Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik DS1820 in Glykolleitung


von Uwe H. (uwe1981)


Lesenswert?

...und Hallo mal wieder :-)

Mal ne etwas andere Frage: Ich muss zwei Temperatursensoren vom Typ 
DS18B20 in die Glykolleitung einer Erdwärmetauscher-Anlage reinbringen, 
um die Glykoltemperatur vor und nach dem Wärmetauscher zu messen. Hat 
jemand evtl. eine schlaue Idee, wie man das hinbekommt? Ne Idee wäre 
eine dünne Edelstahlhülse in die Glykolleitung einzuschweißen und den 
Sensor darin mit irgendwas zu vergießen, was eine hohe 
Wärmeleitfähigkeit hat, damit das Ergebnis nicht zu sehr von der 
Realität abweicht. Oder hat jemand eine andere Idee?

Grüße aus Krakau
Uwe

von dopsda (Gast)


Lesenswert?

Kommt immer darauf an was es kosten darf.

Für das Problem gibt es zig fertige Lösungen.

1. Kupferrohr mit eingeschweißter Hülse worin dein Sensor reinpasst. 
Gibt es fertig zu kaufen.

2. T Stück (mit 3 Innengewinden), in das mittige kommt ein Einsatz für 
Temperatursensorn.

3. Da die Glykoltemperatur nicht sehr hoch wird, kann man sich sowas 
auch selbst löten (Weichlöten). Einfach ein Kupferrohr anbohren und 
passende Hülse einbringen

es gibt noch zig weitere Möglichkeiten

Den Sensor wurde ich grundsätzlich in Wärmeleitpaste oder 
Wärmeleitkleber einbringen. Beinchen und Kabel mit Schlumpfschlauch 
(Kleber) überziehen.

von dopsda (Gast)


Lesenswert?

http://cgi.ebay.de/Tauchhulse-Temperaturfuhler-Edelstahl-50mm-1-2-/290339561468?pt=Systemkomponenten_Heizung&hash=item4399961ffc#ht_1630wt_1019

Die Dinger gibt es auch kürzer und billiger zum Einschrauben in ein T 
Stück etc. sind im Heizungsbau gängig, einfach bei Händler des 
geringsten Misstrauens kaufen.

von Karl (Gast)


Lesenswert?

Wahrscheinlich kann man ihn auch einfach in ein dünne Heißkleber-Matrix 
o.ä. einbetten. Ein stramm anliegender Schrumpfschlauch könnte auch 
funktionieren.

von Joe R. (joer)


Lesenswert?

Das Kupferrohr hat 99,9% Mediumtemperatur,

Sensor außen anschrumpfen und gut dämmen + Alufolie außen extra.

von dopsda (Gast)


Lesenswert?

Anklemmen habe ich ganz vergessen.

Würde dabei aber Wärmeleitpaste nehmen und Betonung auf gut dämmen.

von Klaus D. (kolisson)


Lesenswert?

dopsda schrieb:
> Würde dabei aber Wärmeleitpaste nehmen

Die ja bekanntlich Wäre sehr gut Isoliert, wenn diese in grossen Mengen
auftaucht. Es ist also vielleicht nicht der beste Rat.

Klaus

von Mike S. (drseltsam)


Lesenswert?

>Wäre sehr gut Isoliert

Nein, die Isoliert nicht Wäre, sondern leitet Wärme. Solange der Sensor 
einen Anpressdruck hat - no prob.

von Harald M. (mare_crisium)


Lesenswert?

Uwe,

die Antwort auf Deine Frage ist deshalb schwierig, weil man in solchen 
Fällen immer an die Vorkehrungen denken muss, die für spätere 
Instandhaltungsmassnahmen und Betriebsstörungen zu treffen sind. Wenn 
Du, z.B. den Temperaturfühler direkt durch einen Flansch in den 
Glykolstrom hängst, dann musst Du jedesmal, wenn Du den Fühler ersetzen 
willst, das Glykol ablassen (zumindest teilweise). Das kann aufwendig 
und teuer werden, wenn das Gykol, das Du einsetzt, gesundheitsgefährdend 
ist (z.B. Methyl- und Ethylengylkol. Propylenglykol ist harmloser) - Mal 
ganz abgesehen von dem Verlust, den der Anlagenstillstand verursacht.

Vielleicht ist es ganz gut, wenn Du Dich über die Montagearten 
informierst, die sich in der chemischen Industrie bewährt haben. Die 
.pdf-Datei von ABB ist dafür sehr gut geeignet:

http://www05.abb.com/global/scot/scot211.nsf/veritydisplay/61e709830c205cffc125754b004dc8b6/$file/03_temp-de-c-12_2008_secure.pdf

Für Deine Überlegungen ist die Montageart mit Schutzhülse interessant 
(siehe Seite 78ff). Wichtig ist nicht nur, wie's funktioniert - 
mindestens genauso wichtig ist, welche Reaktionsmöglichkeiten man hat, 
wenn's kaputt geht.

Viel Glück,

mare_crisium

von Christian H. (netzwanze) Benutzerseite


Lesenswert?

Den DS1820 gibt es auch bereits eingegossen mit Außengewinde.

von Michael A. (Gast)


Lesenswert?

Warum so kompliziert, wenn das kein sicherheitsrelevanter Einbau mit 
TÜV-sonstwas Abnahme sein soll?
Es reicht völlig, die Platine mit dem überstehendem montierten Sensor im 
TO-92 per Kabelbindern am Rohr zu befestigen, einen Tropfen 
Wärmeleitpaste zwischen Sensor und Rohr aufzubringen und den Sensor mit 
extra Kabelbinder ans Rohr andrücken. Zur thermischen Isolation sollte 
dann z.B. Bläschenfolie drum. Fertig - Wartung kostet ein paar neue 
Kabelbinder. Für's Auge und zum Schutz gegen äußere mechanische 
Einflüsse kann man dahinter natürlich noch ein Gehäuse an die Wand 
schrauben, durch dass das Rohr mit "Anbau" frei durchläuft.
MfG

von mahlzeit (Gast)


Lesenswert?

Bei meiner Solaranlage habe ich die Sensoren einfach mit Wärmeleitkleber 
http://cgi.ebay.de/Arctic-Silver-Warmeleitkleber-7-g-2x-3-5g-/250846434672?pt=L%C3%BCfter_K%C3%BChler&hash=item3a679cd570 
auf die Kupferrohre geklebt und mit Steinwolle gut isoliert. Das geht 
perfekt, läuft seit ca. 2Jahren ohne Probleme.

von Joe R. (joer)


Lesenswert?

Ich finde die Lösung mit dem Schrumpfschlauch besser wegen leichterem 
Wechseln des Sensors.

Ansonsten ist hier noch ein sehr guter Kleber bis (315°C).
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=310198673319&ssPageName=STRK:MEWAX:IT

Und außen herum nicht das Alu vergessen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Stefan-Boltzmann-Gesetz

von Uwe H. (uwe1981)


Lesenswert?

Erstmal danke für die hilfreichen Ratschläge :-) Die Installation wird 
nicht vom Tüv abgenommen, sie sollte aber langlebig sein und absolut 
wasserdicht. Vielleicht wäre so eine Tauchhülse tatsächlich die beste 
Lösung...


Christian H. schrieb:
> Den DS1820 gibt es auch bereits eingegossen mit Außengewinde.

Wo? Hab schon gegoogelt aber nix gefunden...

von Wolfgang-G (Gast)


Lesenswert?

>Vielleicht wäre so eine Tauchhülse tatsächlich die beste
>Lösung...
Das ist die richtige Lösung. Hülse schräg (nach optimalem Winkel und 
Länge mal suchen) oder in einen 90grd Bogen einschweißen. Fertig
MfG

von Joe R. (joer)


Lesenswert?

Warum muss der Sensor vom Medium umgeben sein?

Damit er schneller anspricht?

Falsch, damit man einen höheren Preis beim Einbau erzielt, Folgekosten 
für die Wartung hat und die Strömung behindert wird.

Woraus besteht denn die Leitung?

Ich vermute Kupfer oder Edelstahl.

Wie dick ist die Wandung?

Ich vermute 1mm.

Wie zügig ist der Temperaturdurchgang durch 1mm Material?

http://de.wikipedia.org/wiki/Temperaturleitf%C3%A4higkeit


Zweifelt jemand an der Methode oder gibt es Gründe für eine 
Hülsenkonstruktion?

Bedenke: Die Hülsen waren bei den dicken Stahlleitungen früher
notwendig, bei PE-Verbundleitungen je nach geforderter 
Ansprechgeschwindigkeit vielleicht auch.


Beispiel:
Heizungs-Wärmemesser, Nachrüstlösung für Sparfüchse
http://forum.dwg.ru/attachment.php?attachmentid=49014&d=1290927561

von Christian H. (netzwanze) Benutzerseite


Lesenswert?

Uwe Heydemann schrieb:
> Christian H. schrieb:
>> Den DS1820 gibt es auch bereits eingegossen mit Außengewinde.
>
> Wo? Hab schon gegoogelt aber nix gefunden...

Zum Bleistift Conrad: 184082
Hygrosens hat aber auch noch andere Bauformen im Programm.
Sicherlich gibt es die woanders auch günstiger.

von Joe R. (joer)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Der Wärmeübergang ist im Conradfühler definitiv
schlechter als beim außen auf Kupfer kleben!

Dicke: 0,7mm plus Wärmeleitpaste

Dividiert durch die 20fach geringere Wärmeleitung von V2A.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.