Forum: HF, Funk und Felder (SMA-) Antennenausgang galvanisch trennen (SRD 868 MHz)


von Strahlemann (Gast)


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Hallo zusammen,

hat jemand eine Idee wie man eine galvanische Isolation für eine 
SMA-Antennenbuchse (SRD 868 MHz) realisieren kann? Im Gerät selber liegt 
230 V Netzspannung, wir möchten nun die Antenne mittels SMA-Buchse 
absetzen können und natürlich die Saftey-Normen dabei einhalten (Antenne 
war vorher innerhalb des Gehäuses). Gibt es hierzu z.B. integrierte 
"Transformer"?

Gruß

Strahlemann

von A. B. (branadic)


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Schau dich mal bei TDK um:

http://www.tdk.co.jp/tefe02/ser_h.htm

da gibt es verschiedene Übertrager für den Frequenzbereich.

branadic

von Johannes E. (cpt_nemo)


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Wie wärs mit einem kleinen (z.B. 100 pF) Kondensator mit ausreichend 
hoher Spannungsfestigkeit?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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A. B. schrieb:

> da gibt es verschiedene Übertrager für den Frequenzbereich.

Auch welche, die netzspannungsfest sind?  Ich finde da nur "multilayer",
was eine vornehme Umschreibung dafür ist, dass das gar kein richtiger
Trafo ist sondern eine Zusammenklumpung von Ls und Cs auf Keramik,
die sich ausschließlich bei ihrer Arbeitsfrequenz einigermaßen wie ein
Balun verhalten.

Johannes E. schrieb:
> Wie wärs mit einem kleinen (z.B. 100 pF) Kondensator mit ausreichend
> hoher Spannungsfestigkeit?

Der müsste ja X- (oder Y-?) klassifiziert sein, und dann auch noch
UHF-tauglich.

von Johannes E. (cpt_nemo)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Johannes E. schrieb:
>> Wie wärs mit einem kleinen (z.B. 100 pF) Kondensator mit ausreichend
>> hoher Spannungsfestigkeit?
>
> Der müsste ja X- (oder Y-?) klassifiziert sein...

Ja, z.B. so etwas:
http://www.conrad.biz/ce/de/product/450279/KERAMIK-KONDENSATOR-Y2-100PF-250V-Y5

> ... und dann auch noch UHF-tauglich.

Das wäre mal interessant zu wissen, wie die HF-Eigenschaften in diesem 
Frequenzbereich von so einem Kondensator sind.

Er hat natürlich eine Induktivität > 0, so wie ein Übertrager das auch 
hat, aber die kann man ja kompensieren. Ansonsten müsste das eigentlich 
schon funktionieren.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Johannes E. schrieb:

> Das wäre mal interessant zu wissen, wie die HF-Eigenschaften in diesem
> Frequenzbereich von so einem Kondensator sind.

Vermutlich horrend.  Das Datenblatt macht nur Angaben bei 1 kHz.

> Er hat natürlich eine Induktivität > 0, so wie ein Übertrager das auch
> hat,

Ein Übertrager hat keine nennenswerte Induktivität mehr, wenn er
abgeschlossen ist am Ausgang.

Versuchen kann man das, aber es wird mehr eine Notlösung sein denn
irgendwas anderes.  Die SMA-Buchse ist dann rausgeschmissenes Geld,
da kann man auch Bananenstecker nehmen. :-)

von Johannes E. (cpt_nemo)


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>> Das wäre mal interessant zu wissen, wie die HF-Eigenschaften in diesem
>> Frequenzbereich von so einem Kondensator sind.
>
>Vermutlich horrend.  Das Datenblatt macht nur Angaben bei 1 kHz.

Kann man das so vergleichen? Der Kondensator wird ja hier für die 
Hochfrequenz als Kurzschluss betrieben, die Impedanz bei 686 MHz ist 
rechnerisch ca. 2 Ohm. Wenn die Antenne eine Impedanz von 50 Ohm hat, 
dann ist der Spannungsabfall am Kondensator nur etwa 4% der gesamten 
Ausgangsspannung. Bei einem größeren Kondensator ist das noch weniger.

Deshalb könnte ich mir schon vorstellen, dass die Verluste, die der 
Kondensator erzeugt, gar nicht so groß sind, wenn man die Induktivität 
kompensiert.

Da nur ein relativ schmales Frequenzband übertragen werden muss, könnte 
das schon funktionieren. Für eine Breitbandanwendung ist natürlich ein 
Übertrager besser geeignet.

Ob es sinnvoll ist, die Potentialtrennung an dieser Stelle zu machen, 
ist natärlich eine andere Frage. Evtl. ist es einfacher, die zu 
übertragenden Signale galvanisch isoliert zum Funkmodul zu übertragen 
und das Funkmodul selber vom Stromnetz zu trennen, dann kann man die 
Antenne direkt anschließen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Johannes E. schrieb:
> Der Kondensator wird ja hier für die
> Hochfrequenz als Kurzschluss betrieben

Naja, es sind zwei Dinge.  Erstens könnten die dielektrischen Verluste
so riesig sein, dass das Ding einen Haufen Energie in Wärme umwandelt.

Zweitens könnte es sein, dass er so viel Induktivität hat, dass man
ihn bei den Frequenzen gar nicht mehr als Kondensator betreiben kann.

von Strahlemann (Gast)


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Hallo und Danke schon mal an alle,

ich habe rausgelesen dass die kapazitive Kopplung eher ein Experiment 
darstellt - ist ein "Übertrager" nicht die bessere Variante? Wie sieht 
eine solche Komponente aus? Gibt es sowas käuflich?

Gruß

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Strahlemann schrieb:

> ich habe rausgelesen dass die kapazitive Kopplung eher ein Experiment
> darstellt

Dein ganzes Ansinnen stellt wohl eher ein Experiment dar.

> - ist ein "Übertrager" nicht die bessere Variante?

Mach mal. ;-)

> Wie sieht
> eine solche Komponente aus?

Eben.  Bei UHF baut man keine Übertrager mehr auf irgendwelchen
Ferritkernen auf, und das Zeug ist alles so klein, dass es praktisch
unmöglich sein dürfte, die von dir für die Netztrennung benötigten
Schutzabstände zu erreichen, siehe Leiterbahnabstände.  Denk
dran, wenn die berührbaren Teile nicht dann ohnehin noch irgendwo
sauber (schutz-)geerdet sind, dann darfst du die Abstände nicht nur
für 230 V ~ bemessen, sondern für 2 kV oder mehr, damit die
Berührungssicherheit gewährleistet ist.

Man könnte mit gekoppelten Leitungskreisen arbeiten, aber ob der
Kopplungsfaktor für dich ausreicht?  Dazu müsstest schon mal
schreiben, welche Mengen an (UHF-)Energie du da übertragen willst
und welche Dämpfungen akzeptabel sind.

> Gibt es sowas käuflich?

Vermutlich eher nicht.

von Michael_ (Gast)


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Gibt es das wiklich, das eine Antenne(Buchse) auf Netzpotential liegt?
Ich kann mir das nicht vorstellen.

von Johannes E. (cpt_nemo)


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Michael_ schrieb:
> Gibt es das wiklich, das eine Antenne(Buchse) auf Netzpotential liegt?
> Ich kann mir das nicht vorstellen.

Warum nicht? Solange die Antenne im Gehäuse integriert und von außen 
nicht berührbar ist, kann man das schon so machen.

Wenn der Antennenanschluss nach außen herausgeführt werden soll, geht 
das natürlich nicht mehr.

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