Fundsache ausm Netz: http://www.nixiebunny.com/crtgen/crtgen.html Gruß axelr.
Das Dokument ist vom Januar 1958. Ich denke die alten Tektronix sind damit ausgerüstet, oder?
Nein, zumindest mein Tektronix aus der Zeit hat keinen Zeichengenerator drin. Wozu auch?
Auch schön war der Anchor Character Generator der BBC. Der hat mit analoger Elektronik Videosignale für Buchstaben und Ziffern erzeugt. Übrigens es gab auch damals schon analoge Handschriftenerkennung.
auch nicht schlecht und funktioniert auch gut mit meinem alten TelequipmenT hab ich erst heute mittag getestet und jetzt zufällig diesen Thread gesehen... http://www.youtube.com/watch?v=s1eNjUgaB-g
@ Christian Berger (casandro)
>Übrigens es gab auch damals schon analoge Handschriftenerkennung.
Ne Sekretärin die Steno und die Sauklaue vom Chef lesen kann?
duckundwech
Falk
Das mit der Handschriftenerkennung muss ich wohl etwas elaborieren. Man hat ein Sinus und ein Kosinussignal mit der gleichen Frequenz generiert, und diese dann in 2 Integrierer geschickt. Am Ausgang hat man ein Oszilloskop im XY-Modus geschaltet. Das erzeugt dann einen kleinen Kreis. Den Bildschirm des Oszilloskops hat man dann auf das Stück Papier mit der Handschrift projiziert. Ein Lichtempfindliches Element registriert die Helligkeit des Punktes auf dem der Strahl leuchtet. Am Anfang fügt man einem der Signale vor dem Integrator eine Gleichspannung hinzu. Dadurch bewegt sich der Leuchtfleck in eine Richtung und kreist. So bald zum ersten Mal Dunkelheit (=Da ist ein Strich der Schrift) detektiert wird wird diese Gleichspannung abgeschaltet und die Amplitude des Sinus-Kosinuspaares reduziert. Effektiv wird dadurch der Kreisradius kleiner, die Krümmung der Linie größer. So bald der Fleck wieder aus dem Dunkelheit herauskommt erhöht man die Amplitude wieder auf den Ursprungswert. Trifft der Leuchtfleck wieder auf die Linie verringert man die Amplitude wieder, usw... Dadurch folgt der Leuchtfleck immer der gezeichneten Linie und somit der Schrift. Die XY Signale des Oszilloskops schickt man nun durch einen Tiefpassfilter, welcher das relativ hochfrequente Sinus-Kosinus Paar heraus filtert, und danach durch Differenzierer. Dieser Differenzierer hat dann die Steigung in X und Y Richtung der Außenlinie des Zeichens. Mit ein paar Vergleichern und ein paar Flip-Flops kann man dass mit einem Finiten Automaten auswerten. Die Vergleicher würden im Prinzip die "Himmelsrichtung" angeben in die sich der Fleck bewegt hat. Der Automat würde auf Stimulifolgen wie N NW W SW S SO O NO reagieren. Das Beispiel wäre das "O". Man kann das noch mit anderen Kriterien koppeln wie beispielsweise der Zeit oder der absoluten Position. Damals konnte man damit Ziffern ganz brauchbar erkennen.
Christian Berger schrieb: > Nein, zumindest mein Tektronix aus der Zeit hat keinen Zeichengenerator > drin. Wozu auch? Für's readout ;) Der kam erst mit den 7000ern, da aber schon ziemlich universell und weit entwickelt, wenn auch immer noch weitestgehend analog.
Luk4s K. schrieb: > Für's readout ;) > Der kam erst mit den 7000ern, da aber schon ziemlich universell und weit > entwickelt, wenn auch immer noch weitestgehend analog. Also wenn ich das Service-Manual richtig verstanden habe ist das ganz einfach ein ganz normaler Vektorfont. Da ist nichts wirklich analog.
Christian Berger schrieb: > Vektorfont Was wirklich anderes ist das aus den 50ern auch nicht? > Da ist nichts wirklich analog. Klar ist da digitaltechnik drin, doch die Zeichenauswahl z.B. erfolgt analog, wie auch vieles anderes.
Luk4s K. schrieb: > Christian Berger schrieb: > Klar ist da digitaltechnik drin, doch die Zeichenauswahl z.B. erfolgt > analog, wie auch vieles anderes. Nein, das scheint mir digital zu sein, per PAM.
Christian Berger schrieb: > Nein, das scheint mir digital zu sein, per PAM. Wenn du es so sehen willst. Die Zeichen werden über Zeilen/Spaltenströme ausgewählt. Klar ist da auch ein wenig an Digitaltechnik drin, um das Timing zu steuern, aber die Zeichenerzeugung scheint analog (wenn auch im ASIC) zu geschehen. Weiß da jemand mehr dazu, wie der ominöse 'Character Generator' ASIC funktioniert? Dennoch ist es wahrhaftig beeindruckend, was Tek da Anfang der 70er ganz ohne µP auf die Beine gestellt hat.
Ich vermute das war einfach ein ROM. In den 1970ger Jahren gab es solche ROMs schon kommerziell zu kaufen. Ich hab ein Prospekt eines solchen Herstellers hier. Bedenke, da braucht man nur ein paar hundert Bit. Das hat man damals locker machen können. Die Dekodierung von PAM braucht nicht viele Transistoren. Bedenke, so ein paar tausend Bauteile hat man auch schon damals auf einen IC bekommen. Nebenbei sind das 5 ICs für 50 Zeichen. Macht also beispielsweise 10 Zeichen pro IC. Bei grob 40 Bits pro Zeichen sind das 400 Bits. So was gab es damals schon. Früher war das spannender, da hat man spezielle "Bildröhren" verwendet, welche eine Platte hatten die mit 8x8 Zeichen versehen war. Das wurde dann mit einem Elektronenstrahl abgetastet, der dann immer auf das gewünschte Zeichen gelenkt wurde.
Christian Berger schrieb: > Früher war das spannender, da hat man spezielle "Bildröhren" verwendet, > welche eine Platte hatten die mit 8x8 Zeichen versehen war. Das wurde > dann mit einem Elektronenstrahl abgetastet, der dann immer auf das > gewünschte Zeichen gelenkt wurde. So wie ein Flying Spot Scanner?
Der Thread kommt gerade recht. Ich habe eine ziemlich kleine BW CRT, die schon darauf wartet wenigstens ein paar Lissajousfiguren darzustellen. Zwei Sinusoszillatoren, ne HV quelle, n Heiztrafo und halt Potis für focus+helligkeit und das ganze sollte schonmal was von sich geben.
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