eine virtuelle Maschine

Hypervisor für einen ARM? gibts da einen? Und dann braucht's ja trotzdem 
noch eine i386 CPU-Emulation... da kann man auch gleich direkt den qemu 
laufen lassen.

Vielleicht wird's mit Windows8 auf ARM ja besser, und LT stellt ein 
echtes ARM-Binary zur Verfügung.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Michelle Konzack schrieb:
> Das mit dem qucs funktioniert bei mir nicht richtig.

Was denn genau nicht?

Das Einzige, was mir dort gelegentlich passiert, ist der berüchtigte
"Jacobian singular".  Kann einen natürlich mit einem Berkeley-Spice
nicht passieren, weil das keine Schrittweitenanpassung macht. ;-)

Was bei qucs wirklich (größtenteils) miserabel ist ist die Doku.

Michael H. schrieb:
> Früher oder später kommt man um Windows-Software sowieso nicht rum.

Unsinnige Behauptung.  Wenn man nur will, kommt man da drumrum, und
glaub' mir, das tut auch gar nicht weh. ;-)

Im Übrigen ist Wine gerade für LTspice gewissermaßen der offizielle
Weg.  Sprich: der Autor bzw. seine Firma mag keine separate Linux-
Version herausgeben, sondern empfiehlt stattdessen die Benutzung von
Wine.

von Michael H. (michael_h45)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Unsinnige Behauptung.  Wenn man nur will, kommt man da drumrum
Darüber lasse ich mit mir reden.
>, und
> glaub' mir, das tut auch gar nicht weh. ;-)
Darüber eher nicht.

Wenn ich mir heute ein Eval-Baord von irgendwem hole, dann ist da 
Windows-Software dabei.

Sicher kann man sich das dann lauffähig frickeln.
Aber die Zeit, die ich damit verbringe, kommt bei 2..3 Projekten sehr 
schnell an die Dauer für eine dumme aber lauffähige 
Windows-Installation.


Εrnst B✶ schrieb:
> Hypervisor für einen ARM? gibts da einen? Und dann braucht's ja trotzdem
???
Der Windows-Rechner kann sonstwas sein, du sitzt nur vor deinem X 
Terminal und bist der rdesktop auf dem Windows-Rechner.
Die Verbindung kann auch nur ein DSL sein - das reicht.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Michael H. schrieb:

> Wenn ich mir heute ein Eval-Baord von irgendwem hole, dann ist da
> Windows-Software dabei.

Dann hole ich mir eben kein Eval-Board von irgendwem :), sondern
ich hole mir eins, mit dem ich hernach auch arbeiten will.  Wenn
Support für !Windows für den Hersteller des jeweiligen Systems
kein Thema ist, dann prima, reduziert sich die Auswahl der
Zielplattform aus der ohnehin unübersichtlichen Menge für mich
gleich von vornherein.  Ich muss doch schließlich nicht alles
ausprobieren, was es auf der Welt gibt.

Krempel, der bei einem Evalboard dabei ist, interessiert mich ohnehin
nur selten.  Ich will doch hinterher meine Probleme gelöst bekommen,
und nicht die Probleme, die der Hersteller denkt, manche Leute haben
könnten.  Für jedes Produkt eine neue IDE brauch' ich sowieso nicht.
Ich bin schon alt, da muss ich mich nicht für jeden an was anderes
als den Emacs gewöhnen müssen, den ich seit 20 Jahren wenigstens so
einigermaßen kenne.

Auf diese Weise bin ich übrigens seinerzeit nach einem kurzen Besuch
bei "PIC" zu "AVR" gekommen: ich wusste, dass es dafür einen GCC-Port
gibt, das genügte mir für den Einstieg.  10 Jahre später kann ich
resümieren, dass ich damit gut gefahren bin.

von Andreas S. (andreas) (Admin) Benutzerseite


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Den Luxus die Hardware nach der Betriebssystem-Unterstützung auszuwählen 
kann sich leider nicht jeder leisten; bei der Art von Anwendungen für 
die Controller wie AVRs üblicherweise verwendet werden geht das, bei 
vielen anderen nicht.

von user (Gast)


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also für ngspice gibt es den quellcode, kannst du also selbst 
compilieren
http://ngspice.sourceforge.net/

von Michelle K. (Firma: electronica@tdnet) (michellekonzack) Benutzerseite


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Hatte schon bei ettlichen Herstellern gesehen, das sie explizit darauf 
hinweisen, das die Simulatoren und so unter Ubuntu mit Wine laufen.

Grüße
Michelle

von Andreas S. (andreas) (Admin) Benutzerseite


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user schrieb:
> also für ngspice gibt es den quellcode, kannst du also selbst
> compilieren
> http://ngspice.sourceforge.net/

Das Problem ist dass viele Modelle herstellerspezifische Spice-Features 
verwenden, und deshalb nicht mit den Open-Source-Versionen von Spice 
funktionieren.

Spice ist ein Beispiel für ein Programm, dem eine GPL-Lizenzierung gut 
getan hätte.

von Michael H. (michael_h45)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Support für !Windows für den Hersteller des jeweiligen Systems
> kein Thema ist, dann prima, reduziert sich die Auswahl der
> Zielplattform aus der ohnehin unübersichtlichen Menge für mich
> gleich von vornherein.  Ich muss doch schließlich nicht /alles/
> ausprobieren, was es auf der Welt gibt.
Der Haken ist, dass du auch nicht alles ausprobieren könntest, weil du 
einen Großteil schon wegen felhendem OS-Support ausfilterst.
Das wäre für mich keine Option.

Es stellt sich natürlich die Frage nach der Ambition des Unterfangens. 
Privat kann man seinen Vorlieben sicherlich nachgehen.
Aber beruflich wirst du mit einer Unix-Only Richtlinie sicher schlechter 
dastehen als ohne.

Nachtrag:
Wer als Embedded-Entwickler Windows-Only fährt, macht mit absoluter 
Sicherheit etwas verkehrt - ein Unix-OS ist naturbedingt die bessere 
Wahl.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Andreas Schwarz schrieb:

> Spice ist ein Beispiel für ein Programm, dem eine GPL-Lizenzierung gut
> getan hätte.

Denke ich nicht.  Dann hätten die Hersteller wohl andere Wege
gefunden, sich ihr eigenes Süppchen zu kochen.  Letztlich sind ja
Dinge wie LTspice auch komplett from scratch geschrieben worden
(so die Aussage des Entwicklers).

Michael H. schrieb:
> Aber beruflich wirst du mit einer Unix-Only Richtlinie sicher schlechter
> dastehen als ohne.

Naja, sagen wir, Windows-mostly.  Wie in allen großen Unternehmen ist
Windows ohnehin "corporate policy" (egal, wie viel es kostet, ich
meine hier die vielbeschworene "total cost of ownership", die nach
alldem, was ich da bei den Kollegen erlebe, alles andere als billig
ist), aber ich hätte dort nicht angefangen, wenn ich nicht gewusst
hätte, dass ich meinen lieben langen Tag nicht vor einem Windows
verbringen muss.

Aber privat will ich mir den Aufwand einfach nicht antun, sowas als
produktives System pflegen zu müssen.

von Michael H. (michael_h45)


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Jörg Wunsch schrieb:
> ist), aber ich hätte dort nicht angefangen, wenn ich nicht gewusst
> hätte, dass ich meinen lieben langen Tag nicht vor einem Windows
> verbringen muss.
Verstehe ich voll und ganz.

> Aber privat will ich mir den Aufwand einfach nicht antun, sowas als
> produktives System pflegen zu müssen.
So war mein Ursprungs-Post auch nicht gemeint.
Es ist praktisch, um schnell und unkompliziert etwas ausprobieren zu 
können. Wirklich damit in Vollzeit arbeiten würde ich auf keinen Fall 
wollen.

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