Hallo liebes Forum, ich weiß, das Thema PT1000 wurde schon ein paar mal behandelt, jedoch nicht im Zusammenhang mit einer Konstantspannungsquelle. Ich möchte einen einfachen Außentemperatursensor realisieren, Genauigkeit ist mit 0,5°C angedacht, "notfalls auch 1°C. Die PT1000 habe ich hier halt noch rumliegen, daher möchte ich diese gerne verwenden. Der Messbereich sollte zwischen -40°C und 70°C liegen und wird mit einem Atmega8 ausgewertet. Meine erste Idee war, einfach einen Spannungsteiler aufzubauen, und für den Teiler sowie den ADC eine Referenzspannung mittels TL431 bereit zu stellen. Als nächstes gäbe es eben noch die Möglichkeit eine Vierleiterschaltung zu verwenden und dafür mit dem TL431 und einem OPV eine Konstantstromquelle aufzubauen. Nun die Frage: Reicht die Variante mit dem Spannungsteiler für mein Vorhaben?Oder sollte es schon die zweite Variante sein? Oder gibt es vll Alternativen um den PT1000 auszuwerten? Möchte bewusst etwas analoges machen, um in dem Bereich noch etwas dazu zu lernen. Gruß Jan
> Reicht die Variante mit dem Spannungsteiler für mein Vorhaben. Bei einem 10 bit ADC und -40..+70 GradC mit 1.05k Vorwiderstand (an einer eigentlich beliebigen Spannung, Hauptsache sie ist identisch mit der Referenzspannung des A/D-Konverters) gerade eben für 1 GradC, nicht für 0.5 GradC. Ein 12 bit A/D würde gut reichen, man kann Rauschen auch filtern da sich Temperaturen eher langsam ändern. > Möchte bewusst etwas analoges machen, um in dem Bereich noch etwas dazu > zu lernen. Du solltest es vor allem mit Mathematik probieren, das kann man nämlich alles ausrechnen. Rechenformeln zur ratiometrischen Temperaturmessung mit Platinwiderstandssensoren siehe http://www.maxim-ic.com/app-notes/index.mvp/id/3450 http://www.umnicom.de/Elektronik/Schaltungssammlung/Temperatur/Pt1000/Pt1000.html
MaWin schrieb: > Bei einem 10 bit ADC und -40..+70 GradC mit 1.05k Vorwiderstand (an > einer eigentlich beliebigen Spannung, Hauptsache sie ist identisch mit > der Referenzspannung des A/D-Konverters) gerade eben für 1 GradC, nicht > für 0.5 GradC. Ein 12 bit A/D würde gut reichen, man kann Rauschen auch > filtern da sich Temperaturen eher langsam ändern. Mit ein bisschen mehr Mathematik kommt man schnell drauf, dass 10 Bit bei einem Meßbereich von 110°C locker für 0.5°C Auflösung ausreichen. Sogar 8 Bit würden passen. Dazu muß von dem Signal, das von dem Spannungsteiler geliefert wird, mit einem als Subtrahierer geschaltest OP ein konstanter Wert subtrahiert werden und der Rest passen verstärkt werden.
> Mit ein bisschen mehr Mathematik kommt man schnell drauf, dass 10 Bit > bei einem Meßbereich von 110°C locker für 0.5°C Auflösung ausreichen. Milchmädchenmathematik. Pt1000 sind nicht linear, die Spannungsteilerspannung pro GradC nicht äquidistant. Versuch's also noch mal.
MaWin schrieb: >> Mit ein bisschen mehr Mathematik kommt man schnell drauf, dass 10 Bit >> bei einem Meßbereich von 110°C locker für 0.5°C Auflösung ausreichen. > > Milchmädchenmathematik. > > Pt1000 sind nicht linear, die Spannungsteilerspannung pro GradC nicht > äquidistant. Bei dem angedachten Temperaturbereich ist der Fehler da allerdings erst 10 e-4, könnte also wohl vernachlässigt werden. Interessanter ist da m.E. der Fehler durch Eigenerwärmung des Fühlers. Da sollte man schon noch mal nachrechnen. Ich weiss nicht, warum alle Welt unbedingt PT-Fühler will. Es gibt genug Temperaturfühler mit deutlich steilerer Kennlinie. Gruss Harald
Vielen Dank schonmal für die beiden Links, hat schonmal mehr Licht ins Dunkel gebracht. Besonders das Beispiel von umnicom ist sehr anschaulich und verständlich geschrieben! Nur ist die dort geforderte Genauigkeit weit besser, als die meine. Daher frage ich mich, ob der Aufwand einer Linearisierung der Sensorkennlinie wirklich nötig ist, oder ob man für mein Vorhaben mit den allgemeinen Regressionsformeln für Platinsensoren auskommt? Sprich im Controller eine Fallunterscheidung macht und für den Bereich kleiner 0°C die Temperatur aus R = R0 ·(1 + a ·T + b · T2 + c · (T − 100 K)· T3) berechnet und für Werte größer als 0°C eben die Formel R = R0 · (1 + a · T) verwendet. Klar, es wird nicht so genau sein wie wenn man die Kennlinie für einen bestimmten Temperaturbereich linearisiert, allerdings arbeite ich ja auch nicht mit einer Konstantstromquelle, was ja für eine genaue Messung wie im oben genannten Beispiel unerlässlich ist Gruß Jan @Harald: Ja das ist richtig. Ich hatte die PT1000 Fühler eigentlich auch für andere Einsatzzwecke gekauft, wo andere Sensoren auf Grund der hohen Umgebungstemperaturen nicht einsatzbar sind. Für dieses Projekt hier wäre es prinzipiell auch möglich einen NTC zu verwenden und dessen Kennlinie zu linearisieren.
Jan schrieb: > Daher frage ich mich, ob der Aufwand einer Linearisierung der > Sensorkennlinie wirklich nötig ist, Nein, Du könntest höchstens für die untere Hälfte einen anderen Umsetzungskoeffizient als für die obere Hälfte machen. > oder ob man für mein Vorhaben mit > den allgemeinen Regressionsformeln für Platinsensoren auskommt? > Sprich im Controller eine Fallunterscheidung macht und für den Bereich > kleiner 0°C die Temperatur aus > R = R0 ·(1 + a ·T + b · T2 + c · (T − 100 K)· T3) > berechnet und für Werte größer als 0°C eben die Formel > R = R0 · (1 + a · T) > verwendet. Das ist bei Deinen Genauigkeitsforderungen noch nicht nötig. Ich halte bei der Verwendung von uCs sowieso eine Tabellenlösung für sinnvoller. > @Harald: Ja das ist richtig. Ich hatte die PT1000 Fühler eigentlich auch > für andere Einsatzzwecke gekauft, wo andere Sensoren auf Grund der hohen > Umgebungstemperaturen nicht einsatzbar sind. > Für dieses Projekt hier wäre es prinzipiell auch möglich einen NTC zu > verwenden und dessen Kennlinie zu linearisieren. Ja, das Problem liegt bei der geringen Steigung von nur 4 Promille pro Grad. Deshalb wirken sich Störspannungen viel stärker aus. Du solltest Dir aber auf jeden Fall noch Gedanken über die Eigen- erwärmung des Fühlers machen und bei Aussentemperaturmessungen irgendwie die Sonne abschirmen. Gruss Harald
Also ums mal zusammen zu fassen: Am besten für meinen Zwecke wäre ein NTC in einem Spannungsteiler, der von ner Konstantspannungsquelle gespeist wird? Dann im gewünschten Temperaturbereich -40°C bis 80°C die enstsprechenden Spannungswerte mit Hilfe eines Thermometers und Voltmeters aufnehmen und in einer Tabelle im µC abspeichern? Und dann die Werte des ADC in der Tabelle suchen und die dazugehörige Temperatur ablesen und aufs Display ausgeben? Das wars schon? ^^ Gruß Jan
Jan schrieb: > Also ums mal zusammen zu fassen: > > Am besten für meinen Zwecke wäre ein NTC in einem Spannungsteiler, der > von ner Konstantspannungsquelle gespeist wird? > > Dann im gewünschten Temperaturbereich -40°C bis 80°C die enstsprechenden > Spannungswerte mit Hilfe eines Thermometers und Voltmeters aufnehmen und > in einer Tabelle im µC abspeichern? > Und dann die Werte des ADC in der Tabelle suchen und die dazugehörige > Temperatur ablesen und aufs Display ausgeben? > Das wars schon? ^^ In etwa schon. Kurven kannst Du auch aus dem Datenblatt ent- nehmen bzw. aus der dort angegebenen Formel errechnen. Es reicht meist, Werte im 5...10 Grad Abstand in die Tabelle zu schreiben. Zwischenwerte werden interpoliert. Gruss Harald
> Bei dem angedachten Temperaturbereich ist der Fehler da allerdings > erst 10 e-4, Nein, Michael hat sicherlich viel grösseren Bullshit gerechnet, er hat vermutlich -40..+70 = 110 und 10 bit = 1024 genommen, kam auf ca. 0.1 GradC/Einheit und hat deswegen "locker für 0.5 Grad" gesagt, und dabei total verpennt, daß bei einem Spannungsteiler aber nicht der gesamte Messbereich genutzt werden kann weil sich der Widerstandswert nur von 842 bis 1270 ändert, und die Kurve sich auf Grund des Festwiderstandes eben nicht-linear verhält. Denn in Wirklichkeit passt es eben nur gerade knapp. > Am besten für meinen Zwecke wäre ein NTC in einem Spannungsteiler, der > von ner Konstantspannungsquelle gespeist wird? Besonders konstant muß die Spannung nicht sein, es muß nur dieselbe sein die der A/D-Wandler als Referenz verwendet. KTY (z.B. 81/110) wird als Sensor gern genommen, aber selbst die genaueren sind nicht auf 0.5 GradC GENAU (auflösen kannst du 0.5 GradC schon) sondern auf 1.5 GradC ungenau (es sei denn man macht es mit nur einem 1% Widerstand noch ungenauer). Will man es ohne Kalibrierung GENAU sind Pt1000 nicht komplett unsinnig.
Hallo Jan, der TL431 ist als Konstantstromquelle für einen PT1000 gut geeignet wenn Du ihn temeraturkompensierst. Die Beschaltung dazu ist im Datenblatt angegeben. Gruss Klaus.
MaWin schrieb: > Versuch's also noch mal. Dann nimm dir mal die Widerstandswerte aus der EN60751 für den hier gefragten Temperaturbereich. Die Steigung ändert sich um rund 3%. Mit 10 Bit liegt die Auflösung knapp bei 1/10°C. Das wird ja wohl reichen, um daraus einen Temperaturwert mit 0.5°C Genauigkeit zu rechnen.
MaWin schrieb: > und dabei total verpennt, daß bei einem Spannungsteiler aber nicht der > gesamte Messbereich genutzt werden kann weil sich der Widerstandswert > nur von 842 bis 1270 ändert, und die Kurve sich auf Grund des > Festwiderstandes eben nicht-linear verhält. ´ Anscheinen hast du den Absatz bei mir nicht zu Ende gelesen. Michael A. schrieb: > Dazu muß von dem Signal, das von dem > Spannungsteiler geliefert wird, mit einem als Subtrahierer geschaltest > OP ein konstanter Wert subtrahiert werden und der Rest passen verstärkt > werden.
> Anscheinen hast du den Absatz bei mir nicht zu Ende gelesen.
Sagt derjenige, der die Aufgabenstellung
"einfach einen Spannungsteiler"
offenkundig nicht gelesen hat.
Schon wieder nicht zu Ende gelesen Jan schrieb: > Nun die Frage: Reicht die Variante mit dem Spannungsteiler für mein > Vorhaben?Oder sollte es schon die zweite Variante sein? Oder gibt es vll > Alternativen um den PT1000 auszuwerten?
Erneut den Beitrag auf den du antwortest nicht gelesen: > > > Reicht die Variante mit dem Spannungsteiler für mein Vorhaben. > > Bei einem ... gerade eben > Mit ein bisschen mehr Mathematik ... für 0.5°C Auflösung ausreichen. Eben NEIN, nicht als Antwort auf meinen Beitrag, den du zitierst. Der ist nämlich in sich richtig und vollständig und da hilft auch ein bischen mehr falsches Rechnen nicht. Und ob das Rechnen vielleicht richtiger wird, wenn du die Rahmenbedingungen änderst, interessiert mich ehrlich gesagt kein Stück, denn es ist dann keine Antwort auf meinen Beitrag, den Beitrag den du zitierst.
Harald Wilhelms schrieb: > Ich weiss nicht, warum alle Welt > unbedingt PT-Fühler will. "Alle Welt" ist hauptsächlich die Prozeßtechnik in der Industrie. Die braucht Fühler, die ohne Neuabgleich austauschbar sind. Ein NTC/PTC-Gefrickel ist denen ein Graus.
Hallo, bei Pollin gibt es Bausätze für Pt1000, wie genau das ist, kann ich nicht einschätzen, aber für den Preis wäre es einen Versuch wert. MfG Murkel
Günter K. schrieb: > bei Pollin gibt es Bausätze für Pt1000, Von den beiden Potis sind zwei zuviel... ;)
Hallo, ich verstehe jetzt das Problem nicht. Selbst industrielle Messumformer werden bezüglich des Fühlertyps und des Messbereichs parametriert. Entweder über die entsprechende Software, oder über schnöde Löbrücken. Mal einfach nach INOR suchen. Gibt es für ca. 30 € zu kaufen. Nicht jeder hat die Möglichkeit damit umzugehen. Die Anleitung ist selbst für den angehenden Elektroniker ausreichend und der Temperaturgang der Poti's sollte für diesen Anwendungsfall nicht relevant sein. Die Wertetabelle erleichtert die Suche nach dem Wunschbereich, aus meiner Sicht durchaus vertretbar. Zumal für diesen Preis, wir reden hier über ca. 7 €. MfG Murkel
> aber für den Preis wäre es einen Versuch wert. Nein, zu teuer für einen unbraucbaren LM317L und einen TLC2264, obwohl der OpAmp nicht schlecht ist. > bei Pollin gibt es Bausätze für Pt1000, wie genau das ist, kann > ich nicht einschätzen, Die Schaltung ist saumässig, es ist dieselbe, dir hier immer wieder kursiert, sie verdirbt die Genauigkeit des Pt1000 gründlich, der Ausgangswert hängt mehr von den 5V des 7805 und der Temperatur des LM317 ab, als vom Sensor. Dabei wären korrekte Schaltungen viel einfacher aufzubauen, na ja, Pollin muß wohl Lagerüberbestände abbauen.
Günter K. schrieb: > ich verstehe jetzt das Problem nicht. Parametrisierung für einen bestimmten Meßbereich (quasi ein vom Hersteller kalibrierte Meßbereichsumschaltung/-optimierung) und völlig freie Einstellbarkeit von Offset und Verstärkung sind zwei ganz verschiedenen Dinge. Um den Pollin-Bausatz richtig einzustellen, braucht man 2 Temperaturnormale und ein kalibiertes Multimeter.
Hallo, nimmt man 2 ausgemessene Widerstände und ein Multimeter und fertig. Wer hat ein kalib(r)iertes Messgerät zu Hause? Die Kalibrierung kostet mehr als das Gerät. Es geht hier nicht um die Instrumentierung eines AKW, hier will nur jemand die Temperatur messen. MfG Murkel
Ein Konstantstromquelle ist schon mal ein relativ schlechter Ansatz. Damit es genau wird sollte man ratiometrisch messen. Also als Vergleichswert einen Widerstand nehmen, nicht eine Stromquelle und dann ein Spannungsref. für den AD Wandler. Wenn es unbedingt ein konstanter Strom sein soll, dann also die Ref. Spannung des AD Wandlers nutzen und keinen extra LM317 oder TL431. Wie gut die Ref. dann ist ist egal, das kann auch die Versorgungsspannung - selbst ungeregelt - sein. Eine gute einfache Lösung ist ein höher Auflösender AD mit Differentiellen Eingängen. Der Sensor und der Ref. Widerstand kommen in Reihe und die Spannung am Ref. Widerstand ist die Ref. für den AD. So teuer ist heutzutage ein AD wie LTC2440, MCP3550 oder ähnlich nicht mehr.
Günter K. schrieb: > nimmt man 2 ausgemessene Widerstände und ein Multimeter und fertig. Ne, nix da mit fertig. Wer hat schon ein Multimeter mit Kelvineingang mit dem man Widerstände mit einer Genauigkeit von 1-2 Stellen hinter dem Komma ausmessen kann? Und wie teuer dürfen die beiden hochstabilen Widerstände sein? 5 EUR oder doch besser 50 EUR? Günter K. schrieb: > Es geht hier nicht um die Instrumentierung eines AKW Der TO hat 0,5°C Genauigkeit vorgegeben. Um 0°C entspricht das eine Widerstandsänderung von z.B. 1000,00 Ohm auf 1001,95 Ohm. Wer von uns kann schon solche Widerstände ausmessen? Ulrich schrieb: > Ein Konstantstromquelle ist schon mal ein relativ schlechter Ansatz. Auch das ist Unsinn. Für die Austauschbarkeit und Kompatibilität ist es in der Industrie notwendig, dass die PT-Widerstände alle mit dem gleichen Strom betrieben werden.(Reproduktion durch Eigenerwärmung) Das heißt aber nicht, dass man auf ratiometrische Messsung verzichten muss.
Freidenker schrieb: > Für die Austauschbarkeit und Kompatibilität ist es in der Industrie > notwendig, dass die PT-Widerstände alle mit dem gleichen Strom betrieben > werden.(Reproduktion durch Eigenerwärmung) Für die Austauschbarkeit bei Eigenerwärmung muß dann auch das umgebende Medium und die Strömungsgeschwindigkeit einbezogen werden. Die erlaubte Grenzabweichung ist in der EN 60751 Industrielle Platin-Widerstandsthermometer und Platin-Temperatursensoren http://www.fh-jena.de/~endter/Schaltungssimulation/DIN%20EN%2060751%20Pt100.pdf nachzulesen.
Ulrich schrieb: > Ein Konstantstromquelle ist schon mal ein relativ schlechter Ansatz. Wäre fast der optimale Ansatz 1), ansonsten mal die Schaltung aus dem Anhang durchrechnen... U1 = RRTD * I1 U2 = RREF * I1 dann die Stromquelle durch eine Spannungsquelle ersetzen und dann das ganze für die anderen möglichen zwei und drei Leiterschaltungen durchrechnen und zum Schluss das ganze unter Berücksichtung der Eingangsimpedanzen des ADCs und der restlichen Fehlerquellen... 1) Um wirklich alle Fehler mehr oder weniger rausrechnen zu können, s.ab S.5 ftp://ftp.hartscientific.com/data_sheets/1575A-1590_ds.pdf
Freidenker schrieb: > Und wie teuer dürfen die beiden hochstabilen Widerstände sein? 5 EUR > oder doch besser 50 EUR? Nun mach mal halblang, bei Reichelt gibt es 0.1% für 19ct. http://www.reichelt.de/Metall-0-1-1-0-k-Ohm-91-k-Ohm/MPR-1-00K/index.html?ACTION=3&GROUPID=3104&ARTICLE=12751&SHOW=1&START=0&OFFSET=16&;PROVID=2402 Das ist bei 1000 ohm ein Bereich von 999 ... 1001 ohm, vergleichbar mit -0.2 ... 0.2°C. Wers genauer will, muss halt mehr investieren.
Timm Thaler schrieb: > Freidenker schrieb: >> Und wie teuer dürfen die beiden hochstabilen Widerstände sein? 5 EUR >> oder doch besser 50 EUR? > > Nun mach mal halblang, bei Reichelt gibt es 0.1% für 19ct. > > http://www.reichelt.de/Metall-0-1-1-0-k-Ohm-91-k-Ohm/MPR-1-00K/index.html?ACTION=3&GROUPID=3104&ARTICLE=12751&SHOW=1&START=0&OFFSET=16&;PROVID=2402 > > Das ist bei 1000 ohm ein Bereich von 999 ... 1001 ohm, vergleichbar mit > -0.2 ... 0.2°C. Wers genauer will, muss halt mehr investieren. -40 °C - 70 °C Messbereich (~840 Ohm bis 1271 Ohm) und +-0.5°C Genauigkeit waren gefordert, ein 1/3 DIN B PT1000 darf bei 70 °C +-0.216 °C (~0.83 Ohm) danebenliegen, der ADC hat 10 Bit-Auflösung. ADCCode = VIN * 2^ADCBITS / VREF mit Konstantstromquelle ADCCode = RRTD * 2^ADCBITS / RREF d.h. RREF muss >= 1271 Ohm sein und der ADC wird nur zu 100% - 840/1271 * 100 % ~34% ausgenutzt ~1 LSB entspricht dann etwa 0.3 °C. RREF wird mit 1.3 kOhm eingekauft, RRTD = 1271 Ohm ~ 70.1 °C -> ADCCode = 1001 (theoretisch) Liegt RREF +-1.3 Ohm daneben, erhält man für RRTD Werte zw. 1269 Ohm und 1272 Ohm D.h. im schlimmsten Fall zwei Ohm (~0.5 °C) zu wenig Dazu die Fehler des ADCs und des PT1000 ergibt das einen Gesamtfehler > 1°C
Einfach übersampeln und mitteln. Dann macht auch ein 10 bit ADC 12 bit.
> Einfach übersampeln und mitteln.
Klar, dadurch werden 0.1% Widerstände zu 0.01% Widerständen.
Herr wirf Hirn.
Timm Thaler schrieb: > Nun mach mal halblang, bei Reichelt gibt es 0.1% für 19ct. Ja sicher, genauso billig wird dann das Projekt. Wer Referenzbauteile beim Krämer kauft ist selber schuld. Bei 0,1% plus 25ppm/°C kommen bei 10° Umgebungstemperaturschwankungen ein Fehler von +/- 0,32°C zustande. Wie die Langzeittoleranz dieser billig "Referenz"-Widerstände aussieht weiss auch keiner. Die Rechnung von arv net ist zwar ganz nett, aber ich habe noch nie erlebt, dass solche Rechnungen in der Praxis bestätigt werden.
Macht mich nur an! 1. Habe ich oben schon eine Schaltung mit ratiometrischer Messung und Verstärkung gepostet. 2. Ist bei ratiometrischer Messung die Umgebungsschwankung deutlich weniger relevant. 3. Sind bei ratiometrischer Messung die Absolutwerte in gewissen Grenzen weniger relevant. 4. Soll er die Kalibrierung nicht bei 10° Umgebungstemp-schwankung machen, sondern bei einer definierten Umgebungstemp. 5. Hab ich geschrieben: "Wers genauer will, muss halt mehr investieren." Was ist daran nicht zu verstehen. Ich hab die obige Schaltung durchaus auf ihre Fehlereinflüsse getestet. Fakt ist: Mit einem reinen Spannungsteiler wird das nichts. Mit einer Brücke und Verstärkung geht das durchaus, mit 0.1% Widerständen problemlos. Aber Rumpöpeln ist natürlich einfacher, als Lösungsansätze zu bringen.
Timm Thaler schrieb: > Macht mich nur an! > Aber Rumpöpeln ist natürlich einfacher, als Lösungsansätze zu bringen. Ich denke, das es hier garnicht darum geht, das man mit PT100 tolle Thermometer bauen kann. Ich frage mich nur, wie ein solches Messsystem mit einer Empfindlichkeit im µV-Bereich bei grössten Spannunsschwankungen, Temperaturschwankungen von -25° bis 85° und auch sonst ungünstigen Umgebungsbedingungen funktionieren soll. Für Temperaturmessungen im KFZ, bei denen es sowieso nicht auf höchste Präzision ankommt, gibt es einfach bessere Lösungen (Wie ich ja auch bereits vorgeschlagen habe). Gruss Harald
Timm Thaler schrieb: > Macht mich nur an! Ach, reg' Dich nicht auf - macht nur schlechte Laune. Unter uns Elektronikern gibt es halt jede Menge Egomanen, die gerne alle Anderen niedermachen. Einfach ignorieren :-)
Harald Wilhelms schrieb: > Ich denke, das es hier garnicht darum geht, das man mit PT100 > tolle Thermometer bauen kann. Ich frage mich nur, wie ein solches > Messsystem mit einer Empfindlichkeit im µV-Bereich bei grössten > Spannunsschwankungen, Temperaturschwankungen von -25° bis 85° > und auch sonst ungünstigen Umgebungsbedingungen funktionieren soll. Wenn man nur ein bißchen nachdenkt, dann kommt man von ganz allein auf die richtige Lösung: Weg mir allen Konstant-Blablabla-Quellen, analogen Subtrahierstufen und so weiter. Sowas macht man digital. Statt dessen braucht man einen temperaturstabilen Widerstand als Referenz. Dessen genauer Wert ist schon wieder ziemlich egal. Mit diesem und einem ordentlichen ADC (Sigma-Delta wegen Auflösung und Rauschen) macht man eine ratiometrische Widerstandsmessung auf und der Rest wird digital im uC erledigt. Also: Referenzwiderstand mit TK25 oder besser, ADC mit 20..24 Bit. Sowas gibt's für wenig Geld bei Reichelt. W.S.
W.S. schrieb: > Wenn man nur ein bißchen nachdenkt Man hüte sich vor Leuten, die den Eindruck erwecken wollen ihr "Nachdenken" führe zur idealen Lösung. W.S. schrieb: > Weg mir allen Konstant-Blablabla-Quellen Der enorme Vorteil einer Stromquelle bei PTxxxx liegt, was den industriellen Einsatz betrifft, in der erhöhten Unempfindlichkeit gegenüber externen Störeinflüssen. Nicht umsonst ist eine 4-20mA-Signalübertragung ein Standard in der Steuerungstechnik. Würde man den PTxxx und den Referenzwiderstand an einer Spannungsquelle betreiben, so würde jeder Hersteller eine andere Konfiguration wählen: Mal 5V, mal 2,5V oder vielleicht auch 4,096V. Mit dem fast beliebig wählbaren Referenzwiderstand würde die Anschlussbürde des PTxxxx immer anders aussehen und immer anders auf Störeinflüsse reagieren. Verizifierbar wären solche Messumfomer auch nicht. Diese Nachteile umgeht man eben mit einer Stromquelle; PT100 mit 1mA, PT1000 mit 0,1mA.
Freidenker schrieb: > Diese Nachteile umgeht man eben mit einer Stromquelle; PT100 mit 1mA, > PT1000 mit 0,1mA. Und wo sind diese Ströme festgeschrieben? In der Din EN 60751 geht es um den Widerstandswert. Der Meßstrom wird dort nur in Zusammenhang mit der Abweichung durch Eigenerwärmung diskutiert, d.h. der hängt von der Wärmeableitung durch Bauart, umgebendes Medium und dessen Strömungsgeschwindigkeit ab.
Genau. Es geht um die Eigenerwaermung. Das sollte genuegen.
Oktav Oschi schrieb: > Genau. Es geht um die Eigenerwaermung. Das sollte genuegen. Es gibt zig PT100 / PT1000 in verschiedenen Bauformen und Baugrößen, vom 0805 SMD bis zum 100mm Drahtelement, für verschiedene Medien (Luft, Wasser...). Besteht eventuell der Hauch einer Möglichkeit, dass die Bauform eines Fühlers einen merklichen Einfluss auf die Eigenerwärmung hat und eine Festlegung des Stromes per DIN daher nicht so sinnvoll wäre, sondern eher dem Datenblatt des Fühlers entnommen werden sollte? W.S. schrieb: > Also: Referenzwiderstand mit TK25 oder besser, ADC mit 20..24 Bit. Sowas > gibt's für wenig Geld bei Reichelt. Würdest Du Satire bitte entsprechend kennzeichnen? Am Ende glaubt noch jemand diesen Unfug.
> Würdest Du Satire bitte entsprechend kennzeichnen? Am Ende glaubt noch > jemand diesen Unfug. Tja Timm Thaler, wer nicht mit der Zeit geht, sondern ewiggestrig denkt, den überholt halt die Zeit, man sagt dazu Weiterbildungslücke oder Betonkopp. Das: > > Also: Referenzwiderstand mit TK25 oder besser, ADC mit 20..24 Bit. > > Sowas gibt's für wenig Geld bei Reichelt. ist tatsächlich die angesagte aktuelle Schaltungsweise wenn man hohe Präzision haben will.
MaWin schrieb: >> > Also: Referenzwiderstand mit TK25 oder besser, ADC mit 20..24 Bit. >> > Sowas gibt's für wenig Geld bei Reichelt. > > ist tatsächlich die angesagte aktuelle Schaltungsweise wenn man hohe > Präzision haben will. Auch meine volle Zustiummung!
MaWin schrieb: > man sagt dazu Weiterbildungslücke oder Betonkopp. Keine Sorge, ich bekomme auch immer die aktuellen Werbeprospekte von Linear und Maxim. Ich weiss aber auch, dass die ihre neuen ICs verkaufen wollen... Und dann schau ich bei Farnell, was dieser Chip so kostet - wenn er übrhaupt schon verfügbar ist -, und vergleiche das mit der OPV + 12bit-ADC-Lösung, und rechne das x die 8 zu messende Kanäle... W.S. schrieb: > ADC mit 20..24 Bit. Sowas > gibt's für wenig Geld bei Reichelt. 24bit und billig ist jetzt ein kleines Paradoxon. Und wenn man dann noch mehrere Kanäle will...
Timm Thaler schrieb: > 24bit und billig ist jetzt ein kleines Paradoxon. Und wenn man dann noch > mehrere Kanäle will... Gerade bei Temperaturmessungen ist es doch selten zwingend, die genau zeitgleich zu messen, oder?
> 24bit und billig ist jetzt ein kleines Paradoxon. Also ein PCM1807PWG4 kostet so viel wie ein roher Pt100 Sensor ohne Gehäuse, weniger als ein ICL7107, und wenn du den noch zwischen mehreren Kanälen teilst ist der Preis wirklich vernachlässigbar. > Und dann schau ich bei Farnell, Hmm, ich hab jetzt bei RS geguckt, vielleicht ist das dein Problem ? Gewöhn dich also einfach an die neue Ziet, aber vor allem: Piss die Leute nicht an die fortschrittlicher als du denken.
MaWin schrieb: > Also ein PCM1807PWG4 kostet so viel Machst Du das mit Absicht? Das ist ein Sterereo-ADC für Audioanwendung? Mal ins Datenblatt geschaut? Linearitätsfehler? Offset? Drift? Referenz? Sowas willst Du in einen Mess verstärker einbauen? Das ist Bastelei, die Du hier als Fortschritt verkaufst. Ordentliche 24bit ADC, die für Messverstärker geeignet sind, kosten mindestens das Zehnfache.
> Machst Du das mit Absicht? Oh, hab extra Dual Slope Wandler gesucht um auf der sicheren Seite zu sein, daß die auch Sigma Delta darunter einsortieren hab ich übersehen. > Mal ins Datenblatt geschaut? Nein, hätte ich wohl tun sollen.
Ok, also keine Absicht. ;-) Da ich Dich technisch für durchaus kompetent halte, hat mich das schon gewundert.
MaWin schrieb: >> Machst Du das mit Absicht? > Das ist ein Sterereo-ADC für Audioanwendung? Mal ins Datenblatt geschaut? Linearitätsfehler? Offset? Drift? Referenz? > Oh, hab extra Dual Slope Wandler gesucht um auf der sicheren Seite zu > sein, > daß die auch Sigma Delta darunter einsortieren hab ich übersehen. > >> Mal ins Datenblatt geschaut? > > Nein, hätte ich wohl tun sollen. Nun, ich weiss nicht, wie gross die Linearitätsabbweichungen von Audio-ADCs sind. Die anderen drei Punkte spielen eigentlich keine Rolle, wenn man zur Korrektur abwechselnd zum PT100 einen Mess- widerstand einlist. Gruss Harald
Harald Wilhelms schrieb: > Nun, ich weiss nicht, wie gross die Linearitätsabbweichungen von > Audio-ADCs sind. Die anderen drei Punkte spielen eigentlich keine > Rolle, wenn man zur Korrektur abwechselnd zum PT100 einen Mess- > widerstand einlist. Das stimmt ja alles, aber: Für den Messwiderstand brauche ich wieder einen Umschalter. Der ADC hat 60k Eingangsimpedanz. Also brauch ich einen OPV zur Impedanzanpassung. Und dann kann ich dem OPV gleich 2 Widerstände spendieren und das Signal auf einen vernünftigen Messbereich skalieren. Soll der Sensor extern angeschlossen werden, empfiehlt sich eine bißchen Schutzbeschaltung. Auch das geht mit OPV besser als wenn ich direkt auf den ADC-Eingang gehe. Klar könnte ich einen 8-fach Analogschalter nehmen, 2 Messwiderstände für 0° und 50°, 6 Eingangskanäle, OPV und 24bit ADC. Aber mir erschließt sich nicht ganz, was daran besser ist, als mit OPVs den Messbereich anzupassen und auf einen stino 12bit ADC mit 8 Kanälen zu gehen.
Timm Thaler schrieb: > Harald Wilhelms schrieb: >> Nun, ich weiss nicht, wie gross die Linearitätsabbweichungen von >> Audio-ADCs sind. Die anderen drei Punkte spielen eigentlich keine >> Rolle, wenn man zur Korrektur abwechselnd zum PT100 einen Mess- >> widerstand einlist. > > Das stimmt ja alles, aber: > > Für den Messwiderstand brauche ich wieder einen Umschalter. Da man ja meist mehrere Fühler, alsu musst Du sowieso umschalten. Zur Vermeidung von Aufheizung sollte man den Messstrom sowieso nicht länger als nötig am Fühler lassen. Ausserdem sind 4051 billig. > Klar könnte ich einen 8-fach Analogschalter nehmen, 2 Messwiderstände > für 0° und 50°, 6 Eingangskanäle, OPV und 24bit ADC. Aber mir erschließt > sich nicht ganz, was daran besser ist, als mit OPVs den Messbereich > anzupassen und auf einen stino 12bit ADC mit 8 Kanälen zu gehen. Es wird genauer. Allerdings ist eine hohe Genauigkeit von Jan ja gar nicht gefordert. Deshalb sehe ich für diese Anwendung auch PT100 eher als "Perlen vor die Säue werfen". Wobei die bei PT100 typischen niedrigpegeligen Signale zusätzliche Probleme im KFZ-Bereich bringen. Gruss Harald
Harald Wilhelms schrieb: > Wobei die bei PT100 > typischen niedrigpegeligen Signale zusätzliche Probleme im > KFZ-Bereich bringen. Niedrigpegelig und niederohmig(100 Ohm) kann störsicherer sein als hochpegelig und hochohmig(NTC/PTC). Kommt auf die gesammten Umstände an.
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