Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Verstärker - Erde, Masse wie abschirmen?


von Ghostrider1911 (Gast)


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Hallo Leute,
folgende Situation:
Ich habe einen Autoverstärker Alpine (2x60W) an einem PC Netzteil (400 W 
Medion billigteil) angeschlossen, um meinen Subwoofer zu betreiben.
Also habe ich den Verstärker auf Mono geschalten, und an den Receiver 
angeschlossen. (LFE Ausgang)

Tritt aber folgendes Problem auf: Es ist ein leichter Brumm drauf

Nun will ich den Verstärker inkl. Netzteil in ein Gehäuse bringen, doch 
dazu möchte ich noch wissen, was es zu beachten gibt, den bekanntlich 
sollte man Verstärker nicht unbedingt an Schaltnetzteilen betreiben, 
eben wegen dem Brummen. Wie kann ich das effektiv unterdrücken?

Und wie muss ich die Abschirmung behandeln?
Ich hab ein Kabel, das eine Abschirmung hat, soll ich diesen Draht auf 
GND des Eingangssignals löten?
Oder auf Erde?
Oder auf den Minus-pol des ATX Netzteils?
Bringt es was, wenn ich die Eingangssignalführenden Kabel (Innerhalb des 
Gehäuses) (ungeschirmt) mit Alufolie umhülle? (Abschirmung)
Und wenn ja, wo muss ich dann die Alufolie anschließen?

Muss das Gehäuse auf Erde oder auf den Minus Pol des Gehäuses?
Muss ich das ATX Netzteil erden? (Wird innerhalb des Verstärkergehäuses 
ohne Metallgehäuse betrieben)

Ich freue mich auf hilfreiche Antworten!
Mit freundlichen Grüßen

von mhh (Gast)


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Brummen kommt nicht vom SNT, sondern durch eine Masseschleife.
Deine Signalquelle und das SNT haben PE Kontakt. Also mußt Du das Signal 
erdfrei übertragen. Damit z.B. könnte es gehen:

http://www.reichelt.de/Car-HiFi-Stecker-Adapter/KFZ-NF-FILTER/index.html?;ACTION=3;LA=444;GROUP=IC4;GROUPID=3609;ARTICLE=48085;START=0;SORT=artnr;OFFSET=16;SID=22ZAP6VdS4ARYAAF10mdA3ae6817f317e6f066928a044633d9fca

von Ghostrider1911 (Gast)


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Hmm, das heißt also, wenn das Schaltnetzteil nicht geerdet ist, dann 
hätte ich keine Masseschleife?

von mhh (Gast)


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Wenn man davon absieht, daß das nicht zulässig ist - ja.

(Der Betrieb eines Computernetzteil ist nur eingebaut in einem Computer 
nebst voller Beschaltung der 230V Seite zulässig, also PE ist ein muss. 
Und wenn Du mal in das Netzteil reinschaust und dieses Wunderwerk der 
Elektronik betrachtest, schließt Du freiwillig den Schutzleiter an und 
wirst ihn nie wieder trennen wollen.)

von Ghostrider1911 (Gast)


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Ja ok, dann wird der Schutzleiter doch mit angeschlossen :D
Kann es was ausmachen, das das Gehäuse nicht aus Metall ist? Wegen 
Abschirmung usw..

Also das Schaltnetzteil wird im Gehäuse komplett ohne Metallgehäuse 
betrieben, kann das zusätzlich Störungen verursachen? (Sind ja glaub ich 
ziemlich hoch getaktet..)

Kann es was bringen, wenn ich an die Sekundärseite des ATX Netzteils 
große Elkos hänge?
(Sind ja anscheinend im inneren des Netzteils wenig, bis sehr kleine 
vorhanden) Und die großen sind ja für die 220 V Gleichspannung, die auch 
irgnwo im Netzteil auftritt.

von Ralph B. (rberres)


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PC Schaltnetzteile gehören in der Regel nach VDE100 zur Schutzklasse 1.

Diese besagt, das zwingend alle von aussen zugängliche Metallteile des 
Netzteiles dauerhaft und unlösbar mit dem Schutzleiter verbunden sein 
müssen.

Zudem ist in dem Netzteil primärseitig ( also auf der 230V Ebene ) ein
Entstörfilter angeordnet, welche die hochfrequenten Störungen aus dem 
Schaltnetzteil daran hindern, sich über die Netzzuleitung ins Netz 
fortzupflanzen. ( Stichwort EMV Leitungsgeführte Störungen ).
Dieses Entstörfilter beinhaltet unter anderen jeweils ein Kondensator 
von Gehäuse gegen die stromführende Leitungen der Netzzuleitung.
Alleine schon deswegen ist es zwingend notwendig, den Schutzleiter zu 
benutzen.

In diesem Falle ist die Car Endstufe mit seiner Masse galvanisch mit dem 
Minuspol des Schaltnetzteiles verbunden, welches seinerseits konstruktiv 
eine Verbindung zum Gehäuse des Schaltnetzteiles ( welches mit dem 
Schutzleiter verbunden ist ) hat.

In vielen Fällen ist die Signalquelle ( oder Teile davon ) ebenfalls als 
Schutzklasse 1 Gerät ausgeführt, oder hat eventuell eine galvanische 
Verbindung zur ( geerdeten ) Antenne.

In diesen Falle ist eine Erdschleife, welches für ein Brummen der Anlage 
ist, sehr warscheinlich.

Keinesfalls erlaubt ( oder auch nur zu empfehlen ) ist das abkleben der 
Schutzkontakte an Netzsteckern, oder gar das Entfernen des 
Schutzleiters.
Das kann im Falle des PC Netzteiles sogar lebensgefährlich werden.

In der Studio und Beschallungstechnik gibt es solche Probleme 
prinziepiell auch. Doch geht man dort diesem Problem elegant aus dem 
Weg, in dem man die NF Schnittstellen der Geräte als trafosymetrierte 
Schnittstelle ausführt.

Gute NF Trafos sind zwar teuer, aber der sicherste Weg um solche 
Brummschleifen zu vermeiden, ohne gegen die VDE100 zu verstoßen.
NF Trafos ermöglichen auf einfachste Weise Erdschleifen zu vermeiden.

Hifi Puristen mögen die Nase rümpfen.

Ralph Berrres

von Ghostrider1911 (Gast)


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Hmm, Danke für diesen sehr hilfreichen Text!!

Das heißt praktisch, ich muss einen Trafo an die Eingangsseite des 
Verstärkers klemmen, und daran dann das Signalkabel?
Habe ich das so richtig verstanden?
mfg

von Ralph B. (rberres)


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Ghostrider1911 schrieb:
> Das heißt praktisch, ich muss einen Trafo an die Eingangsseite des
>
> Verstärkers klemmen, und daran dann das Signalkabel?
>
> Habe ich das so richtig verstanden?
>
> mfg

Ja

Aber die Abschirmung des Kabels muss am Trafo enden, und darf dort nicht 
angeschlossen werden. Sie darf nur auf der Seite angeschlossen sein ,wo 
sich kein Trafo befindet. Sollte sich auf beide Seiten ein Trafo 
befinden, darf ( und muss ) die Abschirmung nur auf einer Seite 
angeschlossen sein.

Deswegen haben Geräte in der Professionellen Beschallungs und 
Studiotechnik oft einen Groundliftschalter, mit dem man die Verbindung 
zur Abschirmung unterbrechen kann.

Ralph Berres

von Ghostrider1911 (Gast)


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Ok, und welchen Trafo könnte ich da verwenden? Bzw. wo findet man solche 
Trafos? müsste ja dann 2x die gleiche Anzahl Windungen haben oder?
mfg

von Ralph B. (rberres)


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Schaue mal bei Anbieter, die für den Beschallungsbereich zuständig sind.

Also Mosik produktiv , Thomann , Klotz usw. Solche Firmen bieten 1:1 
Übertrager an. Du must nach Line-Übertrager , nicht nach 
Mikrofonübertrager schauen.

Diese Übertrager sind zwar relativ teuer, aber für den NF Bereich 
ausgelegt.

Schaue mal nach Klotz KTL111

Ralph Berres

von Ghostrider1911 (Gast)


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Hallo,
meinst du in etwa sowas hier: 
http://www.thomann.de/de/neutrik_nte1nf_audiouebertrager.htm
Wenn ja, dann ist mir das doch etwas zuu teuer, der Verstärker hat mich 
15 € gekostet..
Kann ich den nicht auch einen Übertrager z.b. Aus einem ausrangierten 
Schaltnetzteil verwenden?
Könnte das funktionieren?
Von den Ohm Zahlen sollte es ja ungefähr stimmen oder?

mfg

von Ralph B. (rberres)


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Nein!

von Ghostrider1911 (Gast)


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Ok, soeben hab ich rausgefunden, das das Brummen nicht an Masseschleifen 
oder sonst etwas liegen kann, sondern an einem Potentiometer, das die 
Lautstärke regelt, ich muss anmerken, das ich diese Regelung selbst 
gebaut habe.

Ich habe aber keinen minderwertigen Potentiometer verwendet, sondern den 
hier:
http://www.reichelt.de/6mm-Potis-stereo/RK14K12B-LOG50K/index.html?;ACTION=3;LA=444;GROUP=B254;GROUPID=3136;ARTICLE=73862;START=0;SORT=artnr;OFFSET=500;SID=12TYJpi38AAAIAAHsQZ0U50ef0dbe7c5f649b527a6aceee016f46

Problem ist nun wie folgt:
Wenn der Potentiometer ganz zugedreht ist, dann ist kein Brummen 
vorhanden, etwas aufgedreht, bis etwa halbe lautstärke ein bisschen 
Brummen, das letzte Viertel ist am schlimmsten, wenn ich voll aufdrehe, 
dann verschwindet das Brummen, an was kann das nur liegen? ich war mir 
sicher alles korrekt verkabelt zu haben.
mfg

von Ghostrider1911 (Gast)


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Hat den keiner eine Idee, wie man dieses Problem beseitigen könnte?
mfg

von Chris (Gast)


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Woher sollen wir wissen, was Du da zusammengefrickelt hast?

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