Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Vermarktung eigener Entwicklung;


von debugger (Gast)


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Hallo,
ich habe ein mobiles, autonomes System für Alarmzwecke und die 
Messdatenübertragung per SMS entwickelt.
Es besteht aus einem zentralen Modul mit einem 
Ultra-Low-Power-Mikrocontroller für die Datenerfassung und -Verarbeitung 
sowie einem einfachen externen Handy, das über die 
Standard-Datenschnittstelle des Handys angestewuert wird (ein- und 
ausschalten, AT-befehle zum Versand von SMS etc.)
Im Anhang ist ein Bild des Systems zu sehen.
Bisher habe ich mehrere Prototypen im Einsatz, und da für das System 
eine ordentliche Nachfrage absehbar ist, überlege ich, es kommerziell zu 
vermarkten.
Gibt es irgendwo eine Übersicht, was da im Detail zu beachten ist 
(Elektronisckschrott-Verordnung, ROHS, ...) ?
Wäre eine Vermarktung als "Bausatz" eine Möglichkeit ?
Für Tipps wäre ich dankbar.

: Verschoben durch Admin
von MaWin (Gast)


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Du musst halt dasselbe beachten wie alle anderen Hersteller auch,
wir als Kunden wollen keinen Giftmüll im Haus,
und wir wollen, daß die Entsorgungskosten schon beim Kauf abbezahlt sind 
damit wir das Gerät später kostenlos loswerden können,
ausserdem wollen wir daß es uns nicht den Schnurlostelefon stört.
Alles notwendige, von VerpackV bis WEEE übernimmt ggf. ein Dritter für 
dich. Ein Bausatz ist identisch mit dem sich daraus ergebenden Gerät.

Allerdings halte ich dein Gerät noch weit weit entfernt von der 
Vermarkungsreife. Niemandem nützt es, wenn es nur mit einem 
ausrangierten Althandymodell funktioniert, es muß schon ein aktuelles 
beigelegt werden, niemandem hilft es, wenn es nur genau das kann was du 
gerade zeigst (wohl 2 Reedschalter und 1 PIR), und vor allem hilft es 
niemandem, wenn es teurer ist als Konkurrenzprodukte, und man sieht 
schon an der Steckern, daß es zu teuer ist.

Du kannst WEEE entgehen, wenn deine Alarmeinrichtung dafür vorgesehen 
ist fachmännisch fest ins Gebäude eingebaut zu werden
http://www.honeywell.com/sites/de/Rohs.htm
aber das erspart dir nicht die VerpackV und CE, lohnt also kaum.

Wenn die Kiste eine Vielzahl von real existierenden Handys und 
GSM-Modulen unterstützen würde (Liste anbei) und flexibel in der 
Übertragung ist, also wirklich (umgerechnete und auf definierbare Zeit 
überschrittenen Grenzwerte) MESSdaten senden kann und 
Umschaltanweisungen empfangen kann, dabei weniger als 10 EUR in der 
Produktion kostet, dann könnte man über so eine Kiste zu einem 
interessanten Preis von unter 100 EUR (ohne Handy) nachdenken. Aber bei 
dir sind ja schon die Produktionskosten 100 EUR.

Für 200 EUR erwarte ich UMTS und Videoübertragung z.B. von der Haustüre 
aus wenn jemand klingelt und Internetzugang als zusätzlichen Zugangsweg.

von Michelle K. (Firma: electronica@tdnet) (michellekonzack) Benutzerseite


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Also ich sehe mit deiner Idee wenig Chancen, denn Du müßtest 
Adabterkabel für sämmtlich Handys anbieten was dann so um die 180 Stück 
sind.

Besser währe es, das GSM/GPRS Modul (die gibt es WIRKLICH billig) 
direkt zu integrieren und Du mußt dafür auf keine prüfungen haben, weil 
die Module vom Hersteller bereits Zertifiziert sind.  Empfehlen kann ich 
die MC55/56 von Cinteron (ehemals Siemens Wireless) oder welche von 
uBlox.

Grüße
Michelle

von Thorsten (Gast)


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1. Dein System (Konzept) ist nicht innovativ. Im Bereich der 
Hausautomation gibt es sowas bereits oder etwas so ähnliches. Außerdem 
ist dein Gerät begrenzt auf 2 Schalter und einen PIR, da bieten andere 
deutlich mehr.

2. Du scheinst das Gerät als Privatperson verkaufen zu wollen. Für die 
lohnt sich sowas aber nur in den allerseltesten Fällen, denn du musst 
anfangs einfach zu viel Geld investieren, bevor du überhaupt wieder Geld 
reinbekommst. Damit meine ich nicht nur die Herstellungskosten, sondern 
auch so Dinge wie das CE-Kennzeichen. Du bist von der Equipment-Seite 
sicher nicht in der Lage solche Messungen durchführen zu können, musst 
es also extern vergeben und das kostet richtig.

3. Auch wenn du den Schritt gehen würdest, als Privatmann hast du gegen 
die "Großen" keine Chance. Die drücken die Preise so weit runter, dass 
du nicht dagegen wirtschaften kannst. Wenn du am Ende mit plus minus 
Null rauskommst, kannst du dich glücklich schätzen, aber darauf würde 
ich nicht hoffen.

Meine Meinung:
Erspar dir diesen Schritt, es mag verlockend klingen, dass man damit 
Geld verdienen könnte, aber die wenigsten schaffen es bis zum ersten 
Euro Gewinn.

Eine Frage hätte ich aber noch:
Du schreibst: eine ordentliche Nachfrage sei absehbar. Woran machst du 
das fest? Hast du wirklich Interessenten und ich meine nicht nur 
Bekannte und die Familie? Oder machst du das einfach am 
Kommunikationsboom der letzten Jahre fest, wo alles mit dem Handy gehen 
muss?

von debugger (Gast)


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- Das Gerät ist für einen speziellen Einsatzbereich vorgesehen, für den 
es sicher einen Markt von einigen tausend Stück pro Jahr gibt.
- Das Alleinstellungsmerkmal liegt vor allem in der Software, die genau 
für den vorgesehenen Einsatzzweck optimiert ist.
- Statt den Reed-Schaltern können auch beliebige andere Schalter 
angeschlossen werden.
- Ein "Althandy" wie abgebildet würde natürlich jeweils mitgeliefert 
(die gibt es gebraucht ja in grosser Zahl).
- GSM-Module könnten statt des Handys auch verwendet werden, dazu 
müssten nur entsprechenden Softwareschnittstellen für den Versand von 
SMS etc. angepasst werden. Solange es aber den Typ des verwendeten 
"Althandys" gibt (und das ist sicher noch einige Jahre der Fall) sehe 
ich dafür aber keine zwingende Notwendigkeit
- Das Gerät soll überwiegend mobil und nicht "ortsfest eingebaut" 
verwendet werden.

von MaWin (Gast)


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> - Das Gerät soll überwiegend mobil und nicht "ortsfest eingebaut"
> verwendet werden.

Wenn in Auto oder Motorrad und dort mit der Elektrik verbunden, wird die 
Genehmigung teuer.

Wenn mehr als 10 EUR Produktionskosten, wird der Verkaufspreis zu hoch, 
und selbst wenn du die Althandys für 0 EUR bekommst, sieht es für mich 
nach mehr als 10 EUR bereits Materialpreis aus.

Für 50 EUR gibt es schliesslich GSM Tracker die per GPS die Position 
liefern, mit denen man mithören kann wenn geklaut, die auf Sensoren 
(Tasten) mit SMS reagieren, also deutlich mehr als das nach dem deines 
aussieht.

von Dr. G. Reed (Gast)


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Mein Vorschlag, um damit Geld zu verdienen:

Mach daraus ein Open Source Freeware Projekt und stelle es auf einer 
schönen Webseite vor.
Wenn das Projekt wirklich interessant ist, bekommt die Seite zahlreiche 
Besucher, und Du kannst z.B mit Google Adsense dann Werbeeinnahmen 
erzielen.

von debugger (Gast)


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- Wo ich die (Metall)Stecker kaufe, koste mich eine Buchse 47 Cent und 
ein Stecker 62 Cent. Aber es handelt sich um einen Prototyp und die Art 
von Steckern zu verändern, wäre wohl das kleinste Problem.
- Da Gerät ist nicht für den Massenmarkt, sondern für eine 
Nischenanwendung (aber wie gesagt mit einem Potential von einigen 
tausend Stück pro Jahr) konzipiert.
- Es geht nicht um den Automotive-Bereich und auch nicht um 
Positionsbestimmungen über GPS, sondern um Detektion und Alarmierung.
- Das Gerät ist für niedrigsten Energieverbrauch konzipiert, es wird aus 
dem Handyakku versogt und kann damit monatelang auskommen.

von Läubi .. (laeubi) Benutzerseite


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debugger schrieb:
> Für Tipps wäre ich dankbar

Örtliche IHK wäre ein Anlaufpunkt, sich grob Gedanken zu machen in Form 
eines Businessplans kann auch nicht schaden... besonders wenn noch eine 
Finanzierung nötig ist.

von debugger (Gast)


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Die Finanzierung wäre nicht das Problem.
Momentan laufen die Praxistests der Prototypen, bisher sehr erfolgreich.
Es liegen auch schon etliche Anfragen vor und ich könnte eine Kleinserie 
(z.B. 100 Stück) wohl aus dem Stand mit Gewinn vermarkten.
Das grösste Problem ist, bei einer Vermarktung alle gesetzlichen Regeln 
einzuhalten, um nicht für Mitbewerber angreifbar zu sein.
Dazu recherchiere ich jetzt gerade, deshalb auch dieser Thread.

von Thorsten (Gast)


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Hast du dich denn überhaupt mal mit der CE-Kennzeichnung auseinander 
gesetzt? Das macht man nicht im Vorbeigehen. Selbst kannst du das sicher 
nicht nachmessen, da brauchst du ein entsprechendes Prüfinstitut. Da 
reichst du das Gerät ein, nach ein paar Monaten bekommst du ein 
Ergebnis. Wenns gut gelaufen ist, hast du ein CE-Kennzeichen. Wenn das 
Gerät durchfällt, erfährst du vielleicht höchstens noch bei welchem Test 
das Gerät durchgefallen ist. Die Lösung für das Problem musst du dann 
selbst suchen. Du reichst es wieder ein und darfst wieder einige Monate 
warten. Problem ist meist, dass du das Problem daheim nicht 
nachvollziehen kannst und eigentlich mehr im Nebel stocherst.

Dass dein Produkt funktioniert, heißt noch lange nicht, dass es mal eben 
so durch die CE-Prüfung geht. Ein bisschen HF und plötzlich spinnt deine 
Schaltung oder sendet urplötzlich eine SMS nach der anderen.

von Christian S. (manatarms)


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Lass dich mal nicht verrueckt machen.

Der letzte Eintrag geht schon arg an der Realitaete vorbei.

CE ist vor allem eine Erklaerung, die du abgibst und fuer die du 
geradestehen musst. Da ist es im Falle eines Falles schon gut, wenn man 
sagen kann "Ich war in einem akreditierten Labor und hab enachmessen 
lassen. Wie immer wo kein Klaeger, da kein Richter.

Nun gut, wir woolen das ja alles richtig machen und gehen in ein Labor.

Du hast da ein batteriebetriebenes Gerate. Da faellt schon mal die ganze 
Stoereinstrahlung vom Netz weg. Bleibt die Ein- und Ausgaenge 
entsprechend abzusichern, was kein Problem ist. Strahlen wir deine 
Elektronik hoechstwahrscheinlich auch nicht.

Also wuerde ich mal 2k5 Fuer ne EMV Messung rechnen. Da kannst du 
natuerlich auch dabei sein und die Leute geben dir auch Tipps, was man 
machen kann, wenn es Probleme gibt. Zumindestens so bei allen Laboren, 
wo ich bisher war.

WEE etc gibt es hier in der Artikelsammlung ne Menge

ROHS sehe ich auch keine Probleme. Muss man ja mittlerweile schon 
"Glueck" haben, was verbleites etc. zu bekommen.

Also wenn du potenzielle Abnehmer hast, denen dein Preis gefaellt und du 
mit der Marge leben kannst, welche damit abfaellt, dann mal los.

Viel Glueck!

von debugger (Gast)


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Ich dachte, die CE-Prüfung kann man selbst vornehmen ?

"Eine verpflichtende Prüfung durch eine neutrale Prüfstelle ist nur bei 
einigen Produkten vorgesehen." ???

Die Gefahr, dass das Gerät z.B. plötzlich unkontrolliert SMS versendet, 
ist extrem unwahrscheinlich, weil der Befehl dazu durch AT-Kommandos 
über die Datenschnittstelle erfolgt, und diese Kommondos ja völlig 
korrekt sein müssen.
Bei EMV-Unverträglichkeit würde z.B. eher das laufende Programm im 
Prozessor abstürzen.
Und die EMV-Verträglichkeit der zentralen Schaltung scheint schon 
dadurch zumindest plausibel, dass sich das verwendete Handy im 
Testbetrieb unmittelbar daneben befindent und auch beim Senden von SMS 
und Anrufen keine Probleme beim ÜProgrammablauf bzw. der Funktion 
insgesamt auftreten.

von Anja (Gast)


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debugger schrieb:
> autonomes System für Alarmzwecke und die
> Messdatenübertragung per SMS entwickelt.

Wenn ich mir ein solches System zulege, möchte ich natürlich auch meine 
Versicherungsprämien damit senken.
-> Ohne VDS-Zulassung/Prüfnummer würde ich mir sowas nicht zulegen.

Gruß Anja

von Anja (Gast)


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debugger schrieb:
> Ich dachte, die CE-Prüfung kann man selbst vornehmen ?

debugger schrieb:
> Und die EMV-Verträglichkeit der zentralen Schaltung scheint schon
> dadurch zumindest plausibel, dass sich das verwendete Handy im
> Testbetrieb unmittelbar daneben befindent und auch beim Senden von SMS
> und Anrufen keine Probleme beim ÜProgrammablauf bzw. der Funktion
> insgesamt auftreten.

Damit prüfst du genau eine schmalbandige Störfrequenz 900MHz oder 1,8GHz 
im Bereich 0,15 MHz .. 2 GHz. Du fällst aber bei der Prüfung z.B. im 2m 
Amateurfunkband durch weil deine Kabellängen dort eine Resonanzstelle 
haben.

Gruß Anja

von MaWin (Gast)


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> - Das Gerät ist für einen speziellen Einsatzbereich vorgesehen, für den
> es sicher einen Markt von einigen tausend Stück pro Jahr gibt.

Erreichst du den Markt auch, oder brauchst du dazu Händler die 50% vom 
Kaufpreis einsacken ?

> - Das Alleinstellungsmerkmal liegt vor allem in der Software, die genau
> für den vorgesehenen Einsatzzweck optimiert ist.

Also konkurriert die Hardware direkt mit schon existierendem, bei dem es 
ein Klacks wäre, die Software umzuschreiben, wenn der Hersteller meint, 
daß es sich lohnt.

> - Es geht nicht um den Automotive-Bereich und auch nicht um
> Positionsbestimmungen über GPS, sondern um Detektion und Alarmierung.

Es ist natürlich schön, wenn es keine KBA E1 Zulassung benötigt, dennoch 
glaube ich es ist eine Motorradalarmanlage und bei der würdest du um die 
Zulassung wohl nicht drumrumkommen.

> - Das Gerät ist für niedrigsten Energieverbrauch konzipiert, es wird aus
> dem Handyakku versogt und kann damit monatelang auskommen.

Womit meistens nicht mal die Handys auskommen, schon gar keine alten mit 
plattem Akku, aber vielleicht kann man es über den externen Stecker 
abschalten.

Wenn 1000 pro Jahr für 5 Jahre realistisch sind:
100 EUR Verkaufspreis
84 EUR nach Mehrwertsteuer
42 EUR für den Händler, 43 EUR für dich
3 EUR Porto im Schnitt
bleiben 39 EUR
Innung und Gewerbesteuer 0 weil Neugründung unter 24500/a Gewinn
Kunststoffgehäuse im Spritzguss:
  4000 EUR Formkosten / 5000 Produkte = 80ct
  Anfertigung eines Gehäuses bei vorhandener Form 50ct
5000 EUR Kosten für WEEE, VerpackV, CE etc.
  also 1 EUR pro Stück
Materialkosten 10 EUR pro Stück inkl. Platine
Bedienungsanleitung und Karton: 70ct
Miete etc. 0 weil in einem Zimmer deiner Wohnung.
Arbeitsgeräte je nach dem ob du die Platine selber bestückst oder 
bestücken lässt, testen kannst du sie vermtulich durch ausprobieren 
statt aufwändiger elektronischer Testmethoden, aufwändige Fräsmaschinen 
brauchst du auch nicht wenn das Gehäuse als Spritzguss schon fertig 
kommt, nur einen Schraubendreher, den Karton selber falten und 
Tütenschweissgerät und Heissluftpistole um die shrink warp 
zuzuschweissen, ich rechne also entweder ein RoHS Wellenlötbad mit 
Stickstoffatmosphäre und Drahtabschneider oder eine 
Kabelkonfektioniermaschine, sagen wir 25000 EUR für Maschinen und 30 ct 
für deren Betriebskosten (oder umgekehrt dieser Aufpreis wenn du löten 
lässt und konfektionieren lässt).
Bleiben 20 EUR für das was deine Arbeit und Gewinn wäre.
Normaler Arbeitslohn eines Selbständigen der sich lohnt so 50 EUR/h.
bleiben 24 Minuten das Ding aus den Einzelteilen zusammenzubauen,
zu verpacken und zu verschicken. Das ist mit etwas Übung nicht
unrealistisch, und da du in einem anderen Job als Angestellter 
vielleicht 25 EUR Stundenlohn bekommen hättest, würde sich die 
Selbständigkeit mit ca. 10 EUR pro verkauftem Gerät, also zusätzlichen 
10000 EUR im Jahr bei knapp 2,5 Monaten effektiver Arbeitszeit lohnen. 
Die Frage ist ob du diese Arbeit selber machen willst oder Dritte 
ausführen lassen willst, wodurch du dir die Anschaffung der 
Arbeitsgeräte sparst, sie hinterher aber auch nicht besitzt.
Wenn du allerdings 10 EUR für das Althändy inklusive neuem Akku zahlen 
musst, sieht die Rechnung schon anders aus, dann lohnt es sich wohl eher 
nicht.

von Manni (Gast)


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Liebes "debugger" Kindchen....

Du bist ein Träumer!  Zwei schalterchen und ein Kästchen mit nem alten 
Telefon und will die große Kohle machen!


Spielzeugkram.

Bau es zuhause in deinem Kinderzimmer ein und freu dich wenn keine SMS 
kommt!

Manni

von debugger (Gast)


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Bei der Anwendung, für die das Gerät konstruiert ist, geht es nicht in 
erster Linie um versicherte Objekte (eine Verwendung zur Alarmierung 
beim Einbruch z.B. in eine Wochenendhütte etc. wäre nur eine mögliche 
Zusatznutzung)
Dafür ist aber z.B. eine tägliche automatische Statusmeldung 
(Alive-Check) zwingend notwendig, die zur Reduzierung der Betriebskosten 
über einen kostenlosen Anruf (einmal klingeln mit automatischem Auflegen 
durch das Gerät selbst) realisiert ist. Solche Features (und einige 
weitere) meinte ich mit "Alleinstellungsmerkmale durch die Software".

Aber um das jetzt mal zu sammeln, relevant bzw. zu beachten sind bei 
einem Verkauf des Gerätes :

- CE-Prüfung
- VerpackV  ???
- WEEE
- ROHS

Nachdem die technische Entwicklung meines Gerätes jetzt weitgehend 
abgeschlossen ist, werde ich mich damit näher beschäftigen.
Wenn jemand gute Links (kompakte, klare Darstellung) zu den relevanten 
Vorschriften hat, würde ich mich über Hinweise freuen.

Irgendwie fühle ich mich an die Überregulierung im Waffenrecht erinnert 
:-(

von Jens (Gast)


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debugger schrieb:
> Ich dachte, die CE-Prüfung kann man selbst vornehmen ?

Klar, wenn man die entsprechenden Meßmittel hat. Wie oben schon 
geschrieben wurde, ist CE erstmal nur eine Erklärung, dass dein Produkt 
"konform" ist. Allerdings sollte man das auch nachweisen können. Ein 
mögliches Prüflabor wäre z. B. SLG. Die vielen Drähte an der Kiste 
wirken als schöne Antennen. Wenn die nicht sauber verblockt sind, 
bestehst du die EMV-Prüfung nicht mal ansatzweise.

von debugger (Gast)


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Manni schrieb:
> Liebes "debugger" Kindchen....
> Du bist ein Träumer!  Zwei schalterchen und ein Kästchen mit nem alten
> Telefon und will die große Kohle machen!
> Spielzeugkram.
> Bau es zuhause in deinem Kinderzimmer ein und freu dich wenn keine SMS
> kommt!
> Manni
Lieber Manni, ich bewege mich sonst in Foren, da sind solche Posts wie 
eines die reinsten Geburtstagsglückwünsche, insofern bin ich nicht 
beeindruckt.
Allerdings wäre es dem Niveau dieses Forums dienlich, wenn Du etwas 
konstruktives beizutragen hättest.

Und @MeWin : nein, es geht auch nicht um Motorräder, sondern um 
Anwendungen, die deutlich ausserhalb der Lebenswirklichkeit der meisten 
wohlstandsverwöhnten und grossstadtverwahrlosten Spiesser liegen.

Mir geht es auch nicht in erster Linie darum, damit viel Kohle zu 
verdienen, sondern ein robustes Produkt für den Praxiseinsatz zu 
entwickeln.
Wenn sich damit noch etwas Geld verdienen lässt, umso besser.

von Christian S. (manatarms)


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Macht Ihm doch nicht soviel Angst.

Du weisst doch garnicht, wie seine Schaltung aussieht. Wenn da ein paar 
Cs,Rs und Ferrite an der richtigen Stelle sind, ist alles OK.

Und nur weil da ein paar Kabel dran sind, geht die Welt nicht unter. Die 
Leitungen sind ja zumal alle so kurz, dass man nichtmal mit nem Burst 
drauf muss.

Gehauese kann er auch was von der Stange nehmen und ein paar Loecher 
reinbohren. Kauft er sich was aus China, ist er mit 50Cent dabei fuer ne 
Plastebox. Da gibts auch was, wo schon die Haltelaschen mit dran sind.

Dann noch PS2 Kabel und Mini-Din-Buchsen fuer die ganzen Sensoren etc. 
und wieder min.3 Euro gespart.

von Anja (Gast)


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Christian S. schrieb:
> Und nur weil da ein paar Kabel dran sind, geht die Welt nicht unter. Die
> Leitungen sind ja zumal alle so kurz, dass man nichtmal mit nem Burst
> drauf muss.

Ich denke in der Praxis sind zumindest die Schaltkontakte länger als 2 
m.
-> Burst-Prüfung ist notwendig.
Da die Stecker ringsum um die Leiterplatte angeordnet sind gehen die 
Störungen nach Murphy genau quer über den Prozessor.

Gruß Anja

von Testfall (Gast)


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Mal ein praktikabler Vorschlag: Du verkaufst den Kram einfach so. Wenn 
du nicht davon leben musst, dann wird das auch niemandem auffallen, den 
das berufsmäßig stört.

Ehrlich, der Spießrutenlauf, das alles legal zu machen, wäre mir zu 
heftig.

Du sagst ja, du sitzt nicht mitten in der Stadt mit den Dingern, dann 
ist die Wahrscheinlichkeit, dass dich irgendwelche Vorgartennazis 
anpinkeln (im Sinne von anzeigen etc - was weiß ich) wollen auch 
geringer.

Ein gutes Gerät, stabil und günstig von einem, der weiß was er verkauft. 
Das ist doch das, was du eigentlich an deine "Kunden" vermitteln willst. 
Da fragt bestimmt keiner nach RoHS.

von debugger (Gast)


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Anja schrieb:
> Christian S. schrieb:
>> Und nur weil da ein paar Kabel dran sind, geht die Welt nicht unter. Die
>> Leitungen sind ja zumal alle so kurz, dass man nichtmal mit nem Burst
>> drauf muss.
> Ich denke in der Praxis sind zumindest die Schaltkontakte länger als 2
> m.
> -> Burst-Prüfung ist notwendig.
> Da die Stecker ringsum um die Leiterplatte angeordnet sind gehen die
> Störungen nach Murphy genau quer über den Prozessor.
> Gruß Anja
- Die Leitungen zu den Reed-Schaltern sind genau 1 Meter lang.
- Es handelt sich (noch) nicht um eine zentrale Platine, sondern um drei 
kleine Einzelplatinen (Prototyp !)
- Die Anordnung der Stecker ist noch nicht optimal, die werde ich bei 
der zweiten Prototypengeneration noch ändern, und zwar so, dass die 
meisten Stecker auf einer Seite angebracht sind. Die 15-polige 
SubD-Buchse entfällt sowieso und die 25-polige SubD-Buchse ist nicht für 
den normalen betrieb, sondern nur für Service- und Prüfzwecke sowie 
Softwareupdates gedacht.

Und DANKE für den Hinweis mit den Kabellängen und der Burst-Prüfung, das 
sind Fakten, die mir wirklich weiterhelfen !
Vielleicht hat der eine oder andere noch ähnliche Tipps ?
Die Hardware ist nicht besonders kompliziert (und kann z.B. zum besseren 
Blocken der Eingänge noch angepasst werden), denn ich habe auch wegen 
der Energieeffizienz darauf geachtet, möglichst viel per Software 
umzusetzen.
Der Sourcecode des C-Programmes hat immerhin fast 5000 Zeilen.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Warum immer wieder die deutsche Bedenkenträgermentalität wenn es um das 
Thema Vermarktung der eigenen Entwicklung geht?
Ja, VerpackV über CE bis WEEE alles richtig jedoch ohne Charme. Kann man 
alles erfüllen und beachten – in beliebiger Tiefe – in beliebiger 
Breite, aber wie schon gesagt ohne Charme.

Mein Vorschlag:
Jeder der meint was zu sagen gibt debugger einen SINVOLLEN Tipp die 
Herstellung, Produktion, Verpackung, Versand, ... effektiv und 
kostengünstig zu gestalten.

Mein Tipp:
Statt Kabel zu konfektionieren und an Stecker oder Buchsen zu löten 
vorgefertigte preiswerte Lösungen einsetzen. z.B. Disposable Systeme von 
ODU

von NoPoP (Gast)


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Ein schneller Rundumscan (Peak-Messungen) für strahlungsgebundene 
Störungen im EMV-Labor dauert keine Stunde und ist sicherlich für 
100..200 Euro machbar. Solange keine Auffälligkeiten auftreten dürfte 
das völlig ausreichen.

Wie bereits erwähnt entfallen bei Dir ja die leitungsgebundenen 
Störungen.

Für die Übrigen EMV-Tests kannst Du Dir mal die Artikelreihe "EMV 
Testing Part 1..5" von Keith Armstrong ansehen. Sind unter Google sofort 
zu finden.
Da geht es u.a. um sparsame DIYS-Methoden.

von Chris (Gast)


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debugger schrieb:
> Irgendwie fühle ich mich an die Überregulierung im Waffenrecht erinnert

debugger schrieb:
> Und @MeWin : nein, es geht auch nicht um Motorräder, sondern um
> Anwendungen, die deutlich ausserhalb der Lebenswirklichkeit der meisten
> wohlstandsverwöhnten und grossstadtverwahrlosten Spiesser liegen.

Möchtest Du Wild detektieren oder Hochstände absichern?

Das Waffenrecht ist übrigens gegenüber gegenüber den einzuhaltenden 
Normen für so ein Gerät eher als Klolektüre einzustufen ;-)
Wenn es allerdings wirklich weit Abseits und alleine in der Natur 
betrieben wird, würde ich das auch eher als nachrangig betrachten.

von Jens M. (Gast)


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debugger schrieb:
> ich habe ein mobiles, autonomes System für Alarmzwecke und die
> Messdatenübertragung per SMS entwickelt.

So weit so gut.

> Es besteht aus einem zentralen Modul mit einem
> Ultra-Low-Power-Mikrocontroller für die Datenerfassung und -Verarbeitung
> sowie einem einfachen externen Handy, das über die
> Standard-Datenschnittstelle des Handys angestewuert wird (ein- und
> ausschalten, AT-befehle zum Versand von SMS etc.)
> Im Anhang ist ein Bild des Systems zu sehen.

Interessiert außerhalb der Ing. Welt niemanden. Was sind Applikationen 
und Kundennutzen?

> Bisher habe ich mehrere Prototypen im Einsatz,

Mindestvoraussetzung

> und da für das System eine ordentliche Nachfrage absehbar ist,

Marktstudie vorhanden oder eigenes Gefühl?

> überlege ich, es kommerziell zu vermarkten.

Nun, da gibt es ja mehr als ausreichende Techniken aus BWL und 
Marketing. Das einfachste ist der sog. Business Plan, kann ich nur 
empfehlen. Er gießt die eigenen subjektiven "Träume" in Zahlen.


> Gibt es irgendwo eine Übersicht, was da im Detail zu beachten ist
> (Elektronisckschrott-Verordnung, ROHS, ...) ?
> Wäre eine Vermarktung als "Bausatz" eine Möglichkeit ?


Wenn du das Ding auf den Markt bringen willst ist das dein kleinstes 
Problem. Schmarotzer und Umweltkirche haben einen Ablasshandel 
geschaffen wo du dich gg. Entgelt von deren für Newcomer absurden 
Bestimmungen  freikaufen kannst. Das glt auch für die 
Verpackungsverordnung.

von debugger (Gast)


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Jens Martin schrieb:
> Nun, da gibt es ja mehr als ausreichende Techniken aus BWL und
> Marketing. Das einfachste ist der sog. Business Plan, kann ich nur
> empfehlen. Er gießt die eigenen subjektiven "Träume" in Zahlen.
>
Es liegen etliche konkrete Anfragen vor, ich will nur sicher gehen, dass 
ich bei dem "In-verkehr-bringen" keine Fehler mache, die dazu führen 
könnten, dass ich probleme bekomme


>> Gibt es irgendwo eine Übersicht, was da im Detail zu beachten ist
>> (Elektronisckschrott-Verordnung, ROHS, ...) ?
>> Wäre eine Vermarktung als "Bausatz" eine Möglichkeit ?
>
> Wenn du das Ding auf den Markt bringen willst ist das dein kleinstes
> Problem. Schmarotzer und Umweltkirche haben einen Ablasshandel
> geschaffen wo du dich gg. Entgelt von deren für Newcomer absurden
> Bestimmungen  freikaufen kannst. Das glt auch für die
> Verpackungsverordnung.
Könntest Du das bitte näher erläutern ?
Danke !

von Arsch G. (arschgwaf)


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Hi.

Ich vermute ich weis was du da gebaut hast. Hab ich mir schon von Anfang 
an gedacht und deine Kommentare bestätigen es. Weis net ob ichs sagen 
soll, da du es ja auch nicht verrätst.

Wenn man da nach Konkurenzprodukten sucht, sind die ja auch eher 
amateurhaft gemacht und nicht kommerziell von riesen Firmen. Bei dem 
ersten Angebot was google ausgespuckt hat seh ich zum Beispiel nur CE im 
Handbuch. Bei deinem Anwendungsgebiet (falls ich recht habe) kann ich 
mir höchstens noch vorstellen, dass Brandschutz ein Thema ist.
Sonst würde ich für CE einfach mal die dich betreffenden Richtlinien 
durchlesen, eine ordentliche technsiche Dokumentation machen und nach 
besten Wissen EMV Richtlinien anwenden. In dem von mir vermuteten 
Einsatzgebiet ist EMV eher kein Thema, deshalb kannst du dir imho eine 
Prüfung sparen und einfach ein ordentliches Design als Grundlage deiner 
CE Erklöhrung nehmen. CE ist keine Prüfung, sondern eine Erklährung, 
dass du die Richtlinien erfüllst. Dass du das aber tutst, liegt in 
deiner Verantwortung.
Wie gesagt, ich würde mir bei der vermuteten Anwendung nicht den Stress 
machen einer EMV PRüfung, aber ist deine Entscheidung und Verantwortung.

von ... (Gast)


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So Ihr Großwildjäger!

Wenn ich mir das durchlese muß man wirklich nur...
Bau den Kram ruhig zusammen. mit 20 Jahren Erfahrung auf dem Gebiet habe 
ich bei der "Technik" nur gelacht.

von Loonix (Gast)


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debugger schrieb:
> Es liegen etliche konkrete Anfragen vor, ich will nur sicher gehen, dass
> ich bei dem "In-verkehr-bringen" keine Fehler mache, die dazu führen
> könnten, dass ich probleme bekomme

Ich würde dir gerne weiterhelfen. Hast Du eine Email?

von ... (Gast)


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für wieviel bietest du den service an?

von Ulli-B (Gast)


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Manni schrieb:
> Liebes "debugger" Kindchen....
>
> Du bist ein Träumer!  Zwei schalterchen und ein Kästchen mit nem alten
> Telefon und will die große Kohle machen!
>
> Spielzeugkram.
> Bau es zuhause in deinem Kinderzimmer ein und freu dich wenn keine SMS
> kommt!
>
> Manni

Hallo Debugger,

ohne jetzt genau zu wissen wozu Dein Gerät bestimmt ist,kann ich mir auf 
jeden Fall vorstellen, dass sich damit Geld verdienen lässt.
Lass Dich bloss nicht von so Typen wie "Manni" kirre machen.
Er steht ja wohl ganz vorne auf der Liste der Ahnungslosen.
Es gibt gleich unscheinbare Geräte auf dieser Welt, die kosten mehrere 
Tausen Euros. Aber nicht weil sie toll aussehen, sondern weil die Idee 
dahinter gut ist.

Als Tip von mir: Geh mal bei der IHK vorbei und lass Dich beraten, das 
ist immerhin deren Aufgabe!

Wegen CE usw,: Bau alles nach besten Wissen und Gewissen auf.


GANZ WICHTIG: Falls irgend etwas wegen dem Gerät passiert (Unfall, 
Brand, was auch immer) dann MUSST Du gut genug versichert sein !!
Das Gerät darf auf keinen Fall Deine Existenz zerstören können !!
Da nützen Dir auch sämtliche Normen und Nummern und was weiss ich 
nichts.
Die entsprechende Versicherung muss wissen was Du tust, dann springt sie 
im Schadensfall auch ein. Egal ob mit oder ohne CE-Zeichen.

MfG
Ulli

von Loonix (Gast)


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... schrieb:
> für wieviel bietest du den service an?

Es geht nicht um einen Service, sondern ich könnte einen Produzenten 
vermitteln der das Produkt vielleicht in sein Portfolio aufnimmt. Der 
Handlungsbedarf und das Risiko des Entwicklers werden auf ein Minimum 
begrenzt. Beide Seiten verdienen daran.

von Loonix (Gast)


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Nachtrag:

Unterstützung bzw. Fulfillment des "Inverkehrbringens" kann auch als 
Service angeboten werden, ist für einen Gründer aber wahrscheinlich zu 
kostenintensiv. Da fallen dann Beratungs-Honorare plus CE-Zertifizierung 
im Labor und eventuell Entwicklungsleistungen (wenn Design-Änderungen 
unumgänglich sein sollten) an. Das muss das Produkt erst mal hergeben, 
dass man dafür all diesen Aufwand betreibt. Im Alltag eines Produzenten 
sind viele Vorgänge schon standardisiert bzw. automatisiert, so kann das 
Ziel insgesamt schneller und damit günstiger realisiert werden.

von Jens M. (Gast)


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debugger schrieb:
> Wenn du das Ding auf den Markt bringen willst ist das dein kleinstes
>> Problem. Schmarotzer und Umweltkirche haben einen Ablasshandel
>> geschaffen wo du dich gg. Entgelt von deren für Newcomer absurden
>> Bestimmungen  freikaufen kannst. Das glt auch für die
>> Verpackungsverordnung.
> Könntest Du das bitte näher erläutern ?
> Danke !

Sorry das ist so nicht sehr hilfreich, ich versuche es mal ohne 
politisches Geschimpfe.


Wenn du ein Gerät "in Verkehr bringst" greifen Regeln und Gesetze. 
Altgeräterückgabeverordnung, Verpackungsverordnung ROHS CE etc.

Von fast allen kannst du dich freikaufen, näheres s. z.B. Artikel auf 
diesen Seiten. Es lohnt sich eine Tabelle zu erstellen was dich das 
ganze real kostet. Für eine Firma ist es auf's Jahr gerechnet meist 
wenig, ein Einzelprojekt kann sich dadurch schnell nicht rechnen.

Des weiteren bist du als Hersteller steuerpflichtig und es liegt eine 
gewerbliche Tätigkeit vor. Dann kommen Finanzamt, IHK, BG,GEZ, etc. auf 
dich zu.

Es ist also zu prüfen ob die Produktidee so gut ist das sich das ganze 
Procedere lohnt. Wenn von dem Gerät eine Gefahr ausgeht (sehe ich 
erstmal nicht) kommt auch die Frage nach Haftungsbegrenzung (1 Euro Ltd. 
od. GmbH) auf.

Ich kanns mir nicht verkneifen:
Der Standort Deutschland ist auf Großindustrie getrimmt (obwohl der 
Mittelstand die größte Tragsäule ist). Als Kleinunternehmer bist du 
allen ein Dorn im Auge. Sonntagsreden hin oder her Sie lassen dich das 
spüren und legen dir Steine in den Weg. Wenn du eine Geschäftsidee 
siehst ist es evtl. einfacher deine Produkte über ebay aus China zu 
reimportieren.

von Michael S. (technicans)


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Jens Martin schrieb:
> Wenn du eine Geschäftsidee
> siehst ist es evtl. einfacher deine Produkte über ebay aus China zu
> reimportieren.

Wie soll das gehen? Die Chinesen kopieren doch gleich alles wenn
die einen Prototypen in die Finger bekommen und Geld wollen die
auch verdienen, sollte man einen chinesischen Exporteur finden
der das Produkt als Distributor vermarktet. Hast du da Erfahrung?

von Jens M. (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Wie soll das gehen? Die Chinesen kopieren doch gleich alles wenn
> die einen Prototypen in die Finger bekommen und Geld wollen die
> auch verdienen, sollte man einen chinesischen Exporteur finden
> der das Produkt als Distributor vermarktet. Hast du da Erfahrung

Lies es als "unverbindliche Idee". Das geht auch mit Polen oder jedem 
anderen Land das weniger überreguliert ist wie Old Germany. Du brauchst 
ja nur einen "Briefkasten" und jemand der das umpackt.

von Purzel H. (hacky)


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> - Das Gerät ist für niedrigsten Energieverbrauch konzipiert, es wird aus
> dem Handyakku versogt und kann damit monatelang auskommen.

Aha. Ich hab ein mittelneues Mobiltlephon, dass muss etwa einmal die 
Woche an die Steckdose. Die neuen, mit dem ganzen Schnick-Schnack, 
muessen sogar wieder taeglich an den Strom. Mir scheint daher, das 
Geraet sollte das Mobiltelephon versorgen. Die Kabelkonfektioniererei 
wuerd ich mir schenken, da viel zu teuer. Besser ein Industriegehaeuse, 
zB  von spelsberg, ein paar klemmen rein, und der Benutzer soll selbst 
verkabeln.

von Loonix (Gast)


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@debugger

Wäre nett wenn du mal was zu meinem Vorschlag sagen würdest.

von Sven P. (Gast)


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Wie steht es denn um Regressforderungen/Schadenersatz?
Du sprichst ja von notwendiger Alive-Meldung und Alarmierung. Sollte die 
Meldung oder der Alarm ausbleiben, leistest du dann ggf. Schadenersatz? 
Womit bürgst du dann? Oder auch erstmal: Wie groß ist das Risiko?

Es ist ja dann nicht damit getan, dass du das Gerät vertickst und juhu, 
aus den Augen, aus dem Sinn. Du willst es doch offenbar gewerblich 
vermarkten. Und wenn in fünf Jahren ein Kunde kommt und Ersatzteile 
will, dann käme das Marketing-technisch gut, wenn du weiterhelfen 
könntest, auch ohne gesetzliche Verpflichtung. Daneben natürlich die 
Gewährleistungspflicht und so weiter.


Will meinen, es hilft dir nichts, wenn du die erste Charge losgeworden 
bist und dann von Nacht zu Nacht schlechter schläfst.

von Arsch G. (arschgwaf)


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Oktav Oschi schrieb:
>> - Das Gerät ist für niedrigsten Energieverbrauch konzipiert, es wird aus
>> dem Handyakku versogt und kann damit monatelang auskommen.
>
> Aha. Ich hab ein mittelneues Mobiltlephon, dass muss etwa einmal die
> Woche an die Steckdose. Die neuen, mit dem ganzen Schnick-Schnack,
> muessen sogar wieder taeglich an den Strom. Mir scheint daher, das
> Geraet sollte das Mobiltelephon versorgen. Die Kabelkonfektioniererei
> wuerd ich mir schenken, da viel zu teuer. Besser ein Industriegehaeuse,
> zB  von spelsberg, ein paar klemmen rein, und der Benutzer soll selbst
> verkabeln.

Naja du kannst manche Handys auch über AT einschalten wenn du noch ne 
Spannung anlegst. Er braucht ja nur vom Handyakku zurückschleifen. Mit 
nem ordentlichen Powermangement im µC sind dann Monate schon realistisch 
wenn du nur einmal am Tag nen alive check und ab und zu ne SMS 
übermittelst und das Handy sonst aus ist.

von Joachim (Gast)


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Hallo Debugger,
lass' dich von den Miesepetern und Hobbysozialisten hier nicht verrückt 
machen. Es ist dies diese typische deutsche Mentalität die 
Firmengründungen so schwer macht. Ich arbeite bei einen Kleinunternehmen 
für die Ausrüstung im Automotive-Bereich, wir stellen uns unsere 
CE-Kennzeichnung selbst aus - und das seit Jahren ohne Meßlabor und 
Firlefanz, gesunder Menschenverstand tut hier Not! Also was soll das... 
muß demnächst auch die Tinte der Umverpackung untersucht u. zertifiziert 
werden?

Typische deutsche Angestelltenärsche, wenn sie arbeitslos sind dann nur 
jammern können und wenn jemand was bewegen will dann demotivieren. Echt 
zum Kotzen. Sorry der deftigen Worte, aber es ist so.

von Loonix (Gast)


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Joachim schrieb:
> Automotive-Bereich

Joachim schrieb:
> gesunder Menschenverstand

Zwei Dinge die es so zusammen eigentlich nicht gibt. ;)

Joachim schrieb:
> Typische deutsche Angestelltenärsche, wenn sie arbeitslos sind dann nur
> jammern können und wenn jemand was bewegen will dann demotivieren. Echt
> zum Kotzen. Sorry der deftigen Worte, aber es ist so.

Du bist dann also der typisch antideutsche mit-dem-Finger-Zeiger. Weil 
du bei einem Laden arbeitest, der selbst CE-Kennzeichnung erstellt 
(macht übrigens jeder so, mit der CE-Zertifizierung hat das gar nichts 
zu tun), hast du noch lange keinen Schimmer von den Aufgaben eines 
Selbstständigen. Schon gleich gar nicht wenn du aus dem 
Automotive-Bereich kommst (dein Chef ist nur auf dem Papier 
selbstständig). Sorry der heftigen Worte, aber es ist so.

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