Hallo! Ich versuche mir gerade einen Überblick zur geschichtlichen Entwicklung von Mikrocontrollern zu verschaffen, kurz und knapp. Folgende Eckdaten möchte ich erfahren: - Strom - Baugröße - Kosten - Erste Marktreife (Jahr) - (evtl. Transistorendichte) Folgende Bauteile interessieren mich hierzu: - erster Prozessor - erster Mikrocontroller - früher IC vs. heutiger IC gleicher Funktion (z.B. NAND-Gatter) Kann mir hierzu jemand Quellen oder Bezeichungen verraten?? Vielen Dank, schon einmal!
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Es gibt wahrscheinlich nicht eine Quelle, die all das, was du suchst, fertig aufbereitet liefert. Wikipedia (deutsch und englich) ist aber bei solchen Dingen immer ein guter Startpunkt. Von da kannst du dich schrittweise weiterhangeln. Es gibt ja schließlich auch Suchmaschinen, mit denen man bei Detailfragen meistens fündig wird.
Wäre doch mal ne Idee, dazu eine kleine Arbeit zu schreiben. Könnte man ja nach Einleitung chronologisch fortführen. Alsbald ich Ferien habe, so wäre ich sogar mit von der Partie ;)
Hüttenkäse schrieb: > - erster Prozessor Wenn du nicht bei Zuse oder gar Babbage landen willst, dann meinst du vermutlich Mikroprozessor. Wobei es etwas umstritten ist, ob wirklich Intel mit den 4004 vorne lag - oder nicht vielmehr TI (TMS1000). > - erster Mikrocontroller Ebendieser TMS1000. > - früher IC vs. heutiger IC gleicher Funktion (z.B. NAND-Gatter) Muss nicht das erste Gatter-IC gewesen sein, aber eines der erstens wars, und es gibt auch noch etwas Dokumentation dazu: Der Bordcomputer der Apollo-Mission bestand aus taufrischen NOR-Logik ICs. Links dazu beispielsweise in einem Thread hier im Forum (=> Apollo).
Hüttenkäse schrieb: > - früher IC vs. heutiger IC gleicher Funktion (z.B. NAND-Gatter) Da solltest Du nach RTL und DTL googeln, den Vorgängern der heute noch bekannten TTL-Serie. Noch früher gabs natürlich diskrete Logikschaltungen mit Relais und Röhren. Gruss Harald
Bin da doch grad gestern über was gestolpert: http://www.cpu-museum.com/ Das könnte Dir evetuell helfen. Habs aber nur kurz überflogen. Gruss Fenki
@ zeborok: Klasse! Will nichts versprechen, freue mich, wenn es tatsächlich soweit kommt! Wäre auch daran interessiert dieses Thema nach meiner Aufgabe weiter führen, so daß vielleicht sogar ein Artikel dabei heraus kommt. @ prx: Ein Apollo-Bsp. sowas könnte sogar für einen BWLer eindrucksvoll und überzeugend sein. Super Idee!
Harald Wilhelms schrieb: > Da solltest Du nach RTL und DTL googeln, den Vorgängern der heute > noch bekannten TTL-Serie. Da stellt sich dann die Frage, ab wann man von "IC" sprechen will. Für DTL kenne ich die sogenannten KME3-Schaltkreise aus den Keramischen Werken Hermsdorf, bei denen auf einem Glassubstrat in Dünnschichttechnik Leiterbahnen und Widerstände aufgebracht waren, während die Halbleiter (Mehrfachdioden und Transistoren) auf das Substrat gelötet wurden. Das alles war dann mit Silikon- kautschuk in ein Alu-Gehäuse vergossen und bildete somit ein Bauelement für sich, das man zu dieser Zeit durchaus bereit war als "Integrierte Schaltung" anzusehen. Mit derartigen DTL-Schaltkreisen waren seinerzeit die ferngesprächs- tauglichen Münzfernsprecher der Deutschen Post ausgestattet. Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/KME3 weiß zu berichten, dass damit eine Lokomotiv-Baureihe gesteuert worden ist. Ich sehe gerade, dass es bei Wikipedia gar keine Fotos davon gibt, da werde ich mal welche machen.
Hallo Jörg, in Wikipedia ist folgendes falsch: > auf welchem Widerstände in Form von Mäanderlinien > aus Kohlenstoff aufgedruckt wurden Das war nach meinem Kenntnisstand unter Vakuum aufgedampftes Metall, kein Kohlenstoff. Ein mit Silikonlöser behandelter KME3 hat das zu Tage gebracht. Oder gab es verschiedene Typen?
stiller Beobachter schrieb: > Das war nach meinem Kenntnisstand unter Vakuum aufgedampftes Metall, > kein Kohlenstoff. Ja, das sind Chrom-Nickel-Legierungen, ist ja schließlich Dünnschicht. "Aufgedruckt" wäre es eine Dickschicht-Schaltung. > Ein mit Silikonlöser behandelter KME3 hat das zu Tage gebracht. Ich habe als Kind den Silikonkautschuk abgekratzt. Hast du das Teil noch? Dann kannst du ja auch ein Foto davon ins Wikipedia stellen.
Im Lager 7. Irgendwo vergraben, leider im Moment erhöhte Zugriffszeiten.
Fenki schrieb: > Bin da doch grad gestern über was gestolpert: > > http://www.cpu-museum.com/ Vielen Dank! Ich füge noch folgenden Link hinzu: http://www.computerhistory.org/semiconductor/timeline.html#1960s
Guten Morgen! Habe noch folgende Fragen: - Wie groß und wie teuer war der Intel4001/4004 zu Anfang? - Wie groß war wohl so ein NOR-Gatter der Apollo und wieviel Strom wird es benötigt haben? Sorry, habe mein Passwort und Emailkonto vergessen, bin aber noch der alte Fragensteller geblieben. Einen schönen Start in die Woche!
Ingo S. schrieb: > - Wie groß und wie teuer war der Intel4001/4004 zu Anfang? Hier mal ein Link, den ich auf die Schnelle fand, und wo auch vereinzelt was über damalige Preise steht: http://www.bernd-leitenberger.de/4004-8085.shtml > - Wie groß war wohl so ein NOR-Gatter der Apollo und wieviel Strom wird > es benötigt haben? Es gab hier vor einiger Zeit einen Thread dazu. Da findest du alles. Beitrag "Computer des Apollo Programms"
Vielen Dank Ingo Ferkes! Bzgl. der Intel4004-Fragen bin ich über Deine Links fündig geworden. Doch zum Apollo-IC habe ich keine Antwort zu Größe und Strom gefunden.
Ingo S. schrieb: > Doch zum Apollo-IC habe ich keine Antwort zu Größe und Strom gefunden. Am Anfang des genannten Threads gibt es doch aber die Links zu den Stromlaufplänen, wo auch die Digitalschaltungen aus 3-Input-NOR-Gates drinne sind! Ein Apollo-IC in Form eines µP gab es ja noch nicht. Man erinnere sich: Die erste Apollo-Mission war 1969. Die Stromaufnahme wird schon insgesamt reichlich gewesen sein, da fand ich aber auch nichts konkretes. Man kann anhand der Schaltungen höchstens versuchen, grob eine ungefähre Vorstellung über das Schaltungsausmaß zu bekommen, und eine Größenordnung einzuschätzen.
http://www.bernd-leitenberger.de/computer-raumfahrt2.shtml http://www.bernd-leitenberger.de/computer-raumfahrt1.shtml http://www.bernd-leitenberger.de/computer-raumfahrt3.shtml ;-)
Ingo S. schrieb: > Doch zum Apollo-IC habe ich keine Antwort zu Größe und Strom gefunden. http://klabs.org/history/ech/scd/index.htm => ~1mA pro Gate wenn low, plus Basisströme.
Vielen Dank Euch allen! Werde mir nun die Links, die mir Winfried J. gepostet hat, durchlesen und dann meine Recherchen abschließen. Vielleicht stolpere ich auch noch über die genaue Größe des Apollo-Dies. Vielen Dank auch A. K., für Deine direkte Antwort! Gruß Ingo
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