Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Ozilloskop Voltcraft 630-2 defekt


von Thomas P. (Firma: privat) (memo)


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Morgen User und technikbegeisterte. Ich überlege schon lange, mich hier 
anzumelden da ich seit Mai 2011 ebenfalls in die Welt der µCś 
eingestiegen bin. Habe bisher durch Selbstudium einiges an Dingen 
gelernt.  Jedoch bin ich jetzt an verzweifeln. Habe kostengünstig vom 
Kollegen ein Ozilloskop erstanden.

Musste feststellen, das der 1. Kanal nicht ordnungsgemäß funktioniert.
Der Kathodenstrahl ist auf diesen Kanal weit oben aus dem sichbaren 
Bereich. Wenn ich auf Kanal2 einen wandernden leuchtintensiven Punkt 
einstelle, dann auf Kanal 1 schalte, ist im dunkeln durch die 
leuchtschatten zu erkennen, das er sich weit oben bewegt. Auf Kanal2 ist 
er dann wieder mittig in der Y Achse. Wenn ich auf Kanal2 den Y-Regler 
ganz nach rechts drehe, habe ich den selben Effekt. Jedoch schert sich 
Kanal1 nicht um seinen Y-Regler.

Nach einigen Überprüfungen von Lötstellen, nachlöten und durchmessen 
diverser Dioden,Transistoren bin ich zu kein Ergebnis gekommen.
Wenn ich den Einstellregler "CH1Gain"(100Ohm) auslöte, habe ich auf 
Kanal 1 die Linie ordnungsgemäß mittig. Mit dem Y-regler des Kanals 
bekomme ich die Linie dann ca. 2cm nach oben bewegt.

Als nächstes habe ich die Schaltung untersucht und habe soweit 
mitbekommen, das die Kanalumschaltung über den HD74LS74-DualFlipflop 
erfolgt. Seltsamerweise sind beide pins 6 und 5 (im Schaltplan 8 und 
9-scheinen den anderen im IC belegt zu haben) immer High. Je nach 
statische Kanalwahl sollte doch nur einer von beiden high sein. Der 
Flipflop müsste doch nur im Dualbetrieb "pendeln".
So langsam weiss ich nicht mehr weiter, und hoffe hier auf nützliche 
Tipps.

Vielen Dank..

von MaWin (Gast)


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Da du 2 Kanäle hast, ist es wie Stereo, du musst nur
die Spannungen des einen funktionierenden mit dem
anderen nicht funktionierenden vergleichen (bei gleichem
Eingangssignal und gleicher Schalterstellung), dann
findest du die Stelle schon an der das Signal plötzlich
nicht mehr übereinstimmt.

Das Poti auszulöten führt nur dazu, daß du die Signalkette
unterbrochen hast. Vermtulich liegt der Fehler davor.

von Stumpfkopf (Gast)


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bei dem ls74 müssen pins 5 und 6 tatsächlich low/high oder high/low 
sein, sonst ist es defekt. Passiert übrigens oft.

von Thomas P. (Firma: privat) (memo)


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@ MaWin "Das Poti auszulöten führt nur dazu, daß du die Signalkette
unterbrochen hast. Vermtulich liegt der Fehler davor."

berechtigter Einwand... Stimmt, okay manchmal sieht man den Wald vor 
lauter Bäumen nicht.

@ Stumpfkopf:

Also hat das Teil 2 Probleme :-(

Gut ich werde das mal angehen. Auf Verdacht mal den ls74 wechseln, und 
danach die Möglickeit von MaWin in betracht ziehen. Wobei der ls74 weit 
hinten an der "Kette" liegt.

Ich druck mir die Schaltung mal aus und verschwinde damit ins Bett - 
nette Nachtlektüre ;)

Beides ist erstmal hilfreich THX.. euch beiden..

von Thomas P. (Firma: privat) (memo)


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So, komme irgendwie nicht weiter. Was ich bisher nicht erwähnte, das ich 
den Schaltplan vom GOS-620/630 habe. auf dem Deckblatt steht "Applicable 
Model Voltcraft 630-2".  Hielt ich anfangs nicht erwähnenswert, da es 
wirklich so aussah als währe alles Identisch bin auf die Bezeichnungen 
der Bauelemente. Nun stelle ich fest, das auch die Schaltung dochj sehr 
abweicht.

Nun bin ich Händeringend auf der Suche nach den Orginalschaltplan des 
630-2.

Erschwerend kommt hinzu, das die "Saftköppe"  die Leiterseite im 
relevanten Bereich vollkommen mit weißen Aufdruck (genau diesen wie 
Platinen auf der Leiterseite die Bauelementbezeichnung tragen) versehen 
haben. Soll wohl die Reperatur erschweren??!!:-(

Am funktionierenden Kanal möchte ich auch nicht allzuviel rummessen, da 
ich den nun nicht auch noch vertsrubbeln möchte.  Auch sind beide nicht 
symetrisch.

Ich vermute wirklich, das irgndwo auf dem 1. nichtfunktionierenden Kanal 
eine DC durchschlägt und den Ablenkstrahl in die höchste Ecke 
katapultiert.

von Unbekannter (Gast)


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Weisse Platinenfarbe löst sich meistens in gängigen Lösungsmitteln wie 
Aceton oder DCM.

von Paul Baumann (Gast)


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Guck mal nach, ob dieser Schaltplan mit der Wirklichkeit übereinstimmt:
http://www.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/125000-149999/129640-sp-02-en-30_MHz_Oszilloskop_630.pdf

Gerne gehen die Transistoren der Y-Endstufe zum Teufel und dann "klebt"
der Strahl an der Decke.

MfG Paul

von Thomas P. (Firma: privat) (memo)


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Nee, diesen Schaltplan habe ich schon.

Ich vermute auch ein scheiß kleinen Transistor, nur laut Messungen habe 
ich echt alle durch.

von Paul Baumann (Gast)


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Schade.

Aber: Ein 74LS74 kann nicht an beiden Ausgängen zugleich H-Pegel haben.
Womit hast Du das gemessen? Ein Multimeter hält Dich da zum Narren, weil
das Flip-Flop getaktet wird und das Multimeter gar nicht hinterherkommt.

Am Besten wäre ein Oszillograph, um den Oszillographen reparieren zu
können.
;-)

MfG Paul

von rudi (Gast)


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> Am Besten wäre ein Oszillograph, um den Oszillographen reparieren zu
> können.
Kann er doch mit dem intakten Kanal messen...

von Paul Baumann (Gast)


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>Kann er doch mit dem intakten Kanal messen...

Naja, das sind immer solche Dinger....
Da kann man auch ganz schnell Mist messen, weil es zu irgendwelchen
Rückwirkungen kommen kann und dann Schwingungen zu sehen sind, die
normalerweise garnicht da wären.

MfG Paul

von Ulrich (Gast)


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Solange es ein DC Fehler ist, geht auch Multimeter.
Das erste wäre zu sehen ob der Fehler am Eingangsteil oder bei der 
Endstufe ist. Da könnte ggf. der XY mode helfen. Wenn der noch geht, 
sollte die Endstufe in Ordnung sein, und der Fehler relativ weit vorne 
liegen.
Das Verhalten nach dem Auslöten des Potis spricht dafür, das der Fehler 
eher weiter vorne ist.

von Thomas P. (Firma: privat) (memo)


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Sowas habe ich auch schon gedacht, den intakten Kanal zu benutzen. Aber 
da habe ich die gleichen bedenken wie Paul.

Der Flip-Flop zeigt wahrlich seltsame  Eigenschaften, jedoch will ich da 
nicht zu voreilig sein. Denn im Grunde schalten ja die Kanläle um, 
nur,das eben der Strahl auf CH1 in den "Wald" zeigt.

Hatte ja erst gedacht, das zur Kanalumschaltung der Strahl des jeweils 
ausgeschalteten Kanals oben "geparkt" - wird, kann aber verworfen 
werden, da es ja sich um eine 1-Strahlröhre handelt. Darum ist ja die 
Simulation beider Kanäle über den Flip-Flop.

Gemessen habe ich diesen überings Anfangs mit den Multimeter.
Im Dualbetrieb sollte es tatsächlich schwirig werden damit ein 
Meßergebnis zu bekommen. Aber in der statischen Kanalwahl sollte ein 
Down oder High durch konstante Spannung meßbar sein ? ! ? ! -oder?

Für den Fall das es auch da impulse sind, hatte ich da über 50Oohm  ein 
Lautsprecher drann. Eein krätzen (wie Batterie am Lautsprecher). - 
schließt doch eigentlich aus, das es sich um eine Freqenz handelt. (Oder 
ich höhre sie nicht mehr)....

Nen Ozi währe hier Hilfreich...

:-(

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

nur als Hinweis: ein 74LS74 kann durchaus an beiden Ausgängen H führen 
wenn Preset und Reset statisch auf L liegen. Das ist auch durchaus 
zulässig.

Sollte aber einfach zu kontrollieren sein, es muß dann eben L an 4 (10) 
und an 1 (13) anliegen.

Gruß aus Berlin
Michael

von Ulrich (Gast)


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Am meisten gefährdet (z.B. durch eine elektrostatischen Entladung) sind 
die Teile ganz am Eingang des Verstärkers. Also der FET und der OP. 
Wobei etwas mehr für den OP spricht, denn der ist für die niedrigen 
Frequenzen und Gleichspannung zuständig. Der passende Messpunkt wäre da 
wohl der Abschwächer für die 1:2:5:10 Stufen.  Der Teil davor ist auch 
noch relativ überschaubar.

von Thomas P. (Firma: privat) (memo)


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Japp, den OPV habe ich auch schon Anfangs in Verdacht. Habe erstmal 
beide Teile bestellt. Den OPV und den 74LS74. Werde dann beide aus 
Verdacht austauschen und Erfolg melden oder nicht. ;)

Zumindest ist dann wieder etwas mehr auszuschließen...

Im Grunde würde ein Kanal reichen, abre ich mag keine "halben" Geräte ;)

von ich (Gast)


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Hallo Thomas!

Ich habe das selbe Gerät. Wenn du möchtest dann könnte ich ja an 
bestimmten Punkten Spannung messen und dir mitteilen was dich erwarten 
sollte.
Woher kommst du?

von Ulrich (Gast)


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Man muss die Teile nicht auf verdacht austauschen. Man kann den Fehler 
erstmal eingrenzen, auch mit nur einem DVM.
Als Testsignal für den Eingang reicht da eine kleine zwischen 2 Werten 
umschaltbare Spannung, z.B. 0 V und 1,5 V. In einem Bereich wie 0,5 
V/Div gibt das genügend Signal fürs DVM und noch keine Übersteuerung, 
wenn der Teil noch geht.  Dann einfach verfolgen wie weit das Signal 
noch ohne Übersteuerung kommt, also ein deutlich Unterschied zwischen 
den beiden Fällen zu merken ist.

Ohne Sockel ist der OP relativ schwer zu entfernen. Um den OP wäre es 
nicht schade, aber die Platine leidet auch bei einem unnötigen 
ein/auslöten.

von Thomas P. (Firma: privat) (memo)


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ich schrieb:
> Hallo Thomas!
>
> Ich habe das selbe Gerät. Wenn du möchtest dann könnte ich ja an
> bestimmten Punkten Spannung messen und dir mitteilen was dich erwarten
> sollte.
> Woher kommst du?

Hey cool - Dann messe mal bitte auf Kanal 1 über R212 - ist der große 
16M ziemlich dicht an der Bedienseite. Da habe ich 3,3K.

Bei Kanel 2 ist es der R228 - da messe ich 13,7 MegaOhm.

Erst hatte ich mich gewundert, aber die Kanäle sind definitiv auch nicht 
identisch. Denn den R302 (direkt unter R228) mit 2,8K auf Kanal 2 suchst 
du auf Kanal 1 vergebens.  Möglich das er ein anderen Wert hat, abe ist 
ohne richtige Schaltung ein verdammter Käse das rauszufinden.

Dann hat Ch1-Gain (Einstellregler) Kontakt zu Q226 am Emitter. Das 
findest Du bei Ch2 ebensowenig.
Trotzdem würde ich gern mal Erfahren, ob das okay so ist.
Dann sei noch erwähnt, das es wohl 2 Arten vom 630 gibt. Ich habe den 
OHNE Bedinelemente unter der Röhre. Sehe bei Conrad derzeit einen mit 
der selben Bezeichnug der aber Bedienelemente unter der Röhre hat. 
Meiner ist ca. so von 2002.
Wohn in Fürstenwalde.

@Ulrich
>Man muss die Teile nicht auf verdacht austauschen. Man kann den Fehler
>erstmal eingrenzen, auch mit nur einem DVM.

Hmm das versuche ich wirklich schon 5 Tage. Diodentests, Transistoren 
gechekt.. Kondensatoren auf Schluss  geprüft. - ich möge das jetzt 
austauschen um sicher zu sein das es das wirklich nicht ist. Anders bin 
ich bisher zu kein Ergebnis gekommen.
Nach dem Tausch kann ich echt diese Sachen ausschließen - ohne Schaltung 
hilft nur Ausschlussverfahren.

Und ich krich das schon ordentlich hin  - Der OPV ist schon raus, und 
der Platine geht es hervorragend ;-)

von Ulrich (Gast)


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Dem OP könnte man dann ggf. auch einen Sockel spendieren - der sitzt 
nicht in einem so schnellen Teil der Schaltung.

Mit dem testen einzelner Teile in der Schaltung wird es schwer den 
Fehler zu finden. Um den Fehler grob zu lokalisieren ist es besser zu 
verfolgen wie weit ein Signal vom Eingang kommt. Also das Oszilloskop 
mit testsignal in Betrieb nehmen und an ein Paar Testpunkten dann 
messen.  Dabei muss man natürlich vorsichtig sein, weil da teils recht 
hohe Spannungen anliegen.

von Thomas P. (Firma: privat) (memo)


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@ Ulrich

Wozu ein Signal?
Soweit wie ich das begreife, (wie eingangs gesagt, seid mitte Mai 
beschäftige ich mich mit Elektrokram, vorher war ich JAVA-Entwikler) - 
daher kann ich falsch liegen, aber wozu ein Signal? - Ohne anliegende 
Signalspannung  arbeitet der Ablenkgenerator freischwingend, sodas auf 
der Röhre ein waagerechter Strich angezeigt wird. Der ist ja da!! Wie 
ich anfangs schon erwähnte, scheint er ja vorhanden zu sein, durch die 
Lichtschatten im Dunkeln zu erkennen. Nur er wird ja nicht an die 
richtige Stelle abgelenkt. Also ist es sicherlich die Endstufe noch in 
Ordnung.

Oder liege ich mit meiner Logig falsch?

von ich (Gast)


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Also ich habe das Gerät jetzt aufgeschraubt. R212 hat bei mir nicht 16M 
sondern nur 100K. Außerdem ist er bei Kanal 2 und nicht bei Kanal 1 zu 
finden. R228 ist ebenfalls bei Kanal 2, aber er hat laut Farbcode nur 10 
Ohm, zudem ist er nicht wirklich nahe R302 zu finden, welcher bei mir 
laut Farbcode 2.2K hat. Kannst du mal Fotos von den Platinen machen?

>Dann sei noch erwähnt, das es wohl 2 Arten vom 630 gibt. Ich habe den
>OHNE Bedinelemente unter der Röhre. Sehe bei Conrad* derzeit einen mit
>der selben Bezeichnug der aber Bedienelemente unter der Röhre hat.

Bei meinem Gerät sind unter der Röhre der Fokus, Intensität und Trace 
Rotation Regler sowie der Ein/Aus Schalter und der Ausgang für die 
Tastkopfkalibrierung.

Die beiden Kanäle können übrigens nicht wirklich identisch aufgebaut 
sein. Schließlich hat Kanal 1 einen Ausgang zum Anschluss an einen 
Frequenzzähler und Kanal 2 ist invertierbar.

von Ulrich (Gast)


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Man kann den Verstärker auch ohne Signal durchmessen (bzw. konstant GND) 
- nur muss man dann wissen welcher Pegel in etwa an den verschiedenen 
Stellen anliegen sollte. Im Prinzip sollte bei GND am Eingang auch an 
den Zwischenstufen keinen nennenswerte Gleichspannung anliegen. Nur ist 
die Farge was noch zu tolerieren ist, und was ein echter Fehler ist.  Im 
Zweifelsfall ist es da einfacher wenn man verfolgt wie weit Änderungen 
vom Eingang noch ankommen.

Das der Strahl noch da ist, ist kein Wunder, denn es ist ja nur ein 
Strahl, und der geht ja mit dem anderen Kanal noch. Die Frage ist hier 
welche Verstärkerstufe nicht geht - das sind immerhin 3 relativ gut 
getrennte Stufen.

von Thomas P. (Firma: privat) (memo)


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So, hatte diese Woche das Teil beiseite geschoben. Brauch mal was 
Abstand davon. Die Bauelemente waren heute noch nicht geliefert, also 
warte ich erstmal ab, und schreibe denn wies gelaufen ist.

Dank Euch allen erstmal, für die Mühe..

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