Forum: HF, Funk und Felder Prinzipielle Frage zur Sendeleistung


von Michael S. (rbs_phoenix)


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Hallo zusammen. Ich war neulich ein bisschen im Internet unterwegs und 
habe u.A. einen Schaltplan für einen 5W und einen 40W UKW-Verstärker 
gesehen. Mit dem 5W Sender soll man angeblich >10km senden können, 
sofern keine/kaum Häuser im Weg sind, also übers Feld, sag ich mal. Mit 
dem 40W Sender kommt man dann ja logischer Weise weiter. Da ich nicht so 
viel Ahnung vom Funk habe, hab ich mir vollgende Frage gestellt.

Was passiert, wenn jemand so einen Sender direkt neben eine Straße 
aufbaut, mit einer Dipol-Antenne und pustet ein FM-Audio-Signal auf 
100MHz da raus? Wenn ich da mit dem Auto vorbei fahre und das Radio auf 
100MHz eingestellt ist, kann dann im Radio irgendwas durchbrennen oder 
sind da "Sicherungen" drin? Ich kenn das nur von meiner Ausbildung mit 
einem Oszilloskop oder Spektrumanalyzer, dass man da die Eingänge auch 
mal Kaputt hauen kann. Gerade beim Spektrumanalyzer, wo man zwar 
Dämpfungsglieder drin hat, aber keine Messköpfe für spezielle 
Spannungsbereiche. Mir wurde da immer gesagt: "Wenn du keine Ahnung 
hast, was für eine Signalstärke dich erwartet, stell erstmal die 
Dämpfung hoch und geh dann nach und nach runter".

Lange rede, kurzer sinn. Kann man mit einem 40W-Sender den 
Antenneneingang eines normalen Autoradios kaputt machen, wenn die 
Antenne direkt neben dem Auto ist?

Vielen Dank schonmal

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Michael Skropski schrieb:
> Hallo zusammen. Ich war neulich ein bisschen im Internet unterwegs und
> habe u.A. einen Schaltplan für einen 5W und einen 40W UKW-Verstärker
> gesehen. Mit dem 5W Sender soll man angeblich >10km senden können,
> sofern keine/kaum Häuser im Weg sind, also übers Feld, sag ich mal. Mit
> dem 40W Sender kommt man dann ja logischer Weise weiter. Da ich nicht so
> viel Ahnung vom Funk habe, hab ich mir vollgende Frage gestellt.

Mit 5 W kommt man wenigstens 500 km — real, nicht nur theoretisch.

> Was passiert, wenn jemand so einen Sender direkt neben eine Straße
> aufbaut, mit einer Dipol-Antenne und pustet ein FM-Audio-Signal auf
> 100MHz da raus? Wenn ich da mit dem Auto vorbei fahre und das Radio auf
> 100MHz eingestellt ist, kann dann im Radio irgendwas durchbrennen

Unwahrscheinlich.  Dein Mobiltelefon brennt doch auch nicht durch,
egal ob du direkt vor dem Sendemast stehst oder 1 km entfernt.  Die
40 W verteilen sich ja in alle möglichen Richtungen (ein Dipol
bündelt nur geringfügig), du bekommst also von den 40 W nur einen sehr
kleinen Teil ab, sowie du bereits wenige Meter entfernt bist.

Bei irgendwelchen Laboraufbauten im 2,4-GHz-Bereich habe ich mit
vielleicht 10 cm Entfernung bereits was um die 30 dB Dämpfung.

> Lange rede, kurzer sinn. Kann man mit einem 40W-Sender den
> Antenneneingang eines normalen Autoradios kaputt machen, wenn die
> Antenne direkt neben dem Auto ist?

Es müsste schon sehr "direkt daneben" sein, praktisch im Nahfeld der
Antenne (also weniger als 3 m entfernt).

von HF Jünger (Gast)


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Hallo,

du müsstest schon sagen was "direkt" ist, also wenn der Abstand so ist 
wie es in  der Praxis gemacht und erlaubt ist : keinerlei Problem mit 
den trotz allen kleinen Leistungen die am Antenneneingang ankommt wirst 
du kein kommerzielles Autoradio kaputt bekommen.
Sieh es mal so die Leistung welche ein Mobiltelefon auf 900MHz macht, 
kann unter umständen nur einige Zentimeter von der Antenne entfernt 
abgestrahlt werden (Fußgänger am stehenden Auto direkt bei der Antenne), 
obwohl das Mobiltelefon vielleicht nur 1W macht ist die Feldstärke an 
der Empfangsantenne und den Eingangsteil deines Autoradio wesentlich 
höher als der eventuell 20 m entfernt stehende 40W Sender mit wesentlich 
Gewinnstärkerer Sendeantenne und "passender" Frequenz.
Unter Realitätsfernen Bedingungen also Hochgewinnantenne am Sender und 
"gute" Empfangsantenne am RX und diese im Abstand von wenigen cm 
Entfernung wirst du eventuell den Eingangsteil "abschiessen" können.
Also in der Praxis wird es keinerlei Gefahren geben, unter 
Laborbedingungen bzw. extra herbeigeführt wird es hingegn möglich sein.
Sehr starke Sender können dir aber den Empfänger "zustopfen" d.h. andere 
Sender auf anderer Frequenz sind nicht mehr aufzunehmen, wie schnell das 
passiert macht den Unterschied zwischen "billigen" Eingangsteil und 
vernünftig geplanten und aufgebauten Eingangsteil.
Jeder Sender strahlt auch Leistung ausserhalb der eigentlichen 
Sendefrequenz ab, damit das nicht passiert dürfen Sender auch im 
allgemeinen nicht selbst aufgebaut und betrieben werden, außer du hast 
Fachkenntnisse nachgewiesen (Amateurfunklizenz) bzw. lässt deine 
Produkte aufwendig und teuer testen.

mfg

   "HF - Jünger"

von HF Jünger (Gast)


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Ist ja wie einer seltenen DX Station hier:
immer ist einer schneller ;-)

73 de (wird hier nicht verraten)

von Ralph B. (rberres)


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Michael Skropski schrieb:
> Gerade beim Spektrumanalyzer, wo man zwar
>
> Dämpfungsglieder drin hat,

Selbst bei voll eingeschalteten internen Dämpfungsglieder dürfte der SA 
die 40W wohl kaum überleben. Für sowas braucht man zwingend ein 
entsprechendes Leistungsdämpfungsglied mit mindestens 30db Dämpfung.

Ralph Berres

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Ralph Berres schrieb:
> Michael Skropski schrieb:
>> Gerade beim Spektrumanalyzer, wo man zwar
>>
>> Dämpfungsglieder drin hat,
>
> Selbst bei voll eingeschalteten internen Dämpfungsglieder dürfte der SA
> die 40W wohl kaum überleben.

Hier ging's ja aber nicht um direktes Einspeisen, sondern um eine
"gestrahlte Messung" (Empfang des Signals über eine Antenne).  Wenn du
mal die 30 dB Dämpfung ansetzt, die ich schon für kurze überbrückte
Luftstrecken sehe, dann wären das am SA-Eingang gerade mal 40 mW, was
er problemlos verkraften sollte.

von Ralph B. (rberres)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Hier ging's ja aber nicht um direktes Einspeisen, sondern um eine
>
> "gestrahlte Messung" (Empfang des Signals über eine Antenne).

Das geht natürlich mit einen SA ( und einen Stück Draht am Eingang  als 
Antenne ). Aber trotdem vorher die komplette Dämpfung des SA 
einschalten, und dann soweit runterschalten bis der SA noch nicht 
übersteuert.
40mW direkt auf den Eingangsmischer sind auch schon tödlich.

Ralph Berres

von Michael S. (rbs_phoenix)


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Ums offen zu legen, ich hab die Ausbildung bei der Bundesnetzagentur 
gemacht. Ich weiß, deshalb sollte ich sowas eigentlich wissen. Die 
Funktechnik kam aber in der Praxis kaum zu tragen. Ich hab zwar selbst 
schonmal eine Standortmessung gemacht und auch schon 
Peilmesswagen-Fahrten hinter mir, aber das ist schon ein bisschen her, 
zudem halt mit den erwähnten, teuren Rhode&Schwarz Analyzern, etc.. Halt 
mit Geräten, die eine bessere Eingangsstufe haben, als ein 50€ Radio..

Jörg Wunsch schrieb:
> Dein Mobiltelefon brennt doch auch nicht durch,
> egal ob du direkt vor dem Sendemast stehst oder 1 km entfernt.

Ich hab aber erzählt bekommen, dass man sich möglichst nicht zu lange 
vor einer GSM-Antenne hinstellen soll, daher haben die ja auch diese 
Strahlenmess/warn-geräte mit. Und da denk ich mir, wenn das für einen 
Menschen schädlich sein kann, wirds das auch für einen Empfänger.

Jörg Wunsch schrieb:
> Die 40 W verteilen sich ja in alle möglichen Richtungen (ein Dipol
> bündelt nur geringfügig), du bekommst also von den 40 W nur einen sehr
> kleinen Teil ab, sowie du bereits wenige Meter entfernt bist.

Das macht natürlich Sinn.


Jörg Wunsch schrieb:
> Es müsste schon sehr "direkt daneben" sein, praktisch im Nahfeld der
> Antenne (also weniger als 3 m entfernt).

HF Jünger schrieb:
> du müsstest schon sagen was "direkt" ist,

Um ein praktisches Beispiel zu nennen: Jemand besitzt ca 5 Meter neben 
der Straße einen normalen Hochstand und will da die Antenne + Sender 
reinmachen. Wenn man dann die Straße langfährt, kommt man der Antenne ja 
immer näher, bis auf diese paar Meter dann. Danach entfernt man sich 
wieder.. Doch 40W sind meiner Meinung nicht wenig, deshlab die frage.

Ralph Berres schrieb:
> Selbst bei voll eingeschalteten internen Dämpfungsglieder dürfte der SA
> die 40W wohl kaum überleben.

Ich weiß nicht mehr, wieviel der Ausgehalten hat, jedenfalls keine 40W. 
Doch wie gesagt, gehts mehr darum, ein Funksignal mit einer normalen 
Autoantenne einzufangen.

von Ralph B. (rberres)


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Michael Skropski schrieb:
> Doch 40W sind meiner Meinung nicht wenig, deshlab die frage.

Die Leistung im Freifeld fällt quadratisch mit der Entfernung ab.

Das gilt auch für eine Antenne mit Richtcharakteristik, weil die Fläche 
des Sektorausschnittes die bestrahlt wird ebenfals quadratisch mit der 
Entfernung zunimmt.

Nur im ( Theoretischen ) Fall , wenn es wirklich ein Punktförmiger 
Strahl wäre, der keine Divergenz hat, würde die volle Leisung auch beim 
Empfänger ankommen. Das sogar unabhängig von der Entfernung.

Berücksichtigen muss man allerdings noch die Streckendämpfung durch 
Absorbtion in der Luft.

In 5 meter Abstand dürften aber trotzdem noch so einige 10 mW zustande 
kommen.

Aber es ist durch nichtionisierende elektromagnetische Strahlung noch 
keiner gestorben, solange noch keine thermische Effekte eine große Rolle 
gespielt hat. Die Mitarbeiter in Großsendeanlagen, wie Langwellen und 
Mittelwellensender im MW Bereich sind Feldstärken von oft mehreren 
hundert Volt/Meter ausgesetzt. Die müssten ja sterben wie die Fliegen.

Ich meine das da von einigen Gruppierungen mangels Sachkenntnisse die 
Emotionen unnötig geweckt sind.

Ralph Berres

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Michael Skropski schrieb:

> Ich hab aber erzählt bekommen, dass man sich möglichst nicht zu lange
> vor einer GSM-Antenne hinstellen soll, daher haben die ja auch diese
> Strahlenmess/warn-geräte mit.

Wobei diese Antennen stark bündeln.  Schau dir mal bei Kathrein & Co.
die Antennendiagramme an, die haben in der Vertikalen oft nur 3 °
(oder so) Öffnungswinkel.  Wenn du nun direkt davor stehst, bekommst
du schon ziemliche Feldstärken zusammen (allerdings kommt in diesen
Bereich eben nur der Monteur überhaupt potenziell hinein).

Allerdings bekommst du, Feldstärke hin, Feldstärke her, natürlich
nur maximal so viel Leistung ab, wie der Sender insgesamt abgibt.
Schließlich gilt auch hier der Energieerhaltungssatz. ;-)  Mit einem
100-mW-Sender lässt also auch mit einer noch so guten Richtantenne
kein Spiegelei braten :-), obwohl die EIRP-Werte vor der Richtantenne
riesig aussehen.

Mit deinem Autoradio in paar Metern Abstand wirst du kein Problem
bekommen.  Ganz davon abgesehen sehe ich keine großen Chancen, dass da
einer auf seinem Hochstand einen 40-W-Rundfunksender betreibt. ;)  Wer
(illegalen) "Privatfunk" machen will, wird sich in der Leistung
deutlich mehr zurückhalten, denn er möchte sicher nicht die BNetzA
gleich in der nächsten halben Stunde dort sehen.  (Außerdem muss man
die 40 W ja auch erstmal elektrisch dahin bekommen, zuzüglich der
Verluste im Sender selbst.)

Im vorletzten (glaub' ich) FUNKAMATEUR gab's einen Bericht über einen
legal für einige Stunden arbeitenden privaten Rundfunk (anlässlich
irgendeines Ereignisses, das ich vergessen habe), und dort hatte man
trotz allem die gestrahlte Leistung auf < 10 W EIRP limitiert, weil
man ansonsten noch neben der rundfunkrechtlichen Bürokratie eine
Standortbescheinigung der BNetzA hätte beantragen müssen, was
Bürokratie und Kosten jenseits des sinnvollen Maßes aufgebläht hätte.

Was natürlich passieren könnte ist, dass du mit deinem Auto an einem
Funkamateur vorbeifährst, der den Hochstand als Portabel-QTH benutzt
und mit 100 W oder so sendet. ;-)  Der ist aber auch dafür
verantwortlich, die Personen- (und Herzschrittmacher-)Schutzabstände
einzuhalten (außerhalb derer ich auch dein Radio für nicht mehr
gefährdet halten würde), außerdem arbeitet er nicht auf 100 MHz,
sondern allenfalls auf 50 MHz oder 145 MHz.  Hmm, 50 MHz auch nicht,
denn das ist in DL nur von einem (vorher bei der BNetzA zu
benennenden) Feststandort zulässig.

von Michael S. (rbs_phoenix)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Mit deinem Autoradio in paar Metern Abstand wirst du kein Problem
> bekommen.  Ganz davon abgesehen sehe ich keine großen Chancen, dass da
> einer auf seinem Hochstand einen 40-W-Rundfunksender betreibt. ;)

Gut, war aber ja auch eher eine theoretische Frage. Wenn der Schaltplan 
offen und für jeden Nachbaubar ist, wäre es aber möglich.


Das hier ist der Verstärker, den ich meinte:
http://www.electrokits.com/RF-Amplifiers/40W-FM-Amp

Da stellt sich mir die nächste Frage: Warum sehen die meisten Aufbauten 
aus wie sau ;) Ich hab danach bei google ein bisschen gesucht und wenn 
es Fotos vom Aufbau gab, war das aus meiner Sicht dahingepfuscht... 
Keine geätze Platinen, Luftverdrahtet und mit viel zu viel Lötzinn, dazu 
noch Platinen, wo die Trennungen "gefühlt" mit einem Schraubendreher 
gekratzt wurden.. Das die Spulen aus Draht gemacht sind, ist ja 
nachvollziehbar. Ich persönlich würde mich nicht trauen, solche Bilder 
ins Internet zu stellen ;)

Jörg Wunsch schrieb:
> denn er möchte sicher nicht die BNetzA
> gleich in der nächsten halben Stunde dort sehen.

Ja das kenn ich;) Ich hab aber auch gemerkt, dass diese Peilungen doch 
ziemlich frustrierend sein können^^ Man fährt los und beim Fahren 
variiert die gepeilte Richtung um ca 20° hin und her;) Logischerweise 
ist das in einer gewissen Entfernung schon ein Unterschied von 2 
Ordschaften. Außerdem, um beim Beispiel zu bleiben, wer rechnet damit, 
die Antenne versteckt in nem Hochstand zu suchen^^

von Ralph B. (rberres)


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Michael Skropski schrieb:
> Da stellt sich mir die nächste Frage: Warum sehen die meisten Aufbauten
>
> aus wie sau ;) Ich hab danach bei google ein bisschen gesucht und wenn
>
> es Fotos vom Aufbau gab, war das aus meiner Sicht dahingepfuscht...
>
> Keine geätze Platinen, Luftverdrahtet und mit viel zu viel Lötzinn, dazu
>
> noch Platinen, wo die Trennungen "gefühlt" mit einem Schraubendreher
>
> gekratzt wurden.. Das die Spulen aus Draht gemacht sind, ist ja
>
> nachvollziehbar. Ich persönlich würde mich nicht trauen, solche Bilder
>
> ins Internet zu stellen ;)

Weil solche Aufbauten mit dem finanziell geringsten Aufwand entstanden 
sind. Oft weis man ja im Vorraus garnicht mal ob sie zufriedenstellend 
funktionieren.

Bei mir sehen HF Aufbauten im 2m Band auch oft so aus.

Eine nur mit Kupfer beschichtete Leiterplatte zu nehmen und Inseln 
rauszukratzen ist HF-technisch gar keine schlechte Lösung. Man kratzt 
mit einen Dremel eben gerade an der Stelle eine Insel wo man sie aktuell 
benötigt. Ist billi, braucht keine Vorlaufzeiten für die Herstellung der 
Platine, und funktioniert optimal. Was will man mehr?
Solche Schaltungen bauen in der Regel sowieso nur Funkamateure auf, die 
wissen was sie tun.

Ralph Berres

von Michael S. (rbs_phoenix)


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Ralph Berres schrieb:
> Weil solche Aufbauten mit dem finanziell geringsten Aufwand entstanden
> sind. Oft weis man ja im Vorraus garnicht mal ob sie zufriedenstellend
> funktionieren.

Ich habe mal nach dem Transistor gesucht und habe glaube ich auch 
gefunden, für ca 120€ bei Mouser glaube ich. Dazu noch ein 
Metallgehäuse, dass Störungen drinne/draußen lässt. Da ist doch ne 
kleine geäzte Platine für 20€ auch drinne, oder? Und ansich sollten 
solche Aufbauten doch funktionieren, sonst würde man sie doch nicht 
planen bzw. den Schaltplan erstellen und danach aufbauen. Aber jeder wie 
er will, hauptsache es geht ;)

Ralph Berres schrieb:
> Solche Schaltungen bauen in der Regel sowieso nur Funkamateure auf, die
> wissen was sie tun.

Richtig. Sollten auch nur sie ;)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Michael Skropski schrieb:

> Gut, war aber ja auch eher eine theoretische Frage. Wenn der
> Schaltplan offen und für jeden Nachbaubar ist, wäre es aber möglich.

Schaltpläne für Sender sind seit Jahrzehnten für jeden offen verfügbar
und nachbaubar (in der Amateurfunk-Literatur), lange bevor es ein
Internet für jedermann gab.

> Das hier ist der Verstärker, den ich meinte:
> http://www.electrokits.com/RF-Amplifiers/40W-FM-Amp

Genauer:
http://www.irational.org/sic/radio/40w-no-tune-amp.html

Das Teil ist ganz eindeutig nicht für jedermann "nachbaubar", schau
dir mal das angedachte Auditorium an:

    * Those who are familiar with the RF electronics and mechanical
      constructional techniques
    * Those who have already successfully constructed and tested VHF
      power (> 10W) amplifiers

Sowie die Liste der Voraussetzungen:

    * Stabilised current limited power supply (+28V, 3A)
    * Multimeter, with 3A or greater current range
    * 50W VHF Dummy Load
    * RF Power Meter
    * FM exciter, with approx. 26 - 27 dBm output power
    * RF Spectrum Analyser
    * RF Network Analyser or a spectrum analyser with tracking
      generator
    * RF power attenuator

Um das Ding erfolgreich aufzubauen, muss man schon einiges
investieren.  (Ich weiß nicht, wie der rechtliche Stand eines
"community radio" in den USA aussieht, möglicherweise ist sowas ja
dort im entsprechenden Rahmen wirklich legal.  Hier wäre es das
nicht.)

> Da stellt sich mir die nächste Frage: Warum sehen die meisten
> Aufbauten aus wie sau ;)

Je höher die Frequenz, um so mehr wird aus dem Elektroniker
zwangsweise ein Klempner, erst recht in Verbindung mit Leistungen von
mehr als ein paar Milliwatt.  Das ist einfach der praktikabelste
Aufbau, den man für so ein Gerät realisieren kann: kurze Wege überall
(und damit geringe parasitäre Reaktanzen), Ausnutzen der Möglichkeiten
eines dreidimensionalen Aufbaus, statt sich nur mit den zweieinhalb
Dimensionen einer Platine rumzuärgern.  Soll ja kein Seriengerät sein.

>> denn er möchte sicher nicht die BNetzA
>> gleich in der nächsten halben Stunde dort sehen.

> Ja das kenn ich;) Ich hab aber auch gemerkt, dass diese Peilungen
> doch ziemlich frustrierend sein können^^ Man fährt los und beim
> Fahren variiert die gepeilte Richtung um ca 20° hin und her;)

Dem Vernehmen nach existiert mittlerweile ein festes Funkpeilnetz bei
der Behörde, das für derartige Sendeleistungen allemal genau genug
ist, dass man sie auch ohne Einsatz eines Fahrzeugs bereits recht
genau lokalisieren kann.

von Michael S. (rbs_phoenix)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Dem Vernehmen nach existiert mittlerweile ein festes Funkpeilnetz bei
> der Behörde, das für derartige Sendeleistungen allemal genau genug
> ist, dass man sie auch ohne Einsatz eines Fahrzeugs bereits recht
> genau lokalisieren kann.

Ja, es gibt mehrere feste Peil-Antennen, die man über ein Netzwerk alle 
gleichzeitig benutzen kann. Nur wenn der nähste 100km weit weg ist....

Ist ja auch egal, will so n Teil ja auch nicht aufbauen. War halt nur ne 
allgemeine Frage.


Jörg Wunsch schrieb:
> Sowie die Liste der Voraussetzungen:
>
>     * Stabilised current limited power supply (+28V, 3A)
>     * Multimeter, with 3A or greater current range
>     * 50W VHF Dummy Load
>     * RF Power Meter
>     * FM exciter, with approx. 26 - 27 dBm output power
>     * RF Spectrum Analyser
>     * RF Network Analyser or a spectrum analyser with tracking
>       generator
>     * RF power attenuator


Wozu braucht man denn ein Powermeter oder Multimeter? Das ist doch nur 
zum Messen.. Das einzige, was neben der Versorgung und dem FM exciter 
doch Sinn macht, ist der Spektrumsanalyzer, um evtl die Spulendrähte ein 
bisschen zurecht zu biegen, oder?


Aber Vielen Dank für die Auskunft!

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Michael Skropski schrieb:

> Wozu braucht man denn ein Powermeter oder Multimeter? Das ist doch nur
> zum Messen..

Deine Frage zeigt, dass du noch nie eine HF-Schaltung aufgebaut
hast. ;-)

Der alte Spruch wird da ganz schnell Wahrheit: Es ist leichter, einen
Transistor zum Schwingen zu bekommen, als ihn davon abzuhalten.
(Murphys Ergänzung dazu besagt, dass die sicherste Variante, ihn vom
Schwingen abzuhalten, der Einsatz in einer Oszillatorschaltung ist. ;)

Wie der Typ schon schrieb: wer sich allzu unbedarft da ran wagt, der
wird bestenfalls nur Frust damit ernten und verbranntes Geld.

von Michael S. (rbs_phoenix)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Deine Frage zeigt, dass du noch nie eine HF-Schaltung aufgebaut
> hast. ;-)

Da hast du auch vollkommen recht ;) Nur hab ich schon viele andere 
Schaltungen aufgebaut.. Und wenn die Stückliste da ist, die Beschreibung 
wie man so eine Spule wickelt (mit angabe des Durchmessers etc) und auch 
noch ein Platinen"Layout", kann ich mir das ehrlich gesagt nicht all zu 
schwer vorstellen. Man muss natürlich wissen, wie rum der Transistor 
oder ggf. Elko dran gehört.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Michael Skropski schrieb:

> Und wenn die Stückliste da ist, die Beschreibung
> wie man so eine Spule wickelt (mit angabe des Durchmessers etc) und auch
> noch ein Platinen"Layout", kann ich mir das ehrlich gesagt nicht all zu
> schwer vorstellen.

Was am einfachsten geht dabei ist, dass sich der USD 120 PA-Transistor
in Wohlgefallen, ähm, Rauch auflöst. ;-)

Um dieses zu vermeiden, nimmt man das Teil halt vorsichtig und
stückweise in Betrieb, während man die ganze Zeit die Messmittel
beobachtet.  Dafür ist das Multimeter gut. :)

HF (ab einer gewissen Leistung) ist an dieser Stelle einfach eine
Nummer "was anderes" als eine x-beliebige NF- oder Digitalschaltung.
Wenn irgendwas nicht stimmt und die erzeugte HF nicht (richtig) zur
Last abfließen kann, dann kommt sie halt wieder zurück.  Da der
Energieerhaltungssatz gilt und die einzig praktikabel mögliche
Umwandlungsform der Energie die thermische ist, tauchen die 40 W
HF dann plötzlich im ungünstigsten Fall als 40 W Wärme auf, und zwar
zusätzlich zu der Abwärme, die bereits regulär auftritt.  Außerdem
können sich bei ungünstigen Resonanzverhältnissen auch hübsch hohe
Spannungen aufbauen (ein Serienschwingkreis hoher Güte kann Spannungen
von 10fach oder mehr der Erregerspannung an seinen Kreiselementen
produzieren).  Wo eine Röhre noch mit "roten Backen" oder vielleicht
mal einem Überschlag reagiert hat, macht ein Transistor einfach nur
"puff", und das Geld ist W wie wech.

von Dieter (Gast)


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73 de (wird hier nicht verraten)Beitrag melden***


Das interessiert hier auch niemanden.


73ES55 DE OM

von Michael S. (rbs_phoenix)


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Klingt interessant ;) Wenn es ein Kurs HF-Technik in der Fachhochschule 
gibt nächstes Jahr, dann werd ich den wohl wählen^^

Ich denke mal, du hast da schon Erfahrung. Ich hab halt immer 
Schaltungen gehabt, wo es quasi egal war, wo welche Teile sind. Ein 
bisschen sortiert hat man ja, z.b. Digital- & Analg-Bauteile/Masse usw. 
Naja, man lernt nie aus ;)

von wird auch nicht verraten (Gast)


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Dieter schrieb:
> 73 de (wird hier nicht verraten)Beitrag melden***
>
>
> Das interessiert hier auch niemanden.
>
>
> 73ES55 DE OM

und was soll das???

von Volker S. (sjv)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Mit 5 W kommt man wenigstens 500 km — real, nicht nur theoretisch.

Auf KW schon,aber nicht bei 100MHz!

MfG

von Amateurfunker (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Was natürlich passieren könnte ist, dass du mit deinem Auto an einem
> Funkamateur vorbeifährst, der den Hochstand als Portabel-QTH benutzt
> und mit 100 W oder so sendet. ;-)  Der ist aber auch dafür
> verantwortlich, die Personen- (und Herzschrittmacher-)Schutzabstände
> einzuhalten (außerhalb derer ich auch dein Radio für nicht mehr
> gefährdet halten würde), außerdem arbeitet er nicht auf 100 MHz,
> sondern allenfalls auf 50 MHz oder 145 MHz.  Hmm, 50 MHz auch nicht,
> denn das ist in DL nur von einem (vorher bei der BNetzA zu
> benennenden) Feststandort zulässig.

Wo hast du denn diese Information her?
Beim Amateurfunk ist die Leistungsgrenze über die Senderverlusstleistung 
begrenzt. Man kommt schon mit kleinen Sendern und ohne exotische 
Antennen sehr leicht über 100 W EIRP. Und die Senderverlustleistung darf 
bis 1300 MHz 750 W erreichen.
http://www.elektrosmog.de/Amateurfunk-Frequenzen.htm

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Volker S. schrieb:
> Jörg Wunsch schrieb:
>> Mit 5 W kommt man wenigstens 500 km — real, nicht nur theoretisch.
>
> Auf KW schon,aber nicht bei 100MHz!

Nö, mit 1,5 W vom Brocken zum Collm (Oschatz), selbst vor Jahren
gemacht (145 MHz).  OK, sind nur 200 km, aber war auch noch lange
nicht "Grasnarbe", und war nur ein λ/4-Stab als Antenne.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Amateurfunker schrieb:

> Wo hast du denn diese Information her?

Welche eigentlich?  Du hast reichlich viel zitiert, ich weiß nicht,
auf was du das "diese Information" beziehst.

> Beim Amateurfunk ist die Leistungsgrenze über die Senderverlusstleistung
> begrenzt.

Sender*ausgangs*leistung (PEP).  Das mit der Verlustleistung war
vor 20+ Jahren und auch nur in DL (in Y2 war die Gleichstromeingangs-
leistung stattdessen limitiert), und dann war's wohl auch noch die
*Datenblatt*verlustleistung, reichlich schräg.  (Wer also seine
PL500 besonders gequält hat, hat nominell dann mit ganz kleiner
Leistung gearbeitet.)

> Man kommt schon mit kleinen Sendern und ohne exotische
> Antennen sehr leicht über 100 W EIRP.

Ja, und?  Schrieb ich irgendwo irgendwas von EIRP?

> http://www.elektrosmog.de/Amateurfunk-Frequenzen.htm

Aaronia kann ja vielleicht Spektrumanalysatoren bauen (lassen), die
was taugen, aber regelungsmäßig sind sie auch hinterm Mond.  Das
"Gepulst: ja" ist sowieso lachhaft: steht überall dabei außer auf
50 MHz.  Auch der Rest an Desinformation passt wohl am ehesten zum
Domainnamen "elektrosmog", nichtmal die Namen der Afu-Zeugnisklassen
bekommen sie hin.

Wenn du verlässliche Informationen suchst, dann frag lieber den
Gesetzgeber (hier in Form der juris GmbH):

http://www.gesetze-im-internet.de/afuv_2005/BJNR024200005.html

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Michael Skropski schrieb:

> Ich denke mal, du hast da schon Erfahrung.

Mit kaputten Transistoren?  Ja, auch das. :-)

Später flogen mir dann stattdessen fertig aufgebaute Baugruppen aus
der alten U700-Technik zu, da musste ich mir das nicht selbst bauen.
Eine nicht (richtig) funktionierende Kurzwellenendstufe habe ich
auch noch in der Ecke liegen, die könnte man eigentlich mal zum
Funktionieren bringen und dann einen Westentaschen-Kurzwellensender
damit bauen, damit man auf einer Wanderung mal ein wenig SOTA[1]
machen kann ...

[1] http://www.sota.org.uk/

von Carsten S. (dg3ycs)


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(Möchtegern?) Amateurfunker schrieb:
> Beim Amateurfunk ist die Leistungsgrenze über die Senderverlusstleistung
> begrenzt.

Jörg Wunsch schrieb:
>> Beim Amateurfunk ist die Leistungsgrenze über die Senderverlusstleistung
>> begrenzt.
>
> Sender*ausgangs*leistung (PEP).  Das mit der Verlustleistung war
> vor 20+ Jahren und auch nur in DL
20+ ;-) Da kannst du ruhig fast noch ein Jahrzehnt draufpacken...

ICh kann es jetzt nicht definitiv sagen, aber in der 
Durchführungsverordnung zum AFuG vom 13. März 1967 war das so geregelt:
Ausschlaggebend war die GEsamtanoden und oder 
Gesamtkollektorverlustleistung der Endstufe. Diese durfte die folgenden 
Werte nicht übersteigen:
Klasse A:  max. 50 Watt
Klasse B:  max. 150 Watt
Klasse C:  max. 10 Watt.
Oberhalb 2300 MHz für alle Klassen nur noch max. 10Watt

Ein Antrag auf abweichende (also auch höhere) Parameter war laut der DV 
aber ausdrücklich möglich, ohne REchtsanspruch auf irgendetwas 
allerdings. (Ob davon gebrauch gemacht wurde bzw. überhaupt Anträgen 
stattgegeben wurde ist mir aber nicht bekannt)

Zu dieser Zeit gab es auch nur zwei Prüfungsklassen, A & C, wobei der 
einzige Unterschied darin bestand ob Morsen geprüft wurde oder nicht.
Die Klasse B wurde dann quasi als "Stufenlizenz" ähnlich dem 
unbeschränktem Motorradführerschein auf Antrag erteilt wenn ein Klasse A 
Genehmigungsinhaber mindestens ein Jahr beanstandungslos 
Amateurfunkbetrieb abgewickelt hat. Eine Direkte Prüfung auf B gab es 
nicht.

In der dritten Version der DV von 1985 sind dann die im groben heute 
noch für Klasse 1 (Ehemals B, A Neu, durch Hochstufung alle Klasse A-Alt 
und ehemaligen C Lizenzler usw...), Klasse A-Alt und die nicht mehr 
exitierende Klasse C ( Kl.2) geltenden Leistungsgrenzen von 750Watt, 
150Watt und 75 Watt Senderausgangsleistung aufgeführt.
Genauso wie die jeweiligen Direktprüfungen für A,B und C, die sich 
jeweils in der Mindestpunktzahl Technik und im CW Teil (30BPM, 60BPM und 
KEINE) unterschieden. Dazwischen gab es eine zweite Version der DV die 
1980 in Kraft getreten ist, der Text liegt mir nicht vor, die 
"Übergangsbestimmungen" lassen aber darauf schließen das mit dieser 
zweiten DV die Prüfung- und Technischen Bestimmungen in etwa der 
späteren DV85 entsprachen.

Aber Genut OT - BTT:
Im UKW Bereich könnte man als Faustregel sagen: 1 Watt reicht für Jede 
Strecke bei direkter Sichtverbindung (innerhalb der Erdatmosphäre). 
Höhere Leistungen benötigt man um auch in abgeschatteten Gebieten durch 
Reflexion an Gebäuden/Bergen/Hügeln sowie in Gebäuden nach Dämpfung 
durch die Mauern noch genug Leistung zu haben. Genauso in Regionen mit 
hoher Störleistung.

40Watt im UKW Radioband kann eine Große REichweite entwickeln, besonders 
wenn man den Empfängerstandort auf einer höheren Plattform eines 
Fernmeldeturms annimt. Da sind auch 200KM kein Problem.
Es ist halt nicht so, das ein Autofahrer in 200KM das Signal noch 
überall wahrnehmen kann, wenn er auf einen Hügel fährt aber evtl. doch 
noch. Die Peilantenne der Funkmesstelle in einer höhe von 100+ Meter 
über Grund aber sicher mit Leichtigkeit.

Woebi eine Störung im UKW Radioband noch das kleinere Übel wäre, denn 
dieses ist so dicht belegt das es evtl.bei entsprechend "schlechter" 
Positionierung der Antenne nicht mehr wahrgenommen wird weil andere 
Sender auf gleicher oder naher Frequenz zu stark sind.
Aber wenn dann eine Nebenwelle im BOS bereich abgestrahlt wird, da 
werden die ganz schnell. In den meisten BL unterhält das 
(Landes-)Innenministerium eine eigene Einheit um Störungen im BOS 
Bereich aufzuklären und abzustellen (I.d.R. bei der Polizei 
angesiedelt). Diese haben einerseits eigene Mess- und Peilfahrzeuge 
-z.T. vollvertarnt- und haben aber auch zugriff auf die Peilstellen der 
BnetzA.
Und im Vergleich zu deren REaktionszeiten sehen deine ehemaligen 
Kollegen der BnetzA echt wie "Lahme Säcke" aus ... So mit 24h 
Bereitschaft und Ausrückzeit nach Meldung von <15min... usw. Da Polizei 
teilweise mit eingebauter Vorfahrt und derlei Dinge ;-)

Und bei Störungen im Flugfunk wird es auch ganz Lustig, besonders im 
Bereich des Flugnavigationsfunkes. Da wird ALLES dann ganz schnell, 
deine Ex-Kollegen und nicht selten in Amtshilfe dann auch die Einheiten 
der Polizei.
Das sind beides andere Kalieber als nur mal auf einer freien Frequenz 
etwas rumzusenden oder Lieschen Müller in den Taxifunk zu quatschen...

Und wenn ich deine Beiträge so lese, dann glaube ich nicht das du das 
Know How hast um sicher zu vermeiden das Nebenwellen in diesen Bereichen 
abgestrahlt werden. Und bei einer Summenleistung von 40Watt wird eine 
solche Störungen weit abgestrahlt UND durch den Aufwand bei der 
Endstufe, besonders wenn die Diskret mit mehreen Transistoren aufgebaut 
werden soll, nimmt die GEfahr von Mischprodukten und wilden Schwingungen 
starkt zu!

Bedenke dies und lasse bitte solange du dieses Wissen nicht hast die 
Finger von solchen Experimenten. WEnn du spielen/Experimentieren willst, 
dann fange doch mit Oszillatoren, Mischern und PLL an, meinetwegen auch 
im Radioband. Nur ohne Leistung!!! Ist zwar auch nicht legal wenn du da 
etwas abstrahlst, aber wenn die Leistung im einstelligen mW Bereich 
liegt und das innerhalb eines Hauses ist liegt das Risiko ernsthaft 
Schaden damit anzurichten um zehnerpotenzen geringer als bei 40Watt 
draussen.
Und mit dem Entdeckungsrisiko ist es ähnlich, das dürfte auch gegen Null 
gehen...

Gruß
Carsten

von Ralph B. (rberres)


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Carsten Sch. schrieb:
> ICh kann es jetzt nicht definitiv sagen, aber in der
>
> Durchführungsverordnung zum AFuG vom 13. März 1967 war das so geregelt:
>
> Ausschlaggebend war die GEsamtanoden und oder
>
> Gesamtkollektorverlustleistung der Endstufe. Diese durfte die folgenden
>
> Werte nicht übersteigen:
>
> Klasse A:  max. 50 Watt
>
> Klasse B:  max. 150 Watt
>
> Klasse C:  max. 10 Watt.
>
> Oberhalb 2300 MHz für alle Klassen nur noch max. 10Watt

Richtig genau so war es geregelt.

Carsten Sch. schrieb:
> Ein Antrag auf abweichende (also auch höhere) Parameter war laut der DV
>
> aber ausdrücklich möglich, ohne REchtsanspruch auf irgendetwas
>
> allerdings. (Ob davon gebrauch gemacht wurde bzw. überhaupt Anträgen
>
> stattgegeben wurde ist mir aber nicht bekannt)

EME Leute haben davon Gebrauch gemacht.

Carsten Sch. schrieb:
> Zu dieser Zeit gab es auch nur zwei Prüfungsklassen, A & C, wobei der
>
> einzige Unterschied darin bestand ob Morsen geprüft wurde oder nicht.
>
> Die Klasse B wurde dann quasi als "Stufenlizenz" ähnlich dem
>
> unbeschränktem Motorradführerschein auf Antrag erteilt wenn ein Klasse A
>
> Genehmigungsinhaber mindestens ein Jahr beanstandungslos
>
> Amateurfunkbetrieb abgewickelt hat. Eine Direkte Prüfung auf B gab es
>
> nicht.

Auch Korrekt.

Danach wurde erst die A zur B aufgewertet.

Irgendwann später kamm eine neue A Klasse mit 30bpm und auf 3 KW Bändern 
mit geringerer Leistung.

Dann wurde das Morsen als Zugangsberechtigung fallen gelassen. Und alle 
Lizensen durften das volle Programm.

Dann kam wieder eine Einstiegslizens.

Habe ich irgendwas vergessen?

Carsten Sch. schrieb:
> 40Watt im UKW Radioband kann eine Große REichweite entwickeln, besonders
>
> wenn man den Empfängerstandort auf einer höheren Plattform eines
>
> Fernmeldeturms annimt. Da sind auch 200KM kein Problem.

Das Relais DB0UT auf dem Sandkopf nähe Erbsenkopf im Hunsrück ist sogar 
noch im Schwarzwald in ca 400km Entfernung gut zu hören. Das hat 15W 
EIRP !!

Carsten Sch. schrieb:
> Und bei einer Summenleistung von 40Watt wird eine
>
> solche Störungen weit abgestrahlt UND durch den Aufwand bei der
>
> Endstufe, besonders wenn die Diskret mit mehreen Transistoren aufgebaut
>
> werden soll, nimmt die GEfahr von Mischprodukten und wilden Schwingungen
>
> starkt zu!

Solche Leistungen sollte man nur mit selbstgebauten Sendern abstrahlen,
wenn man zwingend über die nötigen Messmittel und Know how verfügt.
Zumindest sollte man Zugang zu solchen Equipment haben, oder jemand 
kennen, der einen diese Messungen durchführt.
Unter Messmittel verstehe ich jetzt Spektrumanalyzer, 
HF-Leistungsdämpfungsglied, HF Leistungsmessgerät wie auch immer 
geartet,
Anpassungsmessgerät. Diese sollten nicht gerade aus den 40ger Jahren 
stammen, sondern einigermasen verläßlich messen.

Alles andere ist ein Drahtseilakt, wo man sich nur noch aussuchen muß, 
ob man nach links oder nach rechts abstürzt.

Ralph Berres

von Carsten S. (dg3ycs)


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Michael Skropski schrieb:
> Klingt interessant ;) Wenn es ein Kurs HF-Technik in der Fachhochschule
> gibt nächstes Jahr, dann werd ich den wohl wählen^^

Welche FH bist du denn?
Wenn jemanden HF interessiert dann ist Münster keine schlechte Adresse.
Selbst in den Pflichtfächern gibt es da schon nette GRundlagen (NÜT 
z.B.) und Wahlfächer gibt es natürlich auch.
Und wer praktisch was machen will, der kann da genug machen sowohl 
eigene Projekte -auch reines Hobby- sowie im Rahmen von Praktika. Selbst 
bei teuren HF Spezialteilen gibt es zum Basteln einiges an Vorrat ohne 
das man als Student sein privates Budget unnötig verknappen muss.
Die letzte Beschaffungsaktion hat immerhin ausgereicht meinen 
Stossdämpfern den REst zu geben, gut das niemand nachgewogen hat ;-)

Gibt extra ein gut ausgestattetes Bastellabor das NUR für die Studenten 
zur freien Benutzung gedacht ist UND wo viel an Material/Bauteilen 
kostenlos zur Verfügung gestellt wird - In den Semesterferien wird das 
ganze dann noch um eine Mechanische Werkstatt incl. CNC Fräse (zur 
freien benutzung durch die Studenten)ergänzt-, das HF Labor darf 
natürlich -wie die anderen Labore mit Praktischer Ausrichtung- dann 
zusätzlich noch benutzt werden -auch für Ausserschulische Vorhaben-

> Ich denke mal, du hast da schon Erfahrung. Ich hab halt immer
> Schaltungen gehabt, wo es quasi egal war, wo welche Teile sind. Ein
> bisschen sortiert hat man ja, z.b. Digital- & Analg-Bauteile/Masse usw.
> Naja, man lernt nie aus ;)

Ja, für HF über 20Mhz sieht die Welt schon ganz anders aus. Da kommt es 
schon extrem auf den Aufbau an. Ab 70-100 MHz geht so mal "ebend" 
aufgebaut gar nicht mehr. Selbst einfache Einstufige Oszillatoren auf 
Lochraster aufgebaut sind das reinste Glücksspiel. Alles mit Leistung 
geht gar nicht mehr. In kaum einen anderem Bereich muss man schon für 
"einfachere" Designs so viel beachten.

In der HF ist der Aufbau viel mehr als nur die Verbindung der TEile. Es 
ist ein entscheidender Bestandteil der Schaltung!

In der niederfrequenteren Analogtechnik wird es erst ähnlich wenn es da 
um genauigkeiten/Stabilitäten im Promillebereich geht und auch in der 
Digitalelektronik muss man sich "echte" Gedanken erst ab dreistelligen 
Taktraten im MHz bereich machen... Aber das ist dann schon wieder HF.

Gruß
Carsten

von Michael S. (rbs_phoenix)


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Carsten Sch. schrieb:
> Und bei Störungen im Flugfunk wird es auch ganz Lustig, besonders im
> Bereich des Flugnavigationsfunkes. Da wird ALLES dann ganz schnell,
> deine Ex-Kollegen und nicht selten in Amtshilfe dann auch die Einheiten
> der Polizei.

Jo, das kenn ich zu gut ;) Speziell häufig kamen Funk-Sicherheitskameras 
aus China vor, die auf der Frequenz vom Flugnavigationsfunk senden. Dann 
fährt man durch die Straße und peilt, zusätzlich läuft noch was im 
Fernseher ;) Als "Benutzer" hat man dann die 2 Möglichkeiten, entweder 
das Gerät freiwillig an die BNetzA zu übergeben oder eine Anzeige zu 
erhalten, weshalb dann die Polizei kommt, das Gerät abbaut und mit nimmt 
und man dann noch eine schöne Summe Strafe zahlen muss^^ Was eine 
schwierige Frage ;)


Carsten Sch. schrieb:
> Und wenn ich deine Beiträge so lese, dann glaube ich nicht das du das
> Know How hast um sicher zu vermeiden das Nebenwellen in diesen Bereichen
> abgestrahlt werden.

Carsten Sch. schrieb:
> Bedenke dies und lasse bitte solange du dieses Wissen nicht hast die
> Finger von solchen Experimenten.

Genau so ist es auch, ich hatte ja auch nicht vor, den nachzubauen, 
alleine schon aus den Gründen: Kein Geld, keine Zeit und keine Ahnung^^


Carsten Sch. schrieb:
> Welche FH bist du denn?

Ich bin an der HAWK in Göttingen. Dort fangen die WPKs im 3. Semester an 
und da ich ein duales Studium mache (also das erste und zweite Semester 
"zweimal" mache) bin ich also ab September 2012 in Diesem.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Carsten Sch. schrieb:
> In der HF ist der Aufbau viel mehr als nur die Verbindung der TEile. Es
> ist ein entscheidender Bestandteil der Schaltung!

Womit wir dann wieder bei der eingangs gestellten Frage wären, warum
denn all derartigen Aufbauten so (also "so grässlich" ;) aussehen:
ganz einfach, weil sie so zumindest funktionieren.  Sie von diesem
Stadium noch in eine produktionsfähige Platine zu überführen, wäre
zusätzlicher nicht ganz unerheblicher Aufwand, den man sich für ein
Einzelstück einfach nicht antut.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Michael Skropski schrieb:
> Ich bin an der HAWK in Göttingen. Dort fangen die WPKs im 3. Semester an
> und da ich ein duales Studium mache (also das erste und zweite Semester
> "zweimal" mache) bin ich also ab September 2012 in Diesem.

Göttingen...
War das denn auch dein Ausbildungsort (Dienstleistungszentrum 15) ?
Hatte da schon ein paar Mal dienstlich mit zu tun.

Da rennen doch einige "sehr Fachkundige" TEchniker rum die auch 
Praktisch einiges an Wissen haben -und nicht nur Theoretisch- wie viele 
Sachbearbeiter an den normalen Aussenstellen... (sofern die sich nicht 
Hobbymäßig damit beschäftigen)

Gruß
Carsten

von Michael S. (rbs_phoenix)


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Carsten Sch. schrieb:
> Göttingen...
> War das denn auch dein Ausbildungsort (Dienstleistungszentrum 15) ?

Ja, aber als ich da war hieß es ZW (Zentralwerkstatt)... Welches DLZ das 
ist, weiß ich nicht.. glaube die Umstellung war in meinem letztem Jahr 
dort, da hat mich das nicht mehr gejuckt.

Carsten Sch. schrieb:
> Da rennen doch einige "sehr Fachkundige" TEchniker rum die auch
> Praktisch einiges an Wissen haben -und nicht nur Theoretisch- wie viele
> Sachbearbeiter an den normalen Aussenstellen... (sofern die sich nicht
> Hobbymäßig damit beschäftigen)

Klingt nach einem erlebten Ereignis^^ Aber da isses doch so wie 
überall.. Manche könns und manche nich. Allerdings Kuchen können alle 
(Beamte hust) essen ;)

von Ralph B. (rberres)


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Michael Skropski schrieb:
> Als "Benutzer" hat man dann die 2 Möglichkeiten, entweder
>
> das Gerät freiwillig an die BNetzA zu übergeben oder eine Anzeige zu
>
> erhalten, weshalb dann die Polizei kommt, das Gerät abbaut und mit nimmt
>
> und man dann noch eine schöne Summe Strafe zahlen muss

Wird nicht ohnehin mindestens die Kosten des Messeinsatzes fällig?

Ralph Berres

von Amaterfunker (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Ja, und?  Schrieb ich irgendwo irgendwas von EIRP?

Nein, aber nur EIRP ist als Angabe sinnvoll, wenn es darum geht, wieviel 
Leistung ein in einem bestimmten Abstand vorbeifahrender Empfänger 
abbekommt.

Jörg Wunsch schrieb:
> Sender*ausgangs*leistung (PEP).  Das mit der Verlustleistung war
> vor 20+ Jahren und auch nur in DL

Gut, dass sie das mal geändert haben.

Es bleibt aber trotzdem bei erlaubten 750 W Senderausgangsleistung bis 
1.3 GHz

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Amaterfunker schrieb:
> Nein, aber nur EIRP ist als Angabe sinnvoll, wenn es darum geht, wieviel
> Leistung ein in einem bestimmten Abstand vorbeifahrender Empfänger
> abbekommt.

Trotzdem ist derjenige ja für die Einhaltung der Personenschutz-
abstände verantwortlich, und die nehmen mit größeren EIRP-Werten
auch einfach nur zu.

In erster Näherung würde ich davon ausgehen, dass in dem Bereich, in
dem die Personenschutz-Grenzwerte eingehalten sind, "normale" Technik
(wie ein Autoradio) auch nicht mehr gefährdet ist.

von Ralph B. (rberres)


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Jörg Wunsch schrieb:
> In erster Näherung würde ich davon ausgehen, dass in dem Bereich, in
>
> dem die Personenschutz-Grenzwerte eingehalten sind, "normale" Technik
>
> (wie ein Autoradio) auch nicht mehr gefährdet ist.

Ich meine die Grenzfeldstärke liegt in dem Frequenzbereich bei irgendwo 
um 3V/m. Das ist nicht sonderlich viel. Ein Gerät geht auch bei weit 
höhreren Feldstärken noch nicht kaputt. Da müssen schon ganz andere 
Feldstärken her.

Ralph Berres

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