Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Bipolarer Elko mit Dioden?


von Norminator (Gast)


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Hallo zusammen,

kann mir jemand sagen ob diese Schaltung eines Bipolaren Elkos(Kathode 
an Kathode), welche ich angehängt habe, einen speziellen Namen hat? Hat 
jemand soetwas schonmal eingesetzt? Ich verspreche mir davon dass die 
Elkos länger leben, da sich ein Gleichanteil einstellt.

von Norminator (Gast)


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Achtet nicht auf die Werte, das stimmt natürlich nicht.

von Harald Wilhelms (Gast)


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Norminator schrieb:
> Hallo zusammen,
>
> kann mir jemand sagen ob diese Schaltung eines Bipolaren Elkos(Kathode
> an Kathode), welche ich angehängt habe, einen speziellen Namen hat? Hat
> jemand soetwas schonmal eingesetzt? Ich verspreche mir davon dass die
> Elkos länger leben, da sich ein Gleichanteil einstellt.

Vielleicht Schrottschaltung? Wenn man wirklich einen bipolaren Elko
braucht, sollte man auch einen fertigen Bipo kaufen.
Gruss
Harald

von Paul (Gast)


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Oder zwei normale Elkos so in Reihe schalten, daß die negativen Beläge 
verbunden werden, die positiven als Anschluß dienen. Nichts anders 
passiert im Fertig-bipolar-Elko.

von Etrick (Gast)


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Schaden tun die Dioden nichts, ob sie dem Elko helfen???

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Etrick schrieb:
> Schaden tun die Dioden nichts

Doch, sie können dank ihrer nichtlinearen Kurve Verzerrungen
einbringen.

von Oktoberfestbesucher (Gast)


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Ich habe die Schaltung mit 2 Elkos und 2 Dioden oft eingesetzt.
Es ist nie eine Kundenbeschwerde deswegen gekommen.
Nicht geschimpft ist genug gelobt  ;-)
Ich denke jetzt über eine Variante nach, bei der zwischen Elkos und 
Dioden noch ein Widerstand ist, siehe Bild

von Norminator (Gast)


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http://www.electro-tech-online.com/general-electronics-chat/100813-ac-bipolar-capacitor.html

Da ist auch schon jemand auf die Idee gekommen.

Was bewirkt der Widerstand? Soll er dazu dienen den Stromfluss über die 
Dioden zu reduzieren?

von Oktoberfestbesucher (Gast)


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Norminator schrieb:
> Was bewirkt der Widerstand? Soll er dazu dienen den Stromfluss über die
> Dioden zu reduzieren?

Genau!

von Norminator (Gast)


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Weniger Strom -> weniger Leistung?

Und dann willst du kleinere Dioden einsetzen, bzw. dir gehen 
gelegentlich die Dioden kaputt, aber die Kondensatoren könnten mehr ab?

Da kommt mir doch die Idee dort eine Spule ein zu bauen, denn der 
Stromfluss ist ja bei hohen Frequenzen eher das Problem.

Oder geht es um was anderes?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Oktoberfestbesucher schrieb:
> Ich habe die Schaltung mit 2 Elkos und 2 Dioden oft eingesetzt.

Und wie oft hast du die ohne die beiden Dioden eingesetzt und an
Kunden verkauft?  Wie oft haben sie sich darüber beschwert?

von Oktoberfestbesucher (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Und wie oft hast du die ohne die beiden Dioden eingesetzt und an
> Kunden verkauft?  Wie oft haben sie sich darüber beschwert?

Es gab eine Vorläufer-Version, dort wurde mit einem Relais des Elko 
umgepolt.
Es sind während der Prüfung einmal die Relaiskontakte verschweisst, 
daraufhin habe ich die Version mit den 2 Elkos, 2 Dioden und Widerstand 
entwickelt.

von Harald Wilhelms (Gast)


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Oktoberfestbesucher schrieb:
> Jörg Wunsch schrieb:
>> Und wie oft hast du die ohne die beiden Dioden eingesetzt und an
>> Kunden verkauft?  Wie oft haben sie sich darüber beschwert?
>
> Es gab eine Vorläufer-Version, dort wurde mit einem Relais des Elko
> umgepolt.
> Es sind während der Prüfung einmal die Relaiskontakte verschweisst,
> daraufhin habe ich die Version mit den 2 Elkos, 2 Dioden und Widerstand
> entwickelt.

Das heisst, die Schaltung wird gar nicht mit Wechselstrom belastet?
dann kann eine solche Schaltung in Ordnung sein. Wie lange ein mit
negativer Spannung beaufschlagter Elko allerdings überlebt, ist
schwer zu sagen. ach einigen Jahren dürfte die Spannungsbelastbarkeit
deutlich runter gegangen sein.
Gruss
Harald

von Norminator (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Das heisst, die Schaltung wird gar nicht mit Wechselstrom belastet?

Also ich möchte die Schaltung an Wechselstrom betreiben, deswegen habe 
ich es ja so gebaut. Aber an jedem der beiden Elkos stellt sich eine 
Gleichspannnung so dass die Elkos nicht mehr mit negativer Spannung 
belastet werden.

von Oktoberfestbesucher (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Das heisst, die Schaltung wird gar nicht mit Wechselstrom belastet?

Naja, es wird so alle paar Stunden mal umgepolt.
Die Dioden 1N4007 verhinden Falschpolung der 100uF Elkos, der Widerstand 
begrenzt den Ladestrom.
Die Elkos sollten eigentlich tagelang geladen sein, habe das nie 
getestet...

von Sni T. (sniti)


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Und warum baut man sowas anstatt einfach einen bipolaren zu nehmen? Oder 
aus zwei normalen ohne Dioden zu basteln? Was genau soll hier der 
Vorteil sein?

von Oktoberfestbesucher (Gast)


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Sni Ti schrieb:
> Und warum baut man sowas anstatt einfach einen bipolaren zu nehmen?

Habe keinen 50uF 300V gefunden

> Oder aus zwei normalen ohne Dioden zu basteln? Was genau soll hier der
> Vorteil sein?

Ohne Dioden wird immer einer der beiden Elkos umgepolt!

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Oktoberfestbesucher schrieb:

> Naja, es wird so alle paar Stunden mal umgepolt.

Dann hätte es wohl auch ein Elko hinter einer Graetzbrücke getan?

Oktoberfestbesucher schrieb:
> Ohne Dioden wird immer einer der beiden Elkos umgepolt!

Wenn man sie gegeneinander gepolt verschaltet, dann stört das
offenbar nicht; zumindest findet sich eine derartige Verschaltung
seit Jahrzehnten immer wieder in der Literatur.  Einen Nachteil
dürfte das allerdings haben: man hat zwei Kondensatoren in Reihe,
also nur die halbe Kapazität des Einzelkondensators.  Dafür ist
diese Schaltung erwiesenermaßen wechselspannungstauglich, was aber
offenbar für dich nicht relevant ist.

von Etrick (Gast)


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Die Schaltung mit den Dioden ist besser als ein bipolarer Elko oder zwei 
back to back Elkos.

Nochmals besser ist, wenn beide Lkos an ihrer Verbindung über einen 
(hohen) Widerstand auf ein neg. Potential gelegt werden, das tiefer als 
die negativste Spg. über den Elkos ist.

von Norminator (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> dann stört das
> offenbar nicht; zumindest findet sich eine derartige Verschaltung
> seit Jahrzehnten immer wieder in der Literatur

Ich habe an der Schaltung ohne Dioden gemessen und die Spannung an den 
Elkos wird negativ. Das kann ja eigentlich nicht gut sein.
Hast du einen entsprechenden Literaturnachweis wo die Schaltung ohne 
Dioden analysiert wird? In den ANs der Hersteller ist dieses Thema 
maximal ein Absatz.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Norminator schrieb:
> Hast du einen entsprechenden Literaturnachweis wo die Schaltung ohne
> Dioden analysiert wird?

Nö, man sieht die Schaltung halt nur immer wieder.

Man könnte ja mal bei Frolyt nachfragen …

von Sni T. (sniti)


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Etrick schrieb:
> Die Schaltung mit den Dioden ist besser als ein bipolarer Elko oder zwei
> back to back Elkos.

Definiere "Besser". Sicher, man dürfte mehr Kapazität haben, hat dafür 
aber ein Problem, wenn es auf das Signal ankommt, dass man 
durch-schickt. Das würde dann verzerrt.

Etrick schrieb:
> Nochmals besser ist, wenn beide Lkos an ihrer Verbindung über einen
> (hohen) Widerstand auf ein neg. Potential gelegt werden, das tiefer als
> die negativste Spg. über den Elkos ist.

Aber nur wenn die Kathoden verbunden sind ;-) Sonst entsprechend 
umgekehrt :P

von Norminator (Gast)


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Sni Ti schrieb:
> Sicher, man dürfte mehr Kapazität haben

Nein, man hat nur die hälfte der Kapazität.

Ich habe mal die Schaltung mit und ohne Dioden gemessen. Zur 
Verdeutlichung habe ich die Nulllinie markiert. Dabei ist mir noch ein 
Vorteil aufgefallen, die Wechselspannung wird sogar symmetrisch an den 
Elkos aufgeteilt, im Gegensatz zu der Schaltung ohne Dioden.

von Mikrocontroller P. (Gast)


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Darf ich fragen was das für Oszi ist?

Grüße

von Norminator (Gast)


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