Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Subwoofer & -Frequenzweiche gesucht!


von Equalizer 9. (equalizer95)


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Hi zusammen!

Ich habe mir für die Sommerferien immer noch kein Projekt 
zurechtgelegt...
Höchste Zeit!

Im Moment habe ich eine Anlage, die mit den Bässen nicht so klar kommt. 
Da habe ich mir gedacht, ich könnte ja mal mit einem aktiven Subwoofer 
nachhelfen.
Bei Google findet man nur feste Sub-Frequenzweichen. Ich würde gerne 
variable bauen, weil ich von Zeit zu Zeit gerne mal die Lautsprecher 
wechsle.

Hat jemand von euch soetwas schonmal gebaut oder einen Schaltplan 
dafür??

Gruß

Equalizer 95

von Johann (Gast)


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Equalizer 95 schrieb:
> Bei Google findet man nur feste Sub-Frequenzweichen.

Stimmt nicht. Such nochmal.

von Fralla (Gast)


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Hat die Endstufe keine Weiche? Die meisten haben zumindest einen 
Tiefpass...

von Equalizer 9. (equalizer95)


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Ich habe einen Yamaha Vollverstärker angeschlossen, den ich haber nur 
über den AUX-Eingang laufen lasse.

von Sni T. (sniti)


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Equalizer 95 schrieb:

> Ich würde gerne
> variable bauen, weil ich von Zeit zu Zeit gerne mal die Lautsprecher
> wechsle.

Meinst du damit das Chassis oder die komplette Box? Wenn du ersteres 
meinst, würde ich dir dringend empfehlen, dich erst mal in die 
Grundlagen einzulesen.

von Equalizer 9. (equalizer95)


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Es geht um die komplette Box.
Ab und zu gefällt mir der Sound nicht mehr und dann nehme ich einfach 
andere Lautsprecher, die gerade rumstehen, oder klemme die woanders ab

von Sni T. (sniti)


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Na, dann bau ihn lieber richtig. Wenn du irgendwelche Lautsprecher in 
irgendeine Box schraubst, ist es kein Wunder, wenn es nix wird. Dann 
kannst du dir auch eine angepasste Aktivweiche sparen. Beschäftige dich 
mal grundlegend mit dem Thema, bau erstmal eine vernünftig klingende/ 
richtig abgestimmte Box, dann mach dir Gedanken über aktive Lösungen.

von Peter (Gast)


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Was laberst du denn Sni Ti?
Lies doch einfach, was der Ersteller möchte und dann, was du darauf 
antwortest.

von Sni T. (sniti)


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Nun, unangemeldeter Gast, ich tue ihm wohl eher einen Gefallen. 
Anscheinend hat er sich noch nie ernsthaft mit dem Bau von Lautsprechern 
beschäftigt, daher währen Grundlagen angebracht. Bei irgendeiner Kiste 
mit irgendeinem Chassis drin ist nun mal jede weitere Mühe nicht 
lohnenswert. Wenn er die Zeit für die Aktivweiche in die Entwicklung des 
Lautsprechers steckt, wird er selbst mit einer einfachen passiven Weiche 
bessere Ergebnisse erzielen.

von Ina (Gast)


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>Wenn er die Zeit für die Aktivweiche in die Entwicklung des
>Lautsprechers steckt, wird er selbst mit einer einfachen passiven Weiche
>bessere Ergebnisse erzielen.

Das sehe ich völlig anders! Eine passive Weiche an einen realen 
Lautsprecher anzupassen, eventuell mit Allpaßfiltern zur 
Phasenkorrektur, dürfte erheblich schwieriger durchzuführen zu sein als 
eine aktive Lösung.

Grundlage einer aktiven Lösung könnte ein Linkwitz-Riley-Filter 
4.Ordnung sein, das, bei Bedarf, um ein Allpaßfilter zur Phasenkorrektur 
bei der Übernahmefrequenz ergänzt werden kann.

Von Vorteil wäre es natürlich, wenn der TE den akustischen Phasengang 
beider Lautsprecher messen könnte. Ich habe das mal mit dem Meßmikrofon 
KE 4-211-2 von Sennheiser und einem selbstgebauten Sinusburstgenerator 
gemacht. Ist garnicht so schwierig, weil man keinen schalltoten Raum für 
die Messung braucht. Die Messung ist ja abgeschlossen, bevor das Echo 
stört. Die mit einer solchen aktiven Lösung zu erwartenden Resultate 
liegen weit über dem, was mit Amateurmitteln mit einer passiven Weiche 
erreicht werden kann.

Deine Empfehlung, das passiv machen zu wollen, führt dagegen meiner 
Erfahrung nach direkt in die Sackgasse.

von Klaus R. (klara)


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Hallo Equalizer 95,
hier findest Du alles was Du brauchst.
http://www.linkwitzlab.com/crossovers.htm
http://www.linkwitzlab.com/filters.htm
Gruss Klaus.

von MCUA (Gast)


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>Na, dann bau ihn lieber richtig. Wenn du irgendwelche Lautsprecher in
>irgendeine Box schraubst, ist es kein Wunder, wenn es nix wird. Dann
>kannst du dir auch eine angepasste Aktivweiche sparen.
Genau.
Die besten FilterTechniken passiv/aktiv bringen rein garn nichts, wenn 
die Box (Gehäuse, Chassis usw) "Murks" sind.
Und in 99% aller Fälle sollte man zur Klangverbesserung die eigentl. Box 
verbessern, nicht die Weichen.
Ausserdem: 20W reichen, um (mit wenig Klirrfaktor) richtig 'Dampf' zu 
machen, wenn man nur die richtige Box hat.

von Ina (Gast)


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>Und in 99% aller Fälle sollte man zur Klangverbesserung die eigentl. Box
>verbessern, nicht die Weichen.

Wie meinen? Die Weiche ist doch elementarer Bestandteil einer Box, weil 
sie bestimmt, welchen Frequenzumfang ein Chassis wiedergeben muß. Viele 
Chassis zeigen oberhalb ihres Nutzfrequenzbereichs starke 
Partialschwingungen und Bündelungseffekte, die ein aktives Filter 
4.Ordnung wesentlich besser unterdrücken kann, als eine schlappe, 
passive Weiche 2.Ordnung. Ich sage mal, das beinahe jede Box von einer 
Aktivierung profitieren würde, vorgausgesetzt, man kann auch die 
akustische Phase messen, um die Weiche optimal auszulegen.

von MCUA (Gast)


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> Viele Chassis zeigen oberhalb ihres Nutzfrequenzbereichs starke
> Partialschwingungen und Bündelungseffekte, die ein aktives Filter
> 4.Ordnung wesentlich besser unterdrücken kann, als eine schlappe,
> passive Weiche 2.Ordnung.
Nein. In den meisten Fällen würde sogar (nach oben hin) eine 6dB-Weiche 
ausreichen.
Ein Chassis schaltet ja nicht von 'jetzt auf gleich' in 
'Verzerrungsmodus'.
Und nach oben hin nimmt der Schalldruck einfach nur ab, was nicht 
problematisch ist, da ja dann das andere Chassis übernimmt.

..aber viel wichtiger ist mech. Gehäuseart der Box und die Qualität der 
Chassis.

von Ina (Gast)


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>Nein. In den meisten Fällen würde sogar (nach oben hin) eine 6dB-Weiche
>ausreichen.

Sorry, "in den meisten Fällen" ist völliger Quatsch! Einen einigen 
Fällen, vielleicht, wenn das spezielle Chassis sind mit hoher 
Membrandämpfung.

Du hast wohl noch nie die Partialschwingungen von einem 
Konus-Tief-Mitteltöner mit einem Meßmikrofon angeschaut??

Dazu kommt noch, daß eine 6db-Weiche auf beide Chassis so viel Leistung 
verteilt, daß bei Frequenzen oberhalb der Übernahmefrequenz Probleme mit 
Interferenzen auftreten. Das ergibt kammfilterartige Auslöschungen, die 
du nicht hören willst. Unabhängig von dem beschissenen Frequenzgang, 
werden die Lautsprecher plötzlich ortbar und der Raumeindruck ist 
futsch.

>Ein Chassis schaltet ja nicht von 'jetzt auf gleich' in
>'Verzerrungsmodus'.

Doch, natürlich, genau dann, wenn eine Partialschwingung in den 
Membrandurchmesser paßt. Das sind Resonanzen, und die haben die dumme 
Eigenschaft bei ganz bestimmten Frequenzen stattzufinden. Die Membran 
schwingt in sich und läßt sich durch keinen noch so guten 
Verstärker-Dämpfungsfaktor unterdrücken.

von MCUA (Gast)


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@ Ina
Du versteifst dich zu sehr auf Kleinigkeits-Rechnereien.
Eine Box besteht nicht nur aus dem Parameter Partialschwingungen.
Viel wichtiger ist die Qualität der Chassis.

>Dazu kommt noch, daß eine 6db-Weiche auf beide Chassis so viel Leistung
>verteilt, daß bei Frequenzen oberhalb der Übernahmefrequenz Probleme mit
>Interferenzen auftreten.
Blödsinn.
Jede Weiche (egal wieviel dB) verteilt bei der Übernahme-Frequenz die 
Leistung zur Hälfte auf die 2 Chassis. Interferenzen treten da 
prinzipbedingt immer auf. Aber, wie gesagt, gute Chassis haben nicht 
bereits in der Nähe der empfohlenen Übergangsfrequenz schon 
Schwachstellen.
Ich habe die 6dB erwähnt, zur Darstellung, dass es bei den meisten 
Chassis gehen würde, gleichwohl haben Weichen norm 12dB. Und wenn diese 
12dB für dein Chassis nicht reichen, wirf es weg!
Und sehr gute Chassis brauchen nach oben hin überhaupt keine Begrenzung.

von Steffen H. (avrsteffen)


Angehängte Dateien:

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Ich hab sowas schon mal gebaut. Hatte einen Conrad Lautsprecher 
geschenkt bekommen, Werte über Internet gesucht, Gehäuse(Bandpass) 
berechen lassen und eine aktive Frequenzweiche mit Amp eingebaut.

Regelbar:
- Lautstärke
- Güte
- Boost
- Frequenz
- Phase

Schalter für lo oder hi Input Signal

Oben mal ein paar Bilder von der Box. Alles noch ohne Filter und Amp. 
Dafür ist der Raum hinten entstanden.

Suche mal noch den Filter und Amp..

Grüße Steffen

von MCUA (Gast)


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> Bandpass Gehäuse haben zu viel Nachteile, würde ich nicht nehmen.

von Ina (Gast)


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>>Dazu kommt noch, daß eine 6db-Weiche auf beide Chassis so viel Leistung
>>verteilt, daß bei Frequenzen oberhalb der Übernahmefrequenz Probleme mit
>>Interferenzen auftreten.
>Blödsinn.

Dann hör dir doch einfach mal an, was deine 6db-Weiche außerhalb des 
Trennbereichs noch so durchläßt. Nach oben hin ist das ungeschickt wegen 
der Partialschwingungen und Bündelungseffekten und nach unten hin wegen 
den Membranhüben.

>Aber, wie gesagt, gute Chassis haben nicht bereits in der Nähe der >empfohlenen 
Übergangsfrequenz schon Schwachstellen.

Wenn du den kritischen Frequenzbereich der menschlichen Stimme, also den 
Bereich von rund 300Hz bis 3kHz mit einem einzigen Chassis übertragen 
willst, läßt sich das ja garnicht vermeiden. Mit einer 6dB-Weiche pumpst 
du dann unötig Energie in Frequenzbereiche, die die Chassis physikalisch 
garnicht sinnvoll übertragen können.

>Und sehr gute Chassis brauchen nach oben hin überhaupt keine Begrenzung.

Ähem, Räusper, ...

von Steffen H. (avrsteffen)


Angehängte Dateien:

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So, hab auch die zugehörigen Schaltungen und Layouts gefunden.

Nur bei dem Filterlayout gibt es (glaub ich jedenfalls) einen Fehler mit 
den Frequenz Reglern. Da sind ja 4 Stück direkt hintereinander 
geschaltet. Dann nur noch eine Welle durchstecken (Welle mit Ansatz für 
die Schlitze der Trimmer).

Also der Fehler war wahrscheinlich mit der Beschaltung. Weil sich alle 
zusammen in eine Richtung drehen!

von Sni T. (sniti)


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Ina schrieb:
> Das sehe ich völlig anders! Eine passive Weiche an einen realen
> Lautsprecher anzupassen, eventuell mit Allpaßfiltern zur
> Phasenkorrektur, dürfte erheblich schwieriger durchzuführen zu sein als
> eine aktive Lösung.

Wenn er irgend eine Kiste zusammenbaut, ohne zu wissen was er tut (was 
wohl der Fall ist, wenn er eine Kiste baut -> dann bei Gelegenheit 
Chassis wechselt), macht es nicht mehr viel aus, ob er irgendeine oder 
eine perfekt abgestimmte Weiche baut. Wenn das Gehäuse Schrott ist, kann 
man das mit einer Weiche nicht mehr richten. Ein Bekannter hat sich mal 
irgendwelche Bretter genommen die übrig waren (aus der Anzahl derer 
ergab sich das Volumen der Box), ein Chassis reingepflanzt und noch ein 
Loch rein geschnitten ("haben die professionellen ja auch"). Dann hat er 
sich gewundert, dass mehr rauskommt, wenn man das Loch zuhält. Und du 
willst jetzt behaupten, bei so einer Kiste, macht es einen großen 
Unterschied, ob man aktiv trennt oder einfach eine 12dB Passivweiche 
vorschaltetet? Von irgendwelchen Entzerrungsmaßnahmen rede ich hier noch 
gar nicht, spätestens dann wird die Diskussion richtig schwachsinnig.

Ja, ich gebe dir Recht, die Entwicklung einer passiven Weiche und die 
Anpassung an die Chassis + Box ist, wenn man höhere Ansprüche hat, nicht 
ohne. Aber auch eine Aktivweiche hat es in sich. Doch egal mit wie viel 
Können man da ran geht, das Gehäuse muss erst mal stimmen. Auch das ist 
nicht so trivial, wie viele meinen. Kaum jemand, der das als Hobby baut 
misst Impulstreue und Phasengang. Aber zumindest nach den Thiele Small 
Angaben des Herstellers zu simulieren sollte eigentlich für jeden drin 
sein, wenn nicht völliger Murks rauskommen soll. Und auch nur dann ist 
es sinnvoll über die Trennung und Entzerrung zu reden.

> Von Vorteil wäre es natürlich, wenn der TE den akustischen Phasengang
> beider Lautsprecher messen könnte.

Der TE will eine Kiste bauen, dann nach Belieben Chassis reinpflanzen. 
Denkst du wirklich, er hat die Messmöglichkeiten? Auch wenn ich das 
begrüßen würde, zumindest mit Soundkarte, billigem Mikro und 
entsprechender Software. Da ist man schon mal deutlich besser dran als 
ganz ohne, ein Messsystem für ein paar k€ muss es ja nicht gleich sein.
Aber erst mal muss eine vernünftige Kiste her, dann kann man hier 
ansetzen.

> Deine Empfehlung, das passiv machen zu wollen, führt dagegen meiner
> Erfahrung nach direkt in die Sackgasse.

Den TE nicht darauf hinzuweisen, dass es erst einmal ein vernünftig 
entwickeltes Gehäuse braucht, wird ihm mehr Ärger bescheren.

von Ina (Gast)


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>Den TE nicht darauf hinzuweisen, dass es erst einmal ein vernünftig
>entwickeltes Gehäuse braucht, wird ihm mehr Ärger bescheren.

Natürlich muß er wissen, wie man ein Chassis in eine Gehäuse baut. Das 
ist ja wohl völlig klar.

Wenn ich mich zurückerinnere, als ich Boxen gebaut habe, dann war das 
Experimentieren mit passiven Weichen eigentlich immer Murks. Erst als 
ich begann, mit Aktivweichen zu experimentieren und auch die akustische 
Phase messen konnte, klangen die Dinger schlagartig annehmbar.

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