Ich möchte die Frage zur Diskussion stellen, was ihr unter Teamwork versteht. Bei vielen Firmen, die sich das Wort groß auf die Fahne geschrieben haben, scheint es so zu sein, dass dort einfach nur Vorgaben in eine Arbeitsgruppe hineindeklariert werden, die dann parallel bearbeitet werden und weil es mehr als eine Person ist, die da wurstelt, nennt man den Haufen kurzerhand Team. Meine Vorstellung ist da eine andere! Teamarbeit bedeutet für mich: 1) ... dass man gemeinsam plant und gemeinsam auf ein Ziel zuarbeitet Das ist oft anders, wenn es einen Vordenker gibt, oder einen Teamleiter, der alles festlegen will 2) ... dass man so arbeitet, dass alle insgesamt gut vorankommnen und nicht ein einzelner besonders gut und die anderen hintererdackeln Oft gibt es einige etablierte, die alles festlegen und den anderen die Strukturen aufdrängen 3) ... dass man transparent arbeitet, dass andere die Arbeit nötigenfalls übernehmen und weitermachen können Die meisten gegen Doku erst am Ende ihrer Arbeit raus, modifizieren stillschweigend gesetzte Ziele und zwingen zum Umbau. Während die schon an das nächste Modul rennen, hängt man dann selber hinterher, weil man anpassen muss. 4) ... dass man sich auch so verhält, dass man gut zusammenarbeiten kann Da sehe ich viele Ansatzpunkte, besonders im gegenseitigen Miteinander.
TEAM = Toll Ein Anderer Machts Entschuldige bitte, aber leider ists oft so.
@Fredo: Ich würde deine Definition von echtem Teamwork so unterschreiben! Leider kenne ich aber bisher kein einziges Unternehmen(/Abteilung) das wirklich so arbeitet.
Aus längerer Berufserfahrung (34 Jahre) wage ich mal zu sagen: Schmarrn, Blödsinn, Quatsch, Stuss. Teamwork funktioniert genausowenig wie Sozialismus in den Farben der DDR. Der AG wäre schlecht beraten, wenn er auf solche chaotischen selbstorganisierenden Prozesse setzen würde, wo eine akribische Planung und die straffe Hand des Projektleiters (früher: Themenleiter) gefragt sind. Im Selbstlauf wird da gar nichts. Wenn sich die Insassen des Büros untereinander koordinieren können, umso besser, aber darauf zu vertrauen, ist brandgefährlich.
Bürovorsteher schrieb: > Teamwork funktioniert genausowenig Teamwork funktioniert super, wenn Leute zusammenkommen, deren Wissen und Fähigkeiten sich ergänzen. Wenn jeder den Input beisteuert, von dem er was versteht, dann entstehen viel bessere Produkte, als wenn einer alle Entscheidungen alleine trifft, auch die, für die er nicht der Fachmann ist. Es ist natürlich auch eine Charakterfrage. Nicht jeder passt zu jedem Kollegen, und manche arbeiten besser allein. Die Zusammenstellung des Teams ist deshalb die erste wichtige Projektentscheidung, die den Erfolg des Projekts maßgeblich beeinflussen kann. Bürovorsteher schrieb: > eine akribische Planung > und die straffe Hand des Projektleiters Auch das ist eine Charakterfrage. Leiten ist mehr als die Ausübung von Macht. Und akribische Planung setzt akribisches Wissen in allen Bereichen voraus, sonst wird es eine akribische Fehlplanung.
Hallo, ich hatte mal einen Kollegen, der verstand unter Teamarbeit, dass alle Alles zusammen machen... Das ist so natürlich totaler Dünnsinn Ich sehe es erstmal grundlegend so, dass alle an einem Strang ziehen. Also alle das selbe Ziel vor Augen haben. Team bedeutet ja nichts anderes als Mannschaft und dieser Begriff vereint mehrere Individuen zu einer Gruppe. Dabei kann es einzelne Menschen/Kollegen geben die einzigartig sind und nicht durch andere zu ersetzen sind. Andere sind durchaus ersetzbar. Wenn man sich das mal anhand von Sport und da evtl. speziell an den Ballsportarten verdeutlicht wird schnell klar, dass der Torwart nicht ohne Qualitätsverlust durch einen Stürmer zu ersetzen ist. Oder beim Rennsport kann sicher kein Mechaniker den Fahrer ersetzen. Bei der Arbeit sehe ich das genauso. Jeder muss für sich selber arbeiten. Es gibt keinen Deckmantel "Team" der einen deckt. Wenn dann sind das andere Kollegen. Fällt eine Schlüsselfigur aus dem Team, leidet es sehr stark darunter. Ein Team kann man nicht einfach zusammenstellen, es muss sich finden. Ich sehe ein Team im Grunde als eine dynamische Abteilung an. Abteilungen sind betrieblich geprägt, während Teams arbeitsorientiert gebildet werden / sich bilden.
Hi, Fredo, Du hast Deinen "Finger" in eine "offene Wunde" des Personalwesens gesteckt. Der Begriff "Team" ist deren Offenbarungseid. Dieser Begriff wird überwiegend heuchlerisch benutzt, so dass ihn keiner glaubt die und die Benutzung lächerlich wirkt. Mit "heuchlerisch" meine ich, er wird als Bringschuld des Mitarbeiters verstanden, gelegentlich auch an diese vermittelt in beispielsweise einem Hochseilklettergarten für "Teams". Aber weitgehend unbegriffen ist, wie ein Team "funktioniert", wer welche Voraussetzungen schaffen muss für ein Team mit aufrichtigem Miteinander. Diese Misere ist weniger die Schuld der Personaler, als eher derjenigen, die ihnen das theoretische Rüstzeug geben für ihre Arbeit. Aufklärung „Verwechslung von Ursache und Symptom ist ein Garant für Ärztepfusch.“ (***) „Einer für alle, alle für einen!" (Alexandre Dumas, die Drei Musketiere) Wer diese legendäre Teamarbeit als Urwsache begreift, der irrt ähnich wie einer, der sein Auto beschleunigen will durch Drehen am Tacho. Auch hier unter den Antworten finden sich viele, welche Symptome mit der Ursache verwechseln - weil es so üblich ist in den sogenannten "soften" "Soft Facts". Auch deshalb sind sie so "soft", so unverstanden. Aufklärung: Wenn das Verhalten von Arbeitnehmern eher treffend beschrieben ist mit 1. Sie nehmen die Realisierung ihrer eigenen Wünsche für wichtiger als alles andere in der Arbeitszei, 2. Sie arbeiten zur Realisierung ihrer eigenen Wünsche - aber sie meiden alle Mühen, die sie dafür für unnötig halten, dann ist das "gemeinsame höchste Ziel" ("ghZ") eine Ursache für Miteinander, Toleranz, flotte Zusammenarbeit und beste Ergebnisse. In der Fußballweltmeisterschaft heißt dies ghZ natürlich "wir sind Weltmeister" - aber dabei denkt jeder auch an die persönlichen Vorteile, die sich daraus ergeben wie beispielsweise bessere Verträge und Werbeeinnahmen. Aber diese ergeben sich erst nach der Siegesfeier. Die Gemeinsamkeit des ghZ ist unverzichtbare Voraussetzung, damit der eine im Team einen Handschlag für den anderen tut in der Erwartung, der Handschlag brächte auch ihn selbst dem ghZ näher. Eher das Gegenteil finden wir im Söldnerwesen: „Die Söldner und Hilfstruppen sind unnütz und gefährlich, und wer seine Macht auf angeworbene Truppen stützt, der wird nie fest und sicher dastehen, denn diese sind uneinig, ehrgeizig, unbändig, treulos, frech gegen ihre Freunde, feig gegen die Feinde, ohne Gottesfurcht und ohne Glauben gegen die Menschen. Man verschiebt seinen Untergang nur so lange, als man den Angriff verschiebt; im Frieden wird man von ihnen selbst beraubt, im Kriege vom Feinde. Der Grund dafür ist, daß sie keine andre Liebe und keinen anderen Anlaß haben, im Felde zu liegen, als den geringen Sold, um dessentwillen sie ihr Leben für dich nicht preisgeben wollen. Solange du keinen Krieg führst, wollen sie wohl deine Soldaten sein, sobald aber der Krieg ausbricht, laufen sie fort oder gehen nach Hause.“ (Niccolò Machiavelli) Welchen Wunsch könnte denn ein Söldner verwirklichen, indem er seine Gesundheit oder gar sein Leben für seinen Fürsten wirklich einsetzt? Deshalb war Fahnenflucht eines der größten Probleme der Heere im Zeitalter des Alten Fritz. Deshalb mussten die Uniformen so bunt sein, damit der Fahnenflüchtige bald im Wald gefunden war und seine sofortige, standrechtliche Hinrichtung Gleichgesinnte abschreckte... Wenn ein moderner Betrieb eher treffend beschrieben ist mit: 1. Manager brechen die Ziele höherer Manager herab zu Zielen ihrer Mitarbeiter, 2. Der Mitarbeiter wird organisatorisch behandelt wie eine biologische Werkzeugmaschine, 3. Manager werden befördert aufgrund ihrer Versprechen, ihrem nächsthöheren Vorgesetzten bessere Ergebnisse zu liefern als Konkurrenten, 4. Der Manager bekommt Tantiemen für Zielerreichung seiner Mitarbeiter, dann ist dieser Manager kein Mitglied in irgendeinem Team, sondern eher ein mittelalterlischer, sklaventreibender tributpflichtiger Lehnsfürst in moderner Form - und seine Mitarbeiter ähneln den mittelalterlichen Leibeigenen, die diesen Tribut erschuften müssen. Wie gesagt, wenn. Dies ist mein Gegenbeispiel: „Wenn die Leute nicht immer per wir in Geschäftsangelegenheiten sprechen, nicht Gelegenheit haben, sich bei Ehren und Sorgen des Geschäfts beteiligt zu fühlen, so kann man kein treues Festhalten, auch in trüberen Zeiten, verlangen und erwarten.“ (Werner von Siemens) Die Kunst, dies Miteinander zu erreichen, ist eine sehr hohe Kunst. Weil sie gar nicht mit Methodenwissen zu erreichen ist, sondern mit Tugenden, und zwar der Führungskraft. Fische stinken nun mal vom Kopf her. Diese Tugenden können aber im Seminar nur in der heuchlerischen Form vermittelt werden, für echte Vermittlung ist eine ganz andere Form notwendig. Empfehlung für Arbeitnehmer, welche die Wahl haben: 1. Erkundige dich, ob dein potenzieller Vorgesetzter eher vom Typ A "Lehnsfürst" ist oder vom Typ B "Werner von Siemens". 2. Wahrscheinlich zahlt Typ B weniger Gehalt, weil seine Mitarbeiter auch ohne die "Schmerzensgeldzuschläge" bleiben, ohne die A seine verlieren würde. Eine Empfehlung für Mitarbeiter, wie sie mehr Miteinander unter ihren Kollegen erreichen können, wäre zwar denkbar, aber auch eine Aufforderung zur Rebellion - und so was tut man nicht. Ich bekenne, ich bin in einem eigentümergeführten Unternehmen groß geworden, das eher dem Typ B ähnelte. Mit einer sehr geringen Fluktuation, im Miteinander konnten sich die Führungskräfte das (aufrichtige) Vertrauen ihrer Mitarbeiter länger bewahren. Ich vermute, ohne dies beweisen zu können, Mitarbeiter in Typ, über ihre "worklife balance" gesehen, fahren besser und bleiben länger gesund. Mein Appell, Fredo: Lass Dich nicht vergackeiern von den sogenannten "Soft Facts". Sondern Gesellschaften wie "mein Team" lassen sich mit Technikverstand besser begreifen als "soziale Systeme". Dann liefert die Frage "wie funktioniert das?" ungewöhnliche Antworten, von denen aber viele deutlich besser sind als die gewöhnlichen Antworten. Ciao Wolfgang Horn
ich habe eigentlich größtensteils nur schlechte Erfahrungen gemacht mit Teamarbeit. In meiner jetzigen Firma, ist es so wie du sagst. Es arbeitet jeder halt an irgendwas und weil halt jeder an irgendwas dran ist und im gleichen Raum sitzt, nennt man das "Team". Keine richtige Zusammenarbeit, seltenst gemeinsames Codereview, jeder macht seinen Teil und weiß vom anderen nix..
@ Team kann muss aber nicht (Gast)
>Ich sehe es erstmal grundlegend so, dass alle an einem Strang ziehen.
Nur nicht immer in die gleiche Richtung ;-)
1) wenn es kein Alpha - Tier gibt wissen die Anderen meist nicht wohin, können sich nicht einigen 2) in den Gruppen gibt es einzelne(öfter), die viel mehr können/bereit sind zu tun als die anderen, wenn man Gleichmacherei betreibt, sehen die keinen Sinn mehr zu leisten als die anderen. Dies ist nicht im Sinne des Arbeitgebers. 3) ja ja ja immer sind die Anderen schuld 4) dann fang erstmal bei dir an
Hi, Stefan, > 1) wenn es kein Alpha - Tier gibt wissen die Anderen meist nicht wohin, > können sich nicht einigen Es kommt nicht darauf an, dass man irgendeinen Typen hat mit dem größten Bizeps. Sondern wer aufrichtige Teamarbeit will, der muss dazu viele Voraussetzungen zusammen bringen. Eine davon: Das "Alpha-Tier" hat eine Einstellung zu sich, zur gemeinsamen Aufgabe und zu seinem Team, die eher der des Alten Fritz ähnelt: "Ich bin der erste Diener meines Staates" (Friedrich der Große) Das Gegenteil wäre die Einstellung des Ludwig XIV: "Der Staat bin ich." Aber woher hättest Du das Verständnis haben können? > 2) in den Gruppen gibt es einzelne(öfter), die viel mehr können/bereit > sind zu tun als die anderen, wenn man Gleichmacherei betreibt, sehen die > keinen Sinn mehr zu leisten als die anderen. Dies ist nicht im Sinne des > Arbeitgebers. Mir scheint, der Arbeitgeber kann wollen, was immer er will, er kriegt doch nur biologische Werkzeugautomaten, die entweder funktionieren oder entsorgt werden. > 4) dann fang erstmal bei dir an Die Selbsthilfe funktioniert nur dort, wo die Voraussetzungen dafür vorhanden sind. Wer die nicht vorfindet, und auch nicht kennt, um sie zu schaffen, der ist ohnmächtig. Ciao Wolfgang Horn
Team kann muss aber nicht schrieb: > ich hatte mal einen Kollegen, der verstand unter Teamarbeit, dass alle > Alles zusammen machen... Nein, so nicht. Wenn die Aufgaben verteilt sind, geht natürlich jeder selbständig an seine Arbeit. Aber im Gegensatz zur umfassenden Führung durch einen Projektleiter werden die wichtigen Entscheidungen im Team getroffen, nachdem jeder Gelegenheit hatte, seine Vorschläge zu machen. Das hat Vorteile: 1. Jedes Teammitglied denkt das Projekt in seinem Bereich durch, solange es noch in der Planungsphase ist. Alle Denkfehler, die in dieser frühen Phase auffallen, sind relativ leicht zu korrigieren. 2. Jedes Teammitglied hat einen guten Überblick über den Gesamtplan und über das Wie-machen-wir-es. Dadurch kann es in seinem Arbeitsbereich selbständig weitere Entscheidungen treffen, ohne ständig Rücksprache halten zu müssen mit dem allwissenden Projektleiter. Dadurch kann viel Zeit gespart werden. Natürlich muss es regelmäßig Reviews geben über das Was-haben-wir-bisher-gemacht und das Passt-das-alles-noch-zusammen. Und dabei wird es auch zu Korrekturen am Plan kommen, wenn man feststellt, dass man bestimmte Dinge bisher übersehen hat. Aber die Akzeptanz solcher Korrekturen ist im allgemeinen höher, als wenn sie von oben verordnet werden. 3. Jedes Teammitglied hat einen Überblick über den Fortschritt und darüber, wo es eventuell hakt. Wer das weiß, kann sich in einer freien halben Stunde mal Gedanken über mögliche Lösungen machen, auch wenn da Problem nicht auf dem eigenen Schreibtisch liegt. Das ist nicht der Fall, wenn jeder nur eine Aufgabenliste vom PL kriegt, die er bis zum Tag X abhaken muss.
Klingt schon ganz gut, was hier so kam. Ich verstehe Teamarbeit auch nicht so, dass man unbedingt ALLES mit mehreren Leuten machen muss, aber gerade bei größeren Softwareprojekten ist es doch so, dass nicht ales von einem gemacht werden kann, weil es viel zu lange dauert. Ich möchte eigentlich gerne darauf hinaus, dass Ziele auch klar schriftlich formuliert werden. Ich habe nämlich schon die Erfahrung gemacht, dass mir mal ein Abteilungleiter im Nachhinein gekommen ist und erklärt hat, er habe es ganz anders haben wollen. Die Möchtegern-Leiter neigen nämlich oft dazu, so ihre Denkfehler zu kaschieren. Was auch wichtig ist: Einmal über die oft ziterte Haltung nachzudenken, "Ich bin Teamplayer, weiss aber, dass man nur druch gute Einzeldarstellung weiterkommt). Es ist denn so, dass man Einzeldarstellung und das "sich von anderen Abheben" braucht, um Leiter zu werden? Ist das dann nicht eine quasi "Entsorgung" des Teamunfähigen nach oben?
Fredo schrieb: > Es ist denn so, dass man Einzeldarstellung und das "sich von anderen > Abheben" braucht, um Leiter zu werden? Ist das dann nicht eine quasi > "Entsorgung" des Teamunfähigen nach oben? Ja, wobei es nur die halbe Wahrheit beschreibt. Eine Eigenschaft muss man auch noch haben um befördert zu werden: Den Willen zur Macht. Der wirbellose stromlinienförmige weich-Teamplayer kommt nicht in diese Position. Die wichtigste Eigenschaft die den typischen Untergebenen vom typischen Vorgesetzen unterscheidet? Letzterer hat die Eier NEIN zu sagen - während Ersterer ein typischer JA-sager ist.
jeder kann gerne im team arbeiten, aber befördert wird hinterher immer nur EINER!!!
Ich sehe das nicht ganz so negativ. Bei uns (internationaler Konzern) läuft das so, dass bei Projekten Leute auf beiden Seiten des Atlantik an dem Projekt mitarbeiten und der Projektleiter formal zwar der Leiter ist, praktisch aber nicht wirklich Durchgriff auf die Leute hat. Denn Urlaub, Arbeitszeit etc. werden dann eben doch lokal festgelegt. Letztlich muss der Projektleiter sich also darauf verlassen, dass alle mitziehen. Wer dabei immer wieder durch nicht eingehaltene Termine, miese Qualität etc. auffällt, hat mittelfristig schon ein Problem. Umgekehrt hat jemand, der sich durch Termintreue, gute Beiträge etc. hervorhebt durchaus Bonuspunkte. Die werden zwar nicht unbedingt direkt wirksam, aber letztlich ist der eigene Arbeitsplatz und das Gehalt schon davon abhängig, ob man positiv oder negativ auffällt. Und es gibt nicht so viele Teammitglieder, dass die Minderleistung einzelner nicht doch auffällt, am Ende zählen die Resultate. Blender können sich letztlich nicht allzu lange halten, zumindest nicht auf "Working level". Gruss Axel
Hi, Fredo, > Es ist denn so, dass man Einzeldarstellung und das "sich von anderen > Abheben" braucht, um Leiter zu werden? Ist das dann nicht eine quasi > "Entsorgung" des Teamunfähigen nach oben? Erstens zur Teamfähigkeit. Ein gemeinsames, angeborenes Charaktermerkmal aller Primaten ist die Fähigkeit, im Miteinander weit mehr erreichen zu können als eine Horde Einzelkämpfter - oder gar ein Menge von Opportunisten, die nach dem Motto arbeiten "jeder für sich, jeder gegen jeden, und unser lächerlicher Boss gegen alle". Diese Teamfähigkeit ist schon in der Kinderkrippe zu beobachten, sowie in der Freizeit. Gerade dort, wo Trainer teuer bezahlt werden, um diese Teamfähigkeit für die Arbeitzeit zu vermitteln. Völliger Quatsch - wozu vermitteln, was schon angeboren ist? Wer das für notwendig hält, der sollte Arbeitnehmern auch vermitteln, wie sie atmen und ihre Balance auf zwei Beinen halten sollen... Sondern: Vernünftige Menschen setzen eine ihrer Fähigkeiten nur ein, wenn sie daraus einen persönlichen Vorteil erwarten. Wo in Firmen Teamarbeit aber verstanden wird als "jeder soll im Namen der Teamarbeit seinem Arbeitgeber mehr Arbeit geben als nach Arbeitsvertrag, aber es wäre eine Unbotmäßigkeit, dafür eine Gegenleistung zu erwarten", da bleibt diese lächerlich dümmliche Forderung natürlich unerfüllt - oder nur heuchlerisch. Solche Forderungen sind nicht nur eine Dreistigkeit, sondern auch die Offenbarung von Dummheit. „Zweiter Grundsatz wirksamer Führung: Es kommt darauf an, einen Beitrag zum Ganzen zu leisten.“ (Prof. Fredmund Malik, St. Gallen) Zum Konflikt "Einzeldarstellung" und "Teamverhalten". Es ist die Aufgabe aller Führungskräfte - ich wiederhole: Aller -, teamschädigendes und firmenschädigendes Verhalten zu ächten und statt dessen das Verhalten eher zu würdigen und zu belohnen, des dem Ganzen dienen wollte. Aber wie groß ist der Anteil derjenigen Führungskräfte, die das für sich selbst behaupten, ohne sich dadurch lächerlich zu machen? Drittens, was man denn bräuchte, um Leiter zu werden. Das bestimmen Vorstand und Geschäftsführung unter Beratung des Personalwesens. In dem einen Unternehmen so, in dem anderen anders. Das kann jeder selbst weitaus besser erkunden, als irgendein Fremder. Ciao Wolfgang Horn
Fredo schrieb: > Ich möchte die Frage zur Diskussion stellen, was ihr unter Teamwork > versteht. Wenn alle das gerne tun, was ich ihnen sage. ;)
> befördert wird hinterher immer nur EINER!!!
Warum wird er befördert?
Weil er gut als Teammitglied war?
Weil er letztlich doch Einzelkämpfer ist?
Wer im Team gut war, den darf man nicht befördern, weil er kaum ersetzt
werden kann.
Wer im Team NICHT gut war, den darf man aber auch nicht befördern, weil
er kein Verständnis fürs Teamwork hat.
Wer soll Teamleiter sein?
Und was macht ein Teamleiter? Wenn sich alle selber absprechen braucht
es keinen Leiter. Wenn er aber alles steuert, ist es kein Team sondern
nur eine Einzelarbeitrgruppe.
Behauptung: Es gibt keinen Teamleiter, weil "Team" und "geleitet werden"
sich einander widersprechen.
Hi, also ich würde das nicht sooo negativ sehen - Teamarbeit kann funktionieren und kann ein echter Fortschritt sein, setzt aber voraus, dass die Leute zusammenpassen und TEAM eben nicht als "toll ein anderer machts" verstehen, sondern sich ihrer Teamverantwortung bewusst sind. Wir arbeiten hier seit einiger Zeit im Scrum/Agile Model - es gab Anfangs einiges an Problemen, bis die Leute verstanden hatten, dass ihnen niemand mehr sagen wird was sie tun sollen, sondern sie selber verantwortlich sind ... der Gewinn der ganzen Sache ist, dass die Leute effizienter arbeiten (warum auch immer), die Zusagen verlässlicher wurden und die Software letztlich nun stabiler ist ... Insgesamt wurde die Entwicklung zwar "langsamer", dafür kommt hinten jetzt aber keine Bananensoftware mehr raus - was den Kunden letztlich freut! Damit das funktionieren kann muss natürlich der Arbeitgebeber mitspielen - und da sind viele wohl noch nicht bereit dazu. Letztlich haben wir aber genau das was hier im Thread oben von einem "Team" gefordert wurde - und ich würde sagen es funktioniert (inzwischen) super!
Oje "Scrum" / "Agile" / "Extrem" / "Progressive" und andere Methoden, da habe ich schon eine Allergie gegen. Und es gibt noch kein Behandlunsmittel.
Fredo schrieb: >> befördert wird hinterher immer nur EINER!!! > Warum wird er befördert? > > Weil er gut als Teammitglied war? > Weil er letztlich doch Einzelkämpfer ist? Weil er gut als Teammitglied war UND dabei Führungsqualitäten erkennen ließ. Teamleiter sein heißt nicht, ab jetzt nur noch die Befehle zu verteilen. Der Leiter sollte sich weiterhin als Teammitglied sehen, er hat nur zusätzlich die Verantwortung für das Ganze und deshalb bei strittigen Entscheidungen das letzte Wort. > Wer im Team gut war, den darf man nicht befördern, weil er kaum ersetzt > werden kann. Fast jeder ist zu ersetzen, der eine leicht, der andere etwas schwerer. "Du bist hier unersetzlich" darf kein Karrierehindernis sein. Gute Leute darf man nicht blockieren, sonst sind sie irgendwann ganz weg, und das wäre dann wirklich ein Verlust. > Und was macht ein Teamleiter? Wenn sich alle selber absprechen braucht > es keinen Leiter. Wenn er aber alles steuert, ist es kein Team sondern > nur eine Einzelarbeitrgruppe. Das sind die theoretischen Extremfälle. Die Praxis liegt irgendwo in der Mitte. Erstens will die Geschäftsführung einen Ansprechpartner haben und nicht das ganze Team zum Meeting laden müssen. Zweitens wird sich in den meisten Fällen schnell herauskristallisieren, wer Talent und Neigung zur Leitung hat, wer (z.B. aufgrund von relativer Unerfahrenheit) Führung braucht und wer zwar fachlich hervorragende Arbeit leistet, aber für Kollegen unerträglich ist (Eigenbrötler, Besserwisser, ...) und deshalb unbedingt einen Moderator braucht, der ihn im Zaum hält.
>Erstens will die Geschäftsführung einen Ansprechpartner haben
Wäre der Abteilungsleiter. Das muss noch nicht heissen, dass man
technische Entscheidungen nicht im Team fällen kann.
Hi, Gisi, um das Haar noch feiner zu spalten: >>Erstens will die Geschäftsführung einen Ansprechpartner haben > Wäre der Abteilungsleiter. Das muss noch nicht heissen, dass man > technische Entscheidungen nicht im Team fällen kann. Meine Spaltlinie setzt hier an: Ist eine demokratische Teamentscheidung verträglich mit den Grundstrukturen eines Arbeitgebers? "Die Kunst des Managements besteht ohnehin darin, mit weniger Wissen, als es die Mitarbeiter haben, diese zu führen." (Bernd Pischetsrieder, Ex-BMW) Antwort zur Teamentscheidung: Wo diese Weisheit wahr ist, und in der Entwicklung ist sie immer wahr, da braucht der Ansprechpartner, ob Abteilungsleiter, Projektleiter oder Laborleiter, das engagierte Mitdenken seines Teams. Also Ade zu den selbstherrlichen und autokratischen Entscheidungen des Bosses. Aber deswegen eine demokratische Entscheidung seines Teams? Nicht in einer GmbH oder AG. Sondern dies ist das Ideal für ein marktwirtschaftlich orientiertes Unternehmen, das seine Konkurrenten überflügeln will: "Ein Vorstandsvorsitzender muß eine Aura schaffen, in der sein Team sich mit seinen positiven, negativen, kreativen Elementen voll einbringen kann. Was dabei herauskommt, ist immer kontrovers. Irgendwann muß die Analysephase aber abgeschlossen werden und der Vorsitzende auf den Putz hauen: Schluß, aus, ..., so wird's gemacht." (Helmut Werner, einst Mercedes-Benz) Das heißt: 1. Der Chef muss diese "Aura" schaffen, das kann nur eine Aura des Miteinander sein und des engagierten Mitdenkens aus persönlicher Überzeugung. Der Chef sollte diese besser schaffen, als zu warten, bis seine Horde Opportunisten von selbst das Miteinander entdeckt. 2. Die Kunst ist das Schüren eines leidenschaftlichen Disputes bei gleichzeitiger Kontrolle, dass der Disput auf die Sache beschränkt bleibt. 3. Wenn alle wichtigen Aspekte betrachtet sind, noch keine klare Entscheidung gefallen ist, sondern der Disput nun die unwichtigen betrachtet, dann darf der Chef diesen abbrechen mit einem mächtigen "letzten Wort". 4. Ein Arbeitgeber darf dieses letzte Wort nur an eine Person delegieren, die es so fällt, wie er es an deren Stelle gefällt hätte. Dieser Punkt 4. ist das Ade an den Traum von der demokratischen Teamentscheidung in einem Unternehmen von Arbeitgeber und -nehmer. Ende der Haarspalterei. Aber gelegentlich muss man sich klar ausdrücken und auch begründen. Ciao Wolfgang Horn
Bürovorsteher schrieb: > Aus längerer Berufserfahrung (34 Jahre) wage ich mal zu sagen: > Schmarrn, Blödsinn, Quatsch, Stuss. Teamwork funktioniert genausowenig > wie Sozialismus in den Farben der DDR. > Der AG wäre schlecht beraten, wenn er auf solche chaotischen > selbstorganisierenden Prozesse setzen würde, wo eine akribische Planung > und die straffe Hand des Projektleiters (früher: Themenleiter) gefragt > sind. Absolut meine Gedanken. Ein Team soll unter versteckter Führung das Gefühl der Selbstorganisation entwickeln. Das ist aber tatsächlich wichtig. Gruss K.
Ingenieure! Ihr könnt kausal denken, sonst wärt Ihr keiner. Aber wenn ein Ingenieur sich einreden lässt, diese Fähigkeit habe er nur für die Technik und sein Auto, im Bereich der "Soft Facts" aber seien alle Widersprüche der dortigen Fachleute gleichzeitig wahr, der ist selber schuld an der Einschränkung seiner Fähigkeiten. >> Teamwork funktioniert genausowenig wie Sozialismus in den Farben der DDR. Das ist mit dem Fahrrad. Wer nicht begriffen hat, das die Kette sowohl auf das Ritzel gehört als auch auf das große Zahnrad an der Tretkurbel, der könnte nach einigen Fehlversuchen zu einem Urteil kommen wie "Radfahren funktioniert nicht!" Die Nase hat vorn, wer die kausalen Zusammenhänge durchschaut. Temarbeit läßt sich nicht befehlen, weil das, was das "Team" ausmacht, freiwillige Leistungen erfordert, die über den Arbeitsvertrag hinausgehen. Die ferner auch nur zu leisten bereit ist, wer sein Team schätzt - und seine Führungskraft. Wer sich in ihm gut aufgenommen fühlt. Wo Ausbeuter am Werk sind, in welcher Form auch immer, da fehlt mindestens eine unverzichtbare Voraussetzung. Leider sind der Voraussetzungen mehrere. Im christlichen Wertesystem hat der Pfarrer sie eingefordert mit Drohungen von ewigen Höllenqualen für Sünder und mit Begründungen, die heute nicht mehr ziehen. Leider hat sich die Individualpsychologie um die Frage der Voraussetzungen nur wenig gekümmert. Aber wer meint, Werner von Siemens habe keine Teamarbeit gekannt, der hat noch keine Garagenfirma kennengelernt, wie die S&H mal anfing. Wer den Begriff "Sozialismus" buchstabieren kann, der sollte auch wissen, dass die russische Revolution ohne Teamarbeit im Team "Lenin" nicht funktioniert hätte. Die absolute Verleugnung der Teamarbeit ist jedenfalls schlichtweg falsch. Außerdem - mein Onkel und meine Tante, berufstätig nahe Potsdam gewesen, waren nach dem Weltkrieg voll des Teamgedankens gewesen, den sozialistischen Menschen zu erziehen. Sozialismus kann auch funktionieren - aber wiederum nur unter bestimmten Voraussetzungen. >> Der AG wäre schlecht beraten, wenn er auf solche chaotischen >> selbstorganisierenden Prozesse setzen würde, wo eine akribische Planung >> und die straffe Hand des Projektleiters (früher: Themenleiter) gefragt >> sind. Das wiederum ist korrekt. Das Geschwafel mancher Dilettanten von der Selbstorganisation, man bräuchte keine Führungskräfte mehr, ist auch Offenbarung des Unwissens, gepaart mit blinder Sozialträumerei. Wir Ingenieure müssen schon vor unserer Arbeit erklären können, wie das Ergebnis funktionieren wird. Andere Berufsgruppen sind dazu gar nicht in der Lage. Lasst Euch von denen nicht für dumm verkaufen. > Ein Team soll unter versteckter Führung das Gefühl der > Selbstorganisation entwickeln. Im Beruf ist das Sozialträumerei. Täte das eine Führungskraft, wäre das eine Variante der "Feigheit vor dem Feind". Es gibt genügend Führungskräfte, die zumindest in der Freizeit ihre Kunst beweisen, ein Team gründen und anleiten zu können, in dem Miteinander entsteht. Und sei es nur zum Grillen in der Nachbarschaft. Im Beruf haben sie diese Fähigkeit noch - aber allzu häufig fehlt ihnen mindestens eine der dafür unverzichtbaren Voraussetzungen. Welche das sind - Näheres in der Arbeitsgruppe Teambau im Württembergischen Ingenieurverein (VDI Stuttgart), Hamletstr. 11, schon heute Abend 17:00, Eintritt frei. Wir untersuchen den Nutzen der Anwendung von Ingenieurfähigkeiten auf soziale Systeme. Heute nehmen wir uns die Schattenseiten der Balanced Score Card vor. Denn die wird hemmungslos propagiert, als wäre sie ein Univeralheilmittel für alle krankenden Unternehmen, aber der Befürworter, den ich vor Publikum nach Nebenwirkungen und Risiken dieser "Arznei" fragte, machte nur große Augen und offenbarte mit seiner Antwort, darüber nie nachgedacht zu haben. Wer von Euch Ingenieuren könnte dermassen inkompetent daher kommen? In der AG Teambau wollen mir mal gucken, wie der Ingenieur diese Risiken und Nebenwirkungen für sich nutzen kann. Lasst Euch nicht für dumm verkaufen. Mit Euren Ingenieurfähigkeiten könnt Ihr viel mehr, als manche, die von diesen Fähigkeiten keine Ahnung haben, Euch einreden wollen. Ciao Wolfgang Horn
Wolfgang Horn schrieb: > Wer nicht begriffen hat, das die Kette sowohl > auf das Ritzel gehört als auch auf das große Zahnrad an der Tretkurbel Ketten haben auf Zahnraedern nix verloren! Sollte man als Federringexperte wissen.
Team heißt für mich, dass man sich aufeinander verlassen kann und dass alle darauf Wert legen, dass das Endprodukt gut aussieht und nicht dass man selbst gut dasteht, weil die anderen schuld an Fehlern sind. Eine kleine Geschichte aus meiner Uni-Zeit. Wir waren sechs Studenten und eine Aufgabe war es, einen Entwurf zu schreiben. Es ist natürlich klar, dass jeder ein bis zwei Kapitel beiträgt, abhängig vom Umfang. Was aber bei den anderen nicht angekommen war: Man sollte auch mal überprüfen, ob die anderen keinen Schaiß geschrieben haben, Rechtschreibung vor allem ist ein Problem. Bei n Leuten würde man die Gesamtarbeit in n Teilen einteilen. Person 1 macht Teil 1, Person 2 den zweiten Teil usw. Dann geht's um die Rechtschreibungkontrolle: Person i kontrolliert Teil (i + 1) mod n. Es ist unsinnig, wenn jeder seinen eigenen Teil kontrolliert, weil die emotionale und zeitliche Distanz zum Geschriebenen steht. Was war damals passiert? Ich habe eine Woche vor Abgabe mitgeteilt: Hier ist mein Teil, bitte schaut noch mal drüber, wegen Rechtschreibfehler. Ein Passnelke sagte mir dann auch: Ja, alles okay in meinem Teil, keine Rechtschreibfehler. Das war komplett geschwindelt, als ich drei Wochen später nochmal reinsah, fielen mir richtige Klopper auf. Das "Team" hat einfach nicht funktioniert. Ich habe die meiste Energie reingesteckt und schaffte als einziger das Diplom. Die anderen schafften noch nicht einmal das Vordiplom. Und so, wie täglich das Murmeltier grüßt, kehren solche Erfahrungen immer wieder. Zwei so Nulpen hatten wir in einem Vierer-"Team", aber das war dann schon Hauptstudium. Die haben nie auf E-Mails angewortet oder dergleichen. Man hatte den Eindruck, dass man gegen eine Wand redet. Und als es darum ging, zu programmieren, haben die mit ihrer Art, alles auf den letzten Drücker zu machen, die Gesamtleistung geschmälert. Wenn man seinem Team Quellcode zu lange vorenthält, kann das Team den Quellcode nie durchdringen und Fehler entdecken. Und wie sollte es anders sein? Zwei von vier waren immer fleißig und pünktlich und haben das Studium fast in Regelstudienzeit abgeschlossen. Die eine Nulpe hat erst nach 23 Semestern das Studium abgeschlossen, die andere Nulpe ist jetzt auch schon im 20. Semester und wird nächste Woche das Diplom verteidigen. Wenn ich diese Lebensläufe so betrachte, geht bei mir sofort eine Schublade auf und wieder zu. Wäre ich Personaler, hätten die keine Chance. Und vielleicht ist auch das ein guter Hinweis, ob jemand fähig ist, oder nicht. Fachlich schwach zu sein und trotzdem teamfähig, ist fast ein Ding der Unmöglichkeit. Fachlich topp und nicht teamfähig, ist eher vorstellbar. Die Regelfälle sind: Fachlich schlecht und nicht teamfähig, sowie Fachlich hervorragend und teamfähig.
Kap. Hoorn schrieb: > Und vielleicht ist auch das ein guter Hinweis, ob jemand fähig > ist, oder nicht. Fachlich schwach zu sein und trotzdem teamfähig, ist > fast ein Ding der Unmöglichkeit. Fachlich topp und nicht teamfähig, ist > eher vorstellbar. Die Regelfälle sind: Fachlich schlecht und nicht > teamfähig, sowie Fachlich hervorragend und teamfähig. Mit dieser Einteilung bin ich nicht einverstanden. Ich kenne zu jedem dieser Punkte mehrere Gegenbeispiele. Vor allem die Ellbogentaktiker und Nerds (können und wissen alles, sind aber im Team absolut unbrauchbar und bekommen daher in der Regel Einmannprojekte), aber auch die, die wahrlich keine Leuchten sind, aber mit viel Fleiß, Sorgfalt und Freundlichkeit (!) den Überblick bewahren und das Team zusammen und die Alphatiere friedlich halten. Außerdem malst du sehr schwarz-weiß, bei dir ist jemand entweder top oder schlecht. Was ist mit den 90 Prozent in der Mitte der Gaußglocke, die einfach nur normal sind?
> Wer den Begriff "Sozialismus" buchstabieren kann, der sollte auch > wissen, dass die russische Revolution ohne Teamarbeit im Team "Lenin" > nicht funktioniert hätte. ...uääähh, nimm es mir bite nicht übel, obwohl politische Diskussionen hier verpönt sind, muss ich mich doch zur Person L. äußern. Früher habe ich diesen Herren auch mal für einen tollen Hirsch gehalten. Als ich vor zwei Jahren umgezogen bin, fielen mir eine Menge Fachbücher in die Hände, die mir meine Hochschule (Leningrader Nachrichtentechnisches Institut) als Erinnerung überlassen hatte. U.a. fand sich dort eine Kurzausgabe mit den Aufsätzen und Werksausügen besagter Person. Ich habe mir das dann noch mal in Originalsprache (in den Übersetzungen wird immer sehr viel geschönt und geglättet) reingezogen. Fazit: Brutale und primitive Sprache, könnte auch von Ahmahdi... stammen, so wie ich ihn mir vorstelle. Ein kleiner Giftzwerg, der ohne das Geld und die logistische Unterstützung von Kaiser Wilhelm keine Revolte auf die Reihe bekommen hätte. Meine ganz persönliche Meinung ist (ja, sie mag falsch sein), dass die Revolution von 1917 nicht unbedingt der absolute Glücksfall für Russland war. Irgendein Franzose sagte dazu: "Wer mit 18 kein Kommunist ist, ist herzlos; wer mit 30 immer noch einer ist, ist dumm." Dem schließe ich mich voll an. Sorry an die Mods für meine politischen Bekenntnisse.
Hi, Kap. Hoorn, > Team heißt für mich, dass man sich aufeinander verlassen kann und dass > alle darauf Wert legen, dass das Endprodukt gut aussieht und nicht dass > man selbst gut dasteht, weil die anderen schuld an Fehlern sind. Das hast Du gut beschrieben. Aber: Das alles sind eher Symptome als Ursachen. „Verwechslung von Ursache und Symptom ist ein Garant für Ärztepfusch.“ (***) > > Das "Team" hat einfach nicht funktioniert. Symptom richtig beschrieben, aber Fehldiagnose. Sondern: Der sogenannte "Selbstorganisationsprozess" hat nicht funktioniert. "Übrigens glaube ich weder an Unstern noch Fluch, sondern nur an kluges und dummes Handeln." (Werner von Siemens) Genauer: Die für den Erfolg der Arbeit verantwortliche Führungskraft hat dumm gehandelt. Sie hat versagt. Sie hat sogar mehrfach versagt, denn als Führungskraft muss man den Prozess der Teamarbeit auch begleiten, zumindest beobachten, und bei Bedarf nachsteuern. Wäre gemein, wenn das Führungsversagen dieser Person drei Studenten die Karrriere gekostet haben sollte. Der zuständige Professor gehört auf eine "schwarze Liste" für angehende Studenten: "Ja nicht hier einschreiben, bis der Professor seine Lücke ausgebessert und seine Inkompetenz überwunden hat." > Und so, wie täglich das Murmeltier grüßt, kehren solche Erfahrungen > immer wieder. Zwei so Nulpen hatten wir in einem Vierer-"Team", aber das > war dann schon Hauptstudium. Die haben nie auf E-Mails angewortet... Und es gab auch keinen, der diese Fehlentwicklung korrigiert hätte? > Wenn ich diese Lebensläufe so betrachte, geht bei mir sofort eine > Schublade auf und wieder zu. Vielleicht hätten die vernachlässigten Kollegen bessere Chancen in einem Unternehmen, dessen Persoanler voll auf die "Selbstorganisationsprozesse" setzen... ;-) > Und vielleicht ist auch das ein guter Hinweis, ob jemand fähig ist. Vielleicht. Aber nicht jeder ist unfähig, dessen Führungskraft ihm ein schrecklich schlechtes Vorbild war. Aber auch in der Pädagogik werden Stellen gestrichen, weil manchen Voraussetzungen für Erfolg die "Zahlen, Daten, Fakten!"-Argumente fehlen, die ein Controller einsehen könnte. > teamfähig "Teamfähigkeit" ist ein Begriff des Dummschwätz. Denn allen Primaten ist die Fähigkeit angeboren, gemeinsam mehr erreichen zu können als eine Horde Egoisten oder gar eine Horde von Todfeinden. An dieser Fähigkeit kann es einem Menschen niemals fehlen. Sehr wohl aber an den Voraussetzungen, welche der Arbeitgeber oder Vorgesetzte schaffen muss, damit man diese Fähigkeiten auch mit gutem Gewissen nutzen kann. Wenn ein Vorgesetzter darin gefehlt hat, dann kann er sein Gesicht besser retten, indem nicht er zum Nachhilfeunterricht geht, sondern seine Mitarbeiter zum Trainer für "Soziale Kompetenzen" schickt, damit er ihnen für die Zeit von 9 to 7 beibringt, was sie in ihrer Freizeit schon immer hatten.... Sondern: "Ein Vorstandsvorsitzender muß eine Aura schaffen, in der sein Team sich mit seinen positiven, negativen, kreativen Elementen voll einbringen kann. (Helmut Werner, einst Mercedes-Benz) Genau das ist es - es die Verantwortung der Führungskraft, die Voraussetzungen für produktive Zusammenarbeit zu schaffen und zu bewahren. Es ist die Verantwortung der höheren Führungskraft, ihr die dazu notwendigen Fähigkeiten zu wecken oder zu vermitteln, bevorzugt als Vorbild. "Kap. Hoorn", hallo Ihr alle, fallt nicht auf den Dummschwätz rein. Denn das ginge zu Euren Lasten. Sondern wenn Ihr Euer Team als soziales System versteht, kommt Ihr mit Euren Ingenieurfähigkeiten weiter. ("Wie funkrioniert ein soziales System?" "Welche Voraussetzungen braucht es für die geforderten Ergebnisse?" Sogar die FMEA lässt sich auf diese Einflussfaktoren anwenden.) Für uns Teammitglieder gibt es keine Datenblätter, aber Applikationshinweise sind schon im Alten Testament zu finden und in den hinduistischen Upanishaden. Das Datenblatt mit "so funktioniert ein Berufstätiger" kann jeder selbst erstellen. Es mag dann nicht perfekt sein, aber besser als gar keines. Lasst Euch nicht von Dummschwätzern bevormunden, sondern denkt selber! Selber Denken macht klüger! Ciao Wolfgang Horn
Schon gut, Bürovorsteher, > Fazit: Brutale und rimitive Sprache, könnte auch von Ahmahdi... > stammen,.. > Ein kleiner Giftzwerg, der ohne das Geld und die logistische > Unterstützung von Kaiser Wilhelm keine Revolte auf die Reihe bekommen > hätte. Zustimmung, obwohl Dein Argument doch kein Gegenargument war. Ich mache es noch härter: Der Marsch der Nazis an der Münchner Feldherrenhalle. In beiden Fällen haben die "Personen der Weltgeschichte" ein Team um sich scharen können, das schlagkräftig war. In dem Miteinander geherrscht haben muss, das berühmte "Einer für alle, alle für einen". Aus welchen Wahrheiten oder erst später erkannten Irrtümern heraus. Die Qualität eines Teams hat wenig zu tun mit der späteren Bewertung der Richtigkeit der Absicht des Teams. Wohl in allen Fällen, einschließlich des Königs Artur und der Drei Muketiere, konnte wohl keine "historische Person" der Legenden gerecht werden, die über sie gedichtet waren. Errare humanum est. So sehr ich den "historischen Irrtum" klar sehe im "historischen Materialismus", so sehr achte ich dennoch Wladimir Iljitsch Uljanow, Kampfname Lenin, wie er aus Rousseau, Marx und Engels meinte, die richtige Schlussfolgerung erkannt zu haben, mit welchen persönlichen Entbehrungen er für sein persönliches "heiliges Feuer" brannte und sich einsetzte. Irrtümer erkennen wir immer erst hinterher. Aber lieber einer Idee noch ungewissen Wertes hinterher jagen, als sich bevormunden zu lassen. Lieber Trauer über eine unglückliche Entscheidung als die Harmonie der Friedhofsruhe. Ciao Wolfgang Horn
Wolfgang Horn schrieb: > Heute nehmen wir uns die Schattenseiten der Balanced > Score Card vor. Dein Ansatz gefällt mir. Aus meiner Sicht gibt es damit aber ein Problem. Der Unterschied zwischen Wissen und Können. Soziale Interaktion ist komplexer als all unsere technischen Systeme, die wir selbst bauen und damit auch verstehen können. Im sozialen Rahmen spielen auch verborgene Kräfte eine große Rolle und es braucht entweder Begabung oder viel Erfahrung um diese überhaupt erkennen zu können. Selbst Profis geben da mit erschreckender Selbstsicherheit Urteile ab die falsch und nicht wissenschaftlich begründbar sind. Das fängt mit solchen Kleinigkeiten an, das viele Menschen nicht wissen wie man erkennt ob man angelogen wird.
Wolfgang Horn schrieb: > Genauer: Die für den Erfolg der Arbeit verantwortliche Führungskraft hat > dumm gehandelt. Sie hat versagt. > Sie hat sogar mehrfach versagt, denn als Führungskraft muss man den > Prozess der Teamarbeit auch begleiten, zumindest beobachten, und bei > Bedarf nachsteuern. > > Wäre gemein, wenn das Führungsversagen dieser Person drei Studenten die > Karrriere gekostet haben sollte. > > Der zuständige Professor gehört auf eine "schwarze Liste" Seh ich anders. So wie Kap. Hoorn das geschildert hat, war das kein Führungsversagen des Professors, sondern Faulheit der Studenten. Von sechs erwachsenen Menschen mit Hochschulreife kann man erwarten, dass sie ihre Zusammenarbeit selbst organisieren, ohne dass ein siebter sie beim Händchen nimmt und führt. Und wenn sie das nicht können, müssen sie es lernen, notfalls beim zweiten Versuch.
>Ich mache es noch härter: Der Marsch der Nazis an der Münchner >Feldherrenhalle. >In beiden Fällen haben die "Personen der Weltgeschichte" ein Team um >sich scharen können, das schlagkräftig war. Um einenen fehlgeschlagenen Putsch als schlagkräftige Teamleistung anzusehen, muß entweder ein rudimentäres Verständnis der modernen Geschichte oder ein ziemlich verquastes Teamverständnis haben.
Hi, Michael , > Dein Ansatz gefällt mir. Danke. Mein Ansatz ist keine Zauberei, sondern die Anwendung von kausalem Denken auf soziale Systeme. > Der Unterschied zwischen Wissen und Können. Die Bedeutung des Unterschiedes hängt vom Ziel ab. Unser Ziel ist bescheiden: 1. "Wie kann sich der Ingenieur auf die Einführung der BSC in seinem Unternehmen vorbereiten?" 2. "Wie kann er das Vorteilhafte an ihr unterstützen?" 3. "Wie kann er deren Nebenwirkungen und Risiken in seinem Bereich minimieren?" Erste Erkenntnise: a) Die Balanced Score Card ist ein Modell des Geschehens im Unternehmen. jedes Modell ist falsch, aber manche sind zweckmäßiger als andere. b) Die schlimmen Nebenwirkungen und Risiken bewirken Gegeneinander, Risiken, Minderproduktivität, Rückfall im Wettbewerb, Vernichtung von Kapital und Arbeitsplätzen. Diese Nebenwirkungen ergeben sich nicht aus der BSC an sich. Sondern eher aus der "Begleitmusik" ihrer Einführung und Praktizierung, wie deren Förderer das bevorzugen. c) Die Hauptursache der schlimmen Nebenwirkungen ist der Mangel an Aufklärung im Bereich der sogenannten "Soft Facts". Unter Anderem haben wir mit Sorge beobachtet, dass die BSC als eine Art "Steigerung des Ordnungsprinzips der Teilung von Kopf- und Handarbeit" angesehen wird. Insbesondere einer Führungsansicht, wonach der Vorstand die Ziele dikatorisch vorgibt und diese von Leitungs- zu Leitungsebner herunter bricht. Das Prinzip der Trennung von Kopf- und Handarbeit war und ist durchaus ein Erfolgsfaktor in Unternehmen mit unqualifizierten, billigen Arbeitern und qualifizierten Mitarbeitern. "Die Kunst des Managements besteht ohnehin darin, mit weniger Wissen, als es die Mitarbeiter haben, diese zu führen." (Bernd Pischetsrieder, Ex-BMW) Aber wo diese Weisheit wahr ist, da braucht die Führungskraft das engagierte Mitdenken ihrer Mitarbeiter. Für diese freiwillige Leistung muss die Führungskraft deren engagierte Mitdenken gewinnen. Dazu muss sie anders führen, als heute noch vielfach gelehrt wird. Dazu hilft Aufklärung. Was für Mitarbeiter nicht unmöglich ist, aber schwer und riskant. > Soziale Interaktion ist komplexer als all unsere technischen Systeme, > die wir selbst bauen und damit auch verstehen können. Jain. Mit geeigneter Differenzierung - durch Anwendung von kausalem Denken - vereinfacht sich dies Ganze: a) Die wichtigsten Determinanten des menschlichen Verhaltens sind allen Menschen gemeinsam angeboren. „Der Mensch kann wohl tun, was er will, aber er kann nicht wollen, was er will.“ (Arthur Schopenhauer) Gerade das, wns mächtiger ist als der Verstand, ist das Angeborene. Viele Religiöse erklären dessen Symptome mit Göttern, Geistern, Dämonen und anderem esoterischen Glauben. b) Die menschliche Phantasie ist unprognostizierbar. Beispiel: Das Schachspiel. Dessen Regeln sind simpler als das, wie ein phantasievoller Geist sie kombinieren kann. Das Angeborene entspricht den Regeln, aber die Phantasie kann deren Kombinationen unüberschaubar machen. Im Vorteil ist derjenige Akteur, der zumindest die Regeln versteht. Folgerung: Töricht ist der Versuch der Normierung der Phantasie. Aber durchaus zweckmäßig ist Formulierung des Angeborenen in Form von Prozessen. > Im sozialen Rahmen spielen auch verborgene Kräfte eine große Rolle Lass Dich von Dummschwätzern nicht auf deren Kellerniveau herab ziehen. Sondern mit Deinen physikalischen Verstand weißt Du, bisher wurden nur vier Grundkräfte gefunden - Gravitation, Elektromagnetismus, starke und schwache Wechselwirkung. Daher gibt es keine verborgenen Kräfte, wohl aber eine Grenze menschlichen Verständnisses. Folgerung: Wer gegenmüber verborgenen Kräften ohnmächtig ist, kann die Grenze seines Verständnises ausweiten. Dieser Vorgang heißt Aufklärung und hat den Nachteil der gelegentlichen Unbequemlichkeit. > Das fängt mit solchen Kleinigkeiten an, das viele Menschen nicht wissen > wie man erkennt ob man angelogen wird. Diese Kunst ist auch schwer wie das Geschick des Lügners. Im Beruf kommt es darauf an, die Einflussfaktoren so zu gestalten, dass die betreffende Person gar nicht lügen will. Ciao Wolfgang Horn
Hi, willibald, >> Genauer: Die für den Erfolg der Arbeit verantwortliche Führungskraft hat >> dumm gehandelt. Sie hat versagt. > Seh ich anders. So wie Kap. Hoorn das geschildert hat, war das kein > Führungsversagen des Professors, sondern Faulheit der Studenten. So hat er die Symptome geschildert, so hat er wohl die Ursache der Symptome gedeutet. Beides ganz im Sinne der heute allgemein üblichen Denkweise, die auch Mobbing in der Schuzle für ein Problem der Schüler sieht - und deren Pädagogen für völlig unschuldig. Fragt man sich aber "wie gewinne ich das engagierte Mitdenken meiner Schüler / Mitarbeiter?", dann entlarven die Antworten die Feiglinge: Es ist die Aufgabe der Führungskraft / des Pädagogen, ein Klima des Miteinander zu schaffen. Wer denn sonst könnte dafür verantwortlich gemacht werden? Antwort: Ein Feigling wird vielleicht die "Prozesse der Selbstorganisation" nennen, weil im Falle ihres Versagens niemand schuldig gesprochen werden kann. Aber diese Feigheit ist im Konkurrenzkampf unverantwortlich. > Von sechs erwachsenen Menschen mit Hochschulreife kann man erwarten, > dass sie ihre Zusammenarbeit selbst organisieren, ohne dass ein siebter > sie beim Händchen nimmt und führt. Schöne Illusion. Die Bildung hat damit gar nichts zu tun. Bildung macht zwei Fußballteams nicht zum Kaffeekränzchen des Friedens, sondern steigert eher die Virtuosität def praktizierten Fußballtricks. Sondern: Schon der biblische Kain konnte sich mit seinem Abel wohl nicht friedlich einigen. Die Staaten Europas tun sich auch schwer, wer für die Folgen des Mißmanagements (Griechenland) bezahlen sollen. Es liegt an den Einflussfaktoren. Deshalb bewundere ich diejenigen Athener und Spartaner, die beim Anrücken des persischen Heeres sich gemeinsam als "wir Griechen" verstanden. Ein Hoch dem Leonidas, der sich mit seiner Schar für Griechenland opferte. Die gemeinsame Bedrohung ist ein starker Faktor für Gemeinsamkeit. > Und wenn sie das nicht können, müssen sie es lernen, notfalls beim > zweiten Versuch. Sollen sie ruhig. Ich sage ihnen Fehlschlag voraus, es sei denn, sie kriegen die Einflussfaktoren passend gebacken. Aber das ist nicht leicht. Die Zukunft eines Studenten ist zu wertvoll für dilettantische Versuche. Ciao Wolfgang Horn
Hi, Backflow, Danke für Deine Entgegnung. Ich habe sie provoziert, es war nur die Frage, wer meine Provokation aufnehmen würde. > Um einen fehlgeschlagenen Putsch als schlagkräftige Teamleistung > anzusehen, muß entweder ein rudimentäres Verständnis der modernen > Geschichte oder ein ziemlich verquastes Teamverständnis haben. Mein Teamdenken halten viele für verquast. Aber es ist nützlicher als das, was heute allgemein üblich ist. Wäre schön, wenn es auch bequem gemacht werden könnte, aber das gelingt den Illusionen eher als den Wahrheiten. Als Techniker oder Ingenieur beherrschst Du die Künste der Differenzierung und der Verallgemeinerung. Wende diese auch im Bereich der sozialen Systeme an: 1. Natürlich haben Hitler und Lenin Miteinander in ihren jeweiligen Truppen geschaffen. 2. Trotzdem scheiterte der Putschversuch in München schon nach Stunden, der in Petersburg wurde wohl erst mit Gorbatschows Persetoika kritisiert. Das Miteinander ist kein Garant für Erfolg. Eher ist Gegeneinander ein Garant für Misserfolg. Ciao Wolfang Horn
>...es war nur die Frage, wer meine Provokation aufnehmen würde. Für mich war das keine Provokation sondern schlichter Unsinn. >Natürlich haben Hitler und Lenin Miteinander in ihren jeweiligen >Truppen geschaffen Und alle "Mitstreiter" waren freiwillig dabei?! Stichwort "Säuberungen". >Als Techniker oder Ingenieur beherrschst Du die Künste der >Differenzierung und der Verallgemeinerung. Und wieder der Ingenieur als Krone der Schöpfung, so langsam wird's echt langweilig. >Das Miteinander ist kein Garant für Erfolg. Eher ist Gegeneinander ein >Garant für Misserfolg. Ein Kalenderspruch jagt den nächsten.
Hi, Backflow, > Für mich war das keine Provokation sondern schlichter Unsinn. Den angeblichen Unsinn habe ich aufgeklärt mit der Differenzierung. >>Natürlich haben Hitler und Lenin Miteinander in ihren jeweiligen >>Truppen geschaffen > > Und alle "Mitstreiter" waren freiwillig dabei?! Stichwort "Säuberungen". Wir haben schon selbst hier und da "mitgemacht". In meiner Erinnerung war da nie ein alleiniger Grund, sondern immer ein Bündel von Motiven, aber auch mit Ängsten. Gelegentlich verlief sich die Truppe schon nach der ersten Ansprache wie die Zuhörer an der Hyde Park Corner, gelegentlich erst, als richtiger Einsatz notwendig war, in meinem Modellbauverein habe ich viel länger mitgearbeitet. Aber wo eine Truppe etwas bewirkt, gar gegen bewaffnete Kräfte, wo Kugeln fliegen und jeder befürchten muss, zum Krüppel geschossen zu werden, da muss schon Einsatz da sein. Hochinteressant war dies Buch: Martin van Creveld: Kampfkraft. Militärische Organisation und militärische Leistung 1939–1945. Creveld, ein Israeli, konnte sich ein Urteil über die Deutsche Wehrmacht erlauben, für das ein Deutscher heutzutage noch gesteinigt worden wäre. Im Feld unter Beschuss beruht die Kampfkraft des Teams längst nicht mehr auf dem Jubel, mit dem die naiven und von Goebbels verführten Schulabgänger eingezogen sind. Sondern nur noch auf dem Willen wie "ich will Weihnachten meine Kinder und meine Frau in den Arm nehmen" - und dazu muss man gemeinsam überleben und gemeinsam besser kämpfen als die Feinde. Denen das natürlich genau so geht. Bei keiner erfolgreichen Revolution kann das wesentlich anders gewesen sein. Noch Gegenargumente? Ciao Wolfgang Horn
Von Friedrich dem Großen ist folgende Aussage überliefert (singemäß zitiert): "Der gemeine Soldat muß vor seinen Offizieren mehr Angst als vor dem Feind haben." Soweit also zum Team-Gedanken in militärisch organisierten Teams. Mit Deinem Teambild könnte man auch die Zwangarbeit in stalinitischen Gulags zur herausragenden Team-Leistung erklären.
Wolfgang Horn schrieb: > Hi, Backflow, .......... > Wende diese auch im Bereich der sozialen Systeme an: > 1. Natürlich haben Hitler und Lenin Miteinander in ihren jeweiligen > Truppen geschaffen. > 2. Trotzdem scheiterte der Putschversuch in München schon nach Stunden, > der in Petersburg wurde wohl erst mit Gorbatschows Persetoika > kritisiert. > > Das Miteinander ist kein Garant für Erfolg. Eher ist Gegeneinander ein > Garant für Misserfolg. > > Ciao > Wolfang Horn Achtung!! „Mit zunehmender Länge einer Online-Diskussion nähert sich die Wahrscheinlichkeit für einen Vergleich mit Hitler oder den Nazis dem Wert Eins an.“ – Mike Godwin http://de.wikipedia.org/wiki/Godwin%E2%80%99s_law
@Wolfgang Horn Du könntest als Philosoph und Buchschreiber vielleicht ein Millionär werden... vielleicht, weil keiner sagen kann ob deine Bücher von vielen Leuten gelesen werden.
Wolfgang Horn schrieb: > Lass Dich von Dummschwätzern nicht auf deren Kellerniveau herab ziehen. Da mach dir mal keine Sorgen. Allerdings ist es manchmal auch (kurz) interessant mit Menschen zu argumentieren die über ein geringes Maß an Einsicht verfügen (alle die hier schreiben sind damit ausdrücklich nicht gemeint). > Sondern mit Deinen physikalischen Verstand weißt Du, bisher wurden nur > vier Grundkräfte gefunden - Gravitation, Elektromagnetismus, starke und > schwache Wechselwirkung. Ja, das gilt für die Physik. > Daher gibt es keine verborgenen Kräfte, wohl aber eine Grenze > menschlichen Verständnisses. Du kennst sicher folgenden Kreis: Philosophie Mathematik Physik (physikalische Chemie) Chemie (Biochemie) (organische Chemie) Biologie Physiologie Psychologie Soziologie Politik Philosophie Und du glaubst mit physikalischen Denkmustern psychologisch-soziologische Probleme lösen zu können - das halte ich für vermessen. Zumeist versteht ein Experte selbst vom Gebiet nebenan sehr wenig und zwei Gebiete weiter ist dann nur noch Halbwissen vorhanden. Man kann biologische Probleme eben nicht physikalisch erklären - in konstruierten Fällen ist das möglich, nicht aber in der Realität. Eine kleine Fliege ist komplexer als alles was Menschen je gebaut haben. Eine dieser verborgenen Kräfte in der Psychologie ist z.B. Angst. Und der Mitarbeiter wird dir auch nicht sagen das er Angst hat Fehler zu machen, weil ihm das selbst nicht bewusst ist. Und Angst ist eine vielschichtige komplexe bewußt-unterbewußt dynamische Entität. Das Andere was du noch bedenken solltest ist die fehlende Exaktheit bei der Vorhersage von menschlichem Verhalten - dieses ist individuell verschieden und der Eine handelt bei gleichem Input so und ein Anderer aber völlig entgegengesetzt. Man spricht in dem Zusammenhang von Wahrscheinlichkeitsräumen - und all das kann man weder physikalisch analysieren noch in ein Schema pressen - viel zu komplex! Und ich meine wirklich komplex und nicht kompliziert - was gern verwechselt wird von Menschen mit einem bestimmten Grad an Einsicht.
Hi noch mal, Backflow, > Von Friedrich dem Großen > "Der gemeine Soldat muß vor seinen Offizieren mehr Angst als vor dem > Feind haben." > > Soweit also zum Team-Gedanken in militärisch organisierten Teams. Jain. Differenzierung. 1. Im Zeitalter der feudalen Lineartaktik ähnelte die Mehrheit der Soldaten eher den Söldnern Machiavellis als den Soldaten Napoleons: „Die Söldner und Hilfstruppen sind unnütz und gefährlich, und wer seine Macht auf angeworbene Truppen stützt, der wird nie fest und sicher dastehen, denn diese sind uneinig, ehrgeizig, unbändig, treulos, frech gegen ihre Freunde, feig gegen die Feinde, ohne Gottesfurcht und ohne Glauben gegen die Menschen. Man verschiebt seinen Untergang nur so lange, als man den Angriff verschiebt; im Frieden wird man von ihnen selbst beraubt, im Kriege vom Feinde. Der Grund dafür ist, daß sie keine andre Liebe und keinen anderen Anlaß haben, im Felde zu liegen, als den geringen Sold, um dessentwillen sie ihr Leben für dich nicht preisgeben wollen.. Solange du keinen Krieg führst, wollen sie wohl deine Soldaten sein,; sobald aber der Krieg ausbricht, laufen sie fort oder gehen nach Hause.“ (Niccolò Machiavelli) Begründung: Wer aus Hunger oder Naivität plötzlich Soldat geworden ist, "Kanonenfutter in spe", der hofft auf Frieden bis zum Ende seiner Verpflichtungszeit - und im Falle eines Krieges muss er mit Gewalt "in der Linie" gehalten werden. 2. Napoleon konnte die Tiralleur-Taktik (im Gebüsch verborgene Schutzenscharen vor der eigenen Gefechtslinie schießen auf feindliche Offiziere und Unteroffiziere) mit seinen Soldaten anwenden, weil die begeistert waren von "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit", von ihrer Nation und ihrem Kaiser. Folgerung: a) Völlig falsch ist die Pauschalisierung, Team sei gleich Team. Sondern Personen entscheiden nach persönlichen Wünschen, Befürchtungen, Überlegungen. b) Völlig falsch, sogar idiotisch ist die Forderung "verhaltet euch wie die drei Musketiere!". Denn Personen entscheiden sich für ein Verhalten nach dem Motto "Einer für alle" nur, wenn sie daraus einen klaren persönlichen Vorteil erwarten. Diese Vorteile muss irgendwer sicherstellen. Beispielsweise versprechen - und dann die Absicht und die Macht haben, sein Versprechen wahr zu machen. Aus diesem Grunde ist die Idee von der "Selbstorganisation" einer Gesellschaft wohl anwendbar auf Räuberbanden, in der Marktwirtschaft aber ähnlich idiotisch wie der Traum vom Perpetuum mobile. Die Schande ist, wenn solch ein Dummschwätzer das Scheitern seines Traumes den Mitarbeitern anlastet. > Mit Deinem Teambild könnte man auch die Zwangarbeit in stalinitischen > Gulags zur herausragenden Team-Leistung erklären. Die ist tatsächlich ein ernstes Gegenargument gegen meine Idee der Teamarbeit, wo der Vorgsetzte die Randbedingungen so einstellt, dass sich seine Leute gern einsetzen für die gemeinsame Sache. Das Gegenargument kam von der Erzählung eines Heimkehrers aus einem sibirischen Kriegsgefangenenlager: "Wer sich Mühen machte für einen Kameraden, der ging vor dem zugrunde." Backflow, Kalendersprüche hin und her - Aufklärung war und ist der Motor des Fortschritts. Der ist im Bereich der Soft Facts stecken geblieben. Gerade da brauchen wir alle ihn wieder. Differenzierung ist dafür besser als Pauschalurteile. Ciao Wolfgang Horn
Hi, DrTech, Danke für Deine Wachheit, > „Mit zunehmender Länge einer Online-Diskussion nähert sich die > Wahrscheinlichkeit für einen Vergleich mit Hitler oder den Nazis dem > Wert Eins an.“ > – Mike Godwin Hihi, niedlich. Differenzierung ist aber auch hier angebrachter als Pauschalurteile. Diesem Spruch ist zuzustimmen, wo Streithähne nicht zu den Argumenten "Bierseidel" oder "Faust" greifen können und deshalb Argumenten unterhalb der Gürtellinie benutzen. Aber in dieser Diskussion hier war und ist das nicht der Fall. Dies Forum ist dafür zu gut. Sondern die Verwendung der bösen Beispiele kann man auch unter der Rubrik sachliche "Aufarbeitung der Vergangenheit" laufen lassen. Ciao Wolfgang Horn
Hi, Stefan, > Du könntest als Philosoph und Buchschreiber vielleicht ein Millionär > werden... > > vielleicht, weil keiner sagen kann ob deine Bücher von vielen Leuten > gelesen werden. Tja, wahrscheinlich wird mein Schicksal eher dem des Giordano Bruno gleichen, den die Dogmatiker als Ketzer verbrannten wegen Verkündigung seiner Wahrheiten. Aufklärung ist zwar der Motor des Fortschritts. In der Technik ist ihr Wert uns allen bewusst. „Aber über 70% aller Change-Projekte scheitern an Soft-Fact-Risiken!“ (Entschuldigung eines Change Managers) Wo diese Entschuldigung akzeptiert wird, und auf die "Soft Facts" wird gern alle Inkompetenz abgewälzt, da ist Aufklärung so bitter notwendig, wie in der Pestzeit des Wochenbettfiebers die Entdeckung der Infektionswege und die Hygiene am Wochenbett. Aufklärung hat aber eine Nebenwirkung, die diese Hygiene lange verzögert und vielen Müttern das Leben gekostet hat: „Aufklärung: Die Vernunft macht immer heller, in welchem Dunkel wir leben.“ (Ludwig Marcuse) Die Ärzte haben Ignaz Semmelweis, den Entdecker des Infektionsweges, zwar nicht verbrannt, aber solange ignoriert, bis er in "geistiger Umnachtung" gestorben war. Ich engagiere mich in diesem Forum, weil das Leid infolge fehlender Aufklärung in den "Soft Facts" besonders laut zum Himmel schreit. Besonders ärgert mich, wenn Leidende - oder potenziell Leidende - das Dummschwätz ihrer Peiniger kritiklos nachplappern. Ansonten: AG Teambau im Württembergischen Ingenieurverein, VDI Stuttgart, nächstes Treffen im September. Ciao Wolfgang Horn
>...weil die begeistert waren von "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit", >von ihrer Nation und ihrem Kaiser. Auf dem Rückzug aus Rußland waren die überlebenden Soldaten bestimmt mit dergleichen Begeisterung dabei. Hast Du gerade ein Buch "Wirtschaft ist Krieg" gelesen? Oder was soll dieser krampfhafte Versuch, menschliches Zusammenarbeiten auf das Militärische zu reduzieren. Kannst Du in zwei,drei Sätzen zusammenfassen, was Du uns eigentlich sagen möchtest? Momentan unterscheiden sich Deine ellenlagen Elaborate nicht wesentlich vom "Managersprech" - Verschleierung der eigentlichen Information durch zukleistern mit Wortbrei.
Hi, Michael, > Da mach dir mal keine Sorgen. Allerdings ist es manchmal auch (kurz) > interessant mit Menschen zu argumentieren die über ein geringes Maß an > Einsicht verfügen (alle die hier schreiben sind damit ausdrücklich nicht > gemeint). Da vermute ich einen Schreibfehler. Dies Forum ist eines der Besseren. > > Du kennst sicher folgenden Kreis...Philosophie....Politik... > Philosophie Mit diesem Kreis hast Du eine Menge Informationen umrissen, die Menschen ersonnen haben. Menschengemachte Informationen, künstliche. Von all diesen ragen die der Mathematik deutlich empor, weil sie so wahr sind wie die Grundpostulate und die Logik ihrer Ableitungen daraus. In Religion und Politik erleben wir das Gegenteil - hier werden alle Thesen für wahr gehalten, einschließlich ihres logischen Gegenteils. Man muss nur der jeweiligen Glaubensgemeinschaft beitreten. Aus dieser Art von Informationen - und aus Konflikten um solche Informationen - halte ich mich heraus, weil da das Schwert der Willkür mächtiger ist als die Feder der Logik. > Und du glaubst mit physikalischen Denkmustern > psychologisch-soziologische Probleme lösen zu können Lies nochmal. Ich habe die vier nachgewiesenen Grundkräfte und den "Unstern" von Siemens als Argument verwandt gegen die Annahme "verborgener Kräfte". Dies Gegenargument ist logisch. > - das halte ich für vermessen. Klar, wäre es auch. Jedes Modell ist falsch, die Stadtkarte ist eben nicht die Stadt selbst. Aber manche Karten und Modelle sind zweckmäßiger als andere. > Zumeist versteht ein Experte selbst vom Gebiet nebenan sehr wenig und > zwei Gebiete weiter ist dann nur noch Halbwissen vorhanden. Durchaus. Aber das Verhalten eines Berufstätigen lässt sich modellieren mit Grundfähigkeiten, die allen Menschen der Art "Homo sapiens" gemeinsam angeboren sind. Die älter sind als die Menschheit, nicht künstlich, sondern natürlich. Mit denen lässt sich das Phänomen der Teambildung recht simpel erklären. Mit denen lassen sich sogar die Voraussetzungen ableiten für ein Team, das zusammenhält wie die legendären Drei Musketiere. Aus diesen wiederum lässt sich ableiten, wer diese Voraussetzungen gewähren kann - und wer alles nicht. Tiefer ins Detail will ich hier nicht gehen. Das tun wir in der AG Teambau öffentlich und an anderen Orten. Aber zurück zum Experten: Wir alle sind durchaus Experte in eigener Sache als Mensch. Wir alle können uns einigermaßen in die Position eines anderen Menschen versetzen und uns fragen, wie wir an dieser Stelle reagieren würden. > Eine dieser verborgenen Kräfte in der Psychologie ist z.B. Angst. Viele werden Dir zustimmen. Wohl auch der anerkannte Fachmann Sigmund Freud. Aber die Erklärung der Angst zur Kraft ist unzweckmäßig, besonders für Ingenieure. Unsere bevorzugte Denkweise ist das Funktionsdenken, das Kausaldenken, mit Antworten auf die Frage "wie funktioniert das?" Wenn wir fragen "wie funktioniert diese Angst?", dann betrachten wir keine pauschale Angst, sondern eine ganz konkrete. Die man erfragen muss "welche Angst meinst du?" Wenn der Klient dann sagt "mir schwindelt, wenn ich auf eine Leiter steige", und wir weiter nachfragen, dann könnte eine der Antworten sein: a) der Klient ist aus einer Baumkrone gefallen, weil die Leiter im nassen Boden eingesackt und umgekippt war. b) Diese konkrete Angst läßt sich wirksam überwinden durch Unterlegen eines Brettes. Hast Du gemerkt - das ist die Lösung eines Soft-Fact-Problems durch Anwendung von Ingenieurdenken. Das funktioniert nicht überall - gelegentlich aber dort, wo andere Ansätze scheitern. > Und der Mitarbeiter wird dir auch nicht sagen das er Angst hat Fehler zu > machen, weil ihm das selbst nicht bewusst ist. Manchem wird das so gehen. Gegenmittel: „Haben sie als Mitarbeiter Fehler gemacht, so lassen sie es unverzüglich jeden Betroffenen wissen. Sie werden weder Kritik noch Strafe ausgesetzt sein, solange sie guten Willens sind.“ (Werner von Braun) Der Trick des Werner von Braun war das Versprechen seines Schutzes für den bekennenden Sünder - und wohl auch, dass alle potenziellen Oportunisten, die ein Bekenntnis hätten ausnutzen wollen, davon abgesehen haben. Aber diesen Schutz kann nur ein Mächtiger gewähren. > Und Angst ist eine vielschichtige komplexe bewußt-unterbewußt dynamische > Entität. Michael, alles, was für Laien verständlich sein könnte, lässt sich mit wenig Aufwand genügend verkomplizieren. Das ist eine der einfachsten Übungen für Intellektuelle. Ich habe kein Allheilmittel gegen alle Ängste. Aber einen Prozess, wie sich eine einzelne konkrete Angst überwinden läßt - und dann eine weitere nach der anderen. Michael, finde einen Weg zur Erkennung von Dummschwätz. > Das Andere was du noch bedenken solltest ist die fehlende Exaktheit bei > der Vorhersage von menschlichem Verhalten Einigermassen zuverlässig lässt sich nur das Verhalten von Objekten, die nicht denken können. Das Verhalten denkender Personen kann nur mit Unsicherheit geschätzt werden. Aber: Man kann sich sehr wohl in eine andere Person versetzen und sich dann fragen, wie man ihrer Stelle handeln würde. Das hilft im Alltag: "Der Regent muß sich in die Lage eines Landmannes oder eines Handwerkers versetzen und sich dann fragen: 'Wenn Du in diese Klasse von Menschen geboren wärst, was würdest Du von dem Regenten verlangen?'." (Friedrich der Große) Michael, ich kann ein wenig aufklären. Ich kann ein wenig den Prozess des Sich-hineinversetzens trainieren. Das wird dann schon besser sein als die Vermittlung von Führungstechniken an Möchtegern-Technokraten. > Und ich meine wirklich komplex und nicht kompliziert - was gern > verwechselt wird von Menschen mit einem bestimmten Grad an Einsicht. Schon wieder ein Schreibfehler? Zum Schluss: „Vierter Grundsatz wirksamer Führung: Es kommt darauf an, bereits vorhandene Stärken zu nutzen.“ (Prof. Fredmund Malik, St. Gallen) Ein Ingenieur wird seine persönlichen Ziele leichter erreichen, wenn er seine Kernkompetenzen anwendet, statt sich diese ausreden zu lassen. Ciao Wolfgang Horn
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