Hallo, ich habe gerade ein Bewerbungsgespräch als Softwareentwickler hinter mir. Es war das erste von zwei Gesprächen, bei dem es noch nicht um das Gehalt ging. Die Stelle gefällt mir sehr gut und ich erfülle alle gewünschten Anforderungen. Ich habe aus diesem Gespräch herausgehört, das diese Firma ziemlich dringend einen Softwareentwickler für neue Projekte braucht. Ich denke ich habe die Fachabteilung von mir überzeugt. Nächste Woche steht das zweite Gespräch mit dem Abteilungsleiter und der Personalabteilung an. Meine Frage an euch ist nun, welchen Betrag ich als Jahresgehalt fordern kann. Die Firma hat weltweit ca. 10000 Mitarbeiter und ist in der Automotiv Branche tätig. Es wird ein 35h-Tarifvertrag werden, soviel habe ich schon erfahren. Ach ja, die Firma befindet sich in Baden-Württemberg. Wie gesagt ich bringe das Know-How mit, das diese Firma verlangt und sie wollen mich. Zu meiner Person: Ich habe den Mechatronik-Bachelor als bester mit 1,4 abgeschlossen. Zudem arbeite ich momentan seit 6 Monaten in der Automotiv Branche in einem außertariflichen Vertrag mit einer 40h Woche. aktuelles Jahresgehalt ca. 45k. Wieviel kann ich nun als Einstiegsgehalt ansetzten. Ich will natürlcih mehr als zuvor verdienen, sonst wird kein Jobwechsel zustande kommen :). Danke für eure Hilfe. Gruss Stefan
dann sagst denen einfach, du verdienst xyz p.a. für abc stunden pro woche mit def urlaubstagen pro jahr, und für 2-3k€ p.a. wirst du nicht wecheseln (pokern ;-)).
ich habe mich etwas im internet informiert. Die Tarifverträge werden ja nach Entgeldgruppen bezahlt. Mit welcher Entgeldgruppe steigt man in meiner Situation normalerweise ein?
>ich habe mich etwas im internet informiert. Die Tarifverträge werden ja >nach Entgeldgruppen bezahlt. Mit welcher Entgeldgruppe steigt man in >meiner Situation normalerweise ein? Moin, das entscheidet die Arbeitsplatzbeschreibung, die widerrum der AG festlegt. Stell dich mal auf irgebdwas zwusche EG 12-15 für BaWü ein. Ich hab die Erfahrung gemacht, dass bei der Frage nach dem Wunschgehalt ein größer als xyz ganz gut ankommt. In deinem Fall vielleicht was wie größer 55k€ und dann wirst Du sehen, wie sie dort reagieren. Cheers
Puh, mit nem halben Jahr Berufserfahrung deutlich mehr als 45k bei ner 35h Woche? Glaub ich nicht dran. Denk dran dass du bei ner 35h Woche bei gleichem Gehalt schon 14% mehr verdienst als bei ner 40h Woche.
Achja, auch dürfte es sich im weiteren Lebenslauf nicht gut machen die erste Stelle bereits nach 6 Monaten verlassen zu haben. Das könnte man so deuten dass sie dich da nach der Probezeit rausgeschmissen haben.
Hubu schrieb: > dass sie dich da nach der Probezeit rausgeschmissen haben. Nach der Probezeit geht sowieso nicht, wenn schon innerhalb der Probezeit. Stefan schrieb: > Stefan Verlangen kannst du was du willst, nur bekommen wirste es vermutlich nicht. Kann sein das man dir, wenn deine Vorstellungen zu hoch sind, ein Angebot macht was die dir zahlen wollen. Begründen werden die das natürlich nicht oder nur Gründe vorschieben. Letztendlich ist es nur Willkür und zwar des Arbeitgebers.
Hubu schrieb: > Achja, auch dürfte es sich im weiteren Lebenslauf nicht gut machen die > erste Stelle bereits nach 6 Monaten verlassen zu haben. Das könnte man > so deuten dass sie dich da nach der Probezeit rausgeschmissen haben. Scheinst wohl sowas wie nen Kaffeesatzleser zu sein was?
M. neuer schrieb: > Scheinst wohl sowas wie nen Kaffeesatzleser zu sein was? Viele Personaler sind Kaffeesatzleser...
Hubu schrieb: > Viele Personaler sind Kaffeesatzleser... Das wird denen bei weitere boomender Wirtschaft kaum noch helfen. Eine Abschwächung ist nicht in Sicht und das wird Folgen haben. Mal sehen wann die Pferde, äh Personaler, das kotzen kriegen.
danke für eure Hilfe. Ist es denn eine gute Idee erstmal auf die Frage "was stellen sie sich als gehalt vor?" die gegenfrage "was bieten sie mir an?" zu stellen?
Das ist eine denkbar schlechte Idee. Schlechter gehts kaum noch...
Stefan schrieb: > danke für eure Hilfe. > Ist es denn eine gute Idee erstmal auf die Frage "was stellen sie sich > als gehalt vor?" die gegenfrage "was bieten sie mir an?" zu stellen? Auf gar keinen Fall!!! Du solltest Dir ein Ziel setzen (z.B. 15% mehr) und das auch klar formulieren können. Also den Betrag nennen und auf die Reaktion warten. Wenn Sie Dich wirklich wollen, dann werden Sie Dir ein Angebot machen, was möglicherweise etwas darunter liegt. Dann ist es an Dir, ja oder nein zu sagen. Falls Du dann Dein gesetztes Ziel nicht erreichen kannst, ist es guter Stil, Zusätze zu verhandeln (z.B. Altersversorgung, Unfallversicherung oder andere Vorteile) oder ein Staffelgehalt auszuhandeln, dass Du nach bestandener Probezeit z.B. 5000€ mehr bekommst (dies aber dann gleich im Vertrag festschreiben). Auch die Firma möchte Dich haben, also eher zu hoch als zu niedrig rangehen. Nur im allgemeinen Rahmen sollte es sein. Hierzu fragt Dich die Firma nach Deinem bisherigen Gehalt. 10-15% davon mehr sind absolut üblich.
Hubu schrieb: > Achja, auch dürfte es sich im weiteren Lebenslauf nicht gut machen die > > erste Stelle bereits nach 6 Monaten verlassen zu haben. Das könnte man > > so deuten dass sie dich da nach der Probezeit rausgeschmissen haben. Wieso, er bekommt ein Arbeitszeugnis! Da steht auch der Grund des Wechsel drin. Also nix mit "sieht aus ob..."! Ausserdem kann der jetzige AG doch einfach eine "halb"-eingearbeitete Kraft doch mit einen besseren Angebot binden!
Stefan schrieb: > wieso? Weil du dich auf den ihrem Territorium befindest und welches Raubtier lässt da Anspruchsdenken zu? Fakt ist, das die viel zu verlieren haben, vor allem an Macht alles irgendwie im Betrieb kontrollieren zu wollen. Taktisch würde ich erst mal sehen, ob du fachlich akzeptierst wirst und wenn das der Fall ist, kannst du mal sagen das du was von 50k gehört hast (und zwar hier im Forum). Dann kann es passieren, das man sich verabschiedet, weil man da erst jemanden fragen muss oder "Wir melden uns...", dann ist das ganze gegessen und vermutlich gar nicht ernsthaft gewesen. Dann musst du eben den Nächsten abwarten und wenn es beim 10. nicht klappt gehste etwas drunter, aber nicht auf 49,999k, das wäre albern. So in 1-2k-Schritten sollte man schon machen. 40k würde ich dann aber stur beibehalten. Übrigens, wenn einer der Arbeitgeber anruft und dich fragt ob du auch für 39k arbeiten würdest, lehne das nicht gleich ab, sondern frag die, was an weiteren Leistungen geboten wird. Leider hat der Beruf die schlechte Angewohnheit das Arbeitgeber auch nicht mit offenen Karten spielen und mehr versprechen als sie halten wollen. Wenn die also ein deutlich schlechteres Angebot machen,dann nur unter der Bedingung das im Fall der Kündigung innerhalb der Probezeit der herunter gehandelte Betrag als Entschädigung nachvergütet wird. Wenn darauf eingegangen wird, hat das den Vorteil das du nicht doppelt geleimt bist. Mir ist das nämlich zweimal hintereinander passiert.
Die Sache ist doch ganz einfach: Für wieviel würdest Du wechseln wollen? Nur 5000 mehr? Es muss Dir klar sein, dass Du nur einmal wechseln kannst in den nächsten 2 Jahren und dann geht es wieder bergab! Ich würde 55@40h fordern und behaupten, dass das andere auch bieten. Was Du hast, können die später nmlich ablesen und du solltest nicht gelogen haben. Wenn sie das nicht bieten, weitersuchen. In einem Jahr kann man am Besten wehseln wechseln!
"Was Du hast, können die später nmlich ablesen und du solltest nicht gelogen haben." Woher wollen die mein altes gehalt erfahren?
Stefan schrieb: > Woher wollen die mein altes gehalt erfahren? Da gibts mehrere Möglichkeiten: 1)Manchmal wird ganz dreist nach dem vorherigen Verdienst gefragt. 2)Weil sich die Firmen auf Personalebene untereinander unterhalten. 3)Weil auch die IHK Lohntabellen hat und an ihren Mitglieder weitergibt. Sicherlich gibts noch andere Möglichkeiten.
hab den job übrigens bekommen :). danke für eure antworten
am ende sogar mehr bekommen als gefordert, hätte ich nie gedacht das sowas möglich ist:)
Glückspilz und Glückwunsch, und jetzt laß uns nicht vor Neugier platzen! Was hast du denn nun gefordert, 48 T€ p.a.?
Danke hab 50k gefordert und 52k bekommen. traumhaft und das mit 23 jahren :).
die tarifverträge sind einfach eine andere liga als die verträge der dienstleister, was ich eigentlich schade finde, da meistens die gleiche arbeit verichtet wird.
mein vertrag beim dienstleister für 40h -> ca. 45k tarifvertrag auf 40h hochgerechnet -> ca. 59k also leute sucht euch eine tarifgebundene firma!!! :)
wow nicht schlecht. Hatte vor knapp zwei Jahren gerade mal 32k als Einstiegsgehalt bekommen gehabt bei einer 40h Woche, wo alle "eventuelle Mehrarbeit abgegolten" ist und Überstunden nicht erfasst werden. (Diplom Inf. Uni) ... Aber nicht in Süddeutschland, sondern nur in Mittelhessen. Inzwischen ist es etwas mehr, aber meiner Meinung nach sollte ich für die Leistung, die ich erbringe, nicht noch mehr Gehalt bekommen. Das wäre schon etwas unverschämt - da sind andere sicherlich leistungsfähiger.
wenn ich sehe das einer beim daimler am band schon locker 40k bekommt, dann finde ich sollte man sich als ing nicht unter wert verkaufen. Jedoch spielt das bundesland in sachen gehalt noch eine große rolle. wie groß ist deine firma?
Stefan schrieb: > Danke hab 50k gefordert und 52k bekommen. traumhaft und das mit 23 > jahren :). Die habe hier vermutlich mitgelesen oder die hat der Fachkräftemangel gepeinigt. Hoffentlich über die Probezeit hinaus aber das wird man erst in einem halben Jahr wissen. Jedenfalls Glückwunsch, das ist doch viel erfreulicher als notorische Jammerei.
jup. von mir auch glückwunsch! ich hab bei 40h gerade mal ~42k. angefangen mit 41k und nach ca. 6 monaten knapp 70€/Monat mehr - toll... und das mit einem abschluss von 1.0... werd mich demnächst auch nochmal neu bewerben ;)
Vielen fällt es auch nicht leicht zu wechseln weil sie sich an die vertraute Umgebung gewöhnt haben. Andererseits weiß man auch nicht was auf einen zu kommt und ob man nicht vom Regen in die Traufe gerät. Wohlfühlfaktor halt. Das hemmt eben und könnte auch eine Erklärung sein warum der Arbeitsmarkt angeblich so boomt. Allerdings sollten die Arbeitslosenzahlen erst mal unter 2,5Mio. oder noch besser unter 2Mio. fallen um jubeln zu können bzw. zu dürfen.
Glückwunsch zum Job. Kannst dich glücklich schätzen. Stefan schrieb: > wenn ich sehe das einer beim daimler am band schon locker 40k bekommt, > dann finde ich sollte man sich als ing nicht unter wert verkaufen. Da hast du zwar Recht, aber es gibt kaum Firmen, die ähnlich gut bezahlen wie Daimler. Die großen Konzerne und AGs halt. Wenn man noch bedenkt, dass die Bandarbeiter Schicht arbeiten und so Zuschläge kassieren, kommt ein Netto-Gehalt raus, das man vielleicht mit >50k brutto erreichen kann. Tariflohn nach IGM ist mittlerweile eine Seltenheit geworden. Eigentlich müsste man das Wort "Tariflohn" schützen lassen, da mittlerweile auch Zeitarbeitsfirmen einen Tarifvertrag haben und deshalb auch "Tariflöhne" zahlen. Der Unterschied ist allerdings gewaltig. Wenn Zeitarbeitsfirmen mit Tariflöhnen werben, ist das eigentlich irreführend. Du hast den Absprung aus einer Anstellung beim Dienstleister geschafft. Das lässt zumindest hoffen.
Stefan schrieb: > wenn ich sehe das einer beim daimler am band schon locker 40k bekommt, > dann finde ich sollte man sich als ing nicht unter wert verkaufen. > Jedoch spielt das bundesland in sachen gehalt noch eine große rolle. wie > groß ist deine firma? Jo, 20 Jährige, die gerade die Ausbildung hinter sich haben. Die Mitarbeiter, die da ca. 15 Jahre an der Maschine stehen oder in der Instandsetzung z.B. arbeiten in Schicht, gehen mit ca. 60.000 pro Jahr @ 35h Woche heim. Nicht ohne Grund hat nahezu jeder Daimler Mitarbeitet Familie und eine Hütte.
Träumer schrieb: > Jo, 20 Jährige, die gerade die Ausbildung hinter sich haben. > Die Mitarbeiter, die da ca. 15 Jahre an der Maschine stehen oder in der > Instandsetzung z.B. arbeiten in Schicht, gehen mit ca. 60.000 pro Jahr @ > 35h Woche heim. Na ja, 60k brutto stimmt so nicht. Die MA haben durch die steuerfreien Schichtzulagen ein hohes Netto, was dann den 60k brutto entsprechen kann. Wenn ein Bandarbeiter wirklich 60k brutto bekommen würde, dann wären viele Teile der Produktion nicht mehr in D.
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