Forum: Platinen Flussmittel = Druckertinte??


von agp (Gast)


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Das gibt es Flussmittel im Litergebinde für rund 18 Euro auf der einen 
Seite und dann wollen Händler für Stannol Flussmittelstifte mit gerade 
mal 5 g satte 22 Euro haben.

Auf den Liter bezogen haben wie damit ein Preisgefüge von sage und 
schreibe (von, bis)

18 Euro / Liter
4400 Euro / Liter !!!

Das erinnert einen doch sehr an Preise für Druckertinte, die ja 
bekanntlich die teuerste Flüssigkeit der Welt sein soll. Wobei hier 
Flussmittel die Feststellung gar noch toppt.

Woher rührt dieser extreme Unterschied und ist der überhaupt 
gerechtfertigt?

Oder sind wie im Fall des 5 g Stannol Fluxers (übrigens Conrad 165062) 
das ganze reine Abzocke, weil die Suppe praktisch generell zu > 97 % aus 
2-Propanol und Konsorten besteht?

(bestehen die restlichen 2,5 % aus flüssigem Platin? ;))

Lohnt sich die teure Mehrausgabe überhaupt oder reicht nicht auch 
einfach aus der Literpulle abfüllen?

Euro Erfahrungen sind gefragt: ?

von agp (Gast)


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Sorry die nummer war falsch, ist Conrad 588468.

von Michael S. (technicans)


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agp schrieb:
> Woher rührt dieser extreme Unterschied und ist der überhaupt
> gerechtfertigt?

Daher, das es auf der Welt immer eine Deppen gibt, der so blöd
ist, das teurere zu kaufen.

von agp (Gast)


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Michael S. (technicans) schrieb:

agp schrieb:
>> Woher rührt dieser extreme Unterschied und ist der überhaupt
>> gerechtfertigt?

> Daher, das es auf der Welt immer eine Deppen gibt, der so blöd
> ist, das teurere zu kaufen.

Da muss wohl irgendwie was dran sein. Obwohl ich selber einen 
Fluxerstift für knapp 10 Euro benutze (10ml), so will ich mir das nicht 
mehr antun und lieber größere Gebinde kaufen und dann nachfüllen bzw. 
kleine Fläschchen oder vielleicht auch Pipppen zur Dosierung verwenden. 
Den Stift hatte ich mir zugelegt weil das No-Clean Fluxer ist und ich 
nicht mehr mit klebrigem Kolophonium bei SMD herumhantieren wollte. Von 
der Dosierung her geht der schon gut (einmal über die Leiterfläche 
"malen"), aber mit Dosierhülse/Nadel/Pipette geht das mit Sicherheit 
genauso gut. Dennoch sind mir die Unterschiede bei den Flüssigkeiten 
nicht klar. Nur bei einigen Mittelchen darf oder soll der Fluxer laut 
Hersteller nicht auf dem Kupfer verbleiben nach der Lötung. Aber wo ist 
der Unterschied bei den No-Clean Flüssigkeiten? Was rechtfertigt solche 
extremen Unterschiede?

von Jasch (Gast)


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agp schrieb:
> Das gibt es Flussmittel im Litergebinde für rund 18 Euro auf der einen
> Seite und dann wollen Händler für Stannol Flussmittelstifte mit gerade
> mal 5 g satte 22 Euro haben.
>
> Auf den Liter bezogen haben wie damit ein Preisgefüge von sage und
> schreibe (von, bis)
>
> 18 Euro / Liter
> 4400 Euro / Liter !!!

Nicht wirklich, da ist nicht dasselbe drin. In dem Stift ist laut 
Beschreibung eine Paste, der Liter ist ziemlich sicher ganz dünnflüssig.

Und die Stifte haben einen viel grösseren Anteil "Verpackung", kann gut 
sein dass die dann schon mehr kostet als der Inhalt.

> Das erinnert einen doch sehr an Preise für Druckertinte, die ja
> bekanntlich die teuerste Flüssigkeit der Welt sein soll. Wobei hier
> Flussmittel die Feststellung gar noch toppt.
>
> Woher rührt dieser extreme Unterschied und ist der überhaupt
> gerechtfertigt?

Keine Ahnung, ist aber meiner Meinung nach nicht vergleichbar.

> Oder sind wie im Fall des 5 g Stannol Fluxers (übrigens Conrad 165062)
> das ganze reine Abzocke, weil die Suppe praktisch generell zu > 97 % aus
> 2-Propanol und Konsorten besteht?

Paste = definitiv keine 97% Isopropanol drin.

> (bestehen die restlichen 2,5 % aus flüssigem Platin? ;))
>
> Lohnt sich die teure Mehrausgabe überhaupt oder reicht nicht auch
> einfach aus der Literpulle abfüllen?
>
> Euro Erfahrungen sind gefragt: ?

Was willst Du mit einer Literpulle, so lange lebst Du nicht und so lange 
hält das nicht - wenn Du keine Firma hast?

Lös einfach selber Kolophonium in Isopropanol auf und gut isses.

von Michael_ (Gast)


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>Lös einfach selber Kolophonium in Isopropanol auf und gut isses.
Hört doch bitte mit diesen primitiven Mist auf! Diese ekligen braunen, 
später abplatzende Ringe um die Lötstellen sind schon lange nicht mehr 
aktuell.
In den Stiften wird FW32 sein.
Und es wird der Preis für einen höheren Gebrauchswert sein, und nicht 
der Materialwert.
Vergleichbar etwa mit einer Büchse Autolack und einem Lackstift. Diese 
haben etwa den gleichen Preis.

von Klaus D. (kolisson)


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von -...- (Gast)


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Michael_ schrieb:
> Diese ekligen braunen,
> später abplatzende Ringe um die Lötstellen sind schon lange nicht mehr
> aktuell.

Aus dem Grund gibt's Platinenreiniger..

von agp (Gast)


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Jasch (Gast) schrieb:

> Nicht wirklich, da ist nicht dasselbe drin. In dem Stift ist laut
> Beschreibung eine Paste, der Liter ist ziemlich sicher ganz dünnflüssig.

Das war nur ein Beispiel. Es gibt auch etliche Stifte mit flüssigem
Inhalt. Mein Fluxer (auch Stannol) ist so einer.

> Und die Stifte haben einen viel grösseren Anteil "Verpackung", kann gut
> sein dass die dann schon mehr kostet als der Inhalt.

Naja, das rechtfertigt nach meiner Ansicht aber nicht den extremen
Preisunterschied. Soviel kostet die Verpackung den Hersteller nicht. Der
Stannol Fluxerstift ist nichts anderes als eine Art "Edding" nur statt
der schwarzen Tinte eben gefüllt mit Fluxer. Kosten dürfte sowas an sich
gerad mal ca. 2,50 EUR EVP, aber nicht 10 EUR.

>> Woher rührt dieser extreme Unterschied und ist der überhaupt
>> gerechtfertigt?

> Keine Ahnung, ist aber meiner Meinung nach nicht vergleichbar.

Ich finde den Vergleich sogar ziemlich passend. Es gibt zwar
Unterschiede zwischen Originaltinte und Nachbau, aber keinen Unterschied
der diesen riesen Preisunterschied rechtfertigt. Bezogen auf den Fluxer
scheint mir das ähnlich. Wie groß sind die Unterschiede zwischen dem
Stannol 10g Fluxer und dem Fluxer aus der Literfasche? Der eine kostet
1000 Euro/Liter der andere 18Euro/Liter.

>> Oder sind wie im Fall des 5 g Stannol Fluxers (übrigens Conrad* 165062*)
>> das ganze reine Abzocke, weil die Suppe praktisch generell zu > 97 % aus
>> 2-Propanol und Konsorten besteht?

> Paste = definitiv keine 97% Isopropanol drin.

Wie gesagt, die Paste war vielleicht nicht das passende Beispiel. Es
gibt genügend Fluxerstifte die nicht pastös sind.

> Was willst Du mit einer Literpulle, so lange lebst Du nicht und so lange
> hält das nicht - wenn Du keine Firma hast?

Glaube ich nicht. Mit einem Anteil von > 97 Prozent Isopropanol
erscheint mir das bestens konserviert. ;) Gut, es ist viel, aber man
geht dann auch nicht mehr so verdammt sparsam um, wenn das Zeug nicht so
sau teuer wie in den Stiften ist. ;)

> Lös einfach selber Kolophonium in Isopropanol auf und gut isses.

Ne Danke, die Pampe habe ich mir lange genug angetan. No-Clean, was
anderes brauche ich nicht mehr. ;)

von agp (Gast)


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-...- (Gast) schrieb:

Michael_ schrieb:
>> Diese ekligen braunen,
>> später abplatzende Ringe um die Lötstellen sind schon lange nicht mehr
>> aktuell.

> Aus dem Grund gibt's Platinenreiniger..

Kostet aber auch wieder. OK, man kann auch da wieder Isopropanol nehmen, 
aber im Grunde hat Michael_ doch recht. Wer einmal sich an No-Clean 
gewöhnt hat mag nicht mehr die Kolophoniumpampe nehmen. ;)

von ich (Gast)


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Klaus De lisson schrieb:
> lies mal hier nach

Super, jetzt hab ich das ganze Teil gelesen. Ein hilfreicher Hinweis, 
was genau in den teureren Pasten enthalten ist oder worin die 
Preisunterschiede begründet sind lässt sich jedoch nicht finden. Wenn 
jemand fragt "Welche Ausstattung soll ich mir bei meinem neuen BMW 
holen", lasst du den dann erst mal den Golf-II Thread lesen, weil's da 
auch um Autos geht?

von Klaus D. (kolisson)


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ich schrieb:
> Super, jetzt hab ich das ganze Teil gelesen. Ein hilfreicher Hinweis,
> was genau in den teureren Pasten enthalten ist oder worin die
> Preisunterschiede begründet sind lässt sich jedoch nicht finden. Wenn
> jemand fragt "Welche Ausstattung soll ich mir bei meinem neuen BMW
> holen", lasst du den dann erst mal den Golf-II Thread lesen, weil's da
> auch um Autos geht?

Das ist aber jetzt ungerecht. Da geht es doch um eine ähnliche Frage
und es kommt darin aus, dass Bezugsquellen für sehr preiswerte Kanister
genannt werden.
Ich dachte es hilft dir.

Wenn nicht habe ich halt falsch gedacht.

Gruss Klaus

von Johannes R. (johannes_r29)


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Michael_ schrieb:
>>Lös einfach selber Kolophonium in Isopropanol auf und gut isses.
> Hört doch bitte mit diesen primitiven Mist auf! Diese ekligen braunen,
> später abplatzende Ringe um die Lötstellen sind schon lange nicht mehr
> aktuell.
> In den Stiften wird FW32 sein.
> Und es wird der Preis für einen höheren Gebrauchswert sein, und nicht
> der Materialwert.
> Vergleichbar etwa mit einer Büchse Autolack und einem Lackstift. Diese
> haben etwa den gleichen Preis.

Dir ist durchaus bewusst, dass F-SW32 rein aus Kolophonium und einem 
Lösungsmittel (rat mal welches ;) ) besteht, oder?

PS: Mit Isopropanol bekommt man diese "ekeligen braunen Flecke" auch 
wieder super weg.

PPS: Und nein, man muss es nicht einmal entfernen. Ist zwar möglich, 
aber nicht nötig.


MFG Johannes

von agp (Gast)


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> Dir ist durchaus bewusst, dass F-SW32 rein aus Kolophonium und einem
> Lösungsmittel (rat mal welches ;) ) besteht, oder?

Ob "ihm" das bewusst ist weiß ich nicht, aber bezüglich des Bewusstseins 
möchte ich doch in Erinnerung rufen, dass es dem Threadstarter (nämlich 
mir ;)) um No-Clean Fluxer geht. Da ist in Spiritus (oder Isopropanol) 
gelöstes Kolophonium schlicht aus dem Rennen. ;)

von Michael_ (Gast)


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>Dir ist durchaus bewusst, dass F-SW32 rein aus Kolophonium und einem
>Lösungsmittel (rat mal welches ;) ) besteht, oder?
Gut, hab nachgesehen. Aber mit Sicherheit ist es nicht das, womit man 
Fiedelbogen bearbeitet. Im SW32 sind zusätzlich Aktivatoren drin. Ohne 
die ist es das SW31.

von Johannes R. (johannes_r29)


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Um es kurz zu machen - das Militär nutzt bei den Fliegern/etc. F-SW32 
und das wird mit Isopropanol entfernt, entspricht somit den 
Anforderungen der Raum- und Luftfahrt.

MFG Johannes

von Jasch (Gast)


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agp schrieb:
> Jasch (Gast) schrieb:
>
>> Nicht wirklich, da ist nicht dasselbe drin. In dem Stift ist laut
>> Beschreibung eine Paste, der Liter ist ziemlich sicher ganz dünnflüssig.
>
> Das war nur ein Beispiel. Es gibt auch etliche Stifte mit flüssigem
> Inhalt. Mein Fluxer (auch Stannol) ist so einer.

Sowas habe ich auch. Ich persönlich komme nicht so gut damit klar, ist 
irgendwie zu dünnflüssig und immer zu wenig "drauf". Wahrscheinlich 
Übungs-/Gewohnheitssache.

>> Und die Stifte haben einen viel grösseren Anteil "Verpackung", kann gut
>> sein dass die dann schon mehr kostet als der Inhalt.
>
> Naja, das rechtfertigt nach meiner Ansicht aber nicht den extremen
> Preisunterschied. Soviel kostet die Verpackung den Hersteller nicht. Der

Die Verpackung für den Liter nicht, richtig.

> Stannol Fluxerstift ist nichts anderes als eine Art "Edding" nur statt
> der schwarzen Tinte eben gefüllt mit Fluxer. Kosten dürfte sowas an sich
> gerad mal ca. 2,50 EUR EVP, aber nicht 10 EUR.

Das weiss ich nicht. Es ist eine Hülle aus irgendeinem Material 
(primitiv) und eine Spitze aus porösem Zeug um das Flussmittel zu leiten 
(vielleicht nicht so primitiv?). Und ein Verschlusskappe. Und vielleicht 
eine Endkappe. Das Füllen dürfte auch kniffliger sein. Und das ganze so 
um die 100, 200 mal statt einmal für den Liter. Hmm, hmm.

>>> Woher rührt dieser extreme Unterschied und ist der überhaupt
>>> gerechtfertigt?
>
>> Keine Ahnung, ist aber meiner Meinung nach nicht vergleichbar.
>
> Ich finde den Vergleich sogar ziemlich passend. Es gibt zwar
> Unterschiede zwischen Originaltinte und Nachbau, aber keinen Unterschied
> der diesen riesen Preisunterschied rechtfertigt. Bezogen auf den Fluxer

Da verwechselst Du etwas denke ich.

Tintendrucker haben ein ganz anderes Geschäftsmodell als Flussmittel, um 
die Drucker praktisch verschenken zu können muss die Tinte dann irre 
teuer sein. Bei Flussmittel gibt es keinen verschenkten Drucker.

Möglicherweise nehmen die Hersteller von Flussmittelstiften aber einfach 
den Preis den der Markt scheinbar ja hergibt - so funktioniert 
Marktwirtschaft soweit ich höre, angeblich soll das sogar optimal sein 
(für die Hersteller natürlich nur). ;-)

[snip]

>> Was willst Du mit einer Literpulle, so lange lebst Du nicht und so lange
>> hält das nicht - wenn Du keine Firma hast?
>
> Glaube ich nicht. Mit einem Anteil von > 97 Prozent Isopropanol
> erscheint mir das bestens konserviert. ;) Gut, es ist viel, aber man

Hehehe, vielleicht sollte ich auch anfangen Iso zu trinken als das 
andere Zeug, konserviert besser. =8^)

> geht dann auch nicht mehr so verdammt sparsam um, wenn das Zeug nicht so
> sau teuer wie in den Stiften ist. ;)

Du sollst nicht Unmengen davon auf die Platine schmieren bloss weil es 
billig ist. ;-)

>> Lös einfach selber Kolophonium in Isopropanol auf und gut isses.
>
> Ne Danke, die Pampe habe ich mir lange genug angetan. No-Clean, was
> anderes brauche ich nicht mehr. ;)

<grins mode="fies">Und, ist Dir das den Aufpreis nicht wert?</grins>

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