Forum: PC Hard- und Software Wie funktioniert die Fn Taste ?


von Silvia A. (silvia)


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Wird die Fn Taste Hardwaremässig anders ausgewertet, als andere Tasten ?
Sie Liefert keinen Scancode, und unter einem frisch installierten 
Windows klappen meist die Fn Sonderfunktionen ohne Treiben, und das 
obwohl sich die Fn Funktionen und Tasten je Laptop stark unterscheiden. 
Ich habe den Eindruck, das diese Taste gar nicht an den 
Tastaturkontroller angeschlossen ist, sondern direkt mit einem 
Controllerchip verbunden ist. Kurz gesagt: wie funktioniert die Fn Taste 
?

von Nils S. (kruemeltee) Benutzerseite


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Der Controller der Tastatur wertet die FN Taste aus. Wenn FN+XXX dann 
sende YYY, wenn FN+ZZZ dann sende ÄÖÜ, ...

von min (Gast)


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Die Tastencodes werden mit einer Matrix aus Reihen und Zeilen 
ausgelesen.
Vermutlich wird mit der FN-Taste auf eine andere Reihe (nur für fn)
umgeschaltet.
Die Shift-taste hat degegen einen eigenen scancode, da diese Taste von 
vielen Betriebssystemen auch alleine benutzt wird.

von Peter II (Gast)


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Ich denke das wird im Bios stattfinden, denn mit der FN Taste kann man 
ja uch die Helligkeit steuerern - das kann aber normalerweise der 
Tastaturcontroller nicht. Im Bios kann auch jeder Hersteller die Belgung 
der FN-Sonderfunktionen anpassen.

von hownottobeseen (ohne login) (Gast)


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Einen dedizierten Tastaturcontroller kennen die meisten Notebooks nicht, 
da hängt mehr dran.

Beispiel Thinkpad: Dort hat beim letzten (?) CCC-Congress jemand einen 
Hack vorgestellt, in dem der Controller die Funktion eines Keyloggers 
übernommen und per Tastaturbeleuchtung versendet hat.

Um die Ereignisse unter Windows abzufragen (z.B. für's OSD oder 
Helligkeitsregelung per Mobilitätscenter etc.), klinkt sich die Software 
an den Controller an.

Details: http://de.wikipedia.org/wiki/Embedded_Controller

von Christian B. (casandro)


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Zusammenfassend: Die Tastatur hängt bei PCs und Laptops nicht direkt am 
eigentlichen Rechner, sondern da ist schon immer ein kleiner 
Mikrocontroller in der Tastatur selbst. (und ab dem AT auch einer im 
Rechner) Bei Laptops macht dieser Microcontroller auch häufig noch 
andere Sachen wie beispielsweise die Tastaturbeleuchtung oder den 
Ladezustand.

Das BIOS muss da normalerweise nichts groß machen außer gegebenenfalls 
die gewünschten Einstellungen an den Tastaturcontroller schicken.

von Silvia A. (Gast)


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hownottobeseen (ohne login) schrieb:
> Einen dedizierten Tastaturcontroller kennen die meisten Notebooks nicht,
> da hängt mehr dran.

Ich stell mir das so vor: der Kontroller fragt die Tastaturmatrix ab, 
generiert die Scancodes, Steuert die LCD Helligkeit, Lautstärke und die 
anderen Funktionen der Fn Taste. Ist da meine Vorstellung korrekt ?

hownottobeseen (ohne login) schrieb:
> Um die Ereignisse unter Windows abzufragen (z.B. für's OSD oder
> Helligkeitsregelung per Mobilitätscenter etc.), klinkt sich die Software
> an den Controller an.

Soweit klar, kann das Betriebssystem denn überhaupt das Drücken der Fn 
Taste erkennen ?

Bios: Ich glaube jetzt nicht, das das Bios noch irgendwas mit der 
Tastaur zu tun hat (ausser beim Booten)

von Christian R. (supachris)


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Silvia A. schrieb:

> Ich stell mir das so vor: der Kontroller fragt die Tastaturmatrix ab,
> generiert die Scancodes, Steuert die LCD Helligkeit, Lautstärke und die
> anderen Funktionen der Fn Taste. Ist da meine Vorstellung korrekt ?

Naja, nicht ganz. Bei den aktuellen Laptops macht das alles das 
Betriebssystem. Bei meinem Dell kann ich ohne laufendes OS und das 
entsprechende Systemprogramm keine Lautstärke, Helligkeit usw. regeln. 
Nicht mal CD auswerfen geht ohne OS, weil da ein Slot-In Laufwerk drin 
ist.

> Soweit klar, kann das Betriebssystem denn überhaupt das Drücken der Fn
> Taste erkennen ?

Nein, im Normalfall nicht. Wie schon gesagt, das wird im Tastatur 
Controller abgefangen. Ob der jetzt ein dedizierter Tastaturcontroller 
ist oder Teil eines größeren Controllers, ist dabei egal. Im Windows 
kommen nur die generierten Scancodes an, und die wechseln, je nachdem ob 
du die Fn Taste drückst oder nicht.

von Nils S. (kruemeltee) Benutzerseite


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>Ich denke das wird im Bios stattfinden, denn mit der FN Taste kann man
>ja uch die Helligkeit steuerern - das kann aber normalerweise der
>Tastaturcontroller nicht. Im Bios kann auch jeder Hersteller die Belgung
>der FN-Sonderfunktionen anpassen.
Das sind normalerweise ACPI Events und einige von denen haben auch einen 
Scancode den sie zurückgeben. z.B. mein Thinkpad T61 und mein X61 geben 
für Helligkeit sowie die Tastaturbeleuchtung einen Scancode, ein ACPI 
Event und schalten unabhängig vom Betriebssystem die Beleuchtung ein und 
aus bzw. dimmen die Displaybeleuchtung.

>klinkt sich die Software an den Controller an.
ACPI


>Ich stell mir das so vor: der Kontroller fragt die Tastaturmatrix ab,
>generiert die Scancodes, Steuert die LCD Helligkeit, Lautstärke und die
>anderen Funktionen der Fn Taste. Ist da meine Vorstellung korrekt ?
Halbwegs, manche Tastaturcontroller machen das von sich aus, manche 
generieren direkt ein ACPI Event, manche lassen das BIOS die Arbeit 
machen.

>Soweit klar, kann das Betriebssystem denn überhaupt das Drücken der Fn
>Taste erkennen ?
Mir ist bisher noch kein Laptop in die Finger gekommen, der gemeldet 
hat, dass die FN Taste gedrückt wurde.
Gibt es aber mit sicherheit auch irgendwo...

Es gibt ja auch PC Tastaturen mit FN, müsste man mal xev unter Linux 
anschmeissen und gucken. Unter Windows weiss ich kein Programm beim 
Namen...

von Stuntman Mike (Gast)


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>Wird die Fn Taste Hardwaremässig anders ausgewertet, als andere Tasten ?
>Sie Liefert keinen Scancode,
Kaum. Die funktioniert wie die Shift oder Ctrl-Taste auch. Der Code 
dafür wandert über den Bus und kann dann auch von anderen 
Peripherie-Geräten abgefragt werden.

von Tom (Gast)


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...die FN-Taste wird genauso ausgewertet wie alle anderen Tasten. Der 
einzige Unterschied ist, dass die FN-Taste selbst keinen Scancode 
produziert. Die FN-Taste verändert aber die Scancode der anderen 
gedrückten Tasten. (i.d.R. nur einen "Make"-Code, aber keinen 
"Break"-Code)

Gruß
Tom

von Εrnst B. (ernst)


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Stuntman Mike schrieb:
> Kaum. Die funktioniert wie die Shift oder Ctrl-Taste auch.

Nö. Shift/Ctrl/Alt usw. schicken Scan-Codes. Der Rechner 
(Tastatur-Treiber) verwaltet selber, ob diese gerade gedrückt sind oder 
nicht. Dieser entscheidet dann, ob dein Druck auf die "z"-Taste ein Z 
oder z (oder Y, ...) generiert.

die Fn-Tasten, die ich bislang (mit xev) überprüft habe, tun dies nicht. 
Da wertet der Tastaturcontroller selber den Fn-Status aus, und 
modifiziert die Scancodes der damit zusammen gedrückten Tasten.

> Der Code
> dafür wandert über den Bus und kann dann auch von anderen
> Peripherie-Geräten abgefragt werden.

Wie jetzt? Irgendwelche Peripherie-Geräte sollen immer den Systembus 
belauschen, um festzustellen, ob da in den vielen, vielen MB an 
sonstigen Festplatten/Video/... - Daten ein Tastendruck für sie dabei 
ist?

Bei PCIe geht das dann wohl nicht mehr, wegen Point-To-Point 
Verbindungen?

von Stuntman Mike (Gast)


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>Nö. Shift/Ctrl/Alt usw. schicken Scan-Codes. Der Rechner
>(Tastatur-Treiber) verwaltet selber, ob diese gerade gedrückt sind oder
Richtig.
>Da wertet der Tastaturcontroller selber den Fn-Status aus, und
>modifiziert die Scancodes der damit zusammen gedrückten Tasten.
Durchaus möglich.
>Wie jetzt? Irgendwelche Peripherie-Geräte sollen immer den Systembus
>belauschen, um festzustellen
Prinzipiell ist jedes Busgerät fähig den Master zu spielen. Die Fn-Taste 
kann ganz einfach einen eigenen Interrupt erzeugen, der dann (unter 
Ausschluss der CPU) weiter gereicht wird. Das heist aber nicht, dass es 
prinzipiell nicht möglich ist diese Taste in Software zu tracen, denn 
man kann den Tastaturcontroller auch bitten Zeichen zu wiederholen. Das 
ist aber spezifisch.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Stuntman Mike schrieb:
> Prinzipiell ist jedes Busgerät fähig den Master zu spielen. Die Fn-Taste
> kann ganz einfach einen eigenen Interrupt erzeugen, der dann (unter
> Ausschluss der CPU) weiter gereicht wird.

Du bist Dir aber schon dessen bewusst, daß weder der Controller, der die 
Tastaturmatrix abfragt (und diversen Pofel der Notebookhardware 
ansteuert) noch der klassische irgendwo im Chipsatz vergrabene 
sogenannte "Tastaturcontroller" am PCI(e)-Bus hängt?

von Εrnst B. (ernst)


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Stuntman Mike schrieb:
> Das heist aber nicht, dass es
> prinzipiell nicht möglich ist diese Taste in Software zu tracen, denn
> man kann den Tastaturcontroller auch bitten Zeichen zu wiederholen. Das
> ist aber spezifisch.

Sehr spezifisch.

Beim 08/15-Fall könnt ich das ja mal prüfen. USB-Tastatur mit FN-Taste 
hätte ich (zuhause), aber ob USB-Snoopy/wireshark &co auch USB-Traffic 
mitloggen können, den der HID-Treiber schon für sich geclaimt hat?

Oder einen einfacheren, weniger aussagekräftigen Test: Mit 
Shift/Ctrl/Alt alleine krieg ich den Rechner aus dem Sleep geweckt. Ob 
das mit Fn alleine auch geht, könnte ich testen.

Stuntman Mike schrieb:
> Prinzipiell ist jedes Busgerät fähig den Master zu spielen.

das heißt aber nicht, dass es auch auf Daten zugreifen kann, die ein 
komplett anderes Gerät auf einem anderen Bus an einen anderen Empfänger 
schickt.

So ein Bus-"Sniffing" wird zwar an manchen Stellen im PC tatsächlich 
gemacht (z.B. für Cache Coherency im SMP-Betrieb) aber ganz sicher nicht 
dafür, dass z.B. die Soundkarte auch ohne Mitwirken der CPU die 
Lautstärke-Tastendrücke mitlesen kann.
Das macht normalerweise das Bios, und/oder ein Windows-Treiber, der dann 
z.B. auch gleich passende Symbole am Bildschirm einblenden kann.
Oder es läuft über eine seperate Verbindung, z.B. der "rf-kill" Switch 
zum Abschalten von Wlan bei manchen Notebooks.

von Stuntman Mike (Gast)


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>Du bist Dir aber schon dessen bewusst, daß weder der Controller, der die
>Tastaturmatrix abfragt (und diversen Pofel der Notebookhardware
>ansteuert) noch der klassische irgendwo im Chipsatz vergrabene
>sogenannte "Tastaturcontroller" am PCI(e)-Bus hängt?
Das ist absolut dem Chipdesigner überlassen und ein USB-Gerät wird ganz 
sicher am PCI-Bus hängen. Wie es mit dem klassischen 8042 zusammen hängt 
weiss ich nicht und spielt auch keine Rolle, denn aus Sicht der Cpu ist 
der Vorgang transparent. Über EA-Befehle kann ich direkt mit dem 
Tastaturprozessor kommunizieren (wie mit jedem anderen Gerät auch). 
Möglich, dass er mir die Fn-Taste vorhält aber das glaub ich nicht.

>das heißt aber nicht, dass es auch auf Daten zugreifen kann, die ein
>komplett anderes Gerät auf einem anderen Bus an einen anderen Empfänger
>schickt.
Haste dir eigentlich mal angeguckt, wie so ein Datenbus mit 
angeschlossener Peripherie aussieht? Jedes Gerät was dran hängt kann 
zumindest mitlesen und theoretisch auch manipulieren. Du musst die Daten 
bloss mit mehr Strom treiben wie dein Kontrahent. Das ist die eine 
Methode und die andere ist so dirty, dass ich sie hier nicht 
hinschreibe. (Wer im PCI-Bereich arbeitet, kann es sich aber selbst 
herleiten.)

von Silvia A. (Gast)


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Tom schrieb:
> Die FN-Taste verändert aber die Scancode der anderen
> gedrückten Tasten.

Irgendwie bezweifel ich das. Ich vermute, das es nicht einen einzigen 
Scancode gibt, der durch Fn + $Taste erzeugt wird. Ich lass mich aber 
gerne eines besseren belehren.

von Guido Körber (Gast)


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Bemerkenswert mit wie wenig Ahnung hier jede Menge Behauptungen 
aufgestellt werden...

Also ich entwickle seit Jahren Tastaturcontroller, von da her habe ich 
so ein kleines Bisschen Einblick wie das funktioniert.

Grundsätzlich ist die Fn-Taste keine Taste wie alle anderen. Sie erzeugt 
KEINEN Scancode, sondern wird i.d.R. vom Tastaturcontroller (also dem 
Chip der in der Tastatur sitzt) ausgewertet und sorgt dafür, dass dann 
ggf. andere Scancodes gesendet werden.

Ähnlichkeiten mit den Modifiers (Shift, Control, Alt, GUI) sind da wenig 
vorhanden, weil die Modifiers, abgesehen von ein paar strunzdummen 
Kombinationen am PS/2, halt genau nicht den Scancode der anderen Tasten 
ändern, sondern dazu führen, dass der Tastaturtreiber andere Zeichen 
bzw. Signale aus den Scancodes erzeugt.

Bei Notebooks kann es vorkommen, dass die interne Tastatur elektronisch 
anders aufgebaut ist und nicht am USB oder PS/2 hängt. Aber auch hier 
wird die Fn-Taste dann von der wie auch immer gearteten 
Tastaturkonstruktion intern ausgewertet und erzeugt selbst keinen 
Scancode. Allerdings kann es hier ggf. möglich sein den Status der 
Fn-Taste abzufragen.

@Stuntman Mike: Lehn Dich nicht zu weit aus dem Fenster. Von USB hast Du 
offensichtlich keine Ahnung.

Es ist da grundsätzlich nicht sicher, dass andere Geräte die Daten 
überhaupt auf ihrem Zweig des USB sehen. Das hängt u.a. von der 
Topologie (Hubs usw.) und der Busgeschwindigkeit ab. Abgesehen davon 
kennt der USB nur einen Master und das ist der Host, Devices haben hier 
genau nicht die Möglichkeit Master zu werden. Eine Abweichung davon ist 
USB-on-the-go, aber hier kann dann ein Gerät wahlweise als Device oder 
Host funktionieren und das muss dann wieder der einzige Host sein und 
kann nicht dynamisch zwischen den Betriebsarten wechseln.

von Nils S. (kruemeltee) Benutzerseite


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>Bemerkenswert mit wie wenig Ahnung hier jede Menge Behauptungen
>aufgestellt werden...
Dass ich mich hier nicht auch angepisst fühle, gehe ich davon aus, dass 
der Herr und Meister mich damit nicht meint, da ich ja wohl genau das 
selbe wie er schon ganz weit oben geschrieben habe.

Ich habe nichts mit den Controllern an sich zu tun, ich habe schon 
mehrere Tastatur-Treiber geschrieben. AT, PS/2 und USB auf PC, AVR, 8051 
und ARM. Einen Steuercomputer mit 8080 aus einer Laufschrift einer 
Waschanlange hab ich auf PS/2 Tastatur (zum Programmieren der Texte) 
umgebaut, da der eine XT Tipse wollte, die aber nicht immer 100%ig 
erkannt wurde.

Ich kenn mich da wohl auch ein wenig aus...

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Nils S. schrieb:
> Dass ich mich hier nicht auch angepisst fühle

Das bezog sich wohl ziemlich eindeutig auf den Herrn, der meinte, alles 
wäre an irgendwelchen Bussen sichtbar.

von Stuntman Mike (Gast)


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>Das bezog sich wohl ziemlich eindeutig auf den Herrn, der meinte, alles
>wäre an irgendwelchen Bussen sichtbar.
Es ging auch nicht um den USB-Bus sondern um PCI. Auch eine USB-Tastatur 
wird irgendwann den Scancode da rüberschicken und dort kann sie eben 
jedes masterfähige und an den PCI-Bus angeschlossene Gerät abfragen. Das 
kann die Haupt-Cpu sein, der Grafikcontroller oder die Netzwerkkarte. 
Und ob die Tastatur nun einen Modifier für den Scancode einer Taste oder 
den modifizierten Scancode selbst sendet ist dabei völlig belanglos.

von Εrnst B. (ernst)


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Stuntman Mike schrieb:
> jedes masterfähige und an den PCI-Bus angeschlossene Gerät abfragen

Abgesehen davon, dass deine Vorstellung "etwas" verquer ist:

Was machen dann neue PCs mit PCIe? Haben die dann keine Tastatur mehr, 
weil PCIe nur noch serielle Punkt-zu-Punkt Verbindungen hat?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Stuntman Mike schrieb:
> Es ging auch nicht um den USB-Bus sondern um PCI. Auch eine USB-Tastatur
> wird irgendwann den Scancode da rüberschicken

Wenn die Tastatur per USB und der USB-Controller per PCI angeschlossen 
ist, und Dein "masterfähiges Gerät" den kompletten USB-Host-Stack 
nachbildet, um das zwischen USB-Controller und Prozessor ausgetauschte 
Protokoll mitzuhören, dann mag Deine These zutreffen.
Das ist aber für die eigentliche Betrachtung vollkommen irrelevant.

Außerdem sind die Tastaturen in üblichen Wintel-Notebooks nicht per USB 
angeschlossen, sondern nach wie vor über Fragmente der klassischen 
IBM-AT-Architektur (PS/2-Tastatur an an ISA-Bus angebundenen 
"Tastaturcontroller"), und der fragmentarische ISA-Bus via LPC mit dem 
Chipsatz verbunden ist, wird da Dein PCI-Device schlichtweg nichts von 
mitbekommen können.

Aber selbst wenn es das könnte, wäre dies für die Klärung der Frage, wer 
wann und wo diese spezielle Taste auswertet, völlig irrelevant, denn es 
ist sicher, daß das nicht so geschieht, wie Du Dir zusammenreimst.

von Tom K. (ez81)


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Beim Loslassen der Fn-Taste (ohne andere zusätzlich gedrückte Tasten) 
an meinem Thinkpad gibt es folgende unerwartete X-Events:(auch das 
Keypress-Event kommt erst beim Loslassen)
1
KeyPress event, serial 33, synthetic NO, window 0x4000001,
2
    root 0x83, subw 0x0, time 85326097, (-335,168), root:(289,247),
3
    state 0x10, keycode 151 (keysym 0x1008ff2b, XF86WakeUp), same_screen YES,
4
    XLookupString gives 0 bytes: 
5
    XmbLookupString gives 0 bytes: 
6
    XFilterEvent returns: False
7
8
KeyRelease event, serial 33, synthetic NO, window 0x4000001,
9
    root 0x83, subw 0x0, time 85326109, (-335,168), root:(289,247),
10
    state 0x10, keycode 151 (keysym 0x1008ff2b, XF86WakeUp), same_screen YES,
11
    XLookupString gives 0 bytes: 
12
    XFilterEvent returns: False

von Guido Körber (Gast)


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Stuntman Mike schrieb:
> Es ging auch nicht um den USB-Bus sondern um PCI. Auch eine USB-Tastatur
> wird irgendwann den Scancode da rüberschicken und dort kann sie eben
> jedes masterfähige und an den PCI-Bus angeschlossene Gerät abfragen.

Das war ungefähr so hilfreich wie die Aussage, dass der Computer mit 
Strom funktioniert und daher jeder der eine Katze streichelt auch einen 
Computer versorgen kann.

Abgesehen von den bereits gegen Deinen verqueren Einwurf vorgebrachten 
Argumenten: Wie erkennt denn ein Busteilnehmer wann da Tastaturdaten 
vorbei kommen?

Ich denke mal Du hängst gedanklich noch in der Zeit der RS-232 
Schnittstellen. USB ist ungleich komplexer und spielt eher in der 
Gewichtsklasse einer Netzwerkverbindung, dank der Geräteklassen 
teilweise sogar noch komplizierter. Und im Gegensatz zum 
"Hineinlauschen" direkt in den Kommunikationskanal, also das USB Kabel, 
ist das Abfangen der Daten hinter dem Hostcontroller auf dem lokalen Bus 
praktisch zum Scheitern verurteilt, da dort jede Menge Daten vorbei 
kommen. Ganz abgesehen davon, dass so keine sinnvollen Funktionen in 
einem Computer arbeiten, derartiges würde man ggf. im Labor beim 
Entwickeln und Testen verwenden, nennt sich "Busanalyzer", davon stehen 
für verschiedene Busse einige um mich rum...

@Nils S.: Du darfst Dich völlig unangepisst fühlen ;)

von Silvia A. (silvia)


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Guido Körber schrieb:
> Abgesehen von den bereits gegen Deinen verqueren Einwurf vorgebrachten
> Argumenten: Wie erkennt denn ein Busteilnehmer wann da Tastaturdaten
> vorbei kommen?

Wieso sollten sich Grafikkarte und co. für Tastatureingaben 
interessieren ?
ist doch nur für die cpu von interesse

von Rolf Magnus (Gast)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Stuntman Mike schrieb:
>> Es ging auch nicht um den USB-Bus sondern um PCI. Auch eine USB-Tastatur
>> wird irgendwann den Scancode da rüberschicken
>
> Wenn die Tastatur per USB und der USB-Controller per PCI angeschlossen
> ist, und Dein "masterfähiges Gerät" den kompletten USB-Host-Stack
> nachbildet, um das zwischen USB-Controller und Prozessor ausgetauschte
> Protokoll mitzuhören, dann mag Deine These zutreffen.

Als Busmaster hört es aber nicht mit, sondern macht selbst die 
Kommunikation. Die Host-CPU darf also den USB-Controller gar nicht 
verwenden, dafür muß das Gerät auch noch den Treiber für den 
USB-Controller enthalten.

Tom K. schrieb:
> Beim Loslassen der Fn-Taste (ohne andere zusätzlich gedrückte Tasten)
> an meinem Thinkpad gibt es folgende unerwartete X-Events:(auch das
> Keypress-Event kommt erst beim Loslassen)

Interessant. Bei mir kommt das auch. Aber es wäre gut möglich, daß das 
nur gemacht wird, damit die bei anderen Tasten üblichen 
"Nebenwirkungen", wie z.B. das Abschalten des Screensavers, auch mit 
dieser Taste gehen. Deshalb kommen die Events auch erst beim Loslassen, 
denn erst dann weiß der Controller, daß man keine Fn-Kombination drücken 
wollte. Entsprechend kommen diese Events dann übrigens auch nicht, wenn 
ich Fn mit einer beliebigen anderen Taste in Kombination drücke.

von Lukas K. (carrotindustries)


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Am EeePC 701 erzeugt ein Drücken/Loslassen der Fn-Taste gar keinen 
Scan/Keycode. In Verbindung mit den entsprechenden Tasten kommt sowas 
wie Xf86AudioRaiseVolume raus.

von Stuntman Mike (Gast)


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@rufus
>Wenn die Tastatur per USB und der USB-Controller per PCI angeschlossen
>ist, und Dein "masterfähiges Gerät" den kompletten USB-Host-Stack
>nachbildet, um das zwischen USB-Controller und Prozessor ausgetauschte
>Protokoll mitzuhören, dann mag Deine These zutreffen.
>Das ist aber für die eigentliche Betrachtung vollkommen irrelevant.
Du brauchst bloss den PCI-Controller abzufragen (adr.: 0xcf8 / data: 
0xcfc; geht auch über das Bios). Der listet dir alle angeschlossenen 
Geräte sukzessive auf und dann wirst du auch sehen, dass da der 
USB-Controller ganz sicher mit auftaucht, genauso wie die Grafikkarte 
oder der Realtek-Chip.
>Außerdem sind die Tastaturen in üblichen Wintel-Notebooks nicht per USB
>angeschlossen, sondern nach wie vor über Fragmente der klassischen
>IBM-AT-Architektur (PS/2-Tastatur an an ISA-Bus angebundenen
>"Tastaturcontroller"), und der fragmentarische ISA-Bus via LPC mit dem
>Chipsatz verbunden ist, wird da Dein PCI-Device schlichtweg nichts von
>mitbekommen können.
Richtig, habe ich aber auch nicht anders behauptet.
>Aber selbst wenn es das könnte, wäre dies für die Klärung der Frage, wer
>wann und wo diese spezielle Taste auswertet, völlig irrelevant, denn es
>ist sicher, daß das nicht so geschieht, wie Du Dir zusammenreimst.
Es ist ein theoretiches Beispiel, welches sich auch in die Praxis 
umsetzen lässt.

@Guido Körber
>ist das Abfangen der Daten hinter dem Hostcontroller auf dem lokalen Bus
>praktisch zum Scheitern verurteilt, da dort jede Menge Daten vorbei
>kommen.
Das... :-)))
>Ganz abgesehen davon, dass so keine sinnvollen Funktionen in
>einem Computer arbeiten, derartiges würde man ggf. im Labor beim
>Entwickeln und Testen verwenden, nennt sich "Busanalyzer", davon stehen
>für verschiedene Busse einige um mich rum...
und dieses, passt so schon mal nicht zusammen.

Im übrigen hatte ich schon das Vergnügen Full-Speed-USB zum Ansprechen 
von USB-Sticks auf einem x3s400-tq144 zu implementieren. Die Phy hat 
weniger wie 200 slices gekostet.

von Εrnst B. (ernst)


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Stuntman Mike schrieb:
> Es ist ein theoretiches Beispiel, welches sich auch in die Praxis
> umsetzen lässt.

Ich kann auch die Tastatur mit einer Kamera überwachen, und erkennen, 
wenn der Benutzer den Finger auf der fn-Taste hat, und per Mikrophon den 
"Klick" beim Betätigen auswerten.

Ist auch ein theoretisches Beispiel, welches sich auch in die Praxis 
umsetzen lässt.
Trotzdem wirst du keinen PC oder Notebook finden, der das so 
implementiert.

von Stuntman Mike (Gast)


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>"Tastaturcontroller"), und der fragmentarische ISA-Bus via LPC mit dem
>Chipsatz verbunden ist, wird da Dein PCI-Device schlichtweg nichts von
>mitbekommen können.
Ich muss mich korrigieren. Die ISA-Bridge lässt sich über den 
PCI-Controller auch fangen, ich weiss aber nicht, ob man die Tastatur 
auf diesem Weg auch abfragen kann.

von Stuntman Mike (Gast)


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>Trotzdem wirst du keinen PC oder Notebook finden, der das so
>implementiert.
Kannst du das überhaupt beurteilen?

von salofon (Gast)


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Stuntman Mike schrieb:
> @rufus
>>Wenn die Tastatur per USB und der USB-Controller per PCI angeschlossen
>>ist, und Dein "masterfähiges Gerät" den kompletten USB-Host-Stack
>>nachbildet, um das zwischen USB-Controller und Prozessor ausgetauschte
>>Protokoll mitzuhören, dann mag Deine These zutreffen.
>>Das ist aber für die eigentliche Betrachtung vollkommen irrelevant.
> Du brauchst bloss den PCI-Controller abzufragen (adr.: 0xcf8 / data:
> 0xcfc; geht auch über das Bios). Der listet dir alle angeschlossenen
> Geräte sukzessive auf und dann wirst du auch sehen, dass da der
> USB-Controller ganz sicher mit auftaucht, genauso wie die Grafikkarte
> oder der Realtek-Chip.

Er hat nirgends behauptet dass der USB-Controller nicht auftaucht...

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Stuntman Mike schrieb:
> Du brauchst bloss den PCI-Controller abzufragen (adr.: 0xcf8 / data:
> 0xcfc; geht auch über das Bios). Der listet dir alle angeschlossenen
> Geräte sukzessive auf und dann wirst du auch sehen, dass da der
> USB-Controller ganz sicher mit auftaucht, genauso wie die Grafikkarte
> oder der Realtek-Chip.

Zwar ist das so, aber das hat mit der Funktion der Tastatur erst recht 
überhaupt gar nichts zu tun. Und den USB-Controller am PCI-Bus zu finden 
bringt Dich der Erkennung der gedrückten Tasten exakt keinen Schritt 
weiter. Einerseits wird Dein PCI-Bus-Master nicht den Datenverkehr eines 
anderen PCI-Bus-Masters abhören können, andererseits ist auch dann 
eine sehr aufwendige Analsyse des USB-Protokolls erforderlich, 
schließlich hängt am USB mehr als nur eine Tastatur.

Mir scheint, daß Du die eigentliche Problemstellung nicht erkannt hast 
(oder erkennen willst) - es geht nicht darum, herauszufinden, auf 
welchen verworrenen Wegen man möglicherweise eine Tastatur abfragen 
könnte, sondern darum, wie eine reale Tastatur in einem realen 
Notebook ausgewertet wird.

von Lukas K. (carrotindustries)


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Ich hab mal den Eingabegeräten meines EeePC versucht nachzuspüren. Die 
Tastatur scheint von einer i8042-Atrappe gelesen zu werden, das Touchpad 
scheint an einem (virtuellen) PS/2-Port zu hängen; nach dem Entladen des 
psmouse-Moduls geht das Touchpad nichtmehr.

von Stuntman Mike (Gast)


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>Einerseits wird Dein PCI-Bus-Master nicht den Datenverkehr eines
>anderen PCI-Bus-Masters abhören können
Der Koprozessor macht nichts anderes, als den Datenbus mitzuschneiden 
und er wird genauso separat vom Pci-Controller gelistet.

>Und den USB-Controller am PCI-Bus zu finden bringt Dich der Erkennung der 
>gedrückten Tasten exakt keinen Schritt weiter.
Der Pci-Controller ist nicht nur für die programmierbare 
Recourcenverteilung (I/O, Interrupts) zuständig, man kann über ihn auch 
jedes Gerät ansprechen was dran hängt. Er ist Mittler für jedes Gerät 
und kann bei jedem Tastendruck selektiv entscheiden, welches Gerät 
(Grafikkarte, CPU) zu benachrichtigen ist.

>sondern darum, wie eine reale Tastatur in einem realen
>Notebook ausgewertet wird.
Na, das muss ich irgendwie übersehen haben.

von Silvia A. (silvia)


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Ich habe hier das gefühl, das jede menge Sonderfälle angesprochen 
werden, aber der Standartfall (Laptop) irgendwie untergegangen ist. Ich 
freue mich das so viele Experten hier mitmischen, aber ich hab den 
durchblick verloren.

Wieso lauschen da irgendwelche Bus Komponenten auf Tastatureingaben ?
Ich war bisher immer der meinung, lediglich die CPU interessiert sich 
für Tastatureingaben.

>...sondern darum, wie eine reale Tastatur in einem realen
Notebook ausgewertet wird.
Und wie geschieht das ?

>(also dem Chip der in der Tastatur sitzt)
Bei Laptops gibt es einen Chip in der Tastatur ?
Wieso haben dann die Folienleiter so viele Pinne ? Ich hab den Eindruck, 
das hier die Tastaturmatrix selbst rausgeführt ist.

Stuntman Mike schrieb:
> Die Fn-Taste kann ganz einfach einen eigenen Interrupt erzeugen
Kann sie das Wirklich ? Oder ist sie nur eine Taste von vielen in der 
Tastaturmatrix ?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Silvia A. schrieb:
> Wieso lauschen da irgendwelche Bus Komponenten auf Tastatureingaben ?

Das tun sie nicht, das ist nur die etwas bizarre Annahme von "Stuntman 
Mike".

Silvia A. schrieb:
> Bei Laptops gibt es einen Chip in der Tastatur ?
> Wieso haben dann die Folienleiter so viele Pinne ? Ich hab den Eindruck,
> das hier die Tastaturmatrix selbst rausgeführt ist.

Der "Chip in der Tastatur" sitzt auf der Notebook-Hauptplatine, und ist 
mit dem Folienleiter verbunden. Dieser Chip ist üblicherweise auch für 
die Ansteuerung diverser anderer notebookspezifischer Dinge zuständig.
Verbunden ist dieser Chip auf mehrfachem Wege mit der 
"Standard-PC-Hardware" des Notebooks, einerseits über die klassische 
"PS/2"-Tastaturschnittstelle, andererseits für Akkumanagement, 
Displaybeleuchtungssteuerung, weitere Powermanagementdinge, 
Lüftersteuerung etc. mit anderen Schnittstellen des Chipsatzes.

Die klassische "PS/2"-Tastaturschnittstelle wiederum besteht aus dem 
sogenannten "Tastaturcontroller", der seit 1986 im IBM AT-Hardwaredesign 
verwendet wird. Der ist natürlich bei allen PCs der letzten Jahre nur 
noch als IP-Core in irgendeinem hochintegrierten Baustein enthalten.

von Εrnst B. (ernst)


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Silvia A. schrieb:
> Wieso lauschen da irgendwelche Bus Komponenten auf Tastatureingaben ?

Tun sie nicht. Was Stuntman vermutlich meint: Mit viel Geld und teuren 
Komponenten könnte man einen Recher bauen, bei dem Komponenten ausser 
der CPU auf Tastatureingaben lauschen.

>>...sondern darum, wie eine reale Tastatur in einem realen
> Notebook ausgewertet wird.
> Und wie geschieht das ?
Der Tastaturkontroller wertet die Fn-Taste aus. d.H. das läuft anders 
als Shift/Ctrl/Alt/Numlock/Capslock, wo die Auswertung vom 
Tastaturtreiber übernomen wird.


> Bei Laptops gibt es einen Chip in der Tastatur ?
Immer. der macht aus "vielen Leitungen" für die Tastenmatrix "wenige 
Leitungen" (üblich: Serielle übertragung) zum Chipsatz.
Der Chip muss aber natürlich nicht mechhanisch in/unter der Tastatur 
liegen, wenn sich das besser ausgeht, kann der auch anders positioniert 
werden.
Aber "logisch"/"historisch bedingt" ist er Teil der Tastatur, auch wenn 
er inzwischen als Siliziumkrümel in einem anderen Chip mit verschwunden 
ist.

>> Die Fn-Taste kann ganz einfach einen eigenen Interrupt erzeugen
> Kann sie das Wirklich

Könnte (unwarscheinlich, eher polling). Aber wenn: der Interrupt wäre 
lokal nur für den Tastaturcontroller. Hat nix mit Interrupts die an die 
CPU gehen zu tun.

Zum Aufwachen mit "Fn" aus dem Sleep:
Tom K. schrieb:
> Beim Loslassen der Fn-Taste (ohne andere zusätzlich gedrückte Tasten)
> an meinem Thinkpad

Ist eine Eigenheit des Thinkpad-Tastaturcontrollers, und macht deshalb 
auch keinen anderen Wakeup-Interrupt als jede andere Taste.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Εrnst B✶ schrieb:
> Silvia A. schrieb:
>> Wieso lauschen da irgendwelche Bus Komponenten auf Tastatureingaben ?
>
> Tun sie nicht. Was Stuntman vermutlich meint: Mit viel Geld und teuren
> Komponenten könnte man einen Recher bauen, bei dem Komponenten ausser
> der CPU auf Tastatureingaben lauschen.

Selbst das wird heutzutage kaum noch klappen.  Man schaue sich mal
das Blockdiagramm einer typischen Southbridge an:

http://www.via.com.tw/en/products/chipsets/southbridge/vt8261/index.jsp

Tastautur und Maus gehen da parallel zum externen PCI-Bus in die
Bridge rein, d. h. man kann auf dem externen PCI-Bus von deren
Aktivititäten nichts mehr mitmeißeln.

von Εrnst B. (ernst)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Selbst das wird heutzutage kaum noch klappen.

Klar doch (Für den Tastatur->USB->PCIe Fall, der oben skiziert war). LA 
und Busanalyzer zum Preis eines Oberklassewagens(*) mit in den Rechner 
schrauben und fertig :)

Oder aber beim Hersteller einen Custom-Chipsatz als Einzelstück 
anfordern, der die nötigen Signale nochmal extra rausführt.

*) Hab grad keinen Preis gefunden, was will z.B. LeCroy für so einen 
PCIe Tracer?

von Silvia A. (silvia)


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Εrnst B✶ schrieb:
> Tastatur->USB

In einem Laptop ? gibt es da einen Virtuellen USB Port ?
Oder  beziehst du dich da auf Desktop Rechner (Die ja keine Fn Taste 
haben) ?

von Guido Körber (Gast)


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@Stuntman Mike: Du holst Dir auch die Registeradresse des 
Ethernetcontrollers wenn Du auf eine Website zugreifen willst?

@Silvia A.: Den Stuntman am Besten ignorieren, was er über Busse und 
Tastaturen schreibt ist bestenfalls theoretisch denkbar wenn man 
unbedingt einen Computer bauen will der wie eine Rube Goldberg Maschine 
funktioniert.

Die kurze und knappe Antwort auf Deine Frage ist, dass die Fn-Taste 
keine "offizielle" Taste ist, sondern intern in der Tastatur verarbeitet 
wird. Wie die Tastatur im Detail konstruiert ist kann deutlich variieren 
und möglicherweise laufen Teile davon als Software auf dem 
Hauptprozessor. Logisch ist es aber auch dann ein Vorgang innerhalb des 
Gerätes "Tastatur".

@Εrnst B✶: Hab die Preisliste auch nicht griffbereit, aber so was liegt 
typischerweise zwischen einem Audi A6 und einem Einfamilienhaus.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Guido Körber schrieb:
> Wie die Tastatur im Detail konstruiert ist kann deutlich variieren
> und möglicherweise laufen Teile davon als Software auf dem
> Hauptprozessor.

Wenn dem der Fall wäre, dann könnte man entsprechende Details in den
Keyboard-Treibern der Opensource-Betriebssysteme wiederfinden (denn
diese Systeme greifen ansonsten direkt auf die PS/2-Hardware-
Emulation zu).  Ich kann mich nicht daran erinnern, dort entsprechendes
je gesehen zu haben.

von Vlad T. (vlad_tepesch)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Wenn dem der Fall wäre,

bräuchte jede Tastatur auch einen anderen Treiber.

Die einzig logische Konsequenz ist, dass der Tastaturcontroller das 
Mapping intern macht und den entsprechenden Tastencode an das OS 
schickt.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Vlad Tepesch schrieb:
> Die einzig logische Konsequenz ist, dass der Tastaturcontroller das
> Mapping intern macht und den entsprechenden Tastencode an das OS
> schickt.

Eben. Wobei dieser Tastaturcontroller nicht der in den Chipsatz 
integrierte 8042 ist, sondern der, der die Tastaturmatrix auswertet.

Ein abweichendes Hardwaredesign gibt es allerdings auch, das findet man 
in aktuellen Notebooks von Apple. Bei denen sind Tastatur und Trackpad 
ein USB-Kombigerät; einen 8042 im Chipsatz gibt es dort nicht (oder er 
führt ein Zombiedasein ohne Funktion).

von Lattice User (Gast)


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Guido Körber schrieb:
> @Εrnst B✶: Hab die Preisliste auch nicht griffbereit, aber so was liegt
> typischerweise zwischen einem Audi A6 und einem Einfamilienhaus.

http://www.home.agilent.com/agilent/product.jspx?nid=-34355.806947.00&cc=US&lc=eng

von Stuntman Mike (Gast)


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>Tastautur und Maus gehen da parallel zum externen PCI-Bus in die
>Bridge rein, d. h. man kann auf dem externen PCI-Bus von deren
>Aktivititäten nichts mehr mitmeißeln.
Was ist das denn für eine lächerliche Begründung? Ob der Bus auf dem 
Mainboard zusammengeführt wird (wie es früher war) oder erst im Chip 
macht doch überhaupt gar keinen Unterschied. Der einzige Grund warum das 
heute extern getrennt ist, ist die kapazitive und induktive 
Leitungskopplung aufgrund der zunehmenden Geschwindigkeit. Und selbst 
wenn ich intern nicht direkt mitschneiden könnte (!), dann kann ich 
immer noch auf die Speicheradressen zugreifen, auf die vormals ein Gerät 
geschrieben hat. Vielleicht solltet ihr euch alle mal das Prinzip eines 
DMA-Controller vor Augen führen. Es gibt keine Speicherrestriktion 
zwischen den Geräten!

Ich geb's auf. Keiner von euch hat das Prinzip eines Bussystem jemals 
verinnerlicht. (Vom PCI-Bus ganz zu schweigen.) Das gerade jedes Gerät 
auf die Resourcen eines anderen zugreifen kann (insbesonder des RAM) 
macht den den Datenverkehr so flexibel und ist unabdingbar.

Es ist einfacher einer Bäckereifachverkäuferin zu erklären, was der 
Unterschied zwischen Amplituden- und Frequenzmodulation ist und warum 
letzteres die besssere Sprachqualität bietet. Absolut sinnlos, hier 
weiterzuschreiben.

@Guido Körber
Junge, ich kauf dir noch nicht einmal ab, dass du einen läppischen 
Tatstaurcontroller (nur den in der Tastatur) programmieren kannst. Aber 
Partei ergreifen, das kannste gut!

von Klaus (Gast)


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Stuntman Mike schrieb:
> Es ist einfacher einer Bäckereifachverkäuferin zu erklären, was der
> Unterschied zwischen Amplituden- und Frequenzmodulation ist und warum
> letzteres die besssere Sprachqualität bietet.

Natürlich ist das einfacher, du Witzfigur!  Da die nichts davon 
versteht, glaub sie deinen Unsinn einfach. Hier hast du aber Leute vor 
dir, die du mit fachlich Korrekten Aussagen überzeugen müsstest. Und 
daran scheiterst du wohl ;-)

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Stuntman Mike schrieb:
> Ich geb's auf. Keiner von euch hat das Prinzip eines Bussystem jemals
> verinnerlicht.

Nein. Du hast nicht begriffen, worum es hier geht, und ein bizarres 
Geflecht aus Nebenschauplätzen aufgemacht, die allesamt nichts mit dem 
Thema in diesem Thread zu tun haben.
Hier sind sowohl Leute unterwegs, die schon sehr lange wissen, was 
Bussysteme sind und was mit ihnen möglich sind, als auch Leute, die 
ziemlich genau wissen, wie die PC-Architektur aufgebaut ist.

Du magst prinzipiell auch wissen, wie Busse funktionieren, das will ich 
nicht abstreiten, aber was Du definitiv überhaupt nicht verstanden hast, 
ist die Fragestellung. Auch nach mehrfachen Hinweisen nicht, weiterhin 
wirfst Du abstruseste Informationsnebelkerzen.

Niemanden (außer Dir) hat es interessiert, ob es irgendwie möglich ist, 
am dafür vorgesehenen Hard- und Softwaredesign vorbei an Informationen 
der Tastatur zu gelangen. Warum hast Du nicht auch noch einen Vortrag 
über die HF-Abstrahlungen aktueller PC-Technik verfasst, über die auch 
eine Rekonstruktion der Vorgänge in der Tastatur möglich ist? Wäre das 
selbst Dir zu abwegig gewesen?

von Rolf Magnus (Gast)


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Stuntman Mike schrieb:
> Und selbst wenn ich intern nicht direkt mitschneiden könnte (!), dann
> kann ich immer noch auf die Speicheradressen zugreifen, auf die vormals
> ein Gerät geschrieben hat. Vielleicht solltet ihr euch alle mal das
> Prinzip eines DMA-Controller vor Augen führen.

Was hat das alles mit der Tastatur zu tun? Oder glaubst du etwa, die 
schreibt per DMA direkt in den Speicher?

von Guido Körber (Gast)


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@Stuntman Mike: Da wir beim Bezweifeln von Kompetenzen sind, ich denke 
Dein (vorgebliches) USB Design wird wohl von der unterirdischen Sorte 
sein. Deine Beiträge lesen sich so, als wenn Dir nicht klar ist, dass 
ein USB Gerät nicht im Adressraum des Computers ist, sondern sich 
ähnlich einem Netzwerkgerät ausserhalb davon befindet und nur indirekt 
adressierbar ist.

Wie schon mehrfach bemerkt wurde haben Deine Einlassungen für die 
eigentliche Frage keinerlei Wert. Es ist völlig unerheblich, ob man auf 
irgend einem Weg die Daten der Tastatur mithören kann, die Frage war nur 
wie die Fn-Taste funktioniert. Die meisten der von Dir behaupteten 
Funktionalitäten existieren so einfach nicht in einem normalen Computer. 
Die Grafikkarte wird genau so wenig die Daten der Tastatur "mithören" 
wie in der Festplatte Eisenspäne auf die Oberfläche gestreut werden um 
die Daten dann mittels Kamera auszulesen.

Und der Verweis auf DMA etc. ist völlig Banane in diesem Zusammenhang. 
Die Tastaturdaten lassen sich vom USB Controller nicht mehrfach abholen, 
sondern gehen an den zuständigen Treiber. Meistens werden die per DMA in 
den lokalen Buffer des Treibers kopiert, danach sind die genau da und 
nirgendwo anders mehr und da es sich um einen LOKALEN Buffer handelt ist 
ein Zugriff auf diesen von einer anderen Entität in einem halbwegs 
sauberen Betriebssystem auch nicht mehr gegeben.

Auf jeden Fall sind Deine Beiträge in diesem Kontext bestenfalls so 
hilfreich, als wenn Du einen Vortrag über die Herstellung von 
Halbleitern begonnen hättest.

@Jörg Wunsch: Ja, die Variante ist eher unüblich, wir haben so was aber 
schon für Kunden gemacht, die sehr komplexe Tastenkombinationen haben 
wollten, bei denen es unsinnig gewesen wäre die in den Controller zu 
programmieren, insbesondere da die Anforderungen nicht von Anfang an 
definitiv stabil waren. Dabei meldet sich dann die Tastatur nicht als 
Tastatur, sondern als Generic oder Vendor Specific HID an und wird mit 
einem eigenen Treiber oder Background-App versorgt, logisch erscheint 
die dann dem System gegenüber wieder als Tastatur.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Guido Körber schrieb:
> Dabei meldet sich dann die Tastatur nicht als
> Tastatur, sondern als Generic oder Vendor Specific HID an und wird mit
> einem eigenen Treiber oder Background-App versorgt

Klar, mit so einer Variante geht das natürlich.  Wenn man den Treiber
in der Hand hat, kann man damit immer allerlei Spielchen treiben. ;-)

von Stuntman Mike (Gast)


Angehängte Dateien:

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>Da wir beim Bezweifeln von Kompetenzen sind, ich denke
>Dein (vorgebliches) USB Design wird wohl von der unterirdischen Sorte
>sein.
Also ich habe die Specs für Pci-express und Pci und die gibt es nur für 
teuer zahlende Clubmitglieder. Hast du sie etwa auch? 700 PDF Seiten und 
die Tatsache, dass der Pci-Controller für jedes angeschlossene Gerät 
eigene Statusregister und Speicher mitbringt gehen weit, sehr weit über 
dein Verständis hinaus.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Zur Kompetenz gehört nicht nur der Zugriff auf Dokumente, sondern auch 
das Begreifen von Zusammenhängen. Wie die Diskussion hier deutlich 
gezeigt hast, hast Du auf dem zweiten Gebiet noch sehr ausbaufähiges 
Potential.

von Silvia A. (silvia)


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Stuntman Mike schrieb:
> Also ich habe die Specs für Pci-express und Pci und die gibt es nur für
> teuer zahlende Clubmitglieder

Virtueller Schwanzvergleich ?

von Guido Körber (Gast)


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Oh, das wird ja immer besser. Du warst bestimmt auch jahrelang an der 
Uni, nur schade, dass Du nie rein gegangen bist...

Aus dem adoleszenten Gehabe würde ich mal schätzen, dass ich schon lange 
mit Bussystemen zu tun hatte als Du noch versucht hast die Funktion von 
Legosteinen zu begreifen. Mit PCI habe ich auch schon mal ein Design 
gemacht, ist aber ein paar Tage her, da war der gerade neu.

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