Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kleinste Trafo-Baugröße für Netztrafo


von Prof. C. (albert83)


Lesenswert?

Hallo,

ich benötige einen möglichst kleinen Netztrafo für 1x12V ausgangsseitig 
mit ca. 25VA. Ich habe bei Reichelt einen Printtrafo bestellt, der diese 
Kennwerte hat, allerdings ist dieser Trafo doch etwas sperrig.

http://www.reichelt.de/?ACTION=3;ARTICLE=27383;GROUPID=3318;PROVID=2351;&utm_source=Preisvergleich&utm_medium=CPC&utm_campaign=preisroboter.de

Mir ist klar, dass 50Hz Trafos nicht die kleinsten sind, aber was ist 
die kleinstmögliche Bauweise?

Ich hoffe, dass mir jemand einen guten Tipp geben kann.

PS: Es sollte ein fertiger Trafo sein, also bitte nicht mir selber 
wickeln anfangen.

Danke und Grüße,
Albert83

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

> was ist die kleinstmögliche Bauweise?

Die PMPO Bauweise.

Trafos erzeugen Wärme durch Eisen und Kupfer. Kleinere Trafos mit 
weniger Kupfer und Eisen produzieren mehr Wärme bei gleicher Leistung, 
haben aber eine kleinere Oberfläche um sie los zu werden. Normale Trafos 
dürfen aber nur ungefähr gleich warm werden, sonst gehen sie schneller 
kaputt, pro 10 GradC mehr nur noch halbe Lebensdauer.

Man kann also Ramsch sehr klein bauen, der geht dann schnell kaputt und 
ist im Betrieb unangenehmn heiss.

Den willst du kaufen ?

Man kann Trafos stärker belasten wenn es nur kurz ist (thermische 
Trägheit nutzen) oder wenn ein Lüfter ihn kühlt.

von Ulrich (Gast)


Lesenswert?

Ein Schaltnetzteil könnte etwas kleiner sein als ein 50Hz Trafo.

Bei den 50 Hz Trafos ist meist die Form als Ringkern am kleinsten. Mit 
aktiver Kühlung kann man ggf. aus der gleichen Bauform auch mehr 
Leistung raus holen.  Also etwa diese Form:
http://www.reichelt.de/Ringkerntrafos/RKPT-25212/index.html?ACTION=3&GROUPID=3321&ARTICLE=27108&SHOW=1&START=0&OFFSET=16&;PROVID=2402

von Harald Wilhelms (Gast)


Lesenswert?

Ulrich schrieb:
> Ein Schaltnetzteil könnte etwas kleiner sein als ein 50Hz Trafo.
>
> Bei den 50 Hz Trafos ist meist die Form als Ringkern am kleinsten. Mit
> aktiver Kühlung kann man ggf. aus der gleichen Bauform auch mehr
> Leistung raus holen.  Also etwa diese Form:
> http://www.reichelt.de/Ringkerntrafos/RKPT-25212/i...

Vielleicht doch ein Ringkern mit loch in der Mitte.
Da kann man scön mit nem Ventilator durchblasen.
Gruss
Harald

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

@  Harald Wilhelms (Gast)

>Vielleicht doch ein Ringkern mit loch in der Mitte.
>Da kann man scön mit nem Ventilator durchblasen.

Willst du Seifenblasen machen? Effiziente Kühlung ist was anderes.

MFG
Falk

von Prof. C. (albert83)


Lesenswert?

MaWin schrieb:
> Den willst du kaufen ?
>
> Man kann Trafos stärker belasten wenn es nur kurz ist (thermische
> Trägheit nutzen) oder wenn ein Lüfter ihn kühlt.

Hallo MaWin,

den oben verlinkten Trafo habe ich bereits gekauft.
Warum fragst du?


Ich wollte für die ersten Probeaufbauten auf der sicheren Seite sein, um 
2A effektiv an Dauerstrom zu haben. Wahrscheinlich wird später auch ein 
leistungsschwächerer Trafo ausreichen.

Eine aktive Kühlung kommt nicht in Frage, deswegen ist 
unterdimensionieren kein Thema. Die Belastung ist nicht pulsförmig, 
sodass auch hier kein Spielraum nach unten ist.

Kann man ich bei zwei galvanisch getrennten Sekundärwindungen beide 
parallel (natürlich nur bei gleicher Induktivität der Windungen) 
schalten, also 2x12V 2x1A -> 1x12V 1x2A ?

Danke und viele Grüße,
Albert83

von Εrnst B. (ernst)


Lesenswert?

Prof. Chaos schrieb:
> Kann man ich bei zwei galvanisch getrennten Sekundärwindungen beide
> parallel (natürlich nur bei gleicher Induktivität der Windungen)
> schalten, also 2x12V 2x1A -> 1x12V 1x2A ?

Ja, aber auf die richtige Polung achten.

von oszi40 (Gast)


Lesenswert?

> Ja,

Man könnte auch den Richtigen nehmen. :-) Theoretisch können die 
Wicklungen gleich sein. Wenn nicht, fließen Ausgleichsströme, die 
zusätzlich Verluste verursachen.

von Tishima (Gast)


Lesenswert?

Hallo!

Vieleicht gefallen Dir die Flachtrafos von Reichelt besser, die bauen in 
der Höhe nicht ganz so auf, ansonsten ist das Volumen eines Trafos 
gleicher Leistung nahezu Identisch.

gruß,
Bjoern

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

> Ich wollte für die ersten Probeaufbauten auf der sicheren Seite sein,
> um 2A effektiv an Dauerstrom zu haben.

Gleichstrom aus Gleichspannung nach (Brücken-)Gleichrichtung ?

> Kann man ich bei zwei galvanisch getrennten Sekundärwindungen beide
> parallel (natürlich nur bei gleicher Induktivität der Windungen)
> schalten, also 2x12V 2x1A -> 1x12V 1x2A ?

Kann man, bloss reichen 2A Wechselstrom nicht um 2A Gleichstrom zu 
erzeugen. Ist ja wohl auch logisch, nach dem Gleichrichten kommen 
12*1.414 = 19.96V raus und das wären bei 2A satte 34 Watt was aus 25VA 
eine wundersame Energievermehrung wäre.

Normalerweise muß der Trafo um den Faktor 1.6 mehr Strom aufgedruckt 
haben, als du aus dem Gleichspannungskreis maximal ziehen willst, also 
3.2A also mindestens 38.4VA. Exakter kann man das durch Stromflusswinkel 
und Wärmehaushalt ausrechnen, dazu fehlen bei Reichelt Trafo aber die 
Kenndaten.


Siehe:
http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.9

von Prof. C. (albert83)


Lesenswert?

MaWin schrieb:
>> Ich wollte für die ersten Probeaufbauten auf der sicheren Seite sein,
>> um 2A effektiv an Dauerstrom zu haben.
>
> Gleichstrom aus Gleichspannung nach (Brücken-)Gleichrichtung ?
>
>> Kann man ich bei zwei galvanisch getrennten Sekundärwindungen beide
>> parallel (natürlich nur bei gleicher Induktivität der Windungen)
>> schalten, also 2x12V 2x1A -> 1x12V 1x2A ?
>
> Kann man, bloss reichen 2A Wechselstrom nicht um 2A Gleichstrom zu
> erzeugen. Ist ja wohl auch logisch, nach dem Gleichrichten kommen
> 12*1.414 = 19.96V raus und das wären bei 2A satte 34 Watt was aus 25VA
> eine wundersame Energievermehrung wäre.
>
> Normalerweise muß der Trafo um den Faktor 1.6 mehr Strom aufgedruckt
> haben, als du aus dem Gleichspannungskreis maximal ziehen willst, also
> 3.2A also mindestens 38.4VA. Exakter kann man das durch Stromflusswinkel
> und Wärmehaushalt ausrechnen, dazu fehlen bei Reichelt Trafo aber die
> Kenndaten.
>
>
> Siehe:
> http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.9

Ja, Gleichstrom/Gleichspannung nach Brückengleichrichtung

Das ich keine 2A Gleichstrom bekomme ist klar.
Die Ausgangsspannung nach der Gleichrichtung beträgt
12V*1,41 - 2*0,7V = 15,5V

Bei 25VA wären damit ca. 1,6A Gleichstrom möglich, die mir ausreichen 
sollten.

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

> Bei 25VA wären damit ca. 1,6A Gleichstrom möglich,

Nein.
Du kannst die Verluste der Dioden nicht als Gewinn verbuchen,

und du solltest den Erfahrungen der Leute schon glauben,
die nicht 1.414 sondern mindestens 1.6 als richtigen Faktor
annehmen, manche Trafohersteller sagen 1.8.

Es geht um Verlustleistungsäquivalente einer Sinusspannung
zu einer pulsierenden Ladespannung mit hohem crest-Faktor,
und wenn du nicht weisst was das ist und es nicht z.B. mit
LTSpice simulieren möchtest, glaube einfach den Zahlen die
die anderen Leute benutzen.

So um 1.25A sind zu erreichen.

von Prof. C. (albert83)


Lesenswert?

MaWin schrieb:

>, glaube einfach den Zahlen die
> die anderen Leute benutzen.

Und genau das sollte man nicht immer machen.
Du lieferst ja das beste Bespiel dafür.

MaWin schrieb:

>Ist ja wohl auch logisch, nach dem Gleichrichten kommen
>12*1.414 = 19.96V

Ansonsten danke für Korrektur!

Viele Grüße,
Albert83

von Ulrich (Gast)


Lesenswert?

Für den relativ kleinen Trafo sollte der Faktor 1,6 passen.

von megagega (Gast)


Lesenswert?

du brauchst nur 4 dioden 1 wiederstand und eine entsprechende spule.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.