Forum: HF, Funk und Felder Sicher unter Strommasten


von Wanderer (Gast)


Lesenswert?

Hallo an alle!

Ich hoffe ich bin im richtigen Forum, aber die Felder passen irgendwie 
dazu!

Ich bin leidenschaftlicher Wanderer und es kommt immer mal wieder vor, 
dass ich, vor allem in bergigen Gebieten in ein Gewitter komme.

Es gibt ja mehrere Theorien, wie man sich am Besten bei einem Gewitter 
verhält. Nun sind mir aber diese großen Strommasten (vier Beine aus 
Metall), in den Sinn gekommen und hab mich gefragt, wenn ich da drunter 
genau in die Mitte stehe, bin ich dann sicherer.

Hat das Gerippe um mich herum eine faradaysche Wirkung, oder bin ich 
sowieso tot, wenn ich auf dem Boden stehe?
Ist das Gerippe zu grob für einen faradaysche Kafig?
Was passiert, wenn der Blitz direkt in den Masten einschlägt?
Die obere einzelne Leitung ist doch der Blitzableiter bei solchen 
Masten, hab ich irgendwo mal gehört ?!?
Oder sind die Beine der Masten so niederohmig geerdet, dass mit 
dazwischen gar nichts passiert? Bei einem Blitzeinschlag ist ja oft die 
Schrittspannung das Problem, ist das hier auch der Fall?

Ich komme bei meinen Gedanken nicht wirklich weiter, was meint ihr dazu?

Gruß und danke!

: Gesperrt durch Moderator
von Peter II (Gast)


Lesenswert?

Wanderer schrieb:
> Was passiert, wenn der Blitz direkt in den Masten einschlägt?
> Oder sind die Beine der Masten so niederohmig geerdet, dass mit
> dazwischen gar nichts passiert?
ich würde sagen ja, der Blitz wird in den boden abgeleitet.

> Bei einem Blitzeinschlag ist ja oft die
> Schrittspannung das Problem, ist das hier auch der Fall?
wenn du genau in der Mitte steht sollte es kein Problem sein, wer die 
Spannung rings rum ja gleich ist, Problemmastisch wird das ganze wenn du 
neben den Turm stehts, dann am besten nur auf einen Fuss stellen.

Ich könnte mir aber vorstellen, das ein direkter einschlag recht laut 
ist es könnte also auswirkungen auf das Ohren geben. Auch alle 
elektronische Geräte die du bei dir hast können beschädigt werden.

von Wanderer (Gast)


Lesenswert?

Peter II schrieb:
> ich würde sagen ja, der Blitz wird in den boden abgeleitet.

Es könnte ja aber auch sein, dass die Pfosten unterschiedlich gut 
geerdet sind und dadurch direkt am Boden Ausgleichsströme fließen. Und 
dann wäre ich wieder tot!

Das Problem mit den Ohren kenne ich. Die müsste man natürlich schützen. 
So ein paar Ohrstöpsel kann ich in den Rucksack schmeißen.

von Peter II (Gast)


Lesenswert?

Wanderer schrieb:
> Es könnte ja aber auch sein, dass die Pfosten unterschiedlich gut
> geerdet sind und dadurch direkt am Boden Ausgleichsströme fließen. Und
> dann wäre ich wieder tot!

woher sollen denn solche großen unterschiede kommen? Wenn ein bein auf 
den Trocken und die anderen 3 im Sumpf stehen? Kannst ja zur sicherheit 
immer noch auf einem Bein stehen. Oder einfach auf dem Mast klettern 
(also nicht bis hoch sondern nur damit du nicht auf dem boden stehst)

von Wanderer (Gast)


Lesenswert?

Peter II schrieb:
> Oder einfach auf dem Mast klettern
> (also nicht bis hoch sondern nur damit du nicht auf dem boden stehst)

Ich kann irgendwie nicht beurteilen, ob das wirklich gut ist!

von Norminator (Gast)


Lesenswert?

Peter II schrieb:
> Oder einfach auf dem Mast klettern

Hihi, du setzt dich zu Hause bestimmt im Winter auch auf den Herd, wenns 
zu kalt wird, oder? Habt Ihr eigentlich eine Ahnung was so ein Blitz 
anrichtet wenn der irgendwo einschlägt?

von Wanderer (Gast)


Lesenswert?

Norminator schrieb:
> Habt Ihr eigentlich eine Ahnung was so ein Blitz
> anrichtet wenn der irgendwo einschlägt?

So sehe ich das auch und dadurch widerstrebt es mir auf den Mast zu 
klettern. Wenn so ein hoher Strom über den Mast fließt, entstehen auch 
wieder Spannungsdifferenzen, die bestimmt nicht angenehm sind.

Und dann bin ich schon wieder tot.

von Peter II (Gast)


Lesenswert?

Wanderer schrieb:
> So sehe ich das auch und dadurch widerstrebt es mir auf den Mast zu
> klettern. Wenn so ein hoher Strom über den Mast fließt, entstehen auch
> wieder Spannungsdifferenzen, die bestimmt nicht angenehm sind.

es geht hier um ein Stahlmast, mit ausreichend Querschnitt. Selbst wenn 
es 1000A sind, wird bei 2m keine Spannung über 42V entstehen.

von Wanderer (Gast)


Lesenswert?

Was für Stromstärken können denn da auftreten?

Ich denke, dass 1000A bei Blitzen nicht viel sind.

von Norminator (Gast)


Lesenswert?

Peter II schrieb:
> es geht hier um ein Stahlmast, mit ausreichend Querschnitt. Selbst wenn
> es 1000A sind, wird bei 2m keine Spannung über 42V entstehen

1000 A * 42 V = 42000 W

Ich glaube das wird warm.

von Peter II (Gast)


Lesenswert?

Norminator schrieb:
> 1000 A * 42 V = 42000 W
> Ich glaube das wird warm.

ich nicht, weil es sich hierbei nicht um stunden handelt.

von Wanderer (Gast)


Lesenswert?

Norminator schrieb:
> 1000 A * 42 V = 42000 W
>
> Ich glaube das wird warm.
>


Und das pro 2m. Ok das hoch klettern ist keine gute Idee!

von Günther N. (guenti)


Lesenswert?

Wanderer schrieb:
> Ich denke, dass 1000A bei Blitzen nicht viel sind.

Da fliessen locker einige 10000 A,in Extremfällen auch mal weit mehr als 
100000 A.

von Wanderer (Gast)


Lesenswert?

Jetzt haben wir doch mal eine Zahl, die es aber nicht besser macht.

Ich möchte nochmal auf den faradayschen Käfig zurück kommen. Was meint 
ihr dazu?

von Peter II (Gast)


Lesenswert?

kann jemand sinnvoll den Leistungsquerschnitt einen Strommastes 
schätzen? Dann könnte man einfach mal rechnen.

von Friedhofsgärtner (Gast)


Lesenswert?

Wanderer schrieb:
> Und dann bin ich schon wieder tot.

Typischer Kunde für Lebensversicherer? :-) Ergo weiß vorher kaum wo der 
Blitz wirklich einschlagen möchte. Die Mädels von der Unwetterzentale 
wissen etwas mehr. http://www.unwetterzentrale.de/uwz/gewitter.html

von Wanderer (Gast)


Lesenswert?

Friedhofsgärtner schrieb:
> Typischer Kunde für Lebensversicherer? :-) Ergo weiß vorher kaum wo der
> Blitz wirklich einschlagen möchte. Die Mädels von der Unwetterzentale
> wissen etwas mehr. http://www.unwetterzentrale.de/uwz/gewitter.html

Mist bei mir ist es knall rot!
Ich bleib zu Hause.

von MS (Gast)


Lesenswert?

In Deutschland sinds durchschnittlich um die 15kA.
Unterm Mast auf einem Bein könnte gut gehen zwecks Schrittspannung 
(Spannungstrichter).

von Norminator (Gast)


Lesenswert?

Also ich habe neulich einen Baum gesehen in den ein Blitz eingeschlagen 
ist. Neben dem Baum war ein Zaun(ca. 0,5 - 1m Abstand), in dem Zaun war 
dann ein 1m breiter Durchgang, das sah aus als ob dort eine Wildsau 
durchgerannt ist.

von Wanderer (Gast)


Lesenswert?

MS schrieb:
> In Deutschland sinds durchschnittlich um die 15kA.
> Unterm Mast auf einem Bein könnte gut gehen zwecks Schrittspannung
> (Spannungstrichter).

Und wie sieht es mit der Feldstärke in der Mitte aus?

von MS (Gast)


Lesenswert?

Tja schlecht vorhersagbar.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Norminator schrieb:

> Ich glaube das wird warm.

Normale Blitzableiter glühen wohl bei einem Blitzeinschlag kurzzeitig.
Das ist gewissermaßen der Bemessungsfall für sie.  Gut, ein Mast hat
etwas mehr Querschnitt.

Eine Gefahr sehe ich darin, dass der mit dem Gewitter einher gehende
Sturm ein Risiko in sich birgt, dass die Leiterdrähte runtergerissen
werden.

von Wanderer (Gast)


Lesenswert?

MS schrieb:
> Tja schlecht vorhersagbar.

So geht es mir auch, irgendwo muss das doch mal untersucht worden sein.

Ich glaube ich ruf mal bei den den Lobbyisten der ENBW an und verlange 
eine technische Beratung ;)

von Wanderer (Gast)


Lesenswert?

Jörg Wunsch schrieb:
> Eine Gefahr sehe ich darin, dass der mit dem Gewitter einher gehende
> Sturm ein Risiko in sich birgt, dass die Leiterdrähte runtergerissen
> werden.

Von dem gehe ich jetzt mal nicht aus. Jetzt versuchen wir erst mal dem 
Blitz selbst zu entkommen.

von Peter II (Gast)


Lesenswert?

Wanderer schrieb:
> Und wie sieht es mit der Feldstärke in der Mitte aus?

die Frage ist ob Feldstärke wirklich Problematisch ist, in einem MRT ist 
sie ja auch recht hoch.

von Wanderer (Gast)


Lesenswert?

Peter II schrieb:
> die Frage ist ob Feldstärke wirklich Problematisch ist, in einem MRT ist
> sie ja auch recht hoch.

Die Frage ist wie hoch ist sie beim MRT? Kann man das mit einem Blitz 
vergleichen?

von Jan S. (jan_s)


Lesenswert?

Also ich möchte neben keinem Leiter stehen, sei er noch so dick, der 
einen nur wenige µs langen Impuls von über 10kA führt. Bei so kurzen 
Anstiegszeiten fließt da das meiste wohl an der Oberfläche, jeder Knick 
veurusacht dann einen Überschlag.

Die physischen Probleme dabei dürften vor allem Lautstärke und UV 
Strahlung sein, du wirst ein Knalltrauma, Netzhautverbrennungen, 
Sonnenbrand etc. davon tragen.

von Wanderer (Gast)


Lesenswert?

Jan S. schrieb:
> Die physischen Probleme dabei dürften vor allem Lautstärke und UV
> Strahlung sein, du wirst ein Knalltrauma, Netzhautverbrennungen,
> Sonnenbrand etc. davon tragen.

Ja gut, es ist die Frage was besser ist, direkt vom Blitz getroffen zu 
werden, oder einfach einen Platz zu finden, an dem das Risiko nicht so 
hoch ist.

Die Frage ist, bekommt man einen elektrischen Schlag, oder nicht?

von Hall (Gast)


Lesenswert?

Was ist, wenn Du Dich zwischen zwei Masten genau unter die Leitungen 
stellst?

von oszi40 (Gast)


Lesenswert?

Wanderer schrieb:
> oder einfach einen Platz zu finden

Es ist einfacher mit Ergo nach Budpest zu fahren als den rechten 
Blitz-Einschlagpunkt vorherzusehen. Ein Gartenzaun ist nachweislich 
nicht höher als der Wasserturm nebenan. Trotzdem schlug der Blitz nicht 
in den Wasserturm!

von Wanderer (Gast)


Lesenswert?

Gute Frage!

Da ist die Wahrscheinlichkeit getroffen zu werden bestimmt etwas 
geringer.

von Wanderer (Gast)


Lesenswert?

oszi40 schrieb:
> Es ist einfacher mit Ergo nach Budpest zu fahren als den rechten
> Blitz-Einschlagpunkt vorherzusehen. Ein Gartenzaun ist nachweislich
> nicht höher als der Wasserturm nebenan. Trotzdem schlug der Blitz nicht
> in den Wasserturm!

Ich weiß! Ich beobachte das auch immer wieder bei uns im Ort.
Der Blitz müsste eigentlich immer in den Kirchturm oder in einen der 
zwei Burgtürme einschlagen. Diese stehen auf einem Berg direkt am 
Ortsrand und sind deutlich höher als alles 10km außen herum. Da sind 
auch noch große Blitzableiter installiert. Aber er schlägt fast immer wo 
anders ein.

Ich hab mal gehört, dass es auch mit den Schwankungen des 
Erdmagnetfeldes zusammen hängen soll. Das ist ja auch punktuell 
unterschiedlich.

Naja, ich habe gedacht vielleicht wirkt das Ding wie ein faradayscher 
Kafig und mir kann nix passieren.

von Peter II (Gast)


Lesenswert?

Wanderer schrieb:
> Naja, ich habe gedacht vielleicht wirkt das Ding wie ein faradayscher
> Kafig und mir kann nix passieren.

ja macht er auch, der Blitz kommt nicht direkt rein aber es gibt ebend 
noch viele andere auswirkungen.

In einem faradayscher Kafig kannst du auch verhungern und ertrinken 
dageben schützt er auch nicht

von Wanderer (Gast)


Lesenswert?

Peter II schrieb:
> In einem faradayscher Kafig kannst du auch verhungern und ertrinken
> dageben schützt er auch nicht
>

Da muss ich dir wohl Recht geben.

von U. B. (Gast)


Lesenswert?

Ich würde mich bei Gewitter von Hochspannungfreileitungen eher 
fernhalten.

Ich hätte Bedenken, dass z.B. ein Stromseil beim Direkteinschlag reisst 
und dann funkensprühend herunterkommt ...

von R.S. (Gast)


Lesenswert?

Hall schrieb:
> Was ist, wenn Du Dich zwischen zwei Masten genau unter die Leitungen
> stellst?

Diese Idee finde ich am besten, da hier das Problem  der Schrittspannung 
wohl am kleinsten ist.
Kann allerdings in unwegsamen Gelände -> Gebirge eventuell schwierig 
werden.

von Peter II (Gast)


Lesenswert?

R.S. schrieb:
> Diese Idee finde ich am besten, da hier das Problem  der Schrittspannung
> wohl am kleinsten ist.
wie kommt ihr darauf das dort die Schrittspannung am kleinsten ist? Der 
Blitz wird ja wohl in einen der beiden Masten einschlagen und die 
Leitung von Mast A zu Mast B ist ein recht großer Wiederstand für den 
Blitz, warum sollte dann am boden zwischen den beiden masten eine kleine 
Schrittspannung entstehen?

von bko (Gast)


Lesenswert?

Also ich kann da nur einen Erfahrungsbericht beisteuern:
 Ich war auf einem Weg so ca 30/40 Meter neben einem
  Haus mit 10 Stockwerken als der Blitz in die Antenne des
  Hauses Einschlug.
Meine Erfahrung: Blitz und Donner entstehen tatsächlich gleichzeitig
 und ich machte unwillkürlich einen Sprung von 1..2 Metern
 seitwärts in die Dornenbüsche, habe aber kein "Knalltrauma oder
 Netzhautverbrennungen" davongetragen, mir aber beim Sprung den
 Fuß verstaucht.
 Die Antenne des Hauses war verschwunden und alle Draht-Telefone,
 Fernseher und sonstiger Netzgebundener Elekronenkrimskrams waren
 kaputt (weiss ich, weil ein Bekannter dort wohnte).
Alle Hausbewohner erschrocken, Feuerwehreinsatz, aber kein Feuer
und keinem Menschen was passiert.

von Harald Wilhelms (Gast)


Lesenswert?

Wanderer schrieb:

> Hat das Gerippe um mich herum eine faradaysche Wirkung, oder bin ich
> sowieso tot, wenn ich auf dem Boden stehe?
> Ist das Gerippe zu grob für einen faradaysche Kafig?

Ich denke, ja. Ein Faradyscher Käfig hat wesentlich dichtere Maschen.

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/c/c0/Cage_de_Faraday.jpg/489px-Cage_de_Faraday.jpg

Faradaysche Käfige als Blitzschutz gibts auf dem Wanderweg von
Cuxhafen nach Neuwerk. Da finde ich aber gerade kein Bild.
Gruss
Harald

von Lattice User (Gast)


Lesenswert?

Harald Wilhelms schrieb:
> Faradaysche Käfige als Blitzschutz gibts auf dem Wanderweg von
> Cuxhafen nach Neuwerk. Da finde ich aber gerade kein Bild.

http://www.freiheit-und-abenteuer.de/html/body_wattwandern.htm

6. Bild von oben.
Sieht sehr engmaschig aus.

von Dirk J. (dirk-cebu)


Lesenswert?

Die 4 Träger des Mastes sind doch alle paar Höhenmeter kreuz und quer 
verspannt. Wie soll da am Boden zwischen diesen 4 Füßen eine große 
Differenzspannung entstehen?

von U. B. (Gast)


Lesenswert?

> Wie soll da am Boden zwischen diesen 4 Füßen eine große
> Differenzspannung entstehen?

Zwischen diesen Füßen gibt's praktisch keine Schrittspannung,
nur nach außen hin.

von J.-u. G. (juwe)


Lesenswert?

U. B. schrieb:
> Zwischen diesen Füßen gibt's praktisch keine Schrittspannung,
> nur nach außen hin.

Die Übergangswiderstände Stahlfuß --> Boden können an den vier Ecken 
unterschiedlich hoch sein. Ob die Unterschiede aber ausreichen, um 
gefährliche Schrittspannungen hervorzurufen kann ich nicht beurteilen.

von DerLäufer (Gast)


Lesenswert?

Ich glaube mich erinnern zu können, dass mein Professor für 
Hochspannungstechnik die Empfehlung ausgesprochen hat, sich in die Nähe 
eines Strommasten zu begeben. Ich bilde mir ein, er hat das vor allem 
durch die Erdseile an der Spitze der Masten begründet.

Wäre aber mal wirklich interessant zu wissen ob mich da meine Erinnerung 
nicht trübt. :-)

von Joachim S. (jstrand)


Lesenswert?

Nebenbei mal einen Artikel den ich noch gefunden habe zum Thema 
"Blitzschläge" (aus medizinischer Sicht).

https://www.uni-rostock.de/detailseite/news-artikel/bis-zu-1000-verletzte-pro-jahr/

von Purzel H. (hacky)


Lesenswert?

>Ich bin leidenschaftlicher Wanderer und es kommt immer mal wieder vor,
dass ich, vor allem in bergigen Gebieten in ein Gewitter komme.

Dieser Teil scheint mir verbesserungswuerdig. Sowas sollte man unbedingt 
sein lassen. Die Wettervorhersage ist essentiell.
Ein Abstieg im Nebel ?
Jetzt ist ploetzlich alles weiss  ?

Und tschuess.

von Wanderer (Gast)


Lesenswert?

Interessante Diskussion, die ich hier ausgelöst habe.

Aber ich sehe, euch geht es wie mir, niemand weiß es genau.

Oktal Oschi schrieb:
> Dieser Teil scheint mir verbesserungswuerdig. Sowas sollte man unbedingt
> sein lassen. Die Wettervorhersage ist essentiell.
> Ein Abstieg im Nebel ?
> Jetzt ist ploetzlich alles weiss  ?

Das weiß ich, nur hast du schon mal gesehen, wie schnell das in den 
Bergen gehen kann? Die Wettervorhersage ist mittlerweile echt gut, aber 
es kommt trotzdem immer mal wieder vor.

Gruß

von oszi40 (Gast)


Lesenswert?

Wanderer schrieb:
> Die Wettervorhersage ist mittlerweile echt gut, aber

Im Gebirge ändert sich das Wetter manchmal schneller als Du Deinen 
Rucksack geöffnet hast. Ob dann gleich ein Strommast in der Nähe ist?

UNTER einer Leitung würde ich mich keinesfalls sicher fühlen. Spätestens 
wenn der erste Draht reißt, wird man feststellen, daß Strom ganz schnell 
klein, schwarz und häßlich macht!

von Wanderer (Gast)


Lesenswert?

oszi40 schrieb:
> Im Gebirge ändert sich das Wetter manchmal schneller als Du Deinen
> Rucksack geöffnet hast. Ob dann gleich ein Strommast in der Nähe ist?

So ist es!

War ja auch nur ein Gedanke und ich konnte mir es nicht erklären.

von Florian V. (Gast)


Lesenswert?

oszi40 schrieb:
> UNTER einer Leitung würde ich mich keinesfalls sicher fühlen. Spätestens
> wenn der erste Draht reißt, wird man feststellen, daß Strom ganz schnell
> klein, schwarz und häßlich macht!

In diesem Falle sicherlich. Nur wie oft passiert das? Siehst Du 
regelmäßig Freileitungsreparaturtrupps durch die Gegend ziehen, nur weil 
gerade mal wieder ein Sommergewitter war? Spätestens wenn es in den 
Hochspannungsbereich mit ihren hohen Masten geht, sind Blitzeinschläge 
doch wohl eher die Regel als der Ausnahmefall. Und wenn dann bei einem 
Einschlag gleich das Erdungsseil runterkommt und auf die 
darunterliegenden Leiterseile fällt - das halte ich doch für weit 
hergeholt.

von --- (Gast)


Lesenswert?

"Halten Sie zu Überlandleitungen einen Mindestabstand von 50 Metern"


Sagt die Feuerwehr.

http://web.feuerwehr-troisdorf.de/index.php?option=com_content&view=article&id=193&Itemid=245

von Joe R. (joer)


Lesenswert?

Man könnte es auch berechnen. 20kA, 30µs, auf Kupfer mit 200²mm 
Querschnitt

http://de.wikipedia.org/wiki/Blitz#Dauer.2C_Stromst.C3.A4rke_und_Polarit.C3.A4t_von_Blitzen

> Im Durchschnitt bilden vier bis fünf Hauptentladungen einen Blitz.
> Die Vorentladungen benötigen zusammengenommen etwa 0,01 Sekunden,
> die Hauptentladung dauert nur 0,00003 s. Nach einer Erholungspause zwischen
> 0,03 s und 0,05 s erfolgt eine neue Entladung. Es wurden schon bis zu 42
> aufeinander folgende Entladungen beobachtet. Dadurch kommt das Flackern
> eines Blitzes zustande.
> Die Stromstärke einer Hauptentladung beträgt im Durchschnitt etwa 20.000 Ampere.

Wie warm wird das Kupfer bei 50 Entladungen?

[Lösung: nicht spürbar]

Theorie:
http://www.google.de/url?sa=t&source=web&cd=12&ved=0CG8QFjAL&url=http%3A%2F%2Fduepublico.uni-duisburg-essen.de%2Fservlets%2FDerivateServlet%2FDerivate-5461%2Flauresdiss.pdf&ei=LVUITrD-HcrssgbNl_27DA&usg=AFQjCNFw-X3R2CicFW0Me0RoFHcrrzIPxw

von Florian V. (Gast)


Lesenswert?

--- schrieb:
> "Halten Sie zu Überlandleitungen einen Mindestabstand von 50 Metern"
>
> Sagt die Feuerwehr.

Dem widerspricht Wikipedia mit Verweis auf Literatur "Elektrische 
Energieverteilung" 8. Auflage, S22, 23:
"Einen guten Schutzraum stellen weiters die Bereiche am Boden unter 
Hochspannungsleitungen dar ..."
http://de.wikipedia.org/wiki/Blitz#Verhalten_bei_Gewittern

Vielleicht muss man zwischen Nieder- & Mittelspannungsleitungen und 
Hochspannungsleitungen differenzieren. Erstere haben meist keine 
Erdseile.

von Sven W. (Firma: basement industries) (dj8nw)


Lesenswert?

Nur so ne Überlegung, aber findet man im Gebirge nicht eher ne 
Schutzhütte als ne Stromleitung?

von Fabian (Gast)


Lesenswert?

Die Feuerwerk wird wohl eher die Problematik der reißenden Leitungen 
ansprechen, bzw. nicht den Sonderfall, dass man sich in der Mitte von 4 
Standfüssen aufhält.
Denn wenn ich neben dem Mast stehen würde, hätte ich aufgrund der 
Schrittspannung die A-Karte.

von oszi40 (Gast)


Lesenswert?

Fabian schrieb:
> die Problematik der reißenden Leitungen

Wo Gewitter ist, ist oft auch Sturm wo so einiges herumfliegen kann. 
Wenn der Blitz voll in den Blitzableiter einschlägt, kann dieser kurze 
Zeit glühen. Ob die Zugfestigkeit einer üblichen Freileitung dafür 
dimensioniert ist??

Von der Wahrscheinlichkeit her wird der Wanderer eher von herabfallenden 
Ästen im Wald erschlagen als von einer Leitung (da es mehr Bäume als 
Leitungen gibt). :-) Masten 
http://de.wikipedia.org/wiki/Freileitungsmast

von Joe R. (joer)


Lesenswert?

oszi40 schrieb:
> kann dieser kurze Zeit glühen. Ob die Zugfestigkeit einer üblichen
> Freileitung dafür dimensioniert ist??

fraglich, kann keiner rechnen? s.o.

von Buffalo (Gast)


Lesenswert?

Wenn man sich in den Mast stellt, müsste man doch relativ sicher sein, 
oder? Ist ja dann wie ein faradäischer Käfig.
Im Auto soll man ja auch sicher sein.

von Felix (Gast)


Lesenswert?

Hallo,
Interessannte Diskusion.

Unterscheiden zwischen Mittel- und Hochspannungsleitungen sollte man auf 
jeden Fall. Hochspannungsleitungen (>110kV) kommen bei einem 
Blitzeinschlag nicht runter. Auch ein kräftiger Blitz schmilzt dabei nur 
wenig Aluminium auf. Dazu befinden sich die tragenden Stahlseile im 
Inneren des Seilbündels, sind also geschützt. Da in 
Hochspannungsleitungen natürlich wegen der Bauweise (Erdung, hoher 
Punkt) häufig Blitze einschlagen, werden die mit einem oder zwei 
Erdseilen versehen. Die Mastgeometrie ist dabei so, dass ein Blitz dann 
"immer", also mit statistisch sehr hoher Wahrscheinlichkeit, das Erdseil 
trifft, die Leiterseile also geschützt sind.

Die Schutzwirkung von Hochspannungsanlagen bei Gewitter ist sehr gut. 
Der beste Ort ist in der Tat die Mitte zwischen zwei Masten direkt unter 
den Leiterseilen. Ein Blitz schlägt ins Erdseil ein, der Strom fließt 
dann hauptsächlich über die benachbarten Masten ins Erdreich ab. Die 
Stromdichte ist also an den Masten am größten. Mit Abstand zum Mast ist 
eine größere Fläche des Erdreichs am Stromfluss beteiligt, die 
Stromdichte sinkt und damit auch die Schrittspannung. Den Schutzbereich 
kann man sich übrigends verdeutlichen, indem man gedanklich eine Kugel 
mit dem Radius entsprechend der Höhe des schützenden Objektes, hier also 
Masthöhe oder Höhe des Erdseils, von allen Seiten an das schützende 
Objekt heranrollt bis sie anliegt. Der Bereich, der von der Kugel nicht 
abgedeckt wird, also der sozusagen unter der Kugel freibleibt, gilt als 
Schutzbereich. So wird das zumindestens von Versicherungen und 
Anlagenprojektierern gemacht.

Bei Mittelspannungsanlagen sieht das anders aus. Nahezu nie Erdseile, 
oft schwächere Erdungsanlagen. Hier könnte ich mir auch vorstellen, dass 
eher ein Seil durch den Blitz ernsthaft beschädigt wird, einfach wegen 
dem geringeren Querschnitt. Allerdings habe ich von solchen Fällen auch 
noch nicht gehört.

von Volker S. (sjv)


Lesenswert?

R.S. schrieb:
>> Was ist, wenn Du Dich zwischen zwei Masten genau unter die Leitungen
>> stellst?
>
> Diese Idee finde ich am besten, da hier das Problem  der Schrittspannung
> wohl am kleinsten ist.
> Kann allerdings in unwegsamen Gelände -> Gebirge eventuell schwierig
> werden.

Ist auch meine Meinung!

Der Blitz wird meistens in die Erdseile einschlagen und von den Masten 
nach Erde abgeleitet.
Bei Einschlag in eine Leitung kommt es zu Überschlägen an den Isolatoren 
und ebenfalls Ableitung durch die Masten.
Im Mastbereich wird die Verbrennungsgefahr sehr hoch sein.
Ein Reissen der Seile halte ich für sehr unwahrscheinlich, da die für 
die Belastung durch Blitzeinschläge ausgelegt sein dürften. 
Blitzeinschläge kommen m.E. sehr häufig vor.

MfG

von Wanderer (Gast)


Lesenswert?

Das mit dem faradayschen Käfig haben wir schon diskutiert und sind aber 
nicht wirklich weiter gekommen.

Der Mast ist wahrscheinlich zu grobmaschig.

Also ich mit meinem bescheidenen Wissen würde mal sagen, dass die vier 
Standbeine des Masten wesentlich besser geerdet sind als alles andere in 
naher Umgebung.

Und wenn man dann genau zwischen diesen Beinen steht dürften keine 
Querströme fließen, die die gefährliche Schrittspannung auslösen.
Es müsste zumindest der größte Teil des Stromes niederohmig über die 
Fundamente des Masten abgeleitet werden.

Korrigiert mich bitte.

von Harald Wilhelms (Gast)


Lesenswert?

Sven W. schrieb:
> Nur so ne Überlegung, aber findet man im Gebirge nicht eher ne
> Schutzhütte als ne Stromleitung?

...mit Blitzableiter?
Gruss
Harald

von Joe R. (joer)


Lesenswert?

> Blitzeinschläge kommen m.E. sehr häufig vor.

Korrekt, s.o. im PDF.

von Harald Wilhelms (Gast)


Lesenswert?

Wanderer schrieb:
> Das mit dem faradayschen Käfig haben wir schon diskutiert und sind aber
> nicht wirklich weiter gekommen.
>
> Der Mast ist wahrscheinlich zu grobmaschig.

Das halte ich für erwiesen (Siehe Korb vom Wanderweg Neuwerk)

> Also ich mit meinem bescheidenen Wissen würde mal sagen, dass die vier
> Standbeine des Masten wesentlich besser geerdet sind als alles andere in
> naher Umgebung.
>
> Und wenn man dann genau zwischen diesen Beinen steht dürften keine
> Querströme fließen, die die gefährliche Schrittspannung auslösen.
> Es müsste zumindest der größte Teil des Stromes niederohmig über die
> Fundamente des Masten abgeleitet werden.

Das sehe ich auch so. Ich würde allerdings darauf achten,
möglichst in der Mitte der vier Beine zu stehen, die Füsse
dicht beieinander zu halten und keinen Regenschirm zu
benutzen. Da im Prinzip mit erhöhter Blitzschlaggefahr in
der Nähe zu rechnen ist, wäre noch die Gefahr eines Knall-
traumas zu erwägen.
Gruss
Harald

von Marcus B. (raketenfred)


Lesenswert?

ggf. auch auf die Augen achten- so ein Blitz ist auch nicht ganz dunkel

von Joe R. (joer)


Lesenswert?

Damit verlässt Du Dich auf die korrekte Funktion der Erdung.
Wie groß ist das Wartungsintervall?

Ich würde mich darauf nicht verlassen. Ein Baum hat immer Wurzeln, mit 
geschlossenen Beinen 1 Meter neben einem Baumstamm, fertig.

von Felix (Gast)


Lesenswert?

Das mit dem Baum ist ne ganz blöde Idee. Da gabs schon meherere 
Todesfälle deswegen.

Wenn der Blitz in den Baum einschlägt, verdampft schlagartig das Wasser 
im Baum. Daraufhin treibt es das Holz auseinander und das fliegt dann 
als Splitter umher. Deswegen eben nicht dicht an Bäume herangehen.

Die Erdungsanlagen an Hochspannungsanlagen sind sehr zuverlässig, die 
Erder sind an mehreren Punkten an die Masten angeschlossen und dazu sind 
die Masten untereinander über der Erdseil verbunden.

von Wanderer (Gast)


Lesenswert?

Ich denke auch, dass der Baum keine gute Idee ist, ich hab schon mal 
einen beachtlichen Baum gesehen, in den der Blitz eingeschlagen hat.

Da war nicht mehr viel übrig.

Wie ist das eigentlich bei Fischen im Wasser? Wie überleben die das?
Fließt der Strom da an der Oberfläche Richtung Land?
Und wie ist es da im Meer, da ist weit und breit kein Land in Sicht.

von Helmut (Gast)


Lesenswert?

Wanderer
alles bisher gesagte ist graue Theorie. Gedanklich wird entweder von 
einem Idealzustand ausgegangen, oder von dessen Gegenteil.

Hast du jemals gesehen oder erlebt, wenn Strommasten aufgestellt und 
geerdet werden, wie dabei getrickst wird? Wenn z.B. der 
Erdungswiderstand der Mastbeine gemessen und dokumentiert wird.

Wie stellst du dir das denn so vor? Von wo aus nach wo wird denn der 
Erdungswiderstand gemessen? Und ist dieser Wert für die nächsten 30 
Jahre garantiert? Oder ist dieser Wert nur für's Abnahmeprotokol 
wichtig.

Wie sieht es eigentlich mit den elektromagn. Feldern aus?
Hat ein Blitz irgendwas damit zu tun?
Wenn ja, dann hören für einige hier die Felder idealerweise an den 
Punkten auf, wo sie es gerne hätten.
Z.B. an der obersten Leitung der Hochspannungsversorgung.
Oder im Abstand von ca. 10 cm um einen Mastteil herum.

Eigenartige Denkweise.
Vielleicht versuchen mal ein paar Leute hier, sich Gedanken über Felder 
zu machen und dabei den sogenanten F-Käfig mit einzubeziehen.

Die Beine eines Mastes halte ich nicht für einen F-Käfig.

Ich werfe hnsichtlich Blitzschutz im Freien mal ne andere Frage auf.
Wäre es nicht sicherer, sich bei Gewitter flach auf den Boden zu legen?

von Wanderer (Gast)


Lesenswert?

Helmut schrieb:
> Ich werfe hnsichtlich Blitzschutz im Freien mal ne andere Frage auf.
> Wäre es nicht sicherer, sich bei Gewitter flach auf den Boden zu legen?

Oh ich weiß nicht! Früher war das immer die Empfehlung, aber hier ist 
das Problem mit der Schrittspannung ja noch verschärft, nur von Kopf bis 
Fuß.
Da wäre ich bestimmt tot.


Du hast schon Recht, dass das alles nur graue Theorie ist, bzw. alles 
nur Mutmaßungen!
Die Frage mit den Elektromagnetischen Felder habe ich oben auch schon 
mal in
den Raum geworfen.
Ich denke es ist einfach so, dass man es nicht genau voraus sagen kann, 
was passieren wird, jedoch kann man sich doch bemühen den sichersten Ort 
zu finden, oder?

von Felix (Gast)


Lesenswert?

Ja, immer schön flach auf den Boden! Dann erwischt man maximal viel von 
der Spannungsdifferenz zwischen zwei Punkten und hat durch die Auflage 
auf Masch oder nassem Gras auch gleich eine gute Verbindung.

-> Nein, das ist keine gute Idee. Die beste Haltung ist hockend, Beine 
eng beisammen. Nur die Füße berühren den Boden ohne großen Abstand 
dazwischen.

Die Feldwirkung hab ich auch nicht ausgerechnet, aber ich mag ein paar 
Behauptungen in den Raum werfen. M-Feld sollte nicht kritsch sein, in 
jedem MRT-Gerät kommt man auf höhere Feldstärken. E-Feld, naja, fällt 
wie das M-Feld auch mit 1/d ab, also bringen die 10m, die bei 
Hochspannungsanlagen eher 20m sind, doch schon so einiges an 
Feldstärke-Verringerung. Außerdem haben Leute auch schon Blitzeinschläge 
in eben solchen Abständen überstanden. Wie weit bist du denn zu Hause 
vom Blitzableiter weg wenn ein Gewitter kommt? Das ist auch nicht mehr, 
eher weniger.

Die sicherste Methode ist halt nicht rauszugehen. Kommt aber für den 
Wanderer nicht in Frage, für mich auch nicht. Ich hab da schon ähnliche 
Erfahrungen wie der Wanderer gemacht, gerade im Hochgebirge kommt es 
halt auch mal überraschend. Wenn dann keine Schutzhütte in unmittelbarer 
Nähe ist (ja, die haben einen Blitzableiter, wenn meist auch keinen 
besonders gut ausgebauten) dann muss man halt schauen was man noch 
machen kann. Hochspannungsmasten sind da garnichtmal so selten.

von Sven W. (Firma: basement industries) (dj8nw)


Lesenswert?

Harald Wilhelms schrieb:
...
> ...mit Blitzableiter?

...vielleicht;)

von Helmut (Gast)


Lesenswert?

Aha, jetzt muss wieder so ein Menschenkonstrukt namens Schrittspannung 
herhalten.

Wie definiert sich denn deine Schrittspannung, wenn angeblich der 
Durchmesser eines Blitzes ca 12 mm, oder sagen wir mal 12 cm sind.
Dann hast du von Kopf bis Fuß bei einem angenommenen mittigen Einschlag 
welche tödliche Schrittspannung, bzw Kopf zu Fuss-Spannung?

von Felix (Gast)


Lesenswert?

Ich versteh gerade nicht, was der Durchmesser des Blitzes (also 
ionisierter Gaskanal?) mit der Schrittspannung zu tun hat. Klar, ist der 
Durchmesser des Kanals größer dann ist meistens auch die Stromstärke 
größer. Aber die Schrittspannung ist auch von anderen Gegebenheiten 
abhängig. Hauptsächlich die Beschaffenheit des Bodens und der 
Erderaufbau.

Die Definition der Schrittspannung ist die Spannung die zwischen den 
zwei Punkten, die bei einem Schritt den Boden berühren (auch als Füße 
bekannt ;) ) anliegt. Mir ist da als Abstand ein Wert von 0,5m bekannt, 
keine Ahnung ob das auch dem Norm-Schritt entspricht.

Das tut aber hier eigentlich nichts zur Sache, es ging mir darum, dass 
zwischen verschiedenen Punkten am Boden bei einem Strom durch den Boden 
eine Spannung anliegt. Die Spannung errechnet sich aus der Stromdichte 
im Boden und dessen Leitfähigkeit. Unabhängig davon ist die Spannung 
natürlich größer wenn ich die Abstände der beiden Punkte vergrößere. Da 
Hinlegen genau das tut rate ich eben davon ab.

von J.-u. G. (juwe)


Lesenswert?

Helmut schrieb:
> Dann hast du von Kopf bis Fuß bei einem angenommenen mittigen Einschlag
> welche tödliche Schrittspannung, bzw Kopf zu Fuss-Spannung?

Wenn der Blitz mittig zwischen Kopf und Fuß einschlägt spielt die 
Schrittspannung keine Rolle mehr.

von Martin S. (sirnails)


Lesenswert?

Also in der Theorie klingt genau im Mast eigentlich ganz gut, in der 
Praxis wird sich der Strom wohl kaum gleichmäßig auf alle vier Beine 
aufteilen, sodass hier auf jeden Fall Potentialdifferenzen auftreten 
werden. Wie hoch diese sind? Keine Ahnung.

Viel größer ist allerdings das Problem, dass das Grünzeug unter Masten 
vielleicht alle 10 bis 20 Jahre mal rausgeschnitten wird. Ich denke, das 
dürfte das größere Übel sein.

Zum Thema E/B-Feld: Ich habe bisher von nicht einem einzigen Menschen 
gehört, der durch das Feld (welches der Beiden dürft ihr euch aussuchen) 
eines Blitzes ums Leben gekommen ist. Vielleicht sollten hier Menschen 
mit HSM etwas vorsichtiger sein. Diese dürfen immerhin in kein 
Hochspannungslabor.

In Deutschland gibt es etwa 3-7 Todesopfer pro Jahr obwohl etwa 50 vom 
Blitz getroffen werden. Dennoch ist in jedem Falle mit schweren 
neurologischen Schäden zu rechnen.

Interessant ist dennoch, dass 85% aller Blitzopfer Männer sind. Diese 
und andere nette Fakten hat die Nasa mal zusammen gefasst: 
http://science.nasa.gov/science-news/science-at-nasa/1999/essd18jun99_1/

Es muss also auch nicht immer der Mast sein, obwohl er prädestiniert 
ist.

Alles in allem: Ich würde es nicht probieren und mir meine 
Aluminum-Rettungsdecke überwerfen ;-)

von Udo S. (urschmitt)


Lesenswert?

Helmut schrieb:
> Aha, jetzt muss wieder so ein Menschenkonstrukt namens Schrittspannung
> herhalten.
>
> Wie definiert sich denn deine Schrittspannung, wenn angeblich der
> Durchmesser eines Blitzes ca 12 mm, oder sagen wir mal 12 cm sind.
> Dann hast du von Kopf bis Fuß bei einem angenommenen mittigen Einschlag
> welche tödliche Schrittspannung, bzw Kopf zu Fuss-Spannung?

Such mal in Wikipedia nach Schrittspannung ehe du hier weiter Unsinn 
verzapfst.

Harald Wilhelms schrieb:
> Sven W. schrieb:
>> Nur so ne Überlegung, aber findet man im Gebirge nicht eher ne
>> Schutzhütte als ne Stromleitung?
>
> ...mit Blitzableiter?
> Gruss
> Harald

Da Gewitter (im Sommer) für alle die im Gebirge unterwegs sind die 
größte Gefahr darstellen (ausser Herzinfarkt und Stöckelschuhfaktor) 
sind die Schutzhütten tatsächlich so ausgelegt, daß sie Blitzeinschläge 
abkönnen) Die meisten Biwakschachteln die auf Jochen oder Graten stehen 
sind sogar komplett aus Alu oder verzinktem Blech. Es gab allerdings 
schon dokumentierte Todesfälle, weil ein Witzbold während eines 
Gewitters in der offenen Tür stand.
Auch gibt es dokumentierte Fälle, wo eine Person in einem alten 
hölzernem Heuschober/Scheune im Gebäude durch einen Blitzschlag zu 
Schaden gekommen ist.

von Helmut (Gast)


Lesenswert?

J.-u. G. schrieb:
> Wenn der Blitz mittig zwischen Kopf und Fuß einschlägt spielt die
> Schrittspannung keine Rolle mehr.

Eben.

Nun könnten wir darüber klönen, ob aufrecht stehen, gehockter 
Sitzhaltung oder flachem liegen auf dem Boden gefährlicher ist. Die Höhe 
spielt ja ebenso eine gefährliche Rolle wie die angebliche 
Schrittspannung.

Es scheinen vorrangig nur zwei Punkte betrachtenswert zu sein.
Wie üblich, bei komplexen Dingen. Oder in Prozessen. Hat man mal einen 
"Schuldigen" gefunden, ist alles weitere nebensächlich, uninteressant.

von Helmut (Gast)


Lesenswert?

Udo Schmitt schrieb:
> ehe du hier weiter Unsinn
> verzapfst.

Ach soooo, du bestimmst also wer hier Unsinn verzapft.
Du selbst bist natürlich von jeglichem Unsinn verzapfen weit entfernt?

Für mich bist du nur einer von zigtausenden Nachplabberern die auf 
irgendein "menschliches Dokument" verweisen und dabei von dem 
sogenannten "irren ist menschlich" nichts wissen.

von --- (Gast)


Lesenswert?

MS schrieb:
> In Deutschland sinds durchschnittlich um die 15kA.
> Unterm Mast auf einem Bein könnte gut gehen zwecks Schrittspannung
> (Spannungstrichter).

Die Empfehlung Abstand zu halten wird wohl genau daher kommen das man 
sich nach Möglichkeit eben nicht innerhalb eines Spannungstrichter, der 
sich beim ableiten bildet, aufhält.

In relativer Nähe, was war es 50m, bleibt die Leitung das aktraktivste 
Ziel.
Ist nur eine Überlegung.

von Udo S. (urschmitt)


Lesenswert?

Helmut schrieb:
> ür mich bist du nur einer von zigtausenden Nachplabberern die auf
> irgendein "menschliches Dokument" verweisen und dabei von dem
> sogenannten "irren ist menschlich" nichts wissen.

Und du bist ein Besserwisser, der natürlich cleverer ist als 
Generationen von Unfallforscher, die versuchen anhand von Daten 
tatsächlich passierter Unfälle die statistisch gesehen beste Empfehlung 
zur Risikominimierung anzugeben.
Das Schlimme ist, daß durch diese Besserwisser Unbedarfte zu Schaden 
kommen können.

Wenn du so nahe am Einschlag bist, daß du in der Hocke den Blitz 
abbekommen würdest, dann ist der Spannungsgradient am Boden sehr 
wahrscheinlich so hoch, daß zwischen deinen Armen/Füssen mehrere 1000V 
sind.
Egal, MaWin würde sagen "lernresistent".

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Felix schrieb:
> -> Nein, das ist keine gute Idee. Die beste Haltung ist hockend, Beine
> eng beisammen. Nur die Füße berühren den Boden ohne großen Abstand
> dazwischen.

Wie lange hälst du das so aus?

Du kannst dich genauso gut hinstellen, solange du nicht gerade
Polizist des Deutschen Kaiserreichs bist. ;-)  Die knappen 2 m
mehr ändern nichts substanzielles am Feldverlauf.  Blitzableiter
haben üblicherweise auch keine Kugel von 20 cm obendrauf, sondern
nicht ganz umsonst eine Spitze.

Klar kann der Blitz trotzdem genau dich erwischen: Pech gehabt.  Die
Wahrscheinlichkeit, dass er dich dann in der Kuhle hockend ebenfalls
erwischt hätte, dürfte hinreichend groß sein.  Wenn du an einen Gott
glaubst, kannst du das danach unter "Vorsehung" abbuchen, ansonsten
halt unter "stochastische Physik".

von Timm T. (Gast)


Lesenswert?

Florian V. schrieb:
> "Einen guten Schutzraum stellen weiters die Bereiche am Boden unter
> Hochspannungsleitungen dar ..."

"Weiters"? Wer sagt denn bitte "weiters"?

Achso, Österreicher. Haben die keine eigene Wikipedia? Also damit ist 
die Aussage schonmal unglaubwürdig.

"Weiters"! Ich fass' es nicht!

von Helmut (Gast)


Lesenswert?

Udo Schmitt schrieb:
> Und du bist ein Besserwisser, der natürlich cleverer ist als
> Generationen von Unfallforscher, die versuchen anhand von Daten
> tatsächlich passierter Unfälle die statistisch gesehen beste Empfehlung
> zur Risikominimierung anzugeben.
> Das Schlimme ist, daß durch diese Besserwisser Unbedarfte zu Schaden
> kommen können.

Du schliesst von dir auf Andere.
Du behauptest vieles. U.a. auch, ich sei ein Besserwisser.

Bei dir hat alles irgendwas mit Anderen zu tun. Das Wort ich gibt es für 
dich nicht. Es passt genial zu dir, wenn angeblich Andere -hier 
Besserwisser- irgendjemandem Schaden zufügen könnten.
Das ist deine Denkweise, deine charakteristische Eigenschaft.

Konkreter, weil es Besserwisser gibt, unterlassen alle anderen, auch 
garnix Wisser das eigene Denken usw. Deine Logik.

von Nico S. (nico22)


Lesenswert?

Timm Thaler schrieb:
> "Weiters"! Ich fass' es nicht!

Wie bist du eigentlich drauf? Wie nimmst du dir das Recht heraus, deine 
Sprache als korrekter anzusehen?

von Martin S. (sirnails)


Lesenswert?

Ach Helmut,

Integral Eds = 0. Das kann leider keiner ändern.

von Timm T. (Gast)


Lesenswert?

Nico Sch. schrieb:
>> "Weiters"! Ich fass' es nicht!
> Wie bist du eigentlich drauf? Wie nimmst du dir das Recht heraus, deine
> Sprache als korrekter anzusehen?

Ich erwarte, dass in einer (Pseudo)-Enzyklopädie korrektes Deutsch 
verwendet wird. Und "weiters" ist österreichischer Dialekt. Die dürfen 
das gern sagen, aber es hat in einem Lexikon nichts zu suchen.

Aber egal, gegen die Verhohnepiepelung der Deutschen Sprache ist eh 
nicht mehr anzukommen. Beliebte aktuelle Version in "Talk-Shows": "Da 
bin ich ganz bei ihnen!" Ein einfaches "Ich stimme ihnen zu." reicht 
anscheinend nicht.

von Erbsenzähler (Gast)


Lesenswert?


von U. B. (Gast)


Lesenswert?

Die Austrianer haben für den gesamtdeutschen Raum halt immer noch eine 
Steigerung drauf:

Weiter => weiters

Ober   => Obers

Ganz früher: Kaiser Wilhelm => ...

Nix für schlecht ( ungut ) ...

von --- (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

> Verhohnepiepelung der Deutschen Sprache

Welch ein Fauxpas!
Verhohnepipelung der deutschen Sprache? ;-)

Das nächste Gewitter kommt bestimmt.
Unter einem Mast würde ich mich nicht unbedingt stellen wollen,
ohne ungefähre Kenntnis der Ableitwiderstände.

von Harald Wilhelms (Gast)


Lesenswert?

U. B. schrieb:

> Ganz früher: Kaiser Wilhelm => ...
>
> Nix für schlecht ( ungut ) ...

Doch, die Erweiterung gefällt mir. :-)
Immerhin besitze ich ja auch schon einen ganzen Haven. :-)
Gruss
Harald
PS: Da an der Rechtschreibreform alle deutschsprachigen Länder
beteiligt waren, sind selbstverständlich auch Formulierungen
aus anderen Ländern zulässig. Und "österreicisch" als Dialekt
zu bezeichnen, ist nun wirklich nicht korrekt. Ab und zu
können solche Formulierungen natürlich auch zu Missverständnissen
führen: Der Deutsche trinkt in Maßen, der Schweizer trinkt in Massen.
:-)

von --- (Gast)


Lesenswert?

Florian V. schrieb:

> Vielleicht muss man zwischen Nieder- & Mittelspannungsleitungen und
> Hochspannungsleitungen differenzieren. Erstere haben meist keine
> Erdseile.

Sollte keinen grossen Unterschied machen.

90% des Ausbreitungswiderstands und 90% der Erderspannung treten 
innerhalb eines 50 m Radius um den Stromeintrittspunkt auf.

schwarz.co.at/htl/scripten/erdungblitz.pdf

von Wanderer (Gast)


Lesenswert?

--- schrieb:
> 90% des Ausbreitungswiderstands und 90% der Erderspannung treten
> innerhalb eines 50 m Radius um den Stromeintrittspunkt auf.


Interessant, das wusste ich auch noch nicht. Da kommt es halt wieder 
drauf an, wie gut der Eintrittspunkt geerdet ist.
Umso besser die Erdung, um so geringer der Radius, oder?

von --- (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Wanderer schrieb:
> --- schrieb:
>> 90% des Ausbreitungswiderstands und 90% der Erderspannung treten
>> innerhalb eines 50 m Radius um den Stromeintrittspunkt auf.
>
>
> Interessant, das wusste ich auch noch nicht. Da kommt es halt wieder
> drauf an, wie gut der Eintrittspunkt geerdet ist.
> Umso besser die Erdung, um so geringer der Radius, oder?

Nein. Im Abstand von 50 m beträgt der Widerstand des Abschnitts der 
Bodenschicht ca. 1/10 des Widerstands in 1 m Abstand und somit beträgt 
auch die anstehende Schrittspannung nur 1/10. Wie gross die nun ist 
hängt immer noch von Strom und vom Bodenwiderstand ab.


> Umso besser die Erdung, um so geringer

die Stossspannung am Erder, desto höher der Strom ...
(niedrigere Berührspannung aber höhere Schrittspannung)

Betrachte Bild2 mal genauer. URI!

von nn (Gast)


Lesenswert?

Kurioser Nachklapp zum Thema:

http://www.berliner-kurier.de/news/panorama/mann--58--sechs-mal-vom-blitz-getroffen---er-lebt-/-/7169224/8616490/-/

Ein etwas ausführlicherer Bericht findet sich in der aktuellen 
Print-Ausgabe des SPIEGEL.

von Wolfgang Horn (Gast)


Lesenswert?

Hi, nn,
> Kurioser Nachklapp zum Thema
Ja. Niedlich.
Erst mein Professor erklärte mir den Unterschied zwischen Auf- und 
Abwärtsblitzen:

1. Bei den Abwärtsblitzen wächst der Blitzkanal aus der Gewitterwolke 
heraus Richtung Erde. Bevor der ionisierte Blitzkanal ganz unten ist, 
wächst ihm ein "Fangblitz" entgegen - nach Zusammentreffen ist der 
Kontakt geschlossen und es blitzt nun richtig.
Folgerung für den armen Mann oder Helden: Beim Abwärtsblitz liegen die 
Megavolt zwischen Schädel und Boden - und der Strom springt eher durch 
die Luft zum Boden. Da sind die Überlebenschancen höher. Höchste 
Gefährdung ist durch Herzstillstand und Ausfall von Nervenbahnen infolge 
Überlastung, da gerät das Gleichgewicht zwischen Natrium- und 
Kalium-Ionen in Unordnung.

2. Der Aufwärtsblitz beginnt, angenommen, bei einer Baumkrone. Wenn der 
Fangblitz aus der Wolke ihn getroffen hat, ist die Spannngsdifferenz am 
Baum klein - und der ganze Strom nimmt den Weg durch die gut leitende 
Rindenschicht. Die Dampfentwicklung sprengt den Baum.
Sowas ist dann tödlich.

Wenn es mal wieder so richtig wummert am Himmel, wenn "die Götter 
kegeln", dann steh ich meist auf dem Balkon und bewundere das Feuerwerk.

Ciao
Wolfgang Horn

von eProfi (Gast)


Lesenswert?

Wer sich näher mit der Thematik Blitz und Blitzschutz beschäftigen will:
DEHN + SÖHNE – BLITZPLANER®.  2. aktualisierte Auflage.
Blitzschutz. Überspannungsschutz. Arbeitsschutz.
Gibt es als Buch 978-3-00-021115-7 und als pdf:
http://www.dehn.de/pdf/blitzplaner/BBP_2007_gesamt.pdf
Die 334 Seiten waren meine Lektüre letztes Wochenende.

Was ich im Gebirge machen würde?
Schwierig, ich glaube mittig zwischen zwei Masten ist eine gute Wahl.

Jörg:
> Normale Blitzableiter glühen wohl bei einem Blitzeinschlag
> kurzzeitig. Das ist gewissermaßen der Bemessungsfall für sie.
> Gut, ein Mast hat etwas mehr Querschnitt.

Der Ableiter glüht aber nur an der Einschlagstelle.
Die Dauer ist zu kurz und die Wärmekapazität zu hoch.
siehe Tabelle 5.2.2.1 Maximale Temperaturerhöhung ΔT in K verschiedener 
Leitermaterialien
Ein 50mm²-Alu-Ableiter wird selbst bei einem Klasse-1-Blitz (200kA) nur 
um 52 K wärmer. Bei Edelstahl schauts anders aus, da braucht man höhere 
Querschnitte.

Zitat Dehn:
"Als blitzstromtragfähiger Erdungsleiter gilt ein
Einzelmassivdraht mit einem Mindestquerschnitt
von 16 mm² Kupfer isoliert oder blank oder
25 mm² Aluminium isoliert oder 50 mm² Aluminium-
Knetlegierung (nicht direkt auf oder im Putz
oder auf oder in Beton) oder 50 mm² Stahl, der
vorzugsweise im Außenbereich geführt wird."

von Djangoo (Gast)


Lesenswert?

Ich weiß, dass dieses Thema schon ziemlich alt ist. Beim stöbern bin ich 
auf diese Seite gestoßen und wollte auch mein Wissen dazu beitragen.

Es ist in einem offenen Geländer tatsächlich am sichersten sich zwischen 
2 Hochspannungs-Strommasten zu hocken. Auf den Mast zu klettern, sich 
dort in die Mitte zu stellen, oder direkt daneben sein Lager 
aufzustellen ist LEBENSGEFÄHRLICH. Warum?

Gerade bei aufziehenden Gewitter, können Blitze einschlagen, obwohl die 
Gewitterfront mit dem Regen gefühlsmäßig noch in weiter Entfernung ist. 
Hier reicht es nicht die Sekunden zwischen Blitz und Donner zu zählen, 
um eine etwaige Schätzung der Entfernung vorzunehmen. Es lässt sich 
damit grob einschätzen, aber auch hier gilt: Jederzeit kann ein Blitz 
der Gewitterzelle vorauseilen und in unmittelbarer Umgebung einschlagen.

Bei trockenem Gelände ist die Schrittspannung die allerhöchste Gefahr. 
Wenn man nun Schutz direkt am Mast sucht, und das Gelände noch trocken 
ist, kann man sich vorstellen was passiert: Ein Blitz könnte 
einschlagen, aber der Untergrund ist durch seine Beschaffenheit noch zu 
trocken und nicht leitfähig genug. Der Blitz könnte am Mastfuß wieder 
austreten, oder sich mit einer hohen Schrittspannung im Gelände 
verbreiten. Personen die sich direkt am Mastfuß befinden sind dann in 
allerhöchster Gefahr. Das gleiche kann auch passieren wenn der 
Untergrund nass ist, aber die Blitzableiter am Fundament des Mastes 
nicht ausreichend leitfähig sind. Dann ist die Schrittspannung ebenfalls 
die größte Gefahr.

Hier ein Video zur Veranschaulichung. Trockener Untergrund, und das 
Gelände wohl ein sehr schlechter elektrischer Leiter. Der hohe ohmsche 
Widerstand und die hohe Stromstärke führen zu einer ebenfalls hohen 
Spannung: http://www.youtube.com/watch?v=aMd3vbjAgG8

Besser ist es Schutz unter dem Erdungskabel einer Hochspannungsleitung 
zu suchen. Die Leitungen ab 110kV, bis hoch zu 380kV. Diese 
Überlandleitungen sind dafür ausgelegt regelmäßige Blitzeinschläge zu 
verkraften. Dementsprechend haben die Erdungskabel an der Spitze der 
Leitungen einen ausreichenden Durchmesser, um durch die punktuelle 
Erhitzung nicht sofort zu reißen. Um einer Schrittspannung am Fußmast zu 
entgegen sollte man möglichst die Mitte zweier Masten wählen, da hier 
die Entfernung zu beiden am größten ist. Die Gefahr der Schrittspannung 
sinkt mit jedem Meter.

Wenn es anfängt zu regnen und man ein Zelt hat. Aufbauen, denn durch den 
trockenen Untergrund, Isomatte und Schlafsack auf der man sich mit 
geschlossenen Füßen hocken kann, wird ebenfalls die Gefahr gesenkt, dass 
durch den Körper Strom fließen kann. Die Elektronen "suchen" sich dann 
eher den Weg durch den nassen Untergrund, als sich den Weg durch den 
Körper zu "bahnen".

Kann der Blitz aus dem Erdungskabel wieder austreten und in den Boden 
darunter einschlagen? Theoretisch schon, aber der ohmsche Widerstand der 
Luft ist sehr groß. Da wäre es für die Elektronen wesentlich "einfacher" 
eine lange Strecke durch das Erdungskabel zum Mast zurückzulegen und 
sich am Mastfuß den Weg zu suchen. Die Leitfähigkeit trotz des Umweges 
ist wesentlich höher als die der Luft (auch bei Regen). Ausnahmen kann 
es geben, der Regelfall sieht aber anders aus.

Das schlimmste bei einem Einschlag in unmittelbarer Entfernung ist ein 
Knalltraume, das zu unkontrollierten Körperbewegungen, Sprünge, wie auch 
immer führen kann. Man erschreckt sich zuteifst (hab es selber mal 
erlebt, als ein Blitz in 10 Meter Entfernung bei einem Schneesturm ins 
Haus einschlug, während ich gerade Schnee schaufelte. Man kann nicht 
klar denken was gerade passiert, aber man reagiert einfach. Der Schock 
sitzt tief). Hier am besten Ohropax benutzen und sich die Ohren 
zuhalten, gegebenenfalls die Augen zukneifen, um einer Blendung 
vorzubeugen.

Am besten wäre es natürlich einen richigen Unterschlupf zu finden.

von --- (Gast)


Lesenswert?

Djangoo schrieb:
> Ich weiß, dass dieses Thema schon ziemlich alt ist. Beim stöbern bin ich
> auf diese Seite gestoßen und wollte auch mein Wissen dazu beitragen.

Ein interessantes Thema hat immer Aktualitaet. Guter Aufsatz aber deiner 
gleich zu Beginn getroffenen Aussage moechte ich wiedersprechen.

> Es ist in einem offenen Geländer tatsächlich am sichersten sich zwischen
> 2 Hochspannungs-Strommasten zu hocken.

Nicht selten reisst ein getroffenes Kabel!

Den ungefaehren Abstand der Masten untereinunander sollte man selbst 
auch von der Trasse halten.

IMHO, no expertise. ---

Beitrag #5994543 wurde von einem Moderator gelöscht.
Dieser Beitrag ist gesperrt und kann nicht beantwortet werden.