Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik wirklich 40V??


von Nils K. (transistor-friedhof)


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Hi!

Im Netzt habe ich einen schaltplan für ein Verstärker-Netzteil gefunden. 
Jetzt bin ich allerdings skeptisch, ob das Gerät wirklich die 40V/4A 
liefern kann, die ich brauche.

Was meint ihr?

Gruß Nils K.

von räuber (Gast)


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Was macht Dich so skeptisch?

von Nils K. (transistor-friedhof)


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Naja, 40V aus einem 30V Trafo...
Normalerweise zieht man ja etwas von der Trafospannung ab, um auf einen 
guten Effektivwert zu kommen. (Wenn ich mich richtig erinnere ;-))

Mir ist schleierhaft, wie man dann auf 40V kommen will.

von Johannes F. (Gast)


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Nils K. schrieb:
> Jetzt bin ich allerdings skeptisch, ob das Gerät wirklich die 40V/4A
> liefern kann, die ich brauche.

Und das zu Recht:

Bei 10% Netzunterspannung und 4700µF sinkt die Spannung in jeder 
Halbwelle auf 28V ab.

Johannes

von M. K. (sylaina)


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Johannes F. schrieb:
> Bei 10% Netzunterspannung und 4700µF sinkt die Spannung in jeder
> Halbwelle auf 28V ab.

Die Schaltung geht aber von 230V AC aus ohne 10% Netzunterspannung und 
dann kommt man ganz gut auf 40V weil dann gilt

Abzüglich der Diodenspannung sind da 40V durchaus zu erwarten. Natürlich 
sinkt unter Last die Spannung noch ein wenig, wie weit müsste man sich 
am Besten mit dem Oszi anschaun oder aber mit einer Simulation.

von Johannes F. (Gast)


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Michael Köhler schrieb:
> Die Schaltung geht aber von 230V AC aus ohne 10% Netzunterspannung

Dann erzähl das mal deiner Steckdose, der ist das sicher ziemlich egal, 
ob die Schaltung 10% Netzunterspannung verkraftet oder nicht und hat 
trotzdem 10% Toleranz. ;-)
Dass man 10% Schwankungen sowohl nach unten als auch nach oben hin 
einplant, gehört eigentlich zur ordentlichen Dimensionierung dazu.

Michael Köhler schrieb:
> Abzüglich der Diodenspannung sind da 40V durchaus zu erwarten.

Sicher, im Leerlauf können es sogar noch etwas mehr sein.
Aber hier geht es ja darum, die Spannung unter den ungünstigsten 
Umständen zu ermitteln, weil das Gerät auch dann funktionieren soll.

Michael Köhler schrieb:
> Natürlich sinkt unter Last die Spannung noch ein wenig

Naja, "ein wenig" würde ich das jetzt nicht nennen.

von mhh (Gast)


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Nils K. schrieb:
> Im Netzt habe ich einen schaltplan für ein Verstärker-Netzteil gefunden.
> Jetzt bin ich allerdings skeptisch, ob das Gerät wirklich die 40V/4A
> liefern kann, die ich brauche.

Für einen 100 Watt Verstärker ist das Netzteil so in Ordnung, für einmal 
stabile(?) 40 V/ 4 A natürlich so nicht zu gebrauchen.

von Johannes F. (Gast)


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Okay stimmt, es geht ja um einen Verstärker, da spielt die Toleranz 
nicht so eine große Rolle.
Ich hatte mich jetzt zu sehr auf das Unterschreiten der Angabe 40V 
fixiert...
Ist in diesem Zusammenhang wohl eher als Durchschnittswert zu verstehen.

Aber die Glättungskapazität ist trotzdem, gerade bei einem Verstärker, 
viel zu gering.
Da würde ich schon etwa 30..50 mF pro Zweig vorsehen.

Johannes

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Bei sehr geringer Last sind etwa 42V möglich, bei 4A niemals. Wenn du
einen sehr standfesten Trafo hast, der sowohl die 30V·√2=42,4V Spitzen-
spannung als auch einen Spitzenstrom von etwa 35A(!) liefert, kannst du
bei 4A Ausgangsstrom mit einer Ausgangsspannung von etwa 34V rechnen.

Der im Schaltplan vorgeschlagene 160VA-Trafo reicht dazu aber bei Weitem
nicht aus.

von Johannes F. (Gast)


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Yalu X. schrieb:
> Der im Schaltplan vorgeschlagene 160VA-Trafo reicht dazu aber bei Weitem
> nicht aus.

Stimmt, nur 160VA, das habe ich übersehen...

@ Nils K.:
Wo steht da eigentlich was von 4A?

Da die Ausgänge mit 4A abgesichert sind, dürfte jeweils ein 
Ausgangsstrom <4A vorgesehen sein.
In diesem Fall wohl eher 2x 1,5A.
Für 2x 4A bräuchte man jedenfalls einen ca. 400VA-Trafo.

von MaWin (Gast)


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Wow, hier wurde sogar mal gerechnet. Ich bin verblüfft.
Man kann also zusammenfassen, daß ein 160VA Trafo nicht
für 2*40*4=320 Watt Verstärkeraufnahmeleistung reicht,
und ebenso 4700uF nicht als Elko für 4A ausreichend sind,
aber wenn man die 160VA richtig auf 2 Spannungen aufteilt,
80 VA bei 30V sind 2.66A, und den Gleichrichtereffekt
berücksichtigt, sind 1.6A sekundär, und die 4700uF
berücksichtigt, verliert 3.2V von 40V, also geht runter
auf 37V, dann liefert die Schaltung tatsächlich ca. 40V.
An 4 Ohm wären das inkl. Transistorverlusten 9A aber nur
eine Halbwelle, die andere kommt vom negativen Zweig,
also 4.5A womit wir nahe bei Nils 4A sind aber mit 325
Watt Rechtecksignal. Man misst eher Sinusleistung 4 Ohm
an 26V mit 3.1A, das sind 165 Watt Lautsprecherleistung
für die bekanntlich 250 W Verstärkeraufnahmeleistung
notwendig wären, was sowieso nicht zu den 160VA des Trafos
passt, schon gar nicht wenn man 2 Kanäle für Stereo
anschliessen wollte.
Nun baut man nicht immer PA Bühnenverstärker die
am vollen Limit laufen, sondern Musikleitung von 100W
oder 2 x 50W, wie es dieser Trafo bringt ist auch schon
eine Hausnummer, und solche Trafonetzteile sind gut
kurzzeitig überlastbar. Allerdings sollte man sie Elkos
grösser machen, damit zumindest kurzzeitig der Verstärker
auch das liefern kann, was er liefern könnte, kurzzeitig
bevor der Trafo zu warm wird. Eine Temperatursicherung
im Trafo ist also sinnvoll.
Die Auslegung des Trafos ist für Mono-Consumerverstärker
nicht ungewöhnlich, der Elko sollte doppelt so gross sein.

von Hans H. (loetkolben)


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Was mich sehr skeptisch macht ist wo die Sicherung liegt,
die gehört an die Netzseite...

von M. K. (sylaina)


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Hans H. schrieb:
> Was mich sehr skeptisch macht ist wo die Sicherung liegt,
> die gehört an die Netzseite...

Sagen wirs so: An der Netzseite wäre eine Sicherung sicher auch nicht 
falsch ;)

von Harald Wilhelms (Gast)


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Nils K. schrieb:
> Hi!
>
> Im Netzt habe ich einen schaltplan für ein Verstärker-Netzteil gefunden.
> Jetzt bin ich allerdings skeptisch, ob das Gerät wirklich die 40V/4A
> liefern kann, die ich brauche.

Für kurze Spitzen schon. Allerdings würde ich mindestens doppelt
so grosse Elkos einbauen, um da etwas mehr Reserve zu haben. Bei
einem Verstärker kommt es mehr auf eine hohe Spitzenleistung
und nicht so sehr auf eine hohe Dauerleistung an.
Gruss
Harald

von karadur (Gast)


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Hallo

wie der Titel des Bildes sagt geht es um einen Verstärker mit 60W.

Sollte also reichen. Selbst bei Stereoausführung.

von Nils K. (transistor-friedhof)


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Ich habe hier mal das Original-Netzteil. Die variante oben sollte 
eigentlich eine Alternetive sein, da mir zwei 28V-Trafos bzw. ein 
56V-Trafo ein bisschen zu teuer sind.
Vielleicht hat ja jemand von euch eine Idee...

von mhh (Gast)


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Nils K. schrieb:
> Ich habe hier mal das Original-Netzteil. Die variante oben sollte
> eigentlich eine Alternetive sein, da mir zwei 28V-Trafos bzw. ein
> 56V-Trafo ein bisschen zu teuer sind.
> Vielleicht hat ja jemand von euch eine Idee...

Wofür ist das Netzteil gedacht? Verstärker? Dein Labornetzteil aus dem 
anderen Thread?

von Nils K. (transistor-friedhof)


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Hier nochmal der Original-Schaltplan von Elrad (gilt nur Mono).

Das Teil soll später eine Endstufe mit 60W Sinus treiben. Natürlich 
möchte ich Stereo hören, d.h. ich benötige die doppelte Leistung.

von karadur (Gast)


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Passt doch

von karadur (Gast)


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Nachtrag: Die Elkos sollten dann aber auch doppelt so groß sein.

von mhh (Gast)


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Nils K. schrieb:
> Das Teil soll später eine Endstufe mit 60W Sinus treiben. Natürlich
> möchte ich Stereo hören, d.h. ich benötige die doppelte Leistung.

An 8 Ohm? Dann grenzwertig, aber nutzbar. An 4 Ohm ist der Trafo 
strommäßig zu schwach für Vollausstauerung. Ist also eine Frage des 
Einsatzzweckes und damit, ob Du Vollaussteuerung benötigst.


Und das auch beachten:

karadur schrieb:
> Nachtrag: Die Elkos sollten dann aber auch doppelt so groß sein.

von Harald Wilhelms (Gast)


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Nils K. schrieb:
> Ich habe hier mal das Original-Netzteil. Die variante oben sollte
> eigentlich eine Alternetive sein, da mir zwei 28V-Trafos bzw. ein
> 56V-Trafo ein bisschen zu teuer sind.
> Vielleicht hat ja jemand von euch eine Idee...

24V Trafos wären wahrscheinlich etwas billiger. Die Leistung
ist dafür dann auch etwas niedriger.
Gruss
Harald

von MaWin (Gast)


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> Ich habe hier mal das Original-Netzteil. Die variante oben sollte
> eigentlich eine Alternetive sein, da mir zwei 28V-Trafos bzw. ein
> 56V-Trafo ein bisschen zu teuer sind.

Du hast echt ein bscheuertes Talent dich undeutlich auszudrücken.

HAST du nun einen 2x30V 160VA Trafo oder nicht ?

Dann nimm den, nimm doppelt so grosse Siebelkos, und das reicht dann für 
2x50W schon. Da 30V statt 28V kommen ein paar Watt mehr Leistung raus, 
so 55 Watt, aber es überschreitet noch nicht die zulässige Spannung des 
Verstärkers.

Wenn du keinen hast: Kauf dir HET16 von 
http://www.oppermann-electronic.de/html/trafos.html

von M. K. (sylaina)


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MaWin schrieb:
> Du hast echt ein bscheuertes Talent dich undeutlich auszudrücken.

Was regst du dich denn auf, MaWin? Das ist hier im Forum doch nicht 
unüblich.

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