Hallo an alle! Ich hoffe ich bin im richtigen Forum, aber die Felder passen irgendwie dazu! Ich bin leidenschaftlicher Wanderer und es kommt immer mal wieder vor, dass ich, vor allem in bergigen Gebieten in ein Gewitter komme. Es gibt ja mehrere Theorien, wie man sich am Besten bei einem Gewitter verhält. Nun sind mir aber diese großen Strommasten (vier Beine aus Metall), in den Sinn gekommen und hab mich gefragt, wenn ich da drunter genau in die Mitte stehe, bin ich dann sicherer. Hat das Gerippe um mich herum eine faradaysche Wirkung, oder bin ich sowieso tot, wenn ich auf dem Boden stehe? Ist das Gerippe zu grob für einen faradaysche Kafig? Was passiert, wenn der Blitz direkt in den Masten einschlägt? Die obere einzelne Leitung ist doch der Blitzableiter bei solchen Masten, hab ich irgendwo mal gehört ?!? Oder sind die Beine der Masten so niederohmig geerdet, dass mit dazwischen gar nichts passiert? Bei einem Blitzeinschlag ist ja oft die Schrittspannung das Problem, ist das hier auch der Fall? Ich komme bei meinen Gedanken nicht wirklich weiter, was meint ihr dazu? Gruß und danke!
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Wanderer schrieb: > Was passiert, wenn der Blitz direkt in den Masten einschlägt? > Oder sind die Beine der Masten so niederohmig geerdet, dass mit > dazwischen gar nichts passiert? ich würde sagen ja, der Blitz wird in den boden abgeleitet. > Bei einem Blitzeinschlag ist ja oft die > Schrittspannung das Problem, ist das hier auch der Fall? wenn du genau in der Mitte steht sollte es kein Problem sein, wer die Spannung rings rum ja gleich ist, Problemmastisch wird das ganze wenn du neben den Turm stehts, dann am besten nur auf einen Fuss stellen. Ich könnte mir aber vorstellen, das ein direkter einschlag recht laut ist es könnte also auswirkungen auf das Ohren geben. Auch alle elektronische Geräte die du bei dir hast können beschädigt werden.
Peter II schrieb: > ich würde sagen ja, der Blitz wird in den boden abgeleitet. Es könnte ja aber auch sein, dass die Pfosten unterschiedlich gut geerdet sind und dadurch direkt am Boden Ausgleichsströme fließen. Und dann wäre ich wieder tot! Das Problem mit den Ohren kenne ich. Die müsste man natürlich schützen. So ein paar Ohrstöpsel kann ich in den Rucksack schmeißen.
Wanderer schrieb: > Es könnte ja aber auch sein, dass die Pfosten unterschiedlich gut > geerdet sind und dadurch direkt am Boden Ausgleichsströme fließen. Und > dann wäre ich wieder tot! woher sollen denn solche großen unterschiede kommen? Wenn ein bein auf den Trocken und die anderen 3 im Sumpf stehen? Kannst ja zur sicherheit immer noch auf einem Bein stehen. Oder einfach auf dem Mast klettern (also nicht bis hoch sondern nur damit du nicht auf dem boden stehst)
Peter II schrieb: > Oder einfach auf dem Mast klettern > (also nicht bis hoch sondern nur damit du nicht auf dem boden stehst) Ich kann irgendwie nicht beurteilen, ob das wirklich gut ist!
Peter II schrieb: > Oder einfach auf dem Mast klettern Hihi, du setzt dich zu Hause bestimmt im Winter auch auf den Herd, wenns zu kalt wird, oder? Habt Ihr eigentlich eine Ahnung was so ein Blitz anrichtet wenn der irgendwo einschlägt?
Norminator schrieb: > Habt Ihr eigentlich eine Ahnung was so ein Blitz > anrichtet wenn der irgendwo einschlägt? So sehe ich das auch und dadurch widerstrebt es mir auf den Mast zu klettern. Wenn so ein hoher Strom über den Mast fließt, entstehen auch wieder Spannungsdifferenzen, die bestimmt nicht angenehm sind. Und dann bin ich schon wieder tot.
Wanderer schrieb: > So sehe ich das auch und dadurch widerstrebt es mir auf den Mast zu > klettern. Wenn so ein hoher Strom über den Mast fließt, entstehen auch > wieder Spannungsdifferenzen, die bestimmt nicht angenehm sind. es geht hier um ein Stahlmast, mit ausreichend Querschnitt. Selbst wenn es 1000A sind, wird bei 2m keine Spannung über 42V entstehen.
Was für Stromstärken können denn da auftreten? Ich denke, dass 1000A bei Blitzen nicht viel sind.
Peter II schrieb: > es geht hier um ein Stahlmast, mit ausreichend Querschnitt. Selbst wenn > es 1000A sind, wird bei 2m keine Spannung über 42V entstehen 1000 A * 42 V = 42000 W Ich glaube das wird warm.
Norminator schrieb: > 1000 A * 42 V = 42000 W > Ich glaube das wird warm. ich nicht, weil es sich hierbei nicht um stunden handelt.
Norminator schrieb: > 1000 A * 42 V = 42000 W > > Ich glaube das wird warm. > Und das pro 2m. Ok das hoch klettern ist keine gute Idee!
Wanderer schrieb: > Ich denke, dass 1000A bei Blitzen nicht viel sind. Da fliessen locker einige 10000 A,in Extremfällen auch mal weit mehr als 100000 A.
Jetzt haben wir doch mal eine Zahl, die es aber nicht besser macht. Ich möchte nochmal auf den faradayschen Käfig zurück kommen. Was meint ihr dazu?
kann jemand sinnvoll den Leistungsquerschnitt einen Strommastes schätzen? Dann könnte man einfach mal rechnen.
Wanderer schrieb: > Und dann bin ich schon wieder tot. Typischer Kunde für Lebensversicherer? :-) Ergo weiß vorher kaum wo der Blitz wirklich einschlagen möchte. Die Mädels von der Unwetterzentale wissen etwas mehr. http://www.unwetterzentrale.de/uwz/gewitter.html
Friedhofsgärtner schrieb: > Typischer Kunde für Lebensversicherer? :-) Ergo weiß vorher kaum wo der > Blitz wirklich einschlagen möchte. Die Mädels von der Unwetterzentale > wissen etwas mehr. http://www.unwetterzentrale.de/uwz/gewitter.html Mist bei mir ist es knall rot! Ich bleib zu Hause.
In Deutschland sinds durchschnittlich um die 15kA. Unterm Mast auf einem Bein könnte gut gehen zwecks Schrittspannung (Spannungstrichter).
Also ich habe neulich einen Baum gesehen in den ein Blitz eingeschlagen ist. Neben dem Baum war ein Zaun(ca. 0,5 - 1m Abstand), in dem Zaun war dann ein 1m breiter Durchgang, das sah aus als ob dort eine Wildsau durchgerannt ist.
MS schrieb: > In Deutschland sinds durchschnittlich um die 15kA. > Unterm Mast auf einem Bein könnte gut gehen zwecks Schrittspannung > (Spannungstrichter). Und wie sieht es mit der Feldstärke in der Mitte aus?
Norminator schrieb: > Ich glaube das wird warm. Normale Blitzableiter glühen wohl bei einem Blitzeinschlag kurzzeitig. Das ist gewissermaßen der Bemessungsfall für sie. Gut, ein Mast hat etwas mehr Querschnitt. Eine Gefahr sehe ich darin, dass der mit dem Gewitter einher gehende Sturm ein Risiko in sich birgt, dass die Leiterdrähte runtergerissen werden.
MS schrieb: > Tja schlecht vorhersagbar. So geht es mir auch, irgendwo muss das doch mal untersucht worden sein. Ich glaube ich ruf mal bei den den Lobbyisten der ENBW an und verlange eine technische Beratung ;)
Jörg Wunsch schrieb: > Eine Gefahr sehe ich darin, dass der mit dem Gewitter einher gehende > Sturm ein Risiko in sich birgt, dass die Leiterdrähte runtergerissen > werden. Von dem gehe ich jetzt mal nicht aus. Jetzt versuchen wir erst mal dem Blitz selbst zu entkommen.
Wanderer schrieb: > Und wie sieht es mit der Feldstärke in der Mitte aus? die Frage ist ob Feldstärke wirklich Problematisch ist, in einem MRT ist sie ja auch recht hoch.
Peter II schrieb: > die Frage ist ob Feldstärke wirklich Problematisch ist, in einem MRT ist > sie ja auch recht hoch. Die Frage ist wie hoch ist sie beim MRT? Kann man das mit einem Blitz vergleichen?
Also ich möchte neben keinem Leiter stehen, sei er noch so dick, der einen nur wenige µs langen Impuls von über 10kA führt. Bei so kurzen Anstiegszeiten fließt da das meiste wohl an der Oberfläche, jeder Knick veurusacht dann einen Überschlag. Die physischen Probleme dabei dürften vor allem Lautstärke und UV Strahlung sein, du wirst ein Knalltrauma, Netzhautverbrennungen, Sonnenbrand etc. davon tragen.
Jan S. schrieb: > Die physischen Probleme dabei dürften vor allem Lautstärke und UV > Strahlung sein, du wirst ein Knalltrauma, Netzhautverbrennungen, > Sonnenbrand etc. davon tragen. Ja gut, es ist die Frage was besser ist, direkt vom Blitz getroffen zu werden, oder einfach einen Platz zu finden, an dem das Risiko nicht so hoch ist. Die Frage ist, bekommt man einen elektrischen Schlag, oder nicht?
Was ist, wenn Du Dich zwischen zwei Masten genau unter die Leitungen stellst?
Wanderer schrieb: > oder einfach einen Platz zu finden Es ist einfacher mit Ergo nach Budpest zu fahren als den rechten Blitz-Einschlagpunkt vorherzusehen. Ein Gartenzaun ist nachweislich nicht höher als der Wasserturm nebenan. Trotzdem schlug der Blitz nicht in den Wasserturm!
Gute Frage! Da ist die Wahrscheinlichkeit getroffen zu werden bestimmt etwas geringer.
oszi40 schrieb: > Es ist einfacher mit Ergo nach Budpest zu fahren als den rechten > Blitz-Einschlagpunkt vorherzusehen. Ein Gartenzaun ist nachweislich > nicht höher als der Wasserturm nebenan. Trotzdem schlug der Blitz nicht > in den Wasserturm! Ich weiß! Ich beobachte das auch immer wieder bei uns im Ort. Der Blitz müsste eigentlich immer in den Kirchturm oder in einen der zwei Burgtürme einschlagen. Diese stehen auf einem Berg direkt am Ortsrand und sind deutlich höher als alles 10km außen herum. Da sind auch noch große Blitzableiter installiert. Aber er schlägt fast immer wo anders ein. Ich hab mal gehört, dass es auch mit den Schwankungen des Erdmagnetfeldes zusammen hängen soll. Das ist ja auch punktuell unterschiedlich. Naja, ich habe gedacht vielleicht wirkt das Ding wie ein faradayscher Kafig und mir kann nix passieren.
Wanderer schrieb: > Naja, ich habe gedacht vielleicht wirkt das Ding wie ein faradayscher > Kafig und mir kann nix passieren. ja macht er auch, der Blitz kommt nicht direkt rein aber es gibt ebend noch viele andere auswirkungen. In einem faradayscher Kafig kannst du auch verhungern und ertrinken dageben schützt er auch nicht
Peter II schrieb: > In einem faradayscher Kafig kannst du auch verhungern und ertrinken > dageben schützt er auch nicht > Da muss ich dir wohl Recht geben.
Ich würde mich bei Gewitter von Hochspannungfreileitungen eher fernhalten. Ich hätte Bedenken, dass z.B. ein Stromseil beim Direkteinschlag reisst und dann funkensprühend herunterkommt ...
Hall schrieb: > Was ist, wenn Du Dich zwischen zwei Masten genau unter die Leitungen > stellst? Diese Idee finde ich am besten, da hier das Problem der Schrittspannung wohl am kleinsten ist. Kann allerdings in unwegsamen Gelände -> Gebirge eventuell schwierig werden.
R.S. schrieb: > Diese Idee finde ich am besten, da hier das Problem der Schrittspannung > wohl am kleinsten ist. wie kommt ihr darauf das dort die Schrittspannung am kleinsten ist? Der Blitz wird ja wohl in einen der beiden Masten einschlagen und die Leitung von Mast A zu Mast B ist ein recht großer Wiederstand für den Blitz, warum sollte dann am boden zwischen den beiden masten eine kleine Schrittspannung entstehen?
Also ich kann da nur einen Erfahrungsbericht beisteuern: Ich war auf einem Weg so ca 30/40 Meter neben einem Haus mit 10 Stockwerken als der Blitz in die Antenne des Hauses Einschlug. Meine Erfahrung: Blitz und Donner entstehen tatsächlich gleichzeitig und ich machte unwillkürlich einen Sprung von 1..2 Metern seitwärts in die Dornenbüsche, habe aber kein "Knalltrauma oder Netzhautverbrennungen" davongetragen, mir aber beim Sprung den Fuß verstaucht. Die Antenne des Hauses war verschwunden und alle Draht-Telefone, Fernseher und sonstiger Netzgebundener Elekronenkrimskrams waren kaputt (weiss ich, weil ein Bekannter dort wohnte). Alle Hausbewohner erschrocken, Feuerwehreinsatz, aber kein Feuer und keinem Menschen was passiert.
Wanderer schrieb: > Hat das Gerippe um mich herum eine faradaysche Wirkung, oder bin ich > sowieso tot, wenn ich auf dem Boden stehe? > Ist das Gerippe zu grob für einen faradaysche Kafig? Ich denke, ja. Ein Faradyscher Käfig hat wesentlich dichtere Maschen. http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/c/c0/Cage_de_Faraday.jpg/489px-Cage_de_Faraday.jpg Faradaysche Käfige als Blitzschutz gibts auf dem Wanderweg von Cuxhafen nach Neuwerk. Da finde ich aber gerade kein Bild. Gruss Harald
Harald Wilhelms schrieb: > Faradaysche Käfige als Blitzschutz gibts auf dem Wanderweg von > Cuxhafen nach Neuwerk. Da finde ich aber gerade kein Bild. http://www.freiheit-und-abenteuer.de/html/body_wattwandern.htm 6. Bild von oben. Sieht sehr engmaschig aus.
Die 4 Träger des Mastes sind doch alle paar Höhenmeter kreuz und quer verspannt. Wie soll da am Boden zwischen diesen 4 Füßen eine große Differenzspannung entstehen?
> Wie soll da am Boden zwischen diesen 4 Füßen eine große > Differenzspannung entstehen? Zwischen diesen Füßen gibt's praktisch keine Schrittspannung, nur nach außen hin.
U. B. schrieb: > Zwischen diesen Füßen gibt's praktisch keine Schrittspannung, > nur nach außen hin. Die Übergangswiderstände Stahlfuß --> Boden können an den vier Ecken unterschiedlich hoch sein. Ob die Unterschiede aber ausreichen, um gefährliche Schrittspannungen hervorzurufen kann ich nicht beurteilen.
Ich glaube mich erinnern zu können, dass mein Professor für Hochspannungstechnik die Empfehlung ausgesprochen hat, sich in die Nähe eines Strommasten zu begeben. Ich bilde mir ein, er hat das vor allem durch die Erdseile an der Spitze der Masten begründet. Wäre aber mal wirklich interessant zu wissen ob mich da meine Erinnerung nicht trübt. :-)
Nebenbei mal einen Artikel den ich noch gefunden habe zum Thema "Blitzschläge" (aus medizinischer Sicht). https://www.uni-rostock.de/detailseite/news-artikel/bis-zu-1000-verletzte-pro-jahr/
>Ich bin leidenschaftlicher Wanderer und es kommt immer mal wieder vor,
dass ich, vor allem in bergigen Gebieten in ein Gewitter komme.
Dieser Teil scheint mir verbesserungswuerdig. Sowas sollte man unbedingt
sein lassen. Die Wettervorhersage ist essentiell.
Ein Abstieg im Nebel ?
Jetzt ist ploetzlich alles weiss ?
Und tschuess.
Interessante Diskussion, die ich hier ausgelöst habe. Aber ich sehe, euch geht es wie mir, niemand weiß es genau. Oktal Oschi schrieb: > Dieser Teil scheint mir verbesserungswuerdig. Sowas sollte man unbedingt > sein lassen. Die Wettervorhersage ist essentiell. > Ein Abstieg im Nebel ? > Jetzt ist ploetzlich alles weiss ? Das weiß ich, nur hast du schon mal gesehen, wie schnell das in den Bergen gehen kann? Die Wettervorhersage ist mittlerweile echt gut, aber es kommt trotzdem immer mal wieder vor. Gruß
Wanderer schrieb: > Die Wettervorhersage ist mittlerweile echt gut, aber Im Gebirge ändert sich das Wetter manchmal schneller als Du Deinen Rucksack geöffnet hast. Ob dann gleich ein Strommast in der Nähe ist? UNTER einer Leitung würde ich mich keinesfalls sicher fühlen. Spätestens wenn der erste Draht reißt, wird man feststellen, daß Strom ganz schnell klein, schwarz und häßlich macht!
oszi40 schrieb: > Im Gebirge ändert sich das Wetter manchmal schneller als Du Deinen > Rucksack geöffnet hast. Ob dann gleich ein Strommast in der Nähe ist? So ist es! War ja auch nur ein Gedanke und ich konnte mir es nicht erklären.
oszi40 schrieb: > UNTER einer Leitung würde ich mich keinesfalls sicher fühlen. Spätestens > wenn der erste Draht reißt, wird man feststellen, daß Strom ganz schnell > klein, schwarz und häßlich macht! In diesem Falle sicherlich. Nur wie oft passiert das? Siehst Du regelmäßig Freileitungsreparaturtrupps durch die Gegend ziehen, nur weil gerade mal wieder ein Sommergewitter war? Spätestens wenn es in den Hochspannungsbereich mit ihren hohen Masten geht, sind Blitzeinschläge doch wohl eher die Regel als der Ausnahmefall. Und wenn dann bei einem Einschlag gleich das Erdungsseil runterkommt und auf die darunterliegenden Leiterseile fällt - das halte ich doch für weit hergeholt.
"Halten Sie zu Überlandleitungen einen Mindestabstand von 50 Metern" Sagt die Feuerwehr. http://web.feuerwehr-troisdorf.de/index.php?option=com_content&view=article&id=193&Itemid=245
Man könnte es auch berechnen. 20kA, 30µs, auf Kupfer mit 200²mm Querschnitt http://de.wikipedia.org/wiki/Blitz#Dauer.2C_Stromst.C3.A4rke_und_Polarit.C3.A4t_von_Blitzen > Im Durchschnitt bilden vier bis fünf Hauptentladungen einen Blitz. > Die Vorentladungen benötigen zusammengenommen etwa 0,01 Sekunden, > die Hauptentladung dauert nur 0,00003 s. Nach einer Erholungspause zwischen > 0,03 s und 0,05 s erfolgt eine neue Entladung. Es wurden schon bis zu 42 > aufeinander folgende Entladungen beobachtet. Dadurch kommt das Flackern > eines Blitzes zustande. > Die Stromstärke einer Hauptentladung beträgt im Durchschnitt etwa 20.000 Ampere. Wie warm wird das Kupfer bei 50 Entladungen? [Lösung: nicht spürbar] Theorie: http://www.google.de/url?sa=t&source=web&cd=12&ved=0CG8QFjAL&url=http%3A%2F%2Fduepublico.uni-duisburg-essen.de%2Fservlets%2FDerivateServlet%2FDerivate-5461%2Flauresdiss.pdf&ei=LVUITrD-HcrssgbNl_27DA&usg=AFQjCNFw-X3R2CicFW0Me0RoFHcrrzIPxw
--- schrieb: > "Halten Sie zu Überlandleitungen einen Mindestabstand von 50 Metern" > > Sagt die Feuerwehr. Dem widerspricht Wikipedia mit Verweis auf Literatur "Elektrische Energieverteilung" 8. Auflage, S22, 23: "Einen guten Schutzraum stellen weiters die Bereiche am Boden unter Hochspannungsleitungen dar ..." http://de.wikipedia.org/wiki/Blitz#Verhalten_bei_Gewittern Vielleicht muss man zwischen Nieder- & Mittelspannungsleitungen und Hochspannungsleitungen differenzieren. Erstere haben meist keine Erdseile.
Nur so ne Überlegung, aber findet man im Gebirge nicht eher ne Schutzhütte als ne Stromleitung?
Die Feuerwerk wird wohl eher die Problematik der reißenden Leitungen ansprechen, bzw. nicht den Sonderfall, dass man sich in der Mitte von 4 Standfüssen aufhält. Denn wenn ich neben dem Mast stehen würde, hätte ich aufgrund der Schrittspannung die A-Karte.
Fabian schrieb: > die Problematik der reißenden Leitungen Wo Gewitter ist, ist oft auch Sturm wo so einiges herumfliegen kann. Wenn der Blitz voll in den Blitzableiter einschlägt, kann dieser kurze Zeit glühen. Ob die Zugfestigkeit einer üblichen Freileitung dafür dimensioniert ist?? Von der Wahrscheinlichkeit her wird der Wanderer eher von herabfallenden Ästen im Wald erschlagen als von einer Leitung (da es mehr Bäume als Leitungen gibt). :-) Masten http://de.wikipedia.org/wiki/Freileitungsmast
oszi40 schrieb: > kann dieser kurze Zeit glühen. Ob die Zugfestigkeit einer üblichen > Freileitung dafür dimensioniert ist?? fraglich, kann keiner rechnen? s.o.
Wenn man sich in den Mast stellt, müsste man doch relativ sicher sein, oder? Ist ja dann wie ein faradäischer Käfig. Im Auto soll man ja auch sicher sein.
Hallo, Interessannte Diskusion. Unterscheiden zwischen Mittel- und Hochspannungsleitungen sollte man auf jeden Fall. Hochspannungsleitungen (>110kV) kommen bei einem Blitzeinschlag nicht runter. Auch ein kräftiger Blitz schmilzt dabei nur wenig Aluminium auf. Dazu befinden sich die tragenden Stahlseile im Inneren des Seilbündels, sind also geschützt. Da in Hochspannungsleitungen natürlich wegen der Bauweise (Erdung, hoher Punkt) häufig Blitze einschlagen, werden die mit einem oder zwei Erdseilen versehen. Die Mastgeometrie ist dabei so, dass ein Blitz dann "immer", also mit statistisch sehr hoher Wahrscheinlichkeit, das Erdseil trifft, die Leiterseile also geschützt sind. Die Schutzwirkung von Hochspannungsanlagen bei Gewitter ist sehr gut. Der beste Ort ist in der Tat die Mitte zwischen zwei Masten direkt unter den Leiterseilen. Ein Blitz schlägt ins Erdseil ein, der Strom fließt dann hauptsächlich über die benachbarten Masten ins Erdreich ab. Die Stromdichte ist also an den Masten am größten. Mit Abstand zum Mast ist eine größere Fläche des Erdreichs am Stromfluss beteiligt, die Stromdichte sinkt und damit auch die Schrittspannung. Den Schutzbereich kann man sich übrigends verdeutlichen, indem man gedanklich eine Kugel mit dem Radius entsprechend der Höhe des schützenden Objektes, hier also Masthöhe oder Höhe des Erdseils, von allen Seiten an das schützende Objekt heranrollt bis sie anliegt. Der Bereich, der von der Kugel nicht abgedeckt wird, also der sozusagen unter der Kugel freibleibt, gilt als Schutzbereich. So wird das zumindestens von Versicherungen und Anlagenprojektierern gemacht. Bei Mittelspannungsanlagen sieht das anders aus. Nahezu nie Erdseile, oft schwächere Erdungsanlagen. Hier könnte ich mir auch vorstellen, dass eher ein Seil durch den Blitz ernsthaft beschädigt wird, einfach wegen dem geringeren Querschnitt. Allerdings habe ich von solchen Fällen auch noch nicht gehört.
R.S. schrieb: >> Was ist, wenn Du Dich zwischen zwei Masten genau unter die Leitungen >> stellst? > > Diese Idee finde ich am besten, da hier das Problem der Schrittspannung > wohl am kleinsten ist. > Kann allerdings in unwegsamen Gelände -> Gebirge eventuell schwierig > werden. Ist auch meine Meinung! Der Blitz wird meistens in die Erdseile einschlagen und von den Masten nach Erde abgeleitet. Bei Einschlag in eine Leitung kommt es zu Überschlägen an den Isolatoren und ebenfalls Ableitung durch die Masten. Im Mastbereich wird die Verbrennungsgefahr sehr hoch sein. Ein Reissen der Seile halte ich für sehr unwahrscheinlich, da die für die Belastung durch Blitzeinschläge ausgelegt sein dürften. Blitzeinschläge kommen m.E. sehr häufig vor. MfG
Das mit dem faradayschen Käfig haben wir schon diskutiert und sind aber nicht wirklich weiter gekommen. Der Mast ist wahrscheinlich zu grobmaschig. Also ich mit meinem bescheidenen Wissen würde mal sagen, dass die vier Standbeine des Masten wesentlich besser geerdet sind als alles andere in naher Umgebung. Und wenn man dann genau zwischen diesen Beinen steht dürften keine Querströme fließen, die die gefährliche Schrittspannung auslösen. Es müsste zumindest der größte Teil des Stromes niederohmig über die Fundamente des Masten abgeleitet werden. Korrigiert mich bitte.
Sven W. schrieb: > Nur so ne Überlegung, aber findet man im Gebirge nicht eher ne > Schutzhütte als ne Stromleitung? ...mit Blitzableiter? Gruss Harald
Wanderer schrieb: > Das mit dem faradayschen Käfig haben wir schon diskutiert und sind aber > nicht wirklich weiter gekommen. > > Der Mast ist wahrscheinlich zu grobmaschig. Das halte ich für erwiesen (Siehe Korb vom Wanderweg Neuwerk) > Also ich mit meinem bescheidenen Wissen würde mal sagen, dass die vier > Standbeine des Masten wesentlich besser geerdet sind als alles andere in > naher Umgebung. > > Und wenn man dann genau zwischen diesen Beinen steht dürften keine > Querströme fließen, die die gefährliche Schrittspannung auslösen. > Es müsste zumindest der größte Teil des Stromes niederohmig über die > Fundamente des Masten abgeleitet werden. Das sehe ich auch so. Ich würde allerdings darauf achten, möglichst in der Mitte der vier Beine zu stehen, die Füsse dicht beieinander zu halten und keinen Regenschirm zu benutzen. Da im Prinzip mit erhöhter Blitzschlaggefahr in der Nähe zu rechnen ist, wäre noch die Gefahr eines Knall- traumas zu erwägen. Gruss Harald
ggf. auch auf die Augen achten- so ein Blitz ist auch nicht ganz dunkel
Damit verlässt Du Dich auf die korrekte Funktion der Erdung. Wie groß ist das Wartungsintervall? Ich würde mich darauf nicht verlassen. Ein Baum hat immer Wurzeln, mit geschlossenen Beinen 1 Meter neben einem Baumstamm, fertig.
Das mit dem Baum ist ne ganz blöde Idee. Da gabs schon meherere Todesfälle deswegen. Wenn der Blitz in den Baum einschlägt, verdampft schlagartig das Wasser im Baum. Daraufhin treibt es das Holz auseinander und das fliegt dann als Splitter umher. Deswegen eben nicht dicht an Bäume herangehen. Die Erdungsanlagen an Hochspannungsanlagen sind sehr zuverlässig, die Erder sind an mehreren Punkten an die Masten angeschlossen und dazu sind die Masten untereinander über der Erdseil verbunden.
Ich denke auch, dass der Baum keine gute Idee ist, ich hab schon mal einen beachtlichen Baum gesehen, in den der Blitz eingeschlagen hat. Da war nicht mehr viel übrig. Wie ist das eigentlich bei Fischen im Wasser? Wie überleben die das? Fließt der Strom da an der Oberfläche Richtung Land? Und wie ist es da im Meer, da ist weit und breit kein Land in Sicht.
Wanderer alles bisher gesagte ist graue Theorie. Gedanklich wird entweder von einem Idealzustand ausgegangen, oder von dessen Gegenteil. Hast du jemals gesehen oder erlebt, wenn Strommasten aufgestellt und geerdet werden, wie dabei getrickst wird? Wenn z.B. der Erdungswiderstand der Mastbeine gemessen und dokumentiert wird. Wie stellst du dir das denn so vor? Von wo aus nach wo wird denn der Erdungswiderstand gemessen? Und ist dieser Wert für die nächsten 30 Jahre garantiert? Oder ist dieser Wert nur für's Abnahmeprotokol wichtig. Wie sieht es eigentlich mit den elektromagn. Feldern aus? Hat ein Blitz irgendwas damit zu tun? Wenn ja, dann hören für einige hier die Felder idealerweise an den Punkten auf, wo sie es gerne hätten. Z.B. an der obersten Leitung der Hochspannungsversorgung. Oder im Abstand von ca. 10 cm um einen Mastteil herum. Eigenartige Denkweise. Vielleicht versuchen mal ein paar Leute hier, sich Gedanken über Felder zu machen und dabei den sogenanten F-Käfig mit einzubeziehen. Die Beine eines Mastes halte ich nicht für einen F-Käfig. Ich werfe hnsichtlich Blitzschutz im Freien mal ne andere Frage auf. Wäre es nicht sicherer, sich bei Gewitter flach auf den Boden zu legen?
Helmut schrieb: > Ich werfe hnsichtlich Blitzschutz im Freien mal ne andere Frage auf. > Wäre es nicht sicherer, sich bei Gewitter flach auf den Boden zu legen? Oh ich weiß nicht! Früher war das immer die Empfehlung, aber hier ist das Problem mit der Schrittspannung ja noch verschärft, nur von Kopf bis Fuß. Da wäre ich bestimmt tot. Du hast schon Recht, dass das alles nur graue Theorie ist, bzw. alles nur Mutmaßungen! Die Frage mit den Elektromagnetischen Felder habe ich oben auch schon mal in den Raum geworfen. Ich denke es ist einfach so, dass man es nicht genau voraus sagen kann, was passieren wird, jedoch kann man sich doch bemühen den sichersten Ort zu finden, oder?
Ja, immer schön flach auf den Boden! Dann erwischt man maximal viel von der Spannungsdifferenz zwischen zwei Punkten und hat durch die Auflage auf Masch oder nassem Gras auch gleich eine gute Verbindung. -> Nein, das ist keine gute Idee. Die beste Haltung ist hockend, Beine eng beisammen. Nur die Füße berühren den Boden ohne großen Abstand dazwischen. Die Feldwirkung hab ich auch nicht ausgerechnet, aber ich mag ein paar Behauptungen in den Raum werfen. M-Feld sollte nicht kritsch sein, in jedem MRT-Gerät kommt man auf höhere Feldstärken. E-Feld, naja, fällt wie das M-Feld auch mit 1/d ab, also bringen die 10m, die bei Hochspannungsanlagen eher 20m sind, doch schon so einiges an Feldstärke-Verringerung. Außerdem haben Leute auch schon Blitzeinschläge in eben solchen Abständen überstanden. Wie weit bist du denn zu Hause vom Blitzableiter weg wenn ein Gewitter kommt? Das ist auch nicht mehr, eher weniger. Die sicherste Methode ist halt nicht rauszugehen. Kommt aber für den Wanderer nicht in Frage, für mich auch nicht. Ich hab da schon ähnliche Erfahrungen wie der Wanderer gemacht, gerade im Hochgebirge kommt es halt auch mal überraschend. Wenn dann keine Schutzhütte in unmittelbarer Nähe ist (ja, die haben einen Blitzableiter, wenn meist auch keinen besonders gut ausgebauten) dann muss man halt schauen was man noch machen kann. Hochspannungsmasten sind da garnichtmal so selten.
Aha, jetzt muss wieder so ein Menschenkonstrukt namens Schrittspannung herhalten. Wie definiert sich denn deine Schrittspannung, wenn angeblich der Durchmesser eines Blitzes ca 12 mm, oder sagen wir mal 12 cm sind. Dann hast du von Kopf bis Fuß bei einem angenommenen mittigen Einschlag welche tödliche Schrittspannung, bzw Kopf zu Fuss-Spannung?
Ich versteh gerade nicht, was der Durchmesser des Blitzes (also ionisierter Gaskanal?) mit der Schrittspannung zu tun hat. Klar, ist der Durchmesser des Kanals größer dann ist meistens auch die Stromstärke größer. Aber die Schrittspannung ist auch von anderen Gegebenheiten abhängig. Hauptsächlich die Beschaffenheit des Bodens und der Erderaufbau. Die Definition der Schrittspannung ist die Spannung die zwischen den zwei Punkten, die bei einem Schritt den Boden berühren (auch als Füße bekannt ;) ) anliegt. Mir ist da als Abstand ein Wert von 0,5m bekannt, keine Ahnung ob das auch dem Norm-Schritt entspricht. Das tut aber hier eigentlich nichts zur Sache, es ging mir darum, dass zwischen verschiedenen Punkten am Boden bei einem Strom durch den Boden eine Spannung anliegt. Die Spannung errechnet sich aus der Stromdichte im Boden und dessen Leitfähigkeit. Unabhängig davon ist die Spannung natürlich größer wenn ich die Abstände der beiden Punkte vergrößere. Da Hinlegen genau das tut rate ich eben davon ab.
Helmut schrieb: > Dann hast du von Kopf bis Fuß bei einem angenommenen mittigen Einschlag > welche tödliche Schrittspannung, bzw Kopf zu Fuss-Spannung? Wenn der Blitz mittig zwischen Kopf und Fuß einschlägt spielt die Schrittspannung keine Rolle mehr.
Also in der Theorie klingt genau im Mast eigentlich ganz gut, in der Praxis wird sich der Strom wohl kaum gleichmäßig auf alle vier Beine aufteilen, sodass hier auf jeden Fall Potentialdifferenzen auftreten werden. Wie hoch diese sind? Keine Ahnung. Viel größer ist allerdings das Problem, dass das Grünzeug unter Masten vielleicht alle 10 bis 20 Jahre mal rausgeschnitten wird. Ich denke, das dürfte das größere Übel sein. Zum Thema E/B-Feld: Ich habe bisher von nicht einem einzigen Menschen gehört, der durch das Feld (welches der Beiden dürft ihr euch aussuchen) eines Blitzes ums Leben gekommen ist. Vielleicht sollten hier Menschen mit HSM etwas vorsichtiger sein. Diese dürfen immerhin in kein Hochspannungslabor. In Deutschland gibt es etwa 3-7 Todesopfer pro Jahr obwohl etwa 50 vom Blitz getroffen werden. Dennoch ist in jedem Falle mit schweren neurologischen Schäden zu rechnen. Interessant ist dennoch, dass 85% aller Blitzopfer Männer sind. Diese und andere nette Fakten hat die Nasa mal zusammen gefasst: http://science.nasa.gov/science-news/science-at-nasa/1999/essd18jun99_1/ Es muss also auch nicht immer der Mast sein, obwohl er prädestiniert ist. Alles in allem: Ich würde es nicht probieren und mir meine Aluminum-Rettungsdecke überwerfen ;-)
Helmut schrieb: > Aha, jetzt muss wieder so ein Menschenkonstrukt namens Schrittspannung > herhalten. > > Wie definiert sich denn deine Schrittspannung, wenn angeblich der > Durchmesser eines Blitzes ca 12 mm, oder sagen wir mal 12 cm sind. > Dann hast du von Kopf bis Fuß bei einem angenommenen mittigen Einschlag > welche tödliche Schrittspannung, bzw Kopf zu Fuss-Spannung? Such mal in Wikipedia nach Schrittspannung ehe du hier weiter Unsinn verzapfst. Harald Wilhelms schrieb: > Sven W. schrieb: >> Nur so ne Überlegung, aber findet man im Gebirge nicht eher ne >> Schutzhütte als ne Stromleitung? > > ...mit Blitzableiter? > Gruss > Harald Da Gewitter (im Sommer) für alle die im Gebirge unterwegs sind die größte Gefahr darstellen (ausser Herzinfarkt und Stöckelschuhfaktor) sind die Schutzhütten tatsächlich so ausgelegt, daß sie Blitzeinschläge abkönnen) Die meisten Biwakschachteln die auf Jochen oder Graten stehen sind sogar komplett aus Alu oder verzinktem Blech. Es gab allerdings schon dokumentierte Todesfälle, weil ein Witzbold während eines Gewitters in der offenen Tür stand. Auch gibt es dokumentierte Fälle, wo eine Person in einem alten hölzernem Heuschober/Scheune im Gebäude durch einen Blitzschlag zu Schaden gekommen ist.
J.-u. G. schrieb: > Wenn der Blitz mittig zwischen Kopf und Fuß einschlägt spielt die > Schrittspannung keine Rolle mehr. Eben. Nun könnten wir darüber klönen, ob aufrecht stehen, gehockter Sitzhaltung oder flachem liegen auf dem Boden gefährlicher ist. Die Höhe spielt ja ebenso eine gefährliche Rolle wie die angebliche Schrittspannung. Es scheinen vorrangig nur zwei Punkte betrachtenswert zu sein. Wie üblich, bei komplexen Dingen. Oder in Prozessen. Hat man mal einen "Schuldigen" gefunden, ist alles weitere nebensächlich, uninteressant.
Udo Schmitt schrieb: > ehe du hier weiter Unsinn > verzapfst. Ach soooo, du bestimmst also wer hier Unsinn verzapft. Du selbst bist natürlich von jeglichem Unsinn verzapfen weit entfernt? Für mich bist du nur einer von zigtausenden Nachplabberern die auf irgendein "menschliches Dokument" verweisen und dabei von dem sogenannten "irren ist menschlich" nichts wissen.
MS schrieb: > In Deutschland sinds durchschnittlich um die 15kA. > Unterm Mast auf einem Bein könnte gut gehen zwecks Schrittspannung > (Spannungstrichter). Die Empfehlung Abstand zu halten wird wohl genau daher kommen das man sich nach Möglichkeit eben nicht innerhalb eines Spannungstrichter, der sich beim ableiten bildet, aufhält. In relativer Nähe, was war es 50m, bleibt die Leitung das aktraktivste Ziel. Ist nur eine Überlegung.
Helmut schrieb: > ür mich bist du nur einer von zigtausenden Nachplabberern die auf > irgendein "menschliches Dokument" verweisen und dabei von dem > sogenannten "irren ist menschlich" nichts wissen. Und du bist ein Besserwisser, der natürlich cleverer ist als Generationen von Unfallforscher, die versuchen anhand von Daten tatsächlich passierter Unfälle die statistisch gesehen beste Empfehlung zur Risikominimierung anzugeben. Das Schlimme ist, daß durch diese Besserwisser Unbedarfte zu Schaden kommen können. Wenn du so nahe am Einschlag bist, daß du in der Hocke den Blitz abbekommen würdest, dann ist der Spannungsgradient am Boden sehr wahrscheinlich so hoch, daß zwischen deinen Armen/Füssen mehrere 1000V sind. Egal, MaWin würde sagen "lernresistent".
Felix schrieb: > -> Nein, das ist keine gute Idee. Die beste Haltung ist hockend, Beine > eng beisammen. Nur die Füße berühren den Boden ohne großen Abstand > dazwischen. Wie lange hälst du das so aus? Du kannst dich genauso gut hinstellen, solange du nicht gerade Polizist des Deutschen Kaiserreichs bist. ;-) Die knappen 2 m mehr ändern nichts substanzielles am Feldverlauf. Blitzableiter haben üblicherweise auch keine Kugel von 20 cm obendrauf, sondern nicht ganz umsonst eine Spitze. Klar kann der Blitz trotzdem genau dich erwischen: Pech gehabt. Die Wahrscheinlichkeit, dass er dich dann in der Kuhle hockend ebenfalls erwischt hätte, dürfte hinreichend groß sein. Wenn du an einen Gott glaubst, kannst du das danach unter "Vorsehung" abbuchen, ansonsten halt unter "stochastische Physik".
Florian V. schrieb: > "Einen guten Schutzraum stellen weiters die Bereiche am Boden unter > Hochspannungsleitungen dar ..." "Weiters"? Wer sagt denn bitte "weiters"? Achso, Österreicher. Haben die keine eigene Wikipedia? Also damit ist die Aussage schonmal unglaubwürdig. "Weiters"! Ich fass' es nicht!
Udo Schmitt schrieb: > Und du bist ein Besserwisser, der natürlich cleverer ist als > Generationen von Unfallforscher, die versuchen anhand von Daten > tatsächlich passierter Unfälle die statistisch gesehen beste Empfehlung > zur Risikominimierung anzugeben. > Das Schlimme ist, daß durch diese Besserwisser Unbedarfte zu Schaden > kommen können. Du schliesst von dir auf Andere. Du behauptest vieles. U.a. auch, ich sei ein Besserwisser. Bei dir hat alles irgendwas mit Anderen zu tun. Das Wort ich gibt es für dich nicht. Es passt genial zu dir, wenn angeblich Andere -hier Besserwisser- irgendjemandem Schaden zufügen könnten. Das ist deine Denkweise, deine charakteristische Eigenschaft. Konkreter, weil es Besserwisser gibt, unterlassen alle anderen, auch garnix Wisser das eigene Denken usw. Deine Logik.
Timm Thaler schrieb: > "Weiters"! Ich fass' es nicht! Wie bist du eigentlich drauf? Wie nimmst du dir das Recht heraus, deine Sprache als korrekter anzusehen?
Nico Sch. schrieb: >> "Weiters"! Ich fass' es nicht! > Wie bist du eigentlich drauf? Wie nimmst du dir das Recht heraus, deine > Sprache als korrekter anzusehen? Ich erwarte, dass in einer (Pseudo)-Enzyklopädie korrektes Deutsch verwendet wird. Und "weiters" ist österreichischer Dialekt. Die dürfen das gern sagen, aber es hat in einem Lexikon nichts zu suchen. Aber egal, gegen die Verhohnepiepelung der Deutschen Sprache ist eh nicht mehr anzukommen. Beliebte aktuelle Version in "Talk-Shows": "Da bin ich ganz bei ihnen!" Ein einfaches "Ich stimme ihnen zu." reicht anscheinend nicht.
Die Austrianer haben für den gesamtdeutschen Raum halt immer noch eine Steigerung drauf: Weiter => weiters Ober => Obers Ganz früher: Kaiser Wilhelm => ... Nix für schlecht ( ungut ) ...
> Verhohnepiepelung der Deutschen Sprache
Welch ein Fauxpas!
Verhohnepipelung der deutschen Sprache? ;-)
Das nächste Gewitter kommt bestimmt.
Unter einem Mast würde ich mich nicht unbedingt stellen wollen,
ohne ungefähre Kenntnis der Ableitwiderstände.
U. B. schrieb: > Ganz früher: Kaiser Wilhelm => ... > > Nix für schlecht ( ungut ) ... Doch, die Erweiterung gefällt mir. :-) Immerhin besitze ich ja auch schon einen ganzen Haven. :-) Gruss Harald PS: Da an der Rechtschreibreform alle deutschsprachigen Länder beteiligt waren, sind selbstverständlich auch Formulierungen aus anderen Ländern zulässig. Und "österreicisch" als Dialekt zu bezeichnen, ist nun wirklich nicht korrekt. Ab und zu können solche Formulierungen natürlich auch zu Missverständnissen führen: Der Deutsche trinkt in Maßen, der Schweizer trinkt in Massen. :-)
Florian V. schrieb: > Vielleicht muss man zwischen Nieder- & Mittelspannungsleitungen und > Hochspannungsleitungen differenzieren. Erstere haben meist keine > Erdseile. Sollte keinen grossen Unterschied machen. 90% des Ausbreitungswiderstands und 90% der Erderspannung treten innerhalb eines 50 m Radius um den Stromeintrittspunkt auf. schwarz.co.at/htl/scripten/erdungblitz.pdf
--- schrieb: > 90% des Ausbreitungswiderstands und 90% der Erderspannung treten > innerhalb eines 50 m Radius um den Stromeintrittspunkt auf. Interessant, das wusste ich auch noch nicht. Da kommt es halt wieder drauf an, wie gut der Eintrittspunkt geerdet ist. Umso besser die Erdung, um so geringer der Radius, oder?
Wanderer schrieb: > --- schrieb: >> 90% des Ausbreitungswiderstands und 90% der Erderspannung treten >> innerhalb eines 50 m Radius um den Stromeintrittspunkt auf. > > > Interessant, das wusste ich auch noch nicht. Da kommt es halt wieder > drauf an, wie gut der Eintrittspunkt geerdet ist. > Umso besser die Erdung, um so geringer der Radius, oder? Nein. Im Abstand von 50 m beträgt der Widerstand des Abschnitts der Bodenschicht ca. 1/10 des Widerstands in 1 m Abstand und somit beträgt auch die anstehende Schrittspannung nur 1/10. Wie gross die nun ist hängt immer noch von Strom und vom Bodenwiderstand ab. > Umso besser die Erdung, um so geringer die Stossspannung am Erder, desto höher der Strom ... (niedrigere Berührspannung aber höhere Schrittspannung) Betrachte Bild2 mal genauer. URI!
Kurioser Nachklapp zum Thema: http://www.berliner-kurier.de/news/panorama/mann--58--sechs-mal-vom-blitz-getroffen---er-lebt-/-/7169224/8616490/-/ Ein etwas ausführlicherer Bericht findet sich in der aktuellen Print-Ausgabe des SPIEGEL.
Hi, nn,
> Kurioser Nachklapp zum Thema
Ja. Niedlich.
Erst mein Professor erklärte mir den Unterschied zwischen Auf- und
Abwärtsblitzen:
1. Bei den Abwärtsblitzen wächst der Blitzkanal aus der Gewitterwolke
heraus Richtung Erde. Bevor der ionisierte Blitzkanal ganz unten ist,
wächst ihm ein "Fangblitz" entgegen - nach Zusammentreffen ist der
Kontakt geschlossen und es blitzt nun richtig.
Folgerung für den armen Mann oder Helden: Beim Abwärtsblitz liegen die
Megavolt zwischen Schädel und Boden - und der Strom springt eher durch
die Luft zum Boden. Da sind die Überlebenschancen höher. Höchste
Gefährdung ist durch Herzstillstand und Ausfall von Nervenbahnen infolge
Überlastung, da gerät das Gleichgewicht zwischen Natrium- und
Kalium-Ionen in Unordnung.
2. Der Aufwärtsblitz beginnt, angenommen, bei einer Baumkrone. Wenn der
Fangblitz aus der Wolke ihn getroffen hat, ist die Spannngsdifferenz am
Baum klein - und der ganze Strom nimmt den Weg durch die gut leitende
Rindenschicht. Die Dampfentwicklung sprengt den Baum.
Sowas ist dann tödlich.
Wenn es mal wieder so richtig wummert am Himmel, wenn "die Götter
kegeln", dann steh ich meist auf dem Balkon und bewundere das Feuerwerk.
Ciao
Wolfgang Horn
Wer sich näher mit der Thematik Blitz und Blitzschutz beschäftigen will: DEHN + SÖHNE – BLITZPLANER®. 2. aktualisierte Auflage. Blitzschutz. Überspannungsschutz. Arbeitsschutz. Gibt es als Buch 978-3-00-021115-7 und als pdf: http://www.dehn.de/pdf/blitzplaner/BBP_2007_gesamt.pdf Die 334 Seiten waren meine Lektüre letztes Wochenende. Was ich im Gebirge machen würde? Schwierig, ich glaube mittig zwischen zwei Masten ist eine gute Wahl. Jörg: > Normale Blitzableiter glühen wohl bei einem Blitzeinschlag > kurzzeitig. Das ist gewissermaßen der Bemessungsfall für sie. > Gut, ein Mast hat etwas mehr Querschnitt. Der Ableiter glüht aber nur an der Einschlagstelle. Die Dauer ist zu kurz und die Wärmekapazität zu hoch. siehe Tabelle 5.2.2.1 Maximale Temperaturerhöhung ΔT in K verschiedener Leitermaterialien Ein 50mm²-Alu-Ableiter wird selbst bei einem Klasse-1-Blitz (200kA) nur um 52 K wärmer. Bei Edelstahl schauts anders aus, da braucht man höhere Querschnitte. Zitat Dehn: "Als blitzstromtragfähiger Erdungsleiter gilt ein Einzelmassivdraht mit einem Mindestquerschnitt von 16 mm² Kupfer isoliert oder blank oder 25 mm² Aluminium isoliert oder 50 mm² Aluminium- Knetlegierung (nicht direkt auf oder im Putz oder auf oder in Beton) oder 50 mm² Stahl, der vorzugsweise im Außenbereich geführt wird."
Ich weiß, dass dieses Thema schon ziemlich alt ist. Beim stöbern bin ich auf diese Seite gestoßen und wollte auch mein Wissen dazu beitragen. Es ist in einem offenen Geländer tatsächlich am sichersten sich zwischen 2 Hochspannungs-Strommasten zu hocken. Auf den Mast zu klettern, sich dort in die Mitte zu stellen, oder direkt daneben sein Lager aufzustellen ist LEBENSGEFÄHRLICH. Warum? Gerade bei aufziehenden Gewitter, können Blitze einschlagen, obwohl die Gewitterfront mit dem Regen gefühlsmäßig noch in weiter Entfernung ist. Hier reicht es nicht die Sekunden zwischen Blitz und Donner zu zählen, um eine etwaige Schätzung der Entfernung vorzunehmen. Es lässt sich damit grob einschätzen, aber auch hier gilt: Jederzeit kann ein Blitz der Gewitterzelle vorauseilen und in unmittelbarer Umgebung einschlagen. Bei trockenem Gelände ist die Schrittspannung die allerhöchste Gefahr. Wenn man nun Schutz direkt am Mast sucht, und das Gelände noch trocken ist, kann man sich vorstellen was passiert: Ein Blitz könnte einschlagen, aber der Untergrund ist durch seine Beschaffenheit noch zu trocken und nicht leitfähig genug. Der Blitz könnte am Mastfuß wieder austreten, oder sich mit einer hohen Schrittspannung im Gelände verbreiten. Personen die sich direkt am Mastfuß befinden sind dann in allerhöchster Gefahr. Das gleiche kann auch passieren wenn der Untergrund nass ist, aber die Blitzableiter am Fundament des Mastes nicht ausreichend leitfähig sind. Dann ist die Schrittspannung ebenfalls die größte Gefahr. Hier ein Video zur Veranschaulichung. Trockener Untergrund, und das Gelände wohl ein sehr schlechter elektrischer Leiter. Der hohe ohmsche Widerstand und die hohe Stromstärke führen zu einer ebenfalls hohen Spannung: http://www.youtube.com/watch?v=aMd3vbjAgG8 Besser ist es Schutz unter dem Erdungskabel einer Hochspannungsleitung zu suchen. Die Leitungen ab 110kV, bis hoch zu 380kV. Diese Überlandleitungen sind dafür ausgelegt regelmäßige Blitzeinschläge zu verkraften. Dementsprechend haben die Erdungskabel an der Spitze der Leitungen einen ausreichenden Durchmesser, um durch die punktuelle Erhitzung nicht sofort zu reißen. Um einer Schrittspannung am Fußmast zu entgegen sollte man möglichst die Mitte zweier Masten wählen, da hier die Entfernung zu beiden am größten ist. Die Gefahr der Schrittspannung sinkt mit jedem Meter. Wenn es anfängt zu regnen und man ein Zelt hat. Aufbauen, denn durch den trockenen Untergrund, Isomatte und Schlafsack auf der man sich mit geschlossenen Füßen hocken kann, wird ebenfalls die Gefahr gesenkt, dass durch den Körper Strom fließen kann. Die Elektronen "suchen" sich dann eher den Weg durch den nassen Untergrund, als sich den Weg durch den Körper zu "bahnen". Kann der Blitz aus dem Erdungskabel wieder austreten und in den Boden darunter einschlagen? Theoretisch schon, aber der ohmsche Widerstand der Luft ist sehr groß. Da wäre es für die Elektronen wesentlich "einfacher" eine lange Strecke durch das Erdungskabel zum Mast zurückzulegen und sich am Mastfuß den Weg zu suchen. Die Leitfähigkeit trotz des Umweges ist wesentlich höher als die der Luft (auch bei Regen). Ausnahmen kann es geben, der Regelfall sieht aber anders aus. Das schlimmste bei einem Einschlag in unmittelbarer Entfernung ist ein Knalltraume, das zu unkontrollierten Körperbewegungen, Sprünge, wie auch immer führen kann. Man erschreckt sich zuteifst (hab es selber mal erlebt, als ein Blitz in 10 Meter Entfernung bei einem Schneesturm ins Haus einschlug, während ich gerade Schnee schaufelte. Man kann nicht klar denken was gerade passiert, aber man reagiert einfach. Der Schock sitzt tief). Hier am besten Ohropax benutzen und sich die Ohren zuhalten, gegebenenfalls die Augen zukneifen, um einer Blendung vorzubeugen. Am besten wäre es natürlich einen richigen Unterschlupf zu finden.
Djangoo schrieb: > Ich weiß, dass dieses Thema schon ziemlich alt ist. Beim stöbern bin ich > auf diese Seite gestoßen und wollte auch mein Wissen dazu beitragen. Ein interessantes Thema hat immer Aktualitaet. Guter Aufsatz aber deiner gleich zu Beginn getroffenen Aussage moechte ich wiedersprechen. > Es ist in einem offenen Geländer tatsächlich am sichersten sich zwischen > 2 Hochspannungs-Strommasten zu hocken. Nicht selten reisst ein getroffenes Kabel! Den ungefaehren Abstand der Masten untereinunander sollte man selbst auch von der Trasse halten. IMHO, no expertise. ---
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