Hallo Leute. Ich hab mal eine etwas andere Frage. Beim freien Fall in der Achterbahn oder beim free fall Tower hat man ja immer für einen kurzen Moment das merkwürdige Gefühl im Magen. Hat man das im Weltraum ständig? Ich denke eigentlich schon, da ja auf der Erde die Kräfte aufgehoben werden, bis auf den Luftwiderstand beim Fallen. Kann mir das einer kurz erklären?
Was willst du jetzt erklärt bekommen? Den physikalischen oder den biologischen Teil?
Ja das ist richtig. Wenn du in einem Aufzug mit der entsprechenden Erdbeschleunigung nach unten fährst, kannst du diesen Zustand nicht von der Schwerelosigkeit im All unterscheiden. Beides ist letztlich miteinander "identisch". soweit ich weiß, kotzen einige Astronauten am Anfang ein bischen. Die Gewöhnung kommt dann aber relativ schnell und man hat sich an den freien Fall gewöhnt.
Ich meinte das biologische Bauchgefühl. Vielen Dank.
Das kommt daher, daß Deine inneren Organe, die im Normalfall von irgendwelchen Bändern gehalten werden, auch schwerelos werden. Der Gleichgewichtssinn im Ohr funktioniert auch nur mit Schwerkraft. Der Mensch ist halt nicht für die Schwerelosigkeit gemacht. Abweichungen vom Normalzustand machen sich bei manchen Leuten schon in anfahrenden Aufzügen recht unangenehm bemerkbar. Im freien Fall schwerelos stimmt übrigens nur halb, sowie Du Deine etwa 180 km/h Endgeschwindigkeit erreicht hast (etwa 400m) ists durch den Luftwiderstand vorbei mit der Schwerelosigkeit. Richtige Schwerelosigkeit gibts nur im Weltraum oder für eine kurze Zeit bei Parabelflügen.
Ben _ schrieb: > Das kommt daher, daß Deine inneren Organe, die im Normalfall von > irgendwelchen Bändern gehalten werden, auch schwerelos werden. Der > Gleichgewichtssinn im Ohr funktioniert auch nur mit Schwerkraft. Der > Mensch ist halt nicht für die Schwerelosigkeit gemacht. Abweichungen vom > Normalzustand machen sich bei manchen Leuten schon in anfahrenden > Aufzügen recht unangenehm bemerkbar. > > Im freien Fall schwerelos stimmt übrigens nur halb, sowie Du Deine etwa > 180 km/h Endgeschwindigkeit erreicht hast (etwa 400m) ists durch den > Luftwiderstand vorbei mit der Schwerelosigkeit. Richtige > Schwerelosigkeit gibts nur im Weltraum oder für eine kurze Zeit bei > Parabelflügen. Oder in Rust im "Silverstar" ungefähr in der Mitte des Achterbahnzuges :-) War da neulich und eine vor meiner Brust losgelassene Münze schwebte wunderschön vor mir, für kurze Zeit regungslos frei in der Luft stehend, über den Hügel drüber.
@ Sebastian B. (007boris) >immer für einen kurzen Moment das merkwürdige Gefühl im Magen. Hat man >das im Weltraum ständig? Keine Ahnung, aber das flaue Gefühl auf dem Rummel hat viele Ursachen, u.a. das Wissen und direkte Sehen, irgendwo "runterzufallen". Das hat man im Weltraum nicht. > Ich denke eigentlich schon, da ja auf der Erde >die Kräfte aufgehoben werden, bis auf den Luftwiderstand beim Fallen. Welcher nicht gerade klein ist. Kann man aber im Parabelflug für kurze Zeit ausblenden. Man kann auch annähernd Schwerelosigkeit ohne Fallen auf der Erde simulieren. Einfach ins Wasser springen und untertauchen. Und da hat man kein flaues Gefühl im Magen. MFG Falk
Falk Brunner schrieb: > Man kann auch annähernd Schwerelosigkeit ohne Fallen auf der Erde > simulieren. Einfach ins Wasser springen und untertauchen. Und da hat man > kein flaues Gefühl im Magen. Ähhm, das enttäuscht mich aber jetzt das daß von dir kommt !? Da der vom Wasser verursachte Auftrieb, der dir das Gefühl der Schwerelosigkeit gibt, nur außen auf deinen Körper wirkt merken die inneren Organe nix davon und sind der völlig normalen Schwerkraft ausgesetzt. Sebastian B. schrieb: > Beim freien Fall in der Achterbahn oder beim free fall Tower hat man ja > immer für einen kurzen Moment das merkwürdige Gefühl im Magen. Hat man > das im Weltraum ständig? In der Raumfahrt ist dieser Effekt wohl bekannt. Diese Übelkeit tritt bei den meisten für die Dauer der ersten 1-3 Tagen auf. Ob das vom Mageninhalt (o. sonstigen Innereien) alleine und/oder dem Stark veränderten Kreislaufbedingungen kommt ist mir nicht bekannt. Wahrscheinlich alles mit einander und bei Jedem a biserl was andres :) Und ja, Physikalisch sind die Schwerelosigkeit, genauer Mikrogravitation da nie alle Kräfte völlig ausgeschaltet sind, im Weltraum (Orbit) und der Freiehefall (im Vakuum) identisch. Ist ja auch nur ein freier Fall im Orbit, nur halt daneben :) mfg
@ Manfred John (manfred-64) >> Man kann auch annähernd Schwerelosigkeit ohne Fallen auf der Erde ^^^^^^^^^^ >> simulieren. Einfach ins Wasser springen und untertauchen. Und da hat man >> kein flaues Gefühl im Magen. >Ähhm, das enttäuscht mich aber jetzt das daß von dir kommt !? >Da der vom Wasser verursachte Auftrieb, der dir das Gefühl der >Schwerelosigkeit gibt, nur außen auf deinen Körper wirkt merken die >inneren Organe nix davon und sind der völlig normalen Schwerkraft >ausgesetzt. Dennoch sind die Kräftewirkungen auf den Körper vollkommen anders, nämlich deutlich entlastet. Denn der menschliche Körper hat die Dichte von ~1, er kann nahezu perfekt im Wasser schweben. Damit werden die Organe nicht mehr vom Bauchraum/Skelett getragen sondern "schwimmen". Wie in der Schwerelosigkeit. Den Auftrieb und damit Druckunterschied in der Vertikalen kann man grob vernachlässigen. MFG Falk
@ Falk, trotzdem habe ich unter Wasser nicht das Gefühl ins Bodenlose zu stürzen, wie dies bei der Schwerelosigkeit der Fall wäre. Daher ist die Wirkung erheblich anders und es kann einem durchaus schlecht werden. Im Gegenteil: Unter Wasser weiß mein Gleichgewichtsorgan auch noch ganz genau wo oben und unten ist. Grade dieses Organ ist aber ganz wichtig für die Orientierung und für ein Gefühl von oben und unten. Sobald dieses Organ durcheinander kommt, wird einem Menschen in der Regel übel. Das scheint die Natur so eingerichtet zu haben.
@ Jonny Obivan (-geo-) >trotzdem habe ich unter Wasser nicht das Gefühl ins Bodenlose zu >stürzen, wie dies bei der Schwerelosigkeit der Fall wäre. Wenn das mal kein Irrtum ist. Warst du schon mal im Meer tauchen? An einer Steilwand, auf neuedeutsch Drop OFF? Dort schwebst du mitten im "Nichts" und kannst 20,30, 40m unter dir das endlose blau sehen. Nicht für jedermann geeignet ;-) > Daher ist die >Wirkung erheblich anders und es kann einem durchaus schlecht werden. Ich sagte, ja man kann es nur annähernd simulieren. Unter Wasser bewirkt der Wasserwiderstand, dass man nicht bei kleinsten Anstoss wild dreht, pendelt oder so. Das ist in Schwerelosogkeit anders ;-) >Im Gegenteil: Unter Wasser weiß mein Gleichgewichtsorgan auch noch ganz >genau wo oben und unten ist. Grade dieses Organ ist aber ganz wichtig >für die Orientierung und für ein Gefühl von oben und unten. Sobald >dieses Organ durcheinander kommt, wird einem Menschen in der Regel übel. Stimmt. MFG Falk
Falk Brunner schrieb: > Wenn das mal kein Irrtum ist. Warst du schon mal im Meer tauchen? An > einer Steilwand, auf neuedeutsch Drop OFF? Dort schwebst du mitten im > "Nichts" und kannst 20,30, 40m unter dir das endlose blau sehen. Nicht > für jedermann geeignet ;-) Ich hab ebenfalls dramatisch weniger Angst, in großer Höhe an einem Abgrund zu stehen, als unter Wasser den Boden nicht sehen zu können. Obwohl das vom Verstand her eigentlich Quatsch ist, da man unter Wasser ja nicht abstürzen kann. Die Psyche spielt einem da üble Streiche.
Wozu willst du auch Grund sehen ich würde mir um den nötigen Auftrieb sorgen machen, wenn ich meine Bewegung nicht einschätzen kann. Unsichere Positionen am Abgrund ohne genügend Auftrieb oder Fixpunkt sind auch an der Luft immer Scheiße und nur etwas für völlig Schmerzbefreite. Namaste
Winfried J. schrieb: > Unsichere Positionen am Abgrund ohne genügend Auftrieb oder Fixpunkt > sind auch an der Luft immer Scheiße und nur etwas für völlig > Schmerzbefreite. ...oder für Ex-Hochspannungsmonteure ;-)
"Darum sieht man am ersten und zweiten Tag nach einem Start des Spaceshuttles so wenig von dem, was an Bord passiert. Kotzende Astronauten passen irgendwie nicht ins Nachmittagsprogramm." http://www.welt.de/wissenschaft/weltraum/article10728087/Warum-Sex-im-Sturzflug-nicht-funktionieren-kann.html Tip: Nicht direkt nach dem Essen lesen.
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