Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Gleichspannung fernhalten


von Global Player (Gast)


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Hallo,
ich habe die Erfahrung gemacht, das ab und zu, wenn z.B. jemand eine 
Heißluftpistole auf halber Stufe benutzt, dann ein Gleichspannungsanteil 
auf dem Netz liegt. Manche Trafo's brummen dann und sind anscheinend 
etwas mehr in der Sättigung. Um das zu vermeiden, habe ich mir diese 
Schaltung (siehe Anhang) überlegt. Die soll in Reihe mit der 
Primärwicklung des Transformators. Hat jemand eine Bauteile Empfehlung, 
welchen Kondensator, welche Dioden man nehmen sollte?

von Harald Wilhelms (Gast)


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Global Player schrieb:
> Hallo,
> ich habe die Erfahrung gemacht, das ab und zu, wenn z.B. jemand eine
> Heißluftpistole auf halber Stufe benutzt, dann ein Gleichspannungsanteil
> auf dem Netz liegt. Manche Trafo's brummen dann und sind anscheinend
> etwas mehr in der Sättigung. Um das zu vermeiden, habe ich mir diese
> Schaltung (siehe Anhang) überlegt. Die soll in Reihe mit der
> Primärwicklung des Transformators. Hat jemand eine Bauteile Empfehlung,
> welchen Kondensator, welche Dioden man nehmen sollte?

Und wozu sollen die Dioden dienen? Der Kondensator jedenfalls müsste
so gross sein, das beim Betriebsstrom der Spannungsabfall gerade noch
tolerierbar ist (Erweitertes Ohmsches Gesetz).
Gruss
Harald

von MaWin (Gast)


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> dann ein Gleichspannungsanteil auf dem Netz liegt

Genau.
Nehmen wir an, die Heissluftpistole zieht 2200W also 10A.
Nach DIN VDE 0100 Teil 520 sind 4 % Spannungsabfall im
Stromnetz insgesamt erlaubt, also inklusive Zähler und
Sicherung und Leitungen und Steckern, beim Maximalstrom
der Sicherungen, also 16A, auf Hin- und Rückleitung.
Macht 2.5% oder 5.75V die als maximaler Spannungsabfall
hervorgerufen werden können durch die 10A Fehlstrom der
Heissluftpistole. In der Praxis sind es natürlich weniger.

Die Spannungsschwankungen des 230V Netzes betragen -10%
und +10%, also weit mehr als die 2.5%. Damit gerät ein
Trafo also weit mehr in die "Sättigung" als bei den
Störeffekten der Heissluftpistole, die über den
rein ohm'schen Innenwiderstand des Trafos deines Teilnetzes
abgeleitet und kurzgeschlossen werden.

> Manche Trafo's brummen dann und sind anscheinend
> etwas mehr in der Sättigung

Das ist esoterische Humbug der audiophilen Dumpfbacken.

von Johann (Gast)


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Solange Du jeder Diode noch einen Draht parallel schaltest, ist der 
genaue Typ egal. Auch der Kondensator ist dann nicht mehr kritisch.

von Ohm (Gast)


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Heißluftpistolen die auf halber Stufe laufen, machen das im allgemeinen 
indem eine Diode nur eine Halbwelle durchlassen. Insofern muss ich dem 
TO recht geben, das dann ein Gleichspannungsanteil auf dem Netz liegen 
kann.

Wenn ich die Schaltung des TO recht verstehe, sollen die Dioden kleine 
Gleichspannungen unter 2,1V fern halten. Der Kondensator ist eine 
Überbrückung für HF.

> Das ist esoterische Humbug der audiophilen Dumpfbacken.

Mawin schießt mal wieder mit seinem Halbwissen...

von Zwerg (Gast)


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Ist bestimmt ein Fall von "Wer missssst, misst missst"....

von Ralph B. (rberres)


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Wieweit der Gleichstromanteil einer einweggleichgerichteten Heizwicklung 
eine Gleichspannung auf dem Netz verursacht, hängt wohl sehr stark vom 
Innenwiderstand des Netzes ab. Der beträgt in der Regel nur wenige Ohm.

Ralph Berres

von ArnoR (Gast)


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Die Dioden machen die Sache nur noch schlimmer, weil durch die 
Flussspannungen die absolute Spannungshöhe verringert wird, aber die 
Differenz bleibt unverändert. Dadurch wird die relative Differenz 
zwischen den Halbwellen vergrößert.
Man dürfte nur in die zu große Halbwelle passende Dioden schalten.

von Global Player (Gast)


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So,
ich habe hier mal eine kleine Simulation mit LTspice gemacht.
Das Netz hat einen Innenwiderstand von 1 Ohm.
Die Heißluftpistole hat einen Widerstand von 26,45 Ohm, das ergibt bei 
230V dann 2000W. Um die halbe Leistung zu haben ist hier eine Diode in 
Reihe.

Man sieht deutlich, das sich der Strom durch den Trafo (R3 und L1) auf 
einen Mittelwert von 0,5A einpendelt.

Soviel zu MaWin:
>Das ist esoterische Humbug der audiophilen Dumpfbacken.

von ArnoR (Gast)


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Global Player schrieb:
> Das Netz hat einen Innenwiderstand von 1 Ohm.

Und wieso sind dann nur noch Leitungsschutzschalter mit einem 
Abschaltvermögen von 10kA und nicht mehr die Älteren mit 6kA zugelassen? 
1Ohm kannst du vergessen.

von Harald Wilhelms (Gast)


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ArnoR schrieb:
> Global Player schrieb:
>> Das Netz hat einen Innenwiderstand von 1 Ohm.
>
> Und wieso sind dann nur noch Leitungsschutzschalter mit einem
> Abschaltvermögen von 10kA und nicht mehr die Älteren mit 6kA zugelassen?
> 1Ohm kannst du vergessen.

Nur noch mal zur Verdeutlichung:
Das hier ist 1 Ohm:
http://www.oliverbarchewitz.de/ALLE%20BILDER/ASF%207.jpg
Gruss
Harald

von ... (Gast)


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1 Ohm im Haus kann doch durchaus sein (gerne mehr). Es geht hier doch um 
Steckdosenstrom. Wenn du den mi 6kA absicherst, ist 1 Ohm bei 230V in 
der Tat mist. Wenn du den mit 16A absicherst, kann der Widerstand 
wesentlich höher liegen und die 16A Helfen immernoch.
Hauptsache schnell igendein mist hinschreiben... irgendwie machen das 
viel zu viele in diesem Forum.

Gleichstrom auf dem Netz ist sehr wohl möglich.

von MaWin (Gast)


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> Insofern muss ich dem TO recht geben, das dann ein
> Gleichspannungsanteil auf dem Netz liegen kann.

Wurde nicht bestritten, bloss ist der Effekt bei realen
Hausinstallationen zu klein um wichtig zu sein.

von Helmut L. (helmi1)


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... schrieb:
> Wenn du den mi 6kA absicherst, ist 1 Ohm bei 230V in
> der Tat mist.

Niemand hat was von einer 6kA Sicherung gesagt. Das ist das 
Abschaltvermoegen des Leitungsschutzschalters also der Strom der im 
Stoerfall durch den Schalter abgeschaltet werden kann. Diese hohen 
Strome koennen z.B. fliessen wenn der LS nahe am Stationstrafo ist. Bei 
so einem 630kVA Trafo fliessen schon gewaltige Stroeme beim Kurzschluss 
und die muss der Schalter abschalten koennen. Kann er das nicht so ist 
in der Leitung vom Trafo zum LS eine zusaetzliche Impedanz einzubauen. 
Im allgemeinen wird das durch eine vorzuschaltenden Schmelzsicherung 
(Hauptsicherung) gewaehrleistet.

von Ralph B. (rberres)


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... schrieb:
> 1 Ohm im Haus kann doch durchaus sein (gerne mehr).

Naja bei 1 Ohm Innenwiderstand würde die Netzspannung bei 16Amp Strom 
schon um 16V einbrechen.

Es gibt sicherlich Netze wo sie das auch tun. ( Extrem lange Leitung von 
Steckdose bis zur Unterverteilung ) Aber ich denke eine Steckdose welche 
an eine vernünftig abgesicherte Unterverteilung hängt hat eher weniger 
als 1 Ohm Innenwiderstand. Denn die Unterverteilung ist in der Regel mit 
mindestens 32 Amp eher mehr abgesichert. Bei dem Strom würden 1 Ohm 
Innenwiderstand keinen Sinn mehr machen, weil der Spannungseinbruch dann 
zu groß wäre.

Ralph Berres

von Arno H. (arno_h)


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von Falk B. (falk)


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@  MaWin (Gast)

>> Insofern muss ich dem TO recht geben, das dann ein
>> Gleichspannungsanteil auf dem Netz liegen kann.

>Wurde nicht bestritten, bloss ist der Effekt bei realen
>Hausinstallationen zu klein um wichtig zu sein.

Keine Installation ist perfekt. Die Schaltung mit dem Kondensator und 
den Dioden wurde mal ausgiebig auf einer Seite erklärt. Hmmm, nur wo?
Aha, hier. Der Meister hat auch viele andere interessante Seiten.

http://sound.westhost.com/articles/xfmr-dc.htm

Ausserdem gibt es hier ein sehr schönes PDF im Artikel [[Transformatoren 
und Spulen]], das dieses Thema auch behandelt.

http://www.mikrocontroller.net/wikifiles/5/5d/Verlustarme_trafos.pdf

Seite 21, 2. Absatz

MFG
Falk

von Etrick (Gast)


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Die Schaltung ist uralt und bekannt.

Sie wird von vielen Hobbybastlern in (unter Sicherheitsaspekten) 
haarsträubender Qualität nachgebaut und "vorbeugend" verwendet.

Mir ist bislang EIN einziger Fall untergekommen, bei dem das Brummen 
eines Trafos damit eliminiert werden konnte - und ich habe viel mit der 
Lösung von Anschlussproblemen bei HiFi bzw. PA Anwendern zu tun gehabt.


Gruß

von Michael R. (mexman) Benutzerseite


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Ohm schrieb:
> Heißluftpistolen die auf halber Stufe laufen, machen das im allgemeinen
> indem eine Diode nur eine Halbwelle durchlassen. Insofern muss ich dem
> TO recht geben, das dann ein Gleichspannungsanteil auf dem Netz liegen
> kann.


Hallo Ohm,


liest alles nochmal genau durch und kram alle Deine 
Elektrotechnikkenntnisse aus der Schublade.
Du verwechselst hier GleichSTROM der durch den Verbraucher fliesst und 
GleichSPANNUNG im Netz.
So. jetzt liest nochmal den Beitrag von MaWin durch und glaube ihm 
ruhig....


Gruss

Michael

von Falk B. (falk)


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@  Michael Roek (mexman)

>liest alles nochmal genau durch und kram alle Deine
>Elektrotechnikkenntnisse aus der Schublade.

Das solltest du auch tun.

>Du verwechselst hier GleichSTROM der durch den Verbraucher fliesst und
>GleichSPANNUNG im Netz.

Nö.

>So. jetzt liest nochmal den Beitrag von MaWin durch und glaube ihm
>ruhig....

Nö, denn auh er gibt zu, dass es theortisch passieren kann, praktisch 
aber angeblich zu geringen Einfluß hat. Und dann lies DU mal meine Links 
und staune.

Beitrag "Re: Gleichspannung fernhalten"

von Global Player (Gast)


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Wie groß ist der Innenwiderstand des Netzes?
Wenn ich davon ausgehe, das die Zuleitung bis zum Haus sehr dick ist,
also der Widerstand nur von der Instalation im Haus herrührt.
Im Haus ist die Instalation z.B. 10m mit 1,5mm^2.
Ich berechne (mit Hin und Rückweg) einen Ri des Netzes zu 0,2266 Ohm.

Wenn durch die Heißluftpistole also ein *Gleich*Strom von ca. 5 Ampere 
fließt, haben wir ca. 1,13 Volt DC auf der Netzleitung.

von Falk B. (falk)


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@  Global Player (Gast)

>Im Haus ist die Instalation z.B. 10m mit 1,5mm^2.
>Ich berechne (mit Hin und Rückweg) einen Ri des Netzes zu 0,2266 Ohm.

Die 10m sind schon eher wenig. Und dann lass mal noch ein paar nicht 
ganz taufrische Klemmen dazwischen liegen.

>Wenn durch die Heißluftpistole also ein *Gleich*Strom von ca. 5 Ampere

Von Gleichstrom war direkt nie die Rede. Es reicht Einweggleichrichtung.

>fließt, haben wir ca. 1,13 Volt DC auf der Netzleitung.

Und nun leg mal 1,13V an einen FETTEN 1kVA Ringkern mit einem 
Primärwicklungswiderstand von 1 Ohm und weniger.

MFG
Falk

von Ralph B. (rberres)


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Falk

Das selbe Problem hast du aber auch wenn du sekundärseitig mit einen im 
extrem Fall Einweggleichrichter, oder weniger extrem mit einen 
Mittelpunktgleichrichter, bei welche die Dioden nicht genau gleich sind
aber auch.

Ich weis jetzt nicht wieviel Gleichstrom so ein normaler Netztrafo 
verträgt, ehe er voll in die Sättigung geht. Ich denke ein wenig Luft 
ist da schon noch drin.

Ralph Berres

von Markus (Gast)


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>Ich weis jetzt nicht wieviel Gleichstrom so ein normaler Netztrafo
>verträgt, ehe er voll in die Sättigung geht.
Muss er voll in die Sättigung? Reicht wenn er in eine Seite leicht 
verschoben wird und diese Ströme dann höher werden.

von Εrnst B. (ernst)


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Auf die Gefahr hin, jetzt gesteinigt zu werden:

Trafo raus, SNT rein. Dem sind Gleichspannungs-Schwingungen genau wie 
Skalar- oder Vogonen-Wellen wurscht.

von Ralph B. (rberres)


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Markus schrieb:
> Muss er voll in die Sättigung? Reicht wenn er in eine Seite leicht
>
> verschoben wird und diese Ströme dann höher werden.

Nein er muss natürlich nicht voll in die Sättigung. Die 
Vormagnetisierungsströme werden schon vorher höher. Anfangs weniger 
schnell, mit zunehmenden Strom immer schneller. Er wird dabei brummen 
und warm werden. Wenn er voll in die Sättigung fährt fliegt halt die 
Netzsícherung raus. Aber ein bischen Vormagnetisierung sollte der Trafo 
schon abkönnen.

Ralph Berres

von Matthias (Gast)


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Wäre denn ein Trenntrafo vor dem Gerät keine brauchbare Lösung??

von Hartmut G. (Gast)


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Falk Brunner schrieb:
> Keine Installation ist perfekt. Die Schaltung mit dem Kondensator und
> den Dioden wurde mal ausgiebig auf einer Seite erklärt. Hmmm, nur wo?
> Aha, hier. Der Meister hat auch viele andere interessante Seiten.
>
> http://sound.westhost.com/articles/xfmr-dc.htm

Vielleicht steh ich auf dem Schlauch oder sonstwo drauf, aber imho 
stellt diese Schaltung nur für Gleichspannungen < 1,4V ein Hindernis 
dar. Oder übersehe ich da was? Vielleicht die roten Dioden?

von mhh (Gast)


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Hartmut G. schrieb:
> Vielleicht steh ich auf dem Schlauch oder sonstwo drauf, aber imho
> stellt diese Schaltung nur für Gleichspannungen < 1,4V ein Hindernis
> dar. Oder übersehe ich da was? Vielleicht die roten Dioden?

Du übersiehst nur die 50 Hz Netzfrequenz - Blindwiderstand der C`s und 
dem daraus resultierenden Spannungsabfall.

Ob das nun wirklich hilft - keine Ahnung.

Das Problem scheint erst bei Trafos > 500 Watt relevant zu sein. Sowas 
hat der Großteil der Bevölkerung eher nicht in Gebrauch. Und in mal paar 
Minuten Halbwellenbetrieb für die Heißluftpistole sehe ich keine Gefahr 
für die Trafos. Die Heißluftpistole ist sowieso nur für Kurzzeitbetrieb 
zugelassen.

von Markus (Gast)


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>Die Vormagnetisierungsströme werden schon vorher höher. Anfangs weniger
>schnell, mit zunehmenden Strom immer schneller. Er wird dabei brummen
>und warm werden.
AUf das wollte ich hinaus.
>Aber ein bischen Vormagnetisierung sollte der Trafo
>schon abkönnen.
Sollte. Viele werden aber extrem grenzwertig dimmensioniert.

von Fralla (Gast)


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>Trafo raus, SNT rein. Dem sind Gleichspannungs-Schwingungen genau wie
>Skalar- oder Vogonen-Wellen wurscht.

Seh ich genauso. Gerade im Audiobereich (gehts hier eigentlich um 
diesen?, egal) bleibt man beim Netztrafo und ist stoltz wie toll und 
schwer der ist. Während man in anderen Bereichen froh ist, dass die 
Halbleitertechnik soviele Fortschritte macht. Egal ab damit ein 
kompaktes Handy mit 1Ghz Dualcore gemeint ist, oder ein 
hocheffizienter/kompakter 100kW Wandler für den zb E-Mobility bereich, 
flatscreen. Aber nur die audiophilen Volltrottel sind auf den schweren, 
mächtigen Ringkern stolz, welcher tollen PF macht. Für ein hoch 
getaktetes SNT sind die 100Hz Schwingungen wie Gleichspannung, die 
regeln Netzrippel aus. Und Netzschwankungen sind auch egal. Auch DC ist 
völlig wurscht.

von mhh (Gast)


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Fralla schrieb:
> Aber nur die audiophilen Volltrottel sind auf den schweren,
> mächtigen Ringkern stolz,

Da bin ich gern Trottel, und nicht nur bei Audio. Im Verhältnis zum 
normalen Trafo ist die Haltbarkeit der SNTe unterirdisch (im 
Konsumerbereich).

von Falk B. (falk)


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@  Ralph Berres (rberres)

>Das selbe Problem hast du aber auch wenn du sekundärseitig mit einen im
>extrem Fall Einweggleichrichter, oder weniger extrem mit einen
>Mittelpunktgleichrichter, bei welche die Dioden nicht genau gleich sind
>aber auch.

Hmm, sieht so aus. Aber wer mit einem 1kVA Trafo nur 
Einweggleichrichtung macht ist selber schuld ;-)
Aber wie sollen die Dioden bei Mittelpunktgleichrichtung durch 
Toleranzen DERARTIGE Effekte hervorrufen?

>Ich weis jetzt nicht wieviel Gleichstrom so ein normaler Netztrafo
>verträgt, ehe er voll in die Sättigung geht. Ich denke ein wenig Luft
>ist da schon noch drin.

Wenn es ein guter (Ringkern) ist halt eher wenig (große Remanenz). Kann 
man ja über die B-H Kurve ;-) ausrechnen bzw. messen. Je besser und 
größer der Trafo, umso weniger verträgt er!

MfG
Falk

von Fralla (Gast)


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>Da bin ich gern Trottel, und nicht nur bei Audio. Im Verhältnis zum
>normalen Trafo ist die Haltbarkeit der SNTe unterirdisch (im
>Konsumerbereich).

Manche Oszis haben SNTs seit den siebzigern. Auch die ersten 
Videorekorder. Heutige DVD/Blu-Ray/CD-Player, Digital-Satreciever, 
Flachbildschrime aller Art haben ausnahmslos SNTs, alles Konsumergeräte. 
Baust da einen Trafo ein?

von mhh (Gast)


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Fralla schrieb:
> Manche Oszis haben SNTs seit den siebzigern. Auch die ersten
> Videorekorder. Heutige DVD/Blu-Ray/CD-Player, Digital-Satreciever,
> Flachbildschrime aller Art haben ausnahmslos SNTs, alles Konsumergeräte.
> Baust da einen Trafo ein?

Ich baue diese Geräte nicht, ich ärgere mich nur mit denen rum.

Es gab in der Anfangszeit auch DVD Player mit Netztrafo, die z.T. erst 
heute in den Müll fliegen und nicht schon nach nicht mal 2 Jahren wie 
heutzutage. Und ich bin mir auch sicher, daß auch ein langlebiges Design 
möglich ist und auch schon eingesetzt wurde. Die von Dir entwickelten 
SNT sind sicher auch für eine längerfristige Nutzung gedacht. Aber bei 
den von Dir aufgeführten Geräten ist das eben nicht mehr so.

Die von mir entwickelten Sachen haben zwischen 2-20 Watt 
Leistungsaufnahme und müssen 20+ Jahre funktionierern. Das bekomme ich 
mit käuflichen SNTs nicht annähernd hin. Ich habe nichts gegen die 
"neue" Technik, sondern was gegen die Ausführung. (Mein erstes 
selbstgebautes SNT ist übrigens von 1987 und läuft immer noch im 
Original.)

von Fralla (Gast)


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>Aber bei den von Dir aufgeführten Geräten ist das eben nicht mehr so.
Währe das notwendig wenn das NT in einem zb aktuellen DVBT-Reciever 
20Jahre hält? Da würde man für etwas zahlen, was nicht wirklich etwas 
bringt.

>Die von mir entwickelten Sachen haben zwischen 2-20 Watt
>Leistungsaufnahme und müssen 20+ Jahre funktionierern.
>Die von Dir entwickelten SNT sind sicher auch für eine längerfristige >Nutzung 
gedacht.
Meine Sachen teilweise auch, zb PSUs/PFUs für die RAU(Radio Amplifier 
Unit) für Marinefunk. Die Dinger werden in einen Alugehäuse für 
Konvektionskühlung eingsetzt und eingegossen, das wird(darf) nie wieder 
geöffnet werden und ist an Masten diverser Schiffe angebracht. Ungefähr 
die hälfte des Platzes im Gerät verschlingen Schutzmasnahmen gegen 
extreme Surge Anforderungen.

>(Mein erstes selbstgebautes SNT ist übrigens von 1987 und läuft immer >noch im 
Original.)
Also es geht ja ;)

Wenn du Trafos für ihre Haltbarkeit schätzt ist das ok.
Mein Ausdruck "audiophile Volltrottel" war auf jene Fraktion bezogen 
welche meinen, dass nur mit einem möglichst schweren, großen Netztrafo 
guter Klang möglich ist, bzw dieser klangbestimmend ist. Wohingenen ein 
SNT, (zb PFC/DCDC) Kombination eine geregelte ripplefrei Spannung mit 
besserem Load-Transient Verhalten zur Verfügung stellen kann als es die 
Trafo/Gleichrichter/C Kobi je kann.

MFG

von mhh (Gast)


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Fralla schrieb:
> Währe das notwendig wenn das NT in einem zb aktuellen DVBT-Reciever
> 20Jahre hält? Da würde man für etwas zahlen, was nicht wirklich etwas
> bringt.

Der Fortschritt oder neue Funktionen dürfen mich schon gern zum Neukauf 
animieren, aber nicht aufsteigender Rauch. Das stößt mir auf bei den 
Geräten, also die Auslegung auf Kante...

So eine Marineausführung eines DVD Players würde ich schon nehmen. BR 
wird mangels Datensicherheit an mir vorübergehen. (s. Anhang)  :)
Aber das wird jetzt alles OT.

von Ralph B. (rberres)


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Fralla

Einst must du allerdings zugeben, auch wenn du so sehr für SNT bist.

Bei SNT muss man einen nicht unergeblichen Aufwand treiben, um sowohl 
auf der Ausgangsspannung, als auch die durch auf der Netzleitung des SNT 
abgestrahlten HF Müll hinreichend zu unterdrücken.

Schalte heute mal dein KW Empfänger an einer nicht so optimalen Antenne 
ein und drehe mal übers Band. Je mehr Geräte mit SNT du im eigenen 
Haushalt eingeschaltet hast, desto unmöglicher wird ein ungestörter KW 
Empfang.  Ähnliche Probleme sehe ich auch bei dem Einsatz in extrem 
sensiblen Produkten, unter denen ich auch High End Hifi sehe ( ohne 
jetzt in Esotherik) abzugleiten.

Mit Trafonetzteile hat man es da erheblich einfacher, weil eben nicht 
alle einige 10KHz Abstand eine deftige Linie im Frequenzband erscheint, 
welches oft um weit mehr als 100db unterdrückt werden will, wenn man sie 
im Rauschen nicht mehr nachweisen können soll.

Sicher kann man ein SNT auch so abschirmen und abblocken, das sie auch 
hohen Ansprüchen genügt. Aber wer macht das schon? Auser im 
militärischen Bereich, und von mir aus auch im maritimen Bereich 
passiert das wohl eher selten. Im Konsumbereich ( unter dem ich nicht 
nur die fernöstliche Fast Food Schrottware zähle) ist da wohl auch 
Fehlanzeige.

In der kommerziellen HF-Messtechnik werden SNT zwar mittlerweile auch 
verwendet, aber dort wird ein erheblicher Aufwand getrieben, um die SNT 
auch dicht zu bekommen. Und trotzdem hört man sie noch in einen KW 
Empfänger und sieht die Linien auch auf einen Spektrumanalyzer.

Ich würde also mal nicht so die konventionellen Trafonetzteile als so 
rückständig halten.

Die überall verbreiteten SNT haben uns Funkamateuren und auch KW SWL ( 
das Hobby gibt es tatsächlich und ist ziemlich verbreitet ) das Leben 
gehörig schwer gemacht.

Ralph Berres

von U. B. (Gast)


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Abtrennung Gleichspannungsanteil im Netz:

Wenn man es denn will: Kondensator ALLEINE sollte genügen ...


> Abschaltvermögen von 10kA und nicht mehr die Älteren mit 6kA zugelassen?

In Wikipedia steht noch 6 kA:

http://de.wikipedia.org/wiki/Leitungsschutzschalter

Ist in der Praxis wohl bedeutungslos; die

CENELEC-Normimpedanz des 400/230V Netzes beträgt 0,4 Ω + j 0,25 Ω.

( Ich habe mal nahe bei einem Trafo gewohnt, da war der reelle Teil ca.
0,2 Ω, macht einen ideellen Kurzschlussstrom von 1,2 kA, ein "Stückchen 
Draht" ist doch immer noch dazwischen. )

von Fralla (Gast)


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>Bei SNT muss man einen nicht unergeblichen Aufwand treiben, um sowohl
>auf der Ausgangsspannung, als auch die durch auf der Netzleitung des SNT
>abgestrahlten HF Müll hinreichend zu unterdrücken.

Da gebe ich dir vollkommen recht.  Mein Beispiel bewog sich auf eine PSU 
für den militär-maritimen Bereich. Da verschlangen schon alleine die 
ganzen speziellen EMC-Test unsummen (radiated war weniger das Problem). 
Dann noch die positionbedingenten Surge Anforderungen und damit 
verbundenen Test.

Aber im Konsumerbereich hat man das ja nicht. Ich muss zugeben ich habe 
noch nichts für den Konsumerbereich entwicklet.
Aber es gibt bestimmt Spezialisten welche auch unter Preisdruck ein SNT 
entwicklen könnn was abgesehen von den üblichen EN für conducted und 
radiated EMI, auch "Audiofähig" ist. Was ja schließlich weniger schwer 
ist, als etwas KW odr HF tauglich zu bekommen.

Hersteller von Audio Euquipment könnten das SNT zukaufen, so wie sie es 
mit dem Trafo tun. Im PA Bereich macht mans schon lange. Aber auch im 
professionellen Studio Bereich (hab mal einen Racksynthesizer, 
Effektgerät (digital, aber nicht Ein und Ausgang) geöffnet und siehe da: 
ein Sperrwandler(hat mich gewundert) aber gut gefiltert, sowohl 
netzseitig als auch jeder einzelne Ausgang, einer war mit zwei 
gedämpften LC-Postfilern ausgestattet).


Vl ist ein gute designtes/gefiltertes/geschirmtes SNT für Audio teurer 
als ein Trafo. Doch die  ripplefreie, geregelte Spannung in Verbindung 
mit Schaltneteil könnte man ja als High-End verkaufen...

"High Performance Ultra Pure Voltage Switching Power Converter"

>Ich würde also mal nicht so die konventionellen Trafonetzteile als so
>rückständig halten.
Das mach ich eigentlich nicht. Die robustheit eines Trafos ist ja 
tatsache.
Hast mich da vl falsch verstanden, ich wollte keinesfalls Trafos als 
rückständig abtun. Was mich stört, ist das Schaltnetzteile generel 
verteufelt werden, speziell in der Hi-Fi Szene.

MFG Fralla

von Markus (Gast)


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>Hersteller von Audio Euquipment könnten das SNT zukaufen
Das du das gern hättest wundert mich nicht. Du witterst nur das Geld!

von Ralph B. (rberres)


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Fralla schrieb:
> Was mich stört, ist das Schaltnetzteile generel
>
> verteufelt werden, speziell in der Hi-Fi Szene.

Naj das tue ich auch nicht. In der PA Branche findet man immer häufiger 
in den Endstufen Schaltnetzteile. Sogar PWM Endstufen finden immer mehr 
Verbreitung. Der Grund hier ist aber mehr das Gewicht. Es ist schon ein 
Unterschied ob ein  Rack mit 4 Stück 35KG schwere 1,2KW Endstufen 
bestückt sind, oder ob solche Endstufen plötzlich nur noch 7 Kilogramm 
wiegen und statt 4HE nur noch 1 oder 2HE hoch sind.

Ob diese Verstärker nun einen Störabstand von 100db oder nur 80db haben 
spielt dort eine untergeordnete Rolle. Betriebssicher robust und wenn 
möglich leicht transportabel müssen sie sein.

Da ist ein SNT sicher ein Segen.

Ralph Berres

von Fralla (Gast)


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Markus schrieb:
>>Hersteller von Audio Euquipment könnten das SNT zukaufen
> Das du das gern hättest wundert mich nicht. Du witterst nur das Geld!

Was hast du für ein Problem?

von Andreas K. (derandi)


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Ralph Berres schrieb:
> Mit Trafonetzteile hat man es da erheblich einfacher, weil eben nicht
> alle einige 10KHz Abstand eine deftige Linie im Frequenzband erscheint,
> welches oft um weit mehr als 100db unterdrückt werden will, wenn man sie
> im Rauschen nicht mehr nachweisen können soll.

Ein fetter Trafo mit Gleichrichter und 100.000µ Glättungskondensator hat 
nach wie vor ne Brummspannung und produziert mit seinem winzigen 
Stromflusswinkel viele Oberwellen im Hörbaren Bereich.
Ein Schaltnetzteil mit aktiver PFC macht sowas nicht, wenn da die 
störenden Frequenzen erst über 20 kHz anfangen kann mir das bei einem 
Audio-Verstärker herzlich egal sein.

von Fralla (Gast)


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Das ist totaler unsinn!

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Die störenden Frequenzen über 20KHz mischen sich mit den Audiosignalen 
und kommen dann im Audioband wieder zurück. So einfach ist es nicht!

von Andreas K. (derandi)


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Gut, das hab ich übersehen, wenn man die 20 kHz mit (noch hörbaren)15 
kHz mischt kommt dabei ne Schwebung raus.
Die verschwindet wenn man die Schaltfrequenz noch höher setzt, sagen wir 
mal 70 kHz, dann beträgt die Frequenz der Schwebung schon 55 Khz, das 
sollte reichen.

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