Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Vcc routen bei zweilagigem Layout


von Alex C. (habanero)


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Hallo zusammen,

ich bin gerade dabei, eine zweilagige Platine zu routen. Die Unterseite 
besteht aus einem Masselayer, auf den Oberseite befinden sich die (SMD-) 
Bauteile sowie Vcc (5V). Nun frage ich mich, wie es am sinnvollsten ist, 
Vcc zu routen.

Es befindet sich ein Atmel µC und diverse Peripherie auf dem Board, die 
alle mit 100nF geblockt sind.

Die Fragen, die ich mir stelle sind:
Routet man am besten sternförmig, kreisförmig, legt/schließt man 
Schleifen (wenn nein warum?), wie ist es fingerförmig (an beiden Seiten 
der Platine eine Vcc-LB hoch und dann davon abzweigend zu allen 
Bauteilen)???

Ich würde mich sehr über eure Tipps freuen!

Grüße,
Alex

von Peter D. (peda)


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Bei 2-Layer führe ich VCC kammartig an einer Platinenkannte entlang.
Layerwechsel versuche ich zu vermeiden.


Peter

von Christian W. (chrisw84)


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Peter Dannegger schrieb:
> Bei 2-Layer führe ich VCC kammartig an einer Platinenkannte entlang.

Mache ich aus so. Allerdings führe ich VCC, wenn möglich, in der unteren 
Lage und verteile es.
Über DuKos hole ich mir es dann wieder, falls von IC, etc. gebraucht.
Hat den Vorteil, das auf dem Top-Layer nur "Signalleitungen" zu führen 
sind. Auch versuche ich keine Massenflächen auf dem Top-Layer zu haben.
Falls an einem Blockkondensator GND benötigt wird, einfach über Dukos 
nach oben holen.


Viele Grüße
Chris

von Anja (Gast)


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Alex Chili schrieb:
> Es befindet sich ein Atmel µC und diverse Peripherie auf dem Board, die
> alle mit 100nF geblockt sind.

Ich mache generell am Prozessor zusätzlich noch einen 10uF Elko um 
Resonanzen zwischen den 100nF-Kondensatoren zu dämpfen.

Alex Chili schrieb:
> Die Fragen, die ich mir stelle sind:
> Routet man am besten sternförmig, kreisförmig, legt/schließt man
> Schleifen (wenn nein warum?), wie ist es fingerförmig (an beiden Seiten
> der Platine eine Vcc-LB hoch und dann davon abzweigend zu allen
> Bauteilen)???

Bei digitalen Schaltungen bzw. bei Signalen hoher Flankensteilheit ist 
die Induktivität der kritische begrenzende Faktor. Maßnahmen um die 
Induktivität zu minimieren sind: Kleine Schleifenflächen zwischen Hin 
und Rückstrom aufspannen (VCC und GND paarweise eng benachbart 
verlegen). Parallelschaltung von Induktivitäten durch vermaschte 
Strukturen. (geschlossene Schleifen max 1-2 cm Durchmesser auch für den 
Rückstrom der Signalleitungen).

Fingerförmige Strukturen erleichtern zwar das Layout, sind aber selten 
induktivitätsarm.

Bei analogen Schaltungen ist striktes sternförmiges Verlegen angesagt. 
(Versorgung und Masse paarweise eng benachbart). Masseschleifen fangen 
Störungen ein. Analoge Schaltungen haben im Gegensatz zu digitalen 
keinen Störspannungsabstand sondern verstärken sofort die Störung.

Gruß Anja

von Alex C. (habanero)


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Anja schrieb:
> Fingerförmige Strukturen erleichtern zwar das Layout, sind aber selten
> induktivitätsarm.

Was schlägst du vor, bzw. wie routest du so etwas?

von Anja (Gast)


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Alex Chili schrieb:
> Was schlägst du vor, bzw. wie routest du so etwas?

Bei meinen Basteleien ist meist etwas Analogelektronik ein Display ein 
paar Taster/Schalter und ein paar Endstufen drauf. Schnelle digitale 
Signale außerhalb des Prozessors sind die Ausnahme.
Da nehme ich den Controller als Sternpunkt und route von dort aus 
Sternförmig die Versorgungsleitungen. Da sind dann die Datenleitungen 
relativ dicht an den Versorgungsleitungen. Die Versorgungsleitungen 
werden so gut es geht paarig geroutet. Ob ein Bauteil SMD oder bedrahtet 
wird entscheidet sich meist daran ob zusätzliche Vias eingespart werden 
können.

Gruß Anja

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