Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Wie Effektivwerte addieren?


von Bernd (Gast)


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Wenn ich zb Leitungen mit einem Strom (weder DC noch Sinus, eher Pulse) 
mit 100A Effektivwert, und diese Ströme summiere fließen dann immer 
200A?

von M. K. (sylaina)


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Bernd schrieb:
> Wenn ich zb Leitungen mit einem Strom (weder DC noch Sinus, eher Pulse)
> mit 100A Effektivwert, und diese Ströme summiere fließen dann immer
> 200A?

Nein, nicht unbedingt. Hier ist dann auf jeden Fall der zeitliche 
Verlauf wichtig. Der Effiktivwert ist eine spezielle Integration des 
zeitlichen Verlaufs. Er soll nur beschreiben, welche Gleichspannung man 
anlegen müsste um die gleiche Leistung wie bei dem Wechselsignal an 
einem ohm'schen Verbraucher umzusetzen.

Da ich im Erklären heute nicht gut bin: 
http://de.wikipedia.org/wiki/Effektivwert

von Fralla (Gast)


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Stimmt, das kommt auf die Signalform an. Stell die 2 Rechtecksignale mit 
zb 50% Dutycycle vor. Für nur ein Signal (Strom) gesehen ist die Phase 
egal, der effiktivwert ist unabhängig von dieser.
Addiert man nun beie Rechtecksignale kommt es auf die Phase an ob der 
Effektivwert den genau doppelten Wert (0°) oder weniger hat.

Wie Michel schon erwähnt hat, ist der zeitliche Verlauf (Signalform) des 
resultierenden(summierten) Signals ausschlaggebend. Du musst also wenn 
es ungewöhnliche Signalformen sind, denn Effektivwert des Summenstrom 
getrennt berechnen.

MFG Fralla

von Peter R. (pnu)


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Skizziere Dir mal auf Karopapier einen Strom, der 10ms lang 1A hat, dann 
20ms Pause. Solch ein Strom erzeugt in einem 1-Ohm Widerstand zu 1/3 der 
Zeit die Leistung 1W, im Mittel also 1/3W. Er hat also einen 
Effektivwert von 1A ,durch Wurzel aus drei = 0,57A

Setze jetzt in die Lücke eine zweiten solchen Strom. Dann verdoppeln 
sich die Zeiten mit 1W, also ist die Leistung 2W und der Effektivwert 
des Stromes
also 0,57A mal Wurzel aus 2 = 0,816A.

Also ohne Korrelation  wird C = wurzel aus (a-quadrat plus b-quadrat)

Aber das gilt nur für Freiheit von Überlagerung.

Wenn zum Beispiel beide Ströme sich zeitlich überdecken, fließt für 10ms 
2A mit 20ms Pause. Dann entsteht in den Stromzeiten eine Leistung von 4W 
im R, im Mittel also 1,33W und der Effektivwert ist dann 1,14A, also das 
doppelte des Einzelstromes.

Es kommt also auf die Überdeckung an. Die einfache Summe bei völliger 
Überdeckung (1,14A) und der nach Phythagoras errechnete Wert im Falle 
ohne Überdeckung (0,816A)sind da die beiden Extremwerte.

von Ralph B. (rberres)


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Bei Wechselgrößen verschiedener Frequenzen werden die Spannungen ( 
Ströme )
immer geometrisch also nach dem Satz des Phytagoras addiert. Auch eine 
Gleichgröße wird dabei wie eine Wechselspannung ( mit der Frequenz 0Hz ) 
behandelt. Im Grunde genommen werden hier Leistungen addiert, ( Daher 
die geometrische Addition, der Spannungen bzw der Ströme ).

Sind es aber Größen gleicher Frequenz, so werden diese arythmetisch 
addiert. Allerdings muss man dabei eine eventuelle Phasenverschiebung 
mit berücksichtigen.

Ralph Berres

von M. K. (sylaina)


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Ralph Berres schrieb:
> Sind es aber Größen gleicher Frequenz, so werden diese arythmetisch
> addiert. Allerdings muss man dabei eine eventuelle Phasenverschiebung
> mit berücksichtigen.

Arythmetisch nur wenn Frequenz und Phasenlage gleich ist. Die 
quadratische Mittlung geht dann in eine arythmetische Mittlung über. 
Haste ein wenig undeutlich geschrieben, Ralph (meinst aber sicher da 
Gleiche).

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